№ 98.
E.scheint wöchentlich 2 mal
ling Mittwoch, den 6. Dezember.
od um dos
Bestellungen nehmen alle Postanstalten und Buchhand lungen des In- und Aus- midi
planbes an.
indurit
I jus abonionis
it
billisdisti
Der Volfsstaat
Für Leipzig nehmendous shar
Bestellungen an:
A. Bebel, Petersstraße 18,
d. Thiele, Emilienstraße 2.
apni
od
irst 6 mojoj
jus
ja
dp dados son sinnan den bun astinat odelo disini de 100 and Elp the red sandspastisk en indid godfasdig tid nemulousie nic
died
1871.
Erscheint wöchentlich 2 ma in Leipzig . Abonnementspreis: Für Preußen incl. Stempelfeuer 16 Ngr., für die übrigen deutschen Staaten 12 gr. per Quartal.
Filialerpedition für die Ber einigten Staaten: F. A. Sorge, Box 101 Hoboken N.J. via Newyork
Organ der sozial- demokratischen Arbeiterpartei und der Internationalen Gewerksgenossenschaften.
bed spring sd c
1196 197 longu
ni piusbic and is dam!!
19 did
tull lloj bord)
1100
Die Rache- Orgien der Versailler haben Zeit, laſſen Sie mich erſt mich ankleiden!" und mit un
iba tod
in die mondenmanderschütterlicher Ruhe brannte er sich eine Cigarre an und wid
Ordnungshelden. dmete sich seiner Toilette so aufmerksam und minutiös, daß
-
-
"
Adieu! 28. November 1871. 51, Uhr Morgens. Mein vielgeliebter Bater!
Meine vielgeliebte Mutter!
Meine theure Bella!
Meine theure Sarah!
Euer Kind 6 m
s
19 1190
dil sid
se ni darüber mehr als eine halbe Stunde verging. Dabei plauDie Kommunemitglieder Kommandant Rossel, Finanz- derte er mit seinen Wärtern, schenkte ihnen die Cigarren, die belegirter Ferré und Sergeant Bourgeois find am 28. er, wie er sagte, nicht mehr würde rauchen können. Um den Adieu, adieu, meine Vielgeliebten, oder vielmehr auf WieNovember in Satory bei Paris , der Advokat Gaston Cremieur Geistlichen schien er sich nicht weiter zu bekümmern; alle derfehn! Ich danke Euch für all die Liebe, die Ihr mir bis am darauf folgenden Tage in Marseille den Hentern zum Versuche desselben, ihm den Trost der Kirche zu zum legten Augenblick erwiesen habt. Ich bitte Euch um VerOpfer gefallen. Alle Vier starben den Tod von Helden und spenden, wurden ignorirt. getreu der Ueberzeugung, der fie gelebt haben. Bourgeois endlich, den zeihung, daß ich Euch nicht mehr und stärker geliebt habe und man nach einer besonderen Zelle gebracht hatte, verlangte zu Euch so viel Mühfal bereitet. Rossel und Ferré, erzählt der ,, Gaulois", mußten das essen, trank und rauchte. Ich bin fest und guten Schicksal, welches ihrer harrte, schon aus einer Förmlichkeit um 6 Uhr nahm eine Schwadron Kürassiere und eine Herzen. Muths. Ich umarme Euch, ich umarme Euch von ganzem ahnen, die in dem Gefängniß unvermeidlich ist. Vorgestern Brigade Gensdarmen vor dem Gefängnißthor Stellung; dreinis verlangte der Greffier( Gerichtssekretär) von ihnen ihren ge- Ambulancewagen fuhren unter Eskorte vor und bald öffneten nauen Civilstand; daraus mußten sie erkennen, daß es sich sich die Pforten des Hauses. Buerst trat Rossel festen Der zweite Brief ist ebenfalls von Roffel, aber an den Roffel." um ihren Todtenschein handelte. Auch traf Roffel sogleich seine Schrittes heraus; er hatte zu seiner Linken den Geistlichen ihm assistirenden Geistlichen Passa gerichtet Stoffel war Borkehrungen. Dann übergab er dem Geistlichen Hrn. Passa und zu seiner Rechten einen Gensdarmen, der seinen Arm an nämlich religiös-: ein Exemplar seines Werkchens:„ Die Vertheidigung von einer kurzen Kette gefesselt hielt. Er trug einen Instjo vio fildagi sid send no ,, Mein lieber Herr Passa! Meß und der Kampf auf's Aeußerste" mit der Widmung: Hrn. niedrigen Hut von schwarzem Sammet und ein Lorgnon im Théodore Bassa, Geistlichen des reformirten Bekenntnisses, als Auge. Dann folgte Bourgeois in Begleitung des Abbé Folley, gehalten habe, zur Macht gelangt und ihre Gegner mit Rache Ich beauftrage Sie, wenn einst die Partei, zu der ich Beichen der Dankbarkeit und Freundschaft. L. Rossel." Wo- das Käppi auf dem Haupte und die Cigarre im Munde, end- bedrohen sollte, von diesem Briefe Gebrauch zu machen, um zu er noch folgenden Vers aus Hiob ( Cap. 4, V. 3) beifügte: lich Ferré, mit seiner kleinen Geſtalt zwischen zwei Gens- ihnen*) zu sagen, daß ich in meiner lezten Stunde Diejenigen, „ Siehe, du hast Viele unterwiesen und müde Hände, gestärket." darmen beinahe verschwindend. Die drei Wagen seßten sich in welche die Ehre haben, die Freiheit zu vertheidigen, inständigst Louis Nathaniel Roffel war 27 Jahre alt; er stammt Bewegung und fuhren im Galopp nach der Ebene von Satory, bitte, die Opfer nicht zu rächen. Es würde das der Freiheit aus den Cevennen; sein Vater gehört der Armee an, seine Mutter wo starke Truppenmassen unter dem Befehl des Obersten Mer- und unser, die wir für sie gestorben sind, unwürdig sein. ift eine Schottin, Namens Campbell. Er hat zwei Schwestern; lin in einem ungeheueren Viered aufgestellt waren. Um die ältere, 20 Jahre alt, ist ihm auffallend ähnlich; die jüngere 74 Uhr gab der Oberst Merlin ein Zeichen. Die Trommeln zählt erst zwölf Jahre und heißt Sarah. Am Freitag sah er wurden gerührt und der düstere Zug bewegte sich heran. Die in Gegenwart des Gefängnißdirektors und des Pastors die Verurtheilten fliegen mit feftam Schritt aus dem Wagen und Seinen zum letzten Male; es war eine herzzerreißende Scene. gingen mit ihrer Begleitung in der Richtung des Plazes, wo Der Berurtheilte schloß Mutter und Schwestern an seine Brust; die brei Exekutions- Pelotons aufgestellt waren; für Roſſel ſo dann rief er, sich von ihnen loßreißend: Nehmt sie! Nehmt wohl als für Bourgeois waren die Piquets aus ihren eigenen sie! Ach, ich habe nur zwei Schwestern!" Er verbarg fein Regimentern(!) gebildet worden. Ungesicht und seine Thränen, als der Vater ihn segnete: ,, Gott
so=
sei mit dir und behüte dich! wohl, Bater, antwortete Plateau, als den Dreien bas Urtheil verlesen wurde. Jezt Eine lautlose Stille herrschte über dem ganzen weiten Roffel Gott sei mit uns und mit Euch! Wir werden mor- gibt Roffel zu einer neuen Verzögerung Anlaß. Er verlangt en wiederkommen Morgen? fragte Roffel bedeutungs- zuerst, das Feuer selbst zu befehlen, was man ihm versagt; dann wünscht er einen ihm befreundeten Kommandanten
boll ergriffent.
zu
Joly, wobei er die größte Seelenruhe und Heiterkeit des Geiftes Der Sergeant Beourgeois hatte drei Kugeln in den Arm,
โอ
od diar
Ihr ergebener Freund 2. Roffel. 28. Nov. 5, Morgens.
ich sterben; mein letzter Gedanke ist an Dich! Suche zu er Der legte Brief Ferré's an seine Schwester lautet: wirken, daß man Dir meine Leiche herausgiebt, und Du wirst Meine geliebte Schwester! In einem Augenblick werde ich sterben; mein letter Gedanke ist an Dich! Suche zu er= Friedhof geleiten können. sie dann so bestatten lassen, daß einige Freunde mich auf den Friedhof geleiten können. Ich sterbe treu meinen materialiflischen Ueberzeugungen, wie ich gelebt habe. Ich beklage Euch Leiden ein Ende und ich bin nicht zu beklagen. Ich für Dich Alle, die Ihr zurückbleibt; was mich betrifft, so hat mein ein legtes Mal.
Th. Ferré."
In den letzten Tagen las Roffel das Buch über Richelieu fehen, der zugegen wäre und dem er noch einmal die Hand bon Nouilles, Karl XII. von Gustav Aldersfeld, die Schriften brüden wolle. Man macht ihn darauf aufmerksam, daß er bon Calvin und Corneille, feinen Lieblingen, die Geschichte des damit nur unnüß die Todesqual feiner Gefährten verlängere; dreißigjährigen Krieges von Shiller( in deutscher Sprache), er scheint dies einzusehen, denn er wirft rasch Hut und UeberFerner schrieb er an den Kriegsminister: die Gedichte von Tennyson ( gleichfalls im Original) und end- zieher ab und läßt sich die Augen verbinden. Der Komman sein; es liegt also kein Grund vor, meinen alten Vater auf ,, Herr Minister! In einem Augenblick werde ich todt lich ein altes Gebetbuch aus den Gevennen- Kriegen; außerdem dant de Creniz entfernt sich von ihm, die Unteroffiziere des den Pontons und meinen Bruder, welcher geistestrant ist, in beschäftigte er sich mit einer vergleichenden Studie über die Belotons senken ihre Degen und die Truppe feuert. Roffel der Gefangenschaft zurückzuhalten. Ich bitte Sie daher, Beide Armeen der heutigen Zeit und jene aus der Zeit des Mar- fällt, wie vom Blize getroffen, in seiner ganzen Länge auf meiner Schwester zu übergeben, welche allein Sorge für sie schall Villars. Gern erging er sich noch in philosophischen den Rücken; der Armee- Chirurg tritt heran und constatirt, daß tragen kann. Ich grüße Sie bestens. und politischen Gesprächen mit seinem Vertheidiger Albert er eine Leiche iſt.indd Th. Ferré." an den Tag legte. eine in den Kopf und andere in den Leib erhalten; man mußte An verschiedenen Orten lesen wir im„ Radical". Ferré verkehrte zwar mit dem Abbé Folley, jedoch nur ihm den Gnadenschuß geben. Der mit dieser peinlichen Handlung und hauptsächlich in den Vierteln Popincourt und Charonne als Laien, jeben geistlichen Zuspruch wies er zurüd. beauftragte Sergeant war so verwirrt, daß er zweimal anfeßen waren mehrere große Werkstätten am Nachmittag des 28. ge Sein ebenfalls gefangen gehaltener Bruder ist in Geistestrant- mußte, um dem Verurtheilten ins Ohr zu feuern. heit verfallen. Auch sein Vater befindet sich auf den Pontons; schlossen. Als die Arbeiter jener Häuser die Gewißheit von seine Schwester war ebenfalls eine Beit lang verhaftet und fiel nicht sofort, er blieb drei Sekunden lang aufrecht stehen ersuchten sie ihre Arbeitgeber um die Erlaubniß, diesen Tag and Ferré, der sich die Augen nicht verbinden lassen wollte, der am Morgen stattgehabten dreifachen Hinrichtung erhielten, feine Mutter ist aus Berzweiflung im Irrfinn ge- und man mußte auch ihm den Gnadenschuß geben. Sämmtliche zu Hause in Ruhe verbringen zu können. Der größte Theil storben. Die Schwester sparte sich von ihrer Hand- Truppen defilirten jetzt an den Leichen vorüber; sie sollten an der Arbeitgeber schloß sich von Herzen diesem Gesuche an. arbeit wöchentlich 20 Francs ab, um sie ihrem diesem warnenden Beispiele sehen, wohin, Berrath" und Bruber zu überbringen. Der Vater Roffel's erfuhr, wie die ,, Constitution " erzählt, Außer Roffel und Ferré follte die Exekution gegen Bour- liche Reſte wurden von ihren Angehörigen reklamirt, so daß Versailles die tägliche Provision ins Haus zu bringen pflegt. Now she realistas Disziplinlosigkeit“ führen. Roffel's sowohl als Ferré's sterb- die entfeßliche Neuigkeit von einem Milchmann, der ihm in geois vollzogen werden. Lesterer war ein Sergeant vom 45. nur Bourgeois auf dem Friedhofe Saint- Louis seine legte Ruhe- Er eilt zu Herrn Bassa, dessen Dienstmädchen ihm sagt, daß Linien- Regement, welchen das zweite Kriegsgericht wegen Defer- ftätte fand. tion und Theilnahme an dem Aufstand zum Tode verurtheilt mihr Herr noch schlafe. Getröstet tehrt er nach Hause zurück; hatte. Er erfuhr zuerſt, daß die Stunde des Tobes geschlagen nichts weniger als zugeneigt ist und natürlich ein Gegner Ferré's Herr Seinguerlet, der den Kommunalisten bekanntlich da tritt Herr Baffa bei ihm ein und verkündet ihm tief er Justizgefängniß, sondern in den Chantiers , von wo man ihn daß Ferré's Haltung bei der Hinrichtung, wie er bastand, die schon um 4 Uhr abholte, um ihn mit seinen beiden Leidens- eine Hand in der Hosentasche, die andere an die brennende genoffen zu vereinigen. Er war sehr ruhig und verlangte nur Cigarre gelegt, den Truppen am meisten imponirt hat." eine Cigarre für den Weg. Bon den letzten Worten, die Roffel an seinen Freund Roffel schlief noch fest, als sein Vertheidiger Albert Joly in die Belle trat, um ihm die verhängnisvolle Eröffnung zu und Bertheidiger Joly richtete, verdienen einige der Bergessen machen. Hr. Joly mußte ihn zweimal beim Namen rufen. heit entzogen zu werden:„ Ich sterbe, sagte er, für die bürger- aber im ,, Radical", daß die beiden Jagdhunde eines der Hinrichtung Ach, Sie sind es?" sagte Roffel endlich, indem er seinen Ab- lichen Rechte des Soldaten. Frankreich ist jetzt eine Republit, von ferne beiwohnenden Herrn sich von diesem losgerissen hätten, bokaten erkannte. Also ist es auf heute Früh?" Leider ja!" aber merkt wohl und sagt es Euren Freunden, wenn Ihr nicht als der Gnadenschuß auf Ferrè losgefeuert wurde, und, ihrem antwortete Hr. Joly. Weil es denn sein muß!" rief Roffel vorher die Armee zerstört, wird diese Armee die Republik zer- Instinkt folgend, nach der Richtung des Schusses gelaufen wären; mit entschloffenem Blick und fester Stimme. Er bat den Gefängniß- trümmern. Seit dem Staatsstreich ward die Armee zu einem die Hunde seien aber von den Soldaten schon aus der Ferne Direktor, noch einige Augenblicke allein sein zu dürfen; da ihm Prätorianerheer umgebildet, die Partei des Cäsarismus, die durch Kolbenschläge zurückgetrieben worden. aber diefer bedeutete, daß es ihm nicht mehr gestattet werden von derselben Zeit datirt, ist auch heute noch trotz des Widertönne, griff Roffel rasch nach seinen Sachen und willens gegen den Exkaiſer mächtig. Der Bund Beider wird stolz auf unsere Märtyrer. Wir sind stolz auf unsere Sache, Dies die Details, soweit fie uns. vorliegen. Wir sind fleidete sich an; sein Anzug bestand aus einem grauen Rod die Republik zerstören, wenn ihr nicht zeitig dafür sorgt, eine die solche Märtyrer hat. Am Tage des Gerichts, wenn bie und Beinkleid, über welchen er einen dunklen Baletot zog. freinationale Armee zu schaffen." Als man ihm mittheilte, besiegten Mörder im Namen ihres Schlachtopfers Rossel Da, er bemerkte, daß Joly seiner Rührung nicht Herr werden daß Ferré gleichzeitig mit ihm den Tod erleiden solle, sagte um Gnade flehn, wird das Bolt wissen, was es sich selbst, fonnte, warf er sich diesem mit den Worten in die Arme: er: Sonderbares Zusammentreffen!"( Roffel wurde näm was es den Mördern und was es den Ermordeten schuldig ist. Berzeihen Sie mir mein Freund, Ihnen eine so traurige lich f. 3. in Anklagezustand verfest in Folge eines Berichts, Sache anvertraut zu haben, und beten Sie für mich!" Dann den Ferré und Raoul Rigault an die Kommune erstatteten, hatte er eine längere Unterredung mit dem protestantischen weil Roffel gegen die Mitglieder der kommune ein Completi Geistlichen. 730
"
entworfen haben sollte.)
schüttert: Ihr Sohn ist richt mehr!"
Die Schandpresse namentlich die Figaro" konnte es nicht unterlassen, die Märtyrer, deren Tod selbst von ihren anständigen Gegnern mit Schmerz gesehen wurde, zu beschimpfen.
So meldete das genannte Blatt, zwei Hunde, die auf den Hügeln umherirrten, hätten Ferré,' wie auf ein ihnen verfallenes Wild, gestürzt und mit hätten sich auf den umsinkenden Gewalt verjagt werden müssen. Ein Augenzeuge berichtet
*) Nämlich der Partei; diese Ungenauigkeit, welche sich im Oris ginal befindet, erklärt sich zur Genüge aus den Umständen. Die Henker hatten Eile. Der Braunschweiger Volksfreund" hält diejen Brief für eine Fälschung. Wohl mit Unrecht, da der Inhalt beſſelben Rossel an ganz der religiösen Natur Rossel's entspricht.
Jm Pariser ,, Radical" finden wir mehrere Abschieds- Briefe unſerer Märtyrer abgebrudt; der eine ist von Mosfet an seine
Ferré sprang, als man ihm dieselbe Mittheilung machte, Folley rief er zu! Ich bin gleich zu Ihrer Verfügung, wir Familie:
andigar
Red. d. V.