Collegen in der Schweiz  , die Ihr mit uns den richtigen Weg eingeschlagen hattet', Ihr seid der BereinSspielerei verfallen und beweist dadurch,. daß Ihr die Tragweite der sozialen Bewegung nicht kennt, Ihr habt durch Euren Austritt die Parole der Ar- Seiter: Einer für Alle und Alle für Einen! mit Füßen getreten. Ihr wollt nicht mit uns vereint die einstmals von Euch selbst an erkannten Uebelstände beseitigen. Anstatt zu sehen und zu hören wie Tausende von Arbeitern sich zusammenschaaren und geistig erwachen, zeigt Ihr das beschä wende Gegentheil. Laßt Euch nicht die Vorwürfe geistiger Ver- kommenheit machen, sondern tretet heraus auf den Kampfplatz, wenn Ihr Mänaer und nicht muthloS sein wollt. Heraus auS Euren Schlupfwinkeln und betretet das offene Feld und helft durch Euer Eingreifen den Sieg rasch und sibnell erringen, dann könnt Ihr mit Stolz und Freude sagen: wir thun unsere Pflicht und Schuldigkeit mit Bewußtsein und Ueberzeugung, um unser gefallenes und verfallenes Geschäft auf einen achtungs- und ehrenwerthen Standpunkt zu bringen. So lange Ihr das nicht thut, werden wir nicht aufhören, mit Fingern auf Euch zu zeigen und Jeder College soll erfahren, welch frevelhaftes Spiel Ihr einstmals mit uns getrieben habt. Wir wollen hoffen, Ihr werdet dies vermeiden und werdet so schnell als möglich Euren verlaffenen Platz wieder einnehmen und unsere Losung soll von Neuem sein: Mit vereinten Kräften vorwärts! A. Schäfer. Correspondenzen» Leipzig  , 10. April. Bekanntlich hatten dieLeipziger Nach- richten" behauptet, daß bei der NeichstagSwahl am 10. Januar in Kleinzschocher   der Wahlvorsteher gesagt habe, er habe nicht ordnungsgemäß um 6 Uhr schließen können,weil sonst die So­zialdemokraten ihn todtgeschlagen hätten". Der Wahlvorsteher erklärte dies für unwahr, worauf die Redaktion erklärte, dem Bericktcrstatter" die Verantwortlichkeit überlassen zu müssen. Kürzlich nun, nach circa einem Vierteljahre, erktärten dieLeipziger Nachrichten", daß die ganze Geschichte aus der Luft gegriffen sei. So wird frisch in die Welt hinein gelogen und man getraut sich dann nicht zuzugeben, daß man gelogen.Verschämt" soll die Sache Hintennach abgemacht werden. Für uns wäre nur intereffant zu erfahren, ob die Redaktion oder derBerichterstatter" oder ob sie alle Beide gewußt haben, daß ihre Behauptung eine Lüge war. Denn daß dies erst so spät eingestanden wird, ändert an der Sache gar nichts. Leipzig  , 10. April. Zu Neureudnitz in der Tonhalle fand am 5. Januar dieses Jahres eine Volksversammlung statt, wo BloS die gesetzgeberische Thätigkeit des Reichstag« kritistrte und Hadlich praktische Beispiele dazu vorführte. Es wurde die Wahl Johann Jacoby's   empfohlen. Der Pol zei-Expedient Heimburger, welcher die Versammlung überwachte, berichtete hlcrauf an die Staatsanwaltschaft, daß Blos gesagt hätte:Die ganze heutige Gesellschaft, sowie sämmtliche Einrichtungen des deutigen Staats beruhen auf der Verdummung des Volkes"; sowie daß Hadlich das Militär alsSpitzbuben in Waffen" bezeichnet habc. Die Staatsanwaltschaft hat hierauf auf Grund des§131 des Strafgesetzbuches?lnklage erhoben. Blos konnte bei der Vorunter- suchung selbstverständlich durchaus nicht zugeben, daß er einen solch blödsinnigen, noch dazu ganz dem Stile des Strafgesetzbuchs an- gepaßten Ausspruch gethan haben solle.Einrichtungen deö Staats" sind auch Post, Eisenbahnen:c., von welchen Niemand behaupten wollen wird, daß sie auf der Volksverdummung beruhten. Daß der Herr Heimburger BloS solche Dinge zumuthet, wird durch Stellung zahlreicher Entlastungszeugen zweckentsprechend be- leuchtet werden. Ebenso hat Hadlich nach seiner zu Protokoll ge- gebenen Aussage nur den Ausspruch Moltke'S:Volk in Waffen ist so viel als Spitzbuben in Waffen", den Moltke in der Com- Mission für das Mllitärstrafgesctzbuck, gethan hat, citirt und nicht entfernt daran gedacht, selbst das Militär Spitzbuben in Waffen zu nennen. Wir hoffen, daß dieser Prozeß sich so interessant ent- wickeln wird, daß künftighin die Polizei es sich doch bedeutend überlegen dürfte, bis sie wieder Leute zumUeberwachen" in politische Versammlungen schickt, die wie Herr Heimburger nicht einmal die Bildung oder Befähigung zu einer für die mittleren Schulklassen genügenden Wiedergabe, geschweige denn Benrthellnng einer politischen Rede besitzen. Dresden  , 1. April 1874.(Abrechnung über die beim Landeswahlausschuß zu Dresden   eingegangenen und verausgabten Gelder vom 4. September 1373 bis 15. März 1874. A. Einnahmen: Ertrag von Partei-, Volksversammlungen und zwei Arbeitersesten Thlr. 142 8 6, durch Garibaldi Thlr. 2, durch die Fabrik von Lange u. Jödicke Thlr. 21 5, durch Meißner Thlr. 3 17 5, durch F. u. U Thlr. 12, durch Schiffner Thlr. 5, durch Ruppmann Thlr. 1, durch Pfitzner Thlr. 1, durch Trieb Thlr. 5, durch Engelmann Thlr. 12 5, dur» Ritte,'s Fabrik Thlr. 16 5, durch Petzold Thlr. 6 13 5, durch Kobitzsch Thlr. 15, durch Köhler Thlr. 10, durch Weitzmann für Inserate von der Partei zurückerhalten Thlr. 9 16, durch IIa- bekannt Thlr. 20, durch Ungenannt Thlr. 5, durch Hütter Thlr. 10, durch Klopfleisch Thlr. 21 6, durch G. Sckirmer Thlr. 7 5, durch Matthe« Thlr. 5 21 3, durch Cerani Thlr. 3 25 8, durch Schmieder aus der Tischlerwerkstatt von Bock Thlr. 2 7 5, durch Biedermann Thlr. 15 14, durch Venediger  Thlr. 3 14 5, durch Hartmann Thlr. 5 9, durch Koch bei einer Kindtaufe gesammelt Thlr. 15, durch Barth el Thlr. 18 1, durch G. Wcißenscls und Ernst Weißenfels Thlr. 7 13 7, durch Gäbler Thlr. 4 5 5, durch Weitzmann Thlr. 23 5, durch Liste Nr. 1177 Thlr. 3, durch Triebs Thlr. 25. durch I. I. Thlr. 10, durch Zeidler Thlr. 1 15, durch Lottenburger Thlr. 24 2, durch Liste lltr. 1386 Thlr. 29, durch Liste Nr. 1389 und 1390 Thlr. 4, durch Hermann Eichhorn Thlr. 2 28, durch Krause Thlr. 10, durch Franz Eichhorn Thlr. 6 14 5, durch Grube Thlr. 7 5, durch Kuhnert Thlr. 20, durch die Näh MaschinenfabrikVulkan" Thlr. 1, durch Angermann Thlr. 7 5, durch Rumpelt Thlr. 4 14 5, durch Schmiedel in Räcknitz Tblr. 1» durch N. N. zur Verwendur g im Liebknecht'schen Wahlkreis Thlr. 50, durch Lotze von Dresdner   Buchdruckern theils durch Aufruf von Chemnitz  , theils durch WahlfondSlisten und Vereinsversammlungen Thlr. 18 11, durch Leuteritz Thlr. 10 13 6, durch Eger Thlr. 25, fürVolksboten" undVolksstaat"(Agitationsnummern) in BolkS- versamml. am 9. Jan. 1874 Thlr. 16 9, durch ReinSperg Thlr. 13 5, durch O. S.   Thlr. 100, durch Däbritz Thlr. 1 10, durch Otto Hofmann Thlr. 22, durch I. Auer Thlr. 20 18 6, durch Schwenker Thlr. 6 27, durch Herbig Thlr. 1, durch K. S. Thlr. 5, durch Hehn Thlr. 15, durch Thomas(Former) Geißler(Schuhmacher) Thlr. 1 10, durch S. Thlr. 1, durch Mg Thlr.-T- 10, durch Th. Thlr. 5, durch K. Thlr. 10, durch H. Thlr. 1, durch M. W. C. Thlr. 21, durch Zimmer von der Gewerkschaft der Maurer und Zimmerer Thlr. 10, von der Gewerkschaft der Maurer Thlr. 4 18, durch T. Thlr. 1, durch B. St. Thlr. 1, durch Schmiedel Thlr. 18, durch Julius Jenlsch Thlr. 10, durch M. S.   Thlr. 20, durch E. Thlr. 7 5, durch Frohberg Thlr. 2 2 9, durch Rietzsch Thlr. 1, durch R. Thlr. 5, durch den Arbeiter-Bildungsverein Thlr. 26 23, durch Hofmann in Hainichen   Thlr. 1 9, durch Wenzel in Reuwelfchhuse Thlr. 1 25, durch fürFreiheit" aus Strießen Thlr. 7 5, durch Eduard Schellenberg in Werdau   i. S. Thlr. 10, durch Hofmann in Zwickau   Thlr. 13, durch Emil Spiegler in Bruchsal  in Baden Thlr. 2, durch S. in Fischbach Thlr. 1, durch Bernstein in Berlin   Thlr. 26 20, durch van der Seeden in Berlin   Thlr. 5, durch Kretzschmar in Oberlößnitz   Thlr. 10. Summa Thlr. 607 1 5. B. Ausgaben: Für Kassabuch und Papier Thlr. 9 5, für Druckkosten Thlr. 170 16 5, für Depeschen Thlr. 3 5, für Briefporto Thlr. 17, für CouvertS Thlr. 5, für 2 Expl. desDresdener Anzeigers" Thlr. 4, für Papier zu Wahlauf- rufen, Flugblättern und Stimmzetteln Thlr. 47 29, für Mehl zu Kleister Thlr. 1, für Kosten der Volksvers ammlungen in Loschwitz  und Odeum Thlr. 6 4, für Inserate inDresdner Nachrichten" und Anzeiger" Thlr. 17 24, für polizeiliche Erlaubniß zum Arbeiter- este Thlr. I 21, für Verschiedenes am 10. Jan. 1874 Thlr. 9, Ar Entschädigung versäumter Zeit am Wahltage Thlr. 7 20, für Fracht nach Stolberg  (an Hofmann) Thlr. 29 5, für Bracke's Wahl(an Hadlich) Thlr. 9, für Auer für Agitat. Thlr. 45 29 5, ür Biedermann Thlr. 1, für Wahl in Freiberg   für Agitation und Porto Thlr. 50'14 5, für Petrich f. Agit, Thlr. 14, für Kayser ) Agit. Thlr. 14, für Klemp f. Agit. Thlr. 4 23, für Walster Ar Agitation und Verläge Thlr. 42 1, für Oesterreich für Agit. Thlr. 25 2, für A. B. Wolf f. Agit. Thlr. 24 2, s. r Hermann f. Agit. Thlr. 10, für Gäbler Thlr. 8 5, für GerstendergerS Reise nach Berlin   Thlr. 3 22 5, für Fertigstellung der Wahlkreis-Listen Thlr. 7, für llhle in Chemnitz   Thlr. 5, für Klopfleisch Thlr. 3, 'ür Eckstein Thlr. 12, nach Waldheim Thlr. 2 15, an Lottenburger . Agit. Thlr. 8, an Rübestock f. Agit. Thlr. 1 10, au Petzold f. Agit. Thlr. 6, an Pehlan Thlr. 1, an Schütte Thlr. 15, an die Gewerksch. der Schuhmacher f. Agit. Thlr. 3, an den 6. Wahl- kreis f. Agit. Thlr. 29 26, an Leibnitz   Thlr. 10, au Scham­bacher Thlr. 1 10, an Pietschmann in Königsbrück   Thlr. 5 12 5, an Bcrger Thlr. 2, an Witta Thlr. 10, Gratification für Rad- dreher der Druckmaschine Thlr. 5, für Stimmzettelbrechen Thlr. 10, für Wahizettel-AuStragen an Engelmann Thlr. 20, für Anschlagen von Plakaten Thlr. 9, für Stimmzettel-Anstragen Thlr. 1 15, an Dienstmann   für Agit. Thlr. 5, für Inserate imVolksboten" Thlr. 23 19 5, Vorschuß an denVolksboten" Thlr. 65 23 2, an Schauer für versäumte Zeit Thlr. 1. Summa Thlr. 696 8 2. Bilanz: Ausgabe Thlr. 696 8 2, Einnahme Thlr. 607 1 5, bleibt Defizit Thlr. 89 6 7. Vom Dresdner  Bolksboten" Hauptzweck: Mitglied- oder Gewerkschaften fest zu begründen, er- reicht ist. Für die' Auflösung des bisherigen Verbandscomite'S erhoben sich von 13 anwesenden nur 2 Delegirte. Auch wurde das VerbandScomite, in Ermangelung eines Partei- organs in Thüringen  , dessen Begründung sich nach den bisherigen Erfahrungen als unausführbar erweist, beauftragt, versuchsweise vierteljährlich ein Flugblatt zu versenden. Als Agitatoren wurden von der Versammlung die Parteigenossen: Bock, Giffeh, Ufert, KrauthauS, Wolf und Reichelt bezeichnet. Interpellationen an das ehemalige AgitationScomit6 in Weimar  wegen der einseitigen Verwendung des UeberschusseS, welchen das im Sommer in Weimar   abgehaltene soz. Thüringer   Arbeiterfest ergab, für die Wahlagitation im Weimarischen Wahlkreise, wäh- rend anfangs auch Mitgliedschaften anderer Kreise Beihilfe zur Wahlagitation in Aussicht gestellt worden zu sein schien, wegen des Verfahrens bei der mit dem Arbeiterfeste verbundenen Lotterie und wegen unterbliebener Veröffentlichung des Rechenschaftsbericht» erledigte sich nach der Auskunft der Betreffenden damit, daß die Versammlung weder ein Mißtrauen Aber die Kaffenführung selbst zu hegen Ursache, noch gegen die Verwendung des UeberschusseS besonders für den Weimarischen Wahlkreis etwas einzuwenden fand, dagegen das formelle Verhalten des damaligen AgitationS- comitä'S, auch in seiner Beziehung zum Arbeiter-Festcomits, als nicht ganz correct bezeichnete. Noch wurde der schon auf der vorjährigen Landesversammlung in Pößneck   gefaßte Beschluß eine Statistik der Thüringer   Arbeiter- Verhältnisse aufzustellen, in Erinnerung gebracht und dem gewählten Vorort Gotha   zur Ausführung überwiesen. A. Winckler. ßobnrg. Wie anderswo beabsichtigten die nationalliberaleu ReichSrückjchrittler auch hier einen liberalen OrtS- und Landes- oerein zu gründen. Es ist zu bedauern, daß diese Herren erst jetzt mit dieser Gründung zu Tage treten; vor der Wahl hätten noch viele Arbeiter, die gegen uns stimmten, Gelegenheit gehabt, sich von dem Humbug zu überzeugen, den die Nationalliberalen in ihren Vereinigungen mit dem Volkswohle treiben. Willkommen sind uns die politischenGründer" aber auch jetzt, und jemehr u gründen, desto eher kommt derKrach". Staßsurt, 3. April. Der Ausschuß sagt in seiner heutigen Veröffentlichung der neu gebildeten Mitgliedschaften Hochstedt   an- tatt Köchstedt. Außerdem sei mitgetheilt, daß Unterzeichneter in dem am 27. v. M. statigefundenen Termine wegen Bertheilnng resp. Inhalt des Polling  'scken LiedesDeutscher Arbeiter-Marsch", nach einer schwunghaften Anklage des Staatsanwalts zu Oaedlin- bürg, worin natürlichPariser Commune  ",Communismus  ", Anarchie" u. s. w. die Hauptphrasen waren, und nachdem Be- nannter 6 Monate Gefängniß, mit Ausschluß der Geldabmachung, beantragt, zu 3 Monaten Gefängniß vecurtheilt. Der R.'chtsan- wall will Einspruch erheben. W. Fischer. Jorst II.» L. Am 9. März hatten wir hier eine öffemliche Ver- .ainmlung anberaumt, in welcher der ReichStagSabgeordnete Most über:Die Lage deS Arbeiterstandes und wie ist dieselbe zu ver- bessern" spreche» sollte; trotzdem uns nun Herr Metzncr auS cvr,?..____'___ f... U. 4 1t* l.-»44» Yit.-icjf.t.ff-v» retour zu zahlender Vorschuß vo'u Thlr. 65 28 2. Bleibt Defiziii Berlin zweimal benachrichtigt hatte, daß Most zugesagt habe, war Thlr. 23 3 5. Schriftsetzer Heinrich Lotzi, Kassirer. derselbe nicht erschienen. Die Versammlung war to stark besucht, daß viele wieder umkehren mußten. Partergeuosse Woleschack über- Weichenöach, 6. April. Unsere Wahlerfolge auf dem Lande, sowie der prahlende nationalliberale Siegesjubel veranlaßte die Conservativcn aus ihrer Passivität herauszutreten und in Grün- dung von reichstreuen gemäßigten Vereinen zu machen, damit zum nahm daö Referat, doch war trotz seiner vortrefflichen Ausfüh- rungen die Versammlung bei keiner rechten Ruhe zu erhalten, und erst als von uns die Versicherung gegeben wurde, daß im Laufe der nächsten Woche wenn möglich noch eine Versammlung statt- Wohle der schon sehr glücklichen Menschheit auch fernerhin Thron �e. legte sich der Unwille. Wir erhielten dann'die Zu- und Altar ge,rch-rt s-r vor der s° thatrzen Umsturzem der So- �ß Vahlteich zum 13 März kommen würde. Da die zraldemokraten. Für Sicherung des Kapitals-c. sorgen die National-'r,?:,', in holden Pofithtstrenr. zialdemokraten. Für Sicherung des Kapitals rc. sorgen liberalen vorzugsweise, in allen andern Fragen, die Freiheit und Volkswohl betr., gehen sie mit den Conservativen, obwohl sie derenReichstreue" nicht recht trauen wollen, da Letztere bei Fest- lichkciten der höchsten Deutschen   nicht offen genug ihre Anhänglich­keit durch Schmausereien k. beweisen wollen. Diese gegenseitigen Complimente dünken uns als Kinderspiel, da wir wohl wissen, waS wir von beiden Parteien zu erwarten haben. Wir gehen in gewohnter Art vorwärts, vermochten indeß bis daher einem Be- dürfniß der Ruhe nach so gewaltiger Anstrengung nicht zu wider- stehen und halten die Erörterung der Frage:wie die gewonnenen Stimmen für unsere Sache fernerhin zu erhalten sein werden", für das nothwendigste Thema einer baldigen BezirkSconferenz. Wohl dürfte sofort mit Gründung von Parteimitgliedschaften zu antworten sein, allein die polizeiliche Fürsorge, welcher sich die Parteimitglieder auch hier zu Lande erfreuen, dürfte ängstliche Land­bewohner zum Nichtwiederkommen veranlassen, zudem ist noch die Frage in Erwägung zu ziehen, auf wie lange man den Parteige- noffen gnädigst gestatten wird, der Partei anzug?hören, da auch hierorts vom Gerichtsamt von den Parteigenossen die Beachtung der§§ 18 und 19 des Vereinsgesetzes vom Februar d. I. ab verlangt wurde, in Folge dessen dieselben an die königl. Kreis direktion Zwickau   appellirten und deren Entscheidung noch erwarten. Der Vertrauensmann. chotha, 9. April. Die an den beiden Oster-Feiertagen, 5. und 6. April tagende Landesversammlung der Thüringer   Par- teigenossen, an welcher 22 Delegirte die Parteimitgliedschaften und verschiedene GewerkSgenossenschaften der Orte Apolva, Arn- stadt, Berka a. d. Ilm  , Coburg  , Eisenach  , Erfurt  , Gotha  , Mei- ninzeu, Mühlhausen  , Münchenbernsdors, Neustadt   a. d. Orla, Sömmerda  , Straußfurt  , Weida   und Weimar   mit ca. 1836 Mit- gliedern vertraten, beschäftigte sich, nachdem sie den RechenschaftS- bericht über die bisherige Thätigkeit des Agitationscomitä'S und dessen Uebersiedlung von Weimar   nach Erfurt   entgegengenommen, zunächst mit der Frage: ob, nach den bisherigen, keineswegs voll- genügenden Erfahrungen das ADationscomitö zu erhalten sei. Nach längeren Verhandlungen über die Wichtigkeit einer die Thü- ringer Mitglied- und Gewerkschaften zusammenfassenden Ccntrali- sation, die Ursachen der bisher nicht zuftiedenstellenden Wirksam­keit deS Comitä'S, sowie der lauen Theilnahme für dasselbe seitens der Mitgliedschaften, die Art seiner Organisation, endlich über die Nothwendigkcit von Agitationsmittelpunkten für die einzelnen Wahlkreise, einigte man sich über folgende Grundzüge:Die Landesversammlung wählt jedesmal den Vorort eines Verbands- und AgitationScomitä'S zur Zusammenfassung der Partei- und Gewerkschaftsbestrebungen in Thüringen  . Gleichzeitig übernimmt die Mitgliedschaft jedes Hauptortes eines Wahlkreises die spezielle Agitation in letzterem, sammelt freiwillige Beiträge für seine Wirk- samkeit und führt den auf 1 Sgr. vierteljährlich für jedes Mit glied festgesetzten Beitrag für das Verbandscomits an dieses ab. Letzteres hat die Aufgabe: jährlich eine Lanvesversammlung zu be- rufen, die Statistik der Arbeiterverhältnisse Thüringens   auszu- nehmen, in rechtlichen Fragen den einzelnen Mitglied- und Ge- werkschaftcn möglichst Auskunft zu geben und die Agitation nach seinem Ermessen und den ihm zu Gebote stehenden Mitteln in der Thlr. 1, durch Nunchert Thlr. 2 27 4, durch Peschel Thlr. 1 22 5, Art zu betreiben, daß zunächst die entlegeneren und mehr vernach durch Hausse Thlr. 11, durch I. Klemp Thlr. 3 10, durch'lässigten Orte vorzugsweise berücksichtigt werden,� bis dort der Zeit zu kurz war, um die Versammlung in beiden Lokalblättern bekannt zu machen, ging Unterzeichneter zum Bürgermeister, um Erlaubniß einzuholen, die Plakate anzuschlagen, was jedoch vom Bürgermeister verboten wurde. Es blieb uns nun noch ein Lokal- blatt, aber trotz dieser mangelhaften Bekanntmachung war der Saal gedrängt voll. Tagesordnung war:Die religiöse Frage und die Sozialdemokratie." Vahlteich erläuterte zunächst, wie die Religion entstanden und wie sie sich bis auf den heutigen Tag fortgepflanzt habe; beim Sozialismus angelangt, verglich er die frühere Sklaverei und Leibeigenschast mit der jetzigen Lohnsklaverei. Die Versammlung gab durch stürmischen Beifall ihre Ueberein- stimmung mit dem Redner zu erkennen. Nach einer kurzen Pause kritistrte Referent auch noch den Contractbruch-Gesetzentwurf und führte dabei auS, daß, wenn dieser Entwurf Gesetz werden sollte, der Arbeiter dabei am schlechtesten wegkommen werde, indem der Arbeitgeber eine Geldstrafe zahle, der Arbeiter aber in Haft ge- nomine» würde, weil er die Geldstrafe nicht bezahlen könne. ES wurde deshalb beschlossen, eine Zuschrift an den Reichstag zu rich- ten, welche die Beseitigung des Contractbrnch- Gesetzentwurfs ver- langt. Besagte Petition ist denn auch mit nahezu tausend Unter- schriften an den Reichstag abgesandt worden. Mit dem Stand unserer Partei können wir zufrieden sein; unsere Mitgliedschaft ist seit einem Jahre von 20 auf 120 Mit- glieder gestiegen und die VolkSstaatabonnenten von 7 auf 36, und hoffen wir, da wir jetzt zwei tüchtig- Lokalägitatoren besitzen, bald über bessere Fortschritte berichten zu können. Mit Gruß Robert Wobusa. Pöcking  (Oberbayern  ). Wie man mit Arbeitern um- springt. Der verheirathete Tischlergeselle Wimann war als Ak- kordant mit noch drei Gehilfen beim Tischlermeister Michael Hauber daselbst in Arbeit, und sollte jeder derselben per Tag zwei Gulden erhalten. Seit 10 Tagen erhielten dieselben aber keine Bezahlung mehr, und als am verflossenen Charfreitag Wimann und seine Collegen Gelb verlangten, wurden sie von Hauber, welcher sich im Hause völlig verbarrikadirt hatte, mit Abschnitten traklirt, so daß ein Gehilfe nicht unerhebliä, am Kopf- verletzt wurde. Klag- ist deshalb bereits erhoben und wird die Verhandlung am 15. dsS. beim dortigen Starnberger   Gerichte stattfinden. Die Gehilfen sind nun vorerst ohne Geld und Arbeit und werden auch andere Collegen auf das Benehmen des Hauber aufmerksam gemacht, da- mit es ihnen nicht ebenso ergehe, wie den obigen vier Tischler- gesellen... Augsburg.(Berichtigung.) In der Abrechnung de« Formerstrik-S in Nr. 38 muß eS heißen: von BolkmarSdorf(bei Leipzig  ) durch Lowg  . Frz. Beyer 33 fl. 30 kr.(statt Parstendorfer), Augsburg   von der Maschinenfabrik durch Wenzel 53 fl. 30 kr. (statt 35 fl. 30), Gießerei Klaas 33 fl.(statt 41 fl.) Hssen, 3. April. Die Folgen der Kcsse sind auch bei unS eingetreten. Die Geschäfte gehen schlecht, auf de» Kohlenzechen fortwährende Lohnabzüge, Ärbeitereatlassunzen und bei verschie- denen Gruben Reduktion der Arbeit aus vier Tage, um bei ver- mindertem Vorrath die Kohlen zum alten Preise von 910 Gr. pro Centuer abzusetzen. Vor drei Monaten konnte ein Arbeiter noch nicht mal welche bekommen, oder er mußte gleich einen ganzen Wagen nehmen, und die Arbeiter sind doch meistentheils nicht in der Lage, dieses zu können. Doch da hat Herr Krupp abgeholfen. Er verkaufte seinen Arbeitern Kohlen für den niederen Preis von