Man könnte mit den kursirenden Vorurtheilen und Irrbegriffen allein jou ein dickes Buch anfüllen. Für unsern Zweck und Raum mögen einstweilen die obigen genügen, und die Erklärung soll turz So der Arbeitgeber aus der Schweiz .
werden.
I.
Präsident: Sie haben die Sie belastenden Momente gehört. Was
haben Sie zu erwibern?
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,, Man klagt schon seit längerer Zeit über den Mangel an Directoren für diese vielen Jnstitute. Nun existirt aber von früherer Zeit, aus der Schwindelepoche der funfziger Jahre Blanqui : Ich muß sagen, daß es kein Attentat gegeben hat; und später her eine tüchtige Anzahl von mit Zuchthaus eine Manifestation, bei der kein Blut geflossen ist, kann man nicht Wir sehen seinen Ausführungen mit Intereffe entgegen und strafe belegten ehemaligen Bankdirectoren; soll Attentat" nennen. Wer am übelsten dabei weggekommen ist, das werden nicht verfehlen, sie unsern Lesern zur Kenntniß zuten diese nicht bei den neuen Creditmobilier- bin ich, der ich bald einen Hieb übers Gesicht bekommen hätte. Ich Plünderung" bringen. Schwindelanstalten wieder die geeignete Verwen wundere mich über dies große Geschrei von ,, Mezeleien"," in einer Affaire, wo wie ich wiederhole tein Blut vergossen ( In derselben Nummer der„ Concordia" finden wir eine dung finden können?... würde. Es sind das hochtönende Worte für geringfügige Sachen. gleid jalls recht vernünftige Betrachtung über das Coalitions ,, Der größte Theil dieser Institute, mögen sie einen Na- Ich will Ihnen aber den wirklichen Hergang erzählen, die Geschichte recht der Arbeiter aus der Deutschen Bau- Zeitun": men führen, welchen sie wollen, ist vollständig über- des 31. Oktober: Es gab an diesem Tage weder eine Verschwörung, Kaufgeschäfte und Speculationsgeschäfte sind heut leider so flüssig und darauf angewiesen, eine ungesunde Specula- noch ein Komplot, noch eine unter den verschiedenen Bataillonen, welche identische Begriffe geworden, daß man es dem Arbeiter wahrlich nicht tion zu befördern, da Emissionen*), und Börsenspiel allein Menge bewegte sich einmüthig und von selbst nach dem Stadthaus, an der Bewegung theilgenommen, vorhergetroffene Verabredung. Die verübeln kann, wenn er auf Grund jener Theorie mit seiner Waare Nahrung zu einer ansehnlichen Dividende liefern können. Durch und gab dort frieblich ihren Willen kund. Sie ließ dort einige Rufe, zu speculiren und den geringen Kapitalwerth der einzelnen Arbeitsdas war Alles. Und das nennt man ein kraft durch eine Coalition Bieler zur Geltung zu bringen sucht. Wäh- die massenhafte Concurrenz müssen aber die Geschäfte an sich etwas Geschrei hören Attentat! Den 31. Oftober mit dem 18. März zwei so verschiedene rend es beispielsweise nicht nur für eine erlaubte, sondern sogar für von immer schlechterer Beschaffenheit werden. Dinge auf die Ge= gleichnamig benennen, das ist ein Attentat eine geschickte und anerkennenswerthe Operation gilt, wenn es einem„ Es bezweifelt Niemand, daß keine dieser Banken das schichte! Wenn ein Attentat vorhanden ist, so besteht es in dieser Bauunternehmer durch massenhafte Material- Auffäufe gelingt, die Licht der Welt erblickt, wenn nicht das Gründeragio verlockt Form, bie Thatsachen vorzuführen, und sie so verunstaltet, übertrieben Conjunktur zu beherrschen und dadurch ein entschiedenes Uebergewicht über seine weniger weitblickenden oder über geringere Kapitalien ge- hätte. Andererseits betheiligt sich die Speculation auch nur und unkenntlich zu machen. Das ist es, was man diesmal ein Attenbietenden Concurrenten zu erlangen, wird es schwer sein, den Arbeiter daran, um einen raschen Coursgewinn zu machen und tat auf die Wahrheit und den gesunden Menschenverstand nennen davon zu überzeugen, daß er nicht berechtigt sei, durch ähnliche Spe- die Actien zu hohem Preise dem Publicum aufzubürden, das, Präsident: die Frage, ob Attentat oder nicht, hat das Kriegsgericht culationen einen größeren Gewinn von seiner förperlichen Leiſtung zu den Börsenereignissen immer hinterher laufend, nicht so leicht zu entscheiden. Aber was Sie anbetrifft, so ist es nicht minder wahr, erstreben, als ihn allenfalls die ,, Nothdurft des Lebens" fordert. Um daß Sie um 6% Uhr aufs Stadthaus gekommen sind, sogleich Beso schwerer, wenn diese Nothdurft des Lebens in so willkürlicher und es versteht, von dem Nessusgewande sich loszumachen.... oberflächlicher Weise geschätzt wird, wie dies oft geschehen ist.") Mit Hülfe der zu jeder Reclame für Bezah= feble gegeben, Bataillone zusammenberufen, Maßregeln ergriffen haben. Blanqui: Das ist wahr. lung bereiten Börsenpresse und lügenhaften ProPräsident: Sie behaupten, daß kein Blut vergossen worden ist, specte denkt man bei dem deutschen Publicum aber Sie können nicht leugnen, daß Schüsse gefallen sind. Blanqui : Ja, Schüsse sind gefallen, aber die keinen getroffen haben. Gine recht lebhafte, durchaus getreue Schilderung dieses iederzeit offene Taschen zu finden." Präsident: Wenn man sich der Regierungsmitglieder bemächtigt, modernen Raubritterthums seitens eines Fachmanns verirrie beiter des Leipziger Tageblatt " das Zeugniß geben: der ,, fana- bei Fluchtversuch die Kugel durch den Kopf zu jagen, so scheint mir Wir,( die Redaktion des ,, Volksstaat") müssen dem Mitarwenn man sie durch Bewaffnete bewachen läßt, mit dem Befehl, ihnen sich vor einiger Zeit in das Leipziger Tageblatt ", deſſen tischste" Sozialist hätte die Finanzwelt nicht schärfer zu geißeln, Bourgeois- Lesertreis gleich scharfsinnig wie seine Redaktion jedenfalls zum größten Theil teine Ahnung hatte von dem die Immoralität und Ungerechtigkeit der heutigen Gesellschaftsgrellen Widerspruch, in dem sich der nachfolgende Artikel mit zustände überhaupt nicht in schwärzeren Farben zu malen, die der sonstigen Haltung dieses Blattes befindet. In dem Artikel Nothwendigkeit einer gründlichen Umgestaltung nicht deutlicher heißt es: hervortreten zu lassen vermocht.
Die Finanzwelt.
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7
,, Wie hohl ein großer Theil der Hausse*) ist, wie sehr die
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fönnte.
das feine, friedliche Demonſtration" zu sein.
Blanqui: Ich habe von vlledem nichts gesehen; ich weiß nicht,
Blanqui: Entschuldigen Sie! Die Nationalgarde hatte die gemessensten Befehle, alles Blutvergießen zu vermeiden, und weil sie diesen Befehlen gehorcht und sich sehr ruhig gezeigt hat, daher ist kein Tropfen Bluts vergoffen worden. Das ist die Wahrheit und tausend Zeugen können es erhärten.
ob dieser Befehl gegeben worden ist; was mich anbetrifft- so war ich nicht dabei. Ich war zu Hause, als einer meiner Freunde zu mir kam und mich benachrichtigte, daß ich zu der neuen Regierung gehöre, welche man eben im Stadthaus eingesept hat. Ich hielt es für meine Pflicht, dem Ruf der Bevölkerung zu folgen. Ich gelangte in den Saal des Stadthauses. Dort fand ich um einen Tisch herum eine gewisse AnLüge alle Börsentreise vergiftet hat, zeigen die starken Rück- Die Preßfreiheit im Neuen Reiche". Der Dresdner zahl von Personen gruppirt; als ich nach den Regierungsmitgliedern gänge, welche, sobald ein ungünsti er Wind weht, sogleich zu ,, Volksbote" schreibt unterm 1. d. M: fragte, antwortete man mir: Das sind wir. Ergreifen Sie nur die Tage treten und einen Abgrund aynen lassen, über den die ,, Was der Redakteur eines fozial- demokratischen Blattes für Ab- nöthigen Maßregeln!" Als ich nach Flourens fragte, sagte man haltungen von seinem Berufe zu erleiden hat, beweist besser als jede mir, daß er die Regierungsmitglieder bewache; auf diese Weise also Schritte der Börsenspieler leicht dahin gleiten. Der natürliche weitere Ausführung die statistische Notiz, daß der Rebatteur des erfuhr ich, daß sie Gefangene seien. Ich wiederhole aber, daß ich an Grund liegt darin, daß die unsichersten, am leichtesten einzu- Bolts boten" in Dresben von Ostern 1871 bis Ostern ihrer Verhaftung in feiner Weise mit betheiligt war; ich weiß nicht schüchternden Elemente der Speculation sich im Mammonstem- 1872 nicht weniger als 179 Bestellzettel von Polizei und einmal etwas von den Dingen, die mit diesem Borfall in Verbindung pe(**) breit machen und, nachdem sie die erste Zeit versäumt, Gerichten erhalten hat. Das ist aberdings kein Wunder, wenn stehen. man bedenkt, daß hier Verbrechen vorliegen, von deren Existenz man Präsident: Was ich gesagt habe, geht aus den niedergelegten in Excentricitäten***) den entgangenen Gewinnst einzuholen vers früher nie etwas gewußt hat, wie z. B.: Beleidigung des gesammten Zeugenaussagen hervor, die Sie bald hören sollen. suchen. Andererseits arbeiten die Gründerconsortien( Gründer- Secondelieutenant- Standes, weil die unerhörte Behauptung aufgestelt Blanqui: Ich werde nöthigenfalls auf die Zeugenaussagen näher gesellschaften) unaufhörlich daran, die Börse zu demoralisiren worden war, daß das, was ein Secondelieutenant zu untersuchen habe, eingehen. Bis dahin stelle ich alles in der Anflage Gefagte in Abrebe. Ich füge noch hinzu, daß Dank meiner Mäßigung an jenem Tage und die Leichtgläubigkeit der Spiellustigen auszu- der Weltgeschichte ganz Schnuppe sein könnte." Freigesprochen wurde heute der Redakteur des Dr. Volksb." tein Blut vergossen worden ist. beuten. Rasch den Agiogewinnst einzucaffiren ist die höchste in einer von dem Redakteur des Leipziger Tageblatt ", Herrn Hüttner, Präsident: Sie wollten sagen, Dank der Mäßigung der RegieWeisheit der Börsenverständigen, und in jetziger Zeit ist diese durch Herrn Adv. Hendel hier angestrengten Privatklage. In Nr. 199 rung und der Generale, welche die militärischen Kräfte von Paris beKunst nicht schwer; bringt doch jedes neugeborene Kind der unseres Blattes waren die niedrigen Denunciationen dieses Blattes fehligten. Gründungsconfortien einen Schaß mit auf die Welt. Mil- und die Blamage, die es damit schon oft erlebt, gerügt worden. Herr Hüttner fühlte sich darauf ehrverlebt und klagte. Das Gericht erkannte lionen werden von den Bankiers im Handumdrehen aber, den Darlegungen des Angeschuldigten entsprechend, auf Frei gewonnen. Mag auch viel Blendwerk mit unterlaufen, sprechung, da es ein Blatt als ein öffentliches literarisches Produkt die Thatsache steht fest, daß ohne alle Mühe von Leu- anerkannte, das der öffentlichen Kritik unterliegt und sich außerdem ten, die ohnehin schon mit Glücksgütern gesegnet auch aus der Sprache, die das Tageblatt" gegen Andersgesinnte Präsident: Wir werden später sehen, daß, wenn Sie frei fortgesind, auf Grund dessen immer größere Reichthümer führt, überzeugt hatte, daß das" Tageblatt" ein ungerechtfertigtes kommen sind, dies daher rührt, daß man kein Blutvergießen wollte; aber an dieser Mäßigung tragen nicht Ihre Bataillone Schuld... zusammengerafft werden, Reichthümer, die zu folosDer Crimmitschauer Bürger- und Bauernfreund" be- Seßen Sie sich! saler Höhe anwachsen. merkt zu Obigem: Zeugenverhör. ,, Gesellschaftszustände wie die gegenwärtigen Emanuel Arago, Advokat und Abgeordneter, 59 Jahre alt. aber, wo das privilegirte Piratenthumt) der Ca- Woche ist der frühere stellvertretende Redakteur des Blattes, Herr Beuge: Von der Rolle Blanqui's am 31. Oktober weiß ich persönlich pitalmacht ungestört sein Abschlachtungssystem aus- Wolf, in zweiter Instanz zu einer Strafe von 20 Thirn. verurtheilt absolut nichts; ich habe ihn nicht gesehen. Präsident: Was wiffen Sie von der Amnestie für der 31. October, üben darf und die eine kleinere Hälfte sich im hell- worden." Bon den fünf Preß- Prozessen, die wider den gegenwärtigen Re- von der der Angeklagte spricht und welche von der Regierung der sten Sonnenlichte des Besixthums fonnt, während batteur des Blattes anhängig sind, ist einer vorgestern in zweiter In- nationalen Vertheidigung versprochen worden sein soll? die andere zum Theil kaum mühselig ein tärgliches stanz vor dem Bezirksgericht in Zwickau beendet. Der Stadtrath Zeuge: Ich bin darüber schon befragt worden. Ich antwortete Dasein fristet, tönnen teine gute Folgen haben. Ludwig Wolf in Weerane, der gegen das Erkenntniß erster Instanz und antworte: daß ich persönlich nichts weiß. Ich habe meine KolFreilich weniger an den Gründern haftet die Schuld als an der Einspruch erhoben hatte, ist mit diesem Einspruche abgewiesen und legen gefragt; sie haben mir verfchert, daß keiner von ihnen ein Wort Präsident: Zu welcher Zeit sind die Verfolgungen( wegen des überall eingeriffenen Spielwuth. Findet diese nicht aber wieder ur ragung der Kosten des Berfahrens in zweiter Instanz verurtheilt bavon gesprochen hätte. ihre Begründung in dem ganzen Zuschnitt unserer Ein- Die Chemnitzer Freie Presse" und der Braun- 31. Oktober) angeordnet worden? Zeuge: Wir haben mehumal darüber diskutirt, ob Verfolgungen richtungen? l vencid schweiger Volksfreud" können ebenfalls ein Liedchen singen. eingeleitet werden sollten oder nicht. Wenn man zu einer Regierung ,, Was ist des Lebens Zwed? Geld sammeln. Nur Geld und was uns selber betrifft, so sind unsere Prozesse zu zahl- gehört, übernimmt man die Solidarität für bie von ber Majorität ist die wahre Sonne des Lebensfund manfmißachtet Jedermann, der reich, als daß wir ohne längere Nachforschungen eine annährend gefaßten Entschließungen. Es wurde also beschloffen, die Verfolgungen beſſen ist allenfachtet. der dessen entbehrt. Geld ist Alles, ist Tugend, Talent; diese genaue Statiſtik geben tönnten. Man darf uns aber aufs eintreten zu lassen. Jeber von uns nannte Personen, bie er geſehen gelten nichts ohne jenes. Geld und wieder Gelb hallt es oben, Wort glauben, wenn wir sagen, daß die in den letzten 12 batte; man rief auch: Blanqui . Blanqui( fizend; man hatte es ihm erlaubt): Hat Herr Arago hallt es unten durch alle Schichten der Gesellschaft, und in der Monaten uns zugegangenen amtlichen Bestellzettel einen statt Heren Garnier- Pages sagen, versichern hören, daß keine Ber wilden Jagd nach dem Mammon sucht Jeder den Andern zu lichen Quartband ausmachen würden, und daß wir nicht ganz folgungen eintreten sollen? Er sagte, daß dieser ganze Tag verüber solen, zeigt sich die ganze Blöße, tritt die Nachtseite des flar sind, wo die Redakteure des„ Volksstaat" mehr Zeit zubringen: gessen sein solle; es hätte nur Jeber nach Hause zu gehen. menschlichen Daseins zu Tage. Bereits macht sich die Theue- in dem Redaktionslokal, oder auf dem Gericht, resp. der Polizei. rung, der zunehmende Kostenpreis aller Lebensbedürfnisse geltend, Ländlich sittlich.-
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Monopol, Andere zu verlegen, in Anspruch nimmt**)."
Auch wir theilen das Schicksal der Parteiblätter. In voriger
worden."
und die auf die Erhöhung des Arbeitslohnes gerich Apropos, wie wärs, wenn der eine oder andere der bisteten Bestrebungen erhalten eine solide, unangreif- marcrabiaten deutschen Zeitungsredakteure in Amerika herüberbare Grundlage. Es vollzieht sich allmälig im Stillen eine täme und auf ein Jährchen mit uns tauschte? Der Rabiateste Art Umwälzung im Wirthschaftsleben, die sich periodenweise würde gewiß kurirt werden.-
abwickeln wird.
Am 2. d. hat unser Freund Carl Hirsch seine drei Es befinden Die Frage: wann wird das Schwindelgebäude monatliche Haft in Hubertsburg angetreten. des jebigen Börsentreibens zusammenstürzen? schwebt sich dort noch die Parteigennoffen Bahlteich und Neu. auf allen Lippen. Die Erfahrung lehrt, daß dergleichen Katastrophen ganz plöblich eintreten, daß nur ganz leichte Anzeichen ihnen vorhergehen, welche die Menge, die den Mammonstempel füllt, nicht zu deuten vermag. In den hohen Regionen, in welchen die Speculation ihren Tummelplatz aufgeschlagen, bedarf es blos ciner einzigen Schneeflocke, um eine furchtbare Lawine zu Stande zu bringen, die Alles zerschmettert, was sie er: c cht. Die preußische Regierung vermag allerdings mit ihren Hunderten von Millionen an Cassenvorräthen, die ihr die französischen Contributionen spendeten, den Bantiers mächtig unter die Arme zu greifen, und so lange dies Hülfsmittel nicht versagt und die reichen Ressourcent), welche die Verbrüderung der Geldmächte gewährt, nicht ver= fiegen, hat der Vulkan Feuerstoff genug, um sich zu produciren und feine Entladungen fortzufeßen...
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wie
Zeuge: Jch wiederhole, ich weiß nichts davon. Präsident: Die Aussage Garnier- Pages' wird verlesen verden. Zeuge: Ich bin nur bis 7 Uhr Abends geblieben, aber ich habe Herrn Blanqui im Berathungssaal nicht gesehen, Blanqui : Sie konnten mich nicht sehen ich war nicht da.
31.
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Präsident: Können Sie uns, Herr Arago, erzählen, was am
Oktober im Stadthaus vorgegangen ist?
Beuge: Ich war rechts von General Trochu, welcher neben sich Jules Ferry oder Jules Favre hatte ich weiß es nicht recht. Garnier- Bages, welcher unwohl war, saß, glaube ich, in der Fensternische. Plößlich stürmte eine Menge von( theilweise bewaffneten) Leuten und selbst Kindern in unsern Saal. Man überhäufte uns mit Beschimpfungen und Drohungen. General Trochu war tief bewegt woh verstanden: nicht vor Schreck. Bald bricht ein regulärer Trupp wenn man bei einer solchen Affaire von Regelrichtigkeit überhaupt in den Saal; alle Leute waren bewaffnet; es waren sprechen darf bie Tirailleurs von Belleville . Flourens und Milliére waren an der Spiße der Tirailleure. Der Eine und der Andere stieg auf dem Tisch und hielt eine Rebe. Man proflamirte eine Regierung. Plötzlich sahen wir einen Kommandanten der Nationalgarde eintreten, der ein Bataillon im Gefolge hatte, welches wir anfänglich für uns feindlic hielten, das aber im Gegentheil uns freundlich war und uns unvers muthet entgegenfam.
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Blanqui: Ich bin doch bei alledem nicht dabei gewesen? Beuge: Ich hab's ja von vornherein gesagt, Herr Blanqui ! Blanqui: Ich war in einem Nachbarsaal und habe nichts gehört. Beuge: Ja, man mußte ziemlich nabe sein, um zu hören. Jules Simon , Unterrichtsminister.
In Nro. 18 d. 1. hatten wir die Anklageschrift, welche die Ereignisse des 31. October nach der Auffassung der Staatsan waltschaft enthält, mitgetheilt. An der Fortseßung des Prozeßberichts verhinderte uns dann die Leipziger Hochverrathsprozedur, und nach Beendigung derselben trat der Prozeß Blanqui in sofern in ein neues Stadium, als das Urtheil des 4. Kriegsgerichts wegen eines Formfehlers cassirt wurde. Man hatte nämlich vergeffen, gegen den bereits in contumaciam wegen des 31. October verurtheilten Blanqui nach seiner Festnehmung es Vorschrift ist von Neuem die Anklage zu formuliren und ihn auf Grund der alten Incontumazial- Anklage verurtheilt. Wir glaubten daher, da die Verhandlung gegen Blanqui vom 15. Februar wegen ihres historischen Interesses nicht veraltet, mit dem Zeuge: Am 31. October war ich nach dem Volkseindrang mit Bericht darüber warten zu dürfen, b.s das Schauspiel zum zwei- Jules Favre allein geblieben im Stadthaus. Leute unter den Befeh ten Mal aufgeführt würde und Letteres ist am 29. April vor len Flourens' führten uns in eine Fensternische und Flourens befahl dem 5. Kriegsgericht geschehen um dann den Inhalt und die ihnen, uns mit der größten Ehrerbietung und Höflichkeit zu behandeln; Ergebnisse beiber Verhandlungen gleichzeitig zu veröffentlichen, aber wenn unsre Freunde uns gewaltsam befreien wollten, sollten resp. vergleichend zusammenzustellen. Der Radical", dem wir folgen, berichtet über die zweite Verhandlung eingehender als über sie uns die Kugel durch den Kopf jagen. Ich sah- aber natürlich sehr undeutlich Blanqui in den Saal eintreten, in dem wir waren; die erste; weshalb wir unter I die Sizung vom 29. April mit sequestrirt waren wir schon, so daß ich ganz aufrichtig glaube, er hat theilen und unter II nur dasjenige vom 15. Februar, was in unserer Sequestration fern gestanden. Ich sah Jemand ihn anreden nicht enthalten ist oder sich mit ihm ergänzt oder davon ab- und umarmen, dann ging er in einen Nebensaal. Am Abend schien er sich der Meinung zuzuneigen, welche auf unserer Freilassung bestand. Die im Dienste Flourens' stehenden Wachthabenden ließen uns ** In Leipzig hat Herr Hüttner mehr Glück; hier er hat mit bestem geben. Wir waren bis zur Thür vorgeschritten, als Blanqui bemerErfolge bereits 2 mal den Redakteur des Correspondent", 4 mal den Re- ten ließ, man müsse die Zustimmung der in Freiheit befindlichen Redakteur bes ,, Boltsstaat", 1 mal Bebel, 1 mal Nothing und Gott weiß wen gierungsmitglieder zu einer Vereinbarung haben, deren Gegenstand noch wegen Beleidigung" verklagt. Es giebt wohl in ganz Leipzig eine Art Amnestie sei und daß man uns vorher nicht gehen lassen ***) eigentlich: Ausschreitungen, Uebertreibungen, hier: maßlos feinen Menschen, dessen Ehre" bem Staat so viel Geld foftet, wie dürfe. Jules Favre und ich erklärten, daß wir nicht frei wären und
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,, Neue auswärtige Banken wollen in Berlin eine Repräsentations- Bant gründen; es soll diesmal aber auf kein Agio abgesehen sein," sagt die Börsenzeitung." Wer lacht da? Als wäre es turz vor Thorschluß, so nimmt alle Tage die Zahl der neuen Banten zu; ganz natürlich, da die Banken eben nichts Befferes wiffen, als wieder ihrerseits neue Banten zu gründen, und diese wiederum neue gebären. Es ist nicht abzusehen, wie das enden soll.
*) Das Steigen der Course; Gegentheil: Baisse.
**) Börse; Mammon: Geldgott.
unvernünftiger Spekulationen.
†) Räuberthum, Pirat eigentl. Seeräuber.
++) Hilfsquellent.
1.1980
weicht.
Ausgabe( von Noten u. f. w.)
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Herrn Hüttner; dabei bedient sich das Blatt dieses Er- Lokalreporters so lange wir es nicht feien, keinen Befehl geben, feinen Einfluß auf gegen andere Leute Schimpfereien, die jedem alten Höferweib unsere Collegen ausüben würden, und kehrten in unsere Fensternische I zurück. aus des alten Frigens Zeiten Ehre gemacht hätten.on