Einzelbild herunterladen
 

eines ziemlich ansehnlichen, Kleinen Gemeinwesens gleich kommt. Ein Dorf mit 600 Einwohnern gehört schon zu den hervor ragenderen Ortschaften und wenn eine Eisenbahn durch die Gegend fährt, würde ihm der Eisenbahnminister eine Haltestelle nicht ver­fagen. Das Vermiethungs- und Meldewesen in solchem Gebäude beschäftigt neben sonstigen schriftlichen Besorgungen eine schreib­gewandte Person vollständig.

Der Polizeipräsident macht bekannt, daß der bisherigen Hebeamme Doris Lehrs, geborenen Kahnemann, Rosenthaler­Straße 18 wohnhaft, durch rechtskräftiges Erkenntniß des Bezirks­ausschusses zu Berlin   das Hebeammen- Prüfungszeugniß entzogen worden ist.

Nach einer lebhaften Debatte kommt folgende Resolution. zur einstimmigen Annahme:

Die heutige Versammlung der Arbeitslosen erklärt, daß sie von" der Majorität der Stadtverordneten- Versammlung eine andere Behandlung erwartet hätte. Sie spricht gegen die Aeußerung des Ober- Bürgermeisters Herrn v. Forckenbeck ihren energischen Protest aus und erklärt, daß er als erster Beamter der Stadt Berlin  treten hat; sie spricht ferner der Majorität der Stadtverordneten nicht die Interessen der Majorität der steuerzahlenden Bürger ver Versammlung ihr ganzes Mißtrauen aus."

Berlin   stehen, die das entsetzliche Elend dadurch aus der Welt zu schaffen suchen, daß sie dasselbe ganz einfach weg­Ieugnen.

-

4. Die heutige, in der Berliner   Bockbrauerei tagende öffentliche Versammlung der Arbeitslosen Berlins   erklärt es für eine Nothwendigkeit, an die Verwaltung der Stadt Berlin   die Aufforderung zu richten, bei Miethen bis zu 300 Mart mindestens für das Vierteljahr Januar- März 1891 die Miethssteuer nicht zu erheben, da die Arbeiter nichts zu essen, Iution lautet folgendermaßen: Die heutige Versammlung der Ein andere, gleichfalls einstimmig angenommene Reso viel weniger etwas haben, Steuern zu zahlen, ohne das Wenige zu verlieren, was Arbeitslosen, welche auch von Arbeitern besucht ist, welche bis fie noch besigen. Ein bedanerlicher Betriebsunfall wird aus der Span- Meth jetzt der freisinnigen Partei nachgelaufen sind, erklärt sich mit Unter Verschiedenem" sprach ein Redner den Wunsch aus, dauer Geschützgießerei gemeldet. Während am Sonntag ein den Ausführungen des Referenten einverstanden, indem ihnen man möge von dem Magistrat die Erlaubniß zu einem Meeting Former mit dem Reinigen einer Maschine beschäftigt war, ge- nun endlich die Schuppen von den Augen gefallen sind, und erwirken. Genoffe Zubeil legte der Versammlung die Unfrucht riethen die Räder derselben plöglich in Bewegung. Das Ge- giebt zu, daß nur die Sozialdemokratie die wahren Interessen barkeit eines solchen Vorgehens flar, womit sich die Anwesenden ihn am Ellenbogen. Im städtischen Krankenhauſe mußte dem Wahlen nur für die Kandidaten der sozialdemokratischen Partei Sozialbemetratie verlassen die Anwesenden in voller Ruhe und triebe ergriff den rechten Arm des Unglücklichen und zersplitterte der Arbeiter vertreten kann, und verpflichtet sich, bei den nächsten auch beschieden. Nach einem begeistert aufgenommenen dreifachen Hoch auf die Berunglückten der Arm amputirt werden. einzutreten." Von verschiedenen Seiten waren Anträge beim Bureau ein- Ordnung den bis auf den letzten Platz besetzten Saal. Kindesmord! Auf der Müllabfuhrstelle des Landwirthes gegangen, die Veranstaltung eines nach Schluß der Versammlung Friedrich in Rixdorf wurde vorgestern die Leiche eines neu- vorzunehmenden Demonstrations- Umzuges durch die R. Baginsti zu dem Versammlungsbericht vom fünften Wahl Folgende Berichtigung geht uns von dem Genossen geborenen Kindes aufgefunden, welches anscheinend eines gewalt- Straßen der Stadt zu beschließen, zu dem Zweck ſich mit freise zu: famen" Todes gestorben ist. Die Leiche rührt aus einem Grund- der Arbeitslosenversammlung in der Bockbrauerei in Verbindung stück der Louisenstädtischen Gemeinde, von welchem am Tage zu ſehen und eine Deputation an das Polizeipräsidium zwecks lichen Betriebe gehörten dem Großgrundbesitz an wie ich gefagt " Nicht 15 pet. aller zum Ronkurs stehenden landwirthschaft vorher das Müll abgeholt wurde. Das grausige Fundobjekt Einholung der Erlaubniß sofort zu entfenden. Der Vorsitzende haben soll, das wäre kein Beweis für unsere Behauptung, das daß wurde auf Anordnung der Polizei, welche die eingehendsten Litfin sprach in eindringlichster, überzeugendster Weise gegen die fleinen Grundbesizer mehr als die großen dem Untergang Recherchen nach der unnatürlichen Mutter sofort veranlaßt hat, eine solche Demonstration. E3 könnten sich störende verfallen sind. Noch nicht 1/2 pet. fommt auf die großen An nach der Nixdorfer Leichenhalle gebracht. Elemente hineinmischen, die Veranstaltung fönne ver= hängnißvolle Folgen nach wesenso daß von 100 zum Konkurs stehenden Grundstücken fich ziehen. Dieser Zug Polizeibericht. Am 27. d. Mts. Vormittags fiel ein Knabe burch die Straße gebe ja auch lange nicht einmal ein volles über 99 dem bäuerlichen Besitz angehörten.( Nach einer amtliche beim Spielen auf dem Lausitzer Platz zur Erde und brach den Bild von der Noth und Arbeitslosigkeit, da sich doch nur ein Konkursliste für das Jahr 1888.)" rechten Oberschenkel. Mittags stürzte auf dem Neubau Tempel- fleiner Theil und das sei noch der besser fituirte Theil der Berichtigung. In dem Versammlungsbericht des Be hofer Ufer 35 a ein Steinträger mit einer mit Mauersteinen ge- Arbeitslosen daran betheiligen würde. Der Zweck der Versamm- bandes der Möbelpolirer vom 24. Januar im Vorwärts" füllten Mulde von der Leiter und erlitt bedeutende Verlegungen lung sei ja schon durch das Erscheinen der Tausende erreicht. seitens des Schriftführers bei der Besprechung über der Fab am Hinterkopf. Zu derselben Zeit wurde eine obdachlose Frau Die Herzen der Bourgeoisie würden viel mehr beben, wenn man von Müller, Schönhauser- Allee  , die Sachlage etwas unrichtig vor dem Hause Alte Schönhauserstr. 3 mit einer Verlegung am in Ruhe auseinanderginge. Ein ruhiges Auftreten beweise viel gegeben worden. In der betreffenden Werkstatt hatten die Polit Fuß aufgefunden und nach der Charitee gebracht. Nachmittags mehr als laute Demonstrationen die überzeugte Entschlossenheit den Vorzug, des Montags eine Stunde früher Feierabend mache wurde an der Ecke der Straße Alt- Moabit und Invalidenstraße der Arbeiter. Der Antrag auf Veranstaltung eines zu können, als die Tischler; die Arbeitszeit war stets 91/2 Stunde ein 11jähriger Knabe von einem Ziehhunde ins Knie gebissen und Demonstrationsumzuges wurde daraufhin ein- Das ist abgeschafft worden, es wird also durchweg 91/2 Stunde dadurch so schwer verletzt, daß seine Ueberführung nach dem stimmig abgelehnt; selbst die Antragsteller stimmten dagegen. gearbeitet. Abzüge sind bis jetzt nicht gemacht worden, wo Krankenhause Moabit erforderlich wurde. Zu derselben Zeit unter Verschiedenem" war ein Antrag gestellt, ein Komitee zu aber vermuthen die Polirer, daß solche zu erwarten sind. Aud wurden im Spandauer   Schifffahrtskanal, an der Kielerstraße, wählen, das Sammlungen zwecks Unterstützung der Arbeitslosen die Lohnarbeit hat nicht aufgehört, aber auch hier wird die und in der Spree  , am Holsteiner Üfer  , die bereits stark verwesten vornehmen sollte. Nachdem der Vorsitzende auf die praktische Vermuthung gehegt, daß sie aufhören wird. Das zur Richtig Leichen zweier Männer aufgefunden. Abends fanden drei kleinere undurchführbarkeit hingewiesen, wurde der Antrag abgelehnt. stellung. Brände statt. Endlich gelangte noch eine Resolution zur Annahme, dahingehend: Der Lese- und Diskutirklub Realismus hat sich zu Gunsten ber Die sozialdemokratischen Stadtverordneten zu beauftragen, dafür Arbeiter- Bildungsschule aufgelöst. einzutreten, daß den Feuerwehrleuten die die Arbeitslosen schwer angefündigte Distussionsabend findet heute nicht, sondern Anfang nächsten Freie literarische Gesellschaft. Der für Donnerstag, den 29. Januar schädigende Nebenbeschäftigung während ihrer Dienstzeit- Rohr- Monats statt. stuhlflechten, Wohnungsumzüge 2c. Sozialdemokratischer Wahlverein des ersten Berliner   Reichs untersagt werde. Nachdem der Vorsitzende noch zu größter Ruhe und Ordnung ermahnt, 8% uhr, im Loral des Herrn Röhlig, Neue Friedrichstr. 44. Tagesordnung tags- Wahlkreises. Versammlung am Freitag, den 30. Januar, Abends schließt er gegen 1/22 Uhr die Versammlung mit einem Hoch auf 1. Bortrag des Herrn Dr. Christeller: Ueber die Geschichte der sozialen Ent die internationale Sozialdemokratie und in musterhafter Ordnung widelung." 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. und Stille gingen Alle schnell auseinander.

-

-

-

Theater.

-

-

Lese- und Diskutirklubs. Donnerstag. Freiheit", Abends 6 Uhr, Naunynstr. 86 bei Zubeil. Gäste haben Zutritt.- Verein Volts: bildung"( Männer und Frauen) Abends 9 Uhr, im Restaurant Nürnberg  Lese- und Distutirtlub der Bäder Wach Auf

Schönhauser Allee 28.- der Gr. Frankfurterftr. 99, Frankfurter Bier Nachmittags 5 Uhr, in hallen".

Wahrheit, Markusstr. 31.

-

Natur Abends 8 Uhr Kaiserstr. 4, bet Hoffmann.- Auftlärung"," Abends 8% ühr, in Seindorfs Restaurant, Langeftr. 70. Gäste willkommen.

" 1 Internationale  

", Beine" in Rig

Andreasstr. 19 bei Delze, Gigung. Gäste haben Zutritt.-

"

11 uhr. straße 73 bei Roth. Gefangverein Edelweiß Melchtorstraße 1

Bs. Lessing- Theater. Nora, Schauspiel in 3 Aufzügen, von Henrik Ibsen  . Ueber dem Doczy'schen Lustspiel: Der Kuß, waltet ein Unstern. Zum zweiten Male wurde in letter Stunde die Vor­Die zweite Versammlung der Arbeitslosen im Saale der stellung unmöglich. Es wurde dafür das bedeutende Drama des Bockbrauerei beschäftigte sich gleichfalls mit den Vorgängen in norwegischen Dichters, das die Sonde so tief in die Schäden der der Sitzung des Stadtverordneten Kollegiums vom 22. d. M. bürgerlichen Ghe ſentt, aufgeführt. Die Darstellerin der Titel Genosse 3ubeil fritisirte unter dem lebhaften Beifall der An­rolle, Lilli Petri, war ganz sie selbst, feinempfindend, ohne wesenden die einzelnen Reden der Stadtverordneten und speziell jede Uebertreibung, stets den richtigen Ton findend, eine wunder- die Ausführungen des Herrn Frenzel. In der darauf folgenden dorf, Ecte nefebed- und Hermannstraße, Restaurant Beyler. Gäfte will bare Ausdeutung des seelischen Kampfes in der Brust des Weibes Diskussion sprachen die Herren Wilschke, Joseph, Kizler, Chrza- tommen. Neue Zeit", 8% Uhr, Boyenstr. 40. Gäste haben Zutritt. Süd- Ost", 8% Uhr bet Toltsdorf, Görligerstr. 58. liefernd, das sich dagegen empört, immer nur die" Puppe", das nonsti, Meister, Nöhden, Unger, Fischöder und Knaak; jeder von Arbeiter- Sängerbund Berlins   und Umgegend, Donnerstag Abend Spielzeug des Gatten, ihm thatsächlich trotz achtjähriger Ehe fremd zu ihnen betonte die herrschende Nothlage. 9 Uhr, Uebungsstunde. Aufnahme neuer Mitglieder. Seeger'sche sein. Herr Stägemann war ein Helmer, deres verstand, den In seinem Schlußwort verlas Zubeil eine an ihn gerichtete Gefangverein", Blumenstraße 46 bei Wend. Uebungsstunde von 9 bis Gefangverein Einigtett"( Hutmacher  ), Sinten Moralphilister mit seiner selbstsüchtigen Hohlheit und Jämmer- Karte, die wir ihrer Kuriosität wegen nicht unerwähnt lassen Gefangverein ,, Echo 2" lichkeit recht gut zu veranschaulichen; aber die Maste hätte ge- wollen. Sie lautet wörtlich: Alte Schönhauserstrat fälliger sein können. Vorzüglich war der Günther, des Herrn Ich lese an den Säulen, daß Sie morgen die Gesell- Nr. 42 bet Neimann. Gesangvereinrühlingsluft", Flottwel Männerchor St. Urban, Annenstraße be Molenar, ein wahres Kabinetsstück feiner Darstellung; trefflich schaft der sogenannten Arbeitslosen" um sich versammeln ftraße 5 bet Bartels. Proz. Männergesangverein Borar", Admiralstr. 38 bet Bülow. wollen. Ich nehme an, daß Sie bezwecken, den Leuten zu Gesangverein ,, Kornblume", Blumenftr. 64 bet Buttte. waren auch Frau Stagemann und last not least Herr sagen, wie ihnen geholfen werden kann, wo fie Arbeit, and in gand", Staligerfir. 142 bet Gretfer. Vischer. Gesangverein, or f Gefang finden. Ich möchte Ihnen nun rathen, in Ihrer Rede glödlein" Deutsch- Willmersdorf, Berlinerstr. 40 bet Pietsch. zu erwähnen, daß den Leuten sehr leicht geholfen berein des Tischlerverbandes" in Steglitz  , Restaurant Hildebrand. Gesangverein harmonie", Tempelhof  , Restaurant Wesenberg  . Gefangs werden kann. Sagen Sie ihnen, fie müssen aufs verein Weiße Rose  ", Reinickendorf  , Residenz- und Holländerftraßen Land gehen! Da ist Arbeit die Menge! Ecke bet Caro. Arbeiter- Gesangverein ,, Morgenroth, Rummelsburg Gesangverein, Freundschaft" Abends Göthestraße 9 bet Konrath. 9 Uhr, bei Oswald Berliner, Brunnenstr. 114. Gesangverein Breßel schluß" in Sahm's Klubhaus, Annenstrauße Nr. 16. Gesangverein Firmitas", Adalbertstr. 8 bet Schneider. Kreuzberger Harmonie", Lindenstr. 106, bet Poppe. " Amicitia  ", Adlershof   Bismarckstraße bei Albrecht. Gesang-, Turn- und gesellige Vereine. Donnerstag. Stat tlub Rüdwärts", Abends 8% Uhr, tm Restaurant Boderte, Pallifaden straße 47.

Gerichts- Beitung.

es

Allen wird da geholfen. Aber vergessen Sie auch nicht! Wir werden ja dann sehen, ob den Leuten wirklich an der Arbeit liegt. Geld zur Reise haben Sie ja in Ihrer Kasse die Menge!

Blindes Duell. Wegen Zweikampfes mit tödtlichen Waffen standen die Studenten Greifer und Ehrenkönig aus Berlin   am Mittwoch vor der zweiten Strafkammer am Landgericht II. Die Becker beiden Angeklagten waren im August 1889 wegen einer Lappalie in Differenzen gerathen, die Folge war, wie bei gebildeten" Rittergutsbesitzer, z. 3. Berlin  . Rowdies gewöhnlich, eine Herausforderung zum Zweifampf. Es An den Gastwirth und Volksredner Zubeil wurden gezogene Pistolen gewählt und zweimaliger Rugelwechsel, S.O., Naunynstraße 86. 15 Schritt Distanz und 5 Schritt Barriere verabredet. Das Duell Auf eine Besprechung der Karte glaubte Zubeil nicht ein­fand in der Jungfernhaide statt, verlief aber unblutig, denn da gehen zu sollen und schloß mit den Worten: Wir werden es der Eine fehlte und das Pistol des Anderen versagte, so ver- erleben, daß die Lehre von der wirklichen Liebe und Gerechtigkeit söhnten sich die Gegner. In der ersten Hauptverhandlung be- noch die Herzen von Millionen gewinnen wird und daß endlich haupteten beide Angeklagte, daß sie gar nicht die ernste Absicht einmal die Sozialdemokratie den Sieg davon tragen werde. gehabt hätten, auf einander zu schießen und daß sie die Waffen Darum, Glückauf zum Gedeihen der Sozialdemokratie!( Lebhafter ferzengerade in die Lust gehalten hätten. Der Gerichtshof nahm Beifall.) aber damals an, daß, weil die Duellanten sich von ihrer gegen- Folgende Resolutionen wurden angenommen, mit dem feitigen Absicht, in die Luft zu schießen, nicht in Kenntniß Antrage, dieselben der Stadtverwaltung zu unterbreiten. gesetzt hatten, doch ein ernster Zweikampf vorläge, weshalb auf 1. Die heutige am 28. Januar tagende Versammlung das übliche Strafminimum von drei Monaten Festungshaft er- von Arbeitslosen aller Branchen spricht der Majorität der tannt wurde. Das Reichsgericht entschied jedoch in der Revision, Stadtverordneten die Fähigkeit ab, über die allgemeine daß wenn jeder der Duellanten für sich allein und ohne Kennt- Arbeitslosigkeit und die dadurch hervorgerufene Noth zu niß von der gleichen Absicht des Gegners, von der Waffe einen urtheilen. Nach Behandlung der Resolution im Stadtver­ ordneten  - Hause, welche von den Arbeitslosen Berlins   ge­ernstlichen Gebrauch nicht gemacht habe, der strafrechtliche Begriff des Zweikampfes mit tödtlichen Waffen nicht erfüllt sei. Mithin faßt war, hält die heutige Versammlung die Majorität der von Kapitalisten habe gar kein Zweikampf stattgefunden. Das Urtheil wurde Stadtverordneten nur für Vertreter daher reichsgerichtlich aufgehoben und die Sache zur erneuten und für Manchestermänner, um ihre eigenen Interessen Verhandlung und zur Prüfung der Frage, ob eine Heraus­wahrzunehmen, ein Umstand, der durch das bestehende forderung im Sinne des§ 204 des Strafgesetzbuches vorliege, in Klassen Wahlsystem hervorgerufen ist. Ferner hält die die Vorinstanz zurückverwiesen. Da nun aber§ 204 des Straf­Versammlung das Verhalten derjenigen Stadtverordneten, gesetzbuches die Herausforderung straflos läßt, wenn die Parteien welche fich ihrer Abstimmung zu den Forderungen der den Zweikampf vor Beginn desselben freiwillig aufgeben, so Resolution enthalten haben, für Feigheit, weil sie ihren mußte der Gerichtshof gestern auf gänzliche Freisprechung er­wahren Standpunkt damit verleugnet haben.

tennen.

Versammlungen.

Zwei Massenversammlungen Arbeitsloser

fanden gestern Vormittag

-

-

die eine in der Bockbrauerei", die andere in der Brauerei Friedrichshain"- statt. In der letzteren, unter Leitung des Einberufers, Genossen Litfin, stehend und von gegen 2000 Arbeitern besucht- ca. 2000-3000 hatte das Referat der Stadtv. fanden keinen Einlaß mehr Heindorf übernommen. Die eingeladenen Vertreter der Majos jorität der Stadtverordneten- Versammlung waren nicht erschienen. Die Versammlung nahm einen musterhaft ruhigen, ungestörten Verlauf. Stadtv. Heindorf berichtete unter lebhaftem Beifall über die Behandlung der von der vor 14 Tagen auf der Bock­brauerei" stattgefundenen Versammlung der Arbeitslosen gefaßten Resolution, eine Behandlung, die nicht bloß in Berlin  , sondern und darüber hinaus bei allen Deutschland  ganz Gehen wir" Arbeitern Entrüstung hervorrufen müsse. So schloß Redner ,, kühl über diese Be­handlungsweise, über Verleumdungen und Lügen hinweg, marschiren wir unbekümmert unseren eigenen Weg, dem Ziele zu, der Befreiung des Proletariats!" Er empfahl noch in einer Resolution das Mißtrauen gegen die Stadtverwaltung zum Aus­druck zu bringen, um aller Welt fund zu thun, weß Geistes Kind sie sei. Auch der Vorsitzende räth, von Petitionen, Depu= tationen und dergleichen abzusehen, man müsse sich darauf be= schränken, den Indifferentismus der Arbeiter zu durchbrechen und n ihnen das Klassenbewußtsein zu erwecken.

in

etwa

"

-

"

=

Die heutige Versammlung hält unbedingt an den For derungen der Resolution fest bis zur Gestaltung befferer Verhältnisse.

bei Stehmann.

-

-

Gefangverein

-

-

Mufit und Gesangverein Gefangverein

-

2übeck'scher Turnverein, Männer- Abtheilung, Abends 8-10 Uhr, Elifabethftr. 57-58, Königstädt. Gymnasium.

tommen.

-

-

Verein

Geselliger Verein Regina", Sigung mit Damen, Abends 8 Uhr, den Luisenstädt. Bierhallen, Alte Jakobftr. 89. Geselliger Club Bla beilchen", Abends 9 Uhr bei Förtsch, Stallschreiberfir. 60­Pfropfenverein wedding", Abends 8 Uhr bei A. Engel, Müller- und Antonftraßen- Edc Vergnügungsverein Gaprice", Abends 9 Uhr, Sigung mit Damen im Bergnügungsverein Beil Marienbad", Badſtr  . 35-36, Saal 1 Tr. Humoristischer Klub Adonis", bei Heid, Koppen tonnen uhr, Sizung mit Damen bei Zülow, Admiralstraße 38. Gäfte will straße Nr. 75. Nach der Sitzung Tanz. Gaste willkommen. Schüler der 98. Gemeindeschule, Abends 9 uhr ehemaliger im Gesellschaftshause Ostend  ", Rüdersdorferstr. 45. Privattheater Gesellschaft offnung", Abends 8% Uhr, im Klubhaus, Ohmgasse 2 Berein ehemaliger Schüler der 23. Gemeinde Gäste willtommen. Gäste will schule. Sigung, Abends 9% Uhr, bei Eaeger, Grüner Weg 29. tommen. Verein ehemaliger Schüler der 22. Gemeindeschule be Schröder, Steglitzerstr. 18, Gäste wiltommen.- Tambourverein, Jungferntrans" Weidenweg 12. Rauchflub Dezimal- Waage", Abends 9 Uhr bet Infinger, Kraut straße 48. Rauchtlub ernipige", Abends 8% Uhr bei A. Böhl, Rüders dorferstr. 8. Rauchtiub Collegia", Abends 9 Uhr, bet Lehmann, Eisenbahnstr. 7. Humoristische Pfeifenbrüder", Abends 9 uh in Röllig's Salon, Neue Friedrichstr. 43-44. Nauchklub Vorwärts Abends 9 Uhr, bei Tempel, Breslauerstr. 27,

-

-

-

Depeschen.

Köln  , 28. Januar.  ( Telegr. des Herold".) Das Eis de Oberrheins und das Eis der Mosel hat sich bei Grieth   gestellt. Der Rhein   überschwemmt die Ortschaften Warbeyen und berden. Caltar ist bedroht.

Heis

2. Die heute am 28. Januar tagende öffentliche Ver­( Wolffs Telegraphen- Bureau.) sammlung in der Berliner   Bockbrauerei, von 3000 arbeits- Dresden  , 27. Januar. Von dem Elbquai auf dem A losen Männern und Frauen besucht, beschließt: In städter Elbufer ist heute Mittag ein Theil der Ufermauern mil Erwägung, daß die Stadtvertretung von Berlin   die dem dort befindlichen Eisenbahngeleis infolge von Unterwaschung Betition der Arbeitslofen vom 14. Januar als nicht maß- dei dem Eisgang eingestürzt. Auf der Elbe   werden Vorsicht gebend behandelt hat, da der Oberbürgermeister von Berlin   halber Eissprengungen vorgenommen. erklärte, er erkenne keinen allgemeinen Nothstand an, muß Köln  . Während am Mittel- und Oberrhein eine Gi dahin getrachtet werden, nur Vertreter in die Stadtver- oder Hochwassergefahr nicht mehr besteht, ist die Lage a waltung zu wählen, die gewillt sind, die Intereffen der Niederrhein   eine fritischere. Das Moseleis und das Eis vom arbeitenden Bevölkerung ganz energisch zu vertreten. Fer- Mittelrhein   hat sich, da in Holland   das Eis noch fest steht, ner erklären die Bersammelten, da der Oberbürgermeister stromaufwärts ab Emmerich   angeschoben und steht schon bis von Berlin   so furzsichtig und unwissend ist, daß er den unterhalb Rees  . Das Wasser ist infolge dessen dort überall start allgemeinen Nothstand nicht anerkennen will, denselben steigend, Huisberden, Warbeyen, Griethausen, Düsselward sind nicht für fähig, die wahren Interessen der Einwohnerschaft überschwemmt. zu vertreten.

Schließlich erklären die Versammelten, daß sie nur ge­willt sind, für die Jdeen der Sozialdemokratie eintreten und wirken zu wollen.

3. Die heute in der Bockbrauerei tagende Versammlung der Arbeitslosen Berlins   protestirt energisch gegen die Aeuße rungen des Stadtv. Frenzel, nach welchen die Noth als nicht vorhanden betrachtet wird, und welcher behauptete, daß die eingereichte Petition nichts weiter als ein sozial­demokratischer Koup fei.

Briefkasten der Expedition.

W. Reinsch. Ihre Einsendung stimmt. Wir quittiren über die für die Generalfommission bestimmten Gelder nu schriftlich, die Generalkommission quittirt dann über die von uns abgelieferte Summe.

Lederarbeiter- Schriftführer. Die von Ihnen aufgegebene Ferner spricht die Ver- Todesanzeige fonnte deshalb zum Mittwoch nicht aufgenommen ſammlung ihre Entrüstung aus über die Ausführungen werden, weil Ihre Postkarte erst Mittwoch früh durch die Post des Oberbürgermeisters von Forckenbeck, der ebenfalls in in unsere Hände gelangte. Das Postamt war gestern bis 5 ihr

trachtet es als unerhört, daß Männer an der Spitze von nur allein die Post die Schuld trägt. Berantwortlicher Redakteur: Curt Banke in Berlin  . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

also