und, iavtin sie dies thaten, ihre Beriheidigerpflicht erfüllthaben. Hätten sie es unterlassen, so hätten sie ihren Klientengegenüber sich eine Pflichtversäumniß zu Schulden kommen lassen.Was sind das aber für Rcchtszustände, die aus dieser«ziemlichsonderbaren Episode" hervortreten? Ein Gesetz, da» einen über-wiesenen Verbrecher der gesetzlichen Strafe entzieht, und ein Rich-ter, der einen Advokaten«rügt", weil derselbe seine Pflicht thut,wie das Gesetz es vorschreibt!— Freilich«ist der Staat nichtdazu da, bloß zum Spaß mühevolle Untersuchungen zu führen"u. s. w., allein er ist auch nicht dazu da, Gesetze zu geben,durch welche die Justiz«zum Spaß" wird. Hat«der Staat" inneumodischer Schnellgesetzfabrikation solche Gesetze erlassen, dannmuß er auch die Conseg Uenzen tragen— und gefallen den HerrenRichtern diese Conseguenzen nicht, gut, so mögen sie sich mit ihrenBeschwerden an die Urheber d-S unsinnigen Gesetzes: an Re-gierung und Reichstag wenden.— Dasselbe Kriegsgericht, welches in-Trunon den VerrätherBazaine einstimmig zum Tode und zur«schimpflichen Degrada-tion," bei welcher der Delinquent nach militairischcr„Sitte" einenFußtritt hintendraus bekommt, verurtheilt hat, ist sofort nach Ver-kündigung des Urtheils zu Mac Mahon gelaufen und hat dortum Gnade für den gebeten, den es soeben als Berräther Frank-reichs dem Tode überliefert hatte. Diese Komödie erklärt dennauch, wie Bazaine, nachdem er das angebliche„Todesurtheil" ver-nommen, heldenmüthig sagen:«Ich schwöre bei Jesus Christus,daß ich Frankreich uicht verrathen habe", also seiner übrigen Schmach«och gleich einen Meineid hinzufügen konnte. Getreu dem alther-gebrachten Grundsatze, daß ein Spitzbube gegen den andernstets„ehUich" fein soll, hat denn auch Mac Mahon den Bazainezu 20 Jahren Festungshaft„begnadigt" und auch die„schimpflich-Degradation" aufgehoben. Nun gelegentlich eine Amnestie undBazaine ist wieder ein freier ehrlicher Mann. Der Ausgang diesesProzesses ist also genau so gekommen, wie wir zu Anfang desProzesses(Nr. 93 ves„Bolksstaat") vermutheten; der kaiserliche!i.'anflnecht Mac Mahon, der durch eine„Ironie des Schicksals"Präsident der„Republik" geworden, hat seinen Mit- LanzkuechtBazaine nicht im Stiche gelassen. Jnoeß der Prozeß Bazaine,wenn er auch mit einer solch erbärmlichen Farce geendet hat, wiesie höchstens die preußischen Kriegsgerichte nach den Niederlagenvon Jena(1806) und von Frievland(1807) aufzuweisen haben,ist für uns durchaus nicht von unt-rgeordliet-m Werth«. Di- Aus-schlüsse und Enthüllungen, welche durch diese bandwurmartigeMonftre-Verhandlung zu Stande gekommen, entschädigen uns reichlich fürdas, was„unenthüllt" geblieben. Der ganze Prozeß hat einenEinblick gewährt in das Getriebe der modernen politisch-a Actionen,und Mancher, der verschiedene„große Männer" nur als„Helden"kannte, dürfte wohl eingesehen haben, daß das moderne„Helden�thum" mit seinen wohlfeilen Erfolgen auf dem bekannten goldbeladenen Esel reitet, der alle Festungen zu erobern weiß. DaSBuch Lamarmora und der Prozeß Bazaine! Derselbe„großeStaatsmann", der 1866 mit ungarischen„Reo olutionären"gegeu Oesterreich conspirirt, hat 1370 den Schooß- Spitzel derEugenie, den Herrn Regnier zum speziellen Agenten! Welch hüb-scher Vorwurf für den künftigen Geschichtsschreiber Preußens!— Berichtigung. In der letzten Nummer des Wiener„Volkswille"(Nr. 98) kommt in einem Artikel, überschrieben: Zur1'age der Arbeiterpartei, solgead« Stell« vor:„Der„Bolksstaat",schon früher von dem würdigen Bruder des späteren„Gründers"darum angegangen, ergriff Partei, indem er die Aufnahme einerSchmähschrift Scheu's zuließ und die Antwort darauf verstümmelte.Dann erst wurde ein Schiedsgericht vorgeschlagen, bei welchem dieentscheidende Stimme einem Mitglied der Partei in Deutschland,also einem Mann zufallen sollte, der seither unseren Verhältnissenfern gestanden und auf dessen Meinung der„Volksstaat" bereitsEinfluß gewonnen hatte. Der Berein..Volksstimme", der in seinerGesgmmtheit geschmäht worden war, lehnte das Schiedsgericht ab,da die Angelegenheit durch drei Nächte hindurch bcrathcn worden,und die streitenden Theile noch unmittelbar vor der Abstimmungihre Unterwerfung unter das Votum des Vereins erklärt hatten.Außerdem war die Ansicht bestimmend, daß in keinem Falleeine Wiedervereinigung mit Personen stattfinden könne, derenWesen mit der Gesundheit des Parteiorganismus unverträglichfei." So der„Volkswille". Wir wollen nicht auf die Frage:Scheu- Oberwinder zurückkommen und begnügen uns, zur thatsäch-lichen Berichtigung zu erklären: 1) der„Volksstaat" nahm durchVeröffentlichung der Scheu'schen Erklärung nicht Partei in demStreit; 2) der„Volksstaat"„verstümmelte" die Antwort auf dieScheu'ste Erklärung nicht; er milderte nur, im Interesse derAussöhnung, einige Ausdrücke; und 3) sollte das vorgeschlageneSchiedsgericht einen von beiden Parteien gewählten Obmannhaben und war namentlich die von dem„Volkswille" der Partei-lichkeit angeklagte Redaktion des„Bolksstaat" eifrig bemüht, durchConstituirung eines unparteiischen Schiedsgerichts dem traurigenZwist ein Ende zu machen.Daß nicht die angebliche Parteilichkeit des«Bolksstaat" unddes vorzescblagcnen Schiedsgerichts das wahre Motiv zur Ber-werfung des SchiedSgerichtSvorschlagS durch den Berein„Volks-slimine" bildete, erhellt übrigens mit hinlänglicher Deutlichkeit ausdem letzten oben abgedruckten Satz des Artikels im„Volkswille".— An die Redacteure des„Fortschritt" in P forzheim!*) Ja Nr. 33 Ihres Mucker- und Winkelblattes behauptenSie, daß der„Bolksstaat" im Laufe des letzten SommerSJohann Jacoby„etwas vornehm" einen«Halbfocialdem o-krate'n" genannt habe. Wir erklären Sie für miserable, infameLügner und Verläumder, so lange Sie uns nicht beweisen,daß wir dieS gethan.Die Redaktion des„Volksstaat."') Obwohl wir früher erklärt, daß wir un« mit diesem, von überßeschnavpten Schulmeistern beklexteu Papier nicht beschästigeu wollen,so glauben wir doch dem Wunsche von Psorzbeimer Patteigenossen nachgeben und obige Lüge an die Oessentlichleit ziehen zu müssen.Folgende Vertrauensmänner find neu angemeldet und bestätigtworden:Gera: Karl Bcätter; Neudörfel: F-iedr. Kircheis.Zugleich machen wir bekannt, daß Oswald Jurk in Forst(Lausitz) wegen organisationS- und prinzipienwürdizen B-rhaltenZ,indem er die Förster Arbeiter durch ein Z:itungS-Eiagesandt füreinen nationalliberalen Candidaten zu gewinnen suchte, unter Zu-stimmung der Forster Mitglieder auS der Partei ausgeschlossenworden ist.Hamburg, 14. Dezember 1373.Der Ausschuß:I. A.:August Geib, RödingSmarkt 12.H. Benneke, Kassirer, kl. Schäferkamp 34.Juuere Partei-, BerwaltuugS- und OrganisationS-Angelegenheiten.An die Parteigenossen!Nachbenannte Orte sind neu angemeldet und in die Partei-Organisation eingereiht worden:Correspondenzen./«ipzig, 15. Dezember. Trotzdem der hohe7„Rath der StadtLeipzig" bekannt gemacht hat, daß in diesen Tagen, vom 8. bis16. Dezember die Wählerlisten ausliegen sollten, ist eS That-sache, daß Ende voriger Woche einer Menge von Wählern, welchesich überzeugen wollten, ob ihr Name eingetragen sei, Wähler-listen nicht vorgelegt werden konnten, weil solche nochnicht fertig waren. Man legte den Leuten einfach die vonHaus zu HauS geschickten Bogen vor, auf welchen sie sich selbsteingezeichnet hatten. Die richtige Uebectraguag in die Wählerlistenist also nicht mehr zu controliren. UnS erscheint dieS zumMindesten sehr eizenthümlich und wir möchten wissen, was dasHeer von Schreibern, welche der hohe Rath besoldet, eigentlich zuthun hat, wenn die Wählerlisten nicht einmal zur rechten Zeitfertig gestellt werden können. Wir nehmen einstweilen Akt vondieser Amtsführung der Herren vom hohen Rathe der StadtLeipzig.Leipzig, 15. Dez. In Liebertwolkwitz fand gestern eineVolksversammlung statt, wo Hadlich und Stelzer mit bestemErfolg für Johann Jacob» wirkten; desgleichen in Gautsch, woRamm, Seifert und Bios den Arbeitern klarlegten, wen siezu wählen haben.Chemnitz.(Zur Nacheiferung.) Die„Chemn. fr. Presse"schreibt: Während die Wahlagitation in den Wahlkreisen Mitt-weida-Frankenberg und Chemnitz Stadt und Land schon seit vielenMonaten in Gang und eine mustergiltig orzanisitte Verbindungder Wahlcomitv's unter einander hergestellt ist, derart, daß dieWahl jeden Tag losgehen könnte, ist neuerdings die Agitation indem Wahlkreis Freiberz-Hainichen-Oederan energisch in Angriffgenommen worden und der Candidat Geib hat soeben eine Rund-reise beendet, die vom besten Erfolg begleitet war.— Die Gegnerentwickelten bisher im 15. Wahlkreise keine Thätizkeit, im 16. und9. Wahlkreise haben sie es noch nicht einmal zur Aufstellung einesCandidaten gebracht und es scheint in dieser Beziehung ihre Ber-legenheit groß zu sein. Es hat den Anschein, als wenn Liberaleund Conservative überall, wo ein Sozialdemokrat Aussicht aufErfolg hat, einmüthig mit einander gehen werden und das istsicherlich insofern von Nutzen, als dadurch die richtige Scheidungder Interessen sich vollzieht. Der Sozialdemokratie gegenüber sinddie Angehörigen aller andern Parteien eine reaktionäre Masse.—lieber die sehr zahlreichen Versammlungen, welche abgehalten wer-den, können wir nicht speziell berichten, es gilt für alle, daß dieGegner nur in höchst seltenen Fällen herauszutreten wagen, wasan sich schon beweist, daß die Stimmung des Volkes eine der So-zialdemokratie überaus günstige ist. Dem ist auch wirklich so undwir können hinzufügen: Die Haltung der engeren Parteigenossenist eine über alles Lob erhabene. Am vergangenen Sonntag warenim 15. und 16. Wahlkreise mindestens 250 Mann auf den Beinen,um Wahlaufrufe zu vertheilen; sind Versammlungen auf Dörfernanberaumt, welche 1—2 Stunden von den Hauptorten entferntliegen, so finden sich immer 20—30 aus den Centralorten, um denReferenten zu begleiten und den weniger vorgeschrittenen Arbeiterndurch ihr Erscheinen Muth und Vertrauen einzuflößen, das Wetterübt dabei keinen Einfluß aus. Mit nicht minderem Lob ist derAgitatoren zu gedenken, sie halten öfters Tag für Tag einen Vor______ W,„trag und am«onntag deren zwei; durch diesen allseitigen regen Arbeiter, welche bei ihren früheren Fabrikanten Schulden hinterVolksversammlungen kommen sie bloß bis an die Thüre.) So w«res auch in Zwönitz, wo ca. 100 Arbeiter anwesend waren; außer-dem auch ca. 20 Bourgeois. Unter Letzteren befand sich auch Einer,der früher häufig als Oppositionsredner aufgetreten ist, sich aberin der Mitte des Vortrags aus dem Staube machte. War da<Resultat auch gering, so ist doch der Anfang gemacht und noch 2Versammlungen vor der Wahl könnten uns die Mehrzahl derStimmen zuführen.— Besser steht unsere Sache im StollbergerBezirk, und unter den Kohlcnarbeitern von Würschnitz, Lugau undOelsnitz.Leider war auch die zu Niederwürschnitz am Sonntag den 7.Dezember Nachm. 3 Uhr einberufene Versammlung wider unserErwarten nur spärlich besucht. Thema wie in Zwönitz. Referentwiederum unser Freund Nauert. Der Grund zum schlechten Be-such liegt hier darin, daß den Herren Offizianten vor Weihnachtenviel daran gelegen ist, so viel wie möglich Kohlen zu Tage zufördern, damit das Weihnachtsgeschenk, welches gewöhnlich gemachtwird, wenn die Dividende der Herren Actionäre recht hoch ist,reichlich ausfalle. Viele kommen Nachmittags aus dem Schachtsind müde, die Uebrigen fahren ein und können die Versammlungebenfalls nicht besuchen. Unser Agitationsfeld wird nach den Feier-tagen dorthin verlegt werden müssen und werden wir durch etlicheVersammlungen zu einem für unsere Sache jedenfalls günstige«Resultat gelangen.Schmölln. In der Sonntag, den 7. Dezember Abend» 8 Uh rabgehaltenen Volksoersammlung referirte Motteler au» Ccim-mitschau über die Reichstagswahl. Die Versammlung war star kbesucht, das Bureau bildeten Schellenberg als erster, Marti uals zweiter Vorsitzender und Unterzeichneter als Schriftführer. DasReferat wurde auf keine Weise gestört und legte Referent die Folgender Klassenherrschaft in ausführlicher Weise aus; er bewies dabei,wie die jetzigen ReichstazSabgeordneten nicht mehr fähig wären,als solche zu gelten und wie dem nur abzuhelfen sei, wenn Man-ncr gewählt würden, die mit Kraft und Energie die Recht- desVolkes zu jeder Zeit vertreten. Hierauf wurde der Versammlungfür den Wahlkreis Altenburg als Reichstagsabgeordneter empfohlen:Hofbaurath Temmler aus Schwerin. Die Wähler wurden auf-gefordert, am Wahltage alle an der Wahlurne zu erscheinen undauf keine Weise sich von der Wahl abhalten zu lassen. Die Auf-forderung, der Partei beizutreten, ergab, daß sich 13 Mann indie Mitgliederliste gezeichnet haben. Die Versammlung wurde ge-schlössen mit dem Gesang des ProletarierliedeS:„Es tönt ein Rufvon Land zu Land". Wähler unsers Wahlkreises, an Euch ist eS,zu wirken und zu agitiren, damit wir am Wahltage einen ebren-vollen Sieg erkämpfen; wir unsrerseits werden bemüht fein, alle»aufzubieten, um zu siegen. Mit sozialdemokratischem GrußH. Pitzschler.Iranllenhaus«», 5. Dezember. Schon seit langer Zeit ist ei«allgemeiner Bericht von hier nicht mehr an die Oeffentlichkeit ge-kommen und doch hat seit dieser Z:it manche„Sklavennatur" vonArbeiter den Fuß und die Knute de? gestrengen Sklavenhaltersgefühlt. Aber auch mancher Arbeiter hat gezeigt, daß er weiß,daß er Mensch ist, mancher Arbeiter hat gekämpft und gesiegt.Gesiegt? wird man fragen? Ja gcsiegt! Es war ein moralischerKampf, wo der Arbeiter zeigen mußte, was Moral ist— undwaS sie sein maß. Die Arbeiter sind sehr oft, wenn auch nichtin öffentlichen Versammlungen, so doch sehr oft privatim mit ge-meinen Schimpfreden belegt und besudelt worden und welche»von beiden mehr zu verdammen ist, ist wohl nicht nöthig hierweiter auszuführen. So sind z. B. die hiesigen Knopfarbeitervor ihrer letzten öffentlichen Versammlung mit Eigenschaftswörter«belegt worden, wie man sie nie aus dem Munde eines Arbeitersgegen den Arbeitgeber hören wird. Als die Knopffabrikantennämlich von der Michaelismesse zurückgekehrt waren, erlaubten sicheinige Arbeiter, die sehr gute Arbeiter waren, deshalb aber nichtso viel verdienten bei ihrer guten Arbeit als andere bei ihrerschlechten, den Fabrikanten anzugehen, etwas Zulage zu machen;der Fabrikant sagt weder ja noch nein, beruft eine Fabrikanten-Versammlung ein und die Herren bilden unter sich einen Verband mit der Verabredung, kein Fabrikant darf bei einer hohenConventionalstrafe einen Arbeiter ohne Erlaubnißbescheinigungs eines vorigen Fabrikanten in Arbeit nehmen. Nun erklärten zwardie F abrikanten, diese Bescheinigung beziehe sich nur auf diejenige«lassen hätten. Wie hinfällig eine solche Aeußerung ist, war de«Arbeitern sofort klar und sie erklärten in einer öffentlichen Ber-sammlung, vom 1. November ab der Gewerkschaft der Holzarbeiterbeizutreten, welche« auch geschehen ist. Nun wütheten und tobtenEifer der engeren Parteigenossen wird die Masse mit sortgerissenund daS Steigen der Wahlaufregung ist deutlich zu beobachten.—Die Gegner haben sich bisher nur in drei Versammlungen hörenlassen, zu Brand und Frauenstein gegen Geib und zu Limbachgegen Auer, in allen Fällen hatte diese Intervention die günstizste aber die Fabrikanten gegen die Arbeiter; daS kümmerte natürlichWirkung auf die Massen, es war indessen dieses Auftreten von die Arbeiter sehr wenig, sie haben sich vereinigt und damit basta.Gegnern nicht etwa eine Folge planmäßigen Widerstandes, sondern— Daß nun aber der Haß der Fabrikanten ohne alle Grenze«es beruhte auf der zufälligen Anwesenheit von Leuten, die entweder ist, ist wohl leicht zu denken; so hatte sich unter Anderen so einvon dem Wesen der Sozialdemokratie oder von den lokalen Ver-„Schreibe- alles- für-Geld" bewogen gefunden, in einem Winkel-hältnisscn keine K-nntniß hatten.— Die Polizeiorgane haben sich blatt,„Der Deutsche", herausgegeben zu Sondershausen, zu erklären,hiSher noch keine Uebergriffe erlaubt, nur in Berthelsdorf bei Hai- die Knopfarbeiter wüßten nicht waS sie wollten, sie verdiente«Andreas Hancke.200 Thlr., wenn sie zwei Söhne hätten 600 Thlr., er nannte dieLehrer bei 200 refp. 314 Thlr. Gehalt Hungerleider— gegen dieKnopfarbeiter:c. ,c. Die Knopfarbeiter fanden sich aber garuicht bemüßigt, den Skribifap zu widerlegen, sondern sie wüsche«ihm den unlogischen Kopf mit seinem eignen corrupten Fabrikat.Wiederum große Sensation unter den Fabrikanten, und wiederumganz ruhiges Vorgehen der Arbeiter.Was hat man nicht alles versucht, um die Arbeiter zu besudelnund in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen, aber bis jetztist durch das correkte Vorgehen derselben das gerade Gegcntheilvon dem geschehen, waS man beabsichtigte. Und so wird eS wohlauch bleiben, wenn die Arbeiter fort und fort so streng geschloffenvorgehen wie es bis jetzt geschehen. Borstehendes ist nur ein Bei-spiel von viele», daS aber gerade in die Augen fällt. Aber Viele»,ach wie unendlich Vieles wird im Stillen abgeschlachtet, wovondie Oeffentlichkeit gar nichts hört noch steht; die Z eit wird ab«auch kommen, wo endlich jeder Arbeiter einsehen muß, welche Rechteer zu wahren hat, um auf daS Wort Mensch Anspruch machenzu können.l5ise»ach, 10 Dezember. In der am 6. d. M. stattgehabte«Parteiversammlung wurde am hiesigen Orte ein Wahlkomits au»5 Personen gewählt, welches die Aufgabe sich jetzt gestellt hat, dieAgitation im hiesigen Wahlkreis mit aller Energie zu betreiben.Es hat bereits seine Thätizkeit begonnen und bearbeitet die Land-bevolkerung mit aller Kraft. Die Stimmung ist gut, und eS wirdunsererseits nichts gescheut, fortzuarbeiten an dem großen Werk.Die Aussichten bei den Wahlen scheinen für uns günstig, da chergroße Theil der Landbevölkerung zum Klassenbewußtfein zu komme«scheint. Parteigenossen des Eisenacher Wahlkreises! An Euch trittaber jetzt die Pflicht heran, uns in unserer Aufgabe zu unterstützenmit allen Euch zu Gebote stehenden Mitteln, kem Opfer darf Euchscbon am ganzen Körper zittern, wenn sie nur eine in zweierlei �zu groß erscheinen, wenn Ihr Euer eigenes Interesse wahre« wollt.Tuch gewickelte Stütze des Staats zu sehen bekommen.(In der'Ihr werdet wissen, daß unsere Gegner sich schon längst rüsten, umnichen versuchte der anwesende Vertreter der Behörde eine Einschüchterung der Versammlung, nachdem der Herr Amtmann vorhersich schon allerlei Mühe gegeben hatte, die Versammlung zu ver-hindern. Es war dies ein sehr vergebliches Bemühen und Vahl-teich machte dem Herrn Ueberwacher den Standpunkt, welcher ereinzunehmen habe, ganz ausreichend klar.— Als einen Beweisfür den Eifer, mit welchem die Arbeiter die Wahlangelegenheitauffassen, wollen wir noch mittheilen, daß, nachdem wir gesternAbend die auch heute wieder im Jnferatentheil unseres Blattes be-findliche Aufforderung erlassen hatten, heute Bormittag schon meh-rere Hundert der verlangten Zettel mit Angabe von Namen, Woh-nung und Alter der Wähler eingegangen sind.Stollöerg. Daß im 19. sächs. Wahlkreise zur bevorstehendenReichstazSwahl noch tüchtige Arbeit erforderlich ist, bewies unswiederum eine zu Zwönitz am Sonnabend den 6. Dezember ab-gehaltene Volksversammlung, in der Nauert aus Leipzig über dendeutschen Reichstag und die bevorstehenden Reichstagswahlen refe-rirte. Zwönitz ist ein Städtchen von ca. 2600 Einwohnern, hattebei der letzten Reichstagswahl 293 Stimmen für Minckwitz, 55Stimmen für Liebknecht abgegeben, im Mordspatriotismus undVictoriaschicßen allerdings noch viel mehr geleistet. Schon deswegenwar es für uns von Wichtigkeit, Bresche zu schießen. Die arbei-tende Bevölkerung besteht meistens aus Webern, die einen Durch-'chnittshungerlohn von 3 Thlr. beziehen, d. h. der gute Arbeiter.Die Arbeitszeit ist mindestens 16—13 Stunden. Man sieht dieLeute sehr häusig bis spät in die Nacht arbeiten. Der Lebensunterhalt besteht aus Kartoffeln und Brot und ist eben so theuer alsin größeren Städten. So kostet das Pfund Brot 14 Pf., derDresdner Scheffel Kartoffeln 2— 2'/, Thlr. Infolge der schlechtenLebensweise und übermäßig langen Arbeitszeit ist es denn Zkeinwenn die Leute hier physisch und geistig abgestumpft sind