Beweis zu geben, daß ihr Interesse ein Gegenstand der ernstesten Erwägung sei. Wa« freilich diejenige weit zahlreichere Arbeiter- gruppe, die den in Rede stehenden Führer(Oberwinder) schon längst als ein Werkzeug in den Händen der Polizei beargwöhnt, nicht abgehalten hat, die ganze Enquete so öffentlich als möglich al« eine auf Täuschung berechnete Comödie zu qualifiziren." ES kann unS selbstverständlich nicht einfallen, den Argumenten derRheinischen Zeitung- ohne Weiteres beizupflichten. Indessen liegt jetzt die Sache anders al« früher, wo Herr Oberwinder auf die Behauptung derBuchbinderzeitung", er sei Mitarbeiter der offiziösenMorgenpost", einfach sagte, die» sei nicht wahr. Daß da» jetzige Auftreten Oberwinder», wie e« in allen Blättern zu lese», den Prinzipien der Sozialdemokratie nicht entspricht, ist sonnenklar, und wenn Herr Oberwinder, wie imIllustrirten Extrablatt" zu lesen, sich auf de» Bällen de« Bourgeois- Schrift- stellerverein« Concordia  , wo diehohe" Schwindlerfchaft Oester- reich«»o«genialen Staatsmann" Andrassy und vom Millio- nendieb X.?). Z. bi« herab auf denSauhirten" Etienne sich gegenseitig bekomplimentirt, sich al«Bertteter de» Arbeiterstande«" wohl fühlt, dann mag allerdings, um mit derGleichheit" zu rede», die österreichische Arbeiterschaft so bald als möglich unter- suchen, wo denn der Hungertyphus am besten beseitigt werden kann: im Reichsrath, auf Concordia  -Bällen oder sonst irgendwo. Wenn da« Wort SalomoS  : nicht« Neues unter der Sonne, auf irgend einem Gebiet volle Geltung hat, so ist e» aus dem der zunftmäßigcn Politik, aliasgenialen" Staatsmannschaft. Al« Louis Bonaparte  , de« deutschen Kaiser»lieber Bruder", noch drüben in Frankreich   regierte, da merkten selbst die schwerstdenkenden ZeitungSphilister des Denkervolk», daß der ganze R gicrungSapparat des damals nochgenialen" Vetters dem Onkel entlehnt, und das zweite Kaiserreich in der Form eine äffisch getreue Copie des ersten Kaiserreichs war. Und alle Kniffe, Tücken und sonstigen Genialitäten" deS ersten Kaiserreichs waren ihrerseits wiever Copien römischer, byzantinischer, flanzösischer u. a. Muster, die ihrerseits wieder, wenn man tiefer zurückgreift, sich als Copien erweisen, bis man zuletzt das Original und den UrtypuS in der rohsten Bestialität deS Affenmenschen entdeckt, welcher in seinem sich erweiternden Gehirn zuerst die kulturkämpferische Idee ausbrütete, daß die Jagd auf den Menschen, richtiger auf den affenmenschlichcn Mitbruder eine sehr profitable Beschäftigung sei. In dieser Jvec liegt die ganzegeniale Staatsmannschaft" aller Völker und Zeiten zusammengedrängt von besagtem, leider namen- loS verbliebenen(zonst könnten die Nationalliberalen ihm ein Denkmal errichten, als dem Prototyp, Urmuster und Urbild ihres Genialen") Menschenaffen oder Affenmenschen bis herunter(oder unsertwegen auch herauf) zu den allerneusten staatsmännischen Mode- figuren. DaS italienische Theaterpublekum hat die Gewohnheit, bei Aufführungen neuer Opern stet«, wenn etwas schon früheres Dagewesenes kommt, den Namen des geplünderten Tondichters auszurufen, womögtich mit Angabc des Werks und der Stelle. Wenn das politische Publikum dieselbe löbliche Gewohnheit hätte, stände eS schlimm um dieGenialen", wenigstens um ihre ,.Ge- nialität". Zum Beispiel da heimische oxerapla odiosa (Beispiele gehässig) sind, wollen wir uns ins Ausland wenden nehme man da den Hrn. General Serrano in Spanien  . Wie schlecht wäre es ihm ergangen, und erginge es ihm, gälte jene be- denkliche Sitte den Schauspielern der Staatsbühne gegenüber. Als er vor 2 Monaten die CorteS auseinandersprengteLächer­liche» Plagiat! 18 Brllmäre! 2, Dezember! 10. November!" Als er hernach sein Manifest erließ, in welchem die Nothwendigkeit der Staats- und GefellschaftSretlung betont wardLächerliches Plagiat! Abgedroschene Phrasen! Bonaparte I! Bonapartc II! Mantcuffel! Brandenburg  ! Thiers! Dutzende von Königen, Zaun- königen, Ministern und Ministerchen haben schon dutzend- und hundertmal dieselbe Melodie gepfiffen. Pfeif besser, Bruder Ge sellschaftSretter!" Und jetzt gar, da er ein Plebiszit in Szene setzen will Hast Du denn gar keine Original-Jvee in Deinem militärischen Schädel. Kann man mit so wenig Verstand und Geist Gesell- schaftS- und Staatsretter sein? Bonaparte I., Bonaparte III.! Kannst Du denn nicht« Neues liefern? Wir haben ja Dich und Deines Gleichen sehr theuer zu bezahlen, dafür haben wir von Rechtswegen das Recht zu verlangen, daß man uns nicht immer den alten Kohl aufwärmt und vorsetzt! Laß Dich heimzeigen, Du schlechter Musikant und produzire Dich nicht wieder, ehe Du mit einem eigenem und einem guten Stück aufwarten kannst!" Nun auf den: politischen Theater herrscht leider diese Gewohnheit nicht; je abgedroschuer das Stück, desto größer der Erfolg. Der Spieler muß nur keck, unverschämt, rücksichtslos sein, thun wozu er Lust hat; nehmen wo und was erfindet; schwatzen was ihm einfällt nach der famosen Regel, die Gil Bla» von dem spitzbübischen Be- dienten empfängt, und dieGenialität" ist fertig, der kecke Abenteurer ist eingroßer Staatsmann." Serrano wird folglich auch nicht ausgelacht werden; im Gegcntheil das gcsinnungStüchiigs Publikum, das bisher anderweitig zu sehr beschäftigt war, um ihm seine volle Aufmerksamkeit zuzuwenden, hält schon den Lorbeer- und Oelzweig bereit, um den spanischen Abklatsch der zwei Bonaparte feierlich zu krönen, und in da« Pantheon derGenialen" aufzu- nehmen, daS zum Glück ganz nebenan eine Kloake hat, in die man gelezeutlich dieGenialen" wirft, gelegentlich das heißt, wenn man hinter sie und ihre Schliche gekommen ist, wie da« weiland der große Lump und geniale Staatsmann Mirabeau buch- stäblich erfahren mußte.*) Die Gefängnisse Sachsen  « beherbergen gegenwärtig nicht weniger al» acht Sozialdemokraten. Zu Döbeln   hat Walster, der MajestätSbeleidlger, seine russischen Studien wieder aufgenommen; da« gleicheStaatsverbrechen" bannt Franz von derChemnitzer Freien Presse" in die Kerkermauern von Mitt- Weida. Klemp und Daschner mögen sich in der Dresdener  Gifthöhle" des Reiche« Herrlichkeit vorstellen, die deralte Bar- barossa" mit sich in den Kyffhäufcr genommen haben soll, wäh- rend Uhle im rothen Thurm zu Chemnitz   nunmehr weiß, daß die Wahlagitation zu Gunsten der Sozialdemokratie auch staatS- gefährlich ist. Zu Hubertusburg   sehen Liebknecht und Bebel dem Tage entgegen, wo dieVorbereitung zum Hochverrath" ge- sühnt sein wird, während im Leipziger BezirkSgerichtSgefängniß Seiffert der auf den 7. März angesetztenAuferstehung" harrt, in Ersatz dessen dann baldigst BloS zur dreimonatlichenRuhe" eingehen wird. Rsstuiesoat in paoe> justitl» wir wollen die Gerechtigkeit« hier ungeschoren lassen! Sela! ') Mirabeau'« Leichnam wurde im Pantheo« aufgestellt. Als später sei» niederträchtiger Bcrrath an de« Tag kam, wurde der Tadaoer in die tloake gewarjen. Parteigeuoss« Zirfa« in Main  ; ist weg««»»geblicher MajestätSbeleidigunz" zu zwei Monate» GeftegaiK verurtheilt worden. Vierzehn Entlastungszeugen habe» gegen de«Dienst- cid" eines GenSdarmcn, der die Versammlung überwachte, wo ZicrfaS da«Verbrechen" oerübt haben soll, Nicht« vermocht. k'iat juititia! Gewerksgenossenschaftliches. Allgemeiner deutscher Gchneiderverei«. -teipjig, 1. März. In Nr. 1 d. Bl. lese» wir»o« Au»- schuß die Bekanntmachung, daß die Einzeichnung i« de» Kranken- kassenbund vorzunehmen sei, zugleich die Aufforderung: Jeder Be- vollmächtigte solle, vom T«ge der. Veröffentlichung an gerechnet, binnen 14 Tagen die Namen der Eingezeichnete» einschicke». Wir erwarteten nun, jeder Bevollmächtigte würde seiner Pflicht so bald wie möglich nachkommen, sahen de««ege«»ach Verlauf der vierzehn Tage jeder Nummer de«VolkSstaat  " mit Spannung entgegen, hoffend, sie würde die Eröffnung der Krankenkasse ent- halten. Wie groß war daher unser Erstaunen, al« wir die Nr. 22 erhielten, kaum ein Dritttheil der Mitgliedschaften hatte ei« Re- sultat eingeschickt. Woher diese Lauheit? Denn so"kann man e» jetzt nur noch nennen, nachdem nach der ersten Aufforderung, statt 14 Tage, 8 Wochen vergangen sind. Wie kann man in solcher Gleichgültigkeit verharren? Doch, Genossen! Ihr könnt zetzt noch manche« wieder gut macheu, wenn Ihr mit neuem Eiser vorwärts geht. Wir ersuchen deswegen alle Mitgliedschaften, im Interesse der gute» Sache, da- für zu sorgen, daß die Krankenkasse so schnell wie möglich in'« Leben tritt, Jeder muß dazu treten. Ganz richtig ist von Berlin  bemerkt worden, sie werde ein tüchtiger Agitator sein und eS müßte schlecht um unsere Sache stehen, wenn wir diesen Agitator nicht tüchtig ausnützen wollten, wa« ja nur dadurch geschehen kann, daß 500 Mitglieder sich erst einzeichnen lassen. Nochmals fordern wir Euch ans: Werft alle Trägheit weg, und rüttelt Euch aus, denn nur dadurch, daß Jeder mit Begei- sterung für unsere Sache eintritt, gelangen wir zum Ziele. An die College  » in Göttingen   die Anfrage: Wie steht e« denn mit Eurem Versprechen, auch einen Verein zu gründen? Over habt ihr nicht aus eigener Erfahrung de» Schluß gezogen, daß nur durch Organisation etwas zu errreichen ist? Wichtiger Angelegenheiten halber möchte ich in Weimar   mit Gesinnungsgenossen in Correspondenz treten, ersuche deswegen dringend, mir einige Adressen zukommen zu lasse». Nach Nürnberg   Dank und Gruß. Mit sozialdemokratischem Gruß für die hiesige Mitgliedschaft: Ludwig Witt, Bevollmächtigter. Elisenstraße 4, I. Wraunschwetg, 24. Februar. Den Bereinsgenossen zur Nach- richt, daß die Zahl 600 zum KrankcnunterstützungSbunde erreicht ist. Augsburg  , Berlin  , Landshut  . Leipzig  , Halle   a. S., Chemnitz  , Braunschweig  , G�ßen, Stade  , Nürnberg  , Zwickau   i. S., Helm- städt, Schwäb. Gmünd und Elberfeld   haben dieselbe Zahl voll gemacht. Der Bund konstituirt sich am 1. März d. I., die Sta- tuten werden den Ortschaften im Laufe dieser Tage zugeschickt. Wir erwarten von den Ortschaften, welche sich noch nicht ange schlössen haben, daß dieselben ihre Anmeldungen beim Ausschuß recht bald machen. Die jetzige Zahl darf nicht lange stehen bleiben, Jeder muß sagen, ohne dich kann der Bund nicht bestehen, alSdann werden wir stark und können noch manches Gute in unscrm Berein schaffen. Die Qaittungsbücher folgen, sobald sie gedruckt find, den Statuten nach. Der Kassirer hat sich eine Liste anzufertigen, wie bei den Vereinssachen und mit demselben Stempel die bezahlten Rubriken zu versehen. Die Eintrittsgelder kommen in die Haupt- lasse und können mit den nächsten Quartalsgeldern eingesandt werden. Die Krankenscheine gellen als Beleg. Der Bevollmäch- tigte hat genau nach den Statuten zu handeln. Für die Hauptkasse sind ihren Pfl.chten nachträglich nachze- kommen: Augsburg  , Conftanz, Elberfeld  , Gotha   und Pforzheim  . Die noch rückständigen Orte werden ersucht, baldigst ihren Pflichten nachzukommen. Der Strike in Gießen   ist zu Gunsten der Arbeiter beendet. Da München   mit Angebot von Arbeitskräften übersäet ist, so würde Jeder gut thun, München   zu meiden. Mit dem 1. April wechsele ich meine Wohnung; dieselbe ist alSdann Sonnenstraße 1, Ecke der Scharrnstraße. Mit sozialdemokratischem Gruß Für den Ausschuß: F. Mumme. Gewerkschaft der Töpfer. Zlresden, 27. Februar.(An alle Töpfer Deutschlands  , Oesterreichs   und der Schweiz  !) Die Generalversammlung vom 18. Januar des Fachvereins der Hasner in München   erklärt: In Anbetracht, daß Einigkeit stark macht, die Arbeitnehmer gegen die centralistrte Macht der Arbeitgeber unserer Branche nur durch Vereinigung eine Besserstellung ihrer Existenz erlangen können, ist der gut organisirte Fachvercin am 1. Januar 1374 in den Allge- meinen deutschen Töpferverein nach den jetzt bestehenden Statuten eingetreten und erwartet er von allen deutschen   Städten ein gleiche« Vorgehen, um so zu dem erstreiten Ziele zu gelangen. Unser VcrcinSlokal sowie Herberge befindet sich im Gasthaut zum MoS- bnrgerhof, Sendlingerstraße. Daselbst ist auch der unentgelttiche Arbeitsnachweis täglich mit Ausnahme Sonnabend« von 7 bis 8 Uhr Abends geöffnet. Bei etwaiger nicht vorhandener Arbeit wird den Mitgliedern des Vereins die Unterstützung ausgezahlt. Sebastian Eglinger, BevollmLchtigter. Verband der Buchbinder. -leipjig.(Auf Wunsch derAllgem. Buchbinder-Zeitung" entnommen.) Organisirt Euch! Dieser Ruf erschallt durch alle Culturländer, erschallt in allen Sprachen, wo die Arbeiter die Machtlosigkeit de« EmzelkampfeS begriffen, um vereint den Kampf zu führen den Kampf um'« Dasein. Collegen! In dem Augenblick, wo wir die Vorberciwn- gen zu unserem ersten BerbandStage treffen, sehen auch wir unS gezwungen, Euch, die Ihr dem Verbände noch fern steht, zuzu- rufen: organisirt Euch! Es ist nicht genug, daß Einzelne und Minoritäten den vereinten Kampf begonnen, wir bedürfen nicht nur der Mehrzahl, wir bedürfen Euer Aller, soll unsere Arbeit nicht vergeblich sein. Führe sich jeder Einzelne vm Augen, daß seine Interessen auch die der Uebrigen, daß dre Interessen der Arbeiter gemeinsam sind. Dringender aber» al« wir, die wir bereit« de« Verbände a»g»- hören, Euch ennah«:» können, die Lorurtbeile abzustreifen, die Nothwendigkeit«nserer gemeinsamen Bestrebungen anzuerke»»«», und endlich eine»«irklich collegialischen Geist für un« aufzunch- men, College», mahnt Euch die gegenwärtige G-schäftSkrisiS. Ihr seht, wie die Löhne überall in der für de» Prinzipal günstige» Zeit, gedrückt werden. Ihr seht, wie die lange Arbeitszeit gerabi jetzt ihre verderbliche« Folgen zeigt! Wollt Ihr, daß die« ander«, daß e« besser werden soll, so tretet dem Verbände bei! Nur a» Eure« Willen liegt e«, und dann erfüllt Ihr eine collegialis�« Pflicht, die e« Euch zur Ehrensache macht, da zu sein, wo du Interesse» der Gesammtheit gewahrt werden. Je später Ihr dies« f fllcht nachkommt, vernachlässigt Ihr»icht nur dieselbe,»ei», hr erschwert uu« unser Rmge», Ihr stellt Euch auf die Geib derjenige«, welche durch die Verschiedenheit der Interesse» uns« natürlichen Gegner find. Die, welche dem Verbände angehöre»! haben seit de« Jahre bereit« gezeigt, daß e« ihnen Ernst ist u» die Sache. Der verband hat seine LebenSfähigkett im Kamps» bewiesen. Collegen, e» giebt keine AnSrede«ehr; nur eine zu verurthet leude Gleichgiltigkeit kann Euch noch fern halten. Doch c« giebi auch eine Classe von Collegen, welche längst begriffen haben, das die Organisation eine Lebensfrage für die Arbeiter geworden ist welche sogar weitergehenden Bestrebungen huldigen, aber in u» seren Reihen fehlen, dem Verbände nicht angehören. An dies Art von College  » müssen wir un« zunächst wenden, und ihne» zurufen: Ihr habt oft über die Muchlosigkeit, den Jadifferenti» muS in unserem Gewerk geschimpft, und heute seid Ihr diejenige» welche bereit« Viele« vernachlässigt, welche ruhig zugesehen habe» wie der junge Verband um seine Existenz ringt. Ww wissen d genau, daß e« nicht wenige sind, denen wir diesen Vorwurf mach« müssen. Wie wäre e« sonst möglich, daß Orte w e KönigSberß i Erfurt  , Apolda  , Gotha  , Breslau  , Off-nbach, Straßburg  , Laht! Carlsruhe, Cassel, Mülhausen  , M�gveburg u. s. w. noch fehl« könnten? Wir nehmen an, Ihr wolltet Euch nur überzeugen, s> eS unS Ernst um die angefargene Sache war, ob wir Ausvau« I genug besitzen, den neuen Verband zu erhalten. Nun, wir Habs» Euch dieß unter den schwierigsten Verhältnissen bewiesen. Ba 1 säumt nicht, nackzuholen, was Eure Pflicht ist. Versäumt vS> Allem nicht, Buchbinverversammlungen zu berufen, damit auf u«< s-rem BerbandStage eine An,ahl Collegen vertreten ist, wie s! unserem Gewerk entspricht. Versäumt zunächst nicht mehr» ui> se,em Organ, derAllgemeinen Buchbinder-Zeitung", überjl s Eingang zu verschaffen, damit die so nothwenvige Perbindu« dadurch hergestellt, ihrem Zwecke in ausgedehntestem Maße e« t sprochen wird. Wir rufen allen denen, welchen nicht alles Dck f keu unter den schlechten Lohnverhältnissen verloren ging, zu: r«» Euch auf, beruft überall Versammlungen, beschickt den Verba»dl l tag und organisirt Euch!( Für den Ausschuß: Richter, r Verband der Klempner(Spengler) und verwandten Beruf t genossen.' Sämmtlichen Mitgliedern hiermit zur Kenntniß, daß die di« j jährige Generalversammlung, laut Beschluß des B-rwal-ungSrathi l am 9., 10. und 11. Mai d. I. zu Berlin   statifi.idet. 3 fl Bevollmächtigten ersuchen wir, unS die Anträge, welche hierzu v den einzelnen Mitgliedern gestellt werden, rechtzeitig zugehen 1. lassen. Mit collegialischem Gruß j; Hamburg  , 1. März 1874. j z Der Verwaltungsrath. W. Metzger, GefchäftSfithrer. Böhmkenstraße 8, II. z - x Correspondenzem j| cleipzig. DaS 13. Stiftungsfest des hiesigen Arbeit« f bildungSvereinS am 21. Februar in der Tonhalle war f stark besucht und gestaltete sich zu einer glänzenden Feier.> 1 JahreSbericdt de« derzettigen Vorstande« konstatirte die L:bS f kräftigkeit und Leistungsfähigkeit de« Verein«. Gesang und T* wechselten in dem entsprechend und reich dekorirtcn Saale ab. k t Mittelpunkt des Festes bildete die von dem ReichStagSabgcorda«' August Geib   gehaltene Festrede, die wir hier nach ycr von Ä» gliedern des ArbeiterbildungSvereinS genommenen stenographisl l Niederschrift wiedergeben. Der Redner sprach:> Meine geehrten Herren und Damen! ES war mir«ine gl< Freude, als ich heute Morgen au« Berlin   wegfuhr und den I de« Reichstag  « von meinen Füßen schüttelte, um in Ihrer P> zu erscheinen. Ich freute mich vorzüglich, wieder einer Festlnl> beiwohnen zu können, wie die heute hier stattfindende, von Af! tern ausgehende; von jenen in der Gesellschaft so tief Hera« drückten Männern, die sich aber in dieser Festlichkeit schon als' neue Generation kennzeichnen, bewußt, rein und kräftig genug,! mit ihrer Festlichkeit denen der anderen�GesellschastSklassea v- die Wage zu halten. Sie sind Angehörige eine« Arbeiterverein« und als solche Sie die Freunde der Arbeiterbewegung, mehr noch: Sie stehen s mitten in dieser Bewegung! Wenn bei einer solchen Festlis die der Freude und Fröhlichkeit gewidmet sein soll, dennoch den Ernst der Bewegung zurückgekommen wird, so geschieht e« meiner Ueberzcugung) um sich auch in fröhlichen Mo«e»t«» ernsten Lebensaufgaben zu erinnern. Wir in unserer Gesamv sagen un«, daß auch in dieser Stunde e« angezeigt ist, sich» alle« da« vorzuführen, wa« un» an Schwierigkeiten bei u» Bestrebungen in den Weg gelegt wurde und noch wird. Die Arbeiterbewegung ist hervorgegangen au« dem Druck seither auf dem Arbeiterstand gelastet hat, und der leider, st die Berhältuiss« liegen und so wie wir dieselben überschauen, lange auf ihm lasten wird. E« ist nicht meine Absicht, Ihn« Ursachen de» Drucke« klar zu legen, da ich überzeugt bin, daß unter Ihnen diese Ursachen genau kennen, daß Sie dieselben'( lang verfolgt haben und wissen, woher e« kommt, daß heut« ein großer Theil der Gesellschaft unterdrückt und materiell geistig bcnachlheiligt ist, während der andere, dazu noch kl Theil im Ueberflusse schwelgt. Es ist aber dem gegenüber! Wille, Ihnen zu zeigen, wie die herrschende Gesellschaftsklasse den Arbeiterstand diesen Druck ausübt und noch ferner al erhalten will. Da« kann nicht besser geschehen al» durch Blick auf die sogenannte liberale Partei, die die herrschende repräsentirt. Ich habe in jüngster Zeit den MeinungSai dieser herrschenden Partei an der Quelle studiren können, un durch diese« Studium mit einem Zorn erfüllt, der in w Jahre zum Kampfe gegen die herrschenden Vorrechte au« wird; der keine Versöhnung mehr gegen jene erlaubt, wel scheiuheiligerwerse al« zu den Arbeitern gehörend, bezeichnen,