mmmmmmmmit solchen Freunden, wie die rothen Pariser ComAUnisten, Handin Hand gehen, als offene Feinde der gesellschaftlichen, staatlichenund göttlichen Ordnung, sowie jedes gesunden Fortschritts ange-chen werden müßten. Sodann kam der Redner auf die allgemeineKrankheit der Arbeitseinstellungen zu sprechen und meinte, solcheielen, ob sie nun von den Arbeitgebern oder Arbeitern ausgingen,ast immer zum Nachtheil Derjenigen aus, welche sie veranlaffen,ganz gewiß aber immer zum Nachtheil des Ganzen; die wahreFörderung des Wohles der Arbeiter liege nicht in der ewigenFehde zwischen Kapital und Arbeit, sondern in der Wiederherstellungdes Friedens zwischen beiden Factoren, deren Interessen identischseien. Schließlich fügte er noch hinzu, daß, so sehr er auch heutenoch wie sonst für eine stets fortschreitende Verbesserung der Lageder Arbeiter sei, er dennoch alle sozialistischen oder communistischenMittel zu diesem Zwecke auf das Entschiedenste verwerfen müsseund keinen Grundsatz billigen könne, der darauf hinauslaufe, daß,um eine drastische Bezeichnung aus früheren Gesellschaftszuständenherzunehmen, der Herr— Knecht und der Knecht s!j— Herrwerden solle."— Bezüglich des unter dem Titel:„Ein Stück sozialenElendS" auch von uns(S. Nr. 65) mitgetheilten Vorgangslesen wir im„Neuen Sozialdemokrat":„Herr Borsig sendet uns anläßlich des in Nr. 62 des Parteiorgans veröffentlichten Artikels:„Ein Stück sozialen ElendS",eine Berichtigung zu, in der er Folgendes schreibt:„„Der 18 Jahre— nicht 28 Jahre— bei mir beschäftigtgewesene Arbeiter Klotz hat nicht ein seiner Körperschwächcn wegenauf SV- Thlr. reduzirteS Wochenlohn empfangen, sondern in denvon mir rechersirten letzten Jahren ein solches von S— 10 Thlrn.,wobei sich folgende DurchschnittSziffern ergeben:pro 1871: Thlr. 6. 9. 4.„ 1872:„ 6. 24. 10.„ 1373:„ 8. 16. 8.bis zu seiner im November 1873 erfolgten Entlassung.""Hierzu bemerkt der„Neue Sozialdem.":„Näher auf die Be ichtigung des Herrn Borsig einzugehen,welcbe sonst keine wesentlichen Thatsachen enthält, halten wir fürliberflüsstg. Zweierlei wollen wir aber bemerken, erstens wird eswohl ein so wesentlicher Unterschied nicht sein, ob der ArbeiterKlotz 23 oder 18 Jahre in der Fabrik thätig gewesen ist, er hatdort jedenfalls seine Kraft gehörig zugesetzt; zweitens ist selbst dervon Herrn Borsig durchschnittlich angegebene Wochenlohn bei denjetzt immens gesteigerten Preisen der Nahrungsmittel und Woh-nungSmiethen doch nur ein solcher, daß er für einen Familienvatermit starker Familie in Berlin keineswegs hinreichend ist."So der«N. S." Jedenfalls ist abzuwarten, was Klotz zuder Berichtignng des Herrn Borsig sagt. Ist ein Verdienst von8 Thlr. 16 Ngr. zur Erhaltung einer Familie auch gerade nichtausreichend zu nennen, so ist er doch genügend, um nicht zumDiebe zu werden. Sintemalen wir aber in die Wahrheitsliebeder betrogenen und ausgebeuteten Arbeiter mehr Vertrauen setzen,als in die der Kapitalisten, so glauben wir, trotz der Recherchendes Herrn Borsig, vor der Hand noch dem Arbeiter.— Mit den Berliner Haussuchungen scheinen die HerrenStaats- und GesellschaftSretter gründlich reingefallen zu fein. DieReptilienpresse ist ganz kleinlaut geworden und deutet schon an, eshandle sich bloß um eine Verletzung der Vereinsgesetze, die höch-stens mit 3 Monaten Gefängniß geahndet werden könne. Wirglauben, auch diese menschenfreundlichen Absichten werden sich nichtverwirklichen. Jedenfalls hätten die Leiter deS„Allgemeinendeutschen Arbeitervereins" eine vortreffliche Gelegenheit, wenn-7 was wir bezweifeln— eine Gesetzesverletzung wirklich vorläge,die Mitschuld der preußischen Polizei und überhauptder preußischen Behörden nachzuweisen, und zwar nurMitschuld unter den erschwerendsten Umständen. Wir sind begierig� sehen, wie die Arbeitgeber deS Herrn Tessendorf sich aus derKlemme ziehen werden.. Bei LedochowSky, dem gefangenen Bischof von Posen,lst der Exekutor erschienen und hat das Gefängniß durchsucht«ach Objekten für den„Kulturkamps". Ueber solche BehandlungemeS„hochwürdigen" Gefangenen entrüsten sich ultramontane, wieauch„liberale" Blätter. Wie oft ist das nicht schon bei Sozial-demokraten vorgekommen und hat kein Hahn darnach gekräht.Aber freilich, Sozialdemokraten pflegen den Titel„Hochwürden"älcht zu führen, und da liegt der Hase im Pfeffer.— Die Versailler Henker haben dieser Tage wieder eineFrau als Opfer gefordert. Man schreibt darüber aus Paris*wöt 19. Juni:«Gestern stand vor dem 3. Kriegsgericht von Paris dieSchwester des Communemitgliedes Urbain unter der Anklage,während der Commune die Lehrschwestern von Saint-Vincent-de-Paul aus einer Schule vertrieben, da gewaltthätig geschaltet undgewaltet, Statuetten von Heiligen und andere CultuSgegenständebeschädigt zu haben. Nach der Aussage der Zeugen hatte sie,«achdem ihr Bruder die Marie des 7. ArrondissementS bezogen,°a seinen Haushalt geführt und sich nicht ohne Erfolg in Ver-waltungsangelegenheitcn gemischt, bis Frau Leroy, die Geliebteblrbains, hinzukam und zwischen den beiden Fraueu Eifersucht?utstand. Um unliebsamen Scenen ein Ende zu machen, wiesurbain seiner Schwester die im Quartier des Gros Caillon ge-legene Schule, mit der ein Greisenasyl, ein Arbeitssaal und Auf-bewahrungSanstalt für kleine Kinder verbunden war, als Re-Lrerungsbezirk an. Zwei bewaffnete Delegirte verschafften ihr undsieben Begleiterinnen, welche die Lehrschwestern ersetzen sollten, Ein-diese mußten unverzüglich und mit Hinterlassung ihrer Hab-siugkeiten das HauS räumen. Als sie nach der Einnahme vonParis auf ihren Posten zurückkehrten, war Frau Dupont, geboreneUrbain, seit dem 22. Mai verschwunden, sie fanden einen Theilbsr zurückgelassenen Wäsche nicht wieder und die Statuetten imharten:c. zertrümmert. DaS Kriegsgericht verurtheilte FrauDupont, die 44 Jahre alt ist und sehr ruhig und bescheiden auf-JUrt, unter Zulassung mildernder Umstände zu einem Jahr Ge-wignjß.«Wir müssen natürlich dahingestellt sein lassm, was an diesemGericht wahr und waS erlogen ist. Er trägt den Stempel der�rteilichkeit gegen die Commune an sich, wie der Ausdruck„Re-lsierungsbezirk" für eine Schule beweist. Die Bourgeoisie, vonverrschsu�t erfüllt, sieht AlleS durch ihre eigne Brille und glaubt,uch pxj � Coutmnne müsse solche vorhanden gewesen sein.Ebenso mit den EigenthumSverletzungen. Die Bourgeoisie, welche7>gllch solche begeht und davon existirt, glaubt, eS müsse bei Andernso sein.— Bierstrike. Die Münchener Arbeiter haben am letztenSonnabend den geplanten Bierstrike begonnen. Es darf nur nochdort Bier getrunken werden, wo der Liter um 8 Kreuzer ausgeschenkt wird. Das Comtiö fordert auf, alle Demonstrationen sorg�fältig zu vermeiden. Es ist bezeichnend, daß gerade im BierEldorado München die Arbeiter zuerst sich gegen theures undschlechtes Bier schützen müssen.— Man schreibt unS aus Dresden: Eine interessanteGerichtsverhandlung fand vergangene Woche wegen deS bekanntenArtikels„König Johann", welchen auch der„Dresd. Volksbote"unter Hinweglassung von zwei ihm bedenklich erschienenen Stellenaus der„Frankfurter Zeitung" abgedruckt hatte, gegen die beidenRedacteure Joh. Klemp und Otto-Walster statt. In erster Instanzwar Klemp wegen Abdruck des Artikels zum Strafmaximum(höchsten Strafmaß) verurtheilt, während Walster unter Aufer-legung eines ReinigungseiveS freigesprochen worden. Beide hattendagegen Einspruch erhoben und erschienen persönlich zur VerHand-lung. Für Klemp war außerdem Herr Advokat Freytag ausLeipzig gekommen, während für den König Albert als PrivatklägerAdvokat Stein I. fungirte. H-rr Freytag, welcher von denParteien zuerst das Wort nach Verlesung der Artikel und Actenerhielt, machte zunächst aufmerksam, daß eS sich in dieser Ehrenbelei-digungssache um einen Tobten und nicht um eine„Majestät"handle, das deutsche Strafgesetz behandle diesen Gegenstand ganzanders, als das alte sächsische; crsteres setze nicht nur voraus, daßunwahre Thatsachen behauptet seien, die geeignet erscheinen müßten,das Andenken des Todten zu beschimpfen, sondern auch daß derVerfasser oder Verbreiter sie wider bessreS Wissen verbreitet habe.In einer wenigstens anderthalb Stunden währenden glänzendenRede führte Herr Freytag aus, daß erstens die behaupteten That-fachen fast durchgängig erweislich wahr, daß sie zum Mindesten,wo das Urtheil nicht vollständig mehr als thatsächlich unbestreitbarerwiesen werden könne, daS Andenken des Todten nicht beschimpften,daß aber jedenfalls in allen Fällen dem Angeklagten nicht nach-gesagt werden könne, daß er anders als im guten Glauben andie Wahrhaftigkeit der von ihm weiterverbreiteten Urtheile denArtikel habe abdrucken lassen. AuS Berichten der Gewerbe- undHandelskammern bewies er, daß der permanente Wohlstand imErzgebirge keine Fiction, sondern traurige Thatsache, daß König!Johann an die Lösung der sozialen Frage trotz seiner gerühmten!Finanzkenntnisse nicht gegangen, daß die Strafverschärfung-n, diereichlichere Austheilung der Prügelstrafe seine Billigung gefunden�daß die von Röckel so ausführlich geschilderten Marterungen der�politischen Gefangenen in Waltheim kaum ohne Kenntnißnahme!Seiten des Königs so lange hätten ausgeführt werden können,!daß endlich die Leipziger Vorfälle von 1845 heute noch in Leipzig!so erzählt würden, wie der Artikel sie berichtete, während die�Regierung trotz Anregung Seiten der Kammern niemals Klarheitdurch eine gründliche Untersuchung in diese heute noch in Dunkelgehüllten Ereignisse gebracht. Das Chemnitzer Bezirksgericht habegegen den Redacteur der„Chemnitzer Freien Presse" ganz dasselbeUrtheil, nämlich das äußerste Strafmaß, 6 Monate, in Anwendunggebracht, sich aber dabei fast ausnehmend auf die beiden Stellenbezogen, welche im„Volksboten" weggelassen worden, da sie demVerstorbenen unlautere Motive vorgeworfen. Trotz dieser loyalenVersahrungSweise sei der Richter erster Instanz auch gegen Klempmit dem höchsten Strafmaße hervorgetreten. Ein Beweis, daßKlemp wider besseres Wissen gehandelt, sei gänzlich unterlassenworden, andrerseits aber müsse man bedenken, daß Klemp währendseines Aufenthalts in Sachsen sehr wohl über die gedachten Er-eignisse und Vorfälle Nachrichten empfangen konnte, die mit demArtikel harmonirten, da im Volke diese Ansicht durchaus nicht ver-einzelt dasteht. Nachdem Herr Freytag noch eine ausführlicheSchilderung der empörenden Behandlung politischer Gefangenenin Waldheim gegeben, wendete er sich an daS Fünfrichtercollegiumund bat eS, ihr loyales sächsisches Gefühl und auch die Erinne-rungcn an das alte sächsische Strafgesetz bei Seite zu lassen, undwenn es ihnen widerstrebe, hier eine Freisprechung eintreten zulassen, die Schuld davon in dem nmen Gesetz zu suchen. NachdemHerr Frcytag geendet, begann Walster die VersahrungSweise desAdv. Stein I. zu tadeln, die zeuge, daß der genannte VertreterdeS PrivatkläzerS seinen delikaten Auftrag dahin mißverstanden,daß er gemeint habe, möglichst viel Personen zu möglichst hohenStrafen bringen zu müssen. Der Vorsitzende nahm aber HerrnStein in Schutz, worauf Walster auf weitere Vertheidigung verzichtete und die Nichtigkeitsbeschwerde anmeldete. Herr Steinschien sich diesmal in der Rolle eines Staatsanwalts zu gefallen,er declamirte ganz ä la Tessendorf in der seichtesten Weise gegendie umstürzlichen Sozialdemokraten, interpretirte alle möglichengeeigneten und ungeeigneten Stellen in einer Weise, die das Unschuldigste zu etwas Strafbarem umzudeuten versuchte, wußte aberzur Begründung seiner Behauptungen nichts Plausibles vorzu-bringen und machte überhaupt gegenüber den klaren, schlagendenund logischen Ausführungen Freytazs, wie Letzterer alsbald insc ner Widerlegung erscheinen ließ, einen sehr dürftigen Eindruck,der auch durch die energische Hand- und Armzymnastik, mit derHerr Stein immer etwas Wichtiges anzukündigen schien, washinterher nicht kam, durchaus nicht behoben werden konnte.Schließlich erging sich der Anwalt deS Königs Albert noch in Ver-dächtignngen"WalsterS, die diesen veranlaßten zu erklären, daß erHerrn Stein an einem anderen Orte darauf antworten würde.Zur Ausklärung der ganzen Sachlage setzte Walster noch ausein-ander, wie widerspruchsvoll eS sei, einerseits feine Angaben durchAuferlegung eines ReinizungSeideS vorläufig als unerwiesen zuerklären und sie dennoch Klemp gegenüber als Erschwerungsmomentcverbrauchen zu wollen. So waS könne nur ein Advokat. Inüberraschend richtiger Erkenntniß der Sachlage hatte Herr Freytagprophezeit, daß ihm sein ganzes reiches und so geschickc verwsrtheteSBertheidigungsmaterial keinen Erfolg bei den Richtern einbringenwürde, und zur nicht geringen Enttäuschung des Zuhörerpublikumswurde die Strafe von 6 Monaten gegen Klemp bestätigt, währendbei Walster von einem ReinigungSeid abgesehen wurde. Indemwir uns vorbehalten, aus der Vertheidigungsrcde deS Herrn Fr.ytagunterschiedliches Wichtige nachzutragen, sei hier nur noch bemerkt,daß daS mitgethcilte Erkenntniß gegen Klemp mittels N�chtigkeitS-beschwerde wird angefochten werden, während Walster gegen denAnwalt des Königs Algert Strafantrag wegen ehrabschneiderischerVerdächtigungen stellen wird.— Unsere Leser erinnern sich einer in Nr. 23 desstaat" befindlichen Leipziger Correspondenz, in welcher u. A. Fol-gendeS zu lesen ist: Der MajestätSbeleidignng.prozesse, mit welwendie königl. Staatsanwaltschaft den„Volktstaat" seit seinem Be-stehen beglückt hat, sind nicht wenige, und wir möchten deshalbgern deS Genaueren darüber unterrichtet sein, ob die Staatsan-!wzltschaft in Präparirung solcher Prozesse nur so eifrig sei, wenn!die Sozialdemokratie in Frage komme, oder ob sie die beleidigteMajestät hoher Herren auch den R-ichss eunden gegenüber inSchutz nehme." In dieser, unsrer Meinung nach ganz korrekienFragestellung erblickte das königl. Justizministerium eine Beleidi-aung der Leipziger Staatsanwaltschaft und beauftragte die Staats-anwaltschaft zu Borna, Strafantrag gegen Preißer, unfern ver-antwortlichen Redacteur, zu stellen. Am 20. d. M. nun wurdepreißer in öffentlicher Gerich löverhandlung, nachdem er die Neu-nung des Verfassers verweigert und den ihm auferlegten ReinigungS-eid geleistet hatte, auf Grund des Artikels 20, bez. 22 des Preß-gesetzes zu 50 Thlr. Ordnungsstrafe verurtheilt.— Man schreibt uns aus Wiesbaden:„Parteigenosse Kauf-mann wurde Dienstag, den 16. Juni, zu einem Monat und indie Prozeßkosten verurtheilt. Der Polizei ist noch das Recht zu-gesprochen, daß Urtheil in einer hiesigen Zeitung bekannt zumachen, und hat Kaufmann die dadurch erwachsenden JnsertionS-gebühren zu tragen. Berufung ist angemeldet. Kaufmann hatteaus der Nr. 39 deS„Volksstaat" den Artikel„Polizeiwirthschaft"vorgelesen, und hat sich die hiesige Polizei durch folgenden PaffuS:„Aber freilich, die deutsche Polizei genießt ja das Privilegium,ebenso der Wahrheit wie dem gesunden Menschenverstand einSchnippchen schlagen zu dürfen, wenn es sich darum handelt, po-litische Gegner todt zu machen," beleidigt gefühlt und geklagt.Die arme deutsche Polizei, wie weh eS ihr gethan haben muß,durch einen einzelnen Tapeziercrzehilfen beleidigt worden zu seinohne etwas davon zu wissen."— In der Untersuchungssache wider Most hat daS königlicheKammergericht auf Antrag Most'S, ihn au» der Untersuchungshaftzu entlassen, abschlägig entschieden. War vorauszusehen. Dagegenhat daS Ministerium deS Innern Most das C'garrenrauchen ge-stattet. Wie gnädig!— Ans Berlin schreibt man unSunterm 23. d. M.: Donnerst., d.25. Juni, Vorm. 10 Uhr, hat Parteigenosse Körner in der im„Volks-staat" bereits angedeuteten Angelegenheit Termin. Die Anklagelautet auf Majestätsbeleidigung. Die Verhandlungen sind öffent-lich und finden in der Kloslerstraß: im Lagerhause ihre Erledigung.Körner ist Maurer und ein ruhiger, leidenschaftsloser Mann.Mit großem Interesse wird deshalb das Resultat erwartet.—Parteigenosse Gerstenberg hat eine Vorladung zur Abbüßungseiner Haft erhalten. Er wird dieselbe am 1. Juli antreten. Dererste von unS in der Versorgungsanstalt Plötzensee.GewerksIenossenschaftlichesoVerein für Sattler und Berufsgenosien.ßlbersetd, 21. Juni. Am 13. Juni legten die Mitglieder,welche in der Militäreffektenfabrik deS Herrn A. Dahl in Barmenarbeiten, die Arbeit nieder. Grund zur Arbeitseinstellung war,daß Herr Dahl den Preis herabgesetzt hat; früher bekamen dieSattler für die Patronentaschen a Stück 4 Gr. 9 Pf., jetzt erklärte Herr Dahl, daß er nur 4 Gr. geben will, er habe bisdahin den höchsten Preis von sämmtlichen Fabrikanten für diePatronentaschen gegeben. Hier muß ich bemerken, daß Herr Dahlvor 4 Monaten, wie die ersten Taschen gemacht wurden, nichtmehr wie 4 Gr. geben wollte, nur mit großer Mühe haben wirdieselben auf 4 Gr. 9 Pf. gebracht. Ich hatte erfahren, daß HerrDahl sich mit Herrn Hupertz in Cöln in Verbindung gesetzt hatte,in Betreff des Abzuges für die Taschen. Infolgedessen erkundigteich mich schriftlich bei den College» in Cöln über die dortigeSachlage. Darauf erhielt ich folgendes Schreiben:„AuS DeinemSchreiben haben wir ersehen, daß die Barmer College» ihre Arbeitniedergelegt haben. Herr Hupertz hat uns nach längerem Unter-handeln 4 Gr. 3 Pf. bewilligt, es waren aber schon 4 Mann amArbeiten, und 4 Mann sind wir noch, die nicht arbeiten. Wirhaben aber beschlossen, vorläufig die Arbeit wieder aufzunehmen,denn wenn die eine Hälfte am Arbeiten ist, so kann die andereHälfte nichts ausrichten." Nachdem in Barmen alle Versuche zurErhaltung des Preises fruchtlos blieben, haben die Collegen dieArbeit am 19. leider aufnehmen müssen für den Preis von 4 Gr.Fünf Mann, die nicht Mitglieder des Vereins sind, hatten dieArbeit gar nicht niedergelegt. Vorliegender Fall ist wieder einBeweis, daß wir uns fest organistren müssen, wenn wir nicht dergroßen Kapitalmacht gänzlich unterliegen wollen. Deshalb College»allerorts, organisirt Euch; auf, schaart Euch zusammen. Alle ohneAusnahme. Tretet ein in den Verein der Sattler und Berufs-genossen, welcher bereits in mehreren Städten Deutschlands säß-hast ist und viele Mitglieder zählt. Der Verein ist eS, der unsmateriell und geistig heben kann, der die Mitglieder unterstützt inallen möglichen Fällen. Und Euch, die Ihr nach mühseligemRmgen eine bessere Steve bekleidet, morgen schon kann Euch daSSckicksal zurückstürzen in dasselbe Elend, oder doch zwingen, vonThüre zu Thüre zu gehen um Arbeit zu erbetteln.— An Orten,wo sich noch keine Mitgliedschaften befinden, sucht welche herzustel-len. Ein jeder Sattlergehülfe muß es sich zur Ehre anrechnendem Vereine anzugehören. Leider giebt es unter den Sattler-gehülfen noch viele, die vom Verein nichts wissen wollen, solchetreten ihr eigenes Wohl mit Füßen, die können wir nicht als Col-legen betrachten.— Ferner, Collegen, abonmrt zahlreich auf den„VolkSstaat", es ist unser Organ, sucht dasselbe so viel wie mög-lich zu verbreiten.— Ich mache die Mittheilung, daß die Mit-gliedschaft in Barmen, welche sich im vorigen Jahre aufgelöst hat,am 11. Mai wieder hergestellt ist.— In Elberfeld habe ich eben-falls schon 2 Versammlungen abgehalten, aber leider bis jetzt ohneErfolg, von etwa 50 Sattlergehülfen aus Elberfeld waren nur 7zugegen, die Herren scheinen sich beim Billardspiel und Kegelsibie-ben besser zu amüsiren.Mit collegialischem GrußMoritz Neubauer.Gewerkschaft der Maler, Lackirer und Berufsgenossen.ZSraunschweig. Ausruf an sämmtliche Maler-, Lackirer- undVergoldergeh alfm Deutschlands. Collegen! Em Jahr ist kaumverflossen, seitdem der erst- Congreß tagte, und zum zweiten Malesoll im Laufe deS 19., 20. und 21. Juli d. I. in Cassel einCongreß, verbunden mit einer GewerksckastS-Generalversammlungstattfinde. WaS voriges Jahr unser Wunsch war, ist jetzt i".> rxrt_____ � n j v» r» itnfvi»->vm �(4 4. 4* ,1. 4-"UwöitH rtV,naUJ|lvUl Vi-Vttyvwjj vwv VVvlVti V| �» ww.gliedschaften anschließe« wird! D-Shalb, College» und Freund-aller Orte, rafft Euch auf und helft mitwirken; sendet Abgeord-nete, daß der Eonzreß in diesem Jahre ein segensreicherer wirdals im vergangenen. Lassen wir uns nicht beschämen von andernGewerkschaften und Verbindungen durch den Umstand, daß unterdrei so g'vßen Geschäftsbräuchen kein gemeinsames Vorgehen zuStande zu bringen ist; werft ab den Künstlerstolz und Eure Gleich-