Coblenz. Seit 18 Wochen sind die hiesigen Cigarren Arbeiter im Strite für ihre berechtigten Forderungen. Die Ausdauer der Leute ist bewundernswürdig, und kein Arbeiter sollte ihnen seine Sympathie, seine Unterstügung verweigern. Der Präsident des Allg. Deutschen Cigarrenarbeitervereins hat nachstehenden Aufruf erlaffen, den wir aus vollstem Herzen unterſtügen.
Collegen!
Als der Strike in Coblenz begann, nannte ich die Coblenzer Collegen unfere ,, Wacht am Rhein"; wenn je ein Poften fest und treu wie ein Fels gestanden, so ist es unsere Vorhut am Rhein !
Noth, Kummer, Thränen und Hunger, Haß und Spott, Allem zum Troß stehen sie seit achtzehn Wochen im Kampfe, Reiner wantt, teiner weicht! Was ist der durch eiserne Disziplin erzwungene Muth des Kriegers in der Schlacht gegen diefes freiwillige Dulden, wo Weib und Kind unter Thränen nach Brod jammern? Darum Achtung vor solchem Heldenmuthe!
Schäßen wir es uns zur höchsten Ehre, daß wir solche Brave zu den Unseren zählen und freuen wir uns, daß wir durch unsere Spenden theilhaftig an dem Ruhme werden, mit dem sich unsere Brüder in Coblenz bedecken.
Auf diesen Kampf dürften wir stolz sein und wenn uns auch der Sieg nicht zu Theil würde. Aber er wird, er muß uns werden, wenn Ihr die Mittel zum Kriege liefert.
Hülfe, Hülfe und nochmals Hülfe! Wir müßten uns vor Schande nicht mehr an das Licht der Sonne wagen, keinem Coblenzer Cigarrenarbeiter dürften wir mehr unter die Augen treten, wenn durch unsere Schuld, weil wir im Steuern lässig geworden, der Sieg verloren ginge.
Brüder, laßt den Muth nicht sinken, so lange unsere Vortämpfer in Coblenz nicht zum Ziele gelangt, denn dieser Streit ist in Wahrheit ein heiliger Krieg, der durchgekämpft werden muß. Glück auf zum Sieg!
F. W. Fritsche.
Leipzig . Die hiesigen Schneidergehilfen haben in einer am 7. d. M. stattgehabten Versammlung eine Lohnerhöhung um 25 pet. zu verlangen beschlossen und ihren Arbeitgebern einen gedruckten Tarif, welcher zugleich auf eine 8 tägige Kündigungsfrist Bezug nimmt, am Sonnabend, den 9. b., eingereicht. Bei Weigerung der Arbeitgeber soll nach abgelaufener Kündigungsfrist allenthalben die Arbeit eingestellt werden. Da die Prinzipale sich ihrerseits organisirt haben, so ist es von dringender Nothwendigkeit, daß die auswärtigen Kollegen hiervon Notiz nehmen und daß kein Zuzug von Arbeitskräften nach Leipzig
stattfinde.
Dresden , 12. März, Der Tischler- Strike ist zur Thatsache geworden; 300 Arbeiter haben heute bereits die Arbeit eingestellt, welchen die Arbeitskarten zur Unterschrift angeboten wurden.
macher.
Internationale Gewerksgenossenschaft der Schuh - Mag doch Herr Franke, seitdem die im„ Volksstaat" erwähnte Thatsache geschehen ist, die Löhne sämmtlicher Arbeiter freiwillig erhöht haAufforderung an alle Schuhmacher Deutschlands 'aus( Nürn- ben, deshalb bleibt aber immer wahr, daß Mitte November v. J. eine berg- Fürth ). Lohnerhöhnng von sämmtlichen Begleitern gefordert und von Herrn Franke aus dem im ,, Volksstaat erwähnten Grunde auch sofort be= Freunde und Collegen! einstimmig beschlossen, die Geschäfte des Ve.waltungsrathes, welche tigen Grund vermochte mir Herr Franke nicht anzugeben. Ueberbies In einer am 10. d. M. abgehaltenen Versammlung haben wir willigt wurde, der Unterzeichnete aber nach Beendigung seines Stückes in Folge dessen entlassen wurde, denn einen andern stichhaluns bis jetzt auch schon vom Aufsichtsrath übergeben waren, provi- bin ich der Ansicht, daß nicht sämmtliche Arbeiter, sondern nur forisch bis zum nächsten Congreß zu übernehmen.
Freunde und Collegen allerorts! Wir ersuchen Euch, in dem einige die Einsender jener Erklärung" sind, denn ich kann nicht Kampfe, in welchem wir uns befinden, thatkräftig einzustehen und uns glauben, daß meine früheren Collegen sämmtlich den traurigen Muth beizutreten. Es ist unsere heiligste Pflicht, an unsern Prinzipien fest- haben sollten, offenbare Thatsachen abzuleugnen. zuhalten und unsere Interessen zu fördern. Carl Hoffmann.
Wir ersuchen daher alle Schuhmacher Dentschlands, sowie aller- Schwäbisch- Gmünd . In Nr. 12 d. Bl. sind in meiner Korreorts, unsere gerechte Sache zu unterstützen, und zur Förderung der- spondenz, an der Stelle, in welcher ich sage, daß ber Gewerkverein felben mit der größten Energie zu arbeiten. Zugleich ersuchen wir sämmtliche Genossenschaften, resp. deren Be- der Golbarbeiter, welcher aus dem Hirsch- Duncker'schen Verband ausgevollmächtigte in der Weise vorzugehen, daß ihnen in keiner Beziehung schieden ist, sich der Partei des Neuen Sozialdemokrat" nicht anschließen kann, weil uns die ,, Tendenzen des Neuen" das verbieten" eine Lauheit zur Laft gelegt werden kann. nossenschaften Nürnberg und Fürth sich in folgender Art fon- artikel", gegen welche ich allerdings nichts einzuwenden habe. Ferner theilen wir mit, daß der Verwaltungsrath aus den Ge- irrthümlich die Worte ausgelassen worden ,, mit Ausnahme der Leitstituirt hat:
Vorfiz.: Franz Münz, Ledergasse 30 Nürnberg. Schriftf.: Nöttling, Obstmarkt 978
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Caffir.: J. Kratz, Gartenstr. 26 Fürth , an welchen alle Gelder einzusenden sind.
Zur Controle: D. Seidel. G. Gunreben, N. Jäger. Beisitzender: J. Siebert, K. Rothlauf.
Ausschuß: G. Bunder, J. Bezold, L. Guttenberg. Der Schuhmacher- Fachverein in München setzt die Schuhmacher- Gehilfen in Kenntniß, daß sich die Herberge beim Kreitzbräu Brunngasse 7 befiudet; daselbst ist auch das Ver: samlungslokal. Ebenso fönnen auch Fremde dort übernachten. Ferner wird alle Sonn- und Feiertage, Montags von 1 bis 3 Úhr, und alle übrigen Tage ausgenommen Samstag- von 8 bis 9 Uhr Abends beim Kreißbräu unentgeltlich Arbeit vermittelt.
Der Vorstand.
Aufruf zur Agitation in Hessen . Wir ersuchen hiermit alle Freunde und Parteigenossen im Großherzogthum, sofort für das allgemeine gleiche und direkte Wahlrecht zu den Gemeindewahlen öffentlich zu agitiren.
C. S.
Allgemeiner Deutscher Schneiderverein. Nürnberg , den 12. März. Collegen! In unserem letzten Aufruf haben wir klar gelegt, in welchen Verhältnissen wir hier leben. Wir haben gezeigt, daß es unmöglich ist, bei solchen Löhnen noch länger zu existiren. Der Zeitpunkt ist nun gefommen, wo wir für unsere Rechte ganz entschieden eintreten müssen. Wir haben darum den Geschäftsinhabern unsere Tarife zugestellt, und bis zum 15. d. M. genügende Antwort verlangt. Sollten bis zu diesem Tage unsere Forderungen nicht bewilligt sein, so sehen wir uns gezwungen, am Montag den 18. d. M. Die Arbeit niederzulegen. Collegen! Ihr Alle wißt, was es heißt, Front gegen das Kapital zu machen. Wir sind nun entschlossen, den Kampf ganz entschieden aufzunehmen und durchzuführen. An Euch liegt es, uns zum Sieg zu verhelfen. Die Kämpfer stehen in geschlossenen Reihen da, sorgt, daß uus die Munition nicht ausgeht! Greift mit ein in den Kampf für unsere Menschenrechte, und laßt unsere Hoffnung nicht zu Schanden werden. Vor Allem haltet den Zuzug fern, und wo irgend ein Beitrag für uns bestimmt ist, sendet schnell, denn schnelle Hilse ist doppelte Hilfe!
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Zugleich müssen wir bekannt machen, daß sich die Arbeitsver= mittlung in unseren Händen befindet. Das Bureau befindet sich im Gasthaus Zum blauen Pfau, Neue Gasse. Die Arbeitsvers mittlung geschieht unentgeltlich und zwar Abends von 8-10 Uhr. Briefe, Anfragen zc. wolle man richten an Gelder wolle man senden an J. Baumann, goldener Baum, Lansgaffe,
J. Walling, Platnersgaffe No. 5. III. Für das Strife- Comitee J. Baumann. NB. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden ersucht, Obiges ab
zudrucken.
Der Städtetag zu Worms ( einberufen und beschickt von der hessischen Fortschrittsparte:") beschloß, daß bei den Gemeindewahlen das auf den Besitz gegründete Wahlrecht eingeführt werden müſſe. Dem entgegen müssen wir mit vereinter Kraft für unser Grundprinzip, das allgemeine gleiche und direkte Wahlrecht, eintreten und eine Forderung in diesem Sinne an die II. Stände- Kammer gelangen lassen. Wir hielten bereits hier eine Volksversammlung, welche von nahezu tausend Personen besucht war und mit allen gegen 2 Stimmen folgende Resolution annahm: In Erwägung: daß es erwiesen, daß Vertreter von Mainz , Offenbach 2c., welche zur sogenannten„ hef= fischen Fortschrittspartei" gehören resp. ein Anhängsel der preußischen national- liberalen Partei bilden, auf dem Städtetag zu Worms für ein auf den Besitz gegründetes Wahlsystem agitirt, und somit ein At Gründung eines Fachvereins für Kürschuer und tentat auf das einzige Recht des Kleinbürgers und Arbeiters ausgeMützenmacher in Leipzig . In Berlin striken die Sattler und Bildhauer, die Töpfer- ner aller Parteien auf, gemeinschaftlich dagegen öffentlich zu protestiren, wenngleich etwas spät, die Kürschner auch von derselben ergriffen führt haben, fordert die heutige Volksversammlung die ehrlichen MänBei der immer mehr um sich greifenden Arbeiter- Bewegung sind, gesellen stehen am Vorabend des Strikes, in Kiel strifen die Maurer Massenversammlungen im ganzen Großherzogthum Hessen einzuberufen worden. und Zimmerleute, in Wien die Schneider, in Wolfenbüttel und jenes Verfahren öffentlich zu brandmarken." die Kortschneider, welche bisher bei 12stündiger Affordarbeit höchstens Arbeiter in Hessen !! Wir fordern Euch auf, uns sofort Eure Adres18 Gr. verdienten, in Breslau die Lithographen, in Pinneberg sen zukommen zu lassen und gleichzeitig zu bemerken, wie Ihr in den ein bie Maschinenbauer, in Sarburg die Former der Behne und zelnen Orten mit Rednerkräften versehen seid, damit geregelte organisirte Hertz'schen Eisengießerei. In Dresden striken die Holzarbeiter fort, Agitation geschaffen wird. sowohl wegen der 25% Lohnerhöhung, als aus Anlaß der ihnen aufoftrovirten Werkstatts- Ordnung", deren Anfang so lautet:§ 1. Ohne Arbeits- Karte ist der Arbeits- Antritt nicht gestattet.§ 2. Kündigung findet nicht statt. 3. Die Arbeitszeit ist pro Arbeitstag auf 10 Stunden feftgestellt, jedoch mit hinwegfall der Frühstücks- und Vesper- Zeit. 4. Die Zahlung findet bei Lohnarbeit nur nach Stundenberechnung statt. Bei Nichtübereinkommen müssen sich die Arbeiter mit 18 Pfennigen pro Stunde begnügen.
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Arbeiter! Wir erwarten von Euch, daß Ihr sofort für diese wich tige Sache eintretet und Euch nicht durch Parteihader an Eurem heiligsten Rechte schadet. Darmstadt im März 1872.
Der Vorstand des sozialdemokratischen Arbeiter- Vereins. Im Auftrage Georg Donges, Ballonplatz 9.
Erklärung.
Auch die Vergoldergehülfen in Dresden haben die Arbeit eingestellt. Die fachverwandten Collegen, Maler, Lacirer und Stucateure werden fie unterstüßen, da man ja auch sie durch diese Die Deutsche Allgemeine Zeitung" vom Dienstag den 12. d. M. sogenannten Arbeitskarten maßregelt; doch werden die Maler u. f. w. veröffentlicht eine Crimmitschauer Korrespondenz, wonach gegen ,, den rationeller verfahren, indem sie jezt an die Gründung einer Assozia sozialdemokratischen" Reichstagsabgeordneten Schraps Anklage wegen tion gehen, welche schon in den nächsten Wochen unter den günstigsten Fälschung erhoben und deshalb vom Bezirksgericht Zwickau vier Tage Arbeitsaussichten in's Leben treten wird. Von verschiedenen Seiten Untersuchungshaft wegen Verdachts der Fälschung verhangen worden ist schon Unterstüßung zugesagt. Dann wird es an der Zeit sein, die sein soll: Forderung der Maler, Lackirerr nnd verwandter Gewerbe durchzuseßen. Zu Wahrung meiner Ehre habe ich deshalb nachstehend den SachDie Assoziation wird die Strifenden mit offenen Armen aufnehmen. verhalt furz zu veröffentlichen:
rufenen Versamm.ung wurde der Beschluß gefaßt, einen Fachberein In einer schon vor Weihnachten von dem Unterzeichneten einbe für Kürschner und Müzenmacher nach dem Grundsatz der Gewerkschaften für Leipzig und Umgegend zu gründen.
Es wurde in der nächsten Versammlung die Statuten- Berathung vorgenommen. Aber wie das so geht, sind die Statuten der polizeilichen Genehmigung unterworfen, und dieselbe ließ bis vorige Woche auf sich warten, wo man uns erklärte, daß Nichts dagegen einzuwenden sei. Wenn anch die Betheiligung bis jetzt noch eine schwache ist( wir zählen erst 25 Mitglieder bei einer Anzahl von cirka 200 Arbeitern). so ist doch konstatirt, daß dieses kleine Häuflein, von gutem Geiste beseelt, treu zur Fahne der Arbeiter steht und entschlossen ist, Alles aufzubieten, um die uns noch fern stehende Masse von Collegen in unfern Verein hereinzuziehen, um vorkommenden Falls mit vereinten Kräften gegen etwaige Bedrücker Front zu machen.
Wir fordern daher alle Geschäftskollegen hiermit auf, nicht nur in Deutschland , sondern überall, wo sich so viel Arbeiter unseres Ge schäfts sowie der Müßenmacher vorfinden, daß ein Fachverein gegrün det werden kann, einen solchen zu gründen, und uns entweder durch unser Organ( Volksstaat) oder brieflich in Kenntniß zu sehen, damit wir uns über die verschiedenen Angelegenheiten verständigen fönnen, um so endlich eine geistige Verbindung und Zusammengehörig feit zu schaffen, welche uns, wenn gut organisirt, endlich zum Ziele gestellt am 25. Februar 1870( dem Tage nach Eröffnung meiner Tretet also schnell und mit männlicher Entschiedenheit ein in dem hiesigen Filialexpedition), zur Geltendmachung der Rechte der Ehefrau schon längst begonnenen Kampf um die Aufbessernng unserer sozialen auf Löschung eines Hypothekenbetrags von 120 Thalern und auf Er- Verhältnisse! ftattung von nicht über 100 Thaler Zinsen, ist die Unterschrift des Namens des Ehemannes, wie man infolge des Leugnens desselben iegt ermittelt hat, nicht von ihm, sondern offenbar von einer Frauenhand bewirkt worden.
Schon jetzt ersuchen wir alle arbeiterfreundlichen Blätter vor Zuzug Auf einer zwei Jahre lang in den Händen eines auswärnach Dresden zu warnen, hauptsächlich aber das Leytere in Bezug auf tigen Gerichtsamts befindlichen Vollmacht einer Ehefrau, ausführt. bie Vergolder zu thun. Adressen bittet man zu richten an: Emil Radestock, Maler, in Dresden , Hauptstraße 5 fünfte Etage.
In Wolfenbüttel Arbeitseinstellung sämmtlicher Schneidergehülfen, weil ihre Forderung um Lohnerhöhung nicht bewilligt worden. Es wird gebeten, Zuzug fern zu halten und etwaige Geldunterstützungen an Friedrich Holzhäußer, Neuestraße 169, zu senden.
Schuhmacherstrike in Hannover .
Wir Schuhmacher hielten am Montag den 4. März eine große Generalversammlung ab, welche ungefähr von 300 Berufsgenossen besucht war. Nachdem der Vorsißende H. Schulz die Versammlung eröffnet, wurde der Gesellschaft die Thätigkeit des Komitees mitgetheilt. wie die Amtsmeister eine nicht genügende und die Patentmeister gar feine Antwort gegeben haben; jerner wurde die Noth unserer Fachge= noffen geschildert, zur Abhilfe die Mittel und Wege angegeben und zur Einigkeit und Standhaftigkeit ermahnt, auf daß wir siegreich aus bem Kampfe hervorgehen.
Beifall.
Ich selbst habe keine Familie, habe auch hier keinerlei Frauenbefanntschaften angeknüpft.
Ebenso habe ich an Erlangung jener Unterschrift keinerlei nennens werthes Intereffe.
Ehefrau, als ich, Auskunft geben können. Ueber die Unterschrift müßte offenbar viel eher die betreffende
ich
Demohngeachtet hat man darüber Auskunft von mir verlangt. Zwar ist eine Anklage nicht erhoben, wohl aber sind Vorerörte: rungen im Gange. Da ich eine solche Auskunft nicht geben konnte, hat der Kgl. Staatsanwalt Taube zu Zwickau ( welcher durch verschiedene politische Nachdem erhielt H. Knöllner aus Brandenburg das Wort, welcher Prozesse dem Publikum bereits bekannt ist, der vor Kurzem erst eine in einer schwungvollen Rede die Lage der Arbeiter insbesondere schilberte, und überging zur Lage der Schuhmacher, wie die Selbststän- verunglückte und mit meiner Freisprechung endigende Anklage ,, wegen bigkeit der Kleinmeister immer mißliebiger werde; er erntete den größten nöthigung des Kriegsministeriums" wider mich erhoben hat, und den beiläufig bemerkt, wiederholt heftig in der Presse, nament Nachher wurde vom Komitee ein Schreiben ausgelegt, welches die lich wegen seiner Theorie angegriffen habe, daß ein falscher Eid, geLage schilderte, in der wir uns befinden, und ausführte, daß keiner leistet auf die Autorität eines eine( falsche) Anzeige erstattenden Beunter diesen Umständen mehr arbeiten könne. Das Schreiben wurde amten straflos sei!--) meine Verhaftung beantragt. zum Unterzeichnen vorgelegt, und auch von sämmtlichen Anwesenden im Allgemeinen rechtlich zulässig, nach dem Gesetz fügen müssen. Das Königliche Bezirksgericht Zwickau hat sich diesem Antrage, weil unterzeichnet. Hierauf wurde die Resolution wie folgt verlesen: In Anbetracht dessen, daß der durchschnittliche Lohn jedes Schuhmacher- anheimgegebene Verhandlung mit den Vertretern der StaatsanwaltEine vor der Verhaftung mir vom Herrn Bezirksgerichtsdirektor gesellen zwischen 2 und 3 Thlr., ja oft unter 2 Thlr. zu stehen kommt, schaft habe ich mit dem Bemerken rundweg abgelehnt, daß ich von in Erwägung ferner, daß die Lebensbedürfnisse bedeutend im Preise gestiegen, aber der Lohn nicht fortschreitend Schritt gehalten, in Er- jeder persönlichen Berührung mit diesen Herren absehen müsse. wägung ferner, daß wir das größte Contingent von Schwindsüchtigen Es ist darauf eine viertägige Untersuchungshaft über mich verund an sonstigen Krankheiten Leidenden liefern, welches meist von überan- hängt worden, um eine Verabredung mit meinem Expeditionspersonale Strengender Arbeit und nothdürftigen Lebensmitteln herrührt, erkennt( von dem ein Expedient sich unterdeß nach Dresden gewendet) unmög bie Versammlung die Erhöhung des Arbeitslohnes auf 25 Prozent ich zu machen und dessen getrennte Abhörung vorzunehmen, die indeß und auf Lurusarbeit 33% Prozent als gerechte Forderung an. feinerlei Ergebniß geliefert hat. Der Strike wird am 11. März beginnen.
Im Namen der Versammlung:
Das Komitee:
bas Comitee.
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Mit sozialdemokratischem Gruß F. Troft. Adressen sende man an Franz Troft bei Herrn Sperling, Poniatowskystraße 11 in Leipzig . Polizeiliche Empfehlung einer sozial- demokratischen Broschüre.
Heute Nachmittag erschien in dem Comtoir des Herrn H. P. in Königsberg i. Preußen Hr. Polizei- Inspektor Glafemann mit einem Gensdarm und legte demselben die Frage vor, ob er von der Broschüre Zu Truz und Schutz" noch Exemplare zum Verkaufe in seinem daß er zu diesem Zwecke teine Eremplare besäße und daß er die zu Besitze habe. Der Wahrheit gemäß erklärte dieser ihm auf Ehrenwort, seinem persönlichen Gebrauche aufbewahrten Exemplare nicht heraus Grund seiner Anfrage gab Herr Gl. an, daß auf Unordnung des geben würde, womit Herr Glasemann sich befriedigt erklärte. dortigen Staatsanwalts die genannte Broschüre mit Beschlag belegt sei. was die Staatsanwälte in Königsberg für kluge Leute sein müssen!
A13
Internationale Metallarbeiterschaft. Leipzig . In unserer lezten Sitzung haben sich die hiesigen Mitglieder dahin entschieden, daß zu Ostern in Dresden die General Versammlung stattfinden möchte. Abends 8 Uhr. Tagesordnung: Krankentasje. Nächste Sitzung im Arbeiterbildungsverein, Montag d. 18. März Für politisch Gemaßregelte. Von Parteimitgliedern Grotenleide bei Meerane 2 Thlr. 1 Ngr. Für Bielefeld . Sozial- demokratischer Arbeiter- Verein. Dienstag, den 19. März Abends 8% Uhr Generalversammlung Die betreffende Ehefrau hat sich währenddessen fortwährend auf in der Voltshalle. freiem Fuße befunden. Tagesordnung: Rechenschaftsbericht pro 1871 und VorstandsDen weiteren Erörterungen sehe ich mit großer Ruhe entgegen. wahl. Sämmtliche Mitglieder werden dringend ersucht zu erscheinen. Der Vorstand.
Nach Borstehendem ist die oben erwähnte Wittheilung zu berichtigen. Als hiesiger Korrespondent der Deutschen Allgemeinen Zeitung"
meiner Domicilirung hier sich veranlaßt fand, sein Expeditionspersonal von 6 Personen auf die Hälfte zu vermindern.
Schulz erster Borsißender, Jürgens zweiter Vorsitzender, gilt hier allgemein der hiesige Advokat Theodor Seume, welcher feit Strecker erster Kassirer, Steffen zweiter Kassirer, Tegtmeier erster Schriftführer, Mundt zweiter Schriftführer, Bur, Hunbertmart, Scherwayti, Gläser, Hollmann, Krüß, Schweinebarth, Biegra, Häuser. Schnelle Hülfe thut Noth. Briefe und sonstige Zusendungen zu adreffiren an H. Strecker bei G. Grube in Hannover Knochenhauerstr. 36.
Advokat Schraps.
Versammlung
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des
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Deutschen Allgemeinen Zeitung" Erwähnung gethan, spreche ich die ErGegen jebe ehrenhafte Redaktion, welche der Mittheilung der Fachvereins der Kürschner u. Mützenmacher Leipzigs und Umgegend, wartung aus, daß sie auch gegenwärtige Erklärung berücksichtigen werde. Montag, den 18. Wearz Abends 8 Uhr im Vereinslokal, Noß Crimmitschau, den 13. März. platz Nr. 9 bei H. Hascher AufVortrag von H. Tischer. nahme neuer Mitglieder. In Lyon striken seit einiger Zeit die Gießer; sie haben,( wie Leipzig . Den Einsendern der Erklärung", unterzeichnet ,, die NB. Gleichzeitig machen wir hiermit befannt, daß unsere Ber ber, Rabical" meldet) viele Aussicht zum Sieg, da die Prinzipale sämmtlichen Arbeiter der Frant'schen Pianefortefabrit" in Nr. 63" bes ſammlungen regelmäßig aller 14 Tage, Montags Aben s 8 Uhr im weder aus Baris noch aus Brüssel den gewünschten Ersatz von Ar-„ Leipziger Tageblatt " hiermit zur Entgegnung, daß die Notiz im ,, Bolts- obigen Lokal ſtaitfinden. Der Vorstand. beitskräften bekommen.
staat vom 2. März, betr. die Maßregelung eines Arbeiters in der Franke'schon Fabrik, vollständig auf Wahrheit beruht, und Leipzig : Verantw. Redakteur A. Hepaer( Redaktion u. Expedition bie groben unwahrheiten", in ihrer Erflärung" enthalten sind. Hohestr. 4.) Drud u. Berlag von F. Thiele.
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