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Nr. 104. 17. Jahrgang. 4. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

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Ernst Häckels ,, Welträtsel  ".

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Litterarische Rundschau.

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Uebel

Sonntag, 6. Mai 1900.

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Staat! 8u Beiten ist es thatsächlich so gewesen, daß Häckel   nicht nach ehrlicher Ueberzeugung, sondern entsprechend dem fein Wort an irgend eine wissenschaftliche Thatsache an Wunsch von maßgebender" Stelle geurteilt werde. Aber selbst Jm alten Jena, dem Kleinen engen Universitätsdorf" im fnüpfen konnte, ohne daß sich die verwegenste Zweifel- da, wo menschlich ehrlich geurteilt werde, komme die mangelhafte Saalethal, fällt dem Fremden ein schmuder Bau mit neumodischen sucht teils wissenschaftlicher, teils unwissenschaftlicher Angreifer Borbildung unfrer Juristen verzweifelt zum Vorschein. Man sage Biegeln und flachem Dach auf, der sich vorteilhaft gegen so manche nicht nur auf seine allgemeine Folgerung, sondern auch auf die ja wohl, die Juristen besäßen die höchste Bildung. Aber es ſei tein geistliche oder weltliche Rumpeltiste am Ort abhebt. Das zoologische Thatsache" selbst stürzte, mochte diese Thatsache auch sonst noch Wort wahr davon. Unfre ganze freidenkerisch vorgeschrittene Institut, also ein eignes Haus für die Forschung und Lehre quf fo feftes Gut der Forschung sein, dessen Gebrauch jedem zahmen" Forschung über die Seele, den Menschen, die moralische Verantwort dem Gebiet der Tierkunde. Die Zeiten sind herum, da ein Naturforscher frei gestattet wurde. lichkeit sei dort noch so gut wie unbekannt. Als ich einmal", sagt folches Forscherhaus wie eine gespenstische Apotheke voll ,, Tier  - Der einst so jungfrische Vorkämpfer für Darwin   hat heute selber Hädel, einem bedeutenden Juristen versicherte, daß die winzige geripp und Rotenbein" ausschauen durfte. Heute braucht weißes Haar, wie es der alte Darwin   auf seinen allbekannten Bildern fugelige Eizelle, aus der sich jeder Mensch entwickelt, lebendig sei, Sie Forschung, die mit vergrößernden Mikroskopen ins feinste trägt. Eine eiserne Natur von Haus aus, die ihre Kraft noch dazu ebenso mit Leben begabt, wie der Embryo von zwei oder Innenleben des Lebendigen einzubringen sucht, vor allem Licht und auf immer neuen weiten Reisen in drei Erdteilen zeitlebens fieben oder neun Monaten, fand ich nur ungläubiges Lächeln." Luft. Die Natur ist ihr fein mystisches Nebelreich mehr, sondern ein geübt hat, ist er allerdings heute noch ein unentwegter Wandrer Aber, heißt es zur Erklärung, zur Aneignung all diefer neuen Er­heller Sonnentag. Auch dieser freundliche Bau auf seinem Hügel und praktischer Beobachter, der Jahr für Jahr seine Ferien an der tenntniffe haben die Studierenden der Jurisprudenz hente feine ganz nahe der klassischen Stätte, wo Schiller   gewohnt hat und von See, meist am Mittelmeer  , verbringt, um seine speciellen Lieblinge, Beit. Diese wird leider nur zu sehr durch das gründliche Studium Goethe besucht worden ist, weist große lichte Fenster. Hinter einem die niederen Tiere aus den Gruppen der Radiolarien, Schwämme von Bier und Wein in Anspruch genommen, sowie das veredelude" der größten dieser Fenster, dort, wo gerade der altberühmte Haus- und Medusen weiter zu studieren; er ist, nebenbei be- Mensurenwesen; der Rest der kostbaren Studienzeit aber berg, der Berg mit dem rötlich strahlenden Gipfel" Schillers, von merkt, auf seinen Reisen ein fast ebenso eifriger Maler ist notwendig, um die Hunderte von Paragraphen der der andern Saaleseite hereinschaut, haust auch heute ein mert als Naturforscher, der von jeder Fahrt in die Ferne Gesezbücher erlernen, gut deren Kenntnis den Juristen würdiger Mann, der unruhigste, weltbekannteste Geist Jenas seit die töstlichsten Aquarell- Stizzen mit heimbringt. Gerade zu allen möglichen Stellungen im heutigen Kulturstaate be jenen Tagen der Goethe, Schiller und Fichte: Ernst Häckel.  in diesem Jahre noch wird man von seiner Wanderlust und fähigt." An diesen" Stellungen" liegt aber nach Häckel  Hier an seiner stillen Arbeitsstätte selbst ist freilich kaum zu Wanderkraft neues vernehmen, Die im Staate selbst. meisten denn der Sechsundsechzigjährige nun wieder das merten, wie farmisch von diesem Arbeitstisch aus zu immer wieder will im Oktober zum zweitenmal nach Ostindien, um den Winter Staatsbeamten seien Juristen, die von jenen tiefsten Zeitfragen und holien Malen die große Geisteswelt der Menschheit aufgewühlt auf Java und Celebes zu verleben. Mehrere seiner Schüler waren Fortschritten eben nichts wüßten. So fomme es, daß der moderne worden ist. Da hängt das Bild Johannes Müllers, des großen in den letzten Jahren von Jena   fort ins Tropenparadies dorthin Staat sich der Kirche in die Arme werfe. Und schließlich liege das Berliner   Lebensforschers aus der ersten Hälfte des neunzehnten gepilgert. Jetzt will der Meister selber noch einmal nach. Man darf Schicksal eines gebildeten Volkes wie des deutschen in den Händen Jahrhunderts, der auf Häckel   von tiefstem Einfluß ge- gerade von dieser Reise noch die glänzendsten Erfolge erwarten. des Centrums. Nur beffere Bildung könne hier retten. Dabei meint wesen ist, ja als deffen genialster Fortsetzer und Vollender Daheim in seinem stillen Denterstüblein aber hat sich bei ihm doch Häckel  , fommt es gar nicht auf Häckel   heute wissenschaftlich gelten darf. Da stehen sorgsam in das Bedürfnis in diesen letzten Jahren immer stärker geregt, etwas an. Ob Monarchie oder Republik  , ob aristokratische oder großem Bult vereinigt die Tausende kleiner Glasplättchen, deren Schicht zu machen mit seiner allgemeinen Gedankenarbeit am großen demokratische Verfassung, das sind untergeordnete Fragen gegenüber jedes gewiffe Stäubchen umschließt, winziger als eine Brise Schnupf- Fortschrittswerk der Menschheit. Seine legten Bücher bekunden einen der großen Hauptfrage: Soll der moderne Kulturstaat geistlich oder tabak  . Jedes dieser Stäubchen entstammt dem Schlamm des tiefften te st a mentarischen Zug. Vor ein paar Jahren hat er weltlich sein." Das alles wird ja nun specifisch Häckelisch" aus­Meeresgrundes, das englische   Naturforscher- Schiff Challenger" hat in dem dreibändigen Fachwerke Systematische Phylogenie" sein gedrückt und jeder mag sich seinen besonderen Vers darauf machen. fie mitgebracht und hädel hat in einem riesigen Brachtwert großes, als Stanımbaum geschautes System der Lebewesen Aber auf alle Fälle: welch merkwürdiges Symptom! Im Staat alle die winzig fleinen Tierlein( sogenannte Radiolarien") für die Lehrenden und Lernenden der jungen Generation noch ein heißt es weiter, könne es nicht besser werden, es sei denn beschrieben und abgebildet, die darin enthalten Aber da ein waren. mal zusammengefaßt. Vierzig Jahre angestrengter Denkarbeit auf durch Erziehung einer vernünftigeren Jugend. Solche Specialarbeit ist es ja mun nicht gewesen, die Häckels Namen durchweg ganz neuem, felbſteroberten Gebiet schlossen sich dort an-| nener Schaden: unfre Schule". Naturwissenschaft" in aller Welt Mund gebracht hat. Kommende Zeiten mit weniger einander zu einem gewaltigen Bilde. Dieses Werk konnte bloß seiner fagt Häckel  , die alle andren Wissenschaften so weit überflügelt urd bizigem Tages- und Lebenskampf werden erst die nötige Ruhe streng wissenschaftlichen Art nach nicht auf irgend welche Verbreitung welche ,, bei Licht betrachtet, auch alle fog. Geisteswissenschaften in sich finden, auch diese und ähnliche beispiellos fleißige und im engsten in der Menge rechnen. In jenen vierzig Jahren war aber das System aufgenommen hat, wird in unfren Schulen immer noch als Neben­Feld dauernd bedeutsame Leistungen des großen Forschers ge- der Pflanzen, Tiere und Menschen, wie er es im Anschluß an sache betrachtet oder als Aschenbrödel in die Ecke gestellt. Da= bührend zu würdigen. Inzwischen aber ist zu seinen Lebzeiten um Dartvins Grundidee gab, ihm selber allmählich ausgewachsen zu gegen erscheint unfren meisten Lehrern immer noch als Haupt­gang andre Dinge im Zeichen dieses Manns gefochten und wird einem wahren Weltsystem. Die tiefsten Schöpfungsfragen aufgabe jente tote Gelehrsamkeit, die aus den Klosterschulen noch gefochten werden, Dinge, die wenig gemicin haben mit dem waren ihm hineingeraten: Irgrund der Dinge, Gott, Bestimmung des Mittelalters übernommen ist; im Vordergrunde steht stillen Heiligtum eines engen Fachgelehrten. des Menschen, Leib und Seele, Unsterblichkeit oder Nichtunsterblichkeit der grammatikalische Sport und die zeitraubende gründliche Kenntnis Heute sind es rund vierzig Jahre, daß der englische   Naturforscher der Seele, Moral, letztes Weitschicksal und so weiter. In der klassischen Sprachen, sowie der äußerlichen Bölfergeschichte. Die Dartvin einen bis dahin unerhörten Gedanken in die Welt warf. Summa: die ganzen Welträtsel. Diese Dinge gingen aber Sittenlehre, der wichtigste Gegenstand der praktischen Philosophie, Die lebenden Wesen, Tiere wie Pflanzen, sollten nicht durch die will nicht blos den Fachmann an, sondern erst recht gerade wird vernachlässigt und an ihre Stelle die firchliche Konfession ge­fürliche Macht eines außerweltlichen Gottes in die Welt gestellt die große Menge der Menschen. Ueber diese Welträtsel fucht jezt. Der Glaube sol dem Wissen vorangehen; nicht jener wissen­worden sein, sondern sich ganz langsam auf durchaus natürlichem schließlich jeder denkende Mensch in stiller Stunde einmal Rat. Und schaftliche Glaube, der uns zu einer monistischen Religion führt, Wege auf der Erde entwidelt haben. Der Gedanke hatte es muß intereffieren, gerade die Ansichten eines so gentialen und in sondern jener unvernünftige Aberglaube, der die Grundlage eines eine ungeheure Tragweite bis in jedes scheinbar fernste Gebiet allen philosophischen Dingen so frei denkenden Naturforschers darüber verunstalteten Christentums bildet. Während die großartigen hinein. Nicht ein einzelner allmächtiger Weltregent hatte die lebenden zu hören. Schon vor über 30 Jahren hatte Häckel   versucht, gerade Erkenntnisse der modernen Kosmologie und Anthropologie, Wesen gemacht. Ohne solche Hülfe waren sie selber aus dem Ge- diesem weiteren Publikum denn auch seine letzten Konsequenzen dar der heutigen Biologie und Entwickelungslehre auf unfren triebe evig wirksamer Entwidlungskräfte der Natur heraufgestiegen. zulegen in der allbefamten Natürlichen Schöpfungsgeschichte". höheren Schulen gar teine oder nur ganz ungenügende Die Entwicklung des Neuen war am gewaltigsten Beispiel aus der Jetzt aber drängte es ihn, auch diese höchste Fernsicht ins all- Verwertung finden, wird das Gedächtnis mit einer Unmasse von Allmacht und Laune eines Einzelnen herausgelöst und dafür dar gemeine testamentarisch gleichsam noch einmal festzulegen. So ist philologischen und historischen Thatsachen überladen, die weder für gethan als dunkle, aber fort und fort wühlende Selbst- Notwendigkeit fein philofophisches Testament entstanden: Die Welträtfel, er- bie theoretische Bildung, noch für das praktische Leben von Nuzen der aufstrebenden Gesamtmasse der Welt. schienen im Verlag von Strauß in Bonn  . Ein schwerer Band von sind. Aber auch die veralteten Einrichtungen und Fakultäts- Verhält­Das Beispiel war dabei noch viel schlagender, als Darwin   473 Seiten, der leider entsprechend ziemlich tener ist. Vielleicht ent- nisse der Universitäten entsprechen der heutigen Entwickelungsstufe felbft gleich deutlich zu machen wagte. Der Mensch war ja auch schließen Verfasser und Verleger sich noch zu einer billigeren Volks- der monistischen Weltanschauung ebenso wenig, als die Unterrichts­nur ein höchst entwideltes Tier! Auf ihn selber fand das alles ausgabe, der es ganz gewiß an Erfolg nicht mangeln könnte. Auch leitung in den Gymnasien und in den niederen Schulen." auch Anwendung. Vom Säugetier, vom Affen war er zu demt, in dieser splendiden Form hat das Buch in ein paar Monaten einen Diese Stichprobe aus der Einleitung mag wohl genügen, um zu was er war, heraufgestiegen durch diesen gleichen festen Druck der Abjazz von zehntausend Exemplaren gefunden. Das dürfte als ein zeigen, aus welchem Geiste das ganze Buch geschrieben ist. Durch ewigen Naturgefege, feineswegs aber durch den plöglichen Willen höchst erfreuliches Zeichen in unfrer Beit gelten. Denn ob man eine sinnreiche Einteilung ist dem Leser ermöglicht, sich aufs rascheſte einer einzelnen Herrschenden Person, des Herrgotts. Und nun den philosophischen Ideengängen gerade in Häckels Art Recht in dem Ganzen zurecht und zu dem ihn besonders Interessierenden der erste Forscher nach Darwin  , der diese wichtigste Fol- gebe oder in einer andren, so läßt sich doch auf alle Fälle sagen, sofort durchzufinden. Der Text ist in viele fleine Absätze gerung fofort 30g, war Häckel  . Es geschah 1868 auf daß das Wert au Freiheit des Urteils und an schärfster Kritik geteilt, deren jeden ein festes Wort, fett gedruckt, ein­der Naturforscher Versammlung zu Stettin  . Fortan galt Häckel   vieler Dinge, die weiten Streisen heute noch für überhaupt unbe- leitet. Unire Schule"," Uufre Kirche"," Konflikt zwischen Vermunft noch mehr als Darwin   für den Vertreter einer ganz neuen Welt- rührbar" gelten, wahrhaftig nichts zu wünschen übrig läßt. und Dogma"," Philosophie und Naturwissenschaft" und so weiter. auffassung. Und er selbst gab Schlag auf Schlag Anlaß genug, daß Es ist ja in allen wesentlichen Teilen ein philosophisches Buch Jede Rubrit enthält in tnappen Worten ein Häckelsches Urteil zu diefer Ruf den nötigen Rückhalt in seiner wirklichen Leistung fand. und kein politisches, das muß beim Lesen von Beginn an im einer Zeitfrage. Mag es subjektiv sein,- es ist seins, als das Darwin   hatte seine Entwicklungstheorie als alternder, franker, Auge behalten werden. eines jedenfalls hochbedeutenden Mannes. Im Sinne, daß das jedem Zwist innerlich abholder Mann gegeben, fast wider Willen dazu Ueber Hädels politischen Standpunkt ist im Laufe ist im Laufe der Ganze eine Art philosophischen Testaments sei, mag man auch an gedrängt durch den tiefsten ehrlichen Wahrheitsgeist, der unerschütterlich langen Kampfesjahre seines Lebens auch manches Blättlein Papier Testaments- Paragraphen denken. Indem aber ein Urteil das folgende. in ih mwaltete. Häckel   dagegen, 1863 noch nicht dreißig Jahre alt, widmete beschrieben worden, diese Dinge Tommen aber, scheint mir. hente stigt und so fort, kommt doch ein einheitliches Buch heraus, der neuen Sache seine ganze frische Straft wie seinen ganzen jungfrischen nicht mehr so wesentlich in Betracht. Als Virchow vor jetzt auch schon das man mit Spannung auch hintereinander lieft. Vier Mut. Seiner engeren Bildung nach Tierkundiger, wirft er sich mit bald einem Vierteljahrhundert den Darwinismus mit dem Argument an- Hauptrubriken ordnen wieder das Ganze: Der Mensch; die aller Wucht seiner großen Fachkenntnisse nach dieser Seite in die griff, er bekomme schon Fühling mit der Socialdemokratie, führe alio Seele; die Welt; der Gott  . Das erste Hauptstück giebt das, was neue Bahn. Er zeichnet mit fühnem Stift etwas damals Unerhörtes, pornstreichs dem schwarzen Satanas in die Klanen, da entstand bekannt- Häckel   felbft in einem früheren Werke als Anthropogenie" bezeichnet das Darwin   selbst nie gewagt hätte: den Stammbaum der lebenden lich eine große Fehde über Darwinismus und Socialismus", ob sie hat: den Teil des Darwinismus, der fich enger mit der Herkunft Wesen, vor allem der Tiere. Er gründet mit diesem Stamm- einander zuführten oder widersprächen und so weiter. Hädel selbst gerade des Menschen befaßt. Der Mensch ist anatomisch, das heißt baum, ein Reformator der Tierkunde, ein ganz neues System fowohl wie andre mischten sich damals in die Diskussion über dieses feinem Leibesban nach, wie ihn der Anatom uns beim toten Menschen und zwar das erste echte, das selber nicht der Schöpferwillkür irgend jäh vom Zaun gebrochene Thema, jeder so gut er es eben wußte auseinander schneidet, durchaus nur ein hoch entwickeltes Tier, Er ist eines Stuben- Gelehrten, jondern den echten Spuren der wirkenden von seinem politischen Boden aus, den er sich gerade erringen hatte. ein Wirbeltier, ein Sprößling des Affen Stammes. Bekannt sind auch es ebenso bas physiologisch: heißt in Natur entspringt. Er entdeckt die niedrigsten Lebewesen, die sogen. einerlei wie hoch oder tief er nun war. feinen Lebens Monerea, die dieses Stammbaums unterste Wurzel gebildet zu die engeren Kontroverien, die Bebel mit Häckel   gehabt erscheinungen, also als lebendiger Mensch, diefes Leben haben scheinen. Er zeigt, wie Tiere und Pflanzen sich dann als hat. Im großen und ganzen scheint mir, daß diese Dinge hente entspricht vollkommen dem, was wir auch beim Tier, beim zwei parallele Hauptstämme von da aus emporentwickelt haben. Er ziemlich erledigt oder wenigstens nicht mehr besonders in den Vorder: Affen oder sonst wo, Leben" nennen. Endlich ist er es entbryo­enträtselt die Stelle, wo die eigentlichen Tiere fich von gemeinsamem grund geschoben zu werden brauchen. Häckels wahre Bedeutung logisch, das heißt in der Art und Weise seiner Entstehung und Ent­Aft für sich noch wieder auseinandergespalten haben, bei der liegt auf einem ganz andren Gebiet als dem politischen. Dort aber wicklung als Reim oder Embryo im Mutterleibe; der Mensch geht Gasträa, dem Ur- Darmtier, das erst Magen, Mund und äußere Haut ist sie so intensiv und selber so nach jeder Richtung hin fort aus einer einzelnen Ei- Belle hervor, wie alle andern lebenden besaß. Er stellt fest, daß ein großes Gesetz walte, nach dem die entwickelnd" gewesen, daß es nach meiner Auffassung gar nicht Wesen, und die Embryo- Gestalten, die er zunächst im höher entwickelten Wesen im Stammbaum vielfach noch einmal darauf ankommt, was cr mun eigentlich in der politischen Mutterleibe annimmt, entsprechen vollkommen denen bei den flüchtig bei ihrer Einzelentstehung als Larve, im Ei oder im Theorie selber geglaubt" hat, fondern lediglich darauf, was er im nächstverwandten Säugetieren. So sind wir also berechtigt, Mutterleib die Form der Ahnen wiederholen müssen. Der Frosch Sinn einer jenseits von Gewollt und Ungewollt stehenden Realmacht das wundersame Erdwesen Mensch" restlos aufzunehmen, statt in wird als Kaulquappe zuerst noch einmal Fisch. Und selbst der Mensch thatsächlich geleistet hat und leisten mußte. die Theologie, in die Phylogenie, nämlich die naturwissenschaft­zeigt im Mutterleih die Siemen und flossenartigen Gliedmaßen Das Buch von den Welträtseln" berührt das politische Gebiet liche Lehre von der( wörtlich übersetzt) Stammesgeschichte" oder des Fisches. Das wird als das biogenetische Grundgeset" nur an ein paar verschwindend belanglosen Stellen direkt im Sim Abstammungslehre der Urwesen, Pflanzen und Tiere. Der Mensch von Hädel bezeichnet. Und mit Hilfe dieses Gesetzes wird nun einer subjektiven Partei- Aeußerung. Dagegen giebt es eine all- ist bloß ein Ast an dem großen Stammbaum der Lebewesen, natür entwickelt wvie alle andern Aeste dort. Das.ift weiter geschlossen und der Stammbaum mehr und mehr flar ge- gemeine Einleitung über die geistige Lage unsrer Zeit, die an, lich alles in monumentale Säge stellt. Der höchste Schluß ist die Enträtselung der ganzen Ahnen. fagen wir- Offenheit im fortschreitenden, nach Befferung unsrer geistigen der Inhalt des ersten Teils,- eben wie sie nur der fette des Menschen. Hädel bleibt nicht bei dem allgemeinen Saz Beitlage begehrendem Sinn wahrlich nichts zu wünschen läßt auch gedrängt, große Begründer und stehen, daß der Mensch ein fortentwickelter Affe fei. Den Affen für weitgehende kritische Ansprüche. Vielleicht ist es gerade doppelt Meister dieser Phylogenie, Hädel selbst, so geben konnte. Zu jedem leitet er vom Halbaffen, den vom Beuteltier und Schnabeltier, weiter bezeichnend, wie sich unfer geistiges Zeitbild doch in diesem starken Abschnitt ist eine Liste der besten andren Bücher hinzugefügt, in von der Eidechie, dem Molch, dem Molchfisch. dem Haifisch, dem Forscherkopfe darstellt, der von Freund und Feind persönlich niemals denen der Leser sich genauer über das Beweismaterial unterrichten Neunauge, dem Amphioxus- Fisch ab. Und den noch wieder des politischen Radikalismus beschuldigt oder deswegen gerühmt worden kann. Für jeden aber, der sich nur kurz orientieren will, faßt das vom Wurm und so weiter bis zur Urzelle hinab, die durch ist, der aber nun doch hinsichtlich gewiffer Zustände ein troßiges Jch Kapitel felbft alles nötigste wahrhaft frystallklar zusammen. Dann kommt in ähnlichen elf Teilen die Seele noch einmal natürliches Werden ihrerseits aus dem sogenannten toten Stoff" fann nicht anders" in die Welt schleudert, das tief zu denten giebt. hervorgegangen ist. Vier Gebiete werden da einleitend mit größter Offenheit so be- enger an die Reihe. Diese Studie ist philosophisch die interessanteste Das alles hat der Mann hinter diesem schönen Fenster im leuchtet, daß die Sterze glühende Tropfen wirft. An der Spitze des ganzen Buchs. Häckel   hat schon vor mmumehr vierunddreißig stillen Arbeitsfabinett des zoologischen Instituts zu Jena   geleistet. fomint ein Saß des englischen Naturforschers Alfred Ruffel Wallace Jahren in seinem ersten Hauptwerk, der Generellen Morphologie Natürlich unter schweren Kämpfen. Als er den Menschen als Citat, der zu unserm Bedauern" unterschrieben werden müsse: der Organismen"( Morphologie heißt Formenlehre!) eine höchst vom Tier ableitete, fielen alle Anhänger und Interessenten Verglichen mit unsren erstaunlichen Fortschritten in den physikalischen eigenartige Seelenlehre entwickelt, die bis auf den heutigen Tag der Erschaffungstheorie über ihn wie den leibhaftigen Satan Wissenschaften und ihrer praktischen Anwendung, bleibt unser System noch lange nicht genügend in ihrer Sonderart philosophisch gewürdigt her. Aber auch Fachgenossen, mancher Naturforscher von Ruf der Regierung, der administrativen Justiz, der National- Erziehung worden ist. Er steht zwar auf der einen Seite auf dem streng darunter, hätten den bösen Neuerer gern von den Rockschößen ge- und unire ganze sociale und moralische Organisation in einem 3 u st and materialistischen Standpunkt, der in der Seele des Menschen nichts schüttelt. Häckels Deutung, daß der menschliche Keim oder Embryo der Barbarei;" Die Ursache dieses mißlichen Zustands wird andres sicht als eine bestimmte Aeußerung des Stofflichen, des im Mutterleibe alte tierische Ahnen- Stufen sichtbar noch einmal ab- bei der Betrachtung von vier Rubriken gesucht: Unfre Rechtspflege", Körperlichen. Wie für Vogt, Moleschott und so viel andre Natur­ipiegele im Sinne jenes biogenetischen Grundgesezes, wurde gerade Unfre Staatsordnung"," Unfre Schule" und" Unire Kirche". Ein philosophen des neunzehnten Jahrhunderts, giebt es auch für Hädel von gewissen Fachkennern, denen solche Deutung aus allgemeinen Grundschaden, hören wir, liege in unsrer Rechtspflege. Niemand feine Möglichkeit einer vom Störper unabhängigen Seele. Wie er Gründen ein Gräuel war, als bodenloser Schwindel bekämpft. Und der wird behaupten wollen, daß deren heutiger Zustand mit unsrer fort- in all seinem Denken den Monismus betont, also die Denkweise. strenge Virchow, einst hädels Lehrer in freiheitlicher Auffaffung der Natur, geschrittenen Erkenntnis des Menschen und der Welt in Einklang sei." die in allen Dingen der Welt etwas Einheitliches( Monon heißt crhob seinen Mahuruf, daß solche gefährliche Naturdeutung auf die Dauer Keine Woche vergehe, in der wir nicht über den gesunden Menschen- griechisch das Eine") sucht statt eines doppelten( dualistischen) Wesens, die heiligsten Güter des Naturforschers bedrohen werde: nämlich verstand" richterlicher Urteile den Kopf schütteln müßten. Man möge jo Ichnt er auch bei Seele und Körper des Menschen schroff die seinen Frieden mit den herrschenden Kirchen und dem herrschenden selbst absehen von den Urteilen in vielen modernen Staaten, wo Zweiheit" ab- jenes vollkommene weierlei, auf das z. B. die Lehren

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