1) Die eine Hälfte dieser Tantieme(also einzwanzigstel des bleibenden Restgewinns) zur Begründung und Er- Haltung von Einrichtungen zum Besten der Angestellten und Arbeiter sämmtlicher Werke der Union nach den vom Ber- waltnngSrathe zu treffende» Anordnungen zu verwenden ist. 2) nur die andere Hälfte unter die Mitglieder des Ver- waltungSraths zu vertheilen ist. Welcher Art die Einrichtungen zum Besten der Arbeiter fein werden, darüber lassen sich in Anbetracht der darauf verwandten Beträge erbauliche Betrachtungen anstellen. An den Brosamen Eurer Verdienstabfälle erkennen wir Eure menschen- freundliche Gesinnung, Ihr Bourgeois, wie wir am Haft- Pflichtgesetze die menschenfreundliche Gesinnung Eures Bourgeois- staateS erkannten! Unsere Gegner. DerWeserzeitung« schreibt manauS Sachsen"(Badewitz?) vom 14. Februar: Zum zweiten Male ist der Winter mit strenger Kälte(bis 14 und 16» R.) bei uns eingezogen und macht sich doppelt be- merkbar, da die Geschäfte sehr daniederliegen und nicht wenig Ar- beiter in Folge mangelnder Beschäftigung haben entlassen werden müssen. Lohnreduktionen lassen sich die Arbeiter deshalb weit mehr gefallen, als die» vor kurzer Zeit noch der Fall war, doch hat dies ja auch feine Grenze, wenigstens auf so lange, als d>e Preise für die nothwendigsten Lebens- und HauShaltungSbedürf- nisse an Brod, Fleisch, Butter, Kohlen ic. zu den fiüheren Sätzen nicht zurückkehren wollen. Den Sozialdemokraten paßt diese Lohn- ermäßigung freilich gar nicht in den Kram. Die Lohnerhöhun- gen waren sie seinerzeit so gütig, auf ihre spezielle Rechnung zu schreiben, und die bethörte Menge, welche die Verheißung besserer Zeiten so schnell erfüllt sah, schenkte ihnen auch Glauben und ist theilweise heute noch der Meinung, die höheren Löhne seien nur den sozialdemokratischen Agitationen zuzuschreiben gewesen. Jetzt fällt indessen die Probe auf die Richttgkeit des ExempelS an­ders aus. Jetzt überzeugen sie sich doch allmälig, daß trotz fort- gefetzter Wühlereien die Lohnsätze fallen, und der großen Menge fängt eS an zu dämmern, wie sehr man sie hinter das Licht ge führt hat. BiS jetzt ist freilich der Umschwung noch nicht sehr bemerkbar, der Anfang ist aber gemacht und hoffentlich werden sich darin unsere unerbaulicheu Zustände noch weit mehr bessern." Also die Lohnerhöhungen hätten wir Sozialdemokratenseiner- zeit" aus unsere Rechnung geschrieben.Seinerzeit", das muß desWeserzeitungS"-Correspondenten spezielle Zeit sein. UuS ist von einer solchen Zeit nichts bewußt. Und wie wäre eS auch möglich? Ein Schulze- Delitzscher Gewerkvereinler kann allenfalls Lohn erhöhangen auf feine Rechnung fetzen, jeder Mensch aber, der nur das ABC der Nationalökonomie kennt, weiß, daß Lohnfchwankun- gen(Erhöhungen wie Reduktionen) bei der heutigen Produklions- weife unvermeidlich sind. Diese Erkenntuiß hat eben den So- zialiSmuS geschaffen, der die heutige kapitalistische Produktions- weise durch die allgemeine genossenschaftliche Produktion ersetzen und das ganze Lohnsystem über den Haufen weisen will. Wäre es möglich, Lohnerhöhungen willkürlich herbeizuführen, so wäre die Sozialdemokratie nicht möglich, und hielten wir uns für sähig, Lohnerhöhungen willkürlich herbeizuführen, so wären wir keine Sozialdemokraten. Verstanden, Herr Correspondentaus Sachsen "? Und auch Sie, Herr Biedermann, der Sie den Kohl getreulich abdrucken? Verstanden? Zur Charakteristik der Bourgeoispresse. Welche Rolle die Bourgeoispresse in dem Spitzederprozeß und dem Ofen- Heimprozeß gespielt hat und spielt, ist unseren Lesern bekannt. In England hat in den letzten Tagen ein ähnlicher Skandalprozeß stattgehabt, welcher die Moralität derTimeS", des größten Bour- geoisblatteS der Welt, in ein gar sonderbares Licht gestellt hat. Ein Londoner Correspondent derFrankfurter Zeitung " schreibt darüber: Falls Wien sich auf seinen Prozeß Ofenheim etwas einbilden sollte, so können wir mit einem Gründer- und Skandalprozeß auswarten, welcher vielleicht noch weitere Kreise interesstrt, sofern eS sich hier um einen äußerst plumpen Schwindel handelt, und gleichzeitig die Beziehungen eines der namhaftestenGründer" der Londoner Börse zu der früheren finanziellen Redaktion derTimes" in einer für die Letztere keineswegs sehr angenehmen Weise bloß- gelegt werden. Im Jahre 1872 kam ein intelligenter Engländer, Namens Rubery, nach Arizona ; er fiel dort über einen Ameisen- Haufen und fand, daß derselbe Diamanten und Rubinen in Menge enthalte. Ein paar lokale Finanziers wurden herbeigeholt. Die- selben sanden gleichfalls eine Menge Diamanten, und darauf wandte sich Mr. Rubery nach London , um das Projekt an der Börse zu lanciren. In der Zwischenzeit waren aber doch einige Zweifel über den diamantenhaltigen Ameisenhaufen laut geworden, und der Citybericht derTimeS" machte sich entschieden dadurch verdient, daß er den Schwindel bloßlegte. Dabei beging man in- deß die Unvorsichtigkeit, den intelligenten Engländer, Mr. Rubery. al» Mitwisser des Schwindels hinzustellen, und daraufhin verklagte Letzterer den finanziellen Redakteur derTimeS", sowie den Baron Albert Grant wegen ehrenrühriger Verläumdung. Dieser wurde dadurch in den Prozeß verwickelt, daß die Anklage ihm die spiri- tuelle Vaterschaft der zwei betreffendenTimeS"-Artikel zuschob. Die Verhandlungen dauerten zehn Tage und haben damit geendigt, daß der frühere finanzielle Redakteur derTimes«, Mr. Sampson, der Verläumdung schuldig befunden und in eine Strafe von SOO Lstr. verurtheilt wurde, da die Mitwissenschaft Mr. Rubery'S um den Diamantenschwindel nicht erwiesen sei. Der zweite Angeklagte, Baron Grant, wurde von jeder Mitschuld freigesprochen. Ja- dessen legten doch die Verhandlungen solche intime Beziehungen zwischen ihm und dem ehemaligen Cily-Redakteur derTimes" zu Tage, daß die Verwunderung darob in Börsenkreisen eine sehr große war. Mr. Sampson erhielt innerhalb eines Jahres von diesem Baron Grant Summen, welche zusammen nahezu 6000 Lstr. ausmachen, und zwar eingestandenermaßen als Entschädigung für Verluste, welche er früher bei anderen Unternehmungen Graut'S er- litten habe." So weit der Correspondent derFrankfurter Zeitung ". Ver- muthlich sind die S000 Lstr.(100,000 Mark) nicht die ganze Summe, welche der ehrenwerthe Journalist mit dem gleich ehren- werthen Spitzbubentheilte". Jedenfalls hat er viele ähnliche Geschäftchen" gemacht, denn er ist notorisch einsehr reicher Manu", waS in England noch etwas mehr besagt als in Deutsch - land. Herr Sampson wurde vor Beginn der öff-ntlicken Ver- Handlungen von den Eigenthümern derTimes" entlassen. Ob sein Nachfolger ein größerer Cato sein wird? Sein Vorgänger war'S nicht, und mußte gleich Sampson wegen zu unverschämt be- trieben» Plünderet abgesetzt werden. Staatsmännische Moral. Wir siad wieder in die Zeit derEnthüllunzen" getreten. Bor einigen Wochen tauchte das Gerücht von einer Correfponden; Bismarcks mit Mazzini auf; dieSauhirten" hatten nichts Eiligeres zu thun, als VaS Gerücht für unbegründet zn erklären; es ist ihnen aber mit diesem Dementi ebenso schlecht ergangen, wie ihrem Brodhertn mit seinen Ableugnungen der im Buche Lamarmora'S begründeten Anklagen; das italienische BlattEpoca" antwortete auf daS verlogene Dementi mit Veröffentlichung nachfolgender Aktenstücke: l. Giuseppe(Joseph) Mazzini an den Grafen Bismarck. Ich fetze voraus, daß die Absichten LouiS Rapoleon'S bezüglich eines Krieges gegen Preußen bekannt siad. Ich setze ebenfalls voraus, daß die formellen Vorschläge zu einem Bündniß, wie sie unserer Regierung gemacht wurden, bekannt sind. Diese Borschläge bildeten den Gegenstand einer gegen den IS. März 1867 nach Florenz gerichteten Note, in welcher angedeutet wurde, welche Hal- tung man einnehmen müsse, damit der Artikel S des Prager Frie- denS, der NordschleSwiz betrifft, den Vorwand liefern könnte, um daS preußisch italienische Bündniß zu brechen. Die Unterstützung, welche man von Italien verlangte, bestand aus 60,000 Mann und einer ungeheuren Menge Artillerie. Die Vorschläge erhielten die Beistimmung der hiesigen Regierung. ES ist wahrscheinlich, daß man, um daS natürliche Widerstreben des Landes zu besei- tigen, die Zurückziehung der französischen Truppen zum offenen Kaufpreis des Bündnisses machen werde. Ich theile nicht die politischen Ziele deS Grafen Bismarck. Seine Methode der Unification*) hat nicht meine Sympithien; aber ich bewundere(!) seine Zähigkeit, seine Energie und seine Unab- hängigkeit gegenüber den fremden Mächten. Ich glaube an die Einheit Deutschlands und wünsche sie herbei, wie die meine» eigenen Vaterlandes. Ich verabscheue daS Kaiserthum und die Supre- matie, welcke Frankreich sich über Europa anmaßt. Ja, ich glaube, daß ein Bündniß Italiens mit Frankreich gegen Preußen, dessen Siegen wir Venedig verdanken, ein Verbrechen wäre, welches� unsere junge Fahne unauslöschlich beflecken würde. Unter Auf Regierung bezüglich Preußens auf sich genommen hat, und zugleich der Eingabe gelangen zu können. 11-» demselben den Weg zu er- leichtern, wird ihm mitgetheilt, daß die Generale Cialvini und Durands gesagt haben: sie hätten die zwischen der(italieaischeu Regierung und dem Kaiser gewechselten Depeschen gelesen, in welchen die erstere die Verpflichtung aas sich nehme, nicht nach Rom zu gehen Depeschen, welch: Die Präliminarien zn einer italienisch-französischen Verständigung zum Schaven Preußens ge- wesen sine," Somit sollte ein förmlicher Pakt zwischen Mazzini und Bis- marck abgeschlossen werden. Preußen stellte seine Züadnadela in Aussicht, wenn Mazzini ihm die geheimen diplomatischen Be- ziehungen zwischen Italien und Frankreich enthüllen könnte. Daraus antwortete Mazzini : IV. Antwort Mazzini'S vom 23. November 18S7. Ich halte mich vor der Hand nicht für berechtigt, den preußi- schen Offizier(mit welchem M. in Turin verhandelt haben soll) zu nennen. Aber seine Eigenschaft als Preuße ist u. A. Rüstow bekannt, und nichts ist von ihm zu besorgen. Ich bin natürlich bereit, persönlich mit dem Grafen Usedom mich zu verständigen oder mit einem beliebigen Abgesandten seinerseits. Jetzt zwei Worte über die fragliche Angelegenheit. Noch einmal versichere ich, daß der Krieg gegen Preußen vir- tuell*) von LouiS Napoleon entschieden ist; alle Kasernen in Frank- reich kennen schon diese Parole. Ich versichere, daß die italienische Regierung sich mündlich verpflichtet hat, Italien an demselben Theil nehmen zu lassen. Da« kann ich nicht beweisen, aber die Nachrichten kommen mir von Agenten zu. auf welche ich mit Recht zähle, wie ich auch auf Denjenigen zählen kann, der mir die Coa- vention von Plombiere» enthüllte. ES ist wahrschei lich, daß die Einmischung in Rom (Mazzini hat diejenige Einmischung im Auge, welche die Schlacht von Mentaua zur Folge hatte), wie ich schon in der ersten Note be- merkte, Seitens Louis Rapoleon'S den Zweck hat, ein Pfand für die Erfüllung der Obliegenheiten zu bilden, welche die italienische rechihaltung unserer beiderseitigen Unabhängigkeit für die Zukunft glaube ick, man könnte wohl etwas ins Werk setzen, was ich eine strategische Allianz" zwischen der preußischen Regierung und unserer ActionSparteigegen den gemeinsamen Feind" nennen würde. Die preußische Regierung müßte unS eine Million Lire und 2000 Zündnadelgewehre liefern. Ich würde meine Ehre dafür einsetz n, daß ich mich dieser Mittel zu keinem anderen Zwecke bedienen würde, als um jede Möglichkeit einer Allianz zwischen Italien und dem Kaiserreich zu vernichten und die gegenwärtige Regierung falls sie daraus bestände zu stürzen. Die nachfolgende Re gierung müßte dann eine deutsch -italienische Allianz gegen jede fremde Invasion als Programm nehmen. Und da daS Ziel jeder Bewegung in Italien nothwendigerweife Rom sein würde, so mllßie eine Colliston zwischen Italien und Frankreich unvermeidlich werden. Ich habe keine anderen Garantien zu bieten: mein ganze« Leben und daS Ziel, nach welchem ich feit 25 Jahren strebe, bürgen für meine Treue gegenüber den Verpflichtungen, die ich übernehme. Es ist einleuchtend, daß die materielle Unterstützung, welche ich von der preußischen Regierung verlange, wenigstens theilweise vor der Verwirklichung der bonapartistischen Anschläge gegen Deutsch - land geleistet werden müßte. Wir müssen daS Terrain für die Action vorbereiten, welche übrigen» an sich schon jede Gefahr für Preußen fernzuhalten genügt. 500,000 Lire müßten sofort auS- gezahlt werden. WaS die Gewehre betrifft, so würde ich, voraus- gesetzt, daß da« Uebereinkommen acceptirt würde, die Art und Weise angeben, wie man daS Versprechen erfüllen könnte. Ich halte den Kampf gegen den BonapartiSmuS für eine Lebensfrage für unS, für Deutschland und für ganz Europa . Und ich glaube, daß der Ausgangspunkt dafür sich in Italien finden läßt. DaS müßte dazu veranlassen, uns die obige Unterstützung zu gewähren. Lugano , 17. November 1367. Giuseppe Mazzini .« Die erste Antwort aus dieses Schreiben erhielt Mazzini von Graf Usedom, demselben, welcher im Jahre 1866 inhöherem" Auftrage mit dem ungariscken Jnsurgentenführer unterhandelt hatte und preußischer Gesandter in Florenz war. Sie lautete: II. Graf v. Usedom an Mazzini. 1. Wenn im gegenwärtigen Augenblick Opportunität vorläge, so könnten prinzipiell Verhandlungen angeknüpft werden auf Grund der gemachten Vorschläge. Die Existenz dieser Opportunität ist nicht einleuchtend. Jedoch ist dieses Letztere nur ein persönlicher Eindruck Desjenigen, welcher antwortet. 2. Obwohl die französischen Versicherungen guter Absichten be­züglich Preußens wenig Vertrauen verdienen, so besteht doch äußer- lich gutes Einvernehmen, und hoffentlich wird dasselbe von Dauer sein. 3. E< ist nicht verfehlt worden, dem Grafen Bismarck den Wortlaut des gemachten Vorschlags zu übermitteln; die betreffen- den Bemerkungen sollen seiner Zeit mitgetheilt werden. 4. Man hält eS im Augenblick nicht für paffend, daß direkt iuteressirte Personen nach Berlin gehen und dort Verhandlungen anknüpfen. Auch dies ist eine bloS persönliche Ansicht Desjenigen, welcher antwortet. 5. Man darf nicht vergessen, daß, während aus der einen Seite die preußische Diplomatie fürchtet, daß Uebereinkommen zwischen der französischen und der italienischen Regierung bestehen, aus der anderen die französische Diplomatie Verständigungen zwischen Preu- ßen und Italien argwöhnt. Die Consequenz davon ist klar; Ab- warten. Florenz , 19. November 1867.« Man wird sich erinnern, daß dies» selbe Usedom im Jahre 1874 seine Annäherung an die ungarischen Jnsurgentenführer ein- gestand und zu rechtfertigen suchte, ebenso seine bekannte Stoß-inS- Herz-Depesche. Um so weniger stimmte hier sein kategorische»Ab- warten!" mit seiner sonstigen Hallung überein. Viel rascher al« Herr von Usedom fand sich jedoch da» au«- wärtige Amt in Berlin mit Mazzini ins Einvernehmen. Seine Antwort an den italienischen Agitator lautet: III. Antwort des Auswärtigen Amtes in Berlin . Die Regierung fürchtet in der That, daß zwischen der könig- lichen(italienischen) Regierung und dem französischen Kaiser Ab- machungen bestehen, die vielleicht' mit dem, waS der König von Preußen erwarten zu dürfen glaubt, im Widerspruch stehen möchten, ab» sie hat keinen Beweis dafür, und diesen müßte sie erst haben; dann würde sie alsbald mit Demjenigen in Beziehung treten, welcher allein heutzutage der Tuilerten- Politik entgegen- treten kann. Sie fordert deshalb den Verfasser der Eingabe auf, sich den Beweis zu verschaffen und dem preußischen Unter- Händler die nothwendigen, darauf bezüglichen Aufklärungen zu geben, um zu einer direkten Besprechung mit dem Verfasser ») Herstellung der Einheit. im geeigneten Augenblick den Widerstand Italiens einzuschläfern, indem Napoleon ihm dann ein beliebiges Zugeständniß bezüglich Roms macht. Ich sage einbeliebiges" venu Rom , einfach unv an sich, d. h. die Abschaffung der weltlichen Henschast, kommt bei den Beiden gar nicht in Frage. DaS ist es aber gerade, waS wir wollen; und wir können ver- mittels der Revolution dazu kommen. Ich weiß nicht dies mag noch im Fluge berührt werden, ob die römische Frage für Preußen ein integrirendeS Detail ist; aber abgesehen von der Wichtigkeit der religiösen und politi- schen Frage, liegt für unS und, wie ich glaube, auch für Europa ein Gevanke höherer Art darin, welcher auch meinen Vorschlag veranlaßt hat: ein anti-bonapartistischer Gedanke. Ich betrachte den BonapartiSmuS als die permanente Gefahr für Europa . Die« zu erklären, halte ich für unnöthig. Wer es nicht einsteht, ist kein Politiker. Für diese Gefahr erblicke ich ein Heilmittel in eine« herzlichen und ehrlichen Einvernehmen zwischen Deutschland und Italien . Für diese« Einvernehmen sind Pfänder nöchig: eine Unterstützung feiten« de« elfteren, eine nationale Regierung unserer- seit«. Eine nationale italienische Regierung würde zunächst um ihre» Prinzip« und dann um Nizzas und Rom » willen von Hause auS dem BonapartiSmuS feind sein. Wa« wir heutzutage haben, ist nicht« Andere« als eine französische Präfcctur. Ich bin krank und kann nicht ausführlich schreiben. Ich will nur wiederholen, daß die Hülse, wenn man sie zugestehen will, wenigstens zum Theil, eine sofortige sein müßte. Wir haben einige Zeit nöthig, um unS vorzubereiten, und binnen 2 Monaten sind wir dem Frühling nahe." Sollte da» WortRevolution" die Herren in Berlin erschreckt haben? E« ist nicht anzunehmen, denn man ist dort ja dran ge- wöhnt, mit dem Feuer zu spielen. Etwas muß aber die VerHand- lungen durchkreuzt haben, denn weitere Aktenstücke liegen nicht vor. Vielleicht stehn un« noch weitreEnthüllunzen" bevor. Etwas Neues enthalten die obigen Aktenstücke nicht. Sie vervoll- ständigen aber das Charakterbild der BiSmarck 'schen Politik. Warum derGeniale" den Briefwechsel hat ableugnen lassen, begreifen wir wirklich nicht. Für Fürst Bismarck ist es nicht kompromitti- rend, sich mit Mazzini eingelassen zu haben. Wohl aber ist eS für Mazzini kompromittirend, sich mit Fürst Bismarck einge- lassen zu haben._ Nachspiel zum Prozeß Giffey. Da« Großherzogl. KreiSzencht zu Eisenach hat unfern Kasstrer Hadlich zu der am 4. März stattfindenden Hauptverhandlung vorgeladen; derselbe ist wegen Verletzung des§ 130 des Str.-G.-B. angeklagt, und zwar deswegen, weil er im Juni vergangenen Jahre« das bekannte Festprogramm mit dem incciminirten Festlied zum Druck beför- dert hat, von dessen Inhalt er aber nun theilwei« Kenntniß nahm. Aus England. London , den 15. Februar. Die große Aussperrung in Süd-Wale« zieht sich in die Länge. Der Verein der Gruben- und Hochöfenbesitzer handelt mit großer Entschlossenheit und kümmert sich dabei wenig um dieös- sentliche Meinung" und die verdutzten Gesichter neugieriger Zei- tungSschreiber, denen die Thülen der Beraihungszimmer ganz un- höflich vor ö» Nase zugeschlagen werden. Die Arbeit» auf der andern Seite sind, allem Anscheine nach, noch nicht mürbe gemacht, sondern zum großen Unbehagen ihrer offiziellen Führer, welche dem Kampfe rathlos gegenüberstehen oder auS Leibeskräften abwiegeln und Polizei spielen, gewillt auszuharren und abzuwarten, was die Zukunft bringen wird. Schon der Liverpooler Ge- werkschafts-Congreß hat gezeigt, daß die Führer der Arbeiter ent- weder unwillig oder zu feig sind, an dem Riesenkampfe in Süd« Wales theilzunchmen. Bon der Sympathie, welche ihnen auf die- fem Congreß schandenhalber ausgedrückt wurde, können sich die wälschen Arbeiter kaum satt essen, und da dieBereinigte Gesell- schaff der Bergarbeiter"(�m»l. A. of Miners) zu der ein guter Theil der Ausgesperrten gehört, den Antrag auf Einhebung einer außerordentlichen Steuer zu Gunsten der Süd-WaleS-Männer v»« wotfen hat, andererseits die freiwilligen Sammlungen nicht recht in Fluß kommen wollen, stehen die 120,000 Arbeiter mit ihren Familien hilflos den Ausbeutern gegenüber, welche pochend aus die endlose Schafsgeduld der unterdrückten Klassen mit einigen kalten Federstrichen Roth und Elend über hunderttausend Hütte» verhängen. Halliday, der P-ästdent derBereinigten Gesell- schaff der Bergarbeiter« hat den Bezirk bereist und Reden gehalten, in denen er Ruhe und Mäßigkeit empfahl und die Männer an die Armenkasse verwie«. Und damit zum Schaden der Spott nicht fehle, sang er den armen Leuten da« alte so oft und herzhaft *) f» daß nur noch die Ausführung übrig bleibt.