zu v-rsagen. Für den Augenblick kann dieser Gegensatz zwischen dem Votum und der Handlnnzsweise der niederen Bolksklassen nur ven Kirchenstceit vergrößern. Die Priester werden durch daS Aa- wachsen der Zrhl der ultramontanen BaltSoertreter ecmuthigt, während Parlament und Regierung, sich stützend auf eine starte liberale Majorität, zu neuen ZwangSmaßcegeln getrieben werden, die nothwendige Folge der Vermehrung der ultramontanen Abzc- ordneten. Die liberale Presse der katholischen Bezirke hat die Priester ernstlich davor gewarnt, daß sie mit zuviel Eifer die Wahl- ordre ihrer Bischöse ausführen, aber Niemand scheint zu erwarten, daß man auf die Warnung hören wird. Man erwartet aber, daß die große Majorität der gebildeten Katholiken für die Liberalen stimmen werde, wie bei den letzten Landtagswahlen in Preußen.* Somit: Klassenwahlsystem! DerLiberalismus* wird Zweifels - ohne durch Annahme eines Klassenwahlgesetzes auf Befehl Bis- marck'S dem durch Trampeln mit den Kürassierstiefeln Rachdruck gegeben werden wird, beweisen, daß Wiudthorst Recht gehabt hat, als er behauptete, daß der UltramontaniSmuS demFortschritt" voraus sei. ob sie schuldig oder nicht, daß sei daS Wesen und Treiben-der-ArbeitSaachweiSbureau in Leipzig besindea, da» in dieser S.'ilen Herr Biedermann berichtet schmunzelnd anS Thüringen in seinerDeutschen Allgemeinen Zeitung": Die sozialdemokratischen Agitationen haben in den letzten Jahren auch hier und sogar bei der Landbevölkerung so an AuS- dehnung»nd Tiefe gewonnen, daß die Regierungen nicht mehr ruhige Zuschauer bleiben werden. Schon im Laufe dieser Woche wird dem für den 16. Januar einberufenen SonderShausener Landtag ein Gesetz wider denMißbrauch deS VerfammlungS- rechts vorgelegt werden. Die Motive zu demselben sprechen eS offen aus, daß die Agitationen der Sozialdemokraten,die der bestehenden Ordnung in der menschlichen Gesellschaft und im Staate feindselige Grundsätze" verbreiten, der Regierung die Pflicht auferlegen, den drohenden Gefahren zu begegnen. Der Gesetz- entwurf entspricht dem preußischen Gesetz vom 11. März 1850 wider den Mißbrauch des Vereins- und Versammlungsrechts." Also in die kleinen harmlosen Raubstäätchen soll ein GenSdarmen- und Polizistendonnerwetter hineinschlagen! Daß das Gesetzdem preußischen Gesetz vom 11. März 1860 entspricht," deutet mit nicht zu unterschätzender Verständlichkeit an, woher die Fußangel« für die Versammlungsfreiheit, die man den Arbeitern legen will, bezogen oder auch vielleicht octrohirt worden sind. Stiebcr in allen Gassen! Im Uebrigen wird ein solches Gesetz die Sachlage nicht viel ändern. Wurde doch auch der Congreß der sozialdemokrati- scheu Arbeiterpartei zu Eise nach im August vorigen Jahres, trotzdem im Großherzogthum Weimar kein Vereins- und Ber - sammlungsgesetz existirt, auf auswärtige Reklamation durch zwei Mann Polizei überwacht! DaS Organ der Pariser Polizei, daSJournal de Paris", ärgert sich darüber, daß die Straßburger Arbeiter Bebel als Candidaten für den Reichstag aufgestellt haben.Wie", ruft dies edle Blatt auS,die französischen Arbeiter von Straßburz hätten in ihrer Mitte keinen Sozialisten gefunden, der sie auf den Bänken des deutschen Parlamentes vertreten könnte! Sie hätten die Can- didatur dem Preußen(prussiou) Bebel antragen müssen! Das ist eine Infamie, das ist die traurige Frucht der Lehren der Internationale. Wo diese Gesellschaft gewaltet hat, da giebt eS kein VaterlandSgefühl mehr." Wie ein Polizeiorgau bedauern kann, daß sich in Straß- bürg kein für den Reichstag passender Sozialist befindet, ist «nS unerfindlich. Wenn aber, wie ein Berliner Sauhirt" ver- sichert, die HerrenDenker" im deutschen Reiche glauben, Bebel fühle sich durch den AusdruckPreuße" gekränkt, so befinden sie sich im Jrrthum. Bebel sind die Phrasen der Pariser Polizei- spitzet gerade so gleichgiltig, wie die Albernheittn der Berliner Sauhirten". Er könnte höchsten» Vergleicht darüber anstellen, ob die Berliner oder die Pariser Presse amverkommensten" ist. Gewerksgenossenschaftliches. Manufaktur-, Fabrik- und Handarbeiter-Gewerksgenossen schast. Die Adresse des derzeitigen(2.) Vorsitzenden ist Aug. Fr. C ol- ditz, Tuchmacher, Fabrikftraße 612 in Crimmitschau . Correjpondenzen. Leipzig . In unserer letzten Nummer war fälschlich angegeben, daß der Stadtrath von Taucha Birnbaum'sche Stimmzettel mit seinem amtlichen Stemprl versehen hätte. Es wurden nur weiße Zettel ausgegeben, die den Stempel des Stadraths trugen, auf welche aber der Name des Candidaten noch zu schreiben war. Von diesen Zetteln hieß es, sie seien die allein giltigen. /uuzena«. Montag, den 6. Januar luden die hiesigen Na- tionalliberalen durch Karten ihre Befteundeten zu einer Wahlver- sammlung ein, welche natürlich im Geheimen tagen sollte. Aber die verruchten Sozialdemokraten hatten eS erfahren, und waren zahlreicher erschienen, als jene selbst. Herr Lindig, Prokurist der hiesigen mechanisch!» Weberei, brachte etwas zu Tage, was eine Ansprach« heißen sollte, in welcher er sagte, daß unter gewissen Umständen eine Partei einen Pflock zurückstecken müsse und so hätten sie sich mit den Conservativen vereinigt zur Aufstellung eines ReichStagScandidaten, und sei ihre Wahl auf den Amtshaupt- mann von Könneritz in Chemnitz gefallen, daß alle Wähler nur für diesen zu stimmen hätten und alle Stimmzettel, welche einen anderen Namen trügen, ungiltig seien. Er nannte die vereinigten Parteien die Ordnungspartei, während er eine andere Partei, welche sich geltend zu machen suchte, die Umsturzpartei nannte. Parteigenosse Hupfer legte klar, daß, wenn bloS für einen Can­didaten gestimmt werden sollte, man nur für den Candidaten Wilh. Fink in Leipzig zu stimmen habe, da derselbe bereits feit Wochen öffentlich aufgestellt sei; daß wir nickt nöthig hätten, in geheimer Versammlung zu tagen, sondern unsre Angelegenheiten in öffentlichen Volksversammlungen besprächen und er verlangte zu wissen, waS Herr Lindig unter der Umstarzpartei verstehe. Herr Lindig wußte sich nicht anders aus dieser Schlinge zu ziehen, als daß imBraunschweiger Volksfreund" von Seiten der deutschen Sozialdemokratie bedauert worden sei, daß die Commune von Paris den ihnen in die Hände gefallenen Gegnern nicht die Köpfe abgeschnitten. Hupfer erwiderte, daß allerdings kein einziger Mord- fall von Seiten der Commune vorliege, daß aber, nachdem dieselbe gestürzt war und die sogenannte Ordnungspartei ans Ruder kam, die Menschenschlächterei begonnen habe, daß Hunderte von Weibern , Kindern und Greisen hingeschlachtet wurden, ohne zu untersuchen, OcdnunzSpartei. Herr Lind ig mit seinem Anhang hatten nichts Eiligeres zu thun, als das Weite zu suchen, währenddem ihnen Hapfer noch in die Ohren raunte, daß die Sozialdemokratie, wenn auch mit schweren Kämpfen, doch noch zum Sieze gelaazen wird. So endigte diese Versammlung zu unserem Vortheil. 8. Wenig. Der Tag de» 9. Januar« war für die Sozialdemo- kcatie ein Pstnzsttaz: eS wurden der Seelen viele zum Eoanzelium der sozialen Lehre bekehret; der Tag war-in AufirftehullzStaz: auS der Verworrenheit der Gefühle und Empfindunzen trat bei vielen Männern das Wissen von der Rechtmäßigkeit und Roth- wendigkeit der Sozialdemokratie hervor, llm 9 Uhr Abend» riefen sich die wackera Streiter Penig » für Befreiung de» Proletariat« Sieg! Sieg! zu. Geschlagen, lämmeclich geschlagen, zerstoben die Herren der National-Liberalität! Die niederschmetternde Logik in den Ueberwcisungen FinkS von der Erbärmlichkeit der national- liberalen Partei bereitete derselben ein Grausen. Unser Fink hatte schon einmal seine Stimme in Penig schlagen lassen. Die Zuhörerschaft war damals nicht so stark. Trotzdem fürchteten die Nationalliberalen bei der Wahl eine Niederlage, da auch die Conservativen einen eigenen ReichStagScandidaten auf- stellten: Könneritz auS Chemnitz ; sie erwählten also zu ihrem Candidaten Siegel, Advokat:c. oc. Kein Sozialdemokrat wußte etwas von einer von den Nationalliberalen beabsichtigten Wahl- Versammlung. Unser Fink nahm am 9. gegen Abend seine» Flug auS Leipzig nach Rochlitz ; dort wollte er mit Könneritz in einer Wahlversammlung ein Wörtlein reden! In NarZdorf erfuhr er, daß auch in unserem Penig Wahlversammlung sein sollte. Schnell ist die Reiseroute geändert! Bald sind die Arbeiter verständigt; ein Händedruck, ein Blick, ein Wort, man weiß seine Schuldigkeit. Und die Versammlung beginnt. Die Räume sind gefüllt. Man steht alle Parteien. Auf allen Gesichtern ist Erregung zu lesen, Bestürzung auf denen der N»tionalliberalen ob unser» Dasein», freudige Zuversicht auf den unsrigen. DerEinberufer der Ver- sammlung", wie sich der Herr Häberlein von hier nannte, bestieg die Rednerbühne. Dieser Häberlein ist ein sogenannterMaikäfer", nahm auch Waldheim längere Zeit als sein Domicil. Jetzt ist er ein wüthendcr Soziallstenfcesser au» Unwissenheit; denn er kennt alles andere mehr als da« Wesen der Sozialdemokratie. Häberlein betonte, daß die Liberalen, sollte heißen Nationallibe- ralen, die Versammlung veranstaltet und da» und da» und da? beschlossen hätten; wer nach ihrem aufgestellten Candidaten Siegel sprechen wollte, hätte 16 Miniten Zeit. Da unterbrach ihn Börner aus Wechselburg , ein wackerer Kämpe für unsere Joeen, der denselben große Opfer gebracht hat; er verlangte Bureauwahl. Häberlein, ein Ignorant in dem Reichswahlgesetz, wollte Börner zum Schweigen bringen. Der Kampf zwischen beiden Männern dauerte gegen eine viertel Stunde. Die Sozialdemokraten bekamen Vertrauen, schloffen sich an einander an; die Stimmung der Nationalliberalcn, die daS unverständige Vorgehen Häbecleins in ihrem eignen Interesse nicht billigen konnten, war eine gedrückte. Fink und Siegel, die zwei Gegner, sprachen, um den Streit zu schlichten. Siegel schlaumeierte, er appellirte an da» gute Herz, an dieGastfreundschaft" der Peniger , die ihn, denGast", doch ein paar Worte ruhig aussprechen lassen sollten, warum wolle mau denn erst so viel Zeit mit der Wahl eines Vorstehers-c. verlieren und so fort. Aber Siegel verrechnete sich. Wie eine geschlossene Phalanx hielten wir zusammen:eS wird nachdem Gesetz vorge- gangen, es wird ein Vorsitzender gewählt!" Und Freund Börner auS Wichselburg ward Vorsttzender. Großer Gott! Die Gesichter der Nationalliberalen! Man denke sich aber auch: sie berufen die Versammlung ein, und die Sozialdemokraten, gegen die die Ver- sammlung gerichtet sein soll, bekommen in ihr das Heft in die Hände. Siegel sprach; was er sprach war Kohl! selbst seine Anhänger waren nicht mit ihm zufrieden(er hat in Penig nur 27 Stimmen erhalten). Jetzt ließ auch Fink sich hören. Ja, da ging einem das Herz auf; das war der richtigeReitzuschlaz" auS voller Kehle. Er nahm die Nationalliberalen in die Arbeit und gerbte sie denn auch vorzüglich, meisterhaft moralisch durch; an dem Felle der Nationalliberalen blieb auch nicht ein einzige«gutes* Haar. Siegel wimmerte nachher etwas von der Mildthätigkeit der Nationalliberalen gegen die Arbeiter; alle Errungenschaften der Arbeiter seien ein Geschenk der Nationalliberalen. Fink verwies .ihm solche Impertinenz und Entstellung der Thaffachen so kräftig, daß eS dem Siegel, wie eS schien, kalt über den Rücken gelaufen sein muß, denn er zog schnell seinen Schafpelz an. Ich dachte dabei an die Wölfe , die in Schafpelzen andere Menschen bethören. Fink hat unserer Sache viele Herzen erobert! Die Niederlage der Nationalliberalen war schmählig. Fink Erhielt des andern Tages über 440 Stimmen. DaS ist für Penig schon viel, denn der Boden war früher noch nicht recht bearbeitet worden. Wir wünschen bloS, die Weisen unsers Fink recht jbald wieder ertönen zu hören. Wir aber sind inne geworden, waS eS heißt: Seid einig! Wir werden stets daran denken, durch Einigkeit wird uns Alles werden! Die Parteigenossen. Pwicka«. WaS die Verhältnisse der Schneider am hiesigen Orte anbetrifft, so find dieselben im Allgemeinen sehr schlechte zu nennen. Die Ursache mag wohl darin zu suchen sein, daß sich erst im März vergangenen Jahres eine Mitglicvschaft der sozial- demokratischen Partei hier gebildet hat, und souach alle Aufklärung rhlte. DaS Spießbürgerthum dagegen hatte recht freien Spiel- räum. Auch bis jetzt übt die Partei noch keinen sonderlichen Einfluß auS auf die Bevölkerung im Großen und Ganzen. D:r Schneiderverein datirt auch erst vom 1. November,«. I. und so ehlte auch hier die Agitatton. Wenn wir mit allen Kräften jetzt gemeinschaftlich arbeiten, kann es uns nicht fehlen, einen Einfluß auf die hiesige Bevölkerung auszuüben. Der Verein zählt gegen- wärtig ca. 33 zahlende Mitglieder, welche, wie die Liste nachweist, nach und nach eingetreten sind. Das Lohnverhältniß zerfallt un- gefähr in folgende drei Klassen. Erste Klasse: Für schwarze Arbeit 3 Thlr. 26 Ngr. bis 4 Thlr.; Stoffarbeit 3 Thlr. 10 Ngr. bis 3 Thlr. 16 Ngr.; Hosen und W:sten 2627 Ngr. auch 1 Thlr. Zweite Klasse: Für schwarze Arbeit 3 Thlr. bi« 3 Thlr. 10 Ngr.; Stoffarbeit 2 Thlr., 2 Thlr. 10 Ngr. bis 2 Thlr. 26 Ngr.; Hosen und Westen 17'/- 22'/- Ngr. Dritte Klasse: Für schwarze Arbeit 2 Thlr. bis 2 Thlr. 16 Ngr.; Stoffarbeit 1 Ihlr., schreibe einen Thaler, 1620 Ngr.; Hosen und Westen 12'/- 13 Ngr. Mit solch einem Hunzerlohn muß der Arbeiter hier zufrieden sein. Aber warum thut ihr nichts, um eure Lage zu verbessern, könnte man uns entgegenhalten. Ja, wenn die Konkurrenz unter den Arbeitern selber nicht bestünde und wenn wir namentlich organisirt wären, dann ließe sich schon etwas machen. So lange das aber nicht ist, werden wir die willenlosen Opfer der bestehenden Ver- hältnisse bleiben. Es ist Thatsache, daß einzelne Arbeitgeber häufig nach Leipzig reisen, um Arbeiter zu engagiren. Dort machen sie den Arbeitern weiß, sie zahlten die Leipziger Preise und die Lebens- beditrfnisse sseien auch billiger als in Leipzig . Es soll sich ein fäugerei sehr gute Gsschäfte mrchen soll. Nrtüelich haben die Arbeitgeber den Arbeitern etwa» vorgemacht, und wir könnien wsh an zehn Collegen»'naen. die, bitter enttäuscht, Z vickau sofort wieder verließen. Der Preis der LebenSbedürfaiss: nsrmirt sich folgendermaßen: DaS Pfund Rindflnch kostet 7 Gr. 6 Pf., Schweinefleisch 3 Gr.» Kalbfleisch 6 Gr., das Pfund Bcod 1 Gr. 5 Pf., daZ Pfund Butter 16 Gr., der Scheffel Kartoffeln 2 Thlr., das halbe Liter Lagerbier 17 Pf., das Einfache 9 Pf., der Scheffel Kehlen 20 Gr. Die Mihlzeit McktazSessen 3 Gr. 6 Pf., welche» aber kaum zu genießen ist, dann 6 Z Gr. und da ist nicht viel dazu. Und obendrein haben die Bäcker ihre Waaren wiederum um ei» Bedeutendes vectheuert, ohne dabei der Gesellen zu ge- denken. Auch der MiethSzinS ist gestiegea, bei ming-lnden und schlichten Wohnungen. Ist e» da stich zu bestehen bei einem DucchschnittSoerdienst von 3 Tylr. bis 3 Thlr. 10 Gr.? Aber was braucht der Arbeiter zu leben, eS genügt, wenn er arbeitet, arbeitet, so lange bis er zu Grunde geht. Da» Leben, da? gute Leben ist Sache der Besitzenden, diese werden den Ertrag unserer Arbeit schon zu verwenden wissen. Sie haben ja Kinder, die eine anständige" Erziehung erhalten müssen. Und wozu ist der Wein, das Wild und Geflügel da, doch nur, damit der Besitzende nicht zu kurz komme. Wir haben auch Kmder. doch die können in die Acmenschulc gehen, dort wird ihnen da» für die Unterdrückten und Armen bestimmte Maaß von Bckdunz eingetrichtert und dort lernen sie auch nicht denken. Der Arm: darf nichts wissen, darf nicht denken, das könnte den Besitzenden gefährlich werden. Das, College «, sind die Verhältnisse, in denen wir un» be- finden, und sie werden sich nicht eher günstiger gestalten, so laag« wir vereinzelt gegen sie ankämpfen. Darum auf, Collegen, bildet allerort« GewerkSgeaoffensch ästen, denn vereinzelt sind wir nicht», vereinigt alle».Wir haben nicht» zu vecliereu als uns« Ketten, aber eine Welt z» gewinnen." Noch EmS: Leset all: denBolkSstrat"; er darf in keiner Werkstatt fehlen. Wenn der Arbeiter eine Pflicht zu erfüllen hat, so ist es die, daß er die Organe lese, die mit aller Eutschiedenheit eintreten für sein Wohl und Wehe. Mck Brudergruß und Handschlag Die Schneivergehilfen zu Z vickau. Friedrich Heerklotz, z. Z. Beoollmächtigter. Limbach, 15. Januar. Die Wahlschlacht ist b-euv-t uno hat unsere Kcaftanstrengung auch den Erfolg de» Sieges zu verzeichnen. Unser Candidat Julius Vahlteich erhielt im Ganzen 7179 Stim- men, wogegen Dr. Gensel mit 6744 Stimmen in der Minorität blieb. Di- beiden angeführten Zahlen bewüsen, mit wstchec Energie unv Kraftaufwand von beiden Seiten gekämpft worven ist. Bei der ReichStagswahl im Jahre 1367 waren im Ganzen ca. 6600 Stimmen abgegeben, wohingegen es bei der RnchStagSwahl 1371 bei drei Candidaten auf 9731 Stimmen gebracht wurde unv dies- mal sind auf zwei Candidaten sogar 13,923 Stimmm abgegeben worden. Wie anderwärt« so auch hier gab man sich alle erdenk- liche Mühe, uns den in Aussicht stehenden Sieg zu vereiteln. Er- wähnt zu werden verdient, daß die Anhänger des Herrn Gensel stets nur Wihlversammlunzen hinter verschlossenen Thücea, d. h. unter Ausschluß der Arbeiter, abhielten. Vom Comitö beauftragt,' ging Unterzeichneter zu den drei Wahlvorstehern de« hiesizen OrteS, um zu ermöglichen, daß vom Arbeiter-Wahlcomitö 1, bez. 2 Mann, n zum Wahlausschuß zugezogen werden möchten. Bei den Herren* Matth-S und Ackermann wurde mir auch zuvorkommend Zusage* gethan, wohingegen Herr L. Lobet als Wahlvorsteher sagte: Rein, ich habe die betreffenden AuSschußpersonen schon ernannt, da hätten G; Sie müssen eher kommen(es war 6. Jan.). Nach längerer AuS«» einandersetzung entließ er mich mich dem Bemerken, er werde sich'» überlegen. Er hat aber Niemand von uns zugezogen. Daß trotz- 1C dem daS betr. Wahllokal von uns besetzt wurde, ist natürlich. f Bis zum letzten Augenblicke gaben die Gegner die Hoffnung noch nicht'auf, uns geschlagen zu sehen, eS dauert- aber nicht lange, S wältigen Resultate an unS eingingen, wurden wir fff 'A w< e ab fbt P- w> 40 de, nachdem die auswärtigen zu der Hoffnung des SiegeS berechtigt. Je mehr bei un» die Siegesgewißheit stieg, desto niederzeschlazeuer wurden die Gegner, welche auch die Resultate auf telegraphischem Wege sich verschafft� hatten. Da nun der Sieg auf unserer Seite, so hat man auch'n nicht derartigen Lärm gemacht, als wie es geschehen fein würde, wenn wir unterlagen. Man suchte durch Todtschweigea der Re« sultate von Seite der Gegner sich den Anschein zu geben, al» wen«"I man nicht wüßte, auf welcher Seite der Sieg sei. DaS Ergebniß der Wahl veranlaßt mich, an alle Arbeiter die Mahnung zu richten, daß fle nicht glauben dürfen, damit fei nu» Alles gethan, eS muß vielmehr Jeder, welcher mit uns einver- standen, sich der sozialdemokratischen Arbeiterpartei anschließen unv die Arbeiterblätter, ganz besonder» dem in Leipzig {erscheinenden BolkSstaat" in jeder Hütte und in jeder Werkstatt Eingang zu verschaffen suchen, denn nur dadurch, daß wir Alle für Einen und Einer für Alle einstehen, können wir früher zum Ziele gelangen. An die Parteigenossen, bez. Comitö's des 16. sächs. Wahlkreise» richte ich schließlich die Aufforderung, recht bald etwaige Ansprüche an daS Central-Wahlcomitö, sowie auch noch verfügbare Geld»«.. zur Deckung der Kosten an den Unterzeichneten gelangen zu lassen, damit schnellstens ein- summarische Zasammenstellunz bez. Abrech- rechnang erfolgen kann. Mit sozialdemokratischem Gruß Carl Schumann. Dresden , 26. Dezember. An alle Töpfer Deutschland», Oestreich» und der Schweiz . In Erwägung, daß wir strikende Töpfer Dresden » Alles aufgeboten haben, um ein Normal-Ber- hältniß zwischen Arbeitzeber und Arbeitnehmer durch volle zwölf Cr Wochen herbeizuführen, waS der beifolgende Brief der Arbeitgebers beweist, indem wir denselben sofort durch Neuwahl deS Comitö»,! jiit welchem die Arbeitgeber verhandeln wollten, nachgekommen 7?' sind, so haben die Arbeitgeber uns dennoch als Kinder betrachtet;!.. trotzdem daß da» neugewähltc Comitö zweimal de« Vorstand derS� Arbeitzeber interpellirt hatte, wegen der Verhandlungen und e» die Herrn binnen vier Wochen nicht im Stande waren, wa» wieder der Brief bezeugt, so sehen wir un» veranlaßt, durch Zeitverhalt« nisse gedrängt, unseren Strike zu vertagen und nächste» Jahr wieder aufzunehmen, um allen Collegen, welch: unsere gerechte Sache mit so großer Aufopferung unterstützt haben, gerecht zu werden. Wir bitten aber dringend, jeden Zuzug von hier fern zu halten, damit der ArbeitSmarkt geschwächt bis zu unserem Siege bleibt. Abrechnung folgt bald. Gleichzeitig erlauben wir uns anzuzeigen, daß unser Nacht« quartier für Fremde, sowie unentgeltlicher Arbeitsnachweis ia. Dresden sich große Brüdergasse 12, in M--n L-ipzigerstr. 161�? bei Herrn Ran befindet. Das Comitö. F. Schmeißer, Vorsitzender. J" DaS an das Comitö der Töpfergehilfen gerichtete Schreibe»" der Arbeitgeber lautet: L Ihre Zuschrift vom 10. November haben wir nicht mehs" i erwartet, nachdem der Vorstand unseres Verein» von Ende l", Hell lal on h\ >tc sie: «Ii