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Nr. 111. 17. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Lokales.

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Das bedenke man!

Und wer es bedenkt

Männlein und auch Fräulein dem ist die Schlange des Paradieses von Werder nicht gefährlich. Wissen ist Macht! Expertus.

Was er vortrug, war atvar

Dienstag, 15. Mai 1900.

schaft Berlins gern meine volle Anerkennung und meinen warment Dant zu erkennen."

Krankenhausbehandlung und Armenunterstützung. Während der Kaiser bei dieser Gelegenheit vornehmlich von der Bürgerschaft der Reichshauptstadt spricht, stattet der Kronpring Die Verpflegung in ranten, Siechen, Jrren in einem an den Magistrat gerichteten Schreiben der gesamten anstalten usw. wird von unsrer städtischen Verwaltung als Die Einweihung der neuen Gemeindeschulhäuser, die im Bevölkerung Berlins für die freudige Teilnahme" feinen gewöhnliche Armen unterstütung angefehen und be- April in der Wilms- und in der Glogauerstraße fertig ge- innigsten Dant ab. Die städtischen Behörden hatten, wie erinnerlich, handelt, wenn die Stadtgemeinde die Verpflegungstoften tragen oder worden und in Benugung genommen worden sind, ist am Montag- dem Kronprinzen zur Großjährigkeitsfeier in einem Schreiben gra auch nur für längere Zeit stunden muß. Da Armenunterstützung den vormittag unter zahlreicher Beteiligung von Mitgliedern des Ma- tuliert, aus dem jegt folgende wunderlich geformte Säße bekannt Verlust des Wahlrechts nach sich zicht, so verzichten gistrats und der Stadtverordneten- Versammlung, sowie der städtischen werden: viele für sich oder für ihre Angehörigen auf die Schul- und der Bauverwaltung vollzogen worden. Der dabei ent Möge es Eurer kaiserlichen und königlichen Hoheit vergönnt Benuzung dieser Anstalten. Die Mißstände, die fich faltete ungewöhnliche Bomp, der auffallend abstach von der bei fein, sich noch lange Jahre der sicheren und weisen Führung des daraus ergeben, sind oft besprochen und beklagt worden. Im Gemeindeschul- Einweihungen sonst üblichen Schlichtheit, galt dem faiserlichen Baters zu erfreuen, möge ein gütiges Geschid Eurer Februar dieses Jahres hat die Stadtverordneten- Versammlung, Umstande, daß die beiden neuen Schulhäuser die ersten Schulen und taiserlichen und königlichen Hoheit, wenn Höchst derselbe der um endlich eine gewisse Abhilfe zu schaffen, den Magistrat ersucht, überhaupt die ersten größeren Bauten sind, die nach den Plänen des maleinst zum Leiter und Führer des preußischen und deutschen Bolts geeignete Borkehrungen" zu treffen, durch die die Entziehung Stadtbaurats Soffmann ausgeführt wurden. Die Hauptfeier berufen werden, Weisheit und Thatkraft verleihen, daß Eurer kaiser­des Wahlrechts wegen längerer Stundung Kranken- fand in der Wilmsstraße statt. Sie bestand aus Gesangsvorträgen lichen und königlichen Hoheit Regierung, getragen und gestützt von hauskosten fünftig verhütet werden könne. Hinsichtlich der Ver- eines festlich gekleideten Knaben- und Mädchenchors, einem Weihe der Liebe und der Verehrung eines treuen Volts, eine reich gefegnete pflegung in der städtischen Idiotenanstalt hat aber die Depu- gebet, einer Festrede nebst üblichem Kaiserhoch und Heil Dir in fei zum Ruhme des Hohenzollernhauses, zum Wohle der Vaterlands, tation für die städtische Jrrenpflege bereits vor jenem Beschluß der Siegertrang" usw. Stadtschulrat Bertram, der die Fest zum Segen der Menschheit!" Stadtverordneten- Bersammlung ein Verfahren befolgt ähnlich rede hielt, gab einen Ueberblick über die Baugeschichte demjenigen, das damals in der Stadtverordneten- Versammlung vor der Gemeindeschulen Berlins . Ein Duell mit dem echtesten Jubelpatriotismus im geschlagen wurde. Sie hat, wie sie jest in ihrem Verwaltungsstein Loblied auf die Berliner Kommunal Verwaltung, Sintergrunde hat am Sonntagmorgen gegen 7 Uhr die bericht pro 1898/99 mitteilt, aus ihrem Verkehr mit den Eltern der aber es war auch kein offenes Eingeständnis der bau- Spaziergänger im Grunewald ernsthaft in Gefahr gebracht. aufzunehmenden Kinder die Armendirettion mit Genehlichen Mängel unsrer bisherigen Gemeindeschulhäuser. Dem lleber das allerliebste Sittenbild aus dem Kreise der Reichs­migung des Magistrats ganz ausgeschaltet. Sind früheren Stadtbaurat Blankenstein, dem Berlin seine Schul- treuen berichtet eine hiesige Korrespondenz: die Eltern zahlungsunfähig, so getten sie nun nicht mehr als von fasernen verdankt, widmete der Herr Stadtschulrat Worte ehrender der Armendirektion, sondern von der Deputation für die Frren- Anerkemung. Anläßlich der Großjährigkeitserklärung des Kron­Die Blankenstein'schen Schulbauten, sagte er, feien prinzen Wilhelm war mit seiner Gattin auch der Fidei pflege interſtüßt. Die Unterstützung hat demnach auch nicht mehr in ihrer Gesamtheit die steinfirierte, bis ans Ende geführte tommißbefizer v. G. nach Berlin gekommen und hatte in den Verlust des Wahlrechts zur Folge. Die Deputation hat sich Evolution des Einfachen". Wenn wir diese Nedeblüte voll echt einem Hotel der Königgrägerstraße Wohnung genommen. Der Gatte, zu dieser Aenderung entschlossen, weil bisher viele unbemittelte Bäter, Bertramschen Schwulstes richtig verstanden haben, so sollte sie ein sehr lebenslustiger früherer Garde- Offizier, fuchte feine um nicht das Wahlrecht zu verlieren, darauf verzichteten, ihre idioti- befagen, daß billiger, aber auch nüchterner und dürftiger, als es Freunde und die Berliner Balllotale recht reichlich auf und ließ schen Kinder der Anstalt zu übergeben. Merkwürdig ist nur, daß in Herr Blankenstein vermocht hat, beim besten Willen fein Mensch eine Gattin vielfach allein. Eines Abends war er in den oben erwähnten Verhandlungen der Stadtverordneten- Bersamms mehr hätte bauen können. Herr Bertram meinte natürlich Gesellschaft mehrerer Herren in einem Balliaal in der Zimmer­lung von feiner Seite darauf hingewiesen worden ist, daß diefes in erster Linie die Billigkeit. Von dem neuen Stadtbaurat straße. Hier ereignete es sich, daß einer der Herren, ein hier Verfahren bereits damals von der Deputation für die Irrenpflege Hoffmann rühmte er, daß die Beschaffung von Schulhäusern, bomiziliertes Mitglied einer auswärtigen Gesandtschaft, geübt wurde. Noch merkwürdiger könnte es scheinen, daß dasselbe nachdem sie unter Blankenstein nur ein technisches Problem gewesen, dem Ehegatten eine Bemerkung über seine sich jedenfalls ander Berfahren von derselben Deputation nicht auch auf die Verpflegung unter ihm zur Künstlerischen Aufgabe geworden sei. Diesem Urteil weitig gerstreuung suchende Gattin machte, in den andren Abteilungen der städtischen Jrrenpflege an- wird jeder, der die neuen Schulhäuser gesehen hat, freudig erregten Wortwechsel führte und die Veranlassung zu einer gewandt wird, und daß nicht auch die Berwaltungen zustimmen. Daß fie auch in schultechnischer Hinsicht einen herausforderung mit schweren Bedingungen gab. der Kranken- und Siechenanstalten, der Heimstätten usw. gewiffen Fortschritt gegenüber den älteren Gemeinde Schul Bergleichsversuche scheiterten an der Hartnädigkeit des in­längst auf diesen, wie man sieht, durchaus gangbaren Ausweg bauten bedeuten, haben wir bereits im April in längerer zwifchen wieder wieder abgereisten Rittergutsbefizers. Am Conn gekommen find. Der Grund für dieſes widerspruchsvolle Verhalten Ausführung gezeigt. Nach Beendigung der Feier begaben sich die abend fam Herr v. G. wieder nach Berlin , und Sonntag ist wohl darin zu suchen, daß die Gesundheitspflege bei Festteilnehmer nach der Glogauerstraße, besichtigten das hier erbaute früh fand der Zweikampf statt. Um 6 Uhr fuhren in zwei Wagen uns noch nicht ebenso als öffentliche Angelegenheit beschulhaus samt der Turn- und der Lesehalle und wohnten einem die Parteien zum Grunewald hinaus, und zwischen Zehlendorf und handelt wird, wie das Bildungswesen. Wir haben einen Bildungs- von Schülerinnen der Mädchenschule hübsch ausgeführten Turnreigen Wannsee wurde Aufstellung genommen. Die Bedingungen follen zwang, der selbst gegen die Bildungsunfähigen wenigstens versuchs bei. Die Hoffmannsche Schöpfung fand bei der Besichtigung überall dreimaliger Stugelwechsel und zehn Schritt Barrière" gelautet haben. weise in Anwendung gebracht werden muß, aber wir haben keinen die verdiente Anerkennung. Nach dem zweiten Gange brachte Herr v. G. seinem Gegner einen Heilungszwang, dem jeder Krante unterworfen wäre. Wer einen Schuß in die rechte Schulter bei, der diesen tampfunfähig machte. Nach diesem Gange vertrugen sich die Gegner durch Hand= ichlag, und nachdem der zum Glück nicht lebensgefährlich Ver­wundete verbunden war, wurde er nach seiner in der Wilhelmstraße belegenen Wohnung geschafft. Herr v. G. hat sich als Offizier der Landwehr sofort seiner vorgesetzten Behörde gestellt.

billigt hat. Jos me

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Wir wollen unsern Lesern an diesem Idyll nicht weiter aus­führen, wie es um die urgermanische Sittenreinheit neu­reichsdeutscher Patrioten bestellt sein muß. Man wird sich auch ohne­dies feinen Vers darauf machen. Wohl aber verdient die Art, wie der Zweikampf vor sich ging, ernsthaft als grober Unfug gerigt zu werden. Man dente fich, wie leicht des Sonntagsmorgens ein spazierengehender Arbeiter oder sonst ein für die Kultur nüßlicher Mensch von einer ihr Ziel verfehlenden Kugel hätte fönnen. getroffen werden Es ist ja herzlich wenig die dem Ritus des Duell dagegen einzuwenden, wenn mordes ergebenen Leute sich gegenseitig massatrieren; aber fie follen bei solchem Unfug hübsch unter sich bleiben und sich hüten, das Leben nützlicher und gesitteter Menschen zu gefährden.

folchen Heilungszwang fordert, der darf auch mit Sicherheit darauf Im städtischen Familien Obdach ist die Frequenz im rechnen, daß man ihm ein Attentat auf die persönliche Laufe des Monats April noch weiter gestiegen, so daß sich Freiheit des Staatsbürgers vorwirft, während am 1. Mai 98 Familien mit 859 Stöpfen und außerdem 81 Einzel­der Bildungszwang längst aller Welt als selbstverständlich er- perfonen in dieser Abteilung des Obdachs befanden. So viel wir scheint. Daß Kinder ohne eine geregelte Unterweisung auf wiffen, ist eine folche Frequenz bisher noch niemals wachsen, wird als gemeine Gefahr angesehen, daß Krante ohne auch nur annähernd im Familien Obdach beob eine zwedmäßige Behandlung hinfiechen, hält man für unbedenklich. achtet worden. Namentlich gegenüber den lezten Jahren erscheint Bei idiotischen Kindern wird, wenn die Eltern keinen Privatlehrer die Steigerung, die im Spätsommer 1899 einsetzte und seitdem halten können, nur durch Unterbringung in einer neben dem Unter: ziemlich umunterbrochen angebauert hat, sehr bedeutend. Es be­richt auch Wohnung, Belöftigung usw. gewährenden Anstalt die Erfanden sich in der Familien Abteilung des städtischen Obdachs am reichung eines gewissen Maßes von Bildung gewährleistet. Aus 1. Mai: diesem Grunde kann es fein Gemeinwesen ruhig geschehen lassen, 1897: 11 Familien mit 30 Köpfen, außerdem 48 Einzelne daß idiotische Kinder nur mit Rücksicht auf die Kosten und den eventuellen Verlust des Wahlrechts der Anstaltsbehandlung entzogen werden. Kranten gegenüber denkt man, wie gesagt, nicht so vernünftig. Und doch läge es auch in Krankheitsfällen vielfach Die Frequenz vom 1. Mai 1900 ist also, hinsichtlich der Zahl nicht nur im Interesse der Kranken, sondern noch der Familien, weit über 3 mal so groß wie die vom 1. Mai 1899, mehr des Gemeinwesens, daß ihnen die Aufnahme in annäherud 5 mal jo groß wie die vom 1. Mai 1898 und nahezu eine Anstalt erleichtert, eine atvedmäßige Behandlung gesichert 9 mal so groß wie die vom 1. Mai 1897. Hinsichtlich der Zahl der Köpfe und, wenn noch angängig, Heilung ermöglicht würde. Der Magistrat ist die Steigerung, wie oben ersichtlich, noch größer. Trog Aus dem Tegeler Strafgefängnis. Eine Stommission aus ist der von der Stadtverordneten Versammlung an ihn gerichteten dieser enormen Zunahme der Obdachlosigkeit ganzer Familien wird dem Juſtizministerium hat vor einigen Tagen in Begleitung des Aufforderung, ihr in der oben besprochenen Angelegenheit eine Vor- von unsern Hansagrariern immer noch bestritten, daß für teine Gefängnis, welches erst jest in allen feinen Teilen vollkommen Oberstaatsanwalts bei dem Kammergericht. Wachler, das Tegeler lage zu machen, bisher noch nicht nachgekommen. Sollte er zu lange Leute eine Wohnungsnot in Berlin besteht. Sie damit zögern, so wird er hoffentlich an feine Pflicht und zugleich wißen sehr wohl, daß sie nicht nur besteht, sondern daß sie durch Bewohnt" ist die Strafanstalt zwar schon seit Februar 1899, aber fertig gestellt ist, einer eingehenden Besichtigung unterzogen. daran erinnert werden, daß principielle Bedenten uun ihre Weigerungen, Leute mit wertlofen Möbeln ber mangelhafte Baugrund machte noch verschiedene Nachbanten nicht mehr geltend gemacht werden können, nach aufzunehmen, noch gesteigert worden ist. dem er selber hinsichtlich der Aufnahme in die Idiotenanstalt nötig. Bei feuchtem Wetter Herrschte in den Gefängnishöfen wahre bereits vorher die Durchbrechung des Princips ge- errenkonfektionsbranche in jüngster Zeit haben wieder einmal ihren 1/ 2stündigen Spaziergang manchmal auf einem Bretter Zahlungsstorkungen und Falliffements in der Berliner Ueberschwemmung, so daß die Gefangenen in der Freistunde gezeigt, wie faul die kapitalistische Herrlichkeit in diefer Prosperitäts- wege bevertitelligen mußten. Jetzt ist durch entsprechende Abzugs­Das Blütenmeer periode ist. Der flottere Geschäftsgang und die Thatsache, daß anlagen Abhilfe geschaffen worden. Bei dieser Gelegenheit dürften in und um Werder ist verschwunden; die gestrengen Herren" Eis- Geld unter den Leuten ist" hat veranlaßt, daß die Produktion in einige Details über diese neueste und modernste der Berliner Straf heiligen haben den Frühlingsschmuck der Bäume, namentlich der einer Weise ausgedehnt wurde, der der Konfum nicht folgen fonnte. anstalten von Interesse sein. Das Strafgefängnis besteht aus fünf Siribämne zerstört und damit die Aussicht auf eine reiche Obsternte in eit pier rougeht um, gewaltigen, in Rohbau aufgeführten Gebäuden, die durch eine ſechs In der Nacht von Donnerstag auf Freitag stieg die Kälte bis auf der Herrenkonfektionsbrauche sind bereits ein paar bedeutende Meter hohe Mauer von der Außenwelt abgeschlossen sind. Die man Firmen gefallen und befürchtet, 4 Grad und was vor acht Tagen noch in schneeigen Weiß prangte, zeigt Opfern bald neue folgen werden. δαβ den ersten fleinen, villenartigen Beamtenhäuser liegen außerhalb diefer Ume Man steht allerdings auch friedigung. Das nach der Tegeler Landstraße zu belegene Hauptgebäude Heute ein trauriges weltes Braun. Nur wo die Bäume geschützt stehen, hat erstaunt vor der Thatsache, daß allein die in Berlin und Stettin enthält die Näume der Gefängnisverwaltung, die riesige stiche, in der täg­fich die Blüte erhalten. Und da inzwischen das Laub fich voll ent­widelt hat, so verdeckt das wundervolle Maigrün der Blätter die vorhandenen Engrosbetriebe der Herrenkonfettion jetzt für circa lich für 4000 Wann Effen zubereitet wird, die Wäscherei, Badeanlagen für 60 Millionen Mart pro Jahr umsehen. Da bedarf es denn 50 Mann, Vorratskammern usw. Bei allen diesen Anlagen wie Wunden, welche der Frost geschlagen. So hatten denn die Taufende allerdings nur einer einzigen schlechten Saison, wie fte diefes Jahr überhaupt bei dem ganzen Bau des Gefänguiffes sieht man die Er von Berlinern, die am legten Sonntag nach Werder gewalt waren, einen wundervollen Anblid, der die zahlreichen Wanderer durch zum Ostergeschäft eingetreten ist, und die fapitalistische Scheinherrlich zeugnisse der modernen Technik verwendet. Als Materialien sind feit mit ber häßlichen Stehrieite tlappt zusammen. Das größte mir Steine, Eisen und Glas gebraucht, sogar die Fußböden der den Wildpark das traurige Schauspiel der vom Frost grausam Aufsehen unter den Fallissements der jüngsten Zeit hat das Bellen und sonstigen Räume bestehen aus Cement . Hinter dem beimgesuchten, des jungen Laubes vollständig beraubten Eichen Ende der bekannten Herren- und Knabenkonfektions- Engros Berwaltungsgebäude liegen der Reihe nach: Gefängnishaus Nr. 1, ist doch die Eiche, der träftigste aller unserer Waldbäume, zugleich Firma Gebr. Behrendt in der Spandauerstraße 10 er- Nr. 2, die Anstaltskirche, Gefängnishaus Nr. 3 und Klein­auch der gartefte und empfindlichste vergessen ließ und ihnen regt. Die Firma war gegründet in der Zeit des wirtschaft dalldorf" das Lazarett mit der darin befindlichen, gegeit zeigte, daß der Frühling doch im Lande ist und entschlossen den lichen Aufschwungs" 1895 und bieß zunächst A. u. 3. Behrendt. wärtig start befesten Irrenstation. Jedes der drei Gefängnis­Thrannen Winter hinauszutreiben und wehre er sich noch sehr. drei strahlenförmig auseinander laufenden Trotz Winter und alledem Werder ist ein Paradies und Im Oktober 1898 trat dann Herr Herm. Behrendt zu Potsdam mit hänjer besteht aus vier übereinander liegenden Stationen, beren wver Sinn hat für die schöne Natur, der wandere hin! Gen offen größeren Kapitalien in die Firma ein, die mum in Gebr. Behrendt" Flügeln, mit Es wurden nun in Rheinland- Westfalen , jede 125 Bellen enthält. Gefängnishaus Nr. 1 beherbergt umgewandelt wurde. findet er, wenn er in die Restauration Martin geht, Kugelweg 3, Schleswig- Holstein , Berlin und Umgegend nach und nach 22 Filialen Strafgefangene, die weniger als drei Monate zu verbüßen haben. die einzige Wirtschaft im Ort, deren Saal wir zu Versammlungen errichtet. Aber auch hier zeigte sich, daß in den Arbeitermassen Nr. 3 folche, deren Strafe drei Monate bis ein Jahr beträgt und Ein Paradies ist Werder . Aber in jedem Paradies ist auch eine durchaus nicht die gesteigerte Stauftraft steckt, die die Lobredner in Nr. 2 figen schwere Verbrecher, deren Strafe 1-10 Jahre danert. der industriellen Prosperitätsperiode ihr nachrühmen; der Für die Vertreter der Preffe ist in liebenswürdiger Weise gesorgt in manchem sogar recht viele. Die Paradies Konfum folgte dem Angebot nicht und feit zwei Monaten worden, indem man im A Flügel des Gefängnishauses Nr. 1 in schlange von Werder hat keinen Apfel im Mund, sondern eine aier- redete man bereits von dem nunmehr eingetretenen Sturz" der Firma. der III. Station die Zellen 120 bis 125 für Breß Berbrecher" liche, in allen Farben glänzende, bald Gilber bald Gold­fundelnde, grün, rot, braun schillernde Flasche mit Johannis: Die Baijiben sollen nach einem vorläufigen Status circa refervierte, die in letzter Zeit von der Staatsanwaltschaft aus­beerwein. Die Flasche ist harmlos, aber was drimmen ist, das 700000 M. betragen, ferner soll eine Baut eine höhere Forderung nahmslos nach Tegel dirigiert werden. Seit dem 11/ ejährigen Be­mindestens eine diefer Bellen hat den Teufel im Leibe. Wenn man es fennt, freilic, ist es auch zu beanspruchen haben. Die Entziehung dieses Bankkredits soll den stehen der Anstalt ist stets ganz harmlos und gar lieblich und angenehm. Doch webe dem, unmittelbaren Anstoß zum Konkurse gegeben haben. An den Waren- belegt gewefen. Die rote, nüchterne Anstaltstirche enthält 1500 ber es nicht fenut! Er erfährt an fich so recht den Fluch der Un- forderungen find rheinische und Laufizer Fabrikanten, fowie Berliner tastenförmig abgefchloffene Size, die vom Altar aus nach der Großisten beteiligt. Die Attiva sollen zwar ca. 375 000 M. betragen, gegenüberliegenden Wand zu amphitheatralisch aufgebaut find, so wissenheit. Lieblich schmeichelt der Trant sich ein, füß wie der da fie jedoch zumeist in Forderungen des Hauptgeschäfts an seine Lotos, von dem die Gefährten des herrlichen Dulders Odysseus Filialen bestehen, dürften wohl sehr leicht noch größere Ausfälle genascht. Tropfen folgt dem Tropfen und der folgende ist immer entstehen. füßer und lieblicher und scheinbar harmloser als der vorhergehende.

haben können. Schlange

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Wenn aber der glüdliche Unglüdliche sich am glücklichsten bünkt, dann Auf die Vorstellung, die sich der Kaiser von der Anteil den lezten Hoffestlichkeiten ergeht es ihm noch schlimmer, als den Gefährten des Odyssens er vernahme der Bevölkerung an gist zwar nicht die Heimkehr, allein die Fähigkeit der Heinkehr ist macht, läßt eine Zuſchrift schließen, die der Monarch von Urville aus ihm plöglich genommen. Während der Selige, nachdem er sich von an den Oberbürgermeister von Berlin gerichtet hat: dem Zauberbann losgeriffen, fehnsuchtsvoll der Heimat zustrebt, zu" Die begeisterte Aufnahme, welche meine Haupt- und Nefidenz Muttern, nicht selten mit Muttern, der gleich Seligen, dann ver- stadt Sr. Majestät dem Kaiser von Oestreich, Könige von Ungarn , weigern die Glieder ihm den Gehorsam, die Beine weichen vom meinem treuen Bundesgenossen und Freunde, wie meinen übrigen Wege ab, der Kopf hört auf, das Steuer zu halten, und ein erlauchten Gästen bereitet hat, und die herzliche Anteilnahme der Bidzadkurs beginnt, der unsere Reichsregierung mit Reid er- Berliner Bürgerschaft an dem bedeutsamen Feste der Groß­füllen könnte. jährigkeits Erklärung Sr. taiserlichen und königlichen Hoheit Genug und Scherz beiseite der Johannisbeerwein, gleich den des Kronprinzen haben mich mit lebhafter Befriedigung erfüllt. - andern Fruchtweinen, die in Werder gespendet werden, ist ein ge- Die Ausschmüdung der Feststraßen wie der einzelnen Gebäude, die fährliches Getränk; und deshalb gefährlich, weil niemand die Ge- glänzende Alumination, die freudig bewegten Menschen fährlichkeit ahnt. Fruchtwein" das flingt so unschuldig, so mengen in den Straßen haben ein beredtes Zeugnis dafür ab­vegetarisch allein es hat den Schalt hinter sich. Der harmlose gelegt, welch' inniges Mitgefühl die Ereignisse meines Hauses in den Fruchtwein" ist in Wirklichkeit weit stärker als der schwerste Herzen der Berliner Bevölkerung weden. Hierdurch aufs freudigste Nheinwein. bewegt, gebe ich Ihnen, den städtischen Behörden, wie der Bürger­

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daß man von den neben dem Altar befindlichen, für die dienst­thuenden Beamten bestimmten Tribünen aus alle 1500 Size über­fehen tamm. Das Lazarett birgt 300 Betten, die Frrenstation Raum für 50 Geistestrante. Die Hausordnung ist in Tegel eine äußerst strenge. Die Beamten tragen, sobald sie Gefangene führen, stets Schußwaffen. Sogar in der Kirche haben sie den ge lagenen& arabiner vor sich im Betpult zu stehen. Cine Militärwache befigt Tegel, angeblich weil die Anstalt zu abgelegen ist, nicht.

Der Stadtverordneten Vorsteher Dr. Langerhans ist immer nocy frank und muß das Bett hüten, er glaubt nicht, daß er im Stande sein wird, in dieser Woche im Rathause zu erscheinen, um sein Amt wieder anzutreten.

Die städtischen Fluß- Bade- und Schwimmaustalten werden am Mittwoch, den 16. Mai, morgens 5 Uhr eröffnet und zwar: 1. Für männliche Personen die Anstalten an der Schillings­brüde, an der Waisenbrüde, im Werderschen Mühlengraben, an der Jungfernbrüde, an der Ebertsbride und im Nordhafen; 2. für weibliche Berfonen die Anstalten an der Schillingsbride, an der Waisenbrüde, an der Ebertsbrüde und im Nordhafen; 3. mit einem