Liebknecht: Der Herr Staatsanwalt ist im Irrthum; nicht das Felleisen", sondern blos der ,, Vorbote" ist hier von uns in dieser Weise empfohlen worden.
Ich glaube indeß, daß aus den vielen verlesenen Briefen Ladendorfs und Beckers zur Genüge die zwischen mir und jenen beiden Herren bestehende Differenz zu ersehen ist, die, was Ladendorf anlangt, sich bereits bis zur offenen Feindschaft zuspizte.
Der Staatsanwalt verzichtet auf die Vorlesung der Wiener Rede, wogegen die Vertheidigung nichts einzuwenden hat. Hierauf wurden die Verhandlungen gegen 3 Uhr Nachmittags vertagt. ( Fortsetzung folgt.)
Zur Beachtung.
Quittung.
Zur Unterstützung der Inhaftirten 2c. gingen ferner bei uns ein: von Neuschönefeld durch Seifert 5 Thlr.; Augsburg durch Knöller 1 fl. 3. fr. von A. B. und 1 fl. 9 kr. von Endres. Hersfeld durch Wolf 2 Thlr. Pforzheim durch Scholl 1 fl. 12 fr. Mülsen St. Niklas durch Freitag 2 Thlr.( desgl. 1 Thlr. für die P.) Augs burg durch Endres 7 fl. durch denselben von Lechhausen 2 fl. 30 fr. Dresden , Expedition des Voltsboten dritte Sendung 6 Thlr. ( Bravo !) wofür den freundlichen Gebern unsern Dank. Hamburg , den 16. März. Der Ausschuß. H. Bennete.
Quittung.
Delsnit 1 Thlr. für bewußten Zweck. 2 Thlr. für die politisch
Man macht uns hier verantwortlich für jeden Artikel, den irgend ein auswärtiges uns befreundetes Blatt einmal enthalten. Nach dieser Theorie hatten jene katholischen Fanatiker recht, die weiland alle Protestanten verantwortlich machen für die Mordthaten Traupmanns in Paris , der ebenfalls Protestant gewesen. Ich bemerke, wenn man noch Den Parteigenossen und Lesern des ,, Volksstaat" einmal versuchen sollte, uns mit Ladendorf und Becker eine Solidarität bringt die unterzeichnete Expedition zur Kenntniß, nachzuweisen, so werde ich sofort die nochmalige Verlesung aller Briefe daß furz nach Beendigung des Hochverrathsprozesses Gemaßregelten durch Scheiber. Penig d. L. Adling 3 Thlr. für beHepner: Ich würde noch heute durchaus keinen Anstand nehmen, die Verhandlungen desselben in einer Brochure, wußten Zweck. Rochliz 2 Thlr. für bewußte Zwede. den Vorboten im Volksstaat" zu empfehlen. Die Parteigenoffen redigirt von den Angeklagten selbst, erscheinen. Die Expedition der Chemnizer Freien Presse. find verpflichtet, sich über die Arbeiterbewegung aller Länder zu ori- Es ist demnach nicht nöthig, daß sich die Partei= Zur gefälligen Notiznahme entiren und dazu ist das Lejen dieſer Blätter erforderlich. Damit ist genossen die im Buchhandel erscheinenden Brochüren bemerken wir noch, daß Orte, die Abrechnungsformulare und die punkte des ,, Vorboten" stehen müsse. Ebensowenig wie Jeder Sozial- nicht authentisch sind, anschaffen. aber noch durchaus nicht gesagt, daß ich solchergestalt auf dem Stand: über den Hochverrathsprozeß, welche voraussichtlich Kassenabrechnung der Partei nicht erhalten haben, solche unter Angabe Sozial- über
Demokrat sein muß, der auf den ,, Boltsstaat" abonnirt hat. Advokat Freytag( Leipzig ): Ich muß bemerken, daß neben der betreffenden Empfehlung des Demokratischen Wochenblattes" außer jenen vorerwähnten Blättern die ,, Zukunft", der Mainzer Anzeiger", das Frankfurter Journal" und schließlich die Wein- Zeitung, Organ für Weinfunde"( nebst einer daran geknüpften besonderen Geschäfts- Reklame) empfohlen ist.( Stürmische Heiterkeit).
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Advokat Freytag( Plauen ) bemerkt gegenüber einer vom Staatsanwalt hervorgehobenen Stelle von Seite 13 der verlesenen Brochüre ,, Unsere Ziele", daß gerade diese Stelle so klar, wie nur irgend eine. Liebknecht: Würde nach der Ansicht des Herrn Staatsanwalt gesagt sein, die soziale Frage müsse durch Gewalt gelöst werden, so hätte man wohl die betreffer de Nummer des ,, Volksstaat" sofort fontfiszirt und mich eingesperrt.
Hiernach wird eine Reihe von Gedichten verlesen, und zwar aus Nr. 23 des ,, Volksstaat" von 1870 das Freiligrath'sche: Die Todten an die Lebenden" mit dem Datum: ,, Düsseldorf , Juli 1848" ferner aus Nr. 25 das Arbeiterlied" von Georg Herwegh ferner aus Nr. 29 das aus London Februar 1847 datirte Freiligrath'sche Gedicht: Irland" ferner aus Nr. 44,, Schaffot Zuchthaus" v. Herweghaus Nr. 47,, Arm und Reich" aus Nr. 79,, Rath". aus Nr. 86,, Brot" von Freiligrath aus Nr. 90,, Blum", gedichtet von Freiligrath , datirt von Köln den 16. November 1848.
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Präsident: Diese Gedichte sind sämmtlich im ,, Voltsstaat" in der Zeit vom 19. März bis zum 9. November 1870 abgedruckt. Aus welchem Grunde und warum gerade in dieser Zeit?
Liebknecht: Ich wollte das Volk an eine große Zeit und an seine großen Männer erinnern.
Hepner: Das Gedicht Schaffot- 3uchthaus" wurde abgedruckt, als der Reichstag die Todesstrafe annahm. Das Gedicht ,, Blum" am Todestage Robert Blum's .
Liebknecht: Allerdings sind die Gedichte meistens an Gedenktagen mitgetheilt worden. Ich wollte das Volk zugleich an jene Gedenktage erinnern.
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Präsident: An die Gedenktage der Revolution! Liebknecht: Allerdings wollte ich an eine Revolution erinnern, aber an eine gewesene, nicht eine zu machende, eine Revolution sogar, welcher der heutige Staat manche Institution verdankt. Zum Beispiel fäße ohne jene Revolution der hohe Schwurgerichts: hof wohl nicht hier beisammen, um in einem politischen Prozeß Urtheil zu sprechen.
erschienen?
Advocat Freitag( Leipzig ): Herr Liebknecht, sind diese, meist aus den Jahren 1847 und 1848 stammenden Gedichte schon anderwärts Liebknecht: Ja, die von Freiligrath sogar in der bei dem Hofbuchhänler Cotta erschienene Ausgabe der Freiligrath 'schen Gedichte. Das Bet' und Arbeit'!" zirkulirt in Preußen seit 1863 in Tausenden von Exemplaren unbeanstandet und wird häufig gesungen.
Hierauf wünscht der Staatsanwalt aus dem Jahrgang 1871 des Bolksstaat noch einige Stellen der in Nr. 92 enthaltenen Beschlüsse der Delegirten- Conferenz der Internationale verlesen zu sehen. Nachdem der Advocat Freytag( Leipzig ) festgestellt, daß der Volksstaat, außer den zur Verlesung gekommenen Gedichten noch andere veröffentlicht hat, werden unter beiderseitiger Uebereinstimmung der Vertheidigung und der Staatsanwaltschaft die Punkte I, II, III und IX nebst dem Schluß der Londoner Konferenz- Beschlüsse verlesen. Der Präsident betont, daß dieses Schriftstück jedoch nicht als Beweisstück behandelt werden darf, da es aus der Zeit nach Einleitung der Untersuchung stammt.
Liebknecht: Der Punkt IX behandelt eine interne Angelegenheit der Internationalen, den Streit mit Bakunin . Der Schlußsab von den nicht für die Deffentlichkeit bestimmten Beschlüssen" zielt auf nichts das Licht Scheuendes, sondern es handelt sich wiederum um den Bakuninschen Streit, den man nicht vor der Oeffentlichkeit zum Austrag bringen wollte.
Nun sollen zwei Reden Liebknechts, die eine gehalten zu Berlin am 31. Mai 1869, die andere gehalten zu Wien am 25. Juli 1869, zur Verlesung kommen.
Ehe dies geschieht, bemerkt Advokat Freytag( Plauen ): Es sind zwei Tage lang blos Artikel aus dem Volksstaat verlesen worden. Ich frage die Angeklagten, ob wegen eines einzigen der verlesenen Artikel ein Strafantrag gestellt worden ist.
Liebknecht: Nein.
Präsident: Dies ist wohl nicht so ganz richtig, da wir ja gegenwärtig einen Strafantrag haben.
Die Expedition des ,, Volksstaat". Internationale Gewerksgenossenschaft der Schuh
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macher.
genauer Adresse reklamiren wollen.
Der Ausschuß. Th. Yord. Parteigenossen! Unter der Ueberschrift: Zur Abrechnung des Chemnizer StrifeKomitee" ist uns ein Bericht zugegangen, der gewiß alle unzufriedenen beruhigen wird. Wir werden ihn veröffentlichen, sobald Zeit und Raum des Blattes es gestatten. Die Redaktion des ,, Volksstaat" und der Ertrablätter.
Für politisch Gemaßregelte.
Sämmtlichen Genossenschaften zur Nachricht, daß am 12. März sämmtliches Verwaltungsrathinventar nebst Kassenbestand von 87 Fres. an den neuen provisorischen Verwaltungsrath in Nürnberg und Fürth abgegangen ist und von jetzt an sämmtliche Briefe und Gelder Von Ksch. in Lindenau 5 Gr. v. Arb.- Bild.- Ver. L. 2 Thlr. 25 Gr. dorthin zu adressiren sind. Indem wir der ganzen Centralisation und dem neuen Vorort Glück wünschen zur Förderung unserer gemeinsamen Prinzipien und Ideen, werden auch wir nicht unterlassen, wenn auch nicht mehr der Centralisation angehörend, für Kräftigung derselben und im Kampfe für unsere gerechte Sache zu wirken.Zürich , 17. März.
Im Auftrage der früheren Verwaltung: Joseph Gerster. Wilh. Dahl.
Dresden . Hiermit Gruß und Handschlag und die Mitheilung, daß in der gestern den 9. März abgehaltenen Versammlung der Fachgenossen die Constituirung des Gewerkvereins für Maler. Lackirer, Vergolder, Stuccateure und fachverwandte Gewerbe" stattgefunden hat. Gewählt wurden in den Ausschuß: Heinrich Trautner zum Vorsitzenden, Rudolph Büttner zum Kassirer, Heinrich Gathemann zum Schriftführer, Julius Thierbach und August Miller als Beifizer.
Anderseits wurde beschlossen, sofort an die Gründung einer Assoziation zu gehen. Zuschriften u. s w. bitte an H. Gathemann, Maler, M thildenfir. Nr. 27b, 4. Etg. zu richten.
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Briefkasten. Der Erped. R. in Homburg f. Schrft 4 Gr. erh. von Schlegel in Delmenhorst 5 Gr. f. Schrft. erh. die einzelne Nummer des ,, Volksstaat" kostet 1 Gr.
Sozial- demokratische Arbeiter- Partei. Montag, den 25. d. M. Abends 8% Uhr gesellige Zusam= No. 4. Das Erscheinen sämmtlicher Mitglieder ist nothwendig. Die menkunft der Parteigenossen in Paul's Restauration, Mehlgasse Karten sind mitzubringen. H. Dehme.
Gewerkschaft der Holzarbeiter. Nächste Versammlung Montag 25. März, Abends 8 Uhr in der Restauration von Göz, Nikolaistraße 51. Tagesordnung: Naturwissenschaftlicher Vortrag. Aufnahme neuer Mitglieder.
Die Mitglieder der Sektionen werden um zahlreiches Erscheinen gebeten.
Internationale Metallarbeiterschaft. Leipzig , den 25. März. Montag Abends 8 Úhr im Arbeiterbildungs- Verein Ritterstraße 43. Tagesordnung: Die Arbeiterbewegung und die Coalition der Fabrikanten. Aufnahme neuer Mitglieder.
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Versammlung
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Leipzig . DerStrike der hiesigen Schneidergehilfen scheint ernstliche Dimensionen anzunehmen. Von Seiten der Arbeitgeber wurde schon im Monat Januar d. J. das Feuer angefacht, indem sie sich schon dazumal coalirten, wo noch nicht einmal von einem Strife die Rede war. Es hat beinahe den Anschein, als ob die Herren Prin zipale gewillt gewesen wären, selbst einen Strife durch die Arbeiter zu provociren, um ihren eigenen, materiellen sowie finanziellen Interessen Rechnung zu tragen. Ungeachtet dessen, daß der Arbeiter der erste des Fattor in jedem Geschäfte ist, der, sozusagen das Kapital anhäufen muß und bei seiner Jahr ein Jahr aus anstrengenden Arbeit allen Mon.ag den 25. März 1. J. Abends 8 Uhr im Vereinslokal. Entbehrungen unterworfen und stets auf nichts gestellt ist, wird er noch Roßplatz Nr. 9 bei Hascher. Vortrag des Herrn Dertelt. von Seiten der Meister öffentlich mit lauter ungerechtfertigten Vor- Aufnahme neuer Mitglieder. würfen überhäuft; es werden dem Arbeiter sogar Vorschriften geDer Vorstand. macht, wie er zu leben habe und sich ausbeuten lassen müsse. Von NB.Hierdurch machen wir gleichzeitig bekannt, daß in der Verunserer Seite fiel es Niemanden ein, den Verdienst eines Meisters sammlung vom 18. März 1. J. der Beschluß gefaßt wurde: Daß die controliren zu wollen, noch viel weniger seinen Lebenswandel in Be- Mitglieder des Vereins, weder Einstand zahlen noch solchen fordern, tracht zu ziehen. Frner wurde von einem Schneidermeister, welcher, auch sich nicht an dem Einstandstrinken betheiligen. wie es scheint, von der National- Dekonomie und der Statistik nicht viel zu vergessen hat, eine Tabelle aufgestellt, nach der sich seit mehreren Jahren eine ,, ungeheure" Steigerung der Löhne herausstellt. Das hat aber der humane Herr vergessen in Betracht zu ziehen, daß alle Lebensmittel sowie auch andere Bedürfnisse wenigstens um 2 Drittel im Preise gestiegen sind; ferner auch, daß uns durch die Maschine u. s. w. eine solche Konkurrenz geschaffen worden, daß dadurch unsere sogenannte schlechte Zeit noch einmal so schlecht geworden ist.
D. V.
Für Hannover . Sozial- demokratischer Arbeiter- Verein. Sonnabend, 23. März, findet im Lofale des Herrn Bartling, Knochenhauerstraße Nr. 59 Abends Punkt 8 Uhr Versammlung statt.
Tagesordnung: 1) Sozialpolitischer Wochenbericht. Referent: Lohmeier. 2) Vortrag über Kapital und Arbeit. Referent: Wutke. 3) Partei- Angelegenheiten.
Es wird uns ferner von Seiten der Meister der Vorwurf gemacht, daß wir mehr Bedürfnisse haben, als die Arbeiter vor 20-30 Jahren. Dazumal hatte ein Schneidermeister auch noch keinen comfortablen mit großen Spiegelscheiben eingerichteten Laden oder Salon, sowie auch fein Pianoforte im Zimmer stehen, sondern saß ganz bescheiden, womöglich 3 Treppen hoch, wohnte und arbeitete sammmt seinen Leseabend daselbst statt. Gesellen.
Wir haben mit Widerwillen diesen Artikel veröffentlicht, waren aber durch das Benehmen der Meister gegen uns dazu veranlaßt; denn unser Feldruf ist stets: leben und leben lassen! Die hiesigen Schneidergehilfen. NB. Etwaige Unterstützungsgelder sind an das Comitee, Gewandgäßchen Nr. 4, 1 Treppe zu senden. Leipzig , den 12. März.. Heinrich Hunse.
Penig , 3. März. Hierdurch zur Nachricht, daß unser Vertrauensmann nicht mehr Robert Rottluff, sondern Gottfried Hartzendorf
in Altpenig ist.
Zahlreiches und pünktliches Erscheinen der Mitglieder ist nothwendig. Freunde sind willkommen. NB. Jeden Sonnabend findet Versammlung und jeden Mittwoch Der Vorsitzende.
Für Meerane . Ich ersuche den Webergesellen Herrn Mehner, da er seinen Aufenthalt verändert hat, doch bald den Betrag für 1. Abonnement des ,, Volksstaats" pro IV. Quartal 1871 zu entrichten. H. Stolle.
Montag den 25. d. M. Abend 8 Uhr im Saale des„ Rothen Adlers."
Tages- Ordnung: Der Aftienschwindel und die Preissteigerung der nothwendigsten Lebensbedürfnisse. Referent Herr Kaiser aus In Harburg striken seit Ende Februar 14 Former, die in Nr. 32 Berlin . des Neuen Sozialdemokraten" einen Aufruf erlassen haben, der so Die Parteigenossen werden zum zahlreichen und pünktlichen Ergehässig ist und so viele Unwahrheiten enthält, daß wir uns der Mühe scheinen aufgefordert." überhoben halten, auch nur ein Wort zu dessen Widerlegung zu sagen. Im Auftrage Mehrere Metallarbeiter. W. Fischer.
Allen Parteigenossen
diene hier durch zur Nachricht, daß der vielbesprochene und vielerwartete sozial- politische Roman
Am Webstuhl der Zeit
Hierauf protestirt Advokat Freytag( Leipzig ) gegen die Verlesung der Berliner Rede des Angeklagten Liebknecht, da Liebknecht aus dieser Rede wegen Erregung von Haß und Verachtung schon in Preußen mit 3 Monaten Gefängniß belegt wurde. Der Requisition preußischer Behörden an die sächsischen, sie möchten diese Strafe an Liebknecht vollstrecken, wurde freilich auf Einsprache Liebknechts nicht Folge ge- Regensburg . Unsere Bewegung schreitet rüftig vorwärts und geben. Ein späterer Antrag der preußischen Behörden an die sächliefert den deutlichsten Beweis, daß auch hier Boden, und zwar frucht fischen, Liebkn. in Sachsen um der Berliner Rede willen anzuflagen, barer Boden für unsere Ideen ist. Leider mehren sich aber auch die hatte eine Untersuchung wegen ,, Herabwürdigung bestehender Verhält- Maßregelungen in einem bedenklichen Grade; kaum ist die Maßnisse zur Folge. Nöthigen Falls erklärt Fr. auf Extrahirung eines regelung des Bevollmächtigten des Fachvereins der Schneider durch Beschlusses des hohen Gerichtshofes dringen zu müssen. einen, liberalen" Bourgeois geschehen, so wird einem unserer einsichtsvollsten und rührigften Parteigenossen, ebenfalls Schneider, von seinem nunmehr in Separat- Abdruck regelmäßig erscheint, nnd zwar wöchentliberalen" Pascha gleichfalls der Strohsack vor die Thüre geworfen. lich 1 Bogen, alle 3 Wochen 1 Heft. Jedes Heft foftet 2 Ngr. und In Verlauf unserer, wie gesagt stetig fortschreitenden Bewegung kann durch die Expedition des Dresdner Volksboten, große gründete sich vor 14 Tagen ein Fach verein der Hafner hier, dem Brüdergasse 12, 2 gegen Franto- Einsendung von baar oder in Briefvon 25 hier in Arbeit befindliche Gehilfen sofort 20 Mann beitraten. marken bezogen werden. Kolporteure und Wiederverkäufer erhalten Kaum wird dies ruchbar, so werden zwei der eifrigsten Mitglieder bedeutenden Rabatt. Auch die einzelnen Bogen können regelmäßig von Seite ihres. durch das Gegentheil von Höflichkeit bekannten, sehr jede Woche à 4 Groschen bezogen werden. ultramontanen Arbeitgebers, der im katholischen Casino und Gesellenverein einen Ehrenplaß einnimmt, gemaßregelt.
Advokat Freytag( Plauen ) schließt sich dem an. Damit man nicht glaube, sagt er, wir hätten den Inhalt der Rede zu fürchten, führe ich an, daß eine Verurtheilung Liebknechts erfolgte, weil er in jener Rede sagte: Der Staat in seiner jezigen Gestalt besteht durch einen Rechtsbruch und stüßt sich auf das Schwert.
Staatsanwalt Hoffmann: Nicht die Rede als solche, sondern die Flugschrift ist Gegenstand der Anklage. Dieselbe ist, wie Herr Liebknecht zugestanden, von ihm selbst geschrieben worden.
in die Untersuchung mit hineingezogen worden.
Staatsanwalt Hoffmann: Wenn dieselbe in der Anklageacte unerwähnt geblieben ist, so hat dies in dem ohnehin schon so großen übrigen Anklagematerial seinen Grund.
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von A. Otto- Walster,
Herr Vogt"
Advokat Freytag( Leipzig ): Liebknecht ist wegen dieser Rede in Berlin in contumaciam verurtheilt worden. Wahrscheinlich wollte dieser Gute, in Befolgung des II höchsten Mittlerweile trat in Preußen Amnestie ein. Die Rede ist bloß christlichen Gebots: ,, Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst", durch dieses von Karl Marr( 12 Bogen start, groß Ottav); die einzigen noch auf Antrag der Oberstaatsanwaltschaft und der preußischen Behörden Vorgehen blos den Beweis liefern, daß Liberale wie Ultramontane, vorhandenen sieben Eremplare sind durch die unterfertigte Expe= mögen sie sich auch gegenseitig noch so sehr in den Haaren liegen, bition zu beziehen. Advokat Freytag( Blauen) bemerkt, daß in den Anklageaften sofort einig sind, wenn es gilt, die Arbeiter zu erdrücken. Und dabei Der Erlös ist für die Kasse des Volksstaat" bestimmt, und ist diese Rede gar nicht erwähnt werde. rufen sie doch immer: Ja für die Arbeiter muß etwas geschehen", nur ist ihnen das wie" ein Räthsel. Natürlich auch; wenn für die der Preis per Expl. auf 3 Thlr. festgestellt. Die Expedition des Volksstaat.( 1) Arbeiter etwas gethan werden soll, so müssen die Herren Bourgeois Soeben ist erschienen und durch die Expedition des ,, Dresdner und Zopfbürger diefelben sich gleichgestellt sehen, da ihnen dies aber Der Präsident läßt von einem Gerichtsdiener die betr. Flug- ein Gräuel ist, so sind sie trop aller Phrasen nicht im Stande zur Volksboten" gr. Brüdergasse Nr. 12 zu beziehen: schrift vorlegen. Lösung dieser immer brennender werdenden Frage etwas beizuti agen Liebknecht: Ich bin Verfasser dieser Flugschrift. Ich habe die- Ihr Arbeiter aller Orten aber, kommt Ihr auf die Wanderschaft, selbe unmittelbar nach meiner im Berliner demokratischen Arbeiter- so meidet das seiner schlechten Löhne wegen berüchtigte Regensburg Verein gehaltenen Rede, leztere nach schriftlicher Aufzeichnung ge- so viel 3hr fönnt, besonders aber ihr Tischler, Schneider, und schrieben. Alsdann habe ich dieselbe im ,, Demokratischen Wochenblatt"| Hafner haltet jeden Zuzug gänzlich fern, denn für diese 3 Geabdrucken lassen, und sie später als Flugschrift verbreitet. werbe stehen schwere Stunden des Kampfes für materielle Besserstellung
Castelars Rede
über die Internationale gehalten in der Sigung der spanischen Cortes zu Madrid . Sparatabdruck aus dem ,, Dresdner Volksboten". Präsident: Die Rede selbst existirt nicht mehr. Wir haben es vor der Thüre. à Exemplar 1 Ngr. auch bloß mit der Flugschrift zu thun, die Herr Liebknecht hier in Indem wir alle arbeiterfreundlichen Blätter um geft. Aufnahme Sachsen geschrieben und verbreitet hat. Da nun die Vertheidigung dieses Schlußsaßes bitten, fordern wir wiederholt irgend eine tüchtige In Partien v. mindestens 25 Stück gegen Franko-Einsendung eine Entscheidung des Gerichtshofes hierüber beantragt, so werde ich, Kraft, am liebsten Tischler, Schuhmacher, oder Schneider auf, nach à Stück 1 Ngr. 100 Stück 2 Thlr. 10 Gr. um die Verhandlungen nicht aufzuhalten, dieselbe nach Schluß der hier zu übersiedeln, denn es wird täglich nöthiger, unsern Gegnern Leipzig : Verantw. Redakteur A. Hepner( Redaktion u. Expedition Sigung veranlassen. auch in der Oeffentlichkeit den Text ordentlich zu lesen. Hohestr. 4.) Druck u. Berlag von F. Thiele.