Erscheint in Knpzigjxr. Mittwoch, Freitag, Sonnlag.° � Bestellungen nehmen an allePostanstaiten u. Buchhand-— Illingen des In- u.Auslandes.Filial-Expeditionen für die>«' Vereinigten Staaten:F. Ä. Sorge,Box 101 Hoboken, N. J.L— Wm. Lueders,409 Maystr. Chicago, Jll,gt' Heter Haß,hes. 8. Vf. Corner Third andcoates str. Philadelphia.Abonnementspreis:Für Preußen incl. Stempel-steuer 21'/, Sgr., für dieübrigen Deutfchen StaatenIL Sgr. pro Quartal.Monats- Ab onnement»werden bei allen DeutfchenPostanstalten auf den ütenu. llten Monat und auf de»3ten Monat besonders an-genommen, iniKgr. Sachsenu. Hrzth. Sachs.-Altenburgauch aus den Iten Monata 5>/j Sgr. angenommen.DrgandersozialdemokratischenArveUerpaMMdderwternattonalwGejverksgenosseuschasten.ic«-ort-.Inserate, die Abhalwng von Partei-, Vereins- und Volksversammlungen, sowie die Filial-Expeditionen und sonstigt Partei- Ar gelegmheiten betrefseud, werden mit 1 Sgr.,Anzeigen mit 2 Sgr. die dreigespaltene Petit-Zeile berechnet.Privat- und VergnügungS-� Nr 55Mitwochs 13 Mai.1874.'saec-ungEin Blick in eine Fabrik.sts». Es geschehen Zeichen und Wunder: unser alter Bekannter, der'ozialislenfresser und Mordspatriot Johannes Scherr hatr>ll� einen Blick in eine Fabrik" gethan, und was er da gesehen, hatsozialistensresserisches Herz„ergriffen", und ihm eine ver-lchtende Anklage gegen den modernen Jndustrialismus abge--"Zungen. Hören wir:»Ich sollte bald Schlimmeres sehen als diese dröhnenden Essen,, weißglühende Metallströme aus den stöhnenden Kupalöfen in— p Gußsormen rannen, roihe Metallklumpen unter den Schlägenst Dampfhämmer Funken sprühten, mächtige Metallcylinder glatt�.libreht, große Eisenplatten gewalzt und gehobelt wurden, wo mand««ipt den eisernen Körper eines Dampfers, hier die komplizirte.�Maschinerie einer Lokomotive zusammensetzen sah. ES'warazer�igstens etwas Mannhaftes in dem tosenden Treiben.-ich«�»Anders gestaltete sich die Szene, als wir in die Region der� lnfaumwolle hinüber gingen und den Prozeß dieser Industrie vom>-{Tlln bis zum letzten StadkUm mitansahen. Schon der entsetzliche�fst in diesen Sälen und Korridoren mußte das Herz zusam-nag �Ichnüren. Und diese weißen Sklaven, entnervt durch den be-g«.«ndigen Aufenthalt in einer Dampfatmosphäre, versumpft durchche- lls ewige Einerlei einer maschinenmäßigen Arbeit,— diese armen■"cher mit den gelben, blau-grauen Gesichtern, verdammt, tag-Wch eine unerbittliche Maschine zu bedienen und dann Abends*■"'Qeicht noch einen Weg von einer Stunde oder sogar von zwei__. �äckzulegen, um ihr ärmliches Lager zu erreichen,— diese bleichenmischen Frauen, von Morgens 6 Uhr bis Abends 7 Uhr anP Maschinen gebannt und daneben noch mit dem Fluche beladen,skrophulöses Geschlecht fortpflanzen zu müssen.— O, wahrlich:ist die Königin Industrie und ihrer Herrlichkeit ist keinWde!bald.»Nachdem mich in der Gluthitze des Schlichtesaals fast einege«-chnmacht angewandelt hatte, betraten wir den großen Webesaal,d an fünfhundert Stühle neuester Konstruktion in Thätigkeitum llt.£n' rasender Geschwindigkeit ihre Schifslein hinüber und' lliber schießend und ein furchtbares Gelöse verursachend, das mttder schrecklichen Eintönigkeit das Trommelfell zu zerreißen drohtell> die Seele betäubte.»Witten in diesem Katarakt von Maschinenlärm gewahrte ich9 junges Mädchen, welch es einen der Webstühle zu bedienenv»i�k. Das anmulhize Kind hielt seine großen, dunklen schwer-�ihigen Augen ängstlich auf die Maschine gerichtet und schauteaus, als wir vorüber gingen. Es drängte mich, still zuJ�/Hen und der armen jungen Sklavin ein freundliches Wort zunim n: aber man hätte mit der Stimme einer Kanone sprechenbL,%», um von hier verstanden zu werden..»Als wir den Saal verlassen hatten und den Gang zur Thüref* Webergebäudes hinabgingen, sagte mein Begleiter(der Pro-� Präger der Firma) zu mir:„Bemerke, das Kind(Name) istaufgefallen?" Ich nickte bejahend.!.,—„„Andern Leuten auch, mein Lieber. Kenne das. Weißkommen wird. Noch ein paar Jährchen, wenns gut geht,lkS, d die Blume wird gepflückt und in den Koth getreten werben." ber Lauf der Fabrikwelt so. Aber was seht Ihr mich dennK.' etfchrc(fen an? Unschuldige Seele, die Ihr seid. Kennt Ihr� I?ooS junger Fabrikschönheiten nicht? Habt doch wohl auchi9» von einem großen Industriellen reden hören, der seine kleinen�watvergnügen recht sinnreich mit der Geschäftspraxis zu ver-pEn wußte? Hörte von Leuten, die es wissen können, daß derWiche Spinnerkönig selbst seine Schäferstunden lukrativ zu«i-n verstand, indem er den zu besagten Stunden gepreßtenäin Arbeiterinnen die vertändelte Zeit am Fabriklohn abzog."„„Sagt, daß Ihr lügt, um des Himmels willen!""--Rechne, Ihr seid der Erste, der zu sagen wagt, HanS B.f- Will'S Euch aber hingehen lassen, weil ich sehe, daß IhrWzriffen seid."--i i.„Ach ja, ich war angegriffen. Der Staub, der Dunst, derGeruch, das fürchterliche Gelöse da drinnen, die verküm-—'?En Menschen, Sklaven und Sklavinnen, endlich die schrecklicheWutung B.'s, das Alles machte mir das Herz brennen undKopf schwindeln."Johannes Scherr. Ein gräuliches Gemälde, welches uns.Einrollt wird. Und nichts als die reine Wahrheit. NatürlichWti solche Zustände beseitigt werden; natürlich tritt Johannesjetzt für eine gesellschaftliche Reform ein, die solchen Zu-z, 1?°" ein Ziel sctzl? Da irrst Du Dich sehr, naiver Leser.—.-�nes Scherr erinnert sich plötzlich, daß er gcmietheler Klopfer der herrschenden Klassen ist, daß er dafür bezahlt wird,oben zitirten Stelle fort— meine Eindrücke wiedergegeben, wiesie damals waren. Selbstverständlich konnte es aber im Verlaufeder Zeit nicht ausbleiben, daß ich dazu kam, neben der Schatten-seite des Jndustrialismus auch die Lichtseite zu sehen. Der In-dustrialiSmuS ist trotz alledem der gewaltigste Hebel der Kultur;er wird den absoluten Staat wie die absolute Kirche aus ihrenAngeln heben. Ter unaufhaltsam fortschreitende Fuß eines eisernenRiesen, in dessen Brust als Her; eine Dampfmaschine pocht, trittThron und Altar zu Boden und stampft wie den mittelalterlichenFeudalismus so auch den„ewigen" Stuhl Petri nieder. Aller-dingS arbeitete er zunächst dafür, an die Stelle der zwei altenprivilegirten Stände einen dritten, die Bourgeoisie, zu setzen;allein der dritte Stand muß unbedingt den vierten zu sich heran-,zu sich heraufziehen, weil beide durch die stärksten Bande mitein-ander verknüpft sind, durch die Arbeit und durch das Interesse.Ohne Arbeit kein Kapital, ohne Kapital keine Arbeit.(Oho!Wenn„ohne Arbeit kein Kapital" sein, das heißt wenn das Kapi-tal nur aus der Arbeit entstehen kann, so folgt daraus mitzwingender Nothwendigkeit, daß die Arbeit„ohne Kapital" seinkann. Oder hat etwa Johannes Scherr'S Vater nicht existirt, eheer den Johannes Scherr in die Welt gesetzt? Uebrigens fällt esden„sozialistischen Nichtsnutzen:c." gar nicht ein, das Kapitalvon der Arbeit trennen zu wollen, sondern bloß von den Kapi-talist en, die eS aus der Arbeit ihrer Lohnsklaven gezogen, unddiesen entzogen haben. Doch wir hätten fast vergessen, wen wirvor uns haben; an dieser polternden Ignoranz, deren ganzes„Quellenstudium" sich aus daS Schimpflexikon beschränkt, ist Hopfenund Malz verloren. R. d. B.)„Die Arbeiter mögen wohl darauf achte», daß unter den Auf-Hetzern, welche den Krieg gegen daS Kapital predigen, die giftigstenFeinde. aller humanen Zivilisation(!) mit in erster Linie stehen.„Diese Aufhetzerei ist bekanntlich in unfern Tagen ein förm-licheS Gewerbe geworden, von welchem eine Bande von Tage-dieben und Nichtsnutzen lebt, und zwar wohllebt. DieseschlechtmaSkirten„Apostel des Evangeliums der Arbeit" säen undernten nicht, und dennoch werden sie ernährt, sehr bequem undreichlich ernährt, durch die gutmüthige Dummheit der andern Ar-beiter, welchen sie ihren sozialistischen und kommunistischen Blöd-sinn vorschwindeln. Ein Hauptagitations- und BeichwindelungS-mittel, womit diese Schufte Hantiren, ist die gemeinste Volks-schmeichelet, aus die niedrigsten Instinkte und verwerf-lichsten Triebe- der bildungS- und urtheilslofen Menge berechnet.Wenn das Volk weise wäre, so müßte eS in diesen seinen Schweich-lern seine schlimmsten Feinve erkennen und hassen.„Das Kennzeichen des wirklichen BolksfreundeS ist, daß erallezeit eben so sehr für die Rechte des Volkes eintritt und ein-steht, als er dem Volke seine Pflichten klar zu machen und einzu-schärfen sucht. Wäre das Pflichtbewußtsein in den Kreisen derArbeiter und insbesondere auch der Fabrikarbeiter so klar undlebendig, wie eS leider vielfach nicht ist, so würden sie wissen, daßSpiel, Trunk und andere Lüderlichkeit nicht die Mittel sind, dieLage eines Menschen zu verbessern, und daß überhaupt vor Allemdie eigene Kraft eingesetzt werden muß, so ein Mensch vorwärtskommen will.„Kein Opfer soll der Gesellschaft zu groß sein, um dem Ar-beiter von Kindheit auf die volle Gelegenheit zu bieten, sich zuunterrichten. Richtet gute Schulen aller Art ein und übt, wo esnöthig, einen unerbittlichen Schulzwang; aber den Massen-schmeichlern, den VolkSbeschwindlern, den sozialistischenLugpropheten und utopistischen Luzpoeten schlagt beijeder Gelegenheit auf die schamlosen Mäuler, daß ihnendie Zähne wackeln!"Rrrrrr!!! Gut gebrüllt Löwe— oder waS unter derLöwenhaut steckt!Nun, das ist doch gewiß genug versprochen. Wollen Sie nunwissen, wer, um mit Herrn Biedermann zu reden, mit diesemHumbug, mit diesem v-rwerflichen Schwindel die Arbeiter ködernwill? Niemand anders, als unser Freund Julius Schulze!Hat der Mann 1872 im Auftrage des mittelrheinischen Fabrikanten-Vereins eine Broschüre verübt: Das eherne Lohngesetz, in der dieeben citirte Stelle vorkommt!— Was sagen Sie dazu, HerrBiedermann?DaS jämmerliche Machwerk ist von den Hirfch-DunckerschenFührern umsonst versandt worden. Sogar R. Meyer in derRevue, dessen Kritiken oft so viel zu wünschen übrig lassen, hates mit folgenden Worten abgefertigt:„Diese Broschüre zeigt nur,daß die Fabrikanten eine sehr geringe Meinung von der national-ökonomischen Begriffssähigkeit der Arbeiter haben, wenn sie einenso ungeschickten Vertreter, wie den Verfasser dieser Broschüre, fürgenügend halten, denselben zu imponiren und sie zu belehren.Herr Schulze scheint übrigens gar nicht zu wissen, daß nicht derSozialist Lassalle, sondern der Freihändler Ricardo der Erfinderdes ehernen Lohngesetzes ist. Wozu braucht man auch etwas zuwissen? Schreien hilft!"Wir werden nun sehen, ob Herr Biedermann auch gegen seinenGesinnungsgenossen losgeht, oder ob er echt biedermännisch dieSache einfach todtschweigt!iEnigen zu verlästern, die diesen„schrecklichen" Zuständen durchjpirung deS Systems, dessen Früchte sie sind, ein Ziel setzen„El, und mit einem salto mortale, der ihm durch den ange-und angelernten Mangel aller Logik erleichtert wird, stürzt,Wt per Wulh einer biSmarck'schen„Rothhaut", statt desp&hawk den Laskerknüppel wild schwingend, auf die—„so-Mchen Lugpropheten, Tagediebe, AusHetzer, Volksschmeickler,�irntze, Schufte:c." los.t u glaubst nicht, naiver Leser? Tu kannst Dir nicht denken,V{,t i. Ein Mann, der seiner Erziehung, seiner Stellung nach, zun ijl./'Gebildeten" zählt, daß ein Lehrer der Jugend, ein Geschichis-pEr, Literatur- und Culturhistoriker, sich derart sich selberssb i, Wein Ai stand, ja dem gesunden Menschenverstand ins Ge-iT mm----~Klagen könne? Du kennst diese Prostituirten der FederWir wollen Deine Zweifel gleich heben:habe— so sähn Hans Scherr unmittelbar nach der!■Politische llclictsicht,— AuS Berlin schreibt man unS: Wie in Nr. 42 dieses;Blattes mitgetheilt, ereiferte sich der Biedermann Professor Bieder-mann gegen die gewissenlosen Agitatoren, die den Arbeitern uner-fällbare Versprechungen machen, und sagte dabei:„Geradezugewissenlos ist es von diesen Aposteln, den Leuten den Mundwässrig zu machen mit einer Aussicht auf materielle Genüsse,welche hier niemals sich verwirklichen können. Mühe und Arbeitist unser Aller LooS. DaS Kanaan des allgemeinen Lebensgenusseswerden die Arbeiter nie, gar nie betreten. Eitel Hvmbug, ver-werflicher Schwindel ist es, mit sslchen Lockspeisen die Arbeiter zuködern." IWir wollen dem Biedermann nun eine Probe von solchemHumbug und verwerflichen Schwindel geben und sehen, ob erauch in diesem Falle seiner billigen sittlichen Entrüstung freienLaus läßt.In einer an die Arbeiter gericbteten Schrift finden wir fol-gende Stelle:„Ei, wenn wir es dahin bringen(und wir unsererseits denkeneS dahin zu bringen,—) daß eS als das Minimum der gewohn-heitömäßigen Lebensbedürfnisse angesehen wird, ein hübsches Häuschenmit Gärtchen und freundlicher Einrichtung als freies Eigenthumzu haben, dabei Einkommen genug, um nicht nur ohne eigentlicheNahrungssorgen leben, sogar allerhand kleine Luxusausgaben machenzu können, sondern auch im Stande zu sein, die Kinder ordentlicherziehen und gehörig ausbilden zu lassen, um ferner einen erkleck-lieben Nothpfennig erübrigen zu können, und vor Allem ein ge-wisses Blaß wirthschaftlicher Selbstständigkeit zu besitzen: was willman denn weiter?"— In der Schwurgerichtsverhandlung(am 17. April)wider den Sozialdemokraten Wehrenberg zu Altona, welcher aufeine in. der Wahlagitation gehaltene Rede hin" des Anfangs zurAusführung deS Hochverraths" angeklagt war, verstieg sich derStaatsanwalt, dessen Name uns leider in dem Bericht des„NeuenSozialdemokrat" nicht mitgetheilt ist, zu folgender Aeußeruug:„Der Angeklagte ist sich wohl klar darüber, daß er eine sozialeRepublik will, unklar ist er sich nur darüber, wie in dieser Repu-blik alles eingerichtet werden soll. Hier ist nur allein der Hoch-verralhsparagraph anzuwenden.— Daß es die Absicht derSozialdemokraten sei, schließlich Gewalt anzuwenden,das könne man aus den Reden der Abgeordneten dieserRichtung im Reichstage ersehen; auch der Abgeordnete.Treilschke(!) habe sich in derselben Weise im Reichstag geäußert,und darauf sei doch gewiß Gewicht zu legen." So der HerrStaatsanwalt. Mit der sonderbaren Logik, daß mit der For-derung der sozialen Republik„der Ansang zur Ausführung desHochverraths" gemacht sei, wollen wir unS hier nicht befassen.:was uns vor Allem interessirt, ist die Bezugnahme des HwrnStaatsanwalts auf die Reichstagsreden der sozialdemo-kratischen Abgeordneten. Abgesehen davon, daß uns keineReichStagsrede eines sozialdemokratischen Abgeordneten bekannt ist,in der gesagt wird, daß die Sozialdemokraten„die Absicht hätten,schließlich Gewalt anzuwenden",— weiß denn der königl. preußischeHerr Staatsanwalt nicht, daß Reichstagsreden ausdrücklichdurch die Verfassung dem Gebiete des Strasrechts und somit demstaatsanwaltlichen Wirkungskreis entzogen sind? Machter, der Vertreter des Gesetzes, sich nicht, indem er Reichstags-reden als Belastungsmaterial gegen den Angeklagten benutzenwill, einer direkten Verletzung des Gesetzes, ja der Ver-fassung schuldig, von der juristischen Ungeheuerlichkeit garnicht zu sprechen, einen Angeklagten für Reden verantwortlichmachen zu wollen, die Andere gehalten haben? Wie eS um dieRechtsbegriffe des königlich preußischen Herrn Staatsanwalts steht,erhellt auch mit drastischer Deutlichkeit auS der Berufung aus daSUrtheil des Herrn Treitschke. Ebenso gut hätte er sich auf dieGelehrten des„Kladderadatsch" oder auf Schulze in Mainz be-rufen können. Weiß der Herr Staatsanwalt nicht, wer und wasTreitschke ist? Weiß er nicht, daß Treiffchke nicht nur keinejuristische Autorität ist, sondern das diametrale Gegentheil einersolchen: ein politischer Klopffechter und Pamphletist von notorischsterund extravaganiester Parteilichkeit und Parteiischkeit—Eigenschaften, welche das Verftändniß für Recht einfach auS-schließen? Doch genug— der Herr Staatsanwalt erreichte seinenZweck: Wehrenberg wurde von dem natürlich aus bürgerlichenGeschwornen bestehenden Schwurgericht zu ö Monaten Festungs-hast, wovon 2 Monate der viermonatlichen(!) Untersuchungshaftabgehen sollen, verurtheilt.„Der Jude wird verbrannt."— Endlich.„Es darf zur Kennzeichnung der Situation nichtunerwähnt bleiben," wird dem«Leipziger Tageblatt", dessen Cou-leur bekannt, von einem Berliner Correspondenten, dessen Couleurebenfalls bekannt ist,>l.»i. Berlin, 4. Mai, geschrieben,„daß dasInteresse des Publikums an den kirchenrechtlichen(?)Debatten unserer parlamentarischen Körperschaften wesentlichnachgelassen hat. Während früher viele Tage vor Beginn einersolchen Verhandlung sämmtliche Eintrittskarten zu den Tribünenvergriffen waren, und vor Beginn der Sitzungen eS den Billethänd-lern gelang, Eintrittskarten bis zu 10 Thlr. und mehr an denMann(wohl alte Weiber?) zu bringen, hat gegenwärtig der Zu-lauf des Publikums gänzlich nachgelassen(Tazeblatt-Deutsch für:gänzlich aufgehört). Sogar(!) die heute verhandelte Vorlage be-züglich der Sedisvacanz(Erledigung der bischöflichen Sitze) ver-mochte weder die Logen der Abgeordneten noch die öffentlichenTribünen zu füllen."Ei, da wace ja Hoffnung vorhanden, daß Michel, den wirbereits rettungslos dem kulturkämpferischen Cretinismus verfallenglaubten, wieder zu Verstand käme und sich seinen Denkerschädelnicht länger mit„Fragen" ausstopfen läßt, die schon vor längerals dreihundert Jahren so ab- und ausgedroschen worden sind,daß der beste Zungen- und Federdrescher heut blos noch leeres