lässig erklärt worden. Die Anstellung ist mit einem Gehalt von 250—300 Thlr. jährlich verbunden. Die„N. Z."(»Neue Zeit") erfährt, daß in letzter Zeit eine große Zahl von Bewerbungen nm diese Stellen, und zwar auch von Damen aus den besten Ständen, bei der Generaldirection eingelaufen sind, und daß seitens dieser Behörde beabsichtigt wird, gerade diesen(den besten) Ständen, in denen die Existenz unverheiratheter Töchter besonders schwer(!) sicher zu stellen ist, eine Erleichterung durch vorzugsweise Berücksichtigung der Gesuche zu Theil werden Ju lasten. Die Generaldirection hat sich übrigens betreffs der Entscheidung über die Anträge der Bewerber völlig freie Hand vorbehalten." Also offen erklärt: Mädchen„aus den besten Ständen" wer- den bevorzugt! Und der Staat hält sich verpflichtet,„unverhei- ratheten Töchtern der besten Stände" fürsorglich unter die Arme zu greifen. Die„Existenz" dieser Mädchen„ist ja besonders schwer sicherzustellen"! O wie mitleidig doch der Staat ist! Schade nur, daß dieser mitleidige Staat nicht bedenkt, wie schwer es erst den „niederen Ständen" sein muß, die Existenz ihrer unverheiratheten Töchter sicher zu stellen, wenn es den„besten Ständen" schon so schwer ist?— „Borzugsweise Berücksichtigung" der Töchter auS den„besten Ständen" bei Staatsanstellungen, und Hintansetzung der Töchter des Proletariats; Staatshülfe für die Gründer und großen Spitz- buben, absolute Gleichgültigkeit für das Elend der arbeitenden Klassen— das ist der moderne Klasfenstaat. Politische Uebersicht. —„Ich thue nicht mehr mit," ertönt eS, wo die„Libe- ralen" nach Candidaten für den Reichstag anfragen. Die Bieder- männer— darunter auch der Biedermann— die drei Jahre hindurch der staunenden Welt bewiesen haben, daß sie die Hiebe der„gemeinsamen Peitsche" mit unnachahmlicher Grazie zu em- pfangen wissen, die bewiesen haben, daß so eine ReichStagssession eigentlich gar nichts Andere« ist, als ein Collegium, in welchem ein„genialer" Professor den„beschränkten Unterthanen" das alte Praktikum vom„Gehorchen" und vom fröhlichen Sterben für Gott, König und Baterland liest, in welchem die hündische De- muth als der vollendetste Ausdruck des Männerstolzes gepriesen wird, diese Biedermänner sind parlamentsmüde geworden und gleich Schauspielern, die heiser geworden durch viele Deklamation, lehnen sie es ab, auch ferner„Volksvertreter" zu fein. Für 80 Wahlkreise, so berichtete dieser Tage die Presse, hätten noch keine Candidaten entdeckt werden können und sogar auf vielfache Anfragen nach Berlin , ob sich dort nicht„deutsche Männer" fän- den, welche ein Mandat übernehmen wollten, sei keine befriedigende Antwort gekommen, da man sogar dort des parlamentarischen „Handwerks" überdrüssig sei. Am Wohl des Baterlands verzwei- feinde Patrioten haben sich indessen auch an den„Genialen" nach Barzin gewendet. Wird er helfen? Er kann es wenigstens, wenn er will. Creaturen hat er genug und sitzt doch auch sein Ober- Preßturko Aegidi im preußischen Landtag. Wenn er alle seine Stieber,„Sauhirten" und„catilinarischen Existenzen" zu ehrsamen ReichStagscandidaten bestellt, dann dürfte den achtzig bedrängten Wahlkreisen bald geholfen sein. Die„Frankfurter Zeitung ", welche in ihrem Leitartikel vom 6. Dezember die Gründe dieser unter den parlamentarischen Bieder- Männern herrschenden Berzichtungswuth zu erforschen versucht, kommt dabei zu folgendem Resultat: „Sie bewilligten— mit schwerem Herzen mag's oft geschehen fein— Millionen um Millionen, Dotationen, Cadettenhäuser u.s.w, sie forderten bescheiden Diäten, einmal, zweimal, dreimal. Ein dreimaliges Nein war die Antwort. Sie warteten auf ein frei- finniges Preßgesetz, ein drakonischer Entwurf kam ihnen zu Ohren, und der eiserne Wille drohte ihnen zum Schluß noch mit der Zumuthung, die Rechte der Volksvertretung auf Normi- rung der Heeresziffer für immer preiszugeben. „So schieden sie von Berlin . Konnte es anders geschehen, als mit dem traurigen Bewußtfein der Ohnmacht des Parlaments, mit der entmuthigenden Erkenntniß, daß Opfer und Bitten vergeblich seien, daß für die Freiheit keine Stätte sei in dem stolzen Prachtbau, so lange darin absolutistischer Einzelwille herrsche?" Das Frankfurter Blatt traut somit den abgetretenen„Liberalen " zu, daß sie es dennoch ehrlich gemeint, daß sie dennoch die Frei- heit, wenn auch auf dem Wege der„Opfer" und„Bitten" ge- wollt hätten. Wir werden eS nicht tadeln, wenn dem im Uebermaß seiner Schmach untergegangenen Gegner ein mildes Urtheil gesprochen wird— wir selbst aber sind zu streng, um dies thun zu können. Es ist uns einfach unmöglich, zu glauben, daß die Herren „Liberalen " die Freiheit hätten erbetteln wollen. Gerade die Preßgesetz-Affaire beweist dies. Gerade der„Volksstaat" ist das „abschreckende Beispiel", mit dem sie dem Spießbürgerthum gru- sein machen, und wenn irgend Jemand weiß, daß die„Liberalen " keine Preßfreiheit wolle», so sind eS wir, die wir täglich lesen können, wie in vom Reptilienfond gefütterten und andern Blättern der Ruf nach der Unterdrückung des„internationalen Hauptblattes" erhoben wird! Und offen gesagt— unS, die wir so ziemlich die meisten Verfolgungen zu erleiden hatten und noch zu erleiden haben unter der deutschen Presse— die gegenwärtige Preßtyrannet ist unS immernoch lieber als eine schmachvoll erbettelte Preß- freiheit, für welche dem„Löwen des TageS" pflichtschuldigst die Pfoten zu lecken wären. Nein, wenn die Herren„Liberalen " zurücktreten, so geschieht dieS nicht, weil sie an der„Freiheit" verzweifeln, sondern weil sie durch ihren unerhörten ServiliSmus nicht nur zum Gespött aller noch halbwegS denkenden Menschen in Deutschland , sondern zum Gespött aller Länder geworden sind. ES gibt auch solche, die sich daraus Nichts machen, und darum werden wir Lasker , Miguel, Braun u. s. w. auch im nächsten Reichstage wieder sehen und hören. DaS sind eben die Leute, wie sie Bismarck braucht. Die „ehrlichen Leute" des„Genialen" dürfen keine Scham haben.' Wenn wir die Worte„Liberalismus" und„Freiheit" zusammen stehen sehen, da fällt uns das Verschen vom Kettenhund ein, der stets sehr eiftig bellte und an der Kette riß— „Doch übtrsprang er nie den Strich, Den Kreis, den er getreten sich, Getreten in den Boden Tief mit den treuen Pfoten!" Glaubt wohl irgend Jemand, daß die Herren„Liberalen " aus dem Kreise des Servilismus, der Lakaienhaftigkeit je wieder her- auskommen werden, den sie sich seit Jahren getreten?— Sa- pienti sat! — Parlamentarische Misere. Die Herren Nationallibe- ralen und Fortschrittler haben doch nicht gewagt, ihr Votum vom 26. November auch gegen die Abschaffung des Zeitungsstempels zu wiederholen, und am 3. d. den betreffenden Antrag der Ultramon- tanen angenommen, der in Folge dessen mit sehr großer Majorität (351 gegen 6 Stimmen) zum Beschluß erhoben wurde. Zum Beschluß. Was ist aber ein Beschluß des preußischen Landtags? Gerade so viel wie ein Beschluß des preußischen Reichstags. Junker Bismarck will mit der Stempelsteuer ein Händelchen machen: „Genehmigt mir mein Preßgesetz mit dem famosen§ 20, und ich genehmige Euch die Abschaffung der Stempelsteuer! Dienst, Gegendienst!"— So steht die Sache, und der Beschluß des preußi- schen Landtags vom 3. d. wird als Makulatur im Pulte des „großen Staatsmanns" schlummern, bis zu dem Tag, wo die „liberale" Majorität des Landtags die politische Nothwendigkcit des famosen tz 20 begriffen haben wird. Und begreifen wird sie. Kein Zweifel. Gegen die„liberale" Presse richtet sich der Thadden'sche Galgenparagraph nicht, nur die sozialdemokratische und ultramontane Presse gehört an den Galgen. Häufen sich doch schon jetzt die„liberalen Stimmen", welche ganz ungenirt aussprechen, daß den Reichsfeiuden keine Preßftciheit zu gewähren sei. Man lese z. B. die cynische Erklärung in der vorletzten Nummer der„Concordia". Ein interessanter Zwischenfall in der Debatte über die Stempel- steuer war die Rede des, von den Liberalen als Hort des Libera- lismus gepriesenen Ministers Camphausen. Derselbe war durch die Andeutungen Windthorst'S über den Reptilienfonds so aus der Fassung gebracht, daß er nicht nur dem Mangel an Gründen durch polizeiwidrige Grobheit abzuhelfen suchte, sondern auch die liberale MaSke vollständig fallen ließ, und von dem Bismarckjschen Preß- gesetz mit dem ß 20 sagte, die Annahme desselben wäre eine Wohlthat für die Presse gewesen! Die armen Liberalen müssen sich nun wieder einen anderen Götzen aufputzen, vor dem sie auf dem Bauch rutschen können. — Der„Culturkampf". Die ultramontane„Germania " in Berlin veröffentlicht die Abschrift eincS geheimen Erlasses, welcher seitens des preußischen Regierungspräsidenten zu Düsseldorf den Landräthen der Rheinprovinz zugegangen ist. DaS hochinter- essante Schriftstück lautet: „Citissime! Düsseldorf , den 24. November 1873. Da die Listen zu den letzten Wahlen zum Abgeordnetenhause erst in einiger Zeit wieder hierher zurückgelangen werden, die ein- zelnen Abstimmungeu daher zur Zeit hier nicht constatirt werden können, so ersuche ich Euer Hochgeboren, in die umstehende Nach- Weisung gefälligst einzutragen, wie die darin namhaft gemachten Lehrer gestimmt haben(ob ultramontan; klerikal; für die Cen - trumspartei einerseits, oder regierungsfreundlich; liberal an- dererseits?) und in der Colonne„Bemerkungen" ein Urtheil über deren gesammte Haltung in dem gegenwärtigen kirchen- politischen Kampfe abzugeben. Nachdem dieses geschehen und die Nachwcisung gehörig voll- zogen worden, ist diese Verfügung drevi manu schleunigst hier- her zurückzusenden. Der Regierungspräsident. gez. v. Ende. An den Königlichen Landrath, Herrn N. N. zu N." Dieser Stieberiadc ist ein Formular angehängt, das durchaus einem Steckbrief gleicht und einzelne Rubriken enthält, in welche die Merkmale für„gesammte Haltung" eingefügt werden sollen. Welches Strafgericht nun wohl über die„Siezer von Sadowa" hereinbrechen wird, wenn glücklich herausgestiebert wird, daß sie für die„Ultramontanen ", für die Reichsfeinde gestimmt haben? Natürlich werden die Kostgänger des Reptilienfonds in dieser neuesten preußischen StaatSaction, die nichts Anderes bezweckt, als die klerikal gesinnten preußischen Lehrer zu zwingen, sich der Wahl zu enthalten oder für die Regierung zu stimmen, nichts Anderes erblicken als einen„Fortschritt" gegen Rom . Ja, der preußische „Fortschritt" ist weit, weit hinter dem Windthorst zurück. — Der„blaue Montag." Wie unsere bayerischen Partei- blätter mittheilen, wird in München jeden Montag von der hoch- löblichen Polizei auf die Arbeiter Jagd gemacht, welche„Blauen " machen, d. h. Montags nicht arbeiten. Es mögen unter diesen Arbeitern nicht wenige sein, welche sich vielleicht den Sonntag ab- gequält haben, damit irgend ein großprotzigcr Bourgeois oder höherer Hoflakai am Sonntag Abend noch seinen Galaftack oder seine Lackstiefeln bekommen hat. Wenn nun solche Arbeiter glauben, es müsse für sie auch einen Tag geben, an dem sie ausruhen können, so kommt die Münchener Polizei und steckt sie als„ar- beitsfcheu" mit wirklichen Vagabunden, Dieben und sonstigen liebenswürdigen Auswüchsen der heutigen Gesellschaft zusammen in Polizeigewahrsam. Das sind die„freien" Arbeiter. Wir haben hiermit nur einen weiteren Beweis, daß die Institution der Po- lizei, wie sie im heutigen Staate besteht, durchaus nicht den In- teressen der Gesammtheit entspricht. Die heutige Polizei ist einmal zu stieberischen Zwecken da; zum Andern ist ihre Pflicht, die arbeitende Klasse zu zwingen, sich so viel als nur menschenmöglich für die herrschenden Klassen abzuschinden, und damit ja kein Augen- blick verloren werde, steckt man die Arbeiter, wenn sie sich das harmlose Vergnügen des„blauen MontagS" erlauben, in'S Loch. So werden die Erzeuger der Werthe traktirt, während Diejenigen, welche diese Werthe zum weitaus größten Theil verbrauchen und verschleudern, ganz unbehelligt bleiben. Es giebt Bourgeois, deren ganzes Leben ein„blauer Montag" ist, die so„arbeitsscheu" sind, daß sie in ihrem Fette ersticken, und es wird Niemand gehört haben, daß jemals irgend ein solches Individuum wegen„Arbeits- scheu" verhaftet worden ist. Selig sind eben Diejenigen, die nicht arbeiten und doch essen, denn ihrer ist das Himmelreich auf Erden, wenn sie auch GottcS Faullenzer genannt werden; die Polizei aber läßt solche ungeschoren. — AuS Oestreich kommt nach vielen schlechten Nachrichten auch endlich eine gute. Der Kaiser, der am 2. Dezember sein 25 jäh- riges Regierungsjubiläum feierte, hat an diesem Tage eine voll- ständige Amnestie für die„MajestätSbeleidigcr" erlassen und gleichzeitig einen allgemeinen Strafnachlaß in Aussicht gestellt. Die Behörden sind ausgefordert worden, sofort die bezüglichen Berichte einzusenden. Das ist binnen drei Jahren in Oesterreich die zweite Amnestie, die erste wurde im Februar 1371 bei Antritt des Ministeriums Hohenwarth-Schäffle erlassen, in Folge deren die östreichifchen „Hochverräther" A. Scheu, Oberwinder, Most und Ändere frei kamen. — Die„Hofer Zeitung" ist dieser Tage confiscirt worden und zwar wegen eines aus der Agitationsnummer des„Volksstaat" abgedruckten Artikels: �„Orzanisirt Euch!"„Hochverrath" und „Vorbereitung zum Hochverrattz"(§ 81 und 86 des Reichsstraf- zesetzbuches) war das Halali, unter welchem die Hofer Preßjäger das Rothwild erlegten. Dieselben haben indeß doch eingesehen, daß in dem confiscirten Artikel von„Hochverrath" oder dessen „Vorbereitung" eigentlich absolut nichts zu entdecken ist, und be- rufen sich nun auf den§ 130. Auch gegen diesen können wir keinen Verstoß in dem confiscirten Artikel entdecken und die Re- daction der„Hofer Zeitung" wird jedenfalls, wenn dennoch ein Prozeß angestrengt werden sollte, den Beweis liefern, mit welcher Voreiligkeit gesetzeSunkundigc Beamte den Arbeitern ihre Press- vorenthalten. Das ist der Segen der„vorläufigen"(besser vorsündfluthlichen) Beschlagnahme! — In der Umgegend von Pforzheim treibt zur Zeit wieder der„Agitator" Schuster sein Unwesen. Derselbe ist von einer kopfhängerischen, augenverdrehenden Muckersippschaft als Agent engagirt worden, um den Arbeitern weiß zu machen, sie hätten sich auf Erden brav zu schinden, zu plagen und dabei ja nicht zu mucksen, sondern höchstens zu sparen und zu beten, wofür sie dann auch im Jenseits als Lämmer Gottes in Abrahams Schooß eingehen dürfen. Zum Glück ist indessen das arbeitende Volk nicht mehr so dumm, sich auf solchen Leimruthen fangen zu lassen; im Gegentheil ist die Arbeiterbewegung in Pforzheim im kräftigsten Aufblühen begriffen und daß unsere Genossen zu Pforzheim dem frommen Schuster schon tüchtig den Standpunkt klar gemacht haben, ersehen wir aus der„sittlichen Entrüstung" der gegnerischen Blätter. Der fromme Schuster hat nämlich nicht den Muth, Stand zu halten, wenn ihm Gegner gegenübertreten und„verbietet" deshalb gewöhnlich jede Diskusston. Unsere Pforzheimer Freunde lassen sich aber von einem Muckerapostel nichts„verbieten" und so wird dieser Schuster vielleicht noch zu der Einsicht gelangen, die ihm fehlt: nämlich daß eS für ihn das Beste wäre, bei seinem bimm- tischen Leisten zu bleiben! — Alle Anerkennung verdient die Opf-rwilligkeit der in Or-�k ganisationen vereinigten Münchner Arbeiter. Dieselben haben für»! ihr, von Parteigenossen Geiser redigirtes Organ„Der Zeitgeist V in der kurzen Zeit vom 1. Mai bis 19. Oktober nicht weniger i als 1063 fl. 18 kr. gesammelt. Nenne man uns eine zweite! Partei, die für ihre Sache ähnliche Opfer bringt. Die Opfer- i Willigkeit der Münchner Arbeiter können sich aber auch viele Partei-! genossen in unfern Reihen als Muster annehmen! Gewerksqenossenschastliches. Metallarbeiter-Gewerksgenossenschaft. ßhemnitz, 3. Dezember. Den Mitgliedern benannter Gewerk- schuft ist mitzutheilen, daß sich bei der Bevollmächtigtenliste in Nr. 119 des„Volksstaat" ein Fehler eingeschlichen hat, als es bei Wolfenbüttel Bev. Albert Salzmann, Langeherzogstraße 3i und Controlcommission: Leipzig , Adolph Petzsch Antoastraße 19,! 2 Tr. heißen muß. Zugleich ist zu bemerken, daß sich in Mann- heim eine Mitgliedschaft gebildet hat, und allenfallsige Zuschriften! an den dortigen Vevollmüchligten, Schlosser Friedrich Schneider, j Lit. I. 4, Nr. 10 zu richten sind. Für die Vorortsverwaltung: Rich. C. I. Wolf, Langestr. 9, 2-'J .....-._'•••>■■ Gewerkschaft der Holzarbeiter. Da trotz mehrfachen AnmahnenS Herr Zierfaß das fehlende Manuscript des GewerkschaftS-Protokolls noch nicht eingesandt hat, die Fertigstellung des Protokolls jedoch nicht noch weitere 9 Wochen aufgeschoben werden kann, so fordern wir Herrn Zierfaß hierdurch nochmals öffentlich auf, das in seinen Händen befindliche Material, Schriftstücke, Telegramme, Anträge rc. geordnet oder nicht geordnet, gleichviel, an den 2. Schriftführer des Congresses, Herrn Rudolf � in Erfurt , zur Bearbeitung einzusenden. Derselbe wird für um-. gehende Fertigstellung Sorg- tragen. Altona , den 6. Dezember 1873. Der Ausschuß. Correspondenzen. Wendnitz, 3. Dezember. Ja Nr. 116 des„Volksstaat" vom) 26. November e. brachten wir einen Bericht über die Art und; Weife der Einsammlung zum 25jährigen Jubiläum eines hiesigen- Elementarlehrers. Wir sahen ab von allen Persönlichkeiten und: hielten wir uns streng an das Sachliche. Trotzdem machten wir» uns dabei des Verbrechens schuldig, junge confirmirte Mädchen! für Schulkinder anzusehen. Nun, wenn man bedentt, daß jene? jungen Mädchen noch nicht zu wissen schienen, wie unschicklich; es ist, zu solchen Zwecken von Haus zu HauS zu laufen und da-- durch auch auf arme Arbeiterftauen sogar in Abwesenheit ihrer! Männer einen moralischen Zwang(mögen sie sich das in ihrer kindlichen Einfalt erklären lassen!) zur Beisteuer aufzuerlegen, und wenn man weiß, daß schon früher zu ähnlichen Umgängen in Reudnitz Schulkinder verwendet worden sind, so wird man unS wohl auch wegen unsers schrecklichen Versehens gern enffchuldigen. Wenn aber die heutige Nummer des Organs für„SchweinSknöchel: und Sauerkraut" in dem Bericht über die abgehaltene Feier des! betr. Jubiläums damit abschließt,„daß das, was der„Volksstaat" i in Bezug auf dieses Jubiläum im Voraus berichtete, bloße Er- findung, und waS in demselben Artikel über die hiesigen Schul- Verhältnisse stand, sinnlose Verdrehung" sei, ohne nur mit einem Worte nachzuweisen, waS erfunden und sinnlos verdreht worden, so halten wir eine solch knabenhafte Rechtfertigung vor der Oeffentlichkeit(wenn auch ganz im Sinne unsrer Koniphäen der SchweinSknöchelchen-Polttik) für so albern und absurd, daß wir unS in unsrer Abwehr ganz kurz fassen können.� Es ist einUnwahrheit zu behaupten(und zugleich Unsinn!), daß der„Volks- staat" im Voraus in Bezug auf dieses Jubiläum berichtet hättet nur die Borarbeiten hat er einer Beurtheilung unterzogen, die Bettelei vcrurtheilt und die Art und Wesse, wie dies gewöhnlich in Reudnitz geschieht, ein wenig bloß gestellt. Bei den ehemaligen Schülern mag man gesammelt haben, das bestreiten wir ja nicht, finden aber durchaus nicht« von dem Bettelumgang in den Fami- lien in dem Bericht mit angeführt. Wo liegt denn nun die Er- findung? Oder meint Skribifax etwa, daß die Angabe erfunden fei, solche Betteleien seien in Reudnitz gewöhnlich von einem Frauen� Kaffee-Klub— ich will ihn nicht anders bezeichnen— ausgegangen, so wollen wir ihm Beweise bringen und Namen nennen, daß ihn! die Augen übergehen sollen. Und wo soll denn in unserm Berichte eine sinnlose Verdrehung liegen? Etwa in der Angabe, daß ma»
Ausgabe
5 (10.12.1873) 122
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