Erscheint in Leipzig Mittwoch, Freitag, Somiwg. Bestellungen nehmen an alle Postanstalten u. Buchhand- lungen des In- U.Auslandes. Filial- Expeditionen für die Bereinigten Staaten: F. N. Sorge, Box 101 Hoboken, N. J. Peter Haß, 8. W. Corner Tbird and eoatea str, Philadelphia . Aboitntmkutsprns für ganz Deutschland lA.KOPf. pro Quartal. Monats-Alioiinemeuts werden bei allen deutschen Postansialten auf den Uten u. Äen Monat»ud auf den citen Monat besonders an- genommen; im Ngr. Sachien u. Hrzgtb. Sachs.-Altendnrg auch auf den Neil Monat Ns Quartals a WPf. OrganderfozialdemokrattscheuArveUerMMmldderwternationalenGeverksge«offenschaste«. Znserate, dt» Abhaltung ,»a Partei-,««rem»- und«ollsverfammlungm, sowie die Mial- Expeditionen und sonstig« Partei-Angelegenheiten betreffend, werde« mit 10 Pf.,— Privat- und Bergnügungl- Anzeigen mit 25 Pf. die dreigespalteu« Petit-Zeil» berechnet. Nr. 14. Ireitag, 5. Keöruar. 1875. Staatshülfe für die Arbeiter. In der letzten Nummer(S) der Budapefier„Arbeiter-Wochen- Ehronil" lesen wir: „Arbeiterunruhen in Petrozs6vy. Man schreibt der„Arader Zeitung" auS Petrozsöry vom 10. d. M.:„Gestern versammelten sich die Bergarbeiter der Kronstädter Bergbau- und Hüttenwerks- Aktiengesellschaft in Petrozsöny und rcvoltirten gegen ihre Be- amten. Sie forderten die Bruderlade. Die Bergdireftion fand wohl momentan einen Weg, um die.Arbeiter einigermaßen zu be- säustigeu, indem sie hervorhob, daß sich die Bruderlade in Wien befinde und in einigen Tagen in den Besitz der Direftion gelan- gen werde, worauf dann sofort die gewünschte Rechnung über da» BereinSvermögen abgelegt werde. Die Arbeiter begnügten sich aber mit dieser Antwort nicht vollständig, sondern bestürmten daS DireftionSgebäude neuerdings aus dem Grunde, weil sie der An- ficht waren, daß dieses auS dem Vermögen der Bruderlade erbaut � wurde. Auch fanden sie die Arbeitslöhne viel zu niedrig. Die Bergverwaltung fand kein anderes Mittel die Ruhe wieder herzu- stellen, als die Sicherheitswache zu reguiriren. ES erschien auch sofort Gendarmerie, worauf dann nach mehrstündigem Kampfe die Ruhe endlich wieder hergestellt wurde; bei dieser Gelegenheit wur- ! den auch mehrere Personen, zum Glück jedoch nicht lebenSgefähr- lich, verwundet." Der Klaufenburger„Kelet" bringt über diese Vorgänge au« Teva folgenden noch weitergehenden Bericht:„Der Zsiler Stuhl- richter hat gestern Abend das hiesige VicegespanSamt ersucht, min- desteuS eine Compagnie Soldaten mit einem Extrazuge nach Pe- trozsöny abgehen zu laflcn, da die Gendarmerie für die Unter- drückung der Arbeiteruvruhen nicht ausreiche. In Petrozsöuy sind zwei Kohlenbergwerke, das ein gehört dem Staate, das andere � der sogenannten Kronstädter Bergbau- und HüttenwerkSgesell- schaft, deren Attien sich zumeist in den Händen von Wiener Kapitalisten befinden. Die Unruhen brachen vorgestern unter den Arbeitern der letztgenannten Gesellschaft auS. Die Arbeiter ver- langten in Masse vom Bergverwalter Benesch die Herausgabe der Bruderlade und Lohnerhöhung. Die Bruderlade ist ein aus Pro- centual-Abzügen von den Löhnen der Bergleute gebildeter AuS- � Hilfsfond. Sie wird von der Direktion des Petrozsönier Berg- Werkes der Kronstädter Gesellschaft verwaltet, welche daraus eine Schule für die Kinder der Bergleute erhält. Der Stuhlrichter ließ vier der Rädelsführer verhaften und iu's Kühles!) setzen. Ge- kern rotteten sich in Folge davon die Arbeiter in noch größerer Anzahl zusammen und verlangten die Freilassung der Verhafteten, welche sie später auch unter Thätlichkeiten gegen die Gendarmen befreiten. Gestern ergriff der tumultuarische Geist auch die Ar- bester des Staats-Bergwerkes, und die Bewegung nabm solche Dimensionen an, daß beide Verwaltungen die Requirirung von Militär nöthig fanden. Dem Vernehmen nach ist auch schon gestern Nachts von Broos eine Compagnie der dortigen Garnison mit einem Extrapostzug abgegangen." Wir haben mehr denn einmal schon über die Manipulation der Bruderladen und KnappschaftSkassen geschrieben und daS Ver- wersiiche derselben dargelegt, trotzdem fand sich die Regierung, die ber Allgemeinen Arbeiter-Kranken- und Invaliden-Kasse so große Aufmerksamkeit schenkt, nie veranlaßt zu intervenircu, außer m t Bajonetten. So versteht unsere konstitutionelle Regierung die StaatShilse für die Arbeiter."— So weit unser ungarisches Parteiorgan. „Es ist eine alte Geschichte, Doch bleibt sie ewig neu"— Wenn der Arbeiter im Klassenstaate sein Recht fordert, so stößt er «»f die ultima ratio(den letzten Grund) der Kanonen, Bajonette, Spitzkugelu, Polizeiknüttel. In der hellblauen und dunkelblauen Republik, in der EinheitS- und Bundesrepublik, in der konstitutiv- Vellen Monarchie, in der absoluten Monarchie, unter Präsidenten, Königen und Kaisern,— überall, wo die Klasse der Capitalist.-n und Grundbesitzer daS Heft in Händen hat, dieselbe Praxis dem Arbeiter gegenüber, dieselbe Form der„Staatshülfe" sür den Arbeiter! Was den„Unruhen" in Pettozsäny ei» ganz besonderes In teresse verleiht, ist der Umstand, daß sie eine Frucht des Knapp schaftSkassen-UnwesenS sind. Die„Bruderladen" entsprechen ziemlich genau unseren KnappschaftSkassen; und daß mau den Bergarbeitern il.re eingezahlten Gelder vorzuenthalten, sie ihnen iv entreißen, zu ihrem Nachtheil zu verwenden sucht, ist etwas so Gewöhnliches, daß wir das Mißtrauen und die Auftegung der Petrozsöryer Bergleute sehr wohl begreifen können. Was würden die Grubenbesitzer, die Kapitalisten überhaupt, dazu sagen, wenn die Arbeiter daS Vermögen derselben verwalten oder mit verwalten wollten? Sie würden laut auflachen ob solch Unberechtigten, frechen Verlangens. Umgekehrt aber— ja, da ist e* ganz was Anderes. Daß die Herren Grubenbesitzer und Kapitalisten das Ver- wögen der Arbeiter verwalten, das ist recht und gut, das muß lo sein; und sehen eS die Arbeiter nicht ein, je nun, wozu haben wir Soldaten?— . Der Klassenstaat kennt keine Gereä-tigkeit, und kann sie nicht kennen, weil er das Kind der Ungerechtigkeit ist. � Also: Beseitigung des Klassenstaats, und Umwandlung desselben in den freien BolkSstaat! Das alte Lied. Armuth, Verbrechen, Unwissenheit, Krankheit— daS haben wir so oft hervorgehoben— sind nothwendige Früchte der Herr- schenden Gesellschaftsordnung, nicht nothwendig an sich, aber noth- wendig so lange diese Gesellschaftsordnung dauert. Die ungleiche Bertheilung der Güter, der Arbeitsprodukte, das ist die Quelle deS UebelS, die Pandorabüchsc, der diese Viereinigkeit deS Elends entfliegt. Reden wir heut nur von der Krankheit. Daß das ar- bettende Volk durchschnittlich nur halb so lang lebt als die be- sitzende, d. h. nicht oder wenig arbeitende Klasse, ist längst sta- tistifch nachgewiesen. Solche Thatsachen, welche das TodeSurtheil der heutigen Gesellschaft in sich schließen, können indeß nicht oft genug wiederholt, nicht eindringlich genug vor den Geist geführt, dem Gedächtniß eingeprägt werden, und wir theilcn daher nach- stehenden Artikel des Agramer„Arbeiterfreund" unverkürzt mit: „Ueber dre Sterblichkeit in der Agramer Bevölkerung im Jahre 1874 wurde kürzlich vom städtischen Beschau-Arzt Herrn Dr. Schönheit(auch VereinSarzt deS Agramer Arbeiten Vereins) eine Zusammenstellung veröffentlicht, auf welche zurückzu- kommen wir uns veranlaßt sehen, da wir einige Punkte derselben für so interessevoll halten, daß sie der weitesten Verbreitung und einer größeren Aufmerksamkeit Werth sind. Nach einer na- mentlich für die Heilkundigen interessanten Rubrizirung der ver- schicdencn Todesfälle in Bezug auf Jahreszeit, auf Alter und Ge- schlecht der Verstorbenen:c. kommt der geehrte Herr Doktor auch zu der Anführung deS Ergebnisses/„es habe auch heuer die allge- meine Annahme Geltung gefunden, daß die ärmsten Gassen, als Neudorf, Bachgasse rc. die meisten Sterbefälle hatten, d. h. die Zahl der verstorbenen im umgekehrten Verhältnisse zum Grade des Wohlstande« stehe". Bei dieser„allgemeinen Annahme" handelt eS sich gewiß nicht um lediglich das Augenmerk de» Arztes auf sich ziehende interessante Beobachtungen, fon- dern eine furchtbare Anftage gegen die nach und nach immer ver- derbter werdenden gesellschaftlichen Zustände, die eine größere, eine bedeutend größere Sterblichkeit unter den ärmeren Volksklassen ver- Ursachen, drückt sich darin auS. Welche Fülle sozialen Elends sehen wir in diesen wenigen Zeilen sprachlich dargestellt;— mit dem Keime eines früheren Todes, durch die Beschwerde der nie paufirenden Arbeit seiner Mutter veranlaßt, kommt da« Kind des armen Mannes zur Welt; kaum das zarteste Alter hinter sich lassend, noch lange nicht aus der Entwicklungsperiode heraus, wird durch den Zwang der gesellschaftlichen Verhältnisse daS Kind schon hinaus in's Leben gedrängt, an der Seite der Eltern mitzuringen und mitzuschaffen sür Fristung des Lebens; statt vorbereitet zu werden für die Arbeit des Lebens, wird dem Kinde durch zu frühe Arbeit die Gesundheit untergraben und, kränklicher, schwächlicher als die Altersgenossen wohlhabender Stände wird das Kind, da« solche Jugendjahre, eine solche EntwicklungS-Periode wirklich überstehen konnte, zum Manne. Aber dann machen sich die Fol- gen unserer schönen GesellschastS-Ordnung erst recht geltend. Nur Arbeit, immer Arbeit von ftüh bis spät ist sür die arme Bevöl- terung da; einige Tage der Krankheit, die bei ihr in Folge unge- sunder Arbeits Lokale, mangelhafter Wohnräume in den unge- sundesten Siadttheilcn, bei aufreibender Arbeit, ungenügender Nah- rung k. so oft vorkommen, ruinircn die ganze Existenz des Arbeiter», trotz der noch so segensreich wirkenden Krankenkassen, wenn je ein jeder Arbeiter auch wirklich so viel erübrigen sollte, um diesen beitteten zu können. Darum ist so mancher Arbeiter krank, ohne innezuhalten in seiner Thätigkeit, ohne stch�u schonen; die äugen- blickliche Existenz seiner Person und seiner zu ernährenden Ange- hörigen erlaubt ihm nicht, die Kosten für Arzt und Apotheke zu zahlen, erlaubt ihm ja keine Pflege, da er den, wenn auch noch so geringen Verdienst auf keinen Tag entbehren kann, und ein früher Tod ist die unausbleibliche Folge. Wir kommen damit zu einem anderen Punkte der ärztlichen Zusammenstellung, welche uns den Beweis für letzt Gesagtes liefert, nämlich daß„unter den Verstorbenen der ärmeren Klasse 203 Per- soncn(also ein Fünftel der im Jahre 1374 überhaupt Verstorbenen) keine ärztliche Hilfe in Anspruch genommen". Ein Fünftel der Verstorbenen, welch große Zahl, hat keine ärztliche Hilfe vor ihrem Tode beansprucht! Emen Theil von Schuld hieran müssen wir den Aerztcn beimessen, denn wir haben Beweise, daß ärmeren RathSbedürftigen die Antwort zu Theil wurde,„der Herr Doktor könne nicht kommen, indem er schon „Kunden" genug habe"; daß überhaupt die Aerzte nicht mehr ein- gedenk find ihre« schönen Berufe», ohne Unterschied zu wirken sür daS Wohl der leidenden Menschheit; die edlen Vorsätze der UniversitätSjahrc und ihr Eid bei der Erlangung der medizinischen Doktorwürde, der Schwur der Askleptaden, dieses wird in der Praxis nicht mehr so genau beachtet, und wie mancher Arme muß HUfeloS darunter leiden!" So weit da» Agramer Arbeiterblatt. Der gegen die Aerzte geschleuderte Borwurf ist wohl nicht ganz begründet. Warum gerade an sie diese Anforderungen stellen? Der Arzt hat in der heutigen Gesellschaft so gut seine egoistischen Sonderintcressen wie jeder Andere— er will Geld verdienen, und muß Geld verdienen, wenn er nicht hungern will. Außervem kann der Arzt bei bestem Willen, in den meisten Fällen, den Armen nicht helfen, denn deren Krankheiten entspringen größten- theils direkt der elenden materiellen Lage: schlechter Nahrung, schlechter Wohnung und schlechter Kleidung. Was kann da der Arzt thun? Medizin verordnen ist ganz nutzlos. WaS hilft Arznei, wenn die Ursachen der Krankheit fortdauern? Was verordnet werden müßte, wäre gute Nahrung, gute Wohnung und gute Kleidung. Dies zu verordnen liegt aber nicht in der Macht deS Arzte«. Kurz, die traurigen Gesundheitsverhältnisse des arbeitenden Volks sind ein Theil der sozialen Frage; die physischen Krank- heften sind eine soziale Krankheit, und nur mit dieser zu kurtten. Die Wissenschaft hat jetzt glücklich begriffen, daß die Hauptaufgabe der Medizin darin besteht, die Krankheiten zu ver- hüten, die Krankheitsursachen auS der Welt zu schaffen. DaS heißt nicht bloS die Berechtigung, da« heißt die Nothwendig- keit des Sozialismus proklamiren. Denn nur eine vernünftige GefellschaftS-Orgnifation, wie der Sozialismus sie anstrebt, ent- fernt die Krankheitsursachen. Politische«ebersicht. — Am Sonnabend wurde der Reichstag geschlossen, nachdem TagS zuvor die Mvst'sche Petition verhandelt und durch An- nähme des im Ganzen befriedigenden CommissionSanttagS erledigt worden war. Außer dem Berichterstatter Fenner sprachen Lieb- knecht, Windthorst und LaSker— ersterer durchaus objektiv und sachlich, wozu er sich im Voraus verpflichtet hatte, um zu er- möglichen, daß die Petition überhaupt noch in dieser Session zur Debatte, und er selbst zum Wort kam. Den CommissionSbericht theilen wir an anderer Stelle mit. Der in der Most'schen Sache mit sehr großer Majorität gefaßte Beschluß(auf Reform de« GesängnißwesenS) ist, wenn wir von der Schulze'schen Diätenantrags- Makulatur absehen, daS einzige Gewicht, welche« der Reichs- tag zu seinen Gunsten in die Wagschale werfen kann, wenn die Bilanz der letzten Session gezogen wird.— Erwähnt sei noch, daß die Hosmann'schc Resolution(Frucht der bekannten Höver- beck'schen Resolution in Sachen Majunke'S) auf nächste Session vertagt wurde! So lang ist«die Würde des Reichstag«" offiziell suspendirt. — Zur Landarbeiterfrage. Man schreibt: „Die preußische Regierung beabsichtigt noch in diesem Jahre mit der Erbauung einer größereu Anzahl Arbeiterwohnungen aus den Domainen vorzugehen, da bei dem Mangel an Arbeitskrästen für die Bewirthschaftung größerer Güter die Erbauung dergleichen Wohnungen zur Erhaltung eines Stammes tüchtiger Arbeiter- samilien auf den Domänen sich als zweckdienlich herausgestellt hat. Die Regierung hat deshalb zu diesem Zweck 300,000 M. auf den diesjährigen Etat gebracht." ES ist die alte Geschichte. Die preußische Regierung wandelt den Weg der englischen BergwerkSbesttzer und Fabrikanten, die ihre„Hände" durch Bau von„CottageS", die ihnen aus längere Frist vermiethet oder womöglich verkauft werden, an die Arbeits- stätte zu fesseln suchen— sie will die Landarbeiter, gleich den Leibeigenen deS Mittelalters, an die Scholle heften, damit sie dem edlen Arbeitgeber- Staat nicht ausreißen können, ihm auf Gnade und Ungnade überliefert sind. Und da» heißt man„die Land- arbeiterfrage lösen". — Schulbildung in Italien . Im Jahre 1372 wurden nach einer offiziellen Statistik in der Provinz Mailand, welche eine Bevölkerung von 1,0S9,7S4 Seelen hat, 9370 Ehen geschlossen, und unter diesen wiederum 3270, bei welchen von keinem der Gatten unterschrieben werden konnte, da sie de» Schreiben« unkundig waren. Es ergibt die« da« Resultat von 36 Prozent. In den anderen Provinzen ergibt sich folgende« Resultat: Piemont und Ligurien 20,71, Rom 29,39, Lombardei 29,94, ToScana 42,49, da«Venetianischeu.Manwanische46,03,Modena60,21,Parma67,27, Romagna und Umbrien 69,12, Sardinien 63,83, Neapolitanische 74,64, Sicilien 78,79; mithin wäre 83,24 Proz. die Durchschnitt«- zahl. Also die größere Hälfte der Bevölkerung de« Schreibensunkundig! Diese Zahlen sprechen laut genug über die Zustände de« Schulwesen« im Königreich Italien. Zur Besserung geschieht so gut wie nichts.„König Biedermann" ist ein Sol- datenkönig, und wa« der Schullehrer bekommen sollte, fließt ins Danaidenfaß de« Militärbudget«— wie anderswo. — Parlamentskomödie. In Frankreich hat da« Ber - sailler Krautjunkerparlamcnt mit der Majorität von— 1, geschrieben Einer Stimme sich indirekt für die Republik erklärt. Darob großer Jubel unter den republikanisirenden Philistern. Als ob eine halbe Compagnie Soldaten nicht da« Krautjunkerpar- lament auseinanderjagen könnte— wenn es der Mühe verlohnte l — Klassenkampf. Am 1. Februar sind sämmtliche Berg- und Eisenwerke in Südwale» von den Kapitalisten geschlossen worden, um die Arbeiter durch allgemeine Aushungerung auf die Kniee zu bringen. Ueber 100,000 Arbeiter, darunter die meisten Familienväter, sind durch diese Bethätigung der Har- monielehre brodlos gemacht.„Eine sehr traurige Nachricht«— sagt der„Gewerkverein", und— macht ruhig weiter in Hanno- nielchre. — Die ArbeitsauSsperrung in SüdwaleS dauert fort; obgleich die Kohlenarbciterassoziation keine Unterstützungen zahlen will, halten die Grubenleute fest. In Nordengland haben 18,000 Zimmerleute die Arbeit einge- stellt, weil ihre Löhne um 10—16 Prozent verkürzt werden solle«. Einem Telegramm zufolge hat man sich beiderseits zu einer schied»- richterlichen Beilegung verstanden.
Ausgabe
7 (5.2.1875) 14
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