Erscheint in Leipzig  Mittwoch, Freilag, Sonntag. Bestellungen nehmen an alle Postanstalten u. Buchhand- lungen des In« U.Auslandes. Filial- Expeditionen für die Bereinigten Staaten: F. A. Sorge, Eox 101 Hoboken, N. J.  Peter Haß, 8. W. Corner Third and coates str. Pbiladelpliia. Abonnementspreis für ganz Deutschland  IM. 60 Pf. pro Quartal. MonatS- Abounementö werden bei allen deutsche» Postanstalten auf den Ste» u. Sien   Monat und auf den 3ten Monat besonders an genommen; im Kgr. Sachsen u. Hrzgth. Sachs.-Altenburg auch auf den Iten Monat der Quartals i 51 Pf. OrgandersozialdemokrattschenArbeUerpatteiunddermternattonalenGmerksgenossenschasten. Inserate, dt««thnlwnz von Partet  -, W«tw«- und»oN«»«fammlmlg»n, sowie die Filial- Bxpedtttouen und sonstige Partei-Aagelegeuhette« ietrefsend, werde» mit 10 Pf., Privat-»od Vergnügung«- Anzeigen mit 25 Pf. die dreigespaltene Petit-Zeile berechnet. Jtfr. 29. Irettag, 12. März. I 1875. Die«atis«ale Frage. Bon einem österreichischen Parteigmoffen. (Schluß.) Rehmen   wir nun unsre Beispiele ans den modernen Staaten, so finden wir, dächte ich, das Gegentheil der Behauptung, Größe und Glück einer Nation hingen auf da» Innigste zusammen. Goethe und Schiller lebten zu einer Zeit von Deutschland  » größter Zersplitterung, ebenso Walter von der Bogelweide; Dante und Petrarca   fanden kein einige» Italien  ; die Größe der franzöfischen «ation unter Napoleon l. hingegen hat keinen Sänger erzeugt, ver fie verherrlicht hätte und unter Ludwig XIV.   glänzender Re- gierung konnte da« Boll ruhmbedeckt verhungern. Ich will damit nicht behaupten, daß Größe und Glück einer Ration unvereinbar seien, ich möchte nur der Ansicht steuern, die Elftere müsse noth wendig da» Zweite im Gefolge haben. Wohl war, z. B. unter Elisabeth'» Regierung England groß, wohlhabend und hat einen Shakespeare erzeugt. Muß e« aber die Größe und Einheit de» englischen Volk», die Elisabeth anstrebte, gewesen sein, welche e» reich und gebildet machten? Soll man e» nicht vielmehr dem Hauche der gewaltigen Revolution zuschreiben, die den gewaltigen Geniu» in Shakespeare   erweckte, die damal« auch in dem uneinigen Deutsch- land einen Hutten, einen EraSmu» von Rotterdam   und andere ! Denker erstehen ließ? E« war die allbelebende Freiheit, die hier, ! wenn auch nur auf einem, dem religiösen Gebiete sich regte, nicht die glücklichen Kriege gegen Philipp und die angestrebte Bereinigung ! der drei Königreiche, wa» England glücklich machte. So war e» auch da» Sehnen nach Freiheit, nicht nach Einheit der Nation, wa» einem Voltaire, einem Rousseau, Schiller   und Göthe  , der ja ansang» auch Stürmer und Dränger war, den göttlichen : Funken verlieh. Die Größe der Nation hat also weder Entwicklung von Kunst und Wissenschaft noch von Nationalwohlstand zur natürlichen Folge. E» folgt die» schon au« dem oben Gesagten, daß die nationale Idee den friedlichen Fortschritt nicht anstrebe. Im Kriege ist sie entstanden, im Kriege nur findet sie ihr LebenSelement gebt un» hundert Jahre Frieden und diese sonderbare, ganz singuläre (eigenthümliche) Idee ist au» der Welt geschafft. Man kann sie mit vollem Recht so bezeichnen. Alle andern Ideen suchten ihre Anhänger auf dem Wege der Ueberzeugung zu gewinnen, diese will sie durch den Zufall der Geburt begeistern lassen wie würde man lachen über Den, der l die Nation sich auswählte, zu deren Größe er gerne beitrüge. Jede andere Idee erstrebt aber auch die Einigung ihrer An Hänger in der ganzen Welt zu gemeinsamer Arbelt Religion und Freiheit haben universale Bedeutung die nationale Idee zwingt Diejenigen, die sie begeistert, sich aus einen exclusiven Stadtpunkt zu stelle», fie trennt anstatt zu vereinigen. Da» scheint allerdings eine unangenehme Zwickmühle: fie scheidet die Menschen, erzeugt Haß und Krieg unter ihnen, und ! Kriege geben der nationalen Idee neue Nahrung. Wie ist da ein Ende abzusehen? Ich glaube, wenn einmal bewiese» ist, welch ein Unding der Nationalhaß und damit auch da» moderne Nativvalgefühl ist, kann eS nicht mehr schwer sein, beiden, den Kriegen und der nationalen Idee ein Ende zu machen, wenn dieliberalen- Macht Haber nur wollen*). Soll der Bürger nur einmal einsehen, daß die Fürsten  , die sich doch zu sehr fürchten, ihre Absichten offen auszusprechen, die nationale Begeisterung lediglich zu ihren Zwecken mißbrauchen, daß keine andere Idee so gut dazu taugt, wie diese, weil keine mit dem Scheine demokratischen Geiste» mehr den Keim der Unfreiheit in sich trägt al» fie. Der Umstand, daß die ärgsten Despoten stet« den nationalen Eigendünkel dazu benutzten und be- nützen, den Durst nach Freiheit zu übertäuben, sollte allein hin- reichen, zu zeigen, daß die Größe der Nation und die Freiheit miteinander gar nicht» gemein haben. Schon die Erwägung, daß Leute, wie Napoleon I.   und III. die nationale Idee eiftigst gehegt und gepflegt haben, sollte jeden Freund der Freiheit vor der Ge- fährlichkeit derselben für demokratische und ihrer Brauchbarkeit für absolutistische Zwecke zurückschaudern lassen andere Leute zu Überzeugen, ist unsere Sache nicht. Ich glaube, die» genügt. E« ist erwiesen, daß Derjenige nicht unnatürlichZfühlt, der sich nicht von nationalen Borurtheilen leiten läßt, daß diese nationalen Gefühle schädlich sind, oder doch werden können, ohne dem Individuum nur im geringsten zn nützen. ES bleibt un« also nur mehr übrig, nachdem wir die Fragen bejaht, ob man die nationale Idee aus der Welt schaffen solle und dürfe, auch noch die zu beantworten, ob fie auch beseitigt werden könne. E« ist wahr, wie schon nachgewiesen, die ewigen Kriege zwischen denselben Böllern haben einen Nalionalhaß erzeugt. Allein, so stark dieser auch sein möge, er äußerte sich zunächst doch nicht thätlich, nur alS Disposition zu Thätlichkeiten, schwächer oder stärker, je nachdem der letzte Krieg schon länger oder kürzer ver- gangen und je nachdem überhaupt mehr oder weniger zwischen den betteffenden Völkern gekämpft worden ist. ES handelt sich also nur darum, dieser Disposition möglichst wenig Anstoß zu geben, fie so viel al» möglich abzuschwächen. Die Regierungen könnten daS; wenn e» heilsam ist, sollten sie eS auch thun. Oder wäre e» wirklich schwerer, zu germaniflren, romanisiren, *) Die wollen aber nicht, und können nicht wollen, weil es sonst mit ihrerMachthaberschast" bald zu Ende wäre. R. d. B. slavifiren, wa» bi» in die neueste Zeit mit so viel Glück auSge führt worden ist, also den Haß gegen die bisherigen Feinde in Anhänglichkeit zu verwandeln» al» diesen Groll verlöschen zu lassen? Freilich, ohne eine andere Feindschaft an dessen Stelle zu setzen; aber die» ist doch keiu erschwerender Umstand? Daß e« möglich ist, nicht nur auf kleinen Länderstrecken, son dern bei großen Reichen, dafür gibt e» der Beispiele genug.*) Die altenFeindschaften zwischen Oesterreichern, Italienern, Preußen, Russen haben sich in den letzten Jahren bedeutend abgeschwächt. Warum? Weil ihre Regierunzen gute Freunde sind und daher in Zeitungen und Schulen gelehrt wird, die betreffenden Völker müßten sich lieben. Freilich, ganz läßt sich eine solche Antipathie in kurzer Zeit nicht beschwichtigen; trotz de» glänzenden Krieg» gegen Franst reich, der alle Deutschen   in gleichen Taumel hinriß, sind die Süd' deutschen den Brüdern au» dem Norden noch immer nicht ganz hold, allein im Ganzen und Großen ist kein Groll mehr vor' handen. Natürlich aber, wenn in den Journalen tagtäglich gedonnert wird über die Verkommenheit und den Uebermuth Gallien», da» unablässig finstre Revanchcgedanken hege, wenn in den deutschen Schulen gelehrt wird, die Franzosen seien hassenSwcrthe Erbfeinde, in den österreichischen Aehnliche» von den Russen ausgesagt wird, und noch dazu vor kleinen Kindern, die alles vertrauensvoll hin- nehmen, wenn sie e» auch gar nicht verstehen, fteilich dann wird die Disposition zum Ausbrechen de» Rassenhasses sich nicht schwächen, trotz aller FriedeuSverstcherungen de» deutschen Kaiser». Im Ge genthcile, die nationalen Phrasen, so lange vorgeleiert, bi» man an sie gewöhnt ist, wie an da» tägliche Brot, werden zuletzt für ebenso unentbehrlich gehalten, wie diese», für unfehlbar; man hegt und pflegt fie mit Liebe und hängt hartnäckig an ihnen, wie an jeder üblen Gewohnheit. Dennoch darf man nicht verzweifeln. Langsam aber sicher bricht sich die Erkenntniß Bahn. Trotz aller Bemühungen der Regierungen und herrschenden Klassen, deren Organe die Journale sind, die nationale Idee al» etwa» Heilige» hinzustellen, und dem Volke wenigsten» eine Nation verhaßt zu halten, um gegen diese, als Blitzableiter sie gebrauchend, loszuschlagen, wenn eine Partei im Innern unangenehm zu werden beginnt, trotzdem und alledem ist die nattonale Idee schon auf dem Gipfelpunkt ihrer Macht angelangt, von dem e» nach allen Seiten abwärts geht. Schon macht die Reaktion gegen dieselbe sich geltend, bald ist sie in entschiedenem Niedergange begriffen: ebenso oft al»national" hört man bereit» das Wörtleininter national" erschallen. Alle», wa» im politischen und sozialen Leben nach Erfolg strebt, wa», mit dem Bestehenden unzuftieden, rückwärts oder vorwärts schreitet nicht vorwärts kriecht nicht blo» die Ardeiter, auch die Bertteter der Religion, der Industrie, der Wissenschaft, selbst de« Kriegshandwerke», sie alle gesellen sich alle ohne Unterschied der Nationalität zusammen, sobald sie etwa» erreichen wollen; alle» ist international, nur der conservative Spießbürger uicht, und der bildet leider noch die Majorität. Unser Jahrhundert ist daS Zeitalter der internationalen Welt' auSstellungen, der internationalen Congresse, der internationalen Post- und Telegraphenverbindungen, ja sogar der internationalen Monarchen. Oder sollte wirklich ein echt preußischer Hohenzoller plötzlich ein heißblütiger Rumäne, vielleicht gar Spanier werden können, ein anderer Prinz heute mit Begeisterung für Rußland  » Wohl- fahrt schwärmen, morgen dagegen ein Ultra-Grieche sein, der nöthigenfall» auch gegen Rußland Front macht? Soll ein Dritter diese wunderbare AccommodationSfähigkeit in so hohem Grade besitzen, daß er aus einem feschen Wiener   ganz unerwartet ein Vollblut-Mexikaner wird? Wäre diese Eigenthümlichkeit nicht viel- leicht darauf zurückzuführen, daß auch die Monarchen, die natio- nalen Gefühle abstreifend, fall» sie überhaupt Gefühle hegen, dem Zeitgeiste folgen und auch der Völkerverbrüderung huldigen, daß sie meinen, c» sei nicht zn verschmähen, Bater irgend eine» Volkes zu heißen, unbekümmert darum, ob e» am Nordpol   oder am Cap der guten Hoffnung liege, wenn e» nur Steuern zu zahlen und Soldaten zu liefern weiß? Die edelmüthigen Leutchen! So wie wir Arbeiter der verpönten Ansicht sind, allen Menschen ohne Unterschied der Nationalität gebühre die Freiheit, so meinen sie hinwiederum, allen gebühre die Segnung eines LandeSvater», und von ihrem überströmenden Edelmuthe getrieben, vergessen sie daher au» Mitleid für ein ihnen ganz ftemde» Volk, welches das Unglück hat, Mangel an Königen zu verspüren, trotz der schweren Re- gierungssorgen, die ihrer harren, trotz des Kampfes mit ihren, wie sie immer betonen, so mächtige» nationalen Gefühlen, der ihr Herz bluten macht, dennoch sehr gern ihre diversen Vaterländer, da» heißt auch sie bilden eine Internationale, keine schwarze, keine rothe, aber eine au» Blut und Eisen. Also künftig nicht mehr auf dieheimatlosen Wühler" geschimpft, loyaler Spießbürger, eS könnte manche kaiserlite oder königliche Familie sich dadurch getroffen fühlen! *) In der Schweiz   und in Amerika   leben Bruchstücke verschiedener Nationalitäten zusammen, ohne daß sie einander haßten. Unter freier Bersassung find fie gleichberechtigt, damit fällt jeder Grund der Eifersucht und Abneigung weg. Der Nationalhaß verschwindet ebenso wie der Klaffenhaß erst wenn die Gleichberechtigung der Menschen zu allgemeiner stattlicher und gesellschaftlicher Geltung gelangt ist. R. d. V. Politische Uebersicht. Geiselerschießungen. Zur Belehrung und Erbauung der Wiederkäuer des Mährchen» von den Geiselerschießungen durch die Pariser Commune  (die nicht eine Geisel erschießen hat lassen die Geiselerschießungen in derblutigen Maiwoche" hatten statt, al» die Commune nicht mehr existirte und waren ein sehr schwacher Reflex der Massenerschießungen durch die Versailler OrdnungSbanditen) sei folgende» Culturbildchen au» dem heiligen Kriege hier in'» Gedächtniß der Angstphilister und Reptiliengesellen zurückgeführt. E» ist einer Correspondenz derFrankfurter Zei- tung" von Anfang Oktober 1S70au» Lothringen  " ent- nommen und muß, da nie eine Widerlegung versucht worden, al» authentisch betrachtet werden. Der betr. Auszug wurde bereit« in Nr. 82 de»BolkSstaat" vom Jahre 1870 abgedruckt, blieb aber im damaligen Kriegstrubel unbeachtet; er lautet: Vorgestern(ver Tag ist in demBolkSstaat"-Abdruck nicht angegeben) hat wiederum in der Nähe von Baccarat ein Gefecht zwischen unseren Truppen und Freischaaren stattgefunden. Die bewaffneten Banden mochten sich in der Stärke von 5600 Mann befinden. Die Unseren, welche in der Mindermacht waren, konn- ten ihnen gegen Abend den Besitz der Ortschaft nicht streitig machen. Von der Ermordung de» Gendarmen in Flavigny   habe ich Ihnen bereit« gemeldet. An demselben Tage wurde auch in dem Städtchen Bezelise ein Hau» überfallen, in dem 5 Gendarmen im Quartier lagen; zwei von ihnen wurden verwundet und sie alle fortgeschleppt. In beiden Orten wurden gestern die Häuser, auf die der Ueberfall geschah, in Asche gelegt. Die betreffenden Maire», ein Theil de» Gemeinderath» und je zwei Geiseln im Alter von 1416 Jahren wurden gestern zugleich mit der Leiche de» in Flavigny   ermordeten Gendarmen hier eingebracht. Sind bi« zu einem gewissen Termine die Ucbelthäter nicht au»- geliefert, so sollen Gemeindebeamten und Keisek» erschofle« und die Ortschafte« vollständig eingeäschert werde». Flavigny   ist außerdem eine Contribution von 50,000 Frc». für die Wittwe de» Ermordeten(er war übrigen» nicht verheirathet!) auferlegt worden. Die Gendarmen gehörten sämmtlich zur 8. Brigade." Wie gefällt Euch die RemioiSzen«, Ihr Angstphilister und Reptiliengesellen? Habt Ihr nicht genug daran, so können wir mit mehr aufwarten. Spitzelthum. In der Sitzung de« preußischen Ab- geordnetenhausc» vom 22. vorigen Monat» sagte der Abge- ordnete Röckerath u. A.: Wir haben in Cöln   bei allen politischen Versammlungen nicht nur offizielle Polizeibeamte, welche Wort für Wort niederschreibe«, wa» gesprochen wird, sondern auch uichtoffizielle, geheime Polizeibeamte; ja wir haben sogar»gvnts provocateurs. ammlungen sich ge- cher Art und Weise Meilen völlig un- Wenn die Parteien nach Abhaltung ihrer Ver müthlich zusammenfinden, um sich nach rheini beim Wein zu unterhalten, dann finden sich bekannte Gestalten ein, welche auffordern, Toaste auf die Franzosen auszubringen, Leute, die wir vorher nie- mal» in unserer Mitte gesehen hatten und die eben so plötzlich, wie sie kommen, wieder verschwinden." Eine Widerlegung wurde nicht einmal versucht. Also daS Spitzelthum gemeinster Sorte. Indeß Neue» hat Herr Röderrath nicht gesagt wenigsten» nicht für un» Sozialdemokraten. E» ist das ein Capitelchen, da» wir un« für den Reichstag auf- sparen. Ueber das Gefasel vomRückgange der Sozialdemo- kratie" lassen sich dieWupperthaler Volksblätter" vom 4. d. M. in einer Correspondenz au» Berlin   wie folgt au»: Die sozialistische Presse, welche zur Zeit über einige Dutzend Organe verfügt, giebt un» in diesem ihrem gegen- wärtigen Bestände ein Bild von der großen Ausdehnung und Kraft der sozialdemokratischen Idee in Deutschland  . Hier merkt man noch nichts von einem Rückgange der Bewegung, den na- tionalliberale Blätter tief aufathmend in der letzten Zeit verkün- deten. Man berief sich dabei hauptsächlich auf die Niederlage der Sozialdemokraten bei de» Stadtraths-Wahlen zu Meerane   in Sachsen  , wo die Sozialisten bisher die Majorität bildeten; der Grund zu diesem Durchfall liegt jedoch in der seit dem 1. Okt. v. I. gesetzlich gewordenen neuen Stävteordnung, die einen grö- ßeren Censu» einführte und dadurch viele Arbeiter von der Wahl ausschloß. Eine Partei, die über so viele Preßorgane gebietet, wie die sozialdemokratische, ist nicht von heute aus morgen tobt, und Ideen, die zum Theil sogar fanatische Begeisterung hervorrufen, lassen sich weder durch Polizei noch durch Staatsanwaltschaft er- sticken. Anstatt die Lobredner der Commune zum Schwei- gen zu bringen, hat vielmehr da» energische Borgeheu der Behörden gegen die Sozialdemokratie die von Ein- sichtigen gleich vorausgesehene Folge gehabt, der sozia- listischen Bewegung einen neuen Impuls zu geben und ihr über die schwierige Zeit einer allgemeinen Krisi» hinwegzuhel- fen, welche ihr sonst sehr gefährlich werden mußte." Nun gefährlich konnte an« die gegenwärtige KrisiS nicht werde»; im Gegentheil, weil die heutige Gesellschaftsordnung kennzeichnend und in ihren nachtheiligen Wirkungen fühlbar machend, konnte und kann sie der Sozialdemokratie nur nützen, die Richtig- keit unserer Anschauungen durch ein Jedermann verständliche» argirmentmn ad hominem  (ein handgreiflicher Beweisgrund) be- weisen. Allein darin haben dieWupperthaler Volksblätter" recht, .. I