befürchten sind. Wir fordern ihn aber hiermit wieder­holt und formell aufdie von uns schon des öfterenge­rügte standalöse Verlegung des Briefgeheimnisses zum Gegenstand einer Untersuchung zu machen. Wir, d. h. die Redaktion des Boltsstaat", sind be reit, für alles Gesagte und für Mehr den Beweis der Wahrheit anzutreten.

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" Ich ersuche Sie, das vorliegende Schreiben in einer der nächsten Nummern des Volksstaat" zum Abdruck bringen zu wollen.

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Ergebenst

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Ferdinand Freiligrath  ." Herr Freiligrath wird zugeben, daß unser Ausfall" auf Grund der Annonce worin er als Mitwidmer bezeichnet Von der Berliner ,, Volkszeitung" erwarten wir den Ab- jist vollständig berechtigt war, und daß er, wenn ihm Un­druck auch dieser Notiz, damit jeder Vorwand, dieselbe zu recht geschehen ist, lediglich Diejenigen, die mit seinem Namen Mißbrauch getrieben haben, zur Verantwortung zu ziehen ignoriren, entzogen werde. In Berlin   versucht Stieber- nachdem die Polizei hat. neulich mit den von ihr inscenirten Straßenkrawallen so

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und hat sich dadurch Einiges erledigt. Wir bitten nachträglich noch erhalten werden, betreffs des Antrags der Leipziger Mit­alle Mitgliedschaften, die Briefe von uns erhalten haben und noch gliedschaft ihr Gutachten an uns einzuschicken, indem diese Sache von der Mitgliedschaft, mit dem Aufsichtsrath in Verbindung, ausgeht. Alles Uebrige von jetzt an nach Dresden  !.- Von der Mitgliedschaft beendet und 25 pct. Lohnerhöhung erlangt sind. Die Gießener   haben Gießen   geht uns nachträglich die Nachricht zu, daß der Strike siegreich der Offenbacher   Mitgliedschaft, betreffs der Unterstügung. viel zu ver banken.

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Es ist dies wieder ein Mahnruf, daß unsere Kollegen allerorts be­einten Kräften in kurzer Zeit viel erreichen und durchsetzen können. greifen sollten, daß wir alle zusammengehören, und daß wir mit ver­Hannover. Herr Frohme erläßt in der Nummer 95 bes kläglich durchgefallen ist nun im Kleinen zu vollführen, was Berlin  . Am 4. Ang. hielt der ,, Berliner   Arbeiter- Reuen eine lange Erklärung. Jedoch nicht gegen die Anschuldi­gungen aus Hannover   er thut dieselben mit den Worten ab, er ihm schon so oft im Großen mißlungen ist. Einer seiner bund" seine Generalversammlung ab. Außer einer halte es unter seiner Würde", darauf zu antworten,( er wird wissen: Unteragenten, Namens Leidiger, drängte sich am 26. Juli kurzen Notiz, worin angezeigt wurde, daß Herr Hasenclever warum) sondern nur gegen die Behauptung unseres Parteigenos­an den Sozialdemokraten Stägemann heran und schimpfte und die übrigen Vorstandsmitglieder wiedergewählt wurden, sen Wezel in Stuttgart  , dieſem gehöriges Geld unterschlagen zu in der mit ihm angeknüpften Unterhaltung auf Regierung und hat der Neue" keinen Bericht darüber gebracht. Was Bebel haben. Der Versuch Frohme's, diese Beschuldigung als Verläumbung zurückzuweisen, ist höchst lahm. Er behauptet, die Adresse Wezels Bourgeoise, um hinterher den Stägemann wegen ,, Anreizung vorigen Herbst in einer Berliner   Sattlerversammlung sagte: nicht haben in Erfahrung bringen zu können, obgleich Herr Rudolph zum öffentlichen Widerstande" zu denunziren. Stägemann wurde ehe ein Jahr um sei, werde sich zeigen, daß der Berliner   ihn im Auftrag Wezels gemahnt, also dessen Adresse auch sicher deßhalb verhaftet. In der Gerichtsverhandlung beantwortete der Arbeiterbund" ein todtgeborenes Kind sei scheint sich zu wußte. Indeß es ist nicht unsere Absicht, die faulen Ausreden des Herrn Frohme hier aufzudecken, das wird Parteigenosse Wetzel besorgen, Beuge" Leidiger die Frage des Vertheidigers, ob er ein bezahlter bestätigen. wenn er es überhaupt der Mühe werth hält, etwas darauf zu ant­Polizeivigilant fei, mit Ja! worten. Es ist eine andere Stelle seiner Erklärung, die uns inter­Volksstaat" werde ich erst wieder auf Wegel aufmerksam gemacht." effirt. Herr Frohme fagt u. A. wörtlich: Durch den Schmähartifel der Hannoverschen internationalen Revolutionsmänner im also Herr Frohme denunzirt unfere Parteigenossen direkt als, e- volutionsmänner"; und es ist derselbe Frohme, von dem der ,, Neue" in die Welt gelogen, ja gelogen, er habe wegen seiner Reben in  Frankenthal und neuerdings in   Heilbronn einen Prozeß wegen Hochverraths" bekommen. Nein, Herr Frohme ist kein ,, Hochverräther", entrüstet thut, weil Frohme vom Braunschw. Volksfreund" als sondern ein elender Polizeidenunziant. Und wenn der ,, Neue" Spizel" bezeichnet wurde, so hat er durch Abdruck der Frohme'schen Ertlärung jezt selber den Beweis geliefert, daß das genannte Blatt vollständig Recht hatte.

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,, Der Staatanwalt hielt" wie die ,, Vossische" berichtet ,, trotzdem Leidigers Zeugniß ,,, auch wenn der Zeuge ein Polizei:   Solingen verhaftet wurde, ist von der hiesigen Buchtpolizei­Elberfeld. Pieper, der vor einigen Wochen in vigilant ist", für bezichtigend genug, um gegen den Angeklagten Rammer auf Grund von 139 des   deutschen Strafgesetzbuches eine sechs monatliche Gefängnißstrafe zu beantragen zu 4 Wochen Gefängniß verurtheilt worden.- der Vertheidiger, führte dagegen aus, daß das Zeugniß des zu 4 Wochen Gefängniß verurtheilt worden.

Vigilanten absolut keinen Werth habe und stellte aus diesem Grunde dem Gerichtshof entweder die Freisprechung des Ange­

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Allgemeiner deutscher Schneiderverein. klagten oder die Vervollständigung der Beweisaufnahe anheim. sich der Ausschuß konstituirt hat und aus folgenden Mitgliedern  Chemnitz, 18. August. Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß Auf die Frage, ob er bei der sorgfältig vorbereiteten besteht. Vorsitzender E. Willkomm, dessen Stellvertreter F. Sykora. Denunciation nicht noch einige Zeugen habe, welche die in- Hauptkassirer. Fischer, Augustusburgerstraße Nr 54b. Beisiger J. triminirte Rede gehört hätten, antwortete Vigilant Leidi- Beyert. Geschäftsführer G. Schöffel, Zimmerstraße Nr. 13. ger: Er habe nur noch zwei Zeugen, von denen der eine aber überhaupt nicht hören könne und der andere nichts gehört haben wollte. Der Gerichtshof resolvirte auf Vervoll­ständigung der Beweisaufnahme und beschloß, gegen den Antrage des Vertheidigers, den sichtlich leidenden Angeklagten bis zum Schluß- Termin in Haft zu behalten."

Diese Art von Gerechtigkeitspflege ist noch 100 Grad

unter   Mücke".

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Mit sozial- demokratischem Gruß. Georg Schöffel, Geschäftsführer. Internationale Gewerksgenossenschaft der

Schuhmacher.

Zum Schluß eine Bemerkung für unsere Parteigenossen. Viele find der Meinung, wir sollten die Polemik gegen den ,, Neuen" unter­lassen, und uns nicht um ihn fümmern. Wir sind nicht der Anficht. Der ,, Neue" und seine Leiter haben notorisch Einfluß auf nicht unbedeu­tende Arbeiterkreise in Norddeutschland, die ohne den Sachverhalt und die wahre Natur ihrer Führer zu kennen, ihnen mit Vertrauen ent­Leipzig. Durch ein Versehen wurden die Beamten der Mitglied gegenkommen. Als eine Partei, die offen und ehrlich kämpft, haben schaft Gelle in unfrer letzten Bekanntmachung nicht mit angeführt und wir alle Elemente fernzuhalten und zu bekämpfen, welche die Bewe­folgen dieselben hiermit: Bevollmächtigter Herr Liberti beim Schuh- gung im Interesse unserer Gegner oder ihrer eigenen Person ausbeu­machermeister Rudolf, Trift 78; Kassirer W. Tieze, beim Schuhmacher- ten. Wäre Herr von Schweitzer ohne unsere jahrelangen meister Froböse, Schuhstraße 150; Kontroleur H. Treptow, beim Kämpfe gefallen? Sicher nicht. Was von diesem gilt, das gilt Schuhmachermeister Achoff, Schulgasse( provisorisch). auch von seinen eben so schlechten, nur geistig bedeutend tiefer Die letzten Nachrichten aus   London stellen cin bal= Die Mitgliedschaft   Nürnberg zeigt an, daß durch Neuwahl fol- ftehenden Nachfolgern.  Celle, 17. Auguft. Seit längerer Zeit verkehren hier die Mit­diges Ende des Strikes der Zimmerleute und Bau- gende Personen als Beamte von jezt an die Geschäfte führen: Bevoll­mächtigter Johann Scherbauer; Kassirer Glaube; Schriftführer Bie- glieder der sozialdemokratischen Arbeiterpartei und die des Algemeinen tischler als wahrscheinlich hin. Die Meister haben sich daton nert. Der Verkehr, sowie das Arbeitsnachweisbureau befinden sich: Gast-   deutschen Arbeitervereins in freundschaftlichster Weise mit einander. überzeugt, daß eine Fortsetzung des Kampfes ihnen, bei der Haus zum grünen Stern am weißen Thurm; dahin find alle Briefe Der Grund zu dieser Annäherung lag in dem beiderseits gefühlten geschlossenen, undurchbrechbaren Organisation ihrer Gegner nur zu abrefsiren. Sodann meldet die Mitgliedschaft   Passau, daß sie schon Bedürfniß einer Einigung im Interesse der gemeinsamen vor dem Erfurter Congreß bestand und die Beamten auch dem Ver- Sache. Durch den freundschaftlichen Verkehr und gegenseitigen Be­nachtheilig sein kann, und unter der Hand zu erkennen gewaltungsrath(   Nürnberg-   Fürth) angezeigt hat, daß diese aber von dem- such der Versammlungen verwischte sich dann zur Zufriedenheit Aller geben, daß sie bereit sind, sich auf Unterhandlungen einzulassen. selben nicht bekannt gemacht worden sind. Auch würden sich die Passauer der schroffe Gegensatz faft ganz und heute zweifelt seiner mehr, daß Die Arbeiter haben natürlich kein Interesse, den Strike zweck- sehr gefreut haben, wenn sie einen etwas ausführlichen Bericht über die beiderseitigen Mitglieder gute Sozialdemokraten sind. Wie los in die Länge zu ziehen und werden zu einem billigen Aus- die Kongreßverhandlungen erhalten hätten, indem der Verwaltungs- hier die beiderseitigen Mitglieder, so werden und müssen nach unserer gleich gern die Hand reichen. Wie verlautet, haben die Meister rath mit der Vollmacht Bassau's betraut war, und erwarten sie dies nach- Ansicht die Parteigenossen überall das Bedürfniß einer Vereinigung träglich noch. Bevollmächtigter ist Anton Feichtinger, bei Herrn Luf- im Großen fühlen und dafür wirken, wenn ihnen der Erfolg der fich erboten, in Bezug auf die Beschränkung der Arbeits- finger, Altstadt; Rassirer Schenke, bei Herrn Luckinger; Schriftführer Sache am Herzen liegt. Es ist und fann doch nicht Zweck auf bei­zeit und die Anordnung der Arbeitsstunden, sowie Franz Martin, bei Herrn Fr. Ratzisberger auf der Windschnur. Auch ben Seiten sein, nur Witglieder anzuwerben, mit ſicherer Aussicht auf in Bezug auf den Entwurf einer zu vereinbarenden Werk- find den 13. Juni 4 fl. 54 fr. für Quittungsbücher mit eingeschicht teinen Erfolg, indem dieser durch gegenseitige Bekämpfung gleich­stätteordnung vollständig die Forderungen der Arbeiter zu man uns, daß die Mitgliedschaft schon seit dem 1. Juli besteht, die Fraktionen unter der rothen Fahne worden, was wir nachträglich veröffentlichen. Aus Chemniz meldet gesinnter Brüder fast unmöglich gema ht wird. Kämpfen nicht beide dem Simbol der brüderlichen bewilligen; dagegen erklären sie, über einen Lohnsaß von Namen der Beamten angezeigt und Geld eingeschickt hat, leider aber Liebe? Muß es nicht der Wunsch eines jeden wahren Sozialdemo 8 Pence die Stunde( statt der ursprünglich geforderten 9 bis jetzt die Bekanntmachung versäumt worden ist. Wir bitten daher traten sein, der überwuchernden Kapitalmacht so schnell und nachhal­vor dem Strike waren es 8) bei der obwaltenden Geschäfts- unsere Chemnitzer Freunde, uns die Bekanntmachung noch einmal zu- tig als möglich einen Damm entgegen zu setzen und bessere Zeiten, fonjunktur nicht hinausgehen zu können. Es ist anzunehmen, gehen zu lassen und den Geldbetrag mit anzugeben, damit endlich ein- bessere Zustände für das darbende Volt herbeizuführen? Von diesem Wunsche beseelt, und gestüßt auf mehrfache Beschlüsse daß Seitens der Arbeiter in diesem Punkt, der neben dem mal Alles in Ordnung kommt. Weiter meldet uns erfreulicher Weise   Regensburg die Grün- und Aeußerungen beider Fraktionen, auf Arbeitertagen, in Versamm­nun gesicherten Normalarbeitstag von 9 Stunden bung einer Mitgliedschaft, klagt aber ebenfalls wegen Nichtbeantwor- lungen 2c. stellen wir die dringende Forderung und wir hoffen von untergeordneter Bedeutung ist, nach gegeben werden wird. tung ber Briefe, in welchen biefelbe zur Versammlung und Confti- nicht vergebens an die beiderseitigen Mitglieder, überall und ganz tuirung ein Statut gewünscht hatte, bis endlich auf einen zweiten entschieden eine Vereinigung anzustreben. Man vertebre, wie es, wie Finanziell steht der Strike übrigens vortrefflich; die wöchent- Brief ein Mitglieb von   Fürth die Güte hatte, ein gebrauchtes Exem- Eingangs bemerkt, hier schon länger geschieht, freundschaftich mit einander, liche Dividende war das letztemal wieder gestiegen. plar zu schicken. Bevollmächtigter Ignaz Sommerer; Kassirer Anton lasse die Personenfrage unberührt und man wird, wie das hier geschehen, Die Bautaglöhnergewerkschaft hat in   London Brandner; Schriftführer Anton Stödt; Revisor J. Schiller. Den ein- auch andern Orts die Ueberzeugung erlangen, daß das zu erstrebende Ziel schon 13 Zweige organisirt. gesandten Betrag von 4 fl. 26 fr. oder 2 Thlr. 16 Gr. haben wir er- ein und dasselbe ist. Wenn nun diese Ueberzeugung sich Bahn ge­halten. brochen, kann es dann noch möglich sein, daß etwa ein Duzend  Würzburg zur Nachricht, daß der dorthin gerichtete und verloren und seien es auch 4 oder 5 Duzend sogenannter Führer, welche gegangene Brief vom 30. Juli batirte und an Herrn Leir, Stadt   Mün- vielleicht die Arbeiterbewegung im persönlichen Interesse verwerthen, chen adressirt war. Vorstehende Adresse ist mir durch Herrn Fink an- darum die Vereinigung der Fraktionen nicht nur verhindern, gegeben, der mir auch die Thätigkeit und Rübrigkeit der Mitgliedschaft sondern dieselben noch gegenseitig zum Ergößen der Bourgeois sich be­als eine vielversprechendebezeichnete, indem der ,, Volksstaat" dort fleißig fehden lassen? gelesen würde.

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Die Batunisten haben sich nun endlich außerhalb der Internationalen gestellt. In   Rimini hat eine Conferenz ( angeblich der Internationalen, in Wirklichkeit) der Batunisten  Italiens stattgefunden. Von 21 vertretenen Sektionen gehörte nur eine, die von   Neapel, der Internationalen wirklich an. Die andern 20 hatten absichtlich, um ihre ,, Autonomie" nicht zu gefährden, alle die Schritte unterlassen, von denen die Verwaltungsverordnung der Internationale die Zulassung abhängig macht; sie hatten weder an den General- Rath um Zulassung geschrieben, noch Beiträge geschickt. Und diese 21 ,, internationalen" Sektionen beschlossen zu   Rimini am 6. August einstimmig:

,, Die Konferenz erklärt feierlich vor allen Arbeitern der Welt, daß die italienische Föderation der Int. Arb.- Assoz. all: Solidarität mit dem Londoner General- Rath, abbricht, dagegen um so lauter ihre ökonomische Solidarität mit allen Arbeitern verkündet und allen jenen Sektionen, welche nicht die autori­tären Prinzipien des General- Raths theilen, vorschlägt, am 2. Sept. 1872 ihre Vertreter nicht nach dem Haag, son­dern nach   Neuchatel in der   Schweiz zu schicken, um dort felbigen Tags den allgemeinen anti- autoritären Kongreß zu eröffnen."

Leider ersehen wir aber aus dem durch Güte uns übermittelten Brief, daß auch hier Ursache zur Klage über die Saumfeligkeit des Verwaltungsraths vorliegt. Die   Würzburger Mitgliedschaft erwartet noch nachträglich einen Bericht von demselben, indem der Vorort die Bollmacht zur Vertretung beim   Erfurter Kongreß hatte. Troß zwei­maliger brieflicher Aufforderung ist keine Antwort erfolgt und geben sich die Würzburger der Hoffnung hin, daß durch diese Kundmachung die Sache geregelt wird. Bevollmächtigter Kaspar Trenner, Stockfisch­gasse Nr. 6; Kassirer Heinrich Karl; Schriftführer Friedrich Brill.  Offenbach zur Nachricht, daß nächstens ein Brief folgen wird, ebenfalls Fuchs in   Mainz. unsre Freunde in   Gießen möchten wir bitten, uns baldigst zu benachrichtigen, wie es mit der Bestellung der Bücher steht.

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Wir sagen uns: ein Jeder, der eine Einigung offen oder versteckt Hintertreibt, ist ein Verräther! Man bedente, welche Erfolge die ver­einigte Sozialdemokratie erringen würde! Darum nochmals, Partei­genossen, sucht eine Vereinigung von unten herauf anzubahnen; wir find überzeugt, daß es bei ernstlichem Willen nicht so schwer halten wird, beide Theile zufrieden zu stellen.

Die beiderseitigen Parteiorgane ,,, Boltsstaat" und ,, Neuer Sozial­demofiat", ersuchen wir dringend, im Sinne einer Einigung zu wir­fen. Und von der Ansicht geleitet, daß zwar wohl den Mitgliedern Alles zur Kenntniß gebracht werden muß, wünschen wir, die ge­genseitigen Angelegenheiten nicht in gehässiger, sondern in ernster Weise zu verhandeln.

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Mainz, 18. August. Am 10. d. M. hatten wir hier in   Mainz einen Besuch des Herrn Dr. Mar Hirsch aus   Berlin, welcher gele= Die von uns angeregte und zur Begutachtung vorgelegte Frage gentlich einer Badereise in dem Mittelrheinischen Fabrikantenverein im letzten Brief bitten wir in einer Versammlung gelegentlich zur einen Vortrag hielt. Laut Einladung des genannten Vereins in den Sprache zu bringen, vorerst aber das ganze Augenmerk auf die Sta- hiesigen Blättern waren die für die Arbeiterverhältnisse sich   Interessi tuten zu wenden. Auch ist bekannt zu machen, daß aus   Braunschweig renden eingeladen. Obschon die für den Vortrag anberaumte Zeit bie Nachricht an uns ging, sofort Statuten dorthin zu schicken, indem( es war Mittwoch Mittag 3 Uhr) den Arbeitern den Besuch der Ber­fich eine Mitgliedschaft gebildet hätte, und sehen wir einer weiteren fammlung erschwerte, fand sich doch eine kleine Anzahl Parteigenossen Bekanntmachung entgegen. D'e Entstehung der Mitgliedschaft ist dem ein, um zu hören und zu sehen. Nachdem der Sekretär des Ber­dortigen Agitationscomitee zu verdanken, und wäre es sehr empfehlens- eins die geschäftlichen Angelegenheiten erledigt hatte, erklärte der Prä werth, wenn dies überall, wo sich geeignete Kräfte am Ort befinden, fident, daß es dem Vorftande gelungen sei, Herrn Dr. Mar Hirsch geschehe. aus   Berlin zu einem Vortrage zu gewinnen. Außerdem möchten wir darauf aufmerksam machen, daß alle Mit­gliedschaften verpflichtet sind, den ,, Volksstaat zu halten, damit jeder Ort weiß, wie es mit der Gewerkschaft und der Arbeiterbewegung über­haupt steht. Der Bevollmächtigte hat denselben an sich zu nehmen und in den Versammlungen die die Gewerkschaft angehenden Bekannt­machungen vorzulesen; auch ist es zu empfehlen, daß der Volksstaat" aufbewahrt werde, damit jederzeit Einsicht in das Vergangene bei etwaigem Zweifel gethan werden kann.  

Leipzig. Wir erhalten folgendes Schreiben: ,,   Stuttgart, 17. August 1872. ,, An die Redaktion des Volksstaat" in   Leipzig." Der Ausfall auf mich in Nr. 64 Ihres Blattes veranlaßt mich zu der Erklärung, daß ich zu dem Werke ,, Das malerische und romantische West­Das Abonnement reicht man mit vollständiger Adresse auf der phalen" seit 1840, also fait vollen 32 Jahren, kei- Bost ein. Dies unsern fragenden Freunden zur Nachricht. nerlei Verhältniß mehr habe. Nachdem ich 1839 das Weiter bitten wir die Bevollmächtigten, die genaue Adresse des Unternehmen angeregt und die Einleitung dazu geschrie: Kassirers am Ort mit einzuschicken, oder die Personen zu bezeichnen, ben, habe ich im folgenden Jahre die Vollendung der die mit der Auszahlung der Reiseunterstützung betraut sind; auch muß die Zeit und Stunde der Auszahlung angegeben sein. Alle Mitglied­Arbeit Herrn Levin   Schücking übertragen, und mich schaften können ihre zurückgehaltenen Beiträge jetzt sicher einschicken, damit von dem Werke für immer zurückgezogen. Ich indem nun Alles geregelt und in Ordnung gebracht ist und der Ver­stehe demnach der fürzlich erschienenen 2ten Auflage des waltungsrath seine Wirksamkeit angetreten hat. Wir hoffen und wün Buches, obgleich dieselbe mich nominal noch als Mit- schen, daß der neue Vorort gewiffenhaft und pünktlich, mit Energie herausgeber auf dem Titel figuriren läßt, durchaus und Ausdauer sein Amt verwalte, damit jedes Mitglied fern und habe selbstverständlich auch keinen Antheil an iebe Mitgliedschaft sich ein Beispiel an ihm nehmen kann. Der Aufsichtsrath als bisheriger Stellvertreter der Berwaltung deren Widmung an den   deutschen Kaiser. Diese Wid­Aug. Schäfer, Gewandg. 5. mung ist einzig und allein, und zwar ohne mein Vor­Karl Müller. wissen, von Herrn Levin   Schücking, dem Verfasser Moris Herzsch. und Herausgeber, und von Herrn Ferdinand Sch3= Nachschrift. Wegen Stoffandrang mußte obige Bekanntmachung ningh, dem Verleger des Werkes, ausgegangen. von ber Redaktion des Volksstaat" um eine Nr. zurückgestellt werden,

und

Herr Hirsch sprach über die Invalidenkasse des Verbandes deut­scher Gewerkvereine und konnte des Lobes über den edlen Zweck biefer Kasse kein Ende finden. Durch derartige Kassen, wenn sich die Fabrikanten an denselben betheiligten, würde den Strikes vorgebeugt und ein gutes Cinvernehmen zwischen Arbeiter und Arbeitgeber her­gestellt.

Natürlich gefielen den Herren Fabrikanten diese Ausführungen und spendeten dieselben dem Dr. Hirsch lebhaften Beifall. Die Herren hatten aber auch allen Anlaß, dem Herrn Hirsch Recht zu geben, benn dieselben haben dieses Jahr hier in   Mainz empfunden, was Strikes bedeuten. Nachdem May Hirsch noch Verschiedenes hin und her gesprochen hatte, empfahl er schließlich, den Gewerkverein und mit diesem die Invalidentaffe hier in   Mainz einzuführen.

Auch betonte Herr Hirsch, daß die bezahlten Agitatoren der So­zialdemokraten die Arbeiter auf verkehrte Wege führten. Ueber die verkehrten" Wege wollen wir mit Herrn Hirsch nicht weiter rechten. Wie die Arbeiter aber seine Wege bezeichnen werden, wenn sie sein Doppelspiel durchschaut haben, das mag sich Herr Hirsch selber sagen.

Nach Herrn Hirsch erhielt Parteigenosse Leyenbeder das Wort und richtete derselbe an den Herrn Doktor die Frage, woher denn er das Geld zu seinen Agitationsreijen hernehme, wenu er sich erdreiste, die   sozialistischen Agitatoren bezahlte Menschen zu heißen. Aber mit diefer Frage tam Leyendecker schön an. Der Ruf Hinaus! und ein heftiges Läuten des Präsidenten unterbrachen ihn nicht nur sofort, sondern ihm wurde in aller Form noch obendrein das Wort entzogen. Nachdem Leyendecker noch versprochen, in einer demnächst abzuhalten­