Einzelbild herunterladen
 

Nr. 112. 17. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Mittwoch, 16. Mai 1900.

der Wilms bezw. in der Glogauerstraße je eine städtische Lesehalle und u. a. erwähnte, daß einem Breßsünder das Gesuch. Goethes

12. Berbandstag des Centralverbands deutscher Brauer eröffnet worden. Beide befinden sich in zwedmäßig und behaglich Werte zu lesen, abgeschlagen worden sei, meinte der Staats­

und Berufsgenossen .

Dresden , 11. Mai.

ausgestatteten Räumen und bieten dem Besucher eine ziemlich reich- fekretär Nieberding in feiner Entgegnung, daß es eine Vers haltige Handbibliothek, eine große Zahl von Journalen, sowie eine ipottung der Gefängnisdirektion sei, wenn man ihr Auswahl von Berliner Tageszeitungen. Handbibliothek, Journale zumute, die 8 elle in einen Lesesalon zu verwandeln! und Zeitungen sind ohne Rücksicht auf die Parteirichtung ausgewählt. So steht es in preußischen Gefängnissen um die Behandlung worden. Bei dieser Gelegenheit ist der Bücherbestand der betreffenden kommen, das im Fall Dvorak einem Mann zu teil wird, der wegen mit beiden Hallen ist je eine der älteren Boltsbibliotheken vereinigt ehrenhafter Leute. Man vergleiche damit das Entgegen Bibliotheken erneuert und die Benutzungszeit ausgedehnt worden. gemeiner Straftaten im Gefängnis fizt.

Städtische Lesehallen find mun vier in Berlin vorhanden: außer

=

Während der Referent Wiehle- Hannover dem Abschluß lokaler Zur Verhandlung steht die Frage der Tarifgemeinschaft Tarife sympathisch gegenübersteht, lehnte der Storreferent Stöde in­Leipzig solche Vereinbarungen ab. Er befürchtet, daß die Organis fation dann zum reinen Unterstützungsverein herabfinke. Ein Beschluß wurde nicht gefaßt und auch von einer Diskussion ab- den genannten noch zwei, die im Ottober 1896 bezw. im April 1898 Der anstößige Schwimmklub. In der Bade- Anstalt von gesehen. in der Mohren bezw. in der Ravené straße eröffnet wurden. Häfeler an der Ratiborstraße war seit mehreren Jahren Daneben giebt es an unentgeltlich zu benutzenden, für Volks- der in Arbeiterkreisen wohlbekannte Schwimmklub Vorwärts" Ueber mehrere Anträge, den Namen des Verbands zu ändern, bildungszwecke in Betracht kommenden Lesehallen noch zwei, die aus ständig zu Gast. Als der Vorstand des Klubs kürzlich wieder an geht man zur Tagesordnung über. Ein Antrag, der eine lebhafte privaten Mitteln errichtet sind: die Lesehalle der deutschen Gesell- Herrn Häfeler herantrat, um mit ihm die Badebedingungen zu ver­Debatte gezeitigt hatte, die weiblichen Hilfsarbeiter jetzt auch in fchaft für ethische Kultur in der Neuen Schönhauser- einbaren, erklärte der Besizer, daß er bedaure, den Klub in seiner den Verband aufzunehmen, wird mit großer Majorität angenommen. ftrae feit Januar 1895 und die vom Stadtverordneten ei- Anstalt nicht mehr baden laſſen zu können. Der Wimpel des Hierauf tritt der Verbandstag in die Beratung der Beitrags- mann gefchaffene in der Alexandrinenstraße feit Oftober Klubs, der auf rotem, weiß eingefaßten Grunde den Namen frage ein. Hierzu liegen aus 24 Orten Anträge vor, welche eine 1899. Jm ganzen find also jezt sechs öffentliche Lesehallen vorhanden. Vorwärts" trägt, habe Anstoß erregt. denn durch den Namen Beginn der Debatte sind bereits 34 Redner eingezeichnet. Bon ver- Das ist unendlich wenig für eine Stadt wie Berlin , aber wenn man werde kund gethan, daß die Klubmitglieder Socialdemokraten Der Klub unterbreitete die seltsame Angelegenheit dem schiedenen Seiten wird konstatiert, daß der Verband durch die Ein- fich erinnert, daß Berlin bis 1895 noch keine einzige Lefeballe feien. Borstand des Arbeiter Schwimmerbundes. Herr führung der Unterstützung keinen Nuzen, sondern Schaden gehabt diefer Art hatte, dann möchte man's beinahe viel nennen. In der That, die Lesehallensache ist, nachdem erst einmal ein Häfeler wurde vom Bundesvorstand darauf aufmerksam ge­habe, ba man bereits in zwei Jahren 2000 M. mehr ausgegeben Anfang gemacht war, nach Berliner Begriffen überraschend schnell macht, daß etwa 95 Proz. seiner Babegäste aus Arbeiters habe, wie veranschlagt war. Dies gab der Besitzer auch zu, jedoch. erhöht werden sollen, wird nach Schluß der Debatte hierauf in theten von Grund auf zu reformieren und mit öffentlichen Lese- erklärte er, am Boykott des Schwimmklubs" Vorwärts" fest­namentlicher Abstimmung mit 23 gegen 15 Stimmen verneint. Der Beitrag für weibliche Mitglieder wird nun auf 60 Pf. ballen zu verbinden, schien noch bis gegen die Mitte der 90 er Jahre halten müssen, denn ihm sei bedeutet worden, daß er andern= monatlich festgesetzt. Die zu zahlende Unterstützung beträgt die recht wenig Aussicht auf Erfolg zu haben. Unfre Leser wiffen, daß falls feine übrigen Gäste, die aus Schuleuten und Hälfte der der männlichen Mitglieder. Darauf wird befchloffen, hat. Der Beschluß der städtischen Behörden, es mit einer ersten würde. Ohne Zweifel wird die Arbeiterschaft des Südostens nach der Vorwärts" diese Forderung immer und immer wieder erhoben Militärpersonen vom Franz- Regiment bestehen, verlieren daß wiederholt eintretende Mitglieder 3 M. Eintrittsgeld zu ent- geſehalle zu versuchen, kam dann ziemlich plöglich. Ein wesentliches diesem Borgang Herrn Häfeler gerne die Frende gönnen, mit den richten haben. Eine mehr wie dreimalige Neuaufnahme ist nicht verdienst darum hat sich die Kommission für die Verwaltung der ihm genehmen Badegästen allein zu bleiben. sidur se Eine mehr wie dreimalige Neuaufnahme ist nicht statthaft. Der nunmehr beginnenden Debatte über die Unterstügungsfrage Bibliothekar Dr. Buchholz, der unermüdlich für diesen Gedanken beschlusse hat der Müllabfuhr- Unternehmer feine Ausgaben aus den ſtädtischen Volksbibliotheken erworben und mit ihr der städtische Zur Frage der Müllabfuhr. Nach dem bestehenden Gemeinde­geht eine heftige Geschäftsordnungs- Diskussion voraus, die damit endet, daß man in eine Specialdiskussion eintritt, wo man zunächst thätig gewesen ist und schon 1892 der Kommission eine bezügliche Einnahmen zu deden, d. H. die Unkosten der Müll- Abladeplätze nebst Dentschrift vorgelegt hat. Mitbestimmend für den Beschluß der die Karenzzeit derjenigen Mitglieder, welche von einem andern städtischen Behörden war auch der Umstand, daß der von der Abfuhr von dort sollen in vollem Betrag von den Abfuhr- Unter­Verein übertreten, auf 3 Monate( anstatt 6 Monate) ermäßigt. Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur" gemachte Versuch, wiewohl nehmern bezahlt werden. In der gestrigen unter Vorsiz des Stadt­Unterſtügung bleibt sodann laut Beschluß in der bisherigen Hohe noch gelungen war, weil man fich dabei von alten, längst überreinigungs- Deputation wurde nun festgestellt, daß bei den bisherigen

Ferner sollen Wöchnerinnen keine Unterstützung erhalten.

bestehen.

Dresden , 12. Mai 1900.

Die

Müller- 3widan giebt den Bericht der Kommission über den Entwurf des Gaureglements. Letterer bestimmt, daß zur Regelung der Agitation ein Ganvorstand bestehend aus fünf Perfonen, durch Urabstimmung der betreffenden Zahlstellen gewählt wird, und daß

"

-

dafür pro Mitglied und Woche ein Beitrag von 5 Pf. zu zahlen ist vorher noch mit der albernen Erwiderung gekommen, der Vor- Vorrat vorhanden; über einen Serdings war nur ungenügender

er mit durchaus unzureichenden Mitteln unternommen würde, den Säßen, welche die Unternehmer zahlen, ein dauernder Zuschuß. lebten Grundsäßen losgemacht hatte. Hier war vor allem gezeigt feitens der Stadt notwendig ist, und es wurde befchloffen, die worden, daß nicht gleich die Welt untergeht, wenn der Wunsch er­füllt wird, bei der Auswahl der Bücher, Journale und Zeitungen Abfuhrgebühr von 2 M. auf 3 M. zu erhöhen. jämtliche Richtungen auch die socialistische gut Von den städtischen Gasanstalten. Der gestrige Pries berücksichtigen. Was damals bürgerlichen Kreisen noch erhört verkauf in der Gasanstalt an der Danzigerstraße ging ohne erſchien cin pädagogisches Fachblatt war, uns nicht lange schlimme Ueberraschungen vor sich. Allerdings war nur ungenügender wurde nicht abgegeben, und Der Entwurf wird mit großer Mehrheit angenommen. Zum Streifreglement wird beantragt, daß, sobald ein Streit be wärts" werde wohl erst dann mit den städtischen Boltsbibliotheken die zulegt gekommenen Stäufer mußten leer abziehen. Ferner fiel es endet ist, den Betreffenden nur noch die einfache Arbeitslosen- Unter- zufrieden sein, wenn sie sämtliche im Berlag des Vorwärts" er- auf. daß das übliche Schußmannsaufgebot fehlte und daß immer scheinenden Bücher enthielten das wurde bereits 1/2 Jahre nur 10 bis 15 Leute zu gleicher Zeit durch die enge Gnadenpforte stützung zusteht; ferner, daß ledige Streifende mindestens nach vier­zehn Tagen abzureisen haben, sowie daß keine Zahlstelle mehr Streit päter in der ersten städtischen Lesehalle in schüchternem Versuch und hindurchgelassen wurden. Wie der Berl. 8tg." berichtet wird, scheidet der Subdirektor der Noch im Herbst dieses Jahres soll Berlin wiederum Stadt; an seine Stelle tritt Magistratsassessor Fürst. Herrn Jahnke ver­zwei neue städtische Lejeballen bekommen, und vier dantt cs die Bevölkerung Berlins , daß die gesamte Coatsproduktion der andre denft man bis 1902 fertigzustellen, so daß wir dann bereits Stadt den Großhändlern überlassen wird. Unter dieser unerhörten zehn städtische Lesehallen hätten. Dieser erfreuliche äußere Fortschritt Maßnahme haben nicht nur die Verbraucher zu leiden, sondern auch wird aber hoffentlich nicht vergessen machen, daß auch an dem zahlreiche Gewerbetreibende, speciell die Kohlenhändler und die Fuhr­inneren Ausbau des städtischen Lesehallen- Wesens weitergearbeitet leute, welche ihr Personal zum großen Teil entlassen müssen, da sie werden muß. Die städtischen Leiehallen können in dieser Hinsicht mangels Arbeitsgelegenheit kaum noch das Futter für ihre Pferde In einer an die Stadtverordneten- Versammlung ge noch manches von den privaten lernen, die beide ihre besonderen verdienen. Borzüge haben. Die Halle der Deutschen Gesellschaft für ethische richteten Betition sprechen die Beschwerdeführer die bestimmte Er­in den Mittagstunden offen gehalten, wartung aus, daß Mittel und Wege gefunden werden, solchen Wiß­und die Heimannsche Halle, die überhaupt in vielen ständen für die Folge vorzubeugen. Der Petitionsausschuß soll sich Punkten mustergültig genannt zu werden verdient, zeichnet demnächst mit dieser Angelegenheit beschäftigen; leider ist wenig fich unter andern durch einen ganz außerordentlichen Reich- Aussicht vorhanden, dem augenblicklichen Notftand abzuhelfen, un an Journalen aller Art, sowie an Gewerkschafts- denn die Großhändler werden wie Shylock auf ihrem Schein be­

interſtügung zahlen dürfe, wie im Statut vorgesehen. Alle Anträge weitere 12 Jahre später in der zweiten in größerem Umfange gestädtischen Gasanstalten, Herr Zahnke, am 1. Juli aus dem Dienst der

werden angenommen. Ein weiterer Antrag, wonach bei jeder Lohn- wagt und gilt seitdem als selbstverständlich. bewegung der Hauptvorstand sich an Ort und Stelle über die Durch führbarkeit persönlich zu erkundigen habe, wird ebenfalls angenommen. Ein Antrag Thierer- Stuttgart verlangt, daß die Wahlen zum Gewerkschaftskongres stets durch die Urabstimmung zu erfolgen Das so abgeänderte Statut tritt auf Beschluß am 1. Juli in Kraft. Damit sind die Anträge erledigt. Es wird darauf beschlossen, den Hauptvorstand in Hannover , den Ausschuß in Berlin , die Rechtsschutzfommission in Frankfurt a. M. und die Preßkommission in Hannover zu belassen.

haben. Dem wird zugestimmt.

Die bisherigen Verbandsbeamten werden per Acclamation wieder sewählt. Das Gehalt jedes Beamten wird um 200 M. erhöht. Ein weiterer Antrag verlangt, den Beamten jährlich einen Urlaub zu gewähren. Auch das wird bewilligt. Der nächste Verbandstag soll 1902 in Hamburg stattfinden. Hiermit sind die Arbeiten des Verbands­tags erledigt.

Kommunales.

-

-

Kultur wird auch

blättern usw. aus.

stehen.

Gegenüber diesen Veranstaltungen von kommunaler wie von In der Koniker Mordsache werden behördlicherseits neue privater Seite wird sich manchem eine Frage aufdrängen, und wir hatten vor ein paar Tagen in der Wilmsstraße Gelegenheit, mit aßnahmen getroffen. Gestern erhielten die beiden Gerichtsphysici, anzuhören, wie diese Frage zwischen zwei mir des Schauens wegen Sanitätsrat Dr. Mittenzweig und Dr. Stürmer, die telegraphische Auf der Tagesordnung für die Sitzung der Stadt- gekommenen Besuchern der sogenannten befieren Stände allen Aufforderung, so schleunigst als möglich nach Koniz abzureisen. Erustes und mit manchem ummutigen Wort erörtert Heber den Zweck der Ladung der beiden ärztlichen Sachverständigen verordneten- Versammlung am Donnerstag, den 17. Mai d. I., wurde. Werden denn diejenigen Bevölkerungsfreise, an die ist in den Telegrammen nichts angegeben. stehen folgende Punkte: Antrag von Mitgliedern der Versammlung bei der Errichtung von Lejeballen in erster Linie gedacht betr. die der Großen Berliner Straßenbahn behördlich wird, nun endlich zufrieden sein? Wir glauben: nein. Gegen das Ausverkaufswesen hat der Bund der Handel­bis 1949 erteilte Konzession.- Vorlagen, betreffend eine unvorher wir glauben es, und wir wünschen es! Wir wünschen, daß durch und Gewerbetreibenden eine Resolution beschlossen, in der aus­gesehene Geldausgabe bei der Stadthauptkasse- den Ankauf zweier folche Veranstaltungen die Begehrlichkeit der unbemittelten Be- geführt wird: Das vom Centralausschuß kaufmännischer Bereine er südwestlich von Schenkendorf an der Chaussee von Rudow nach Schenkendorf belegenen Wegestreifen die Bepflanzung und die völkerung nur immer mehr geweckt, daß das Berlangen der stattete Gutachten, welches von einer Abnahme der Ansverkäufe Umwandlung der sogenannten Wurzel- oder Rehberge im Norden besiglosen Klasse nach Bildung fort und fort ge- spricht, fei nicht durch die Thatsachen begründet. Die Versammelten steigert werde. Wir würden uns im Vertrauen gesagt wünschen zur Einschränkung des Ausverkaufsunnvesens und zum Berlins in eine Partanlage die Einſegung einer gemischten fogar herzlich freuen, wenn das Wort, das der Arbeiterklasse von Schutz des reellen Kaufmannsstandes eine schleunige Aenderung des Deputation zur Beratung über die Lage bezw. Neuregelung des der bürgerlichen Selaffe so oft mit Unrecht ins Geficht geschleudert Gejeges zur Bekämpfung des umlauteren Wettbewerbs. höheren und mittleren Schulwesens in Berlin und wird, mit Bezug auf die Leschallen weiteste Berechtigung erlangte die erfolgte Bauabnahme des Neubaues des Kochschul- Ge­- das Wort: Diese Leute triegen nie genug!" bäudes auf dem Grundstück der 119. und 136. Gemeindeschule, Gubenerftr. 51/52- Antrag von Mitgliedern der Versammlung, den Magiftrat zu ersuchen, schleunige Maßnahmen zur Verminderung der so überaus lästigen und auch ungefunden Stanbentwid= Jm Strafgefängnis zu Tegel verbüßt der Kunstmaler Professor Iung in den Straßen zu treffen die Wahl des Stadtv. Heimann Dvorak zur Zeit eine Strafe, zu der er wegen Unter- aus Apolda feinen Aufenthalt in der Bäckerherberge Bergstr. 12 zu von der Arbeitshaus- Verwaltung und der Stadtvv. Dr. Bütow und ichlagung, also wegen eines gemeinen, entehrenden Das Kleine Journal" vers Schulze von der Waisenverwaltung in das Plenum der Armen- ergehens verurteilt worden ist. die Verlängerung der mit den Kreisausschüssen der öffentlicht einiges über die Behandlung, die diesem Herrn in 1886 abgcichloffenen Ver- der sonst wegen ihrer Strenge bekannten Strafanstalt zu teil über die Veranlagung Legenen städtischen Rieselgüter zur Kreis Einkommensteuer " In Klein- Dalldorf", demjenigen Gebände der Tegeler Straf­Etat für die Verwaltung des städtischen Abla dewesens für das anstalt, in welchem das Lazarett und die Frrenstation untergebracht find, ist ein vollständiges Atelier für Professor Etatsjahr 1900. Dvorat eingerichtet worden. Man hat zu diesem Zived sogar einen Teil des Daches abgetragen und durch Glas er fest, um Oberlicht zu schaffen."

direktion Kreise

-

-

Gefangenenbehandlung.

gleiche derbarnim und Teltow im angenannten Kreisen be- wird. Es heißt in der Mitteilung:

D

Tokales.

Ueber die beanstandete Wahl im fünften Berliner Reichstags- Wahlkreise

berichtet die Freifinnige Zeitung" folgendes:

-

den

Die Sicherheit in den hiesigen Herbergen läßt noch außer ordentlich viel zu wünschen übrig. Es ist eine fast alltägliche Er­fcheimmg, daß die reisenden Handwerker, die an solchen Unterkunfts­stätten einfehren, um das Leyte, was sie auf dem Körper tragen, be­stohlen werden. Besonders schwer hatte der Wirker Karl Walter bißen. Ihm wurden in einer der legten Nächte nicht allein fämt­liche Papiere, sondern auch noch Hose und Weste gestohlen. Zum Glück hatte Walter ein paar Mart, die sein eigen waren, unter dem topftissen versteckt; dies Geld ging natürlich durch den Ankauf von Kleidungsstücken zu Ende. Der Bestohlene bittet, die Papiere, wo fie vorgezeigt werden sollten, anzuhalten und sie entweder an die Polizeibehörde oder an Otto Quast, Stoppenstr. 65, einzusenden.

:

2m 14., 15, and 16. Jult d. I. findet in Rigdorf und Brig das IV. reis Turnfest deskreises I( Branden burg) des Arbeiter Turnerbundes statt. Um das Fest Niemand wird dem Künstler ein Entgegenkommen, wie das zu einem echt volkstümlichen zu machen, ersucht der festgebende Verein, die Freie Turnerschaft Rigdorf- Brig", die Arbeiterschaft hier geschilderte, mißgönnen. Es war durchaus forrett gehandelt. Berlins und der Vororte um recht ausgiebige Unterstügung. Da daß man alles that, um Herrn Dvorak in einer Weise zu beschäftigen, eine starke Beteiligung der Turngenoffen aus der Proving zu er die seinen Fähigkeiten entspricht, und die ihm in dem Beruf, in warten ist. dem er ehrlich sein Brot erwerben kann, auch nach der Entlassung das Fortkommen ermöglicht.

int

To

wird besonders an die Gastfreundschaft der den Festorten und dem Südosten Berlins wohnenden Zahl Nachtquartiere schaffen zu fännen. Der für diesen Zweck ein­gejezte Wohnungsausschuß ersucht daber alle die Freunde und Ge­tossen, welche in der Lage sind, auswärtige Turngenoffen zu be herbergen, ihre entsprechenden Zusagen an die nachstehende Adresse senden zu wollen: Hugo Keil, Rigdorf, Hermann Straße 119, III. Außerdem liegen auch noch in vielen Arbeiter­verkehrslokalen Listen zum Einzeichnen aus.

Die Socialdemokratie hat in ihrem Protest behauptet, daß im 412. Abstimmungsbezirk der Wahlvorsteher, Herr Ehrenberg, die Wahlhandlung nicht eröffnet habe. Herr Ehrenberg erinnert Die Herrn Dvorak zu teil gewordene Behandlung fordert aber Genoffen und Freunde der Turnfache appelliert, um die nötige ſich aber auf das beſtimmteste, daß er selbst die Wahl eröffnet doch zu einem Vergleich heraus. Sie kontrastiert zu sehr mit der hat. Sämtliche Beisiger sind in der Lage, dies zu bestätigen. Si diichtslosigkeit, bie an Brekfündern und andern Ebenso bestätigt dies der stellvertretende Vorfizende Franke. Un politischen Gefangenen geübt wird, also an Männern und wahr ist es auch, daß eine entgegengesezte Bekundung des Wahl auch Frauen, die sich nicht im geringsten der Handlungen, wegen der vorstehers und seines Stellvertreters schriftlich" vorliege und daß sie im Sterter schmachten, zu schämen haben, die im Gegenteil auf in einer freisinnigen Versammlung im Echüzenhause im Beisein die Strafe, die sie verbüßt, mit demselben Stolz blicken, wie der des Dr. Zwid ausdrücklich feitgestellt sei, der Wahlvorsteher habe Soldat auf die Wunden, die er im Striege erlitten. die Wahlhandlung nicht eröffnet."

Es ist noch nicht bekannt geworden, daß diese Leute, die nach Als Opfer des Unternehmerterrorismus ist der Monteur Demgegenüber können wir uns auf mehrere Zeugen, Teil- Anschauung weiter Kreise den Besten ihres Voltes zuzuzählen find, Eis aus Berlin zu betrachten, über dessen Selbstmord die Blätter nehmer der Versammlung im Schüßenhause, berufen, die überein auch nur entfernt so behandelt werden, wie der hier erwähnte Kunst- berichten: Eis war an einem Ausstande beteiligt gewesen und hatte stimmend bekunden, daß in jener Versammlung auf eine Anfrage maler. In vielen Gefängnissen werden politische Gefangene zu vor einiger Zeit Berlin verlassen, um sich in Billau Arbeit zu suchen, die Antwort vom Vorstandstisch lautete: Die beiden Wahlvorsteher rbientesen, Korbflechten, Federreißen, Wolle hatte diese aber nicht einmal als Handlanger gefunden. Aller Mittel ent­fortieren, ergzupfen, Anfertigung von Vogel- blößt, begab er sich zu Fuß nach Neuhäuser, wo er sich dem um fönnen sich nicht erinnern, die Wahlhandlung eröffnet zu bauern, Zabadrippen, Kaffeelefen und andren, nicht 10 Uhr von Billau abgegangenen Güterzuge entgegenwart. Er haben. Die eibliche Vernehmung des im Wahlprotest genannten allein mit ihrem Beruf in teinerlei Zusammenhang stehenden, sondern wurde überfahren und sein ganzer Unterförper bis zur Brust hinauf Zeugen wird gleichfalls zur Klärung des Streitpunkts beitragen, so auch zum Teil höchst unzuträglichen Arbeiten gezwungen. Ferner ist diesen entsetzlich verstümmelt. In feinem Ueberzieher, den er kurz vor der daß wir ruhig die Erhebungen abwarten fönnen. Die Erregung, mit Lenten, die es an Respektabilität mit jedem preußischen Beamten That abgelegt hatte, fand man einen Brief, in welchem der Be­der die Freifinnige Zeitung" die Sache behandelt, steht im schlechten aufnehmen können, zum Teil das Tragen eigener Reibwäsche dauernswerte von seiner Mutter und seiner Braut Abschied nimmt. untersagt worden, ihnen wurde ferner in der Regel das Gesuch ab- Mit Drillingen, einem Knaben und zwei Mädchen, ist der Verhältnis zu der Sicherheit ihrer Behauptung. geschlagen, 8eitungen ihrer oder einer andren Partei zu lesen und Lederarbeiter Arthur Zühlsdorf, Kastanien- Allee 29/30, von seiner auf diese Weise sich für ihren schweren Beruf auch im Gefängnis auf Gattin beschenkt worden. Es war der erste Familienzuwachs. Das dem Laufenden zu erhalten. Ja, als der Reichstags- Abgeordnete junge Baar lebt in jehr bescheidenen Verhältnissen. Der Zustand der Heine am 22. Februar vorigen Jahres eine Anzahl besonders Mutter ist verhältnismäßig gut. Die Kinder sind wohlentwickelt und schwerer Fälle von Gefangenenbehandlung im Reichstag aufzählte gesund.

Die öffentlichen Lesehallen Berlins

Haben sich in den letzten Tagen wieder um zwei vermehrt. Am 10. bezw. am 14. Mai ist auf den Gemeindeschul- Grundstüden in