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u dem Schlüsselfund ist noch zu bemerken, daß der in der Wohnung der Ermordeten gefundene Schlüssel besonders fein und forgfältig ausgefeilt ist. Das ist nicht ohne Bedeutung, weil Georg Gluth, der ihn gefeilt haben soll, nicht gelernter Schloffer, sondern mur Schlosserei- Arbeiter ist. Daß der Schlüffel zur Gluthschen Wohnung paßt, ist auch nicht durchschlagend, da es sich um ein gewöhnliches, zu ungezählten Malen wiederkehrendes Schloß handelt. Ob die Abdrücke des Schraubstocks entscheidend sein können, erscheint noch fraglicher, da unendlich viele Schraubstöde ganz gleich gearbeitet und gezahnt find. Ebenso verhält es sich mit den Hohlmeißeln, die in bestimmter Größe alle nach einem Schema gearbeitet sind. Mit der Berteidigung seines Sohnes Billy hat Gluth den Rechtsanwalt Dr. Hugo Marcuse beauftragt. In der Mordsache wurden gestern, Montagnachmittag, die ver­hafteten Gebrüder Willy und Georg Gluth abermals durch den Untersuchungsrichter Amtsgerichtsrat Hamel eingehend verhört. Georg Gluth hatte sich bisher gesträubt, den von andrer Seite be­kundeten Umgang mit einem Mädchen in der Potsdamerstraße zu zugeben. Auf Zureden feines Verteidigers räumte er ihn jest ein mit der Erklärung, daß er das Mädchen, das er zu heiraten beabsichtige, habe schonen wollen. 5 Uhr nachmittags. Das Berhör dauerte von 1 bis Von der Anklagebehörde bearbeitet Staats anwalt Reis die Angelegenheit. Die neuen Bengen, die jetzt nambaft gemacht worden sind, wurden gestern noch nicht vernommen. Die Berdächtigten wurden einstweilen noch beide in haft behalten.

werben bedeute, alles in allem lohnt es sich, die fremde Böller- Brospetten in fechs Abteilungen: Geschäftsverkäufe, Grund schaft zu sehen. in stüde, Ermittelungen, Placierung für Personal jeder Branche, Musikdirektor Otto Dienel in der Marienkirche einen Orgelvortrag bei freiem Orgelfonzert. Mittwoch, den 25. April, mittags 12 Uhr, hält Serr Heiratspartien und Generalagentur für Versicherungen zerfiel. Der Angeklagte legte bald zwei Filialen in der Großen Eintritt unter Mitwirkung von Frau Marie Kornatis, Frl. Wilma Enequiot, Frankfurterstraße und in der Zimmerstraße an. Fel. Marie Rambonnet, Herrn Kapellmeister Schiecht und Herm Robert wurde der Mitangeklagte Lehmann als Leiter gegen ein Monats= In der letzteren Schwiesselmann. Zur Aufführung kommen Orgel, Gesangs- und Violin gchalt von 75 W. und 5 Proz. des Reingewinns angestellt. Die Kompositionen von Bach( Passacaglia). Händel , Verdi, Dienel u. a. Abteilung Stellenvermittelung" scheint in dem Geschäft die ant dank dem schönen Wetter überaus start besucht. Es nahm folgenden trieben worden zu sein. Beim Kriminalkommissar v. Stracht gingen inner­Radsport. Das Rennen im Sportpark Friedenau war Sonntag meisten gewinnbringende gewesen, aber in höchst unchrlicher Weise be­Verlauf: Friedenauer Hauptfahren. 1000 Meter für Klasse A halb turzer Zeit gegen 30 Anzeigen von Personen ein, die durch das und B. 200, 100, 50 M. Jn den Vorläufen siegten: Mayer Institut und deffen Filiale betrogen sein wollten und bald mehrten Qurion; 1. Zwischenlauf: Mulder 1., Käser 2. Mulder rückte aus. zumeist den ärmeren Bevölkerungsklaffen an, die oft ihren letzten ( Hannover ), Mulder, Dirheimer. Classen, Käser, Mündner, Ellegaard, sich die Anzeigen auf insgesamt über 100. Die Geschädigten gehörten II. Zwischenlauf: Ellegaard 1., Mündner 2. Entscheidung: Elle- Behrpfennig den Angeklagten geopfert hatten in der Hoffnung, durch gaard 1., Mündner 2., Käfer 3. Zeit: 1: 261. Die Stellungsuchenden mußten 3 bis fahren 8000 Meter. Den ersten einer jeden Runde 10 M. Den 5 M. Einschreibegebühr bezahlen und wurden dann zu Geschäftsleuten Prämien- fie Broterwerb zu erhalten. brei erſten der legten Runde 80, 40, 20 M. Stärer 1. Stubela 2. geschickt, welche eine Stellung durch die Zeitung gesucht hatten. Natür mayer 3. Zeit: 4: 094. Die Prämien errangen: Turion, Bocquillon, lich kamen die Bewerber stets zu spät. Rein verfuhr dabei in der Dörflinger, Scheuermann 2 mal. 50 Kilometer- Fahren mit gewissenlosesten Weise, so sandte er beispielsweise einmal einen ein­Schrittmachern. 4 Preife: 300, 200, 100, 60 W. Es starten: Did armigen Mann zu dem Inhaber einer Singspielhalle, der entmann, v. d. Tuhn, Köcher, Robl, Struck, Winnemann, Ryser. Rob! 1. einen Rausschmeißer" verlangte. Lehmann erhielt von Beit: 58:08. Köcher 2( 3 Runden zurück). v. d. Tuyn 3( 6 Runden zurüc). feinem Chef einen geladenen Revolver ausgehändigt mit der Weisung, Dicentmann 4( 61/4 Runden zurück). Struck 5( 9 Runden zurück). davon gegen allzu Stürmische, die ihre Einschreibegebühr zurück­Aufgegeben: Winnemann, Nyjer.- verlangten, Gebrauch zu machen. Es war eine große Anzahl Zeugen 120, 80, 40 zur Stelle, darunter befanden sich auch einige vom Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Schwindt, geladene Entlastungszeugen. Die Ver­handlung gelangte nicht zum Abschluß, sondern wurde auf Antrag des Staatsanwalts, der noch einige ausgebliebene Beugen für uns erläßlich hielt, vertagt. Die Angeklagten bleiben in Haft.

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Eine permanente Verkehrsstörung der Straßenbahn Tandem Vorgabefahren. 1609 Meter. Herricht seit Montagmittag an der Ecke der Lützow - und Potsdamer- Mart. Scheuermann- Beter( 100) 1. Claffen- Porte( 120) 2. Gebr. ftraße und wird voraussichtlich über eine Woche anhalten, wenn die Krause( 140) 3. Zeit: 1: 50¹. Straßenbahngesellschaft ihre Dispofitionen nicht ändert. Dort ist in Nabrennen in Treptow. der Lützowstraße nach dem Lützowplage zu die Strede zum Zweck Amateure. - Eröffnungsfahren für des Auswechselns der Schienen durch die bekannten provisorischen Kurzmeyer 1, Roßmann 2, Steller 3.­1800 Meter. 3 Ehrenpreise. 23. v. 40, 25, 15 m. Weichen eingeleifig gemacht worden, und daraus ergiebt Erstfahren. 1500 Meter. fich das 8 Ehrenpreise t. 23. b. 30, 20, bekannte Aufftauen der Wagen bor dem eins 10 mt. Wittenberg 1, Bock 2, Möller 3. geleifigen Teil, welches bet dem in der Lützowstraße Dauerfahren über 25 Kilometer. 8 Ehrenpr. i.. v. 80, Herrschenden starken Straßenbahn- Berkehr( acht Linien) an und 50, 30 m. Striefche 1. Beit: 35:57. Sturzmeyer 2. Hoff für sich schon sehr störend ist. Es kommt aber hinzu, daß sieben mann 3. von diesen acht Linien aus der Potsdamerstraße in die Lüpowstraße einbiegen, und daß der eingeleijige Teil so dicht an der Ede liegt, daß nur zwei Wagen in der Lühowstraße Play haben, und sich die übrigen in der Potsdamerstraße selbst aufftauen müssen. Auf dieser Strecke laufen aber nicht nur diese jieben Linien, sondern außerdem noch sieben andre, und mit diesen 14 Linien ist dieser Teil der Potsdamerstraße thatsächlich die frequenteste aller Streden. Geht nun die Ueberwindung der provisorischen Weichen ganz glatt von statten, so ist doch 4 bis 5 mal fiündlich ein Aufftauen von 10 bis 20 Wagen, die bis zur Potsdamerbrücke reichen, nicht zu vermeiden. Baffiert aber nur die fleinste Entgleisung, die bekanntlich in den provisorischen Weichen sehr leicht vorkommt, so ist die Barrikade von Der Ligowstraße bis zum Potsdamerplay und eventuell darüber Hinaus fertig!

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Schutz der schwarzen Liften. Die Verabredung unter Gewerbe­treibenden, bestimmte mißliebige Arbeiter nicht zu beschäftigen, giebt nach einem Erkenntnis des Kammergerichts dem betr. Arbeiter feinen Anspruch auf Erfazz etwaigen Schadens. Die Mitglieder des Vereins der Berliner Wollfilz- Sutfabrikanten sollen eine Berabredung dahin getroffen haben, die einem Vereinsmitgliede mißliebig Tandemfahren 3000 Meter. 3 Ehrenpr. i. W. v. 50, 30, gewordenen Arbeiter in eine schwarze Lifte eintragen zu lassen. 20 wt. Sing- Hoffmann 1. Döhn- Geiseler 2. Gebr. Nettig 8. und feinem Arbeiter Beschäftigung zu geben, der nicht einen Nach­alarmierte gestern( Montag) nachmittag 51a 1hr ein großes Lösche Arbeiter, welcher aus einer Fabrik durch den Hinweis auf dieſe Fener in der Kaserne des 2. Garde- Dragoner- Regiments weisschein" der Arbeitsnachweisstelle des Vereins vorlege. Ein aufgebot nach der Schleiermacherstraße. Auch Branddirektor Giers- Bereinsfagungen und die Androhung einer Konventionalstrafe seitens berg war auf den Feuerruf herbeigeeiit, doch zeigte sich, daß die der Fabrilinhaber entlaffen worden war, hatte eine Schadenersatz­Gefahr nicht so groß war. In einem Gartenhäuschen war eine flage angestrengt und ausgeführt, daß diese Handlungsweise gegen Gasolinlampe explodiert und hatte den Brand verursacht. Er konnte die guten Sitten"( 8 826 B. G.-B.) verstoße. Das Kammergericht mit Leichtigkeit beseitigt werden. Kurz vorher gingen Steinstr. 11 hat diese Frage nicht weiter erörtert, da der Fall vor dem Jukraft­Regale in Flammen auf. Palisadenstraße 98 eine Schneiderwerkstatt. Böswillige Alarme ver etwa der Beklagte gegen den 158.- G.- Overstoßen hat und Im Lauf des Vormittags brannte treten des Bürgerlichen Gesetzbuchs liege. Eine andre Frage wäre, ob ursachten während der Nacht ein Ausrücken der Wehr nach Bendler aus einer der dort vorgesehenen unlauteren Handlungen schaden­straße 6 und Warschauerstr. 51. Die Thäter konnten nicht ermittelt erfaspflichtig ist. bies hat das Stammergericht ber=: werden. Am Nordbahnhof war durch Selbstentzündung ein Stohlen- neint. Jener Paragraph bedrohe unter anderm denjenigen Von einem amerikanischen Duell redet jetzt auch der amtliche stapel in Brand geraten, der jedoch in furzer Zeit erstickt werden mit Strafe, welcher andere durch Drohungen oder durch Polizeibericht. Er meldet: Der 21 Jahre alte Ingenieur H. aus fonnte. Aleinere Zimmerbrände waren außerdem Potsdamerstr. 74, Berrufserklärung bestimmt oder zu bestimmen versucht, Ber­Glarus vergiftete sich am Freitagabend in seiner Wohnung in der Neue Kulmstr. 2( Schöneberg ) und Grenadierstr. 25 abzulöschen. abredungen der im§ 152 bestimmten Art Folge gut Köpuiderstraße durch Cyankali . Mehrfache, schon vor längerer Zeit geben. Die hier in Frage stehende Verabredung der Vereins. gethane Aeußerungen über die ihm gegönnte Lebenszeit und eine Aus den Nachbarorten. mitglieder charakterisiere sich nun aber nicht als eine solche zum Be unmittelbar vor dem Genuß des Gifts von ihm angefertigte Rieder hufe der Erlangung günstiger Lohn- und Arbeitsbedingungen, sondern In der Gemeinderats schrift daß er sein Leben seiner Ehre opfere", laffen die Annahme nächst die Gültigkeit der Gemeindewahlen ausgesprochen, trop eines ftellung von Arbeitern in ihr Fabrikpersonal au sichern, welde eines fogen. a meritanijen Duells als Grund des Selbst von einer bedeutenden Minderheit gegen die in der zweiten Abteilung bezüglich ihrer Tüchtigkeit und Buberlässigkeit mords wahrscheinlich erscheinen. Der Polizeibericht hat Phantasie. gewählten Vertreter gerichteten, durch einen Formfehler begründeten teine Garantie bieten.() Da nun derartige Berabredungen In einem Irrtum befanden wir uns, als wir ut. a. den Einspruchs. Sodann wurden die Nengewählten, darunter auch der nicht unter das Verbot des§ 153 Reichs- Gew.- Q. fallen, so können otal- Anzeiger" in Nr. 90 als ein Blatt bezeichneten, Genosse Rapp, in ihr Amt eingeführt. Es folgte die Beratung der bie$§ 152 und 153 überhaupt zur Stügung des Entschädigungs­welches Wahrsage Anzeigen strupellos aufnehme. Das genannte Bertragsbedingungen für den neu anzustellenden Friedhofsauffeher, anspruchs nicht herangezogen werden. An fich mag die Entscheidung Blatt macht darauf aufmerksam. daß es feit Jahr und Tag" An- sowie die Annahme des vom Ratskellerwirt gestellten Antrags, ihn durchaus einwandsfrei sein. Sie steht aber in merkwürdigem Miß­zeigen dieser Art zurückweise, und in der That fanden wir bei einer vom 15. Mai cr. ab von seinem Vertrag zu entbinden und die verhältnis zu der bekannten strengen Gerichtspragis, die gegen Arbeiter Durchficht der Sonntags- Rummer unter den acht Spalten Heirats-, Dekonomie anderweitig zu vergeben. Der größere Teil der Ver- in Streitangelegenheiten geübt wird. Masseusen- und Witwenvereins- Angeigen, mit denen er aufwartete, handlung war geheim. Wahrsage Anzeigen nicht vertreten. Diese Specialität wird der In Sachen der ermordeten Schiffersfrau Bertha Grasnick " Berliner Morgenpost " vom Centralorgan der Reichshanptstadt aus Gosen ist eine neue Verhaftung erfolgt, nachdem die überlaffen. Wenig geschmackvoll ist es aber vom Lokal Anzeiger", bisher Verdächtigen ihr Alibi haben nachweisen können. 06 fich nunmehr aufs hohe Pferd zu sehen und gewissermaßen von den der Verdacht jetzt begründet sein wird, ließ sich noch nicht fest fittlichen Aufgaben zu reden, welche eine Zeitung, die es mit ihren stellen. Pflichten ernst nehme, im Inseratenteil zu erfüllen habe. Dazu hat der Lokal Anzeiger" mit seiner stattlichen Fülle andrer Anzeigen verfänglicher Art denn doch wahrlich kein Recht.

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Steglik. am Freitag wurde zu als eine Verabredung zu dem Zweck, die Arbeitgeber vor der Ein­

Die Reichsgesetze können nicht durch private Abmachungen um­gangen werden. So belehrte gestern das Schöffengericht den Schneider Manasse, der sich wegen Bergehens gegen die Gewerbe- Ordnung Gefellen regelmäßig des Sonntags von 9-1 Uhr beschäftigt und ( Sonntagsentheiligung) zu verantworten hatte. Er hatte einen entschuldigte sich wie folgt: Er sei ein gläubiger Jude und der Wannsee über Nowawes- Neuendorf durch die Stadt Potsdam nach Sonnabends zu arbeiten und deshalb feien sie überein In Potsdam wird die Anlegung einer elektrischen Bahn von Geselle sei auch ein solcher; für sie beide sei es eine Sünde, des Bornim und Bornstedt geplant. Die Firma Oskar Kaiser in Berlin W. gekommen, des Sonnabends zu feiern und des Sonntags von 9-1 Mit Weiberklatsch und Kartenlegeret scheint der Selbst hat, wie die Botsd. 3tg." berichtet, einen Entwurf für diefe Bahn zu arbeiten. Die Sache wäre auch vielleicht ganz gut gegangen, mord des Zimmermanns Wilhelm Jahnte aus der Grünthalerstr. 5 schon vollständig ausgearbeitet, und es liegen die betreffenden Ber: wenn nicht Zwistigkeiten zwischen dem Angeklagten und dem Gefellen zusammenzuhängen. Jahute war mit einem Polier Müller in der träge den Gemeindevertretungen von Neuendorf Bornstedt und entstanden wären und letzterer eine Anzeige erstattet hätte. Der felben Brauerei beschäftigt und wohnte mit ihm auf einem Flur. Bornim zur Beratung und Beschlußfassung vor. Die Verhandlungen Gerichtshof belehrte den Angeklagten, daß er auch als gläubiger Aus Eifersüchteleien, die man auf das Treiben von Kartenlegerinnen mit der Potsdamer Stadtverwaltung seten allerdings noch nicht über Jude die Gesetze zu achten habe und eventuell Sonnabend und zurückführt, gerieten die beiden Frauen der Genannten aneinander. den ersten Anfang hinaus gekommen, an ihrer glücklichen Weiter Sonntag die Arbeit ruhen lassen müsse und verurteilte ihn zu Da auch die Brauerei mit den Klatschgeschichten belästigt wurde, so und Durchführung sei indessen nach Lage der Sache nicht zu zweifeln. 10 M. Geldstrafe. entfieß fie Jahnke am 17. März als den jüngeren von den beiden In der Untersuchung gegen den Giftmörder Jänicke hat Angestellten. Am folgenden Tag verschwand Jahnke. Am Sonn- auf Ersuchen der königlichen Staatsanwaltschaft zu Potsdam am abend fand man ihn in Hermsdorf im See als Leiche wieder. Jahnke Sonnabend auf dem Selbstmörder- Friedhof bei Forsthaus Stern­hinterläßt sechs Kinder. fchanze zu Potsdam die Wiederausgrabung der Leiche der Luise v. Ditfurth, der Gerichtsärzte Sanitätsrat Dr. Passauer und Dr. Berguer stattgefunden. In Gegenwart des Ersten Staatsanwalts Schlichting sowie des telegraphisch zur Teilnahme an diesem Termin berufenen Gerichtschemikers Dr. Bischoff sind die zur Klarstellung der Frage, ob Giftmord vorliegt, erforderlichen Maffen aus der früher bereits einmal geöffneten Leiche unter besonderen Vorsichts­maßregeln entnommen worden. Die Leiche war vorzüglich erhalten,

Gerichts- Beitung.

Am Landgericht I begann gestern unter Vorsitz des Lands gerichtsdirektors v. Winterfeld eine neue Tagung des Schwur gerichts, die bis zum 5. Mai dauern wird. Größere Brazeffe von allgemeinem Interesse werden nicht zur Berhandlung kommen.

Für den verurteilten ,, Bankdirektor" a. D. v. Kriegsheim haben die Verteidiger Rechtsanwälte Dr. Schwindt und Morris durch eine umfangreiche Revisionsschrift begründet, in welcher das erste unter Mitwirkung des Justizrats Dr. Staub die eingelegte Revision Urteil in formaler und rechtlicher Beziehung angegriffen wird. Es wird insbesondre darauf hingewiesen, daß die geschädigten Offiziere nicht be­nachteiligt sein konnten, da sie überhaupt nicht wechſelfähig waren, ferner wird bemängelt, daß der Grundsaß ne bis in idem zu Ungunften des Angeklagten nicht beachtet worden feien und daß Bestimmungen des Genossenschaftsgesetzes durch das Gericht eine unzutreffende Aus­legung erhalten haben.

Dermischkes.

In einer Gastwirtschaft vergiftet hat sich der 44 Jahre alte Schneider Eugen Händel aus der Justerburgerstraße. Händel , der aus Breslau fiammt, war feit zwölf Jahren Witwer und besaß seit dieser Zeit mit einer Witwe Diewert zusammen eine Schneiderstube, in der zehn Arbeiterinnen beschäftigt wurden. Er litt schon einige Jahre an den Nerven und mußte in den letzten zwei Jahren viermal eine Heilanstalt aufsuchen. Vorgestern nachmittag lam er in ein fo daß die chemische Untersuchung bald Klarheit bringen wird. Schanklokal in der Justerburgerstraße und trant ein Glas Bier. Dabei zeigte er dem Wirt und einem Gast ein kleines Fläschchen mit den Worten:" Dies genügt für uns alle drei!" Dann besuchte Händel die Thielesche Wirtschaft in derfelben Straße. Nachdem er ein Glas Bier getrunken hatte, ging er einen Augenblick hinaus und Ein origineller Streit um einen Finderlohn hat fürzlich lehnte fich dann im Hinterzimmer freidebleich an die Wand. Auf durch Erkenntnis des Civilgerichts seinen Abschluß gefunden. Gin die Frage, was ihm fehle, antwortete er mit schwacher Stimme: Kremser, der an einem schönen Sommertage eine Gesellschaft nach Ich habe mich vergiftet!" Jm selben Augenblick brach er auch dem Grunewald hinausführte, mußte dort ein Weilchen still halten, Aus Konitz wird berichtet: Einzelne Teile des aufgefundenen schon bewußtlos zusammen. Als ein Arzt kam, war er bereits tot. um zunächst einen elektrischen Straßenbahnwagen vorüberfahren zu Stopfes wurden Herrn Gerichtschemiker Dr. Bischof Berlin über­Händel hatte Chantali genommen. lassen. Während dieses kurzen Aufenthalts sah der Kutscher des geben, um festzustellen, welches Betäubungsmittel bei dem Ermordeten Beim Anheizen des Ofens tödlich verbrannt ist die Stremsers zwischen den Bäumen einen braunen Gegenstand liegen angewendet wurde, da Spuren von sieben an dem Schädel nicht Beim Anheizen des Ofens tödlich verbrannt ist die und forderte einen der auf dem Kutscherbod sitzenden Jungen auf zu entbeden waren. Das aufgefundene Taschentuch, das in 78 jährige Witwe Auguste Helbich, Wienerftr. 52. Ihre Flurnachbarn doch einmal nachzufchen, was es sei. hörten sie plötzlich jämmerlich um Hilfe rufen. Sie drangen in die Begriff, vom Wagen herabzuflettern, denn er war auch von einer Dame meter und ist mehrfach gestopft. In der einen Ede befindet Diefer war aber schon im Stüde zerrissen war, hatte eine Länge und Breite von 42 Centi­Wohnung ein und fanden die alte schwache Frau am ganzen Körper darauf aufmerksam gemacht. Es ergab sich, daß es sich um eine braune fich ein weißes, ziemlich ungeschickt gesticktes A, für welches brennend hilflos daliegen. Als sie das Holz angezündet hatte, war Brieftasche mit einem Inhalt von 14000 m. handelte, die ein Schlächter die Schablone umgekehrt aufgelegt wurde. Die an dem Fund­fie in einem Schwächeanfall mit dem Arme zu weit in den Ofen meister verloren hatte. Der Name und der Stand des Verlierers ort des Arms hineingeraten, so daß ihr Kleiderärmel Feuer fing. Der Aermel ergab sich aus der Brieftasche, die der Kutscher in Berwahrung nahm. haben sich als die eines Frauenfußes herausgestellt. Man hat jetzt auf dem Kirchhof aufgefundenen Fußspuren brannte weiter und entzündete dann auch das ganze Kleid. Die Frau Er stellte sie am nächsten Tage dem Verlierer wieder zu und strich auch jenes Mädchen ermittelt, zu welchem Winter in Beziehungen ist bereits ihren furchtbaren Verlegungen erlegen. schmunzelnd den Finderlohn ein. Er hatte aber die Rechnung ohne stand, und welcher ihn am Tage, an dem er verschwand, zu einer

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Zwei Kulturwelten floßen zur Beit im Zoologischen Garten den Birt gemacht, denu mun trat der Vater des Knaben auf der die Landpartie nach Konarczyn geladen hatte, aber dort ohne Winter aufeinander. Am Bahnhofs Eingang zeigt sich weltentlegene Brieftasche vom Boden aufgehoben hatte und nahm für diesen den gefehen wurde. Das Mädchen heißt Meta Kaspari.- In­Romantit in Gestalt einer Tscherteffentruppe. Wenige Finderlohn in Anspruch, da er der wirkliche Finder fei. Es kam zwischen ist in Gerdauen der Böttcher Friedrich Klebs ver Schritte davon, im Wirtschaftsraum des Gartens, hat der Mittel- darüber zur Klage, wobei Rechtsanwalt Dr. Flatau die haftet worden, welches unter dem Verdacht des Mords steckbrieflich europäische Motorwagen Verein eine Sammlung modernster Rechte des Kutschers, Rechtsanwalt Hugo Löwy diejenigen verfolgt wurde. Klebs ist jener Bettler, der sich einige Tage zur Beit Automobilfahrzeuge aufgestellt, welche in einem technischen des Gegners vertrat. Ersterer behauptete, Ersterer behauptete, daß der Kutscher des Words in Konig aufhielt, und nach dem Verbrechen spurlos Verfahren auf ihre Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft hin ge- Finder und erster Befiznehmer fei, benn er habe den verschwand. Er tauchte später in Krone auf und wanderte von hier prüft werden. Interessiren die Messungen an sich auch nur wiffen- Knaben nur als fein Werkzeug benutzt und diefer habe nach Schneidemüht, wo er einige Tage in einer Brauerei arbeitete, schaftliche und Fachkreise, so darf ihr Ergebnis vielleicht doch auch im nur in seinem Auftrag von der Sache Besiz ergriffen. Das Gericht bis sich herausstellte, daß er gar nicht böttchern könne. Er verfekte großen Bublifum auf Beachtung rechnen, da an der Zukunft des war andrer Meinung. Die bloße Entdeckung genüge nicht, es fomme eine filberne Uhr und wanderte nach Gerdauen weiter. Der Verdacht Automobilismus wohl kaum mehr zu zweifeln ist und der Motor- vielmehr lediglich darauf an, wer der erste Befißergreifer gewesen wurde auf Klebs dadurch gelenkt, daß er in seiner Schlafstelle in wagen bald genug seine Reise um die Welt antreten wird. fei. Die Thatsache, daß der Kutscher den Jungen zum Herabklettern Serone einen blutigen Kragen zurüdließ. Klebs trug in Die Tscherteffentruppe prunft mit dem Besitz all der vom Kremser bewogen habe, sei um so unerheblicher, als der Knabe Schneidemühl im Gegensatz zu seiner höchst schäbigen Kleidung einen Romantit, die wir aus den Schilderungen der Freiheitskämpfe fennen, gleichzeitig auch von andrer Seite eine dahingehende Anregung fehr guten Krimmerüberzieher, wie ihn winter beseffen welche das tapfere Volt um die Mitte des Jahrhunderts mit den empfangen hatte. Da der Knabe zweifellos von dem Fundgegenstand hat. Berdächtig ist ferner, daß Klebs, der fast keine Habseligkeiten Russen zu bestehen hatte. Die wilden Attaden zu Pferde, bei denen als Erster und im eignen Namen Befiz ergriffen hatte, so hat das befigt, auf seiner Wanderschaft stets einen Handtoffer mit sich führt, der Reiter mit den Händen den Erdboden berührt, würden jedem Gericht ihm auch den Finderlohn zugesprochen. der vielleicht den noch nicht aufgefundenen Anzug des Winter und Birkuskünstler Ehre machen. Es sind malerische, fernige Gestalten, Stellenvermittelungsschwindel in großartigem Maßstab sollen die übrigen Leichenteile enthält. Die auf der Jagd wie im Spiel Mannesart bewähren. Minder leb- die Kaufleute Friz Rein und Mag Lehmann betrieben haben, Die ministerielle Berliner Korrespondenz" meldet: Die aus Anlaß haft als die Reiterkunststüde sind die Tänze, welche die Ticherteffen die gestern der siebenten Straffammer des Landgerichts I aus der des Konizer Mords in Nachbarorten jener Stadt vorgekommenen mit ihren jugendlichen Gesponsen aufführen. Zu der eintönigen Untersuchungshaft vorgeführt wurden. Nein, ein noch junger Mensch, Ausschreitungen gegen Staatsbürger jüdischen Glaubens Mufil von Klapper und Ziehharmonika bewegt sich der Fuß im eröffnete im Jahr 1897 in der Kleinen Hamburgerstraße 8 ein haben den Minister des Innern veranlaßt, einen seiner vortragenden feierlich- rhytmischen Schritt, als ob der Tanz ein ehrfames Braut- I Bermittelungsinstitut, welches nach den von ihm veröffentlichten Säte, den Geheimen Oberregierungsrat Maubach, nach Ronis

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