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11nte.

Bug.

J

utrag des Abg. Fischer findet nicht die genügende woche von 68 Stunden festzusehen. Wir haben für diesen Antrag falls morgen schon zur Beratung kommen soll. In der nächsten feine Majorität gefunden. Auf unsren. Antrag haben weiter Er- Sigung am Freitag folcn nun die von den Socialdemokraten etwa Abg. Freiherr von Stumm( Rp.): hebungen über die Arbeitsdauer stattgefunden. Jetzt aber dennoch vorzubringenden Monita erledigt werden und dann die Be­Bei der schwachen Besetzung des Hauses halte ich die Erörte- Antrag auf Berücksichtigung zu stellen, wo wir genau wissen, rating des Sec- Unfallversicherungs- Gesetzes fortgesetzt werden. rung der äußerst wichtigen Frage des Normalarbeitstags nicht daß er nicht angenommen wird, halten wir nicht für für angebracht und will nur ganz kurz auf die Ausführungen des angemessen. Wird der Antrag auf Ueberweisung als Material all- Die Kommission zur Beratung der Seemanns  - Ordnung Vorredners eingehen. Er wies auf die Gesundheitsschädlichkeit der gemein angenommen, so wird die Berechtigung des Grundgedankens tam in ihrer Donnerstag- Sigung über den§ 4 nicht hinaus. Anlaß Arbeit in den Betrieben hin. Wo aber eine solche besteht, hat ja der Betition ebenfalls zum Ausdruck gebracht, und die Regierung ist auch jetzt schon der Bundesrat das Recht, eine Berkürzung der Arbeits  - dann ebenfalls veranlaßt, sich mit der Sache weiter zu beschäftigen. zu der die ganze Sigung ausfüllenden Diskussion gab folgender zeit anzuordnen. Der Vorredner sprach auch von dem Schutz der Ich bitte Sie daher, für den Antrag der Kommission zu stimmen. Seemannsämtern wird durch ein besonderes Reichsgesch geregelt, focialdemokratischer Antrag: Die Errichtung und Verwaltung von Textilarbeiter in England. Von solchem gefeßlichen Schutz weiß ich( Bravo  ! im Centrum.) nichts. Was die Arbeiter dort haben, das haben sie neben dem Gesetz mit den Arbeitgebern vereinbart. Dasselbe steht ja auch bei uns dem Arbeiter zu. Auch von dem konstitutionellen System in den englischen Fabriken habe ich noch nichts gehört, ebenso wenig wie von der Ueberlegenheit der englischen Textilindustrie, die nach dem Vorredner auf der fürzeren Arbeitszeit beruhen soll. Für den Antrag der Kommission auf Ueberweisung dieser Petition als Material werde ich ebenfalls stimmen, da eine Prüfung der Verhältnisse, dieser Arbeiter gewiß notwendig ist. Abg. Baudert( Soc.):

das gleichzeitig ein Ober- Seemannsamt als Reichsbehörde einzusehen Abg. Fischer- Berlin  ( Soc.): hat. Bis zu dieser Regelung sind Seemannsämter innerhalb des Der Herr Abg. Hige meinte, der Antrag Dasbach fei nur deshalb Reichs die Musterungsbehörden der einzelnen Bundesstaaten und im in seiner ursprünglich schärferen. Form gemildet worden, um eine Auslande die Konsulate des Deutschen Reichs. Diejenigen Konsuln möglichst große Majorität zu finden. Ich konstatiere dem gegenüber, jedoch, welche Mitinhaber oder Agenten der Reedereien sind oder in daß sich die Mitglieder des Centrums schon in der Kommission gegen sonstigen geschäftlichen Beziehungen zu denselben stehen, sind von der den Antrag auf Berücksichtigung erklärt haben, und daß kein Mit- Wahrnehmung der Geschäfte eines Seemannsamts ausgeschlossen." Auf glied des Centrums den Antrag Dasbach unterstützt hat. Ich zweifle Wunsch der Antragsteller wurde der Antrag getrennt behandelt. Der nicht daran, daß Herr Hiße   und einige andere Mitglieder des erste Teil bezieht sich in wesentlichen auf die Seemannsämter im Centrums auf dem Standpunkt stehen, den Herr Hize vor 2 Jahren Juland und bezweckt die Beseitigung des bestehenden Zustands, wo­dargelegt hat. Aber das ist nicht der Standpunkt seiner Partei. nach die Seemannsämter den Landesbehörden unterstellt und des­Ich bedaure sehr, daß unser Antrag nicht die genügende Unter- Herr Sige bat auch damals ausgeführt, daß heute schon nach den halb in den verschiedenen Bundesstaaten verschiedenartig organisiert stützung gefunden hat, um so mehr, da der Vertreter der Regierung Berichten der Fabrikinspektoren in 80 Proz. der Betriebe der zehn find. Die Regierungsvertreter erklärten den ersten Teil in der Kommission erklärt hat, daß die von der Petition angeführten stündige Arbeitstag eingeführt sei. Damals aber nahm man erst des Antrags insoweit für unannehmbar, als dadurch die Thatsachen der Regierung nicht bekannt seien. Thatsache ist aber, noch die Resolution Hertling an, erst eine Enquete zu veranstalten, Seemannsämter in Reichs- Institutionen umgewandelt werden daß alles, was in dieser Petition steht, vollständig zutrifft; ja, in welchen Betrieben eine übermäßig lange Arbeitszeit stattfindet. follten. Soweit eine den Wünschen der Seeleute einiger­daß die Petition die schlechteste Form zur Begründung ihrer Die Resolution hatte also nur den Sinn, die Sache zu verschleppen. maßen entgegenkommende organisatorische Regelung in Frage Forderung gewählt hat. Der Textilarbeiter Verband ist Wie gesagt, die Centrumspartei steht nicht auf dem Standpunkt, den kommt, wurden principielle Einwände von der Regierungsseite nicht dabei, eine Aufstellung über die Lohn- und Arbeits: Herr Hige eingenommen hat. Die Herren sollten nur ihren ganzen erhoben. Zu dieser Richtung bewegte sich auch die übrige Diskussion. verhältnisse der Textilarbeiter vorzunehmen. Daraus geht hervor, Einfluß in die Wagschale werfen. Dann wären wir in Deutschland   Der erste Teil des socialdemokratischen Antrags wurde zurüdgezogen daß die Arbeitszeit viel zu lang und die Löhne sehr schlechte find. längst so weit wie Destreich und die Schweiz  : dann hätten wir den und ein vom Abg. Schrader( frf. Bg.) gestellter Antrag angenommen, In einer Fabrik ist festgestellt, daß von 121 Webern, die dort be- Rehnstundentag. Es fehlt nur an dem guten Willen des wonach dem§ 4" die Bestimmung hinzugefügt wird, daß bei Ver schäftigt find, ein einziger wöchentlich über 18 M. erhält, zwei über Centrums, und es liegt an der eigenartigen Zusammensetzung handlungen in Straffachen der Bertreter des Seemannsamts zwei 16 M., fünf über 15 M., 17 über 11 M. und 46 über 9 m. dieser Partei. Diese Zusammensetzung bringt die halbe fachverständige Beifizer hinzuzuziehen hat, wovon einer ein befahrener ( Hört! hört! bei den Socialdemokraten). Bon 201 Webern, wie und lahme Haltung des Centrums in allen Arbeiterfragen Schiffsmann sein oder gewefen fein muß. in derselben Fabrik unter denselben Bedingungen arbeiteten, mit sich. Mit der Versicherung, sie sei arbeiterfreundlich und erhalten gegenüber der so besser entlohnten Hälfte: unter geneigt, den Arbeitern entgegenzukommen, kann es beinahe mit der 9. M. 46, unter 8 M. 51, unter 5 M. 19, unter 4 M. 11, Regierung konkurrieren, die seit fast 10 Jahren die Befugnis des§ 120 e unter 3 97. 5, unter 2 Mart 2. Wenn auch diejenigen Arbeiter, hat, aber trotz der schreienden Mißstände, von denen die Fabrik­die 2, 3, 4 Mark erhalten, jugendliche und zum Teil gebrechliche inspektoren berichten, niemals Gebrauch gemacht hat. Arbeiter sind, so erhält doch der weitaus größte Teil der Weber Wenn Herr v. Stumm erklärte, er hätte noch nichts gehört von pro Stunde 2 Pfennig.( Hört! hört! bei den Socialdemokraten.) Einrichtung tonftitutioneller Verhältnisse in englischen Fabriken, so Jit diesen Betrieben sind auch äußerst viel weibliche und ist das noch kein Beweis dafür, daß sie nicht besteht. Ich verweise jugendliche Arbeiter beschäftigt. Die Zahl der weiblichen Arbeiter Herrn v. Stumm nur auf die gleitende Stala im Bergban, wo nach von 16 bis 21 Jahren, die im Jahre 1895 bei den Tertilarbeitern Einsichtnahme in die Geschäftsbücher und je nach dem Stand der 121 671 betrug, ist in zwei Jahren auf 124 154 gestiegen. Auch die Preise und der Absatzverhältnisse der Lohn der Vergarbeiter fest­Zahl der Arbeiter über 21 Jahre, von denen doch ein großer Teil schon gesetzt ist.( Bravo  ! bei den Socialdemokraten.) verheiratet ist, ist gestiegen von ca.202000 im Jahre 1895 auf ca. 216,000 Jm Verein für Franen und Mädchen der Arbeiterklasse. im Jahre 1897. Dabei ist die Arbeit dieser Arbeiterinnen durchaus Gegenüber dem Herrn Vorredner bemerke ich folgendes zur Die Rednerin legte dar, wie die kapitalistische Produktionsweise die sprach Fräulein Adele Schreiber über die Arbeiterin als Mutter. feine leichte. Wenn auch die physische Kraft der Arbeiterinnen, die in Richtigstellung. Wir haben seiner Zeit den Antrag auf Einführung Arbeiterin an der Erfüllung ihrer Mutterpflichten verhindere, Mütter Spinnereien beschäftigt sind, nicht mehr so ansgenügt wird wie einer 63 stündigen Arbeitszeit pro Woche gestellt, den auch Herr und Kinder schwer schädige. Sie betonte jedoch, auf den Züricher früher, wo die Maschinen noch der thätigen Mithilfe der Arbeiterinnen v. Hertling unterzeichnet hat. bedurften, so ist doch auch heute die Arbeit der Arbeiterinnen bei den Majorität Wir erkannten dann, daß eine Internationalen Arbeiterschutz- Kongreß von 1897 verweisend, daß für komplizierten Maschinen eine so geifttötende, daß sie jede andre sei, und diesen Antrag im Hause nicht zu haben das Verbot der Arbeit verheirateter Frauen in der Großindustrie diesem ich stellte daher neben Antrag Willensäußerung der Arbeiterinnen nach und nach vernichtet. Es ist weiteren Antrag, daß die nur Vermehrung der Heimarbeit, Ausdehnung des Konkubinats, verbündeten Regierungen auf­daher gerade in diesen Betrieben eine Verkürzung der Arbeitszeit gefordert werden mögen, von ihrer Befugnis bezüglich Anordnung dringend notwendig, da heute eine 14- ja 16 stündige Arbeit häufig des fanitären Arbeitstags mehr als bisher Gebrauch zu machen und die Regel ist. Erhebungen nach diefer Richtung hin anzustellen. Dieser Antrag war also nicht ein Eventualanirag, sondern neben dem andern ge­stellt, und auch Herr Freiherr v. Hertling ist für denselben ein­getreten.

Abg. Dr. Hitze( C.):

den

In den Färbereien und Bleichereien werden zwar weniger Franen und Mädchen beschäftigt, aber die Arbeit ist auch für die männlichen Arbeiter ganz besonders gesundheitsschädlich, da die Arbeit häufig 15, 16, ja 17 Stunden dauert.( hört! hört! bei den Socialdemo traten.) und man muß staunen, was da für miserable Löhne ge- Kommission und im Plenum nicht unterſtügt haben, trotzdem Daß wir den Antrag auf Berüdsichtigung dieser Petition in der zahlt werden. Ein Lohn von 16-17 Pf. pro Stunde ist selbst bei wir eigentlich für Berücksichtigung find, liegt eben nur daran, daß männlichen Arbeitern das übliche. Dabei müssen die Arbeiter den wir aus geschäftsordnungsmäßigen taktischen Gründen der Ansicht ganzen Tag diese schädlichen Dünste, die das Färben mit sich bringt, find, daß es wirksamer ist, wenn eine große Majorität des einatmen, und sie bekommen den Winter über und auch dann, wena Reichstags sich auf den Beschluß einigt, die Petition der Regierung das Geschäft schlecht geht, dieselben Löhne. Da muß man doch als Material zu überweisen. Wenn uns Herr Fischer das Ge­staunen, wie bescheiden die Forderungen dieser Arbeiter sind, und heimnis verraten tönnte, wie wir den Bundesrit mit Erfolg in Be­wie hartnädig die Unternehmer diesen bescheidenen Forderungen wegung fegen fönnen, würde ich ihm sehr dankbar sein. Widerstand leisten.

Abg. Fischer( Soc.):

Gerade die Herstellung und Verarbeitung der Kunstwolle und der Kunstgarne zieht heute die Gesundheit der Arbeiter mehr in Ich kann ja dem Abg. Hige nachfühlen, daß ihm die Gegen­Mitleidenschaft als das früher der Fall war. Wer einmal einen überstellung, die ich vorgenommen habe, unangenehm ist, aber derartigen Arbeitssaal betreten hat, wird sich zu dem eigentümlichen ich kann ihm zu Liebe doch nicht Thatsachen aus der Welt Geruch, den die chemischen Substanzen verbreiten, und nach dem feinen fälschen. Die Widersprüche zwischen ihm und Herrn v. Hert­Staub, der sich in Zunge und Atmungswerkzeuge feßt, nicht zurückfehnen. ling sind eben Thatsache und daran ändert nichts, daß sich jetzt Herr Wer einmal in die bleichen Gesichter dieser Arbeiter geblickt hat, Hiße für Herrn v. Hertling opfert und erklärt, er stehe auf dem muß mir recht geben: wir dürfen über eine solche Petition nicht Boden des abgeschwächten Hertlingschen Antrags. Antrags. Wenn im Handumdrehen hinweggehen. Der Abg. Dasbach und andre Herr Hize von mir verlangt, ich solle ihm fagen, wie Centrumsabgeordnete haben im christlich- socialen Tertilarbeiter er den Bundesrat veranlassen fönne, seinen Wünschen Verband oft schöne Reden gehalten, und das ist vielleicht die An- Folge zu geben, so brauche ich mir doch nicht den Kopf des Centrum regung zu dieser Petition gewesen. Wenn es sich aber darum zu zerbrechen. Das Centrum weiß doch sonst seinen Wünschen handelt, thatsächlich Verbesserungen herbeizuführen, dann sind die Geltung zu verschaffen, und wenn es ihm in dieser Frage Ernst Herren nicht zu haben. Und das wird hoffentlich den Arbeitern wäre, so würde es diesen Wunsch mit der Kraft seines ganzen großen mehr und mehr die Augen öffnen.( Bravo  ! bei den Social- parlamentarischen Schwergewichts vertreten und die Regierung demokraten.) zwingen. Sehr gut! bei den Socialdemokraten.)

Vicepräsident Schmidt:

Unter großer Heiterkeit des Hauses nehmen die Abgg. Dr. Size( C.) und Fischer( Soc.) noch je dreimal das Wort, um bei ihren Be­hauptungen stehen zu bleiben. Hierauf wird die Diskussion geschlosse it. beschlossen. Die Petition wird der Regierung als Material leber die Betition wird dem Antrage der Kommission gemäß

Ich muß noch einmal auf die Rede des Abg. Fischer- Berlin zurückkommen. Der Herr Abgeordnete sprach so schnell, daß er nicht überall deutlich verstanden werden konnte. Der stenographische Bericht ergiebt, daß der Herr Abgeordnete gesagt hat, die sogenannte Zuchthausvorlage stüße sich auf unbeweisbare und erlogene Bes hauptungen einer Denkschrift. Eine solche Bemerkung über eine diejem hohen Hause namens der verbündeten Regierungen vorgelegte Denkschrift ist durchaus unzulässig.( Zuruf bei den Socialdemo- von den Abag. Deinhardt( natl.) und Genoffen die folgende fraten: Aber wahr!) Ich rufe den Herrn Abg. Fischer daher zur Ordnung!

Abg. Stolle( Soc.):

überwiesen.

Hierauf vertagt sich das Haus.

Präsident Graf v. Ballestrem teilt dem Hause mit, daß soeben Interpellation eingebracht worden sei:" Die Unterzeichneten richten an die verbündeten Regierungen die Frage, bis zu welchem warten ist." Zeitpunkt die Abänderung des bestehenden Weingefeßes zu er

Nächste Sigung Freitag 1 Uhr.( Jnterpellation wegen der Ab­änderung des Weingefeges. Petitionen.) Schluß 5 Uhr.

Parlamentarisches.

Unfallversicherungs- Kommiffion.

ausgearbeitete Bericht zur Besprechung kommen. Vor Eintritt in die In der Sigung am Donnerstag follte der vom Abg. Trimborn Tagesordnung stellten die Socialdemokraten den Antrag, daß der Bericht auf die nächste Sigung zurüdgestellt werden sollte, da es unmöglich gewesen sei, das umfangreiche Aktenstüd durchzusehen; gehenden Tages zugestellt worden. den Mitgliedern war nämlich der Bericht am Morgen des vorher­Da die Mitglieder der Kom­

Aus den Berichten der Fabrikinspektoren geht hervor, daß die meisten Unfälle einzig und allein Folgen der langen Arbeitszeit sind. Wenn das hier durch die Beamten konstatiert wird, die sich mit der Eache beschäftigt haben, so ist es gewiß sehr charakteristisch, daß gegen die Beseitigung dieser Uebelstände von den übrigen Parteien Widerstand geleistet wird. Es ist recht sonderbar, daß dem An­irag Fischer nirgends auf der andren Seite des Hauses zu geftimmt wurde. In den Berichten der Inspektoren wird z. B. dargelegt, daß, als einmal einer Fabrik von der Polizei die Er laubnis erteilt wurde, noch eine Stunde länger zu arbeiten als schon üblich war, sich kein Arbeiter bereit erklärte, weiter zu arbeiten. Be weis genug, daß es im Interesse der Arbeiter liegt, die Arbeitszeit zu verkürzen. In dem Inspektionsbezirk Zwickau   sind bei Sontags­arbeit innerhalb eines Jahres mehr als 43 000 Stunden Ueber: arbeit geleistet. Was nügt da die Sonntagsruhe, wenn zu jeder Zeit die Erlaubnis erteilt wird, am Sonntag doch zu arbeiten? miffion fowohl durch die Verhandlungen in der Kommission als auch Eben dort hatte ein Arbeitgeber in einer Ziegelei 10 Tage hindurch im Plenum des Reichstags den größten Teil des Tags hindurch in zwei Stunden länger arbeiten laffen als zulässig war. Es wurde Anspruch genommen waren, so war es ihnen auch beim besten Willen Anzeige erstattet und das Schöffengericht verurteilte den Arbeitgeber nicht möglich, fich mit dem Inhalt des Berichts auch nur oberflächlich ver­zu einer Strafe von 25 M. Wenn derartige Verhältnisse einreißen, traut zu machen. Der socialdemokratische Antrag fand lebhaften Wider­brauchen wir uns über die vielen Unglüdsfälle nicht zu wundern. Jedenfalls wäre es durchaus gerechtfertigt, die Petition zur Berüid. pruch. Nach längerer Beratung und nachdem die verschiedensten Vorschläge fichtigung zu überweisen. Ich bedauere, daß unser Antrag von den gemacht worden waren, verständigte sich die Kommiffion dahin, daß andren Parteien nicht unterstützt worden ist. Die Arbeiter werden sofort in die Beratung eingetreten werden sollte, am Freitag jedoch wiffen, was sie von dieser Haltung dieser Parteien zu halten etwaige weitere Bedenken noch zur Besprechung gebracht werden haben. Die Tertilarbeiter im befondren aber werden immer wieder fönnten. Bezeichnend war es, daß bei der nun folgenden Besprechung auf ihre Forderung zurüdfommen, bis endlich Wandel geschaffen ist. machen hatten, daß aber den Mitgliedern der Kommission, abgesehen des Berichts zwar die Regierungsvertreter mehrere Ausstellungen zu ( Bravo  ! bei den Socialdemokraten.) von dem Vorsitzenden, auch nicht eine einzige Stelle im Bericht auf­gefallen war. Schließlich machten die Socialdemokraten aufmerksam, Die Socialdemokraten haben heute gegen meinen Freund daß es am besten wäre, wenn zugleich mit dem Bericht über Dasbach dieselbe Anklage erhoben, wie vor einiger Zeit der das Gewerbe- Unfallversicherungs- Gesetz der über das Mantelgeset Borwärts".. Mein Freund Dasbach hat den Antrag auf Ueber erschiene, weil im Plenum das Mantelgesez entweder zuerst zur weisung zur Berücksichtigung nur deshalb fallen lassen, um eine recht Beratung tommen würde oder doch wenigstens bei der Stellung­große Majorität für seinen ersten Antrag zu gewinnen. Was die nahme zum Gewerbe- Unfallversicherungs- Gefeß berücksichtigt werden Stellung meiner Fraktion anlangt, so haben wir schon seit 1884 müßte. Diesen Ausführungen wurde von der Kommiffion au immer wieder den Versuch gemacht, die Arbeitszeit herabzusetzen. gestimmt und beschlossen, daß der Bericht über das Mantelgeses, Wir haben vor 2 Jahren den Antrag gestellt, eine Marintal- Arbeits- Ber heute abend noch an die Kommiffionsmitglieder gelangt, eben

Abg. Dr. Hitze( C.):

Der zweite Antrag der Socialdemokraten wurde mit allen gegen die Stimmen der drei Antragsteller abgelehnt. Gegen eine Stimme wurde ein Antrag angenommen, welcher bezweckt, kaufmännische Kon­fuln von Entscheidungen über Beschwerden der Schiffsmannschaft über die Seetüchtigkeit des Schiffs und die Beschaffenheit des Pro­viants in solchen Fällen auszuschließen, wo es fich um ein Schiff handelt, an dessen Reederei sie selbst beteiligt sind oder an dem sie sonst ein persönliches Interesse haben.

Aus der Frauenbewegung.

Abhängigkeit der Frau vom Mann, Hemmung der geistigen und politischen Entwicklung der Frau erzielen würde. 44stündige wöchentliche Frauenarbeit, achtwöchentliche voll entschädigte Referentin stellte in Ergänzung des Züricher   Programuns, welches Bause für Wöchnerinnen und Aufhebung der Gefinde- Ordnung

verlangt, noch nachstehende Forderungen auf: Ausgedehnte Milch in Portionsfläschchen, staatliche Strippen und Sorte für die Müttern, die selbst stillen, Abgabe billiger, fontrollirter, sterilisierter Rekonvaleszenten Fürsorge für Wöchnerinnen, Subvention von Kinder während der mütterlichen Arbeitszeit, Asyle für schonungsa bedürftige Schwangere, namentlich für Unverheiratete, Heime für die lage der Mutter, Ueberwachung der Heimarbeit und die Anstellung vorübergehende Unterfunft von Kindern bei Erkrankung oder Not­

weiblicher Jnspektoren.

allzufange ein williges Ausbeutungsobjekt gewesen sei, müſſe man Die Rednerin schloß mit den Worten: Der Arbeiterin, welche nicht das Dichterwort zurufen: Dienen lerne das Weib", sondern: Fordern lerne das Weib", fordern für sich und für ihre Kinder. Nach dem mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag teilte die Vorsitzende mit, daß der nächste Vereinsabend am 7. Mai stattfinde und Herr Rechtsanwalt Victor Fränkel neben einem Vortrag das Vereinsrecht der Frauen erläutern werde.

Socialdemokratischer

Wahlverein f. den 3. Berliner  Reichstags- Wahlkreis. Todes Anzeige. Am Mittwoch, den 25. April, starb unser Mitglied

0

Wilhelm Ragrotzki.

Die Beerdigung findet Sonntag nachmittag 3 1hr von der Leichenhalle

Friedhof. Bappel- Allee, statt. am Urmo tretigiöfen

Um zahlreiche Beteiligung ersucht Der Vorstand.

Centralverein der Bildhauer

Deutschlands  .

Am 25. d. M. verstarb nach langem, schweren Leiden unser langjähriges treues Mitglied der Steinbildhauer

Max Saupe  .

Ein ehrendes Andenken be: wahrt ihm

Die Verwaltungsstelle Berlin  . Die Beerdigung findet am Sonntag, nachmittags 3 Uhr, vom Städtischen Krankenhause Moabit  , Birkenstr. 62/63 aus nach dem Neuen St. Johannis: Kirchhof in Plötzenfee statt. Um zahlreiche Beteiligung bittet Der Vorstand.

Todes- Anzeige.

Hierdurch die traurige Mit­teilung, daß unser Mitglied, der Maler [ 124/10

Emil Zaabel am 23. April, nachmitt. 212 Uhr, im Krankenhause Moabit" an Bungenentzündung verstorben ist. Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 4 Uhr vom Kranken­hause Moabit   aus auf dem Freireligiösen Kirchhof statt. Central- Arbeltsnachweis der Maler, Filiale II., Berlin  .

Unfremt waren Kollegen und braven Mitstreiter ( 8818

Emil Köppen

zur silbernen Hochzeit

unsre herzl. Gratulation!

Wir hoffen, daß Du noch lange in unfren Reihen wirken mögeft! Die Drechslerkommission.

Gentral- Kranken- u. Sterbe­kasse der Tischler

Filiale Berlin   C.

Mitglieder- Versammlung

Sonntag, den 29. April, vormittags 10% Uhr, bei Werner, Bülow­straße 59.

Tages Ordnung:

1. Abrechnung vom I. Quartal.

2. Verschiedene Kaffenangelegenheiten. Um zahlreiches und pünktliches Er­scheinen ersucht

182/6] Die Ortsverwaltung.

Sentral- Kranken- u. Sterbe­tasse der Tischler

u. andrer gewerblicher Arbeiter ( E H., Hamburg  ) ( Ortsverwaltung Berlin   D.) Sonntag, den 29. d. M., vormittags 10 Uhr,

im Lokal

Stromstr. 28,

Mitglieder- Versammlung.

Tages Ordnung: 1. Kaffenbericht vom 1. Quartal 1900. 2. Wahl eines Aufnahme- Arztes 3. Kaffenangelegen Mitgliedsbuch legitimiert!

heiten.

Um zahlreiches Erscheinen ersucht Die Ortsverwaltung. NB. Nächsten Dienstag findet feine Sprechstunde statt. 182/7

Schultze,

Wasserthorstr. 1/2, 1. Behandlung aller Haut, Harn- und Blasenleiden ohne jegliche Berufsstörung. 3073L* Sprechstunden 9-2 u. 5-9. Donnerstagvormittag feine Sprechstunde.

Bei Borzeigung der Verbandskarte 10 Proz.