1872, beschlossen,daß jede Organisation einer politischen, söge nannten provisorischen oder revolutionären Gewalt nur eine neue Prellerei sein kann und für da» Proletariat ebenso gefährlich sein würde wie alle jetzt bestehenden Regierungen." Auch hatten die Mitglieder der zu Alcoy   sitzenden spanischen   Föderalkommission ihr Bestes gethan, daß der Congrcß der spanischen Internationalen diesen Beschluß zum seinigen machte. Trotz alledem finden wir, daß Severins Albarracin, Mitglied dieser Commission, und nach einigen Berichten auch Francisco Tomas, ihr Sekretär, Mitglie- der dieser provisorischen und revolutionären Regierungsgewalt, des Wohlfahrtsausschustes von Alcoy  , waren! Und waS that dieser Wohlfahrtsausschuß? Welches waren seine Maßregeln, umdie sofortige volle Emanzipation der Arbeiter" durchzusetzen? Er verbot allen Männern, die Stadt zu verlassen, während dies den Frauen erlaubt blieb, falls sie Pässe hät­ten! Die Gegner der Autorität führen die Pässe wieder ein! Im Uebrigen absolute Rath-, That- und Hülslosigkeit. Inzwischen rückte General Vclarde mit Truppen von Alicante  an. Die Regierung hatte alle Ursache, die Lokalausstände der Pro- vinzen in aller Stille beizulegen. Und dieHerren der Situa- tion" von Alcoy   hatten alle Ursache, sich aus einer Situation zu ziehen, aus der sie nichts zu machen wußten. Der Deputirte Cer- vera, der den Vermittler machte, hatte also leichtes Spiel. Der Wohlfahrtsausschuß dankte ab, die Truppen rückten am 12. Juli ohne Widerstand ein, und die einzige Gegenversprechung, die dem Wohlfahrtsausschuß gemacht wurde, war allgemeine Amnestie. Die allianzistischenHerren der Situation" waren wieder einmal glücklich aus der Klemme. Und damit endete das Abenteuer von Alcoy  . In San Lucar de Barrameda   bei Cadix  , erzählt uns der allianzistische Bericht,schließt der Alcalde daS Lokal der Inter­nationalen und fordert durch seine Drohungen und durch seine unaufhörlichen Angriffe gegen die persönlichen Rechte der Bürger den Zorn der Arbeiter heraus. Eine Commission reklamirt vom Minister die Anerkennung des Rechts und die Wiederöffnung des willkürlich geschlossenen Lokals. Herr Pi bewilligt dies im Prin- zip... verweigert eS aber in der Wirklichkeit; die Arbeiter finden, daß die Regierung ihre Assoziation planmäßig in die Acht erklären will; sie setzen die Lokalbehörden ab und ernennen andere an ihrer Stelle, die das Lokal der Assoziation wieder öffnen/' In San Lucar  ... beherrscht da? Volk dre Situation!" tri umphirt dieSolidaritö rövolutionnaire". Die Allianzisten, die auch hier, ganz gegen ihre anarchischen Grundsätze, eine revolutio­näre Regierung gebildet, wußten mit ihrer Herrschaft nichts anzu- fangen. Sic verloren die Zeit mit leeren Debatten und papierncn Beschlüssen, und als General Pavia Sevilla und Cadix   genom men hatte, schickte er einige Compagnien der Brigade Soria, am 5. August, pach San Lucar  , und fand keinen Widerstand. Dies sind die Heldenthaten der Allianz, da wo sie ohne jede Conkurrenz auftrat. III. Unmittelbar nach dem Straßenkampf von Alcoy   erhoben sich die Intransigenten in Andalusien  . Noch war Pi y Margall am Ruder und in steter Verhandlung mit den Chefs dieser Partei, um aus ihnen ein Ministerium zu bilden; warum also losschlagen, ehe die Verhandlungen gescheitert? Der Grund dieser Uebereilung ist nie ganz klar geworden; soviel aber ist sicher, daß den Herren Intransigenten es vor allen Dingen um schnellstmögliche praktische Durchführung der bundesstaatlichen Republik zu thun war, damit sie in den Besitz der Macht und der vielen neu zu schaffenden Regierungsposten in den einzelnen Cantonen kämen. Die Cortes in Madrid   zögerten zu lange mit der Zerschlagung Spaniens  ; man mußte also selbst Hand anlegen, und überall souveräne Can- tone ausrufen. Die bisherige Haltung der(bakunistischen) Jnter- nationalen, die in die intransigcntistischen Händel seit den Wahlen tief verwickelt waren, ließ auf deren Mitwirkung rechnen; hatten sie doch eben von Alcoy   gewaltsamen Besitz genommen und waren also im offenen Kampf mit der Regierung! Dazu kam, daß die Bakunisten seit Jahren gepredigt hatten, jede revolutionäre Aktion von oben nach unten sei verderblich, Alles müsse von unten nach oben organisirt und durchgesetzt werden. Und jetzt bot sich die Gelegenheit, das berühmte Prinzip der Selbstherrlichteit, wenigstens für die einzelnen Städte, von Unten nach Oben durchzusetzen! Es war nicht ander« möglich: die bakunistischen Arbeiter gingen auf den Leim und holten den Intransigenten die Kastanien aus dem Feuer, um nachher von diesen ihren Bundesgenossen, wie immep mit Fußtritten und Flintenkugeln abgelohnt zu werden. WaS war nun die Stellung der bakunistischen Internationalen in dieser ganzen Bewegung? Sie hatten ihr den Charakter der föderalistischen Zersplitterung geben helfen, sie hatten ihr Ideal der Anarchie, soweit eS möglich war, verwirklicht. Dieselben Baku  nisten, die in Cordova wenige Monate vorher die Errichtung te volutionärer Regierungen für Verrath und Prellerei der Arbeiter erklärt hatten, sie saßen jetzt in allen revolutionären städtischen Regierungen Andalusiens   aber überall in der Minderzahl, so daß die Intransigenten thun konnten waS sie wollten. Während diese Letzteren die politische und militärische Leitung behielten, wurden die Arbeiter mit pomphaften Redensarten abgefertigt oder mit angeblichen sozialen Reformbeschlüssen von der rohesten und sinnlosesten Art, die zudem nur eine papierene Existenz hatten. Sobald die bakunistischen Führer wirkliche Zugeständnisse verlangten, wurden sie schnöde abgewiesen. Den englischen ZeitungScorrespon- Kenten gegenüber hatten die inttansigenten Leiter der Bewegung nicht« Wichtigeres zu thun, als jeden Zusammenhang mit diesen sogenannten Internationalen und jede Verantwortlichkeit für sie abzulehnen, und zu erklären, daß sie deren ChesS sowie alle an- wesendeu Pariser Kommuneflüchtlinge unter schärfster Polizeiaufsicht hielten. Endlich, wie wir sehen werden, in Sevilla  , schössen die Inttansigenten, während des Kampfe« gegen die RegierungStruppen, auch auf ihre bakunistischen Bundesgenossen. Inzwischen hatte diese ohne jeden Vorwand auS der Pistole geschossene Erhebung e» Pi y Margall unmöglich gemacht, weiter mit den Inttansigenten zu verhandeln. Er mußte abtreten; an feiner Stelle kamen die reinen Republikaner von der Sorte Caste- lar'« an'S Ruder, Bourgeois ohne Verhüllung, deren erstes Ziel war, der früher von ihnen benutzten, aber jetzt für sie nur hinder- lichen Arbeiterbewegung den GarauS zu machen. Eine Division wurde unter General Pavia   gegen Andalusien  , eine zweite unter CampoS gegen Valencia   und Cartagena   zusammengezogen. Den Kern bildeten die aus ganz Spanien   versammelten GenSdarmen, lauter alte Soldaten, deren Disziplin noch unerschüttert war. Wie bei den Angriffen der Versailler Armee gegen Pari«, sollten die GenSdarmen auch hier den demoralisirten Lmicnttuppen festen Halt geben und überall die Spitzen der Angriffskolonnen bilden, eine Aufgabe, die sie in beiden Fällen nach Kräften erfüllten. Außer ihnen erhielten die Divisionen noch einige zusammengeschmolzene Anieuregimenter, so daß jede von ihnen ungefähr SOOO Mann zählte. Die« war alle«, wa« die Regierung gegen die Insurgenten aufzustellen vermochte. General Pavia   setzte sich gegen den 20. Juli in Bewegung Am 24. wurde Ccrdova von einer Abthnlunz GenSdarmen und Linie unter Ripoll besetzt. Am 29. griff Pavia   daS verbarrika- dirte Sevilla   an, da« am 30. oder 31. vie Telegramme lassen diese Daten oft ungewiß in sein« Hände fiel. Er ließ eine fliegende Kolonne zur Unterwerfung der Umgegend zurück und zog gegen Cadix  , dessen Bcrthcidiger nur den Zugang zur Stadt, und auch diesen nur schwach vertheidigten, dann aber sich ohne Wider- stand am 4. August entwaffnen ließen. In den folgenden Tagen entwaffnete er, ebenfalls ohne Widerstand, San Lucar de Barra- meda, San Roque  , Tarifa  , Algesira« und eine Menge andrer kleiner Städte, deren jede sich als souveräner Kanton konstituirt hatte. Gleichzeitig sandte er Kolonnen gegen Malaga  , da« am 3, und Granada  , daS am 3. August ohne Widerstand kapitulirte, so daß am 10. August, nach noch nicht 14 Tagen, und fast ohne Kampf, ganz Andalusien   unterworfen war. Am 26. Juli eröffnete Martinez CampoS den Angriff gegen Valencia  . Hier war der Aufstand von den Arbeitern ausgegangen. Bei der Spaltung der spanischen Internationale hatten in Valencia  die wirklichen Internationalen die Mehrzahl für sich; und der neue spanische Föderalrath wurde nach dieser Stadt verlegt. Bald nach Proklamirung der Republik  , al« revolutionäre Kämpfe in Aussicht standen, boten die bakunistischen Valencianer Arbeiter, der unter Ultrarevolutionärin Phrasen sich verhüllenden Abwiegelei der Barceloneser Führer mißtrauend, den wirklichen Internationalen an, in allen lokalen Bewegungen mit ihnen zusammen zu gehe». Als die kantonale Bewegung ausbrach, schlugen Beide, die Jntran sigenten benutzend, sofort loS und vertrieben die Truppen. Wie die Junta von Valencia   zusammengesetzt war, ist nicht bekannt geworden; aus den Berichten der englischen Zeitungskorrcspondenten geht jedoch hervor, daß in ihr wie in den Valencianer Freiwilligen die Arbeiter entschieden vorherrschten. Dieselben Korrespondenten sprachen von den Valencianer Insurgenten mit einem Respekt, den sie weit entfernt sind, den andern vorherrschend inttansigenten Auf ständischen zu widmen; sie rühmten ihre ManneSzucht, die in der Stadt herrschende Ordnung, und prophezeiten einen langen Wider stand und harten Kampf. Sie täuschten sich nicht. Valencia  , eine offene Stadt, hielt aus gegen die Angriffe der Division CampoS vom 26. Juli bis zum 3. August, also länger als ganz Anda- lusien zusammen genommen. In der Provinz Murcia   war die gleichnamige Hauptstadt ohne Widerstand besetzt worden; nach dem Fall Valencias zog CampoS gegen Cartagena  , eine der stärksten Festungen Spaniens  , nach der Landseite von einem zusammeohängenden Wall und vorgeschobenen Forts auf den beherrschenden Höhen geschützt. Die 3000 Mann RegierungSiruppen, ohne alles Belagerungsgeschütz, waren mit ihren leichten Feldkanonen gegen die schwere Artillerie der FortS natürlich ohnmächtig und mußten sich auf eine Entschließung der Landseite beschränken: diese aber bedeutete wenig, so lange die Cartagineser mit ihrer im Hasen erbeuteten Kriegsflotte die See beherrschten. Die Insurgenten, nur mit sich selbst beschäftigt, während in Va- lencia und Andalusien   gekämpft wurde, dachten erst an die Außen- welt nach Unterdrückung der übrigen Ausstände, als ihnen selbst Geld und Lebensmittel ausgingen. Dann erst wurde ein Versuch gemacht, gegen Madrid   vorzurücken, da« mindesten« 60 deutsche Meilen entfernt liegt, mehr als doppelt so weit al« z. B. Valencia und Granada  ! Die Expedition nahm unfern Cartagena   ein kläg­liches Ende; die Einschließung schob allen weiteren Ausfällen zu Lande einen Riegel vor; man warf sich also auf Ausfälle mit der Flotte. Und welche Ausfälle! Von einer neuen Insurgirunz der eben erst unterworfenen Seestädte durch die cartagineser Kriegs- schiffe konnte keine Rede sein. Die Flotte de« souveränen Kantons Cartagena   beschränkte sich also darauf, die übrigen nach der cartagmestschen Theorie ebenfalls souveränen Seestädte von Valencia   bis Malaga   mit dem Bombardement zu bedrohen und vöthigenfalls wirklich zu bombardiren, fall« sie nickt die verlangten Lebensmittel und eine KriegSkontribntion in harten Thalern an Bord brachten. So lange diese Städte al« souveräne Kantone gegen die Regierung in Waffen standen, galt in Cartagena   daS Prinzip: Jeder für sich. Sobald sie�besiegt waren, sollte das Prinzip gelten: Alle für Cartagena  ! So verstanden die Jnttan sigenten von Cartagena   und ihre bakunistischen Helfershelfer die BundeSstaatlichkeit der souveränen Kantone. Um die Reihen der Freiheitskämpfer zu verstärken, ließ die Regierung von Cartagena   die ungefähr 1800 Baugefangcnen loS, die im Bagno der Stadt eingekerkert waren die scklimmsten Räuber und Mörder Spaniens  . Daß diese revolutionäre Maß­regel ihr von den Bakunisten eingeflüstert war, ist nach den End hüllungcn de« Bericht« über dieAllianz" keinem Zweifel mehr unterworfen. E« ist dort nachgewiesen, wie Bakunin   fttr die Entfesselung aller schlechten Leidensck asten" schwärmt und den russischen Räuber für da« Vorbild aller wahren Revolutionäre erklärt. Wa« dem Russen recht, ist dem Spanier billig. Wenn also die cartagineser Regierung dieschlechten Leidenschaften" der cingcspundeteo 1800 Gurgclschneider entfesselte und damit die De moralisation unter ihren Truppen auf die Spitze ttieb, so Harn bette sie ganz im Geist Bakunin  «. Und wenn die spanische Re- gierung, statt ihre eignen Festungswerke in Grund zu schießen, die Unterwerfung Cartagena  « von der inneren Zerrüttung der Ber theidiger erwartet, so folgt sie einer ganz richligen Politik. So kam es, daß in wenigen Tagen ganz Andalusien   in den Händen der bewaffneten Intransigenten war, Sevilla  , Malaga  , Granada  , Cadix u. s. w. fielen ihnen fast ohne Widerstand in die Hände. Jede Stadt erklärte sich für einen souveränen Kanton und setzte einen revolutionären Regierungsausschuß(Junta) ein. Murcia  , Cortagena, Valencia   folgten. In Salamanca   wurde ein ähnlicher Versuch, doch mehr ftiedlicher Natur, gemacht. E« waren also die meisten großen Städte Spanien  « im Besitz der Insur gentcn, mit Ausnahme der Hauptstadt Madrid  , einer reinen Luxu« stadt, die fast nie entscheidend eingreift, und Barcelona  '«. Hätte Barcelona   losgeschlagen, so war der Enderfolg fast gewiß und daneben dem Arbeitcrelement in der Beegung ein mächtiger Rück- halt gesichert. Aber wir haben gesehen, daß die Inttansigenten in Barcelona   ziemlich ohnmächtig waren, während die zu jener Zeit dort noch sehr mächtigen bakunistischen Internationalen den allge- meinen Sttike zum Vorwand nahmen, um abzuwiegeln. Bar- celona war also diesmal nicht auf seinem Posten. Trotzdem hatte der, wenn auch harmlos eingeleitete, Aufstand immer noch große Aussicht auf Erfolg, wäre er nur mit einigem Verstand geleitet worden, selbst nur nach der Weise der spanischen  Militärrevolten, wo die Garnison einer Stadt sich erhebt, zur nächsten zieht, die schon vorher bearbeitete Garnison dieser Stadt mit sich fortreißt, und lawinenartig anschwellend gegen die Haupt- stadt vordringt, bi« ein glückliche« Gefecht oder der Ueberttitt der gegeu sie gesandten Truppen den Sieg entscheidet. Diese Methode war diesmal ganz besonder» anwendbar. Die Insurgenten waren überall seit längerer Zeit in Freiwilligen Bataillone organisirt, deren Disziplin zwar erbärmlich war, aber sicher nicht erbärmlicher als die der Reste der alten, größtentheils auseinander gegangenen spanischen   Armee. Die einzig zuverlässigen Truppen der Regierung waren die GenSdarmen(jjnardlas cirilcs) und diese waren über das ganze Land zerstreut. ES kam vor allem darauf an, die Zu- sammenziehung der GenSdarmen zu verhindern, und dieS konnte nur geschehen, indem man angriffsweise verfuhr und sich auf's offene Feld wagte; viel Gefahr war nicht dabei, da die Regierung den Freiwilligen nur eben so undiSziplinirte Truppen entgegen stellen konnte, wie sie selbst waren. Und wollte man siegen, so gab'S kein andres Mittel. Aber nein. Die Bundesstaatlichkeit der Intransigenten und I ihres bakunistischen Schwanzes bestand grade darin, daß jede Stadt aus eigne Faust handelte, nicht daS Zusammenwirken mit den an- E dern Städten, sondern die Trennung von ihnen für die Haupt-- w fache erklärte, und damit jede Möglichkeit eines allgemeinen Angriff» si abschnitt. WaS im deutschen   Bauernkrieg und in den deutschen   in Aufständen vom Mai 1849 ein unvermeidliche« Uebcl war die�«i Zersplitterung und Vereinzelung der revolutionären Kräfte, die b« denselben RegierungSttuppen erlaubte, einen Ausstand nach dem w andern niederzuschlagen daS wurde hier als Prinzip der höchsten(J> revolutionären Weisheit proklamirt. Diese Genugthuung hat Ba- w kunin erlebt. Er hatte schon im September 1870(I-ettres a un Frantzais) erklärt, das einzige Mittel, durch einen Revolution«- kämpf die Preußen aus Frankreich   zu werfen, bestehe darin, alle centralisirte Leitung abzuschaffen und es jeder Stadt, jedem Dorf, jeder Gemeinde zu überlassen, den Krieg ans eigene Faust zu führen. Wenn man so dem einheitlich geführten preußischen Heere die Entfesselung der revolutionären Leidenschaften entgegensetze, so«> sei der Sieg gewiß. Dem endlich wieder einmal sich selbst über-« lassenen Gcsammtverstande des französischen   Volks gegenüber müsse w der Einzel-Verstand MoltkeS natürlich verschwinden. Die Fran- kr zosen wollten dies damals nicht cinsehu; aber in Spanien   hat w Bakunin   einen glänzenden Triumph gefeiert wie wir gesehen haben ai und noch weiter sehen werden.- si Politische Uebersicht. Au« Bayern   berichtet dieFrankfurter Zeitung  " über die Plackereien, welche einegewissenhafte" Burcaukratie an den Ar- beitern verübt:In Münchberg  (Oberfranken  ) besteht mit hoher obrigkeitlicher Bewilligung bereits einoberftänkischer Webergau- verband" seit 1'/» Jahren unbeanstandet, bis es nun plötzlich dem Bezirksamt Münchberg   gefiel, dieser Tage nachstehende Entschließung zu veröffentlichen:Nachdem seit der bezirksamtlichen Verfügung vom 25. März 1872, in welcher ausgesprochen wurde, daß der oberft. Webergauverband vorläufig als nichtpolilifcher Verein zu betrachten fei, sich ergeben hat, daß dieser Verein mit öffentlichen Angelegenheiten, mit den sozialen Verhältnissen der Weber und der arbeitenden Klasse überhaupt sich befaßt, wie dieS insbesondere auS der Beschickung des 3. deutschen   WebertageS in Glauchau  , welcher Heuer stattgefunden hat und notorisch sozialdemokratische Tendenzen verfolgt, hervorgeht und daraus sich entnehmen läßt, daß der oberfränkische Webergauverband da« Organ der sozial- demottatischen Partei, dieHofer Zeitung" auch zu seinem Or« gane gewählt und sein Ausschuß in Nr. 65 dieser Zeitung, a»,. die Weber von Oberfranken   zu einer am 12. Oktober in Stamm- bach stattfindenden großen Weberversammlung, in welcher die Mittel und Wege berathen werden sollten, durch welche die be- drängte Lage der Weber einer Verbesserung entgegengeführt wer- j" den kann, öffentliche Einladung und zwar zum Erscheinen in Massen erlassen hat, wird der bisherige nichtpolitische Verein: oberfränkischer Webergauverband Münchberg   und Umgegend" als_ politischer Verein erklärt." Wir enthalten uns jeder Kritik dieser schon in stylistischcr Hinsicht merkwürdigen Verfügung. Wir wollen O nur bemerken, daß der Hauptgrund zur bezirksamtlichen Maßregel durchaus nicht stichhaltig ist; denn wenn das Bezirksamt von einem-° heuer stattgefundenen Webertaz spricht, so ist dasselbe sehr im Irr-' thume; eS hat nämlich in diesem Jahre noch kein Webertag statt- gefunden, er konnte also auch nicht beschickt werden." Logik deS Bezirksamts Münchberg  :Weil der oberfränkischt Webergauverband sich mit den sozialen Verhältnissen der Weber befaßt, ist er ein politischer Verein"! Und um ein solche» Pracht- stück bureaukratischer Schnörkelci aus den aktenstaubigen, verttock- ncten Gehirnen bayrischerJuristen" hervorzuzaubern, wäre» achtzehn Monate nothwendig! Ja, wenn der oberfränkische Webergauverband sich gleich den bekannten Kampfgenossen- und Kriegervereinen es sich angelegen sein ließe, bei jeder Gelegenheit Kaiser  , König und Vaterland in Bier, Wein und Schnaps hoch- leben zu lassen, so würde kein Mensch an ihm etwa« auszusetzen haben; auch wenn hie und daurgermanische Kraftübungen" mit Stuhlbeinen und Taschenmessern vorgenommen würden, so würde man sich darüber freuen, daß sich dasVolk" amCulturkauipf" betheiligt. Aber der oberftänkifche Webergau hat begriffen, daß die heutige Klassenherrschaft nicht« taugt und vor diesemstaatS- gefährlichen" Gedanken �fangen alle bureaukratischen Zöpfe an ängstlich zu baumeln. So ist'S im heutigen Staat! Unsere dänischen Genossen haben das Begnadigunzs- gefuch, welches sie zu Gunsten der drei verurtheiltenHochverrä- ther" Pio, Brix und Seleff an den König von Dänemark   gerit- tet hatten, mit dem Bemerken zurückerhalten, daß dasselbe dem Justizminister einzureichen sei. Dieses alberne Ausweichen hätte unsere Genossen wohl belehren können, daß eS dem dänischen Mo- narchen um MchtS weniger zu thun ist, als um eine Begnadigung und wenn deßhalb beschlossen wird, daß die mehreren Tausend Ar- beiter, welche da« Begnadigungsgesuch unterzeicknet haben, dasselbe nunmehr selbst dem Könige überreichen sollen, so finden wir dieS, wir müssen eS offen gestehen, nicht korrekt. Freilich ist die Arbeiter- bewezung in Dänemark  , wie die« in den Verhältnissen begründet, noch nicht weit vorgeschritten und befindet sich noch in den ersten Stadien ihrer Entwicklung. Ihre politische Erfahrung ist fast ein- zig der Kopenhagener HochverrathSprozeß und so ist eS auch ve»° zeihlich, wenn die dänischen Arbeiter jetzt, wo daS Parlament (Folkething) in einem Verfassungsstreit mit der Regierung geratheo ist, sich zu derLinken" hingezogen fühlen, einer Partei, die von verdächtigen und ehrgeizigen Führern geleitet wird, und die gerade so republikanisch ist, wie die preußische Fortschrittspartei. Die- nischen Arbeiter werden dieselben Erfahrungen machen müssen, w« die Deutschen  , die ja auch erst von allen Parteien, seien sieli- beral",fortschrittlich" oderconstitutionell", verrathen und betto- gen werden mußten, bi« sie endlich in ihrer großen Mehrzahl er- kannten, daß Alle«, wa« man ihnen vormachte» Lug unv Trug und Komödie ist, und daß sie ohne Gnade die Fesseln der Knecht- fchaft ttagen müssen, wenn sie nicht selbst sich kräftig rühren und die Axt au die Wurzel der Klassenherrschaft legen. So werde»