Der wahre Demokrat" als Polizeidirektor.

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Internationale Gewerkschafts- Union zu Fürth .

In der Generalversammlung vom 18. Febr. wurden folgende Be­

Noch energischer spricht sich für die Gedankenfreiheit ein Arti- spruch gefällt werden, und dann handelt es sich darum, mit Jn Nr. 100 und 102 d. Bl. von vor. Jahre haben wir fel auf Seite 708 aus, welcher zugleich eine Verherrlichung aller Entschiedenheit die Anklage und die Annahme, als ob die anläßlich der Maßregelungen, welche die Leipziger Polizei vor der Macht der Idee enthält. Es heißt da: genannten Arbeitervereinigungen gefezwidrige Zwecke verfolgten, 2 Monaten gegen die Sozialdemokratische Partei anzuwenden ung gerechter Forderungen; der Macht der öffentlichen Meinung Erklärung zu wählen wird ein Leichtes ſein." Die Macht der Jdee der Nenzeit drängt unaufhaltsam zur Er- zu entkräften. Den passenden Zeitpunkt zu einer solchen beliebte, uns ein wenig mit dem Chef der genannten Behörde, und der Gewalt der entfesselten Presse kann auf die Dauer Niemand Behörde, ung Herrn Dr. Rüder, beschäftigt, indem wir nachwiesen, wie dieser Widerstand leisten, keine Forderung wird versagt werden, der Wille Beamte, welcher seine durch das Vertrauen der Mitbürger erhal- des Volks regiert und die Regierung vollzieht. Das ist der tene Stellung nur seinem 48er Demokraten- Rufe verdankt, selbst Standpunkt, auf welchem die Neuzeit steht. Die Verfolgung un­die bescheidensten Erwartungen seiner Wähler*) getäuscht hat, in- ferer Zwecke wird nicht durch Persönlichkeiten gehindert. Des, wie man nicht mit Unrecht sagt, nichtsnutzigsten, schlüsse gefaßt: dem er ,, noch katholischer als der Papst" nicht blos die servilsten Zusammenwurfes von zum Theil vor neun Jahren gewählten reaktionärsten Gesetze der von ihm jahrelang bekämpften Beuft- Abgeordneten, den unwahrhaften Produkten des perfidesten und schen Aera in ausgedehntester Weise zur Geltung bringt, son- schlechtesten Wahlgesezes, das Deutschland kennt, welche in feu­dalistischen Kammern ſizen, werden wir bald entledigt sein- und dern sogar ihnen bisweilen eine so willkührliche Auslegung giebt, bann wird es am Volte liegen, wenn es sich feine bessern Organe daß selbst Kreisdirektion und Ministerium ihn desavouiren müssen. für seinen Willen schafft..... Der Wille des Volks ist das höchste Man hatte nun vielerseits geglaubt, daß die Blamage, welche Gesetz, aber nur der verfassungsmäßige Wille. Der Wille, der auf Herr Rüder durch die ihn zurechtweisenden Beschlüsse der Ober- anderem Wege zur Geltung kommt, ist Revolution. Der Sieg der Revolution ist glorreich, aber der Niederlage öffnet sich das behörden in Sachen Liebknechts( Aufforderung zu Sammlungen, Buchthaus. Nehmen wir die Würfel nicht auf! Dr. R. R." was Herr Rüder mit 8 Tagen Haft belegen wollte) erlitten, ,, Dr. R. R." ist natürlich: Dr. Rudolf Rüder, der Held sowie die rücksichtslose Verurtheilung seiner Amtsführung in der unseres Stückes. - Mit wie viel Injurienklagen würde üb­Dresdner zweiten Kammer dem Unterdrückungseifer des gewal- rigens Herr Rüder Den bedenken, der sich gegen ihn die Aus­tigen Herrn Ex- Demokraten einen Dämpfer auffeßen werde. brücke nichtsnuzigft", fervil" ,,, perfide" erlaubte? Indeß weit gefehlt. Herr Rüder maßregelt mit ungeschwäch- Doch weiter. Es ist bekannt, wie eifervoll Herr Rüder

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ter Lust fort. In voriger Woche wurde der verantwortliche die Ausweisung Most's aus Leipzig verfügte und aufrecht zu erhal­Redakteur d. Bl. wegen Aufforderung zu Sammlungen im Ar- ten suchte, wenn auch vergebens, indem er an der besseren Ge­titel ,, Unsere politisch Gemaßregelten"( f. Nr. 11 d. Bl.) vom fegkenntniß seiner Vorgesetzten Schiffbruch litt. Wie aber Herr Bolizeidirektorium zu vierzehntägiger Haft verurtheilt. Rüder vor 24 Jahren über polizeiliche Ausweisung dachte, Es ist natürlich Rekurs erhoben worden und alle Wahrschein - darüber belehrt uns Seite 628 der ,, Vaterlandsblätter": lichkeit für den günstigen Erfolg desselben vorhanden.

Weiter: das Inserat in Nr. 13 d. Bl., in welchem W. Fink Statuten und Mitgliedsmarken der Internationalen zum Berkauf bietet, veranlaßte das Polizeiamt, dem Genannten eine Vorladung zuzuschicken mit dem Befehle ,,, den Nachweis über den von Herrn Marx erhaltenen Auftrag zum Vertrieb der Statuten c., sowie die sonst von dem selben hergesandten Druckschriften mitzubringen."

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In Erwägung, daß die Internationalen Gewerkschaften an den einzelnen. Orten vereinzelt häufig zu schwach sind, agitatorisch zu wirken, oder der brutalen Gewalt des Kapi­tals mit Erfolg entgegen zu wirken; daß bei der einen Ge­werkschaft nicht selten tüchtige Kräfte fehlen, während die andre solche hat; daß nicht selten Eifersüchteleien und dem­zufolge Entzweiungen entstehen, wenn die Gewerkschaften vereinzelt bestehn und jede nur für sich arbeitet; daß sich hingegen die Solidarität und die Zusammengehörigkeit ent­wickelt, wenu sämmtliche Gewerkschaften in einer Union vereinigt find; daß an kleineren Orten, wo es häufig un­möglich ist, Spezial Gewerkschaften zu gründen, Gewerk­schafts- Unionen leicht zu Stande zu bringen wären, und es doch unumgänglich nöthig ist, die Landbevölkerung in die Bewegung hereinzuzie en; daß die einzelnen Gewerk­schaften nur ausnahmsweise im Stande sind, Generalver­sammlungen abzuhalten; während sie eine Macht repräsen­tiren würden, wenn sie in einer Gewerkschafts- ll nion ver­einigt wären;

Beschließt die Internationale Gewerkschafts- Union zu Fürth : dahin zu wirken, daß über ganz Deutschland eine Gewert­Allen Internationalen Gewerkschaften dringend ans Herz zu legen, schafts- Union bald möglichst ins Leben tritt.

Ferner wurde beschlossen, eine Arbeits-, eine Arbeiterwohnungs­Die Adresse unfres II. Schriftführers ist jetzt: Aleranderstraße 3 Fürth, und sind alle die Gewertschafts- Union betreffenden Zuſchriften denselben zu richten.

eine Beschwerde st at iſt if einzurichten.

Im Namen und Auftrag der Internationalen Gewerkschafts- Union Heinrich Maier, Vorsitzender. Paul Räthselt, II. Schriftf.

und verwandten Gewerte.

Aufruf

In Köln ist ein Herr Schapper , Mitarbeiter der Neuen Es soll zu diesem Zweck jeder Gewerkschaftsbehörde ein Erem­Rheinischen Zeitung", ausgewiesen worden, weil er ein thätiges plar unsrer Statuten zugesandt werden mit der Bitte, dieselben in Mitglied des Arbeitervereins und doch ,, kein preußischer Unterthan", Erwägung zu ziehen, und eine Generalversammlung sämmt­ſondern ein Nassauer Bürger ist. Man meinte, mit der deutschen licher Gewerkschaften bis Pfingsten, womöglich an einem Ort in Ausländerei" würde es zu Ende sein, wenn die deutsche National- der Mitte Deutschlands anzustreben. versammlung beisammen wäre. Sie hat ein unverwüstliches Leben, Die Versammlung kann sich mit den Ausführungen des Herrn und allem Anschein nach wird sie, selbst wenn sie gestorben ist, noch Motteler auf der Chemnizer Landesversammlung nicht einverstanden*) als Leiche herumspazieren und Sput und Spektakel machen." erklären, denn die Bourgeois- Gesellschaften werden sich auf Rückver= Herr Rüder, was gäben Sie wohl darum, wenn diese sicherungen in Fällen von Arbeitermaßregelungen oder Arbeitseinstel­Man wäre leicht versucht, zu glauben, daß Herr Rüder Beilen und noch vieles Andere überhaupt Alles, was oben lungen nicht einlassen, und in Fällen von Krankheit, Unglüd, Alters­schwäche zc. brauchen wir sie nicht; dazu sind sie uns zu fostspielig. bei den Hottentotten sich seine Rechtskenntnisse erworben habe, citirt worden ist aus dem Reiche dieser Welt geschafft wer- Die Versammlung ist nicht damit einverstanden, die Bezeichnung In­Vor 24 Jahren donnerwetterten Sie darüber, ternational" zu beseitigen. Diese Bezeichnung ist der Polizei nur ein denn ein so ungerechtfertigtes Anfinnen, wie das von ihm an den könnte? Fink gestellte, findet nicht in einem einzigen Paragraphen des daß der Nassauer Schapper afts Köln ausgewiesen wurde, vor Vorwand, uns zu verfolgen; wenn man die gedachte Bezeichnung ganzen Gesetzbuches einen Rückhalt. Jedermann weiß, daß das 34 Jahren wiesen Sie selber den Bayer Most aus Leipzig fallen läßt, wird die Polizei leicht einen andern Vorwand finden; um aber die Kranken- 2c. Kassen vor den Krallen der Polizei zu öffentliche Feilbieten und der Verkauf von Statuten und Mit- aus. Und wie viel weniger entschuldbar ist Ihre wahren, dürfte es gut sein, eine besondere Verwaltung für dieselben gliedsmarken einer nicht verbotenen Gesellschaft, auf Grund des That, als weiland die der preußischen Polizei. Preußen, welches einzusetzen. Gewerbefreiheitsgefezes, ebenso erlaubt ist wie der Verkauf von die Nationalversammlung nur en canaille behandelte, hatte Stecknadeln und Streichhölzern; und ebensowenig wie das Leg- damals den Begriff der ,, Ausländerei" noch weniger aufgegeben und tere einer polizeilichen Genehmigung bedarf, erheischt es das als heute; Sie aber sind bereits vor 24 Jahren Groß- in Erstere. deutscher " gewesen, und haben troßdem im vorigen Jahre den an Noch mehr: selbst wenn durch irgend ein( uns vorläufig Begriff der ,, Ausländerei" noch festgehalten, obendrein nachdem gar nicht denkbares) Urtel die Mitgliedschaft der Internatio- die sogen., deutsche Einheit" bereits offiziell proklamirt nalen als gesetzwidrig verboten wäre, hätte die obige Vorla- war. Herr Rüder, Sie müssen ein gebornes Polizeigenie dung noch immer keinen Sinn. Denn die Behörde kann wohl sein, daß Sie schon vor 24 Jahren die traurige Wahrheit Internationale Gewerksgenossenschaft der Schuhmacher den Zuwiderhandelnden fragen: ,, Woher haben Sie diese ver- voraussahen und vorausfagten:" Die ,, Ausländerei" hat ein unver= botenen Statuten u. 1. w.?"- eine Frage übrigens, deren wüstliches Leben und allem Anschein nach wird sie, selbst wenn Beantwortung auch keineswegs durch Zwang herbeigeführt wer- sie gestorben ist, noch als Leiche herumspazieren und den darf, nimmermehr aber kann die Behörde sagen: Füh- Sput und Spektakel machen." Welche Fügung durch ren Sie den ,, Nachweis", daß Sie die Gegenstände von X. in Gott ! Der Autor jenes Sages ist selber der Grabschänder, N. erhalten haben." Der Antläger hat den Beweis zu führen, der die Leiche" hervorzieht, damit sie Sput und Spettafel für das, was er behauptet, nicht aber der Angeklagte die mache." Verpflichtung, sich auf einen völlig ungegründeten Verdacht hin Nachdem der vorstehende Artikel bereits im Saz vollendet, reinzuwaschen. Angenommen also den ebenso unwirklichen wie finden wir( am 24. Feb.) im Amtsblatt des Raths" der Mit größtem Bedauern wurde der Austritt Zürichs , sowie die unmöglichen Fall, daß die Mitgliedschaft der Internationalen ge- Stadt Leipzig folgende Sonderbestrebungen der Schweiz entgegen genommen. setzlich verboten wäre, so hätte darum Herr Rüder noch immer Berufsgenossen, Ihr alle wißt, daß unser Gewerk ein internatio­tein Recht, zu verlangen, daß man ,, nachweise", von Mary die nales Prinzip verfolgt, indem unter allen Berufsgenossen die freie die internationale Arbeiterassoziation betreffend. und brüderliche Ansprache ,, Du" gilt. Darum rufen wir den schon Statuten u. f. w. erhalten zu haben. Vielmehr muß Herr Nach§. 20 des Gesezes, das Vereins- und Versammlungsrecht bestehenden Mitgliedschaften, sowie allen uns noch fernstehenden Berufs­Rüder, wenn er glaubt, daß der Grad des Verbrecherischen in betreffend, vom 22. November 1850, find Vereine, in deren Zwecke es genossen zu: Brüder, vereinigt euch, damit der bereits beantragte dem Verkauf der fraglichen Statuten dadurch noch erhöht liegt, Gejegesübertretungen zu begehen, dazu aufzufordern oder dazu Kongreß, welcher in einigen Monaten abgehalten werden soll, durch wird, daß sie von Mary geschickt worden sind, selber ,, nach- geneigt zu machen, verboten. Da hier Versuche gemacht worden sind, Vertreter von allen Gauen Deutschlands beschickt werde, behufs ge­weisen," daß sie von Mare herrühren. Herr Rüder hat also für den in London unter dem Namen Internationale Arbeiteraffozia- meinsamer Berathung der Mittel, welche uns dahin führen können, tion" bestehenden Verein Mitglieder anzuwerben, dieser Verein aber, unsere noch so sehr gedrückte Lage zu verbessern. einen kolossalen Bock geschossen; er hat nicht bloß, wie schon welcher neben den ausgesprochenen Tendenzen in Wirklichkeit den Gleichzeitig melden mir, daß in der am 19. d. M. abgehaltenen manchmal, in exorbitanter Weise seine Amtsbefugnisse über- 3weck verfolgt, die gefeßlich bestehende politische und soziale Organi- Versammlung beschlossen wurde, daß, im Falle es unserer gegenwärtigen schritten, nicht bloß, wie schon manchmal, eine für einen Be- sation, namentlich der monarchischen Staaten, somit auch Deutschlands Borortsverwaltung unmöglich werden sollte, die Geschäfte weiter fort­und der einzelnen Reichsbundstaaten, nöthigenfalls in gewaltsamer zuführen, die beiden Mitgliedschaften Nürnberg und Fürth bereit sind, amten beschämende Gefeßunkenntniß bewiesen, sondern auch Weise zu beseitigen, in gleicher Weise an deren Stelle die sozial- demo- bis zur Neuwahl des Vororts die Geschäfte provisorisch zu übernehmen. gezeigt, daß sein Gehirn der Auffassung von Rechtsbegriffen kratische Republik einzuführen, die sogenannte Arbeiterpartei in den Wir erwarten deßhalb baldige Nachricht von unserem Vorort. unzugänglich ist, über welche alle Welt schon lange einig ist. Besiz der Staatsgewalt zu bringen und die gefeßlich bestehenden Zu- Zugleich müssen wir bemerken, daß von Seite der Mitgliedschaften Wir wären gar nicht in der Lage, dieses Verfahren eines hoch stände in Bezug auf Eigenthum, Besiz und Erbrecht zu Gunsten dieser der Wunsch ausgesprochen wurde, an den Vorort das Ansuchen zu gestellten Beamten, der noch dazu ein studirter Jurist ist, zu Partei umzugestalten, so wird das Anwerben für diesen Verein, das stellen, die Geschäfte fortzuführen bis zur Entscheidung des Kongresses. Leisten von Beiträgen für denselben, sowie die fernere Mitgliedschaft Es zeichnet begreifen, wenn Herr Rüder nicht selber unserm Verständniß desselben hiermit allen der Jurisdiction des unterzeichneten Bolizeiamis mit sozial- demokratischem Gruß und Handschlag zu Hilfe käme. In den von ihm redigirten Robert Blum 'schen unterstellten Personen unter Hinweisung auf die in§. 33 des Vereins­die beiden Ortsverwaltungen. ,, Vaterlandsblättern" heißt es nämlich Seite 605 ,, Jahr- gesetzes angebrohten Strafen hiermit verboten. Karl Röthlauf, Bevollmächtigter. Bunda, Mert, Pfann, Leipzig , den 23. Februar 1872. Kontroleure. Kehrer, Einsammler. Teichmann, Kassirer. Jäger, gang 1848:

Bekanntmachung,

an alle Mitgliedschaften und Berufsgenossen Deutschlands . Nürnberg und Fürth , den 20. Feb.uar. Die am 4. d. Mts. stattgefundene außerordentliche Versammlung der internationalen Ge­werksgenossenschaft Zürichs veranlaßt uns, die Mitgliedschaften Deutsch­ lands aufzurufen, mit aller Energie dahin zu wirken, daß die von allen Seiten gewünschte Einigung recht bald erzielt werde, damit wir unsern Berufsgenossen aller Länder den Beweis liefern können, daß der rechte Geist noch in us lebt.

Schriftführer. Das Polizei- Amt der Stadt Leipzig . Dr. Rüder.

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Meine Adresse befindet sich von heute an: Am See Nr 6 IV. Etage. Reiseunterstügung wird daselbst ausgezahlt. Dresden , 23. Febr. 1872.

Hermann Föllner.

Abrechnung vom Oktober bis Dezember 1871. Einnahme: Kassenbestand am 1. Oktober 113 Frants 24 Centimes. Ferner

10 Cent., Dresden 30 Fr., Zürich 1 Posten 39 Fr. 40 Cent., Leipzig Ausgabe:

Es giebt leider in allenstaaten noch solche Beamte aus der alten Schule, die die neue Zeit und ihren Grundsatz, daß Alles erlaubt, was nicht verboten, nicht begreifen können, So wäre also die Internationale im Weichbild der guten und wenn man ihnen dieselbe mit einem Nürnberger Trichter Seestadt Leipzig( d. h. auf etwa einer Viertelquadratmeile) in ihren dicken Schädel hineinfiltrirte." von dem furchtbaren St. Georg- Rüder ,, todtgeschlagen" So schrieb vor 24 Jahren Herr Rüder. Wir können bis sie wieder lebendig wird. beiläufig zur Illustration dieses Renegaten, der auf Seite 666 und 689 definirt, was ,, wahre Demokratie" ist, noch viel In dem Urtheil des Wolfenbüttler Obergerichts, welches erbaulichere Stellen aus den ,, Vaterlandsblättern" mittheilen: das kreisgerichtliche Erkenntniß gegen Bracke, Bonhorst, Spier Seite 605 heißt es bezüglich der Auflösung und des Verbots und Kühn kassixt, ist die Annahme dieses Erkenntnisses, daß die zu gingen ein: von Zürich 3 Poſten 70 Fr. 45 Gent., Nürnberg 26 Fr. " In Berlin verhandelt die Nationalversammlung über Mittel, Eisenach domizilirte sozialdemokratische Arbeiterpartei gefezwi- 10 Fr. 31 Gent. Summa: 289 Fr. 50 Cent. ,, unerlaubte Volksversammlungen und Zusammenrottungen" zu ver- brige Zwecke" verfolge, beibehalten, und auf Grund der= hindern, b. h. dem alten Polizeistaat sich wieder zu nähern. selben auch eine nominale Strafe ausgesprochen worden. Wie Für 1,500 Stück Statutenbücher, Druck und Buchbinder 150 Fr. " In Baiern sind die bemokratischen Vereine" ebenfalls verboten wir nun erfahren, konnte das Obergericht über diese Annahme 21 r. 80 Cent. Gehalt des Vorsigenden für Oktober, November und Ausgaben für Porto pro Monat Oktober, November und Dezember worden. Sie bezielten, heißt es in der betr. Verordnung, die Einführung fein Urtheil abgeben, weil dieselbe in den Wahrspruch" Dezember 18 Fr. Summa: 189 Fr. 80 Gent. einer demokratischen Republik, also die Aufhebung der Selbstständig aufgenommen war, und das Obergericht sich bloß mit der Frage Dadurch sei ihr staatsverrätherischer Gharakter nach den zu beschäftigen hatte, ob das auf diesen Wahrspruch gegründete Er­bairischen Strafgesetzen zur Genüge bezeichnet. Die Schlüsse sind et kenntniß formel- juristisch korrekt sei. Da es nun aber für was sehr fühn. Und was helfen alle folche Verbote! Die unsere Braunschweiger Parteigenossen von höchster Wichtigkeit Meinung, die einmal vorhanden ist, rotten sie doch nicht aus. Sie wird unter einem andern Namen in Vereine zusammen ist, auch diesen reaktionären Ueberrest des tafsirten Erkenntnisses treten und ihr Ziel, nur etwas versteckter, zu verfolgen zu beseitigen, so werden sie bei nächster Gelegenheit die hierzu geeigneten Schritte thun. Der Braunschweiger Volksfreund"

feit der einzelnen deutschen Staaten:

fuchen."

Abschlußz:

Einnahme 289 Fr. 50 Centime. Ausgabe 189 Fr. 80 Centimes. Verbleibt baarer Kassenbestand, 99 Franks 70 Centimes. Zürich , den 23. Januar 1872. F. Gerster, Hauptkassirer. M. Mezger, Kontrolleure. G. Ries,

Internationale Gewerksgenossenschaft

Ist Herr Rüder wirklich so schwachsinnig, daß er nicht im schreibt in Nr. 43 hierüber: Für die sozialdemokratische Ar­Stande ist, sich die letzten Zeilen aus dem Demokratischen " beiterpartei, welche so wenig wie die internationale Arbeiter- der Manufaktur, Fabrit- und Handarbeiter. ins ,, Sozialdemokratische " zu übersetzen? Können wir nicht assoziation gefezwidrige Zwecke verfolgt, wird es sich darum Berlin , 5. Febr. Die hiesigen Mitglieder der Internationalen seine eigenen Worte gegen ihn zu Felde führen, indem wir ihm, handeln, dies von den Gerichten anerkannt zu sehen. Manufaktur-, Fabrik und Handarbeiter- Gewerkschaft hielten am 3. d. der unsere Parteiversammlungen verboten hat, zurufen: Was In dem Prozesse gegen Bracke und Genossen war die Herbei-. eine Versammlung ab, zu deren Ueberwachung ein Polizeileutnant helfen alle ſolche Verbote?"" Die Meinung, die einmal vorhanden führung eines anderen Wahrspruches unmöglich; es wird die und Wachtmeister zugegen waren. Die Namen nebit Wohnungen der Mitglieder( bis jest 18 Mana) wurden aufgeschrieben, sowie Alles, ist, rotten sie doch nicht aus. Sie wird unter einem andern Aufgabe der Mitglieder der sozialdemokratischen Arbeiterpartei was im Laufe der Bersamlung gesprochen wurde. Material zu einem Namen in Vereine zusammentreten und ihr Biel , nur etwas sein, dadurch einen anderen Wahrspruch herbeizuführen, daß Hochverrathsprozeß hat es jedenfalls nicht gegeben, wir haben eben, dem versteckter, zu verfolgen suchen." eine kleinere Anzahl von ihnen eine öffentliche Erklärung ab­

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*) Die Fürther Parteigenossen haben Motteler vollständig

*) In Leipzig ist die Polizei nicht königlich, sondern städtisch; als geben, in welcher sie sich als Mitglieder der gen. Partei sowohl mißverstanden. Wir bitten sie wie überhaupt Alle, die über Polizeibirektor fungirt ein vom Stadtverordnetenfollegium hierzu er- wie der internationalen Arbeiterassoziation bekennen. Dann seinen Vorschlag im Unklaren sind, sich direkt an ihn zu wenden. muß gegen sie eine neue Anflage erhoben und ein neuer Wahr -|

nannter Stadtrath.

nod to g

D. R. d. V.