den hiHeien Regionen gehegt werden? ES ist da» früher cmöffentliches Geheimniß gewesen, jetzt ist eS ein lautes geworden!Sibulze-Delitzsch: Weiter wird auch durch das Borschreitendes Königlichen StaatkministeriumS die richterliche Gewalt,indem man sie zur offenbaren Mithilfe bei den in Fragestehenden BerfassungSverletzungen heranzieht, auf dasSchwerste in ihrer Stellung compromittirt. Mit den Berwal-tungsbeamten hat eS begonnen, bei den VerwaltungSbeamteu wareS die Purifikation, mit der man die Sache angriff. Diewiderwilligen Werkzeuge wurden entlassen. Bei der Justiz gehtdas nicht, mit der Purifikation kommt man nicht fort, man mußvielmehr den entgegengesetzten Act anwenden um hier Einfluß zuerlangen. Man entläßt nicht Widerwillige, die sich nicht dienst-beflissen in dieser Beziehung erweisen dem Ansinnen der Ministergegenüber, sondern man zieht Dienstwillige hinzu. Hierwerden wir erleben, daß ganz besondere Probestücke in passendenFällen abgelegt werden müssen, vermöge welcher man solcher Probe-und Hülssarbeiter für alle Zeiten sicher sein kann, weil eine Um-kehr, wenn man einmal derartige Dienste geleistet hat, für immerunmöglich ist.Bice-Prästdent Simson: Ich habe die7Ueberzeugur.g ausze-sprochen, daß es auf dem Wege, den die"Königliche Regierunggeglaubt hat, betreten zu müssen, kein Anhalten gicbt; daß mitdieser Art der Regierung schlechterding« unverträglich ist, was derFreiheit auch nur entfernt ähnlich sieht. Die Herreu könnennicht regiesreu mit einer freien Presse; sie können nichtregiere» ohne Einfluß auf die Zusammensetzung derGerichte, und sollte dadurch daS Ansehen der Justiz im Landeuntergraben werden; sie können nicht regiereu, ohne Ein-fluß auf die Wahlen, und sollte dadurch ein scheinbares Re-fultat gewonnen werden, wodurch das Gegentheil von dem aus-gesprochen wird, was wirklich in dem Herzen der Nation lebt,—sie können nicht regieren mit einer freien Communal-Verwaltung, sie können schließlich auch nicht regierenmit einem Hause, in welchem unbedingte Redefreiheitherrscht.Gutsbesitzer Frentzel: Wenn ich und mein College Tweftenverurtheilt werden, so ist ein Verbrechen dann gegen michund den Abgeordneten Twesten begangen; eS ist ein Ber-brechen, wie eS vor mehr als 200 Jahreu gegen die beiden eng-lischeu Abgeordneten begangen ist, und ich kann nur wie jenerEngländer sagen:«ES haben sich verbunden die Räthe der Krone, die Staats-anwälte und leider auch die Richter, um meine individuelleFreiheit und die Freiheit meines Collegen Twesten zu unter-drücken und zu unterdrücken die Freiheit und die Rechte diesesHauses und des preußischen Volke«."Gneist(persönlich): Der Abgeordnete für Ratibor hat michfo verstanden, ich hätte nur Borwürfe gegen die Einrichtungen er-hoben, nicht gegen die Personen. Ii. halte ei für nothwendig,darüber keinen Zweifel zu lassen, daß ich diese Hergänge und Be-schlüffi nicht als ein bloßes Produkt von Einrichtungen und Zu-fällen ansehe. Ich bin vielmehr der Meinung, daß iu diesergavzen Kette von Handlungen eine Reihe von Verletzungender persönlichen Pflichten von Justizbcamten fiattge-funden ha't...... Aber ich muß den Vorwurf gegen die Per-souen in zweite Linie stellen. So weit diese Entschuldigung nichtausreicht, erhebe ich laut und ausdrücklich den Borwurf derPflichtwidrigkeit gegen die Persoven!**Auch von conservativer Seite sind ähnliche Urtheile über dieRichter gefällt worden. So sagte Herr v. Below im preußischenHerrenhause, Sitzung vom 18. November 1363:„Auf politischem Gebiete existirt die Unparteilich-keit des preußischen Richterstandes nicht mehr."**Was die Achtung vor den Rlchtersprüchen anbetrifft, so ver-dient die Rede des Ministers des Innern, Grafen Eulenburg,«itirt zu werden, welche er bei Gelegenheit der Debatte über dasCeller Denkmal hielt— ich glaube eS war 1868—; stärkereMißachtung eines Richterspruches ist wohl nie öffentlich aus-gesprochen worden.Barmen 4. Qu. 1.—, 4., LandShut 4. Qu. 7. 16. 8., Erfurt3. u. 4. Qu. 3. 12. 4., Leipzig 4. Qu. 10. 3.—., Elberfeld4, Qu. 1.—. 8., Chemnitz 4. Qu. 2.—. 11., Halle a. S.4. Qu. 4. 11. 7., Bayreuth 4. Qu. 1. 20 1., Schw.-Gmünd4. Qu. 2. 24. 6., Berlin 4 Qu. 1. 27.—., Braunschweiz 4. Qu.22.—. 4., Wiesbaden 4. Qu. 3. 6. 6, Gießen 4, Qu.—. 19. 4,Summa Thlr. 202. 6. 4. Ausgabe: Zuschuß nach Barmen11. 2. 11., Zuschuß nach Gießen 12.—.—., Porto-Ausgaben—. 2. 6. Summa Thlr. 23. 5. 5. Bleibt Bestand Thlr. 179.—. 11.ober Mark 537. 9.Wie ersichtlich, fehlen noch mehrere Mitgliedschaften in derAbrechnung, trotzdem wir mit dem Abschluß beinahe einen Monatlänger gewartet haben, als statutenmäßig richtig. Wir forderndaher auf, fernerhin strengsteus an der Zeit sestzrhalten. Dannmachen wir diejenigen Mitgliedschaften, welche noch nicht im Besitzdes Anhangs zum Statut des Krankenunterstützungs-Bunde« sind,darauf aufmerksam, den Bedarf uns anzugeben.Mit Gruß und HandschlagDer Ausschuß. I. A.: B. Klerx.Correspondenzen.Innere Partei- Avgelegenheiten.Den Parteigenossen hiermit zur Nachricht, daß Anton Kier-steiucr, Schuhmacher aus Stettin, zuletzt in Coburg, undM. Schulze aus Rudolstadt aus der Partei ausgeschlossen sind.Der Partei haben sich neu angeschlossen: Neustadt a. d. H.,Bertrauer.Smann: E. Pfalzgraf; Tübingen i. W., Vertrauensmann: Schauermann.Als Vertrauensmänner wurden weiter dem Ausschuß vorgeschlagen und sind von diesem nebst Revisoren bestätigt:Cannstadt: G. Burkhardt; Dresden: H. Träger.Hamburg, den 11. Februar 1876.Mit sozialdemokratischem GrußDer AusschußI. A.:Ä. Auer, Breitestraße 39.i«'Gewerksqenossenschaftliches.Allgemeiner deutscher Schneidervereiu.Hießen, 10. Februar. Abrechnung der Gewerkschaft für das4. Quartal 1874: Bestand vom 3. Quartal Thlr. 414. 6. 2.Einnahm«: Nürnberg 3. Quartal 11. 16.—., Gotha 3, Qu.2.13.9., Pforzheim 3. Qu. 1.24.5., Barmen 3. Qu.—. 27. 1.,Elberfeld 3. Qu.—. 26. 6,, Augsburg 3. Qn. 9. 11. 1., Sckw.-Gwünd 3. Qu. 2. 27. 5., Zinsen 10. 26. 2., Stade 4. Qu.11. 24. 7., Constanz 4. Qu. 4. 12. 3., Barmen 4. Qu. 1. 29. 2,LandShut 4. Qu. 6. 3. 7., Erfurt 3. u. 4. Qu. 1. 7. 6., Leipzig4. Qu. 9. 20. 3., AugSdurg 4. Qu. 6. 19. 6., Elberfeld 4. Qu.—. 24. 6., Chemnitz 4, Qu. 1. 14. 4., Schw.-Gmünd 4. Qu.2, 10. 6., Halle a. S. 4. Qu. 6. 12. 6., Bayreuth 4. Qu.—. 27.—., Berlin 4. Qu. 3.—.—., Braunschweig 4. Qu.20. 7. 6., Wiesbaden 4. Qu. 2. 11. 4., Gießen 4. Qu. 4. 14.—.Summa Thlr. 639. 2.—. Ausgabe: 500 Formulare für statistische Berichte 4. 10.—., 600 QuittuugSbücher 21. 15.—.,Porto-Auslagen 1. 24.—. Summa Thlr. 27. 19.—. BleibtKassenbestand Thlr. 511. 13.—. oder Mark 1534. 30. Hierzunoch ein Bestand vom StrikefondS im Betrage von Thlr. 56. 7. 9.oder Mark 163. 77. ergibt einen Bestand der GewcrkschastSkassevon Mnrk 1703. 7.Abrechnung der Krankenkasse für das 4. Quartal 1874: Be-stand vom 3. Quartal Thlr. 101. 29. 11. Einnahme: Pforzbeim3. Qu. 1. 5. 7., Elberfeld 3. Qu. 1. 9. 6., Nürnberg 3. Qu.16. 17.—., Wttnbmg 3. Qu. 2. 9.—., Bayreuth 3. Qu.7. 8. 1., Stade 4. Qu. 3. 10. 8., Constanz 4. Qu. 1. 14. 4,ßhemnih, 22. Januar. Oeffentliche Versammlung de«städtischen Vereins. Auf der Tagesordnung stand: 1. Dieletzten Stadtverordnetcnwahlen. 2. Die derzeitigen Wohnungs-Verhältnisse in Chemnitz. 3. Besprechung über die Ausfüllung dervakant gewordenen städtischen Abzugskanäle.(Sachverständige sindfreundlichst eingeladen, sich an den zu pflegenden Debatten zu be-theiligen.) Zum ersten Punkte ergriff Herr Vahlteich als Re-ferent das Wort. Er erklärte, die Erfahrung habe gezeigt, daßfast kein Arbeiter, und daß sehr wenige Kleinmeister von dem nachber neuen Städteordnung ihnen bedingungweise zustehenden Rechte,Bürger zu waren, G-brauck gemacht haben. ThcilS sei das zurückzuführen auf den Umstand, daß das mit Geldkosten zu errin-gende Bürgerrecht den neuen Bürgern gar keinen Vortheil weitergewähre, als eben nur die Berechtigung, ihre Stimmen bei denstädtischen Wahlen abgeben zu dürfen. Andererseits habe auch derChemnitzer Stadtrath durch eine eigenthümliche Taktrk die zumBürgerwerden berechtigten thcilweise abgeschreckt. Es habe s. Z.im„Chemnitzer Tageblatt" gestanden, die Kosten diese» Aktes betrügen ca. 3 Thlr. Wegen dieses Vorgehens interpellirt, habe ervornehm geschwiegen» schließlich aber doch uur 1 Thlr. 5 Ngr.Kosten erhoben. Mancher, dem die 3 Thaler zu viel waren, hättewohl 1 Thlr. 5 Ngr. bezahlt. Redner giebt nun ausführlich eineGeschichte deS städtischen Vereins, feiner Entstehung und seinerWirksamkeit und seine? Erfolge? und fährt dann fort: Hoffaun-gen auf einen Sieg bei diesen Wahlen habe sich der städtischeVerein nicht gemacht, dennoch sei ein so klägliche? Resultat beidenselben nicht erwartet worden. Es habe sich gezeigt, daß In-differentiSmuS und Ur.ve> stand noch im Kleinbürgerthum iu hohemGrade vorhanden seien; c? bedürfe einer schweren Arbeit, diesenJndifferentiSmu? zu besiegen, daher müsse aber auch der städtischeVerein ferner rüstig auf dem Platze sein, dürfe sich nicht durchden ersten Mißerfolg abschrecken lassen und die Flinte in'? Kornwerfen, sondern durch die Niederlage müsse der Muth. oder wennman wolle, der Trotz wachsen. Redner forderte schließlich dieAnwesenden, soweit sie dem Verein bisher fern gestanden, zumEintritt in denselben auf.— Hierauf meldete sich Herr Rothzum Wort, welcher sich als Vertreter derjenigen Richtung vorstellte, welche der von dem Vorredner vertreteuen direkt gegenüber-stehe. Er betonte, wenn man sage, der städtische Verein sei nichtsozialdemokratischer Färbung, so möge das formell richtig sein,lhatsächlich werde der Verein aber doch von sozialistischer Seitebeeinflußt. Es sei ferner nicht richtig, daß die Liste de? Verein?der Liberalen nur da? roßbürgerlhum repräsentirt habe; derKleinbürgerstand sei daraus ebenfalls vertreten gewesen. Hieraufsucht der Redner da? Borgehen der liberalen Partei im Allgemei-neu zu rechtfertigen, die er al? eine Partei bezeichnet, welche imgroßen Ganzen stets den zeitgemäßen Fortschritt anstrebe. Auchdie neue Städteordnung sei eiue Reform. Auf die Sozialdemo-kcatie kommend, meinte der Redner, er sehe mit Bedauern, daß sieihre wirthschastli�chen Ziele mehr und mehr außer Acht lasse,und hauptsächlich auf Erriognng politischer Macht hinarbeite.Die Liberalen, fährt der Redner fort, haben keine Furcht vor derSozialdemokratie, sie befürchten nur, daß ihre Ideen mehr Platzgreisen und halten sich für berufen, die Gesellschaft vor dieser ab-schüssigen Bahn zu wahren. Was solle denn werden, wenn maneines schönen TageS nach sozialdemokratischer Manier den ganzenBesitz an die Lust setze. Wieder auf da? Thema der Tagesordnunz zurückkommend, erklärte zum Schluß der Redner: zu Stadt-verordneten seien vorzugsweise nur diejenigen befähigt, welche mitden materiellen Interessen der Stadt v rwachsen sind.— NachdemHerr Roth gesprochen, entfernte er sich sofort aus ber Vcrsamm-lung. Herr Hofmann, welcher„guasi" Vertreter de? liberalenWahlvereins ist, ergriff hierauf das Wort, uud suchte das Vor-gehen dieses Vereins zu rechtfertigen, indem er gleichzeitig erklärte,daß er mit dem intoleranten Vorgehen desselben gar nicht zufriedengiweseu und sich nur der Majorität gefügt habe, welche kciueu so-zialdemokratischen Candidaten auf der Liste geduldet. Die Hoff-nungen Vahlteich? auf den Kleinbürgerstand, fuhr der Redner fort,seien illusorisch, denn dieser Stand werde weder sozialdemokratischnoch nationalliberal werden, sondern den Mittelweg gehen. DieserMittelweg sei der liberale Wahlverein. Nachdem Herr Köhlernoch gesprochen und einige Fragen an den Vorredner gerichtet,wurde die Debatte geschlossen und Herr Vahlteich nahm oa?Schlußwort, in welchem er sowohl Herrn Roth al? auch HerrnHosmanu eine angemessene Abfertigung zu Theil werden ließ.—„Chemnitzer Freie Presse.Siollöerg, 4. Febr. In Nr. 11 de?«Stollberger Anzeigers"v?m 26. Januar hatte ein gewisser Jemand daS Bedürfniß gefühlt, seine Ansichten über die sächsischen Arbeiter und Arbeitgeberauszusprechen. Wäre das Produkt nicht allzu geistlos, so würdenwir uns Mühe geben, dasselbe eingehend zu kritisireü, und so wol-len wir uns nur auf die nothwendigsteu Bemerkungen beschränken.DaS ganze Ding duftet nach der Medizin deS HarmoniedoktorMax Hirsch, wie wir beweisen wollen. Sowie der Meister, ur-thcilt auch sein Schüler. Gehört nickt eine große Portion Dreistig-keit dazu, zu sagen:„Bon einem wirklichen Nothstaud ist zwar inSachsen unsres Wissens nirgends die Rede." Also uirgeudS! Inwelchem Theile unsres Sachsens leben denn Sie,' Herr Siebeugescheidt? Ist Ihnen kein wirklicher Nolhstand bekannt, so besuchenSie nur einmal unser Erzgebirge. Wir wollen Ihnen nölhigen-salls die Brille putzen, damit Sie ihn doch wirklich sehen können.Kommen Sie einmal in unsre Hütten, wenn unser Stuhl stampft,daß daS alte morsch: Gebäude zittert und bis in alle Fageu er-bebt, und sehen Sie zu, wie wir mit unfern Weibern und Kin-deru arbeiten müssen bis spät in die Nacht, nur um unfern llnt r-halt zu erschwinge». Was ist denn in Ihren Klugen wirklicherNothstaud? Etwa dies, wenn wir vor Hanger und Elend nie-derfallen, um nicht mehr aufzustehen? Uad wenn Sie vom Ar-bester sagen:„Er hat in den Tagen des reichlichen Erwerbs allzuviel verbraucht"� da» fetzt doch Ihrer Dummhest die Kcone auf.Wann hatten wir denn schon reichlichen Erweib? Als das Ge-schäft flott ging, mußten wir Tag und Nacht arbeiten, uud fürwen? für JyreSgleichen. Euch floß der reichliche Erwerb müheloszu, uuS viel Arbeit, schlaflose Nachte und einige Groschen mehr,die für mehr Licht, Feuerung unv wenn eS hoch kam, noch eineMahlzeit daraufgingen. Jetzt müssen wir, wollen wir leben, trotzder KristS eben jo viel arbeiten, für weniger Geld. Sie findendas ganz in der Ordnung, denn wir hätten in der Zeit des reich-lichen Erwerbs„sparen" sollen.Doch Sie sind auch großherzig, Sie gönnen uns das mehr„verbraucht" und„verthan". Sie setzen hinzu:„da« war unseruArbeitern sehr zu gönnen, denn ste hatten meist lange Z-it nurzu kärglich leben müssen—." Da« ist köstlich! Sie bringen e?fertig, uns in einem Athem vorzuschwinveln: bei un» giebt» keine«„wirklichen Nothstand", und dann haben wir meist lauge Zeit„nur zu kärglich leben müssen". Erst gönnen Sie uns da?mehr„verbrauchen", dann haben wir Ihnen wieder zu viel„ver-than". Sie Prachtkerl! Ja wir mußten und müssen noch zukärglich leben. Wenn Sie und Ihresgleichen im warmen Zimmersitzen, und sich behaglich auf die Polster strecken, sitzen wir gebeugthinter dem Webstuhl, in kalter Stube, oder arbeiten tief drunte«im Schacht, vom Tod umringt. Unsere Weiber klöppeln, Euretändeln. Eure Kinder spielen, unsere spulen oder stricken Stümpfe,die die drallen Waden Eurer Weiber, Töchter unv H.... um-schließen. Wenn Ihr Euch bei Festessen gütlich thnt, und, vomWein berauscht, auf den Untergang der Sozialdemokraten toastet,schäle» wir unfern Braten aus den Kartoffeln heraus und trinke«Cichorienbrühe oder miserables Bier dazu. Pfafl uns der Winddurch die dünnen Kleider und peitscht un? die Haare ins Gesicht,so hüllt Ihr Euch in kostbare Pelze, und begegnet Ihr uuS, wennwir fröstelnd an den Häusern hinhnscheu, so wundert Ihr Euchnoch, daß wir dummen Kerle frieren! Als ächter Harmonie-Apostel verkündet unser Ungenannter auch den Besitzenden, sie seienan den Mißständen auch mit Schuld. Nachdem er ein: Weile vom„Rückgang der Sozialdemokratie" gefaselt, fordert er die Freundedes Reichs und der bestehenden Gesellschaft auf, in der Be-kämpsung gegai un» nicht lässig zu werden, und schreibselt weiter:„Gerade jetzt mieß eS die Aufgabe aller Gutgesinnten sein(wersind Die?), Denen, welche da« Volk irre führen(seid da» nicht Ihr„Gutgesinnten?), überall, wo sich die Gelegenhett bietet(oie bietetsich alle Tage), off-n entgegenzutreten(namentlich in odscarenWinkelblättern), ihren WahrheitSentstellnogen mit Thatsachen zubegegnen(ei, ei!), ihre falschen Behauptungen mit Gründen zuwiverlegeu(nur zu!), nicht minder aber auch zur Förderung dergeistigen(!!!) und namentlich der sittlichen Bildung de» Arbeiter-standeS nach Kräften beizutragen(wohl dadurch, daß Ihr dieVolksverdummung stystcmatisch betreibt, und unsre Töchter EurenLüsten fröhnen müssen? Siehe Joh. Scherr:„Ein Gang durcheine Fabrik"), ganz besonders durch das Beispiel einer Pflicht-strengen, mäßigen(Austern und Champagner!) und humanen Le-bensführung(vazu gehört das Ozrfeigen von Arbeiterinnen),welches die höher gebildeten Klaffen(vurch Leipziger Carneval?-zoten) den untern geben. Genug davon, diese Blumenlese maggenügen. Wie wir hörten, soll Dr. HanS Blum der Verfassersein, ob e» wahr ist, lassen wir dahingestellt. Wenn HänSchen eSist, so wundert es uns nur, wenn er nicht selbst thnt, waS erallen Gntgefinntin empstchlt. Dazu fehlt eS aber wohl anCourage oder dem nöthigen Verstand. Will HänSchen warten bi«eS HanS geworden ist, d. h. bis HänSchen gescheidt wird— uuddazu wird es wohl, wenn er wirklich jenen Artikel geschrieben, niemit ihm kommen— dann können unsere Agitatoren lange warten,bis sich ihnen ein solcher Don Qiixotc gegenüberstellt.Der Artikel„Die sächsischen Arbeiter und Arbeitgeber" gabuuS auch Veranlassung, den Verfasser» wir— vermutheten eine»Stollberger Reichsfreund dahinter— zu der am 2. Februar stattge-fuudenen Bolksoersammlung öffentlich durch Annoncen und Plakateeinzuladen. Als Resereut erschien unser Parteigenosse R. Wie-mer au« Magdeburg, der vor der aaS 300 Personen besuchtenVersammlung„über die berechtigten Forderungen der Arbeiter" re-f-rirte. Redner entwickelte in allgemein verständlicher Weise unserProgramm und führte auS, daß darin die Forderungen der Ar-beitcr cnthalteu seien und wenn das, wa« er entwickelte, Irrlehren.enthalte, so müßte eS leicht sein, ihn zu widerlegen. Der Bor-sitzende forderte vergeblich auf, dem Redner zu entgegnen, uudließen sich die Gutgestunten auch diese Gelegenheit wieder ent-wischen. Wiemer ging nun ans den genannten Artikel ein, undkcitistrte denselben mit beißendem Spott. Er warnte die Arbeiter,durch solche Artikel sich täuschen zu lassen, und forderte steauf, wenn ste sich Klarheit über soziale und politische Fragen ver-schassen wollten, dies durch Lesen sozialistischer Zeitungen undSchuften zu rhu», und sich zu organistren um sich Geltung zuverschaffen.Erfreulich war es, daß während des über drei Stundendauernden Vortrage« die größte Ruhe herrschte, und der Rednernur durch Beifallsbezeugungen unterbrochen wurde. Nicht einMann hatte sich während der Versammlung entfernt; daran trägruur„der Rückgang der Sozialdemotratie" die Schuld.ZSitKau, 31. Jan. Die am 3l. Januar in Wilkau tagendeMitgliederversammlung der Gruben- und Tazearberter-Genossenschaft war sehr schwach besucht, so daß nur der vierteTheil der in Wilkau und Cainsdorf wohnenden Mitglieder oben-genanuter Genossenschaft anwesend war. EineScheilS mochten Manchees nicht gewußt haben, daß Versammlung war, anderutheil» giebtes auch Viele, die sich erfrechen, die Genossenschaft als Schwindelhiuzustellen, ob au? Dummheit und Unwifs-nheit, wollen wir da-hingestellt sein lassen. Es wird Aufgabe des Ausschusses(ver Genossenschaft) sein, Zweck und Nutzen, sowie das Hauptsächlichstedes GenosseuschastsgesetzeS den Mitgliedern zu erläutern, fei es tuVorträgen, ser es iu der Presse. Aber auch die Mitglieder möge»sich allerorts selbst öfters zusammenfinden, um über die Genossen-schaft(und deren Ziel) als eingetragene Genossenschaft sichrichtig klar zu werden. Man glaube ja nicht, daß der Vorsttzeudeoder Cassirer eigenmächtig handeln darf und kann, oder daß mandie Sacke so leicht behandeln dürfe. Der Vorsitzende iß vor Ge-ri-ht für alle Handlungen de« Ausschusses verantwortlich, welchein Bezug der Genossenschaft ausgeführt werden. Man ist auuzvorsichtig genug gewesen, in der im Mai 1874 stattzesundenenGeneralversammlung einen Mann als Haupicassirer zu wählen,der ansässig und dem weitaus größien Theile der Arbeiter schouJabre lang als actio und zuverläsfig bekannt ist. Sollte jedochmit Wissen die Geuosieoschaft verdächtigt werden, so nenne manDiejenigen, die cS thun, rnid man wird dieselben vor Gericht be-deuten, was eine eingetragene Genossenschaft ist u. s. w. VorAllem mögen die Mitglieder sich schou jetzt besprechen, was für