theils nur auf dem Papier cxistirende Million Soldaten den Westen herausgefordert, erhielt Louis Napoleon   durch den Krim  - krieg den Lorwand, die damals ziemlich geschwächte französische  Armee zur stärksten Europas   zu machen. Nur dadurch, daß 1370 die russische Armee Oefireich verhinderte, für Frankreich   Partei zu ergreifen, konnte Preußen Frankreich   besiegen und die preußisch- deutsche   Militärmonarchie vollenden. Bei allen diesen Haupt- und Staatsaktionen sehen wir im Hintergrund die russische Armee. Und wenn auch sofern nicht die innere Entwicklung Rußlands  bald in revolutionären Fluß geräth der Sieg Deutschlands  über Frankreich   ebenso sicher einen Krieg zwischen Rußland   und Deutschland   erzeugen wird, wie der Sieg Preußens über Oestreich bei Sadowa den deutsch  -sranzösischen Krieg nach sich zog*) so wird doch gegen eine Bewegung im Innern den Preußen stets die russische Armee zu Diensten stehen. Noch heute ist das offizielle Rußland der Hort und Schirm der gesammten europäischen   Re- aktion, seine Armee die Reserve aller übrigen Armeen, die die Niederhaltung der Arbeiterklasse in Europa   besorgen. Nun sind eS aber grade die deutschen   Arbeiter, die dem An- prall dieser großen Reservearmee der Unterdrückung zuerst auSge- setzt sind, und zwar sowohl im sog. deutschen   Reich wie in Oestreich. Solange hinter der östreichischen und deutschen   Bour- geoifie und Regierung die Russen stehen, ist der ganzen deusschen Arbeiterbewegung die Spitze abgebrochen. Wir vor Allen haben also das Interesse, uns die russische   Reaktion und die russische Armee vom Halse zu schaffen. Und bei dieser Arbeit haben wir nur Einen zuverlässigen, aber auch unter allen Umständen zuverlässigen Bundesgenossen: das polnische Volk. Polen   ist noch weit mehr als Frankreich   durch seine geschicht- iche Entwicklung und seine gegenwärtige Lage vor die Wahl ge- teilt: entweder revolutionär zu sein oder unterzugehen. Und damit ällt all das alberne Gerede von dem wesentlich aristokratischen Charakter der polnischen Bewegung. Es gibt in der polnischen Emigration Leute genug, die aristokratische Gelüste haben; sowie aber Polen   selbst in dsie Bewegung eintritt, wird diese durch und durch revolutionär, wie wir 1846 und 1363 gesehen haben. Diese Bewegungen waren nicht nur national, sie waren gleichzeitig direkt auf Befreiung der Bauern und Uebertragung des Grundeigen- thums an diese gerichtet. 1870 trat die große Masse der polni- schen Emigration in Frankreich   in die Dienste der Commune: war daS die That von Aristokraten? Bewies das nicht, daß diese Polen  vollständig auf der Höhe der modernen Bewegung standen? Seit Bismarck   den Culturkampf in Posen eingeführt hat und unter dem Vorwand, dem Papst dadurch einen Streich zu spielen, auf polnische Schulbücher fahndet, die polnische Sprache unterdrückt und Alles aufbietet, um die Polen   in die Arme Rußlands   zu treiben, was geschieht? Die polnische Aristokratie schließt sich mehr und mehr an Rußland   an, um unter seiner Herrschaft wenigstens Polen   wieder zusammen zu bringen; die revolutionären Massen antworten, indem sie der deutschen   Arbeiterpartei ihre Allianz an- bieten und in den Reihen der Internationale kämpfen. Daß Polen   nicht todtzumachen ist, hat eS 1363 bewiesen und beweist eS noch jeden Tag. Sein Anspruch auf selbstständige Exi- stenz in der europäischen   Völkerfamilie ist unabweisbar. Seine Wiederherstellung aber ist eine Nothwendigkeit namentlich für zwei Völker: für die Deusschen und für die Russen selbst. Ein Volk, das Andere unterdrückt, kann sich nicht selbst eman- zipiren. Die Masse, deren es zur Unterdrückung der Andern be- darf, wendet sich schließlich immer gegen es selbst. Solange russische   Soldaten in Polen   stehen, kann das russische Volk sich weder politisch noch sozial befreien. Bei dem jetzigen Stand der russischen   Entwicklung aber ist es unzweifelhaft, daß an dem Tage, wo Rußland Polen   verliert, in Rußland   selbst die Bewegung mächtig genug wird, die bestehende Ordnung der Dinge zu stür- zen. Unabhängigkeit Polens   und Revolution in Rußland   bedingen sich gegenseitig. Und Unabhängigkeit Polens   und Revolution in Rußland   die bei der grenzenlosen gesellschaftlichen, politischen und finanziellen Zerrüttung und der das ganze offizielle Rußland  durchdringenden Corruption weit näher ist als die Oberfläche au- zeigt bedeuten für die deutschen   Arbeiter: Beschränkung der Bourgeoisie, der Regierungen, kurz der Reaktion in Deutschland  auf ihre eigenen Kräfte Kräfte, mit denen wir dann mit der Zeit schon fertig werden. F. Engels. Politische Uebersicht� ' Wir erwähnten bereits des Conkurrenz-TugendfeldzugS, welchen dieKreuzzeitung  " Herrn Lasker und nationalliberaler Compagnie angekündigt. Ueber die Ankündigung ist sie bislang nicht hinausgekommen, hat aber, damit unS die Zeit nicht zu lang werde, einen lustigen Uhlanenritt gegen den Reptilienfonds veranstaltet. DieKreuzzeitung  " im Bund mit den Ultramon- tauen Wächterinn der öffentlichen Moral! Eine köstlichere und beißendere Satire auf unsere politischen Zustände läßt sich nicht denken.Ein stiller Beobachter" spricht in einemEingesandt" de« Junkerorgans von der Hetzjagd, welche Fürst Bismarck   in der gesammten europäischen   Presse gegen Graf Arnim organisirt habe und bemerkt: Wir wollen über diese Jagd an sich weiter nichts sagen, da uns ohnehin für den Fuchs nicht bange ist. Aber eine andere wollen wir uns erlauben: Wer bezahlt den Sport?(Das Jagdvergnügen.) Die Kosten sind zwar durch diekühle" Haltung derPresse" etwas verringert worden; aber wenn wir recht cal- culircn, ist durch alle die Nachspürereien undCautionsanerbie- tungen" schon ein ganz rundeS Sümmchen in CourS gesetzt worden, von welchem ein Theil der Zinsen der Nordbahn-Anlcihc hätte gedeckt werden können. Wie wäre es, Herr LaSker  , wenn Sie einmal danach ftagteu?" Natürlich fällt es Herrn Lasker nicht ein,danach zu ftagen" hat er doch dem Reptilienfonds schon in bester Form ein Ver- trauenSvotum als Tribut seiner biedernMannesseele" dargebracht. Der stille Beobachter", der seine Preußen und Russen kennt denn daS französische   Wort, welches er citirt, ist zuerst von einem russischenGenialen" formulirt worden, fährt aber fort: Wenn Dinge vorkommen, wie diePresse" sie erzählt, würde es eine schöne Aufgabe der tugendhaften Nationalliberalen sein, einmal ein recht großes Fragezeichen an die Wand zu malen. UnS aber summt wie ein Lied aus alten Zeiten ein fast vergessenes Wort vor den Ohren:�ir puis demolir."" DaS heißt auf Deutsch  : herabwürdigen, dann zerstören; kann indeß auch heißen undder stille Beobachter" hat offenbar die Zweischneidigkeit vor Augen: korrumpiren und zu Grunde richten, so daß die Bismarck  'sche Politik im Allgemeinen ebensogut "" Die« ist bereits ausgesprochen im zweiten Manifest des"General- raths der Internationalen Arbeiterassoziation   über den deutsch  -französischen Krieg(datirt 9. Sept. 1870). zemeint sein kann, wie die Bismarck  'sche Taktik gegen die National- äberalen im Besonderen. Nationalliberale Leichenschändung. Ein nationalliberales Blatt» dasNordpfälz. Wochenblatt", schreibt: Am 14. dieses MonatS sind 25 Jahre seit dem Tage ver- flössen, an welchem 17 rhcinhessische Männer und Jüng- linge als Kämpfer für die vom deutschen   Parlamente rechts- giltig beschlossene Reichs- Verfassung, für ein einiges und freies deutsches Vaterland, ihr Leben einsetzten und als Opfer für die große Idee dahier(in Kirchheimbolanden  ) fielen. Die da- maligen Mitkämpfer und andere Gesinnungsgenossen haben ihr Andenken durch die vor zwei Jahren erfolgte Aufrichtung eines prachtvollen Denkmales auf hiesigem Friedhofe geehrt. Sie be- absichtigen, am 25jährigen Jahrestag, am Sonntag, den 14. Juni, in großer Anzahl hier zu erscheinen, um eine würdige Gedächt- nißfeier zu begehen. Die Einzelnheiten sind mit den hiesigen Ge- sinnungsgenossen vereinbart uns werden wir dieselben in unserem nächsten Blatt mittheilen. Heute nur soviel, daß gegen eine tenden- ziösc Ausbeutung und Störung der Feier im Sinne der Anhänger extremer Parteien(!) Vorsorge gettagen wird". Dazu bemerkt die bürgerlich demokratischeNeue Wormser Zeitung":Die Demokratie wird sich an der beabsichtigten Feier nicht betheiligen. Wir würden die Todten, welche an jenem Tage auf höheren Befehlniederge- metzelt" wurden, wahrlich wenig ehren, wenn wir, da wir das Feiern einer nationalliberalen Orgie au ihrem Grabe nicht hindern können, an diesem Tage dort erschienen und unS etwa am Grabe der Märtyrer für die republikanische Idee als Hurrahschreier für verschiedene Toaste benutzen ließen. Die Herren mögen also ruhig sein; dieextremen" Parteien werden sie in ihrer Feier nicht stören. Die Gefallenen, welche der kühle Rasen deckt, würden, wenn sie lebten, Protest gegen die neue Annection einlegen; sie, die Re- publikaner, würden es wenig begreiflich finden, daß man im Reiche der Gottesfurcht und ftommen Sitte des Kulturkampfs und der Polizei, der Mucker und der Junker, sie die Kämpfer für Freiheit und Recht, als Vorläufer bezeichnet. In Preußen geschieht das auch nicht, der dortige Nationalliberalismus räsonnirt auf die Acht- undvierziger, wie es sein Vetter aus Gotha   gethan die eiserne Stirn, an solchen Stätten für die bekannte LeiermannStheorie vom goldnen Zeitalter zu plädiren, besitzen nur unsere süddeutschen Preußen." DasNordpfälz. Wochenblatt" mag unbesorgt sein, die Vorsorge des Herrn Buchdrucker Thieme ist unnöthig. Derselbe mag immerhin zwar nochOchsen" todtschlagen, um Pfannkuchen zu backen reichlich wird ja die Weide seiner Freunde von elfteren besucht er wird nicht in die Lage kommen, seinen Löwen- muth an denextremen Parteien" zu bewähren. In die Leier von Kaiser und Reich wird sich kein demokratischerMißton" mischen still und stumm werden wir bei Seite stehen. Am LSjährigen Jahrestage des TagS von Kirchheimbolanden   wird ein Lustspiel aufgeführt werden, so sich betitelt:Die Gothaer am Grabe ihrer gefallenen und geopferten Feinde" oderDie Reichstreuen unter sich." Zur Briefstieberei schreibt der JasterburgerBürger- und Bauernfreund" in seiner letzten Nummer(45): Neben anderen Verordnungen ermahnt die kaiserliche Post abermals in Kreisblättern ic. im Interesse der Briefempfänger die Couverts nicht ganz zuzukleben, da sich solche zu schwer öffnen. Zugegeben; aber eS ereignet sich zuweilen, daß nicht ganz verklebte Couverts mit amtlichem Verschluß und dem Vermerkoffen hier angekommen" von der Behörde ausgeliefert werden, wie Re- ferenten mehrmals Briefe auS Zürich   so zugingen, also dürfte eS im Interesse der Absender und Empfänger denn doch liegen, dem guten Rathe der kaiserlichen Behörde entgegen die Couverts ganz zuzukleben, überhaupt so fest als möglich zu ver- schließen. Solchen Erfahrungen gegenüber bleibt uns die sich von Zeit zu Zeit wiederholende zärtliche Fürsorge der Post für die Bequemlichkeit der Briefempfänger total unbegreiflich, um so mehr da sie an leichtem rcsp. leichtsinnigem Briesverschluß kein Interesse mehr haben kann, alldieweil die schwarzen Cabinette eingegangen sein sollen." Unsere Leser werden sich erinnern, daß wir zu wiederholten Malen schon vor derzärtlichen Fürsorge" deS Herrn Stephani gewarnt, und ihnen den freundschaftlichen Rath ertheilt haben, Herrn Stieber, der ja sehr, sehr gut bezahlt wird, das Geschäft nicht all- zuleicht zu machen. Auf Befehl der ReichSregierung wird im kaiserlichen sta- tistischen Amt zu Berlin   gegenwärtig eine Statistik der letzten Reichstagswahlen ausgearbeitet, und soll die Veröffentlichung schon in nächster Zeit erfolgen. Wie offiziös mitgetheilt wird, be- absichtigt man, eine solche Statistik künftig nach jeder Wahl an- fertigen zu lassen. Als Material dienen theils die offiziellen Wahl- alten, theils Uebersichten der Wahlergebnisse, welche auf Veran- lassung des Reichskanzleramtes von den Regierungen der Bundes- staaten aufgestellt worden sind und die Gesammtzahl der Wahl- berechtigten, die Zahl der abgegebenen giltigen und ungiltigen Stimmen, Namen, Stand, Wohnort, Parteistcllung, Stimmcnzahl des Gewählten und seiner Gegenkandidaten enthalten. Kulis in Berlin  . Eine Anzahl Berliner   Handwerker und Industrieller ist, wie dieVossische Zeitung" meldet, vor einigen Tagen zur Besprechung der Frage zusammengetreten, ob und wie eS möglich sei, chinesische Arbeitskräfte nach Europa  und speziell nach Deutschland   herüberzuziehen. Man verhehlte sich zwar die großen Schwierigkeiten nicht, welche mit einem solchen Anwerben in Masse verbunden sind, erkannte auch sehr richtig an, daß für den Augenblick und auf Monate hinaus Mangel an Ar- beitSkraft nicht vorhanden sei. Auf der anderen Seite zweifelte man aber auch nicht, daß bei einer Besserung der GeschäftSver- hälwisse auch sofort die Sttike- Epidemie in voller Stärke wieder ausbrechen würde. Dem vorzubeugen hielt man eS für wünschen«- werth, ernstlich die vorliegende Frage zu erwägen. ES wurde eine Commission mit dem Auftrage einer genauen Prüfung der etwaigen Schritte eingesetzt, um nach Erledigung der Vorberathung mit dem fertigen Plane vor ein größeres Publikum zu treten. Nun die Sache dürfte sich nicht so leicht machen lassen, wie die menschenfreundlichen Herren Arbeitgeber sich einbilden; auch für England besteht seit Jahren ein derartiger Plan, hat aber noch nicht ausgeführt werden können indeß die gute Absicht ist konstatirt, und von neuem bewiesen, daß das Kapital um ftin Haar breit weniger international ist als die Arbeit; nur in Be­zug auf das Ziel liegt ein Unterschied vor: der Kapitalist erstrebt die internationale Ausbeutung und Knechtschaft; der Arbeiter die internationale Befreiung und Gerechtigkeit. Wirkungen eineS FreibilletS. Gegenwärtig gibt eine vom Herzog von Meiningen  ausgebildete" Schauspieler- truppe Vorstellungen in Berlin   und bringt längst vergessene kulturkämpferische Stücke, wie z. B.Papst Sixtus" von Min 1 ding, demselben, der in einem stallduftenden Gedichte die Schlat  von Fehrbellin   verherrlicht hat, wiederzu Ehren". Zweifelsohr i hat diese Schauspielertruppe dem großenVolkS-Zeitunzs"-Bernsteil ein Freibillet für ihre Vorstellungen zugeschickt, denn an der Stch 1 deS Leitartikels derVolkSzeitung", wo sonst die Kleinstaaten ad: Haut und Haar verspeist zu werden pflegen, lesen wir plötzl«! i eine krasse Verherrlichung der Kleinstaaterei. Herr Berv' stein sagt: 1 Grundsätzlich sind wir niemals Feinde der Kleis-! staaterei gewesen, sondern Feinde des Geg entheilS: FeiB 1 der in den Kleinstaaten herrschenden Sucht, Großftaat zu spielei Die Großstaaterci der Kleinen war die eigentliche Krankheit Deutschlands  . Auch in dem jetzt zu Ruhm gelangenden Meininge»( herrschte diese lächerliche Sucht in ernsten Zeiten."> Was doch so ein Freibillet nicht Alles zuwege bringen kav» i Der brave Bernstein   merkt nicht, daß die Fußtritte, die er W f Großstaaterci der Kleinen" versetzen will, in erster Linie sei» t musterstaatliches Preußen treffen, welches als Kleinstaat die lächerliche Sucht" nach Großstaaterci so weit trieb, daß für d»! Begräbniß seiner ersten Königin(1705) die für jene Zeit beb«- t tende Summe von 200,000 Thlr. verpulvert wurde, nur u» t Großstaatliches" zu leisten, und welches heute ganz besonders Z» dereigentlichen Krsnkheit Deutschlands  ", an derGroßstaaterci' s leidet. Aber nicht genug! Der große Bernstein   sucht sogar de» s Kleinstaaten ihre Fortcxistirung zu garantiren wahrscheinlit i damit er noch öfters FreibilletS beziehen kann und schreibt: t Die Kleinstaaten fortexistiren zu lassen, ihnen den Spiel' räum de« Daseins frei zu gönnen, wo sie wohlthätig(passe par tout für Bernstein   und Nathan Schlesinger!) auf die Ent s Wicklung des geistigen Lebens der Nation einwirken können, dal t ist eine gute Pflicht des deutschen Reiches." In seiner durch das Freibillet hervorgezauberten föderalistische» l Raserei versetzt Bernstein   dem alten Fritzen, dessen Vater mit dfl Potsdamer   Garde und dem Herrn von Bismarck   noch folgende« t schweren Fußtritt: f Soldaten-Spielerei und Diplomateu-Wühlerei sirrt« Deutschlands   Grundübel gewesen." Nun, wenn Duncker wieder zu einer Soiree Bismarcks gelade» r wird, dann mag er's dort verantworten, daß sein Bernstein die r beiden Hauptbedingungen, mittelst welcher Preußengroß" wurde� s für Deutschlands  Grundübel" erklärt hat. Was soll aus de»? armen Deutschland   werden, nachden sich seine beiden Grundübel soherrlich erfüllt" haben! Zum Schluß stattet Bernstein   den Meiningern noch seine» is direkten Dank für denHochgenuß" ab: d Politisch haben wir mit Meiningen   gar oft ein Hühnche» d zu pflücken gehabt. Das war eben das Elend Deutschlands  . Je?'- wo eS in künstlerischer Beziehung beneidenswerthe Leistungen i« d der Hauptstadt des Reiches darbietet, bringt es sich zu Ehren u«t n verdient die Achtung seiner Existenz. Freilich ist es ein Schauspiel, das es darbietet, und ein Abendgenuß des Theateck$ spielt keine Rolle auf dem Welt-Theater. Aber eS ist gui- daß einmal der Kleinstaat die Weltstadt überflügelt. Es ist'i ein Kleines, aber aus dem Kleinen kann man oft Großes lernen." h Die Meininger Schauspieler bringen Bernstein   schon so weit tt daß er sich die ganze Welt als ein Theater vorstellt. Nn»" wenn schon ein Freibillet zum Schauspiel unsereersten Jour nalisten" in solche Verzückungen und Vistonen versetzen kann ein Freibillet zum Ballet wird sie rasend machen. Merk'S E»<hi ihr Theater-Direktoren! diesechste Großmacht" ist euer! Und das Alles im Leitartikel desOrgans für Jeden Z» mann". Der alte Knabe Bernstein fängt an, fürchterlich zu werde«! Fabrikinspektoren. In Preußen ist jetzt seitens dck Nl Handelsministeriums für jede Provinz die Errichtung der Stelb eines Fabrikinspektors in Aussicht genommen worden.Dem F»' brikinspektor liegt", nach den offiziösen Mittheilungen,die Aussig  über die Ausführung der gesetzlichen Bestimmungen bezüglich&»> 12 Beschäftigung jugendlicher Arbeiter ob und steht ihm das Re�. der Revision der Fabriken zu. Außerdem ist derselbe zur Wahr' nehmung der fortlaufenden Controle des konzesstonSmäßigen B»' standeS und BettiebeS der im§ 16 der Gewerbeordnung bezeiih' neten Anlagen befugt." ie Leider fehlt es an allen Garantien dafür, daß die Fabrik!«' Zu spektoren ihr Amt im Interesse der Arbeiter ausüben, und nichl F mit den Fabrikanten und Arbeitgebern unter einer Decke stecken. ftl Unsere Volksschulen. Der JnsterburgerBürger- u«i Bauernsreund" schreibt: Wird uns da so ein Pröbchen erzählt, auf welch ersprießliä« Weise hie und da in den Schulen der segensreichen Stiehl'sch»" ,e Regulative Naturwissenschaft gepflegt wird. Mitten in unseres»b kalten Winter, wo die ganze Natur unter einer Eis- und Schne»' decke begraben liegt, wird den Kindern zwei Monate lang Pflanze«' künde vorgettagen; natürlich ganz fruchtlos, da sie keine Pflanz0!°u zu sehen bekommen, was doch die Hauptsache ist. Nun(orn«1' 9e aber der Frühling inS Land gezogen mit seinem ganzen großes a Rcichthum an Blumen und Blüthen und die Kinder werden dos. jetzt die lebenden Beispiele zur Befruchtung ihres todten Lernen� f" aus Wald und Flur sammeln und den Unterricht so fruchtbringend machen! Ja, Prosit Mahlzeit! Bei Frühlingsanfang beginnt de» vt Lehrer den Unterricht über diebiblischen Pflanzen Palästinas  "' und die Kinder müssen lernen, was der Lehrer selbst nicht weiß! aber die Hauptsache ist ja nicht etwaS zu lernen, sondern dum«»' no gläubig und fromm zu bleiben." Die Ausweisungsfrage vor der sächsischen Kamme«- Am 11. Juni d. I. kam die Ausweisung Muth'S vor die zweit» m sächsische Kammer und gab zu einer längeren Debatte Anlaß, übe»«« die wir nach derDeutschen Allg. Zeitung" berichten: Dr. Meischner, als Referent der vierten Deputation, erstatte' Bericht über die Beschwerde deS Rechtsanwalts Freytag zu Leipzig  '. die Ausweisung deS vormaligen RedacteurS desVolksstaat"' A. B. Muth, aus Leipzig   betreffend. Der Beschwerdeführer beruss J sich auf das FreizllgigkeitSgesetz vom 1. Nov. 1867, wonach jede« vi Bundesangehörige das Recht habe, innerhalb deS Bundesgebietes sich aufzuhalten oder niederzulassen-c. Nun bestimme zwar ß?.0 Insoweit bestrafte Personen nach den Landesgesetzen Aufenthalts' 9ti beschränkungen durch die Polizeibehörde untettvorfen werden könne«' behält es hierbei sein Bewenden." Allein es könnten nach und 17 deS sächsischen Heimatsgesetzes vom 26. Nov. 1334 a»£ AuSweisungsgründe nur gelten: das Jnanspruchnehmen öffentliche" r Almosens  , daS Betteln, die Verübung von Verbrechen, die A«» Übung unredlichen oder unzüchtigen Gewerbes. Keiner dieser A«*- weisungSgründe liege gegen Muth vor. Auf Befragen der'v putation erklärte die Regierung: In ZZ 16 und 17 des Heimat«' gesetzes sind theils ausdrückliche bestimmte Gründe der polizeiliche«