—«Der Moltke des Kriegs gegen die UltramonMit lakonischer, aber um so wirksamerer Aitrze meldet dietauen", so oder ähnlich betitelte das BiSmirck'schc Leiborgan vor!„Frankfurter Zeitung" aus Oesterreich:einigen Tagen Herrn Falck, diese schwarz-weiß-roth gebundene neueAuflage deS schwar�-weiß gebundenen Miihler. ES handelte sichdarum, diesen komischen Moltke den wahlmännernden BerlinerWeißbier- und Fortschrittsphilistern mundgerecht zu machen; halfaber nichts, die Verdienste des neuentdeckten Moltke in Schlafrockund Pantoffeln wurden nicht nach Wunsch der„Norddeutschen"gewürdigt, und der brav: Mann fiel so glänzend durch, daß manfast ein menschliches Rühren empfinden könnte. Nun, die Ehre,welche die Berliner Fortschrittler Herrn Falck vorenthalten haben,wird ihm vielleicht von feinen„Freunden, den Feinden", nämlich den Ultramontanen anzethan und zwar in Anbetracht derallerdings außerordentlichen Verdienste, die er sich um ihre Sacheerworben. Man erzählt sich von Washington, er habe einen engli-scheu General, den seine Truppen gefangen genommen, sofort inFreiheit setzen und mit einem Ehrengeleite zu den Engländern zu-rückschicken lasten.„Gefangen, zählt er für nichts; in Freiheit,gegen uns kämpfend, zählt er uns für ein Armeekorps," sollWashington gesagt haben. Wenn nicht wahr, jedenfalls gut er-funden. Und gewiß, daß die Ultramontanen alle Ursache haben,dem Moltke des„Culturkampfs" für feine„geniale Kriegführungdankbar zu sein. Bei den soeben beendeten Landtazswahlen habensie sehr bedeutende Erfolge errungen. Die Zahlen lasten sich nochnicht genau übersehen, aber sooiel steht fest: die ultramontaneFraktion ist im neuen Landtag wesentlich stärker als sie im vorigenJahr war; und wenn man bedenkt, daß das für die LandtazSwahlengültige Dreiklastenwahlgesetz den Schwerpunkt in die naturgemäß„liberalen" besitzenden Klassen verlegt, so sind diese Erfolge freilichgeeignet, die preußische Regierung und deren nationalliberalen undsonstigen Chorus mit ziemlich ernsthaften Befürchtunzen für dienächsten ReichstzgSwahlen zu erfüllen, welche nach einem, für dieUltramontanen ungleich günstigeren Wahlgesetz vorgenommen werden. Nun— Undank ist zwar der Welt Lohn; aber für so bodenlos undankbar Hilten wir doch die Ultramontanen nicht, daßsieversäumen könnten, die eklatanten Verdienste des„Moltke" Falckin eklatanter Weise zu belohnen. Warum z. B. ihn nicht zumEhrenmitglied des Piusvereins ernennen? Es wäre daS eine kleine„Revanche" für die boshaftseinsollenden Ehrenmitglicdschafts-ErNennungen der„Gesellschaft Ulk in Haspe", welche Gesellschaftbeiläufig, wie das enfnnt terrible„Gartenlaube" verralhen hat,gar keine Gesellschaft ist, sondern ein einziges Individuum— einverunglückter Witzmacher, dessen Name uns entfallen ist, und dessen„Witze" von dem„Kladderadatsch" zurückgewiesen wurden(obgleich dieser es doch wahrhaftig nicht sehr genau nimmt!), weshalbder verunglückte Witzmacher, falls er seine„Witze" nicht bei sichbehalten wollte, ans andere Mittel und Wege, sich derselben zuentledigen, bedacht sein mußte. Nun— er erfand die„Gesellschaft", und mit Hülfe dieser„Gesellschaft" und der Reklame�welche die geistreiche Denkervolköpreste dafür machte, rettete unserBummler zwar nicht„die Gesellschaft", aber doch seine„Witze".— Der preußische Schulmeister, der„Siezer von Sadowa",steht mit seinem Elend nicht allein. In Sachsen hängt denLehrern der Brodkorb auch hoch genug und sie fangen an zufühlen, daß man mit schönen Worten wohl dem deutschen Michelden„DentervolkS"- Schädel verdrehen, nicht aber leere Mägenfüllen und kalte Stuben heizen kann. Die„Dresdner Presse",ein hochbiSmärckisches Blatt, schreibt anläßlich der Thatsache, daßin jüngster Zeit so viele Beamten„Aufbesserung" erhalten haben,die Lehrer aber wieder wie gewöhnlich leer ausgegangen sind:„Erregt, ja erbittert ist fast die ganze Lehrerschaft, daß sieabermals zu Gunsten Anderer zurücktreten und sich mit schönenHoffnungen und Vertröstungen auf das Jenseits abspeisen lassensoll. Es ist traurig, aber unter den obwaltenden Umständen.frklärlich, wenn man selbst von besonnenen Männern des LehrerstandeS die Worte hören muß:„Man drängt uns mit Ge�walt in das Lager der Sozial-Demokratie!" oder:„AlsProletarier können wir im Bunde mit den Sozialdemokraten nur gewinnen."Wir finden diese Thatsache absolut nicht„traurig". Traurigist es höchstens, daß die Reptilienfondsstipendiaten so schwerbegreifen wollen, daß die Lehrer sich auch als Menschen fühlen,daß sie ebenso gut menschenwürdige und genügende Nahrung,Kleidung und Wohnung nöthig haben, wie die Schuhputzer Bismarcks, und daß sie den gesteigerten Preisen aller Lebensbedürfnissegegenüber mit vorsündfluthlichen Gehalten nicht auskommen können.Die Thatsache aber, daß das Lehrer-, also Beamtcnproletariat seineKlassenlage erkennt und sich zu der Sozialdemokratie hingezogenfühlt, das ist für uns sehr erfreulich. Jeder Proletarier, verrichteer nun Hand- oder geistige Arbeit, der sich als Mensch im vollenSinne dieses Wortes fühlt, der sieht ein, daß wer aus dem La-byrinrh des Klassenelends sich herausfinden will, sich der Sozial-demokratie anschließen muß. Und das wird geschehen, ich nun die„Schulzeitung" schöne Phrasen macht, oder die„Dresdner Presse"auf die Sozialdemokraten schimpft. Damit wird keine Butter aufdas trockne Brod des Lehrers gestrichen; ein knurrender Magenfegt unbarmherzig alle jene Trugschlüsse fort vom„süßen" Hungern„für'S Vaterland", und wer in einer kalten Stube frieren muß,dem wird die Aussicht auf Abrahams Schooß einen verdammtschlechten Trost gewähren. Wir können den Herren vom Reptilien-fondS nicht helfen; wir haben ihnen schon oft gesagt, daß die Ver-Hältnisse mächtiger sind als die Menschen und wer doch glaubt,daß ein Bismarck oder sonst ein„genialer Staatsmann" hungrigeMägen mit schönen Worten befriedigen und so das Rad der Ge-schichte nach rückwärts drehen könne, der muß sich eben schrecklichenttäuscht finden, wenn er sieht, daß die Inhaber der unbefriedigtenMägen sich in die Reihen der Sozialdemokraten stellen, welch'letztere sie zwar nicht sofort befriedigen, aber ihnen den Weg zeigenkönnen, den man beschreiten muß, um die heutigen unwürdigenZustände durch andere, bessere zu ersetzen. Das mag ungefähr die„Dresdner Presse" gefühlt haben, als sie folgenden Jammerschreiausstieß:„Während die Arbeit des GenSdarmen, der den Auswurf dermenschlichen Gesellschaft zu überwachen und den Ausbrüchen derrohen Gewalt zu steuern hat, auf S00 bis 750 Thlr. geschätztwird, taxirt man die des Lehrers, der den Beruf hat, unsere Kinderzu tüchtigen Gliedern der menschlichen Gesellschaft und des Staateszu erziehen, auf durchschnittlich 300 Thlr."Der arme Gensdarm, eine der Hauptstützen in dem Staateund der Gesellschaft, wo der Lehrer hungern muß, soll nun auchnoch den Prügelknaben für Reptilienfondsstipendiaten machen, dieeine Anwandlung Moral zu predigen befallen hat! Das System,welches die„Dresdner Presse" vertheidigt, hat ja den GenSdarmennothwendiger als den Lehrer; der Gensdarm ist ein Symbol dermodernen Afterkultur. Und— abgesehen davon— wir kennenLeute, die gar nichts thun und doch unendlich höher„geschätzt"werden als der Gensdarm und als der Lehrer. Darüber wundernsich die BiSmärcker der„DreSdn-r Presse" fteilich nicht!„An der Gömörer Bahn sind Arbeiterunruhen ausgebrochen,weil die Subunternehmer oder, wie diese behaupteten, weil dieungarische Regierung den Arbeitern die Löhne nicht bezahlt. Nochhe die Arbeiter, 400 Mann stark, sich zusammenrotteten, hatteder Generalunternehmer, Hermann Bachstein, sich natürlich ausdem Staube gemacht. Der Stuhlrichter ließ die hungerndenArbeiter durch Militär auseinanderjagen."Vierzig Millionen für die Hallunken und Diebe der Börse, einPump von hundert Millionen für denselben edlen Zweck in Aus-ficht, und für die Arbeiter— statt ihres sauer verdienten Hundelohn»— Säbel, Kanonen, Pulver und Blei. Ob der durchgt'brannte„Generalunterunternehmer" und Lump durch Gottes gnädige Fügung wohl auch unter Diejenigen eingereiht werden wird,die bestimmt sind, mit den von Bismarck zu pumpenden 100 Millionen den Diebstahl an der Börse im Großen wieder in Flor zubringen und neu zu organisiren? Die Fähigkeit zu diesem edlenHandwerk hat er gezeigt. Mit Militär treibt man in Oesterreichhungernde Arbeiter, die ihren vertragsmäßigen, nur zu sehrzu beanspruchenden Lohn fordern, auseinander, und überhebt einenSpitzbuben seiner verfluchten Pflicht und Schuldigkeit in demselbenAugenblick, wo ein„gottgesalbter" Franz Joseph vor dem sögenannten ReichSrathe verspricht, dafür sorgen zu wollen,„daß dieökonomische Thätizkeit vor nachhaltigen Störunzen bewahrt werde".Wir wollen zwar nicht den Herrn Monarchen persönlich dafürverantwortlich machen, wenn in seinem„Staate" Zustände vorhanden sind, die seine Worte im R-ichsrathe zu einer unverant-wortlichen Blasphemie gestalten; wir nehmen an, daß der Mann,dessen Schädel bei dem bekannten Präger Attentat durch einenschweren Axthieb nur unbedeutend verletzt werden konnte, sich seineThronreden von Geheimschreibern und Ministern entwerfen läßtund sie dann abliest. Aber die Komödie ist infam, die dagespielt wird, wo der„Monarch" einem BourgeoiSparlament vor-plaudern muß, der„Staat" sei„von den Ideen des Rechts undder Freiheit getragen", in demselben Moment, wo hungernden,beschwindelten Arbeitern mit Säbel und Bajonnet klar gemachtwird, daß sie deshalb zu hungern haben, damit der Beschwindlcrungestört seinen Raub davon schleppen kann! Und daS BourgeoisParlament hat dem Monarchen aus vollem Halse Beifall gezollt,dasselbe Parlament, das jetzt aus Grund der bekannten Wahlreform gewählt ist und das m seiner Zusammensetzung denunumstößlichen Beweis liefert, daß jene sogenannte Wahlreformfür die arbeitende Klasse gerade so viel zu bedeuten hat, als diefür den österreichischen Arbeiter so ungemein bedeutsame Frage, obKaiser Franz Joseph seine Cwilliste in Wien oder in Schönbrunnverzehren will. Vielleicht öffnet die jetzige Zusammensetzung desReichsrathes auch Manchen die Augen, welche bei Einführung der„Wahlreform" dieselbe für einen„Fortschritt" erklärten und inihr einen„Schutz gegen staatsfeindliche Elemente" erblickten.„Aufder Rechten," schreibt ein Wiener Blatt,„war daS geistliche Gewand nahezu in der Majorität." WaS nicht Pfaff in diesemParlament, heißt Bourgeois, Großgrundbesitzer oder„Herr von",mit Ausnahme einiger weniger Kleinbauern. WaS es bedeutet,wenn in einem solchen Parlament von„Recht" und„Freiheit",von„Verhütung ökonomischer Störungen" gesprochen wird, daswissen die Leser des„Volks ftaat". Der schmähliche Gewaltakt ander Gömörer Bahn wird im Reichsrathe, wenn er bis dahin ge-langen sollte, schlimmsten Falls als ein zwar trauriges Vorkommniß,aber doch als eine patriotische und gesellschaftsrettende That gewürdigt werden. So viel der Segen und der Fortschritt derWahlreform!— Da der Froschdorfer Prinzipienreiter den Satz: daßdie Bourbonen nichts gelernt und nichts vergessen haben, für seinePerson Lügen gestraft und mit Rücksicht auf die Geschichte FrankreichS den sehr klugen Entschluß gefaßt hat, die in dem VersaillerJntriguenstück ihm zugedachte Rolle nicht übernehmen zu wollen,'o mußte das Stück rasch umgeschrieben und eine neue Scene ein-gefügt werden.„Wir können keinen Chambord haben! Gut, sowählen wir Mac Mahon! Der Säbel muß ja doch regieren, ob'ich daS Ding legitime oder konstitutionelle Monarchie, Kaiserreichoder Republik nennt! Also den Säbel direkt! Den brutalen,stupiden, dreinhauenden Säbel, ohne alle und jegliche Verzierung.Vielleicht kommt später eine gemüthlichere Zeit, wo wir einigenmonarchischen Zierrath anbringen können. Für jetzt aber heißt dieDevise: Säbel saus phrase! Es lebe Mac Mahon— auf 10Jahre! DaS Weitere wird sich finden!,Nun, es wird sich finden. Ein Vorth'eil ist'S jedenfalls, daßdie Situation sich mehr und mehr vereinfacht; die denkeroolklichenPatrioten aber, die mitleidig auf Frankreich herabsehen und Gottdanken, daß solche Vorkommnisse in Deutschland nicht möglich sind,'ei bemerkt, daß diese Vorkommnisse ein Beweis avanzirter Zulände sind, ein Beweis, daß die reaktionären Elemente, welche dasReich der Gottesfurcht und frommen Sitte so„stramm" halten,in Frankreich keine Kraft und keine Wurzel mehr haben.— AuchEure Stunde schlägt!"— W r machten neulich schon darauf aufmerksam, daß dieFührer der englischen Gewerkschaften, nachdem sie, durchdie zu laut gegen das Ministerium Gladstone sprechenden That-'achen gedrängt, eine Zeitlang zum Schein die Radikalen undUnabhängigen gespielt haben, jetzt wieder unter der Hand das alteehrlose Bedientenverhältniß herzustellen versuchen. Den Mittlerrichtiger Lockvogel(jibt Hr. John Bright ab, der eigens zu dieem Zweck wieder ins Ministerium gezogen wurde, und neulich inBirmingham eine„große Rede« zur Befchwindlung denkunfähizerArbeiter und Kleinbürger geredet hat. Bright ist, so weit manenglische Personen und Dinge mit deutschen vergleichen kann, einähnliches Gewächs, wie unsere„Achtundvierziger". Nur mit demUnterschied, daß er sein„48" 10 oder 11 Jahre später hatte, woer, im Vollgenuß seines in der Agitation zur Abschaffung derKorngesetze erworbenen RuhmS, das Land als politischer Re-ormer durchzog, und die herrschenden politischen Mißstände Eng-landS, namentlich den skandalösen Humbug der sogenannten Volks-Vertretung, und die Cliquenwirthschaft der Regierung und deSUnterhauses, in unbarmherziger Weise geißelte, so daß mancherganz erfahrene Demokrat sich wirklich einbildete, der Quäker undGroßfabrikant Bright sei trotz feines freihändlerischen Fanatismusein revolutionärer Demokrat geworden. Nun— die Jahre ver-gingen. Hr. Bright erkrankte an Gehirnerweichung und mußte,wie man glaubte, für immer, vom politischen Schauplatz zurück-treten. Er genas aber wieder und wurde von Hrn. Gladstone,der sich aufs politische„Geschäft" versteht,„eingefanzen". Inseiner letzten Birminghamer Rede wiederholte er eine beträchtlicheZahl seiner alten Reformphrasen, hütete sich jedoch wohlweislich,die heikle Frage zn berühren, wie ein solch demokratischer Mannes mit seiner jähre vereinigen könne, in einem so reaktionärenMinisterium zu sitzen; und verneinte eS vor Allem, irgend welcheVersprechungen zu geben! Trotzdem werden die d-mokratistenPhrasen, mit denen Hr. Bright das Publikum eingeseift hat, vondem„Beehive"(s. dessen letzte Nummer) mit einer Leichtgläubig-keit, die man unmöglich für ächt halten kann, für baare Münzegenommen, und auf Grund dieser Bright'schen Phrasen Vertrauenin daS Ministerium Gladstmc gepredigt. Die schamlosen Versal-gungen der Arbeiter durch dieses Ministerium, sein schamlosesVerfahren in allen die Arbeiter betreffenden Fragen, seine grau-same Politik gegen die gefangenen Fenier, die nun ins achte Jahrim Kerker schmachten müssen— all diese Thatsachen sind nichts!Die Phrasen des Hrn. Bright wiegen schwerer als diese That-fachen. DaS Ministerium Gladstone ist ein„liberales" Ministe-rium, ist ein„arbeiterfteundlicheS" Ministerium— Hr. Brightsagt eS. Und weil Hr. Bright es sagt, muß es wahr sein, sagendie Herren Potter und sonstigen Führer der englischen Gewerk-vereine! Wie lange werden die englischen Arbeiter sich noch vondiesen Gesellen humbuggen lassen?— In Nr. 129 deS„Neuen" wird unsere in Nr. 99 des„Volks-staat" angeführte Thatsache, daß Hasenklever bei Ausbruch deSKrieges im Juli 1870 neben der Kriegsanleihe„auch für die vomnorddeutschen Reichstag an den König von Preußen gerichteteservile Adresse gestimmt hat", als„infame Lüge dieser nichts-nutzigen Lügengesellschaft" erklärt und dazu die weitere Bemerkunggemacht:„Ist die Dummheit oder die Frechheit der Volksstaat-Literaten mehr zu bewundern bei solchen offenkundigen Lügen?Dies ist die einzige Frage, die wir an unsere Leser richten."Wir bekennen, daß unS allerdings eine größere Frechheit, wiesie der„Neue Sozialdemokrat" mit dieser Behauptung wieder be-gangen hat, noch nicht vorgekommen ist. Wie er die von uns �behauptete Thatsache: Hasenklever habe bei Ausbruch des Krieges:für die 100-Millionenanleihe gestimmt, in der frechsten Weise da-,durch abzuleugnen suchte, daß er seine Abstimmung bei der zweiten;Kriegsanleihe im November 1870 unterschob, genau so macht ereS jetzt mit der Abstimmung über die Adresse. Die Abstimmung,>auf die sich der„Neue", auf den stenographischen Bericht gestützt,bezieht, ist die Adresse, welche der norddeutsche Reichs-tag im December 1370 an den König von Preußenin seiner neuen Eigenschaft als deutscher Kaiser richtete.Die Adresse, auf die der„Bolksstaat" in Nr. 99 sich bezog, ist, �wie der dort angeführte klare Wortlaut zeigt, die Adresse, welche!der norddeutsche Reichstag bei Ausbruch des Krieges am 20.oder 21. Juli 1370 an den König von Preußen beschloß.lieber dies- Adresse ist nicht namentlich abgestimmt worden und jür diese Adresse haben Hasenklever wie Schweitzer ge-stimmt.'. jWir halten also unsere in Nr. 99 gemachte Behauptung invollem Umfange aufrecht und überlassen es getrost der deulschenArbeiterwelt, über eine so bodenlose Frechheit und Verlogenheit,wie der„Neue" sie in seiner Nr.>29 zur Schau trägt, ihr Ur- �theil zu fällen.Beiläufig bemerkt, wagt der„Neue" mit keinem Wort die �übrigen in unserer Nr. 99 angeführten Thatsachen zu bestreiten, f— Der Gruß Most'S an die Parteigenossen in Nr. 96 des„VolkSstaat" hat uns eine neue Untersuchung eingebracht. DasJustizministerium hat gegen den Artckel Privatanklage erhobeu.Berichtigung. Wie unS mitgetheilt wird, steht Herr KarlBruhn mit der Redaktion des„Hamburger Sozialdemokrat" inkeiner Verbindung. Unsere betreffende Notiz in voriger Nummerist daher in diesem Punkt zu berichtigen. Natürlich ändert die»nichts an der Thatsache, daß die Redaktion des genannten Blattessich mit fremden, von ihr sonst angefeindeten Federn geschmückthat. Die Stellung des Herrn Bruhn zu Karl H-inzen und dessen„Pionier" haben wir richtig gekennzeichnet.Znnere Partei-, Berwaltungs-«ad Organisatioas-Aagelegeaheitea.An die Parteigenossen!Nachstehende, neu angemeldete Vertrauensmänner pnd bestäugtworden:. lAalen i. W.: Fciedr. D-nninger. Cassel: I Gernhardt.Leukersdorf: Hermann Eckhardt. Magdeburg: Otto Köhler.N-ukirck-n: B. Anton Grnnect. Soest: H. Steinkemper.Staßfnrt: W. Fischer. W-ißenburg a. S.: Moritz Otto.Zugleich erinnern wir hier an A 7 der Geschäftsordnung, wonach die Beiträge für Oktober spätestens am 15. Novemberan den Parteikassirer H. Benneke, kleiner Schäferkamp 3t, Ham-bürg, eingesandt sein müssen, widrigenfalls Mahnung der säu-mige» Orte im„VolkSstaat" erfolgt.Vertrauensmänner, welche noch Verwendung für Listen zumParteiwahlfond haben, wollen solches baldigst an Geib berich-ten. Hamburg, 8. November 1373.�■■ Der Ausschuß.3 A:R. Praast. Aug. G-ib, RödingSmarkt 12.Mit Gruß!Gewerksgeuossenschaftliches.Gewerkschaft der Holzarbeiter.Arnstadt. Den 2. November fand hier ein- außerordentlicheGewerkschafts-Versammlung statt, in welcher Herr KrauthauSeinen Vortrag über die G-werkschaftsb-wegunz hielt. Die Ver-ammlung war ziemlich zahlreich besucht, sie wäre aber vielleichtnoch stärker besucht worden, hätte nicht die Redaktion des hiesigenBlattes uns wieder einen Streich gespielt und statt den 2. den22. November annoncirt. Der Vortrag des Herrn Krauthauswar nach allen Seiten hin als ein gelungener zu bettachten.Außerdem hat es uns noch gefreut, daß eine Anzahl ErfurterParteigenossen unS mit ihrer Anwesenheit beehrten; mögen sie baldwieder kommen, denn solche« gegenseitiges Zusammentteffen istnur dazu angethan, das Vereinsleben zu heben. Wenn, wie wirgeglaubt, unser Verein auch nicht einen großen Zuwachs an Mit-gliedern bekommen hat, denn es haben sich blos zwei nach derAufforderung des Herrn KrauthauS bereit erklärt, demselben bei«zutreten, so lassen wir doch nicht den Muth sinken und hoffen,daß derselbe mit der Zeit erstarken wird, um andern Bereinenebenbürtig zur Seite stehen zu können.Friedrich Schaller, Schriftführer.ülh-inb-SDZud<90(udegefei8«ii-«u«i,