180. Gigung. Mittwoch, den 25. April, 1 hr.
Thielmann.
Am Bundesratstisch: Graf Posadowsty. Freiherr von Die erste Beratung des Reichs.Seuchengesches wird fortgefegt.
is not Abg. Dr. Schrader( frs. Bg.):
ohne daß diese zu den Laften, die z. B. durch die Vermehrung der Ansicht teile ich, daß es für ein Goldwährungsland wie Deutsch Schußtruppe bedingt werden, herangezogen werden. land wünschenswert ist, wenn es das Gold aus Transvaal direkt Kolonialdirektor Dr. v. Buchka: Das Mißtrauensvotum, auf eignen Schiffen mit Uebergebung von England beziehen kann. tann ich nicht als richtig anerkennen. Die großen Gesellschaften der Schutz einer starken Flotte zur Seite steht, um sie vor jeder das der Herr Vorredner der Kolonialverwaltung erteilt hat, Vor allem möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, daß unsren Schiffen können nicht eher zu weiteren Lasten herangezogen werden, ehe sie Belästigung schüßen zu können. einen Schilling aus den Aufgaben gezogen haben, die ihnen gestellt
Ministerialdirektor Weber : find. Die Kolonialverwaltung verfolgt vor allem das Ziel, das Es ist von unsren Verbindungen mit Westafrifa gesprochen. Hinterland von Kamerun zu erschließen und zu diesem Zwed ist worden. Ich will nur darauf hinweisen, daß diese durchaus ausauch die Schugtruppe vermehrt worden. Es wird die Zeit kommen, tömmlich sind, da wir allmonatlich zweimal eine Verbindung nach wo auch die Freunde des Herrn Dr. Hasse das Vorgehen der dort haben, Kolonialverwaltung als berechtigt anerkennen werden müssen. Abg. Graf Arnim( Rp.):
Abg. Dr. Müller- Sagan( fri. Bp.):
Der vorliegende Gefeßentwurf hat Aussicht auf Annahme, nicht tveil die Parteien mit allen Bestimmungen ein verstanden sind, fondern weil wir angesichts der drohenden Best die Verantwortung nicht übernehmen wollen, das Gesetz jetzt scheitern zu lassen. Wir hoffen demnach, daß Meine Freunde sind der Ansicht, daß die beträchtliche Höhe der es gelingen wird, die Vorlage noch in dieser Session Ich muß entschieden für die Vermehrung der Schußtruppe Subvention das Verlangen nach einer gründlichen Erörterung der zu verabschieden, sollte es unmöglich sein, so ist es jedenfalls die eintreten. Wir müssen rechtzeitig genügenden Schutz für die Kolonien Vorlage in der Kommission rechtfertigt. lebrigens habe ich mich Schuld der Regierung, die so lange mit der Einbringung gezögert schaffen, um ihre Entwidlung nicht zu hemmen. Ich bedaure aber, doch gewundert, daß Herr Arendt auch bei dieser Gelegenheit wieder hat. Es wird in der furzen Zeit, die uns zur Verfügung steht, daß die Regierung die Vermehrung der Schuziruppe nicht schon im auf seine geliebte Währung gekommen ist. leider unmöglich sein, das Gesetz so auszubauen, wie es unsren vorigen Jahre beantragt hat. Was die Konzessionierungen in gründung hingewiesen. Das tönnte ich ja auch. So steht an Wünschen entspricht. Daß die Vorlage sich auf so wenige Krant- Kamerim anbetrifft, fo war es meiner Ansicht nach in Nord- einer Stelic, daß zu den Luxusgegenständen, deren Ausfuhr nach heiten und Maßnahmen beschränkt, hängt mit dem Bestreben Kamerun nicht nötig, 90 000 Quadratkilometer einer Gesellschaft Transvaal abgenommen hat, auch Efel gehören.( Heiterkeit.) zufammen, bie Kompetenz des Reichs nach Möglich zu überweisen, die dem Reich so gut wie nichts zu leisten Abg. Fritzen( C.): Bei der Ausführlichkeit der Begründung feit zu beschränken. Mit Recht ist bemängelt worden, hat. Noch eine persönliche Angelegenheit. Ich habe mich, um wären meine Freunde für Erledigung ohne Kommissionsberatung daß gar keine neuen Organe von dem Gesetz geschaffen gewissen Angriffen aus dem Wege zu gehen, niemals an Unter- gewesen. Da aber der Antrag auf Einsetzung einer Kommission werden, während in der That gerade an solchen zur Kontrolle ge- nehmungen in Afrika beteiligt. Sonst würde ja z. B. jetzt gefagt gestellt ist, so werden wir auch dafür stimmen, bitten aber, die Voreigneten Organen Mangel herrscht. Die Ausführung, insbesondere werden: Graf Arnim thut das aus egoistischen Gründen. Ich teile lage der Budgetkommission zu überweisen. der Entschädigung, ist den Landesbehörden überlassen. Das wird die das hier mit selbst auf die Gefahr hin, daß von jener Seite, etwa Folge haben, daß die Entschädigungsfrage in den einzelnen vom Abg. Eickhoff, gesagt wird: Natürlich, da ist nichts zu holen; Staaten sehr verschieden geregelt werden wird, und das ist kein da beteiligt sich Graf Arnim nicht!( Heiterfeit rechts.) sehr wünschenswerter Zustand. Im übrigen bin auch ich für die Einsetzung einer Kommission und hoffe, daß die Verabschiedung in dieser Session gelingen wird; freilich betrachten wir das Gefeß, wie es vorliegt, nur als einen Wechsel auf die Zukunft.( Bravo ! links.) Abg. Dr. Höffel( Np.):
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Durch die Vorlage wird nur zu einem sehr geringen Teil das
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Kolonialdirektor v. Buchka:
Abg. Dr. Hahn( wildk.):
Die Behauptung, daß die deutsche Ostafrifa- Linie dem deutschen . Export vor allem gedient hat, trifft nicht zu, gerade im Gegenteil hat der ausländische Erport nach Deutschland von dieser Linie mehr Die Ansichten über die Nützlichkeit der Konzessionen, wie wir sie Borteile gehabt. Die ganze Subventionierung fann ich uur llebrigens ſteht der Leiter haben eintreten laffen. gehen zur Zeit noch weit auseinander. Ich als Liebesgabe bezeichnen. Herr Wörntann mit verschiedenen bleibe jedenfalls dabei, daß die Begründung der Gesellschaften dieser Ostafrika Linie die Entwicklung unfrer Schuhgebiete günstig beeinflussen englischen Gesellschaften in engster Verbindung, die unter dem Eins
wird.
Abg. Eickhoff( frs. Bp.):
fluß des Herrn Cecil Rhodes , des ärgsten Feinds des deutschen berwirklicht, was man von einem Reichs Seuchengesetz verlangen Einflusses in Afrika stehen. Herr Wörmann hat sich ja auch gegen fann. Die wichtigste der in dem Gesetz erwähnten Krankheiten bleibt die Cholera, die ja auch vor 7 Jahren den Anlaß zu diesem Gesch wiederholen, was ich schon damals gesagt habe. Graf Arnim hat Auf die letzte Bemerkung des Abg. Grafen Arnim kann ich nur das Fleischbeschaugesez ausgesprochen.( Aha! links. Glode des Präsidenten.) gegeben hat. Außer der Pest sind die übrigen im Gesetz noch sich in der Kommission wie im Plenum eifrig an der Diskussion Präsident Graf Ballestrem: Das Fleischbeschaugesek gehört genannten Krankheiten wie Lepra, Gelbfieber, Bocken usw.. faum als gemeingefährlich zu betrachten. Dagegen hätte man über unsre Kolonien in Afrika beteiligt, während er über die fanitären nicht zur Dampfersubvention. auch die Diphtherie und Verhältnisse in Kiautschou kein Wort übrig hatte. Scharlach in den Rahmen des Abg. Dr. Hahn( fortfahrend): Ich wollte nur darauf hin Reichs- Seuchengesetz einbeziehen sollen, die in der That gemein- politik in Afrika haben wir noch schwerwiegende Bedenken gegen die Produktion sich fo Abgesehen von unfrer principiellen Stellung gegen die Kolonial weisen, daß diefelbe Persönlichkeit, die dem Interesse der nationalen gefährlich find, ebenso auch die Tuberkulose, deren verheerende Bermehrung der Schustruppe in Stamerun. sich so scharf widersetzt, auch ein Intereffe Schon im Hauptetat an der Subventionierung dieser Dampferlinie hat. Ich sehe in einer Wirkung ja statistisch festgestellt ist. Dieselbe Thatsache, wie der Herr wurde eine Vermehrung der Schußtruppe um 100 Mami gefordert. folchen Verbindung des deutschen und englischen Großkapitals eine Staatssekretär meint, durch die freie Liebesthätigkeit bekämpfen zu Damals hieß es. laffen, ist nicht wohl angängig, Sehr zu bedauern ist auch, daß die Stämme fei größere Macht notwendig. Jeßt erklärt man, die Subventionierung zu befürworten,( Große Heiterkeit.) da ich zur Niederwerfung zweier friegerischer schwere Schädigung für Deutschland . Gleichwohl empfehle ich Ihnen ebenso gemeingefährlichen Geschlechtskrankheiten überhaupt nicht erwähnt sind. Die gefährlichen Seuchen, die jetzt endlich energisch man müsse die Schuztruppe wegen der Zustände in Nord- die Hoffnung hege, daß in unirer Stofonialpolitik in Zukunft niemals bekämpft werden sollten, verbreiten sich nur durch Verschlepping fagt: Wir müssen starf genug sein, um gegen den Häuptling Rape werden, daß wir einmal eine kraftvollere, weniger englandfreundliche Kamerum verstärken. In der Budgetfommission wurde damals ge- die nationalen Gesichtspunkte mehr zur Geltung kommen auf den großen Verkehrswegen. Schon 1840 hat man auf internationalem Gebiete versucht, der Verschlepping entgegen- vorgehen zu können. Der ist aber längst verschwunden. Selbst eine Stolonialpolitik treiben werden und dann wird es sehr wertvoll sein, zuwirken. Seitdem find aber auch wesentliche Verbesserungen Schutztruppe eingegriffen hat, der Handel auf lange Zeit lahm ge- zur Seite stehen. kolonialfreundliche Zeitung hat zugegeben, daß überall, wo die wenn den englischen Konkurrenzlinien subventionierte deutsche Linien in den Vorsichtsmaßregeln nicht getroffen. Aber gerade auf interKolonialdirektor v. Buchka: nationalem Gebiet miißte viel mehr geschehen; namentlich sollte man legt wurde. Die Erschließung des Lands muß sich auch ohne größere gegen die Seuchenherde rücksichtslos vorgehen. Aber auch im eignen Endlich muß man fragen: Wie groß ist der Handel dort überhaupt? Expeditionen durch Anlegung von Handelswegen ermöglichen lassen. Lande ist noch viel zu thun. Vor allem sollte man überall für gutes Waffer forgen, nicht nur in den Städten, auch auf dem Lande. In der Kommission sind darüber nur unbestimmte Angaben gemacht, Mit Recht hat gestern ein Redner gesagt: So lange nicht für bessere und auf Grund solcher Angaben können wir der Vermehrung der Wohnungsverhältnisse gesorgt wird, ist für die allgemeine Ge- Schußtruppe nicht zustimmen. fundheitspflege wenig gethan. Allerdings find das Klagen, deren Abstellung große Schwierigkeiten entgegenstehen. Aber es müssen fich Mittel finden lassen, um hier endlich Wandel zu schaffen. Noch einige Worte über die Anzeigepflicht. Meines Erachtens tommt die Verpflichtung, Anzeige zu machen, dem Arzt zu. Bei der großen Zahl der Aerzte giebt es wohl nur noch wenig Leute, die bei irgend einer Gefahr nicht ärztlichen Rat einholen. Den Haushaltungsvorstand zu Anzeige zu verpflichten, halte ich nicht für angebracht, Senn Laien werden sich hier doch nicht zurechtfinden. Darum übertrage man die Anzeigepflicht besser allein dem Arzt.
Im großen und ganzen kann ich mich also für den Gesetzentwurf nicht sehr erwärmen. Ein Reichs- Seuchengesetz sollte die Hand bieten, den schlechten sanitären Zuständen, wie sie leider in unzähligen Orten des Deutschen Reichs bestehen, abzuhelfen. Sch fürchte aber, was uns hier geboten wird, ist nur Stückwerk, das wenige befriedigen und zur Besserung der gesundheitlichen Ver hältnisse im Deutschen Reiche nicht viel helfen wird.
Abg. Dr. Langerhans( frs. Vp.)
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Kolonialdirektor Dr. v. Buchka:
von der Kolonialverwaltung die nationalen Interessen nicht genügend Der Herr Vorredner hat nicht das Recht, zu behaupten, daß wahrgenommen werden. Diese South- West- Africa- Company ist eine ursprünglich englische Gesellschaft und in dieser die deutschen Intereffen zu wahren, ist Herr Wörmann von vornherein eingetreten. Die Wahrnehmung deutscher Interessen ist in dieser Gesellschaft erheblich gestiegen, seitdem die Distontogesellschaft 2 Direktoren hineingeschickt. In den Ausführungen des Borredners habe ich irgend welche Angaben vermißt, daß die deutschen Direktoren ihre Schulbig
Ich behalte mir eine eingehende Antwort auf die Ausführungen des Herrn Vorredners für die Kommission vor und will hier nur auf einen Bumit eingehen. Die Situation, wie sie durch den zweimaligen glücklichen Feldzug des Majors v. Kamp geschaffen feit nicht gethan haben. ist, ist die, daß der Einfluß der deutschen Macht- Abg. Arendt( Rp.) bittet, die Vorlage nicht der Budgets sphäre ausgedehnt ist bis tief in das Hinterland von Stamerim fommission zu überweisen, da diese zu sehr überlastet sei. Herrn hinein. Es darf nicht unterlassen werden, die Erfolge diefer Feld- Müller- Sagan bemerke ich, daß ich nicht auf mein Steckenpferd, die züge weiter zu verfolgen, damit uns der Weg in das Hinterland ge- Währungsfrage, gekommen bin, sondern daß das Wort Währung nur sichert bleibt. Dies ist vor allem nötig, um den Bezug von Ar- zufällig vorkam. beitern aus dem Hinterlande von Kamerun für die Plantagen an der Küste zu ermöglichen. Die Ausdehnung der deutschen Macht sphäre wird auch dazu beitragen, daß die Sklavenjagden aufhören und die Negerstämme sich nicht, wie jezt, gegenseitig zerfleifchen.
Abg. Graf v. Arnim( Np.):
Bei unsrer Zustimmung zur Vermehrung der Schutztruppe in Kamerun leitet uns allein das Bestreben, nicht etwa militärische Erfolge zu erzielen, sondern das Land zur Blüte zu bringen. Dafür zu sorgen, daß die Bevölkerung nicht durch Sklavenjagden decimiert wird. Herrn Eickhoff persönlich erwidere ich. daß er wirklich der Thätigkeit eines Abgeordneten zu viel zumutet, wenn er von ihm verlangt, daß er in jeder Kommission, der er angehört, anwesend ist,
Der Etat wird der Budgetkommission überwiesen.
Abg. Rettich( f.)
Abg. Fritzen( C.) zieht seinen Antrag auf Neberiveisung an die Budgetkommission zurück.
Abg. Dr. Hahn( kon.): Ich habe nicht Personen angegriffen, sondern nur auf die Thatsache der Verfilzung deutschen und englischen Sapitals hingewiesen. Uebrigens schöpfe ich mein Material aus einem Artikel der nationalliberalen Rheinisch- Westfälischen Zeitung". ( Buruf des Abg. Baffermann.) Daß Herrn Baffermann diese Ausführungen unangenehm sind, ist mir ja verständlich.( Widerspruch bei den Nationalliberalen.)
Abg. Müller- Sagan( Vp.): Ich habe dem Herrn Abgeordneten Dr. Arendt durchaus keinen Vorwurf daraus gemacht, daß er auch bei diefer Gelegenheit auf die Währung zu sprechen fam. Ich habe auch nicht von einem Steckenpferd, sondern nur von einem Efel gesprochen.( Heiterkeit.)
Damit schließt die Diskussion. Persönlich bemerkt
Abg. Baffermann( natl.): Die Ausführungen des Herrn Abg ,. Hahn waren mir nicht unangenehm, sondern gleichgültig. Mein Buruf sollte nur darauf himveisen, daß die Rheinisch- Westfälische Beitung" tein nationalliberales Blatt ist.
Abg. Dr. Arendt( Rp.): Herr Dr. Müller- Sagan hat sich mit gegenüber auf den Efel zurückgezogen. Ich habe keine Veranlassung auf diesen Esel weiter einzugehen.( Heiterfeit.)
Die Vorlage wird hierauf einer Kommission von 14 Mitgliedern überwiesen.
Nächste Sigung: Donnerstag 1 Uhr.( Dritte Beratung des lebereinkommens mit Oestreich- Ungarn zum Schutz des Urheber rechts. 2. Beratung der vom Etat zurückgestellten Refolutionen.) Schluß 5/1 Uhr.
Ich will auf die weitgehenden Wünsche, die von den Abgeordneten Wurm und Schrader vorgetragen find, nicht eingehen. Ein ReichsSeuchengefeß muß unter den Verhältniffen erlaffen werden, in denen wir uns jetzt befinden. Wir stehen dem Gefeßentwurf wohlwollend gegenüber und meinen, das Gesetz muß zu stande kommen, denn es muß zuhört und auch spricht. endlich ein Anfang mit einer derartigen Gesezgebung gemacht werden. Abg. Eickhoff( fri. Bp.): Es handelt sich darum, daß die AbBemängelt worden ist mit Recht die große Ausdehnung der Anzeige- geordneten Graf Arnim und Dr. Hasse überhaupt gegen eine pflicht auch auf Berfonen, die gar nicht befähigt find, die im Ent- Kommissionsberatung des Etats für Kiantichou waren, während auch wtf genannten Strankheiten, vielleicht mit Ausnahme der Cholera, Serr v. Kardorff nachher anerkannt hat, daß die genauere Erörterung zu erkennen. Die Folge würde eine Ueberfülle von Anzeigen der fanitären Verhältnisse doch aufklärend gewirkt hat. fein, falls einmal ein Fall von Best usiv. die Bevölkerung benn ruhigt hat. Auf der andren Seite ist es ja wichtig, daß die gemeingefährlichen Krankheiten möglichst frühzeitig und sicher erkannt werden. Es folgt die erste Beratung des Gesetzes betr. die Erhöhung Um dies zu ermöglichen, ist aber die Einführung der obligatorischen der Subvention für Postdampfschiffs Verbindungen mit Oft Leichenschau unbedingt notwendig, die noch heute in Preußen nicht afrika ( Erhöhung von 900 000 auf 1 350 000 Mart). besteht. Hoffentlich gelingt es der Kommission, die obligatorische Leichenschau in das Neichs- Seuchengefeß hineinzubringen." Daß Krankheiten wie Diphtherie nnd Scharlach in das Gefes nicht auf steht der Vorlage freundlich gegenüber, da ja eine 14tägige Ver eine vierwöchentliche Postbindung mit Ostafrika und genommen find, halte ich für richtig, denn fie treten nur sporadisch dampfschiffs Verbindung mit Südafrika hergestellt werden auf, fönnen also von den Einzelstaaten bekämpft werden. Ich hoffe, soll. Die Subvention ist nicht zu hoch, andre Länder zum daß es der Kommission gelingen wird, das Gesez in dem Umfang. Beispiel Frankreich zahlen höhere Subventionen. vie es die Regierung vorschlägt, zur Verabschiedung zu bringen. der Vorlage diesmal die Submission vermißt. Wir haben in Wenn es auch Wir müssen dafür sorgen, daß uns nicht der Vorwurf trifft, wir natürlich ist, daß man zunächst mit der bisherigen Gesellschaft verhätten die Gesetzgebung auf diesem Gebiet aufgehalten, falls uns handelte, so hätte doch eine Submission nichts geschadet. Wir halten Die Triersche Zeitung" bringt in ihrem Gerichtsbericht über den vieder eine der gemeingefährlichen Strankheiten wie Cholera oder eine Kommiffionsberatung für unnötig und beantragen, die zweite Brozeß Dasbach Haubrich noch einige Einzelheiten, die Lesung im Plenum vorzunehmen. sowohl die gestern von uns veröffentlichte Charakteristik des Herrn Abg. Rembold( C.)( auf der Tribüne sehr schwer verständlich): 18 Dasbach wesentlich ergänzen, als auch über das innere Treiben in Was die Zahl der Krankheiten anlangt, die durch das Gesetz getroffen werden, so kann es nicht darauf ankommen, ob eine Strank. Die Vorlage ist dem Reichstage etwas spät zugegangen. Auch der Centrumspartei manche Aufklärung bringen. Zunächst ist die heit vom Ausland eingeschleppt wird, sondern darauf, ob die meine Freunde meinen aber, daß die Vorlage ohne Kommission ören bemerkenswert. Dieser Herr, der in den Debatten über Strankheit von dem Einzelstaate nicht ausreichend bekämpft werden erledigt werden kann. Sollte Kommiſſionsberatung beliebt werden, die lex Heinze durch seinen frommen Eifer zu einer Art Weltfann. Welche Krankheiten unter diese Rubrik gehören, wird im Dem Inhalt der Vorlage stehen meine Freunde sehr sympathisch Beleidigungsprozeß Herrn Dasbach ein überschwängliches Lob aus. o halten wir eine solche von 14 Mitgliedern für wünschenswert. berühmtheit gelangt ist, stellte zunächst als Zeuge in dem cinzelnen Gegenstand Gegenstand der Kommissionsberatung sein. Bezüglich der Tuberkulose meinte der Herr Staatssekretär, gegenüber, wir sind auch mit der diesmaligen Begründung einver- Beleidigungsprozeß Herrn Dasbach ein überschwängliches Lob aus. fie tönne nur durch ein Specialgesetz wirksam bekämpft werden. tanden. Die deutschen Dampfer müssen regelmäßig bis Kapstadt längeren aus, besteht vielfach eine falsche Vorstellung; seine OpferUeber die Stellung Dasbachs in der Fraktion, führte der Zeuge des laufen und sich dort auch krenzen. Die Begründung hat doch Es wird dann jedenfalls dringende Pflicht der Regierung fein, ein solches Specialgeses auch zum Beispiel zur Bekämpfung der recht, daß die Schnelligkeit der Verbindung mit Kapstadt die Haupt- willigkeit, feine Selbstlosigkeit, sein Fleiß und insbesondere seine Geschlechtskrankheiten möglichst bald einzubringen. Für die fache ist, und diese wird durch das Anlegen in Togo oder Kamerun Gefälligkeit machten ihn zu einem der Stommissionsberatung sind auch meine Freunde. Die Hauptaufgabe Linie in Bezug auf Schnelligkeit in Kouturrenz zu treten. gefährdet. Es wäre dann nicht mehr möglich, mit der englischen der Kommission wird sein, die richtige Mitte zu finden zwischen der Wahrung der berechtigten Interessen des Einzelnen und dem Wohl der Gesamtheit.( Bravo ! im Centrum.)
Damit schließt die Diskussion. Das Gesetz wird einer Kommission von 14 Mitgliedern überwiesen. Der Ergänzungs- Etat für 1900 wird debattelos in erster Lesung erledigt und an die Budgetkommission
Abg, Dr. Haffe( natl.):
Abg. Frese( frf. Bg.):
Ich bin mit der Erledigung der Vorlage im Plenum ein: verstanden. Voraussetzung dafür ist aber, daß weitergehende Wünsche dann zurückgestellt werden. Der Vertrag, der bisher 10 Jahre lief, foll jest auf 15 Jahre verlängert werden. Meine Freunde haben nichts dagegen einzuwenden. Die Verbindung mit Kapstadt ist hochwichtig, dagegen ist eine solche mit Swakopmund noch eute Es folgt die erste Beratung des Ergänzungsetats für die behrlich, zumal dort noch die Safenverhältnisse ein Anlaufen von Schuhgebiete für das Jahr 1900. größeren Schiffen verbieten.
überwiesen.
Abg. Dr. Haffe( natt.)
Abg. Dr. Arendt( Np.)
bemängelt das System der Erschließung der Kolonien. In Kamerun ist mit der Vorlage einverstanden. Die von den Keltesten der Kaufwerden wenigen Gesellschaften große Landkonzeffionen gemacht, mannschaft ausgesprochene und in der Begründung wieder gegebene
Geschäftsklerifalismus.
beliebtesten meiner Kollegen.
Auch seine Frömmigkeit ist start ausgeprägt. Infolge seines Fleißes ist Dasbach ein Feind der Bummelei, wozu auch der im Parlament leider oft zu rügende Absentismus zu rechnen ist; oft telegraphierte er an Mitglieder der Fraktion, fie möchten zu einer wichtigen Sigung erscheinen, und bezahlte die Gebühr aus eigner Tasche. Vielfach betrachtete man ein solches Vorgehen als Zudringlichkeit; ich habe darin stets ein reines Motiv erkannt. Dasbach macht es umgekehrt wie die meisten andern Menschen; er zeigt sich zuerst von der schroffen und dann von der liebenswürdigsten Seite. Je länger man ihn kennt, desto mehr lernt man ihn schäßen. Was
den Umstand betrifft, daß Dasbach sich um Wahlmandate bewarb, so erblicke ich hierin fein Zeichen von Ehrgeiz; er war der Ansicht, daß er, mit den Verhältnissen des Kreises betraut, diesen angemeffen vertreten müffe, er stellte sich im Interesse Triers auf. Ich