daß nach dieser traurigen Zeit wieder eine andere folgt. Aberwa» jn toll ist, ist zu toll. Heute Mittag hatten wir Turnenund Bajonnettiren und sollte ich heute zu« ersten Mal schon pa-riren und stoßen wie ein Dreijähriger; weil daS nicht Alles klappte,wurde ich von Lieutenant Götz II. so geohrfeigt, wie e« mirwährend meiner Rekrutcnzeit noch nicht vorgekommen ist. Ich kanndaS nicht länger übergehen und muß der Sachs ein Ende machen.Liebe Mutier, ich bitte Dich viel tausendmal um Verzeihung fürdas, was ich jetzt thuc, aber es ist nun uicht zu ändern. TrösteDich und bete zu Gott, daß er meine arme Seele gnädig auf-nimmt. Du hast mich unter dem Herzen getragen, hast mich mitSchmerzen großgezogen und nun muß ich zum Dank so traurigenden. Liebe, gule Mutter, weine nickt zu viel um Deinen Sohnund denke, daß er eiueS natürlichen TodeS gestorben, sei und daßAlle» nicht« ist auf dieser Welt. Ich kann nicht mehr schreiben,denn mein Herz strömt über vor lauter Schmerz. Ich wollte auchdem Onkel und noch so Vielen schreiben, gieb ihnen tausendKüffe und Grüße von Deinem treuen Sohn Theodor.—Michel schläfst Du? Hast Du Ohren zu hören? UndAugen zu sehen?—„Ein Vogel der sein Nest beschmutzt." Herr HansBlum, den die sächsischen Nationalliberalen in Ermangelung des-serer Dienstleute aus der Kaltstell-Ecke wieder hervorgeholt haben,u>d der mit seinem Freunde, dem Narrenkönig Sparig, die säch-fischen ReichSfeinde tobtet— par Drstance(auS der Entfernung),?iat neulich in einer Leipziger Vorstadt— natürlich hinter„ver-chlofsenen Thüren"— folgenden unvorsichtigen Blödsinn verübt:»Wa« wolle— eS handelt sich um eine Denunziation alles dessen,was nicht kreucht und(»em Herkules de« Ig. Jahrhundert« in dieArme) fleugt, an dieser Stelle speziell der sächsischen Conservativen— Wae wolle die Partei, die einen Hrn. v. Zehmen zu ihrem Führergähle, der die bekannte Verleumdung(?) gegen den(Leipziger, na-tionalliberalen) Bürgermeister Dr. Koch in der Kammer geschleu-dert; die einen Mann wie Gras Hohenthal(Hr. von Friesen istgemeint— HanS hat nicht einmal da« zum Denunziren nöthigeGedächtniß) al« hervorragende« Mitglied betrachtet, der seiner ZertHerrn Bebel in seiner DrechSlerwerkflätte aufgesucht, um sich mitihm über die Möglichkeit de« Handinhaudzehen« zu besprechen(vonHan« einfach gelogen)?"— So weit hat HanS blo« dumme«Zeug geschwatzt, denunzirt und gelogen. Nun aber wird er furch-terlich— für feine Freunde, ein Beweis, daß daS enfont terriblesich nicht gebessert hat. HanS hat nämlich die entsetzliche Naiveläthinzuzufügen:„DaS sei gewiß uicht die ehrenwerthe kon-servative Partei wie in Preußen, die treu und uncrschütterlich sich um den Thron schaare, k. k. k." Arso, unglücklicherHanS, die ehrenwerthe konservative Partei in Preußeu treibt keinederartigen Pratiken, wie Du sie den sächsischen Coaservativen auSieblümt hast? Z. B. sie liebäugelt nicht mit Sozialdemokraten,chlägt ihnen kein Handin handgehen vor? 0 si taeuisoe»!tan«, Han«! wir können cS Dir schwarz auf weiß zeigen, daßiitglieder der„ehrenwerthen konservativen Partei in Preußen"genau dasjenige sehr heftig erstrebt haben und erstreben, wa« Duden sächsischen Conservativen anlügst! Wir können Dir sernereinen gewissen Wagen er nennen, der lange Zeit Haupt der„ehrenwerthen konservativen Partei in Preußen" war und jetztnoch(trotz moralischer Abmuckuug durch Deinen Parteichef LaSker)vornehmster Rathgcber, politische« Faktotum de« Herrn Reich«-kanzler« ist, und der sehr stark sllr ein Hardinhandgehen derSozialdemokratie mit den Conservativen gewirkt, die Sozialdemo-kratie mit den heftigsten, an Nothzucht grenzenden LiebeSwerbungenverfolgt hat, wofür sich Beweise erbringen lassen. Wir könnenDir ferner einen gewissen Junker Bismarck nennen, der dochScwiß zu den„hervorragenden Mitgliedern" der„ehrenwerthenonfervativen Partei in Preußen" gehört, und der sehr angele-gentlich ein„Handivhandgehen" mit der Sozialdemokratie er-strebt hat— leider erfolglos, schon auS dem einfachen Grunde,weil die Sozialdemokratie nicht die Hand eine« Manne« annehmenkann, sllr den, seinem eigenen Geständniß nach,„kein anständigerMensch schreibt." Und nun genug, Hans— Du wirst jetzt wohl«ine Ahnung davon haben, welche grenzenlose—„Geuialität" Duverübt hast!— Im„Neuen Sozialdemokrat"(No. 51) lesen wir:ES hat sich schon längst als Nothwendigkeit herausgestellt, daßdie vielen tausend Thalcr, welche alljährlich an dem„Neuen Social-Demokrat" und unseren sonstigen Drucksachen seitens der Druckerei-besitzer al« Unternehmergewinn verdient werden, der Partei selbstzu Gute kommen. ES läßt sich die« auch leicht durch Begründungeiner Assoziationsbuchdruckerei, wie solche für den„Volks-fiaat" schon besteht, bewcikstelligen.Selbstverständlich darf es sich dabei nicht um ein Schulze-Delitzsch'jche« Seldsthlllflermannöoer einzelner Personen zu ezolsti-scheu Zwecken handeln, sondern eS muß sämmtlicken Parteigenossen,sämmilichen Abonnenten der Parteiblätier möglrch gemacht werden,daß sie durch einen geringen Beitrag Mitglieder der AssoziationWerden und als solche über dieselbe deuiokratisch verfügen können.Die zur Begründung einer solchen Assoziation formell nötpigenjuristischen Schritte beim Berliner Handelsgericht haben stalige-funden. Die damit betrauten Parteigenossen Hasenclever, Hassel-wann und Rackow haben— da da« Statut der Genehmigungde« Handelsrichter« bedarf— da« vorläufig bei der Constituirungfestgestellte Assoziationsstatut demselben eingereicht. Dasselbe istin der That jetzt genehmigt worden.Wir werden daher in einer der nächsten Nummern dies Statutvcrössentlichen, und die Parteigenossen mögen e« einer Prüfungunterziehen.Bor dem Congreß zur Bereinigung der Social-Demokratiefinden keine weiteren Schritte statt; nachdem derselbe vorüber ist,mögen die Parteigenossen aber der Assoziaton zahlreich beitreten.E« wird zwischen dem I. Juli und 1. October, und zwar vorder Ei ösfnung der Druckerei, eine außerordentliche Gener alver-sammlung der Assoziation stattfinden, in welcher die Wahl de«BorstandeS und AufstchtSrathe«, sowie die uöchig erscheinendenStatutenänderungen staltfinden sollen und von welcher ab der-eigentliche Betrieb beginnen wird.— Eine Richtigstellung. Die„Berliner PädagogischeZeitung", herausgegeben von Robert Gobr, sckrieb in ihrer No. 5vom 30. Januar d. I.:„Uebcr den Beschluß der KönigsbergerStadlverordneten vom 22. Dec. v. I., durch welchen die Volks-sckullehrer der Stadt von der ServiSentschädigung, die allen andernstädtischen Beamten, insbesondere auch den„höheren" Lehrern zu-erkannt wurde, ausgeschlossen wurden, sagt ein Correspondent der„Fr. L-Hrcrztg. f. d. Pr. Pr.":„Warum konnten die Väterunserer Stadt un« diese Nichtbescheerung nicht bis nach dem Feste-ausheben?" Auch iu diesem Falle hätten wir nicht» gehabt, unfernKindern zu bescheeren, unsere Frauen in den Stand ju setzen,den Hunger der Familie während der Weihnachtszeit rn etwa«festtazSmäßiger Weise zu stillen; aber eS hätte uns wenigsten« da«bekannte Schulmeisterzubrot, die HoffnungSseligkeit, nicht gefehlt.Der letzte Rest von W-ihnachtSfrende wäre den KönigSbergerVolksschullehrern aber durch den Gedanken vergiftet worden, daßgrade der entschieden liberale Dr. Joh. Jacsby derjenige gewesensei, der daS entscheidende Wort gegen die Bedenkuag der„Ele-mentarlehrer" gesprochen hat. Nur den Gymnasiallehrern trauter die Fähigkeit und den Willen zu,„tüchtige Bürger zu erziehen."Also die Lehrer der 95 Prozent will auch dieser große BolkSmannihrem Schicksale überlassen, sie zwingen, außerhalb der Schule nachden nothwendigsteu Existenzmitteln zu suchen. Und doch müßtengrade die Lehrer der Kinder der Unbemittelten, denen im Hausegenug unverschuldete Vernachlässigung und Verwahrlosung zu Theilwird, ganz besonder« tüchtig und freudig seiu und sein können,wenn sie au« ihren verkümmerten Schulen„tüchtige Bürger" er»ziehen sollen. Es thut dem Correspondenten leid, die VolkSbe-glückungSreden des Herrn„VierfragendoctorS" unter da« tönendeErz und die klingenden Schellen, ihn selber unter die Wortheldenrechnen zu müssen, denen die Liberalitär nur auf der Zunge lebt.Die„Fr. L'brerztz. f. d. Pr. Pr." bittet ihren Correspondenten,dem Herrn Dr. Iacoby kein Unrecht zu thun, er sehe wahrsckein-lich die Volksschule und also auch ihre Lehrer„im Dienste gegendie Freiheit."— Wir stimmen dem bei, können aber doch unserBedauern über die Auslassungen des Herrn Doctort so wenigalS über den Beschluß der KönigSberger Stadtverordneten unter-drücken. Es mag für einen Bürger, einen freien wohlhabendenMann schwer sein, sich in die Lage ein-« VolkSschullehrerS zu ver-setzen und ihm Gerechtigkeit widerfahren zu lassen; die VolkSschul-meisterarbeit läßt sich eben nicht mit der Elle messen. Wir em-pschlen dem„BildungSverein", sich daraufhin nochmals den PassuSüber die liberalen Parteien in unserem Leitartikel vonNo. 52 v. I. durchzusehen und an der Hand der obigen Cor-respondenz, Hand auf's Herz, zu erklären, ob wir übertrieben haben,wie er uns neulich zu verstehen gegeben hat. Leider steht der Fallmit Dr. Joh. Iacoby nicht vereinzelt da, sonst würden wir gernzu dergleichen Vorfällen im Interesse der guten Sache schweigen.D. Red."Von einem süddeutschen Lehrer auf obige Notiz aufmerksamgemacht, schickten wir dieselbe an Joh. Iacoby, und erhielten sol-gende Antwort, die ursprünglich nicht für die Oeffentlichkeit be-stimmt war, zu deren Abdruck wir aber nachträglich auf unfernWunsch die Ermächtigung erhalten haben:„Königsberg, den 22. März 1375.Dem Berichte der„Berliner Pädagogischen Zeitung", den Siemir mitzutheilen die Güle hatten, liegen thcilS unrichtige Angabentheil« Entstellung und Verdrehung der von mir gesprocheue» Wortezu Grunde. Der Thatbestand ist folgender:Im December v. I. hatte der Magistrat Königsberg« einedauernd höhere Belastung de« StadthauShaltS-EtatS mit 20,002Thlr.beantragt, um sämmtlichen städtischen Beamte»— vom Oberbürgermeister bis zu den Steuereinsammleru und Boten— Woh-nungSgelbzuschüsse geben zu können. Die GelrbewilligunzS-Com-misston der Stadtverordneten erklärte sich— in Berücksichtigungder Finanzlage der Stadt und der vor Kurzem erst stattgefundenenexorbitanten Erhöhung der Communalsteuer(220 Procent Zuschlagzur Slaatestiuer)— gegen den Magistratsantrag und schlug ihrer-seits der Versammlung vor, nur allein den Lehrern an denbeiden städtischen Gymnasien und der Realschule WohnungSzu-schüsse— im Gesammtbelrage von 5662 Thlr.— zu bewilllgeu.Die Nothwendigkeit dieser Ausnahme begründete sie damit, daß—„es sich hier um eine Existenzfrage handele, der gegenüber allesonstigen Gründe hinfällig seien; denn wolle man diese Institutenicht an der Concurrenz der königlichen Anstalten zu Grundezehn lassen, so müsse man die städtischen L-Hrer den königlichengleichstellen."— Ich sprach mich in der Sitzung vom 22. Decbr.für den CommisstonSantrag aus und sagte u. A. mit Bezugnahmeauf eine Aeußerung früherer Redner: Allerdings liege un« hier„eine Magensrage" vor, aber nicht bloS eine Mazenfrage in Be-triff der Beamten, sondern auch in Betreff der Steuerzahler;es komme darauf an, beide Fragen zu compenflren und zu er-wägen, wo größerer Nothstaod herrsche. Wenn der Herr Bürger-meister für die Beamten eintrete, so sei ihm dies nicht zu ver-denken, die Stadtverordneten aber feien Vertreter der Stadt undals solche verpstichtet, auch das Interesse ihrer Wähler, der steuer-zahlenden Mitbürger, wahrzunehmen. Wohl mag eS in mancherBeamien-Faunlie knapp genug hergehn, aber statistisch erwiesensei, daß in unserer Stadt eine überaus große Zahl von Familiensich mit einem Einkommen behetfen müsse, da« noch bei weitemgeringer ist als daS der Beamten. Wenn ein Vorredner die Be-sorgniß äußerte, daß„sich in weniges Jahren auch im Beamtenthum ein Proletarial heranbilden werde", so möge man doch nichtvergessen, daß unter den Steuerzahlern ein solche« Proletariatschon längst besteye und um so mehr wachsen werbe, je stärkerman die Steuerschraube anzieht. WaS die Lehrer der beidenGymnasien und der Realschule betrifft, so müsse man— auS den vonoer Commifsion angegebenen Gründen sich wohl oder übel dazuverstehen, ihnen ausnahmsweise den Wohnungszuschuß zu bewilligen,weil sonst die Fortdauer dieser Anstalten gefährdet wäre; auch seidemnächst zu erwägen, daß die Wirksamkeit der Lehrer, insofernsie der Stadt tüchtige Bürger erziehen, mittelbar wiederum demReichthum der Stadt zu Gut komme.—Die« ungefähr war die Rede, die ich damals hielt. Unwahrist die Angabe der„Berliner Pädagogischen Zeitung", daß„die ServiSentschädigung— mit Ausschluß der BolkSschullehrer— allen anderen städtischen Beamten gewährt worden"; un-wahr ebenso die Behauptung, ich hätte„nur den Gymnasr.al-lehrern die Fähigkeit und den Willen zuerkannt, tüchtige Bürgerzu erziehen." Wer mich kennt, wird eine so unsinnige Aeußerungmir nicht zutrauen, und wer mir dergleichen zutraut, wird durcheine öffentliche Erklärung schwerlich bekehrt werden.Inwieweit Sie von der obigen M>ttheilung Gebrauch machenwollen, stelle ich ganz Ihrem freien Ermessen anHeim.Mit herzlichem Brndergruß JbrDr. Joh. Iacoby.Gewerksgenossenschaftliches.Gewerkschaft der Schuhmacher.Hotha. Nachstehende Anträge stud noch zur Generalversamm-lung gestellt:Nürnberg. Zur Krankenkasse. Da« Recht auf Unterstützungerst nach 6 Monaten zu gewähren.— Mitglieder, welche an einemOrt in Aibeit stehen, wo weder eine Mitgliedschaft noch ein Spi-tal vorhanden ist, sind verpflichtet, ihre Beiträge an den Vororteinzusenden. Im Erkrankungefall hat ein solches Mitglied dieQurttungSbücher nebst einem ärztliche» Attest, welche« Anfang so-wie Ende der Krankheit beglaubigt, an dea Borort einzusendenund ist dann die Unterstützung auszuzahlen. Frist er.—Die Mitgliedschaft beantragt, daß ein Mitglied in uichtmehr alS zwei Klassen der Kcaakenkasse eintreten darf.Marburg: 1) Mit der Krankenkasse eine Javalidenkasse zuverbinden. 2) Gründung eine« wöchentlich erscheinenden Organ«.Mitgliedschaft Groitzsch: Paragraph 2 de« Krankenkassen-Statute« dahin abzuändern, daß e» in Zukunft heißen würde:wenn letztere das 55. Jahr noch nicht überschritten haben ec.Mitgliedschaft Erfurt: Zu Paragraph 2 des Krankenkassen-Statuts: Statt da« 50. Lebensjahr— das 45. Lebensjahr zusetzen.— Den Paragraphen 15 des Krankenkassen- Statuts dahinabzuändern: Bei Ableben eine« Mitgliedes, sei e« durch Eintrittde« natürlichen Tode« oder durch Selbstentlcibung«.— ImParagraph 10 der Geschäfl«- und Kasseuordnung des Gewerk-schastSstatutS da« Wort„unbedingt" zu streichen.Offenbach: 1) Wiedereinführung der Urabstimmung, wie sieParagraph 25 der alten Statute» vorschreibt. 2) Abschaffungde» Paragraph 10 der Geschäft«- und Kasseuordnung der Statuten,denn derselbe macht Paragraph 27 der Statuten illusorisch.3) Vereinfachung der technischen GeschästSleitunz betreffs derQuartalabrechnungSbogen, a» deren Stelle ergänzte MonatSbogen(Sind schon vorhanden, nur sollen erst die alten Formulare ver-braucht sein. D. Veno.) und ein jährlicher statistischer Bogen.4) Die Beiträge zur Krankenkasse so zu ergänzen, daß die Unter-stützung auch für die verheiratheten Mitglieder in Erkrankung«»fälle» für deren Familien da« absolute Auskommen garantirt.5) Persönlicher Antrag de« Unterzeichneten. Die Generalversamm-lung wolle Mittel und Wege ausfindig machen, damit in Zumnftvon jeder Mitgliedschaft die Generalversammlung beschickt werdenkann. HL. K. Müßig ist zum Delezirten gewählt.S. A.: H. Schäfer.MetallarbeitergewerkSgenosseaschaft.ßrimmitscha». Nachstehend bringen wir die zur Kranken-kasseu-Statuteuvorlage eingegangenen Ergänzungen, Abänderungen,Zusätze zur Kenntniß. Die Leipziger Mitgliedschaft beantragt zutz 1 folgende» Zusatz: Einführung einer juristischen Person, zu§ 4: Eintrittsgeld 75 Pf., zu§ 7: Wird Unterstützung gewährt,wenn das Mitglied ein öffentliches Krankenhau« benutzt.(Wirdauch von Würzburg beantragt.)— Zur Geschäftsordnung:§ 7.Mitgliedschaften bis 25 Mann behalten einen Saldo-Betrag in derOrtskasse von 60 Mark, dann 60 Mark doppelt als erstes u. s. w.(Würzburg beantragt statt 60 Mrk. 60 Thlr.)Braunschweig beantragt: Einführung einer Sterbekasse,sowie Krankenunterstützunz auch reisenden Mitgliedern zu gewähren.Bei Sterbefällen wird die Summe von 46 Mrk. bezahlt, setztjedoch eine Angehörigkeit von 1 Jahr voraus, ß 7. Wie Leip-zig er Antrag.Wolfenbüttel beantragt zu§ 3: Die Hälfte de« Eintritt»-geldeS zur Gründung eine« Reservefonds zu verwenden.Saalfeld beantragt zu§ 4: Der Kcanke hat während derKrankheit keine Steuern zu entrichten. Zu K 6: Die Unterstützungdauert bloS ein halbe« Jahr. Zu Z 6: Bei etwaiger Beitrags-erhöhung allgemeine Abstimmung.Bremerhafen beantragt: Bei syphilitischen Krankheiten keineUnterstützung.Genossen! Um den„BolkSstaat" uicht zu sehr in Anspruchzu nehmen, haben wir bloS die Hauptpunkte der Ergänzungen zurBorlage Euch zur Kenntniß gebracht, denn wenn wir jede Aen-derung von den-gesammten Mitgliedschaften veröffentlichen wollten,so langte der Raum de«„BolkSstaat" kaum zu, und e« bleibtdennoch die Durchberathung und Beschlußfassung der Generalver-sammlung überlassen. Jede eiugezanzene Aendecung der Borlagekommt in der Generalversammlung zur Berathung, und hoffenwir sonach, unserer Ansicht nach recht gethan zuhaben. GmoffealWir ersuchen Euch, welche Anträge zur Vorlage noch nicht einge-sandt haben, dies sofort zu thun. Es werden und müsse» An-träge, welche noch später eingehen(betreffs der Krankenkasse) zurGeneralversammlung berücksichtigt werden. Noch diene zur Kennt-niß, daß sämmtlicheS Material zur Einführung von Krankenkassenvergriffen ist. Man bittet selbstgeschriebene Abrechnungen ein-zusenden.Mit Gruß Die VorortSverwaltung der Krankenkasse.I. A.: R. Habelitz.Saatfekb a. d. S. In der„Union", Nr. 10, hat die vor-ort« Verwaltung die Mitgliedschaften aufmerksam gemacht, daß fürdie DclegationSkosten der diesjährigen Generalversammlung nicht,wie im Magdeburger Protokolle, Seite 18, bemerkt ist, Zuschüsseau« der Hauptkasse gewährt werden können! Diese Erklärung hatbei unserer Mitgliedschaft einige Entrüstung hervorgerufen, denne« ist ohnedem keine leichte Sache, einen Mann auf eigene Kostenso weit zu senden und zu unterhalten. Die Vororts Verwaltungwird doch selbst zugeben, daß eS auch keine leichte Sache ist, beijetzigem Geschäftsgange und ohne. besondere Agitation binnen 7Wochen die Mitgliedschaft auf 76 Mitglieder zu bringen; daß dieMitglieder von Anfang viel zu zahlen haben, wird die Vororts-Verwaltung auch zugeben, weil wir ja auch zugleich die Kranken-lasse eingeführt haben. Durch solchen Beschluß kann e« nur soweit kommen, daß bei der nächsten Generalversammlung nur derAusschuß und die Mannheimer Mitgliedschaft vertreten werden.Wir empfehlen die Sache der VorortS-Berwaltung und sämmtlichenMitgliedschaften zur reiflichen Ueberlegung!Im AuftrageAnt. ZechovSky, Bevollmächtigter.F. 8. Auch machen wir diejenigen Mitgliedschaften, die keine»Delegirten abschicken können, darauf aufmerksam, daß wir geneigtsind, ein Mandat anzunehmen; weiter mögen sämmtliche Mitglied-schaften dahin wirken, daß die Generalversammlung schon de» erstenFeiertag eröffnet wird!Nürnberg(Berichtigung). Der unter Nürnberg aufgeführteAntragsteller heißt nicht Kiers, wie in Nr. 60 angegeben ist, son-dern Rierl.Allgemeiner deutscher Schneiderverein.Aerkin. Zum Bremer Schneiderstrike. An alle SchneiderDeutschlands! Soeben erhalte ich von gnt unterrichteter Seitefolgende Nachricht: Obgleich alle Zuschneider Bremen« auf Seiteder firikenden Gesellen stehen, so hat sich doch ein Zuschneider ge-sunden, welcher stch gebrauchen lassen will. Obgleich derselbe früherauch mit der Nadel sein dürftiges Brov verdienen mußte, fo willderselbe jetzt doch den Fabrikanten Bremens Liebesdienste erweisen.ES ist dieses ein gewisser H:rr Kland, früher einmal Zuschneiderbei Adam in Berlin, und ist derselbe uns sehr gut im Gedächt-niß. Derselbe will nämlich die Arbeit außerhalb Bremens fertigmachen lassen, namentlich hat er sein Augenmerk aus Berlin ge-richtet, die Rvcke sind alle zur Anprobe gemacht. Deshalb College«