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Organ der sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der internationalen Gewerksgenossenschaften.

Nr. 38.

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Sonnabend, 10. Mai.

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1873.

Eigenthum und Arbeit. Gewaltstaat. Ehe und wird ihr heruntergeschlagen und ihr dafür ein menschliches Aus- auf Arbeit fällt auch selbstverständlich die heutige offizielle und Erbrecht. sehen gegeben. Wenn der Verf. in den Worten gewaltsam zu- nichtoffizielle Prostitution weg. Das Angebot hört auf, weil die jammengehaltener Staat" die Befürchtung ausspricht, der Zukunfts- Frau, die sich reblich und reichlich ernähren kann, sich nicht prosti­( Schlußartikel der Serie: Der moderne Sozialismus und das staat könnte in denselben Barbarismus verfallen, wie der heutige tuirt, und die Nachfrage bleibt aus, weil der Mann, ber heute veraltete Vorurtheil".) Staat, so vergißt er, daß er von der Arbeit dem Element aus Mangel an Existenzmitteln für eine Familie nicht heirathen Es ist das Privateigenthum", welches nächst dem allge- des Zukunftsstaats- oben gesagt hat, sie sei einer der wich- kann, dieses Ehehinderniß im Zukunftsstaat nicht kennt. Es wird meinen Stimmrecht dem Verf. sehr viel Kopfzerbrechen verursacht. tigsten Pfeiler der Cultur, der Civilisation und der Moral", und die Natur in ihr Recht eingesetzt, das heutige unnatürliche Ber­Zwar bezeugt er aus Mary, Lassalle , Boltsstaat und Neuer daß sie in der Geſellſchaft das Element der fortschreitenden Cultur hältniß der Geschlechter aufgehoben. Am meisten werden von dieser Sozialdemokrat", daß der moderne Sozialismus nicht das Privat- und der ſittlichen Straft repräsentirt." Mehr kann man wahr- Wohlthat die Töchter derjenigen heutigen Stände betroffen, welche eigenthum" schlechthin, sondern nur das durch Nichtarbeit und haftig nicht verlangen. Es ist also Unsinn, wenn der Verf. durch das Vorurtheil von der pfaffenhaft eingesegneten christlichen Ausbeutung Anderer( wie Speculation, Monopol, Kapitalismus , siehe oben späterhin sagt, die sozialistische, bez. communistische Ehe einerseits und den Mangel an Mitteln zur conventionellen Erbschaft u. s. w.) angeeignete Privateigenthum" abschaffen und Gesellschaft sei der Untergang von Freiheit, Fortschritt und Heirath andererseits am ärgsten leiden. statt bessen das auf( physischer oder geistiger) persönlicher Selbst- Cultur." Der Verf. sollte nur zwei Minuten lang seine Gedanken Und was die Kinder betrifft, welche im Zukunftsstaat nicht arbeit beruhende Privateigenthum" einführen will. Allein er geht zusammenhalten können! Er würde dann auch einsehen, wie es mit bloß, wie heute theilweiſe, communistischen Unterricht, sondern von dem Vorurtheil aus, daß das Eine nothwendig das Andere dem Element der fortschreitenden Cultur und sittlichen Kraft" auch gemeinsame Erziehung genießen sollen, so ist in dieser Be­nach sich ziehe und daß, wenn erst einmal das kapitalistische Eigen- für welches er die" Arbeit" hielt nicht harmonirt, wenn er ziehung zunächst daran festzuhalten, daß mit dieser communistischen thum abgeschafft wäre, auch das nachherige individuelle Eigenthum( Seite 432) jagt, daß die Arbeiter durch den Atheismus ſchließ- Erziehung durchaus nicht eine Entfremdung der Kinder von den aufgehoben werden würde; das sei eine Folge des Materialismus. lich zum rohesten Nihilismus gebracht werden; sie pflegen nur noch Eltern verbunden zu sein braucht, zumal da der maßgebende Ein­Wie aber, wenn dieser Materialismus nur ein Phantom den Cultus der gesunden Sinnlichkeit", des ausschweifendsten Ge- fluß, den die Eltern auf das Kind während der ersten Lebens­ist? Nun, dann hat der Verf. seine Schlußfolgerungen" unnüßer- nusses und der maßlosesten Begierde.". Der gottgläubige Theil der jahre desselben unter allen Umständen haben werden, den dauernden weise geschrieben! In der That unnüßerweiſe". Denn die Frage: Bourgeoisie also trinkt keinen Wein, giebt keine Bälle, hat Grund zur kindlichen Pietät legt. Von welchem Jahre an die ob felbsterarbeitetes Privateigenthum oder gar kein Privateigen- keine Bordelle, sondern härmt sich Jahr aus, Jahr ein mit seinem halbe und von welchem Jahre an die ganze Erziehung dem Staate thum? ist nicht eher spruchreif, als bis der verwirklichte" Entbehrungslohn" ab! Wenn der Verf. nur einfähe, zu welchen zufällt, das find Dinge, die sich später erst durch die Praxis feft­Sozialismus Generationen hinter sich hat. Heute über Berirrungen die ausschweifenden und maßlojen" Vorurtheile sezen können und über die heute zu diskutiren Thorheit wäre. biefe Frage nachgrübeln zu wollen, wo man die Wirkungen des führen! viel nur steht jetzt schon fest, daß das Prinzip der communisti­Regimes des selbsterarbeiteten Eigenthums noch nicht vor Augen Und namentlich in Bezug auf Ehe und Familie". In dieſem ſchen Erziehung bereits der Diskussion entrüdt ist, weil es schon hat, ist ein durchaus fruchtloses Beginnen. Fühlt sich dereinst die Punkte iſt der Verf. der reine Pfaffe. Er geht von der willtür- längst in die Praxis übergegangen ist. Beweis: Die Waisen­sozialistisch organisirte Gesellschaft bei einem gewissen Grad von lichen Prämisse aus, daß Atheismus und Materialismus zu häuſer u. dgl., sowie die großartigen, aristokratischen Pensions­Privateigenthum wohl, nun so wird sie dasselbe behalten; wo feinen anderen Consequenzen( als zur Weibergemeinschaft) führen Institute für Knaben und Mädchen in größeren Städten. Der nicht nicht, d. h. wird sie auch das mobile Eigenthum collek- kann", und dentelt darnach alle auf Ehe und Familie bezüglichen, Sozialismus will also nur, was bis jetzt im Kleinen gethan worden tivistisch machen, wie frither das immobile, gleichviel ob unser selbst unzweideutigsten Aeußerungen der Sozialisten, hinterher diese ist für die Aermſten und die Beglücktesten, im Großen aus­Zeitalter dies will oder nicht. Wir haben über eine so ferne noch verdächtigend:" man hat sich bis jetzt mit anerkennenswerther führen. Dabei kann sich der Sozialismus auf die empirische Wahr­Zukunft nicht zu disponiren, weber praktisch noch theoretisch; und Klugheit der Behandlung dieser Frage fern gehalten." Resumiren heit berufen, daß die Kinder, die in Penſions- Inſtituten erzogen zwar theoretisch deshalb nicht, weil uns jeder reelle Maßstab zur wir daher kurz die übereinstimmenden Ansichten aller heutigen werden, ihren Eltern nicht entfremdet sind und daß ihr Geist Beurtheilung der Zukunft fehlt. Sozialisten über dieses Thema: vielseitiger und schneller ausgebildet wird, als im elterlichen Hause, Es wären somit die Erpektorationen des Verf. über dieses Wir wollen zunächst die soziale Gleichstellung der Frau mit das( nach Lage der Dinge) in der Regel gar nicht über die viel­Thema einer Kritik nicht bedürftig, wenn sie uns nicht eine Hand- dem Mann. Sie ist damit natürlich nicht gezwungen, Cigarren feitigen und meist sehr kostspieligen Erziehungsmittel, wie sie ein habe böten, die Kritiklosigkeit des gegnerischen Lagers zu ent- zu rauchen und Anatomie zu studiren, sondern es steht ihr fein großes Institut besitzt, disponiren kann. hüllen. In feiner Besprechung der Smith- Ricardo'schen Theorie Hinderniß entgegen, das zu thun. Es werden ihr dieselben Er- So viel über dieses Thema, das unserer Meinung nach in dem Der Arbeit sagt der Verfasser: Die Arbeit ist ohne Zweifel einer ziehungs- und Bildungsmittel zur Verfügung gestellt wie dem vom Verf. citirten, aber nicht richtig verstandenen, meist in wahr­der wichtigsten Pfeiler der Cultur, der Civilisation und der Moral; Mann; sie wird diesem gleich an Leistungsfähigkeit. Das ver- haft claffischer Sprache geschriebenen Communistischen Manifest" auch liegt in dem Saße, daß die Arbeit allein die Werthe schaffe, stehen wir unter Frauenemanzipation". sowie in der gesammten neusozialistischen Zeitschriften- und Bro­Und damit hängt das Thema vom Erbrecht zusammen. Es ist durch das Vorstehende überflüssig, des Näheren aus­

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Vollends maßlose

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etwas Humanitäres. Dagegen wirkt dieses Prinzip, isolirt hin- Hiermit ist die totale Veränderung in Bezug auf das Ehe- schürenliteratur kaum wesentlich anders aufgefaßt ist, als hier. gestellt, auflösend, weil eine dauernde Sozialordnung doch nur mit verhältniß von selbst gegeben. Der Mann, der fortan kein ihm bem Regime des Privateigenthums möglich ist. Während die Arbeit untergeordnetes, sondern ein ihm ebenbürtiges Wesen zur Seite, in der Gesellschaft das Element der fortschreitenden Cultur und hat, ist gezwungen, sein Verhalten gegen die Frau, das bislang einanderzusetzen, wieso die Frage des Erbrechts mit der bes der fittlichen Kraft repräsentirt, bildet das Eigenthum das eben so meist ein despotisches war, anders einzurichten. Heute kann sich sozialistischen Rechts auf Arbeit u. s. w. fällt und steht. Sobald nothwendige Element der Stabilität." Den Schluß dieser Säße die Frau nicht so leicht seiner erwehren, auch wenn er sie chikanirt Jeder weiß, daß seine wohlerzogenen Kinder nicht dem Elend preis­wollen wir, gemäß unserer obigen Bemerkung, daß die Eigenthums- oder gar maltraitirt; denn erſtens ist sie meist erwerbsunfähig; gegeben sind, auch wenn die Eltern verstorben, braucht er nicht frage noch nicht spruchreif sei, einmal unangefochten lassen; wir zweitens erschwert das Gericht die Scheidung ungeheuer; drittens seine Fähigkeiten zeitlebens in den Dienst der Erwerbssucht zu haben jene Ausführungen nur citirt, um uns anzumerken, was der fürchtet sie die böse Leumundschaft. Anders dann; sie ist erwerbs- stellen, und kann er leichten Herzens am Lebensabend ausruhen, Berf. über die Arbeit" denkt. Spüren wir ihm nun weiter fähig, das Gericht darf sie nicht an der Scheidung verhindern; anstatt sich abzurackern und zu knausern für die Erben" nach! Die Vertheilung des Arbeitsertrags, meint er( und wohl nicht sie braucht den Leumund nicht deshalb zu fürchten, weil sie sich Andererseits erhält durch den Wegfall des Erbrechts das Verhältniß mit Unrecht), werde im sozialistischen Staat über kurz oder lang von einem lieblosen Mann nicht kränken lassen will. Unter solchen der Kinder zu den Eltern mit Verlaub, Herr Verfasser! in gewissem Sinne eine communistische werden müssen, weil man Umständen ist das Eheverhältniß, das gegenseitige Be- und Ver- einen reineren Charakter. Es ist nicht mehr das schmutzige doch Diejenigen, die beispielsweise schlechten Grund und Boden tragen von vornherein ein anderes, als heute; denn die Geld interesse, das winkende Erb theil, welches die Kinder an die zum Bebauen haben, gegenüber Denjenigen, die zufälligerweise Ehegatten stehen sich als selbstbewußte, selbstständige Leute gegen- Eltern bindet, sondern die ungetrübte Bietät. Wenn mein Vater guten Grund und Boden haben, nicht zu kurz kommen laffen über. Und da ferner in der Wahl der Ehegatten eine größere stirbt, bekomme ich's Haus" diese echt bürgerliche Rohheit, die bürfe. Dem Collettiveigenthum müsse also die collettivistische Ver- Freiheit sein wird, weil das Geld- und Standesinteresse, das heute man heutzutage fortwährend anzuhören hat, verschwindet im Zu­theilung des Produktionsertrags auf dem Fuße folgen. Gut! so oft bei Eingehung einer Ehe einen direkten oder indirekten funftsstaat. Man speculirt dann nicht mehr auf den Tod ver " Damit ist aber der Untergang von Freiheit, Cultur und Fort- 3wang auf einen der beiden Theile ausübt, wegfällt, so wird Eltern, sondern freut sich ihres Lebens. schritt gegeben, der communistische Staat wird niemals etwas An- unter allen Umständen die Zukunftsehe durchschnittlich eine viel Heuchelei ist es sodann, das Erbrecht als untrennbar von der beres sein können, als ein gewaltsam zusammengehalteuer Staat glücklichere sein, als heute. Dazu kommt als Drittes, daß der Fortexistenz der Familie" oder gar der Grundlage derselben von Sklaven." Zunächst wieder die indirekte Heuchelei, daß wir häufigste Störenfried des häuslichen Glücks- der Nahrungs - der" Sittlichkeit" zu erklären. Man müßte denn erst nach­im sozialistischen Staat für die Arbeitsamen verschwin- weisen, daß Kinder, die von ihren Eltern nichts zu erben haben, heute keinen gewaltsam zusammengehaltenen Staat von Sklaven" mangel haben, daß vielmehr die Leute gern hohe Steuern zahlen, gern bet. Es ist somit gar kein Grund vorhanden, für die Zukunfts- diese weniger schätzen, als die im Gold gebornen. Das Erbrecht brei Jahre Soldaten spielen und sich) placken, gern in den Krieg ehe Befürchtungen zu hegen. Im Gegentheil läßt sich mit Wahr - hat mit der" Sittlichkeit" gerade so viel zu schaffen, wie jebes ziehen für dynastische Intereffen- eine Heuchelei, deren Objekt scheinlichkeit erwarten, daß, da die Bedingungen des Zusammenlebens andere Recht", nicht mehr und nicht weniger. Der Verf. schlägt nichts gegen uns beweist, selbst wenn der communistische Staat für Mann und Frau günſtiger sein werden, als heute, auch die sich schließlich selber in's Geficht, wenn er die Nothwendigkeit des das wäre, für was ihn der Verf. hält. Allein in Wirklichkeit sind Zuneigung der Ehehälften zu einander in der Regel stärker, Erbrechts damit begründen will, daß heutzutage die Zukunft eines es doch nur Hypothefen, die der Verf. aufstellt, Hypothesen, mithin eine grundlose Trennung von einander feltener fein wird, Menschen wesentlich von den Bedingungen abhänge, unter denen Eben weil durch das Erbrecht- das nur die eben nicht durch innere Gewalt zusammengehalten" find. Ein als heute. Leichtfertiges Verlassen des einen Theils Seitens er geboren wird. Hauptargument gegen des Verf. Hypothese ist namentlich der Um- des anderen würde wie jede Treulosigkeit gebrandmarkt sein und Wenigen vergönnt ist- die Meisten zu kurz kommen, in ihrer stand, daß im Zukunftsstaat jeder Wehrfähige Wehrmann ist gerechtfertigtes wäre eben gerechtfertigt. Ueberbies würde leicht- Zukunft beeinträchtigt sind, darum soll es abgeschafft werden, damit was bekanntlich heute nicht der Fall. Dadurch würde eine Ver- fertiges Verlassen auf alle Fälle Seitens der Frauen viel seltener, Alle Etwas haben.*) gewaltigung der Majorität durch die Minorität unmöglich. als Seitens der Männer vorkommen; die Frau inclinirt von Natur " Nun" wird uns der Verf. wahrscheinlich zurufen so bei Weitem nicht so für die Bielmännerei, als der Mann für die *) Die Fortsetzung dieser Recensionsartikel bleibt vorläufig suspendirt. werbet 3hr die Minorität durch die Majorität vergewaltigen." Vielweiberei; und schon dieſe empirische Wahrheit allein verbürgt Der Verfaffer hat die unangenehme Erfahrung machen müssen, baß Zugegeben vorläufig. Immerhin ist es beffer, daß 5 Prozent die Gefahrlosigkeit der zwangsfreien Zukunftsehe. Die Frau wird nachdem die ersten 3 Artikel bereits publizirt waren sich eine in der burch 95 Prozent vergewaltigt werden, als umgekehrt 95 Prozent nicht ohne Weiteres den Mann verlassen, oder es gutheißen, daß Partei augenblicklich sehr einflußreiche Stimme darüber moquirte, daß ber burdy 5 Prozent wie es heute der Fall ist. Also selbst wenn er sie leichtfertig verläßt, schon der Kinder wegen, deren Achtung" Boltsstaat"" hochwissenschaftliche" Recensionen über ein Buch brächte, der communistische Staat eine Vergewaltigung involvirt, ist er und Liebe sich die Eltern werden erhalten müssen durch ihre das nur von einem Dutzend Arbeiter gelesen" würde. Und doch hat der große Meister Ferdinand Lassalle " über ein halb Dutzend von Jammer­gegen den heutigen ein ungeheurer Culturfortschritt! Indeß bringt Moralität, anstatt( wie heute oft) durch das Erbrecht. es der Begriff der Sozialdemokratie mit sich, daß im Zukunfts- Daß eine Frau, die verwittwet ist oder geschieden lebt, wieder ferlen, deren Schriften gleichfalls nur von einem Dutzend Arbeiter gelesen" staat die Gewalt" nicht die rohe Form haben wird, die sie heirathet, das ist ja auch heute erlaubt; im Zukunftsstaat erst recht. worben, ganze Bücher geschrieben. Die Sache ist eben die: Wie es dem Anatomen gleich ist ob er den heute hat. Zwischen Gewalt und Gewalt ist nämlich ein Unter- Der ganze Unterschied zwischen heute und dann besteht demgemäß Cadaver eines Bettelmanns oder eines Königs vor sich hat, wenn er seine schied. Sie kann durch Blut und Eisen sie kann aber auch nur darin, daß, während jetzt den Frauen eine berechtigte Tren- Präparate zurecht machen will so ist es auch dem Kritiker egal- wer durch die Kraft des Geistes ausgeübt werden; sie kann in der nung und die Wiederverheirathung durch vielfache gerichtliche Hinder- die Personage ist, die er zum Gegenstand seine Untersuchung nimmt. Person des Flegels und sie kann in der Form des Gentlemans niffe unnüßerweise erschwert wird, diese Chikanen dann wegfallen. Lessing dieser noch nicht übertroffene Meister in der Kritik hat erscheinen. Nicht die Gewalt schlechthin ist das Abscheu- Zwei zu einander nicht passenden Charakteren, die sich in gegen- die Ergebnisse seines Denkens in der Polemik mit zwei Haupt-( nicht­liche, Berächtliche, sondern die unmenschliche Art, in der feitiger Verkennung verbunden haben, ist die Trennung gestattet; Seroen, sondern) Eseln niedergelegt und doch liest jedermann heute noch fie bislang auftrat. Eine gewisse Portion von Gewalt aber aber so lange diese Trennung nicht formell vollzogen, ist die mit Genuß die Anti- Götze- und Anti- Klotz- Schriften. Was Lessing veranlaßte, mit dem obscuren Hauptpaftor" anzubinden, war nicht der wird unter Umständen immer gebraucht werden müssen, denn die Treulosigkeit Ehebruch und zwar um desto schwerer, je heimlicher Mann selbst, sondern die durch ihn vertretene Klasse. Den Gad hat Gewalt ist den Menschen nicht gegeben, damit sie sie bloß an- sie ist. Der heimliche Ehebruch, der heute als Bravourſtück er geschlagen und den Esel gemeint. Dies muß für jebe Polemik gelten; sehen, sondern damit sie vernünftigen Gebrauch davon machen. ersten Ranges gilt, wird dann als gemeiner Betrug behandelt nur dann, wenn sich ihr allgemeine Gesichtspunkte abgewinnen laffen, Nicht die Gewalt überhaupt kann von uns abgeschafft werden, werden. ift sie berechtigt; sonst( d. h. wo sie sich nur gegen eine Person richtet) sondern nur die barbarische Form derselben; die Bidelhaube Mit der sozialen Emanzipation der Frau und dem Recht Aller meist überflüffig.

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