Ferner figurieren als Genossenschaftler:
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tum ist. Es zählt 60 Personen auf, die als Genossenschaftler der entscheidenden Faktoren gegen das von der Regierung versprochene Der allgemeine Eindrud, der diese Ereignisse Hervore agrarischen„ Hannoverschen Tageszeitung" ihre Finanzkraft leihen. Neunstundengefeß aufzubezen, zeigt die verbürgte Thatsache, daß die rufen, ist der, daß eine große Erbitterung und MizAllen voran gehen natürlich adlige Rittergutsbefizer, unter ihnen Gräfin Larisch, die Frau des Massenmörders von Karwin , seit st immung in weiten Voltsschichten gegen die Regierung zwei mit Anteilen von 20 000 und 19 000 M.; andre agrarier haben Wochen bei allen Herrenhausmitgliedern agitiert, um sie für die herrscht und daß diese besser daran thate, anstatt 5000, 4000, 3000 und 1000 M. in das ihre Interessen vertretende Ablehnung der von der Regierung vorgelegten, vom Abgeordneten mit Aufhebung der verfassungsmäßigen Bürg Internehmen geſtedt. hause beschlossenen Reform zu gewinnen. ichaften und andern Strafmitteln zu drohen, pater Die Worte des Kaisers find auch sonst sehr wertvoll und nüg peccavi zu sagen und endlich mit Einführung der seit Die zehn Landräte v. Woyna- Neustadt a. Abg.( 4000 M.); lich.. Sie sind geeignet, manche Juusionen zu beseitigen und manche Jahr und Tag versprochenen Reformen zu be v. Berg- Gifhorn( 4000 M.); v. Bestel- Bruche( 3000 M.); Freiherr falsche Vorstellungen richtig zu stellen, deren man sich bezüglich der ginnen, vorausgesezt, daß die weitere Entwicklung der Ereignisse v. Ledebour- Lübbecke( 3000 M.); Kricheldorf- Northeim( 3000 M.); Gefimmungen in den höchsten Kreisen hingab. Wir meinen, die ihr Zeit dazu läßt, denn die Stellung des Ministeriums ist nach Dr. Brockhoff- Bremervörde( 1000 M.); v. Buschmann- Nienburg Sanktionierung der Wiener Wahlreform die zweifellos der allem, was geschehen und vielleicht noch bevorsteht, natürlich nicht ( 1000 M.); Udert- Hildesheim ( 500 M.); Weyersberg- Fallingbostel persönlichen Initiative des Kaisers entstammte und die Stellung fester geworden. ( 500 M.); nahme gegen ein unerläßliches Arbeiterschutz- Gesez seien Dinge, die Die Regierungsräte Schneider- Hannover( 2500 M.) und Heese- ihre Wirkungen zeitigen werden. Hildesheim ( 1000 M.), der Regierungsassessor Dr. Suermondt- Harburg( 500 M.);
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der Forstmeister v. d. Hellen- Nienburg( 500 M.); der Direktor der Landarmen Anstalt Dr. Schnell Wunsdorff ( 500 M.) Dazu verschiedene Offiziere 3. D. und a. D., Domänenpächter, ein Amtsrichter 2c.
Diese agrarische Alliance erklärt, wodurch die kleine aber mächtige Partei ihren enormen Einfluß erhält, sie beweist auch die totale Absurdität der Vogelmann- Naumannschen Utopie einer Hohenzollernschen Social- Monarchic.
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Für die Reichstage Erfahwahl in Brandenburg Westhavelland haben die Koniervativen den ehemaligen Landrat v. Loebell, dessen Mandat für ungültig erklärt worden ist, wieder aufzustellen beschlossen. Derselbe hat sich zur Annahme der Kandidatur bereit erklärt.
Für die Antipathie der Masse gegen die Kirche hat im Siglichen Vaterland" ein katholischer Autor, vermutlich ein Geist licher, den wahren Grund auszusprechen gewagt. Der ehrliche Stritiker schreibt it. a.: Der berühmte Socialist Marr hat die Reformation als die Adoptierung des Christentums für die Bourgeoisie bezeichnet. Der Ausspruch hat viel Wahres an sich. Dennoch ist es nicht minder gewiß, daß auch das katholische Stirchentum fich in den Dienst der Bourgeoisie hat stellen lassen und seine Aufgabe darin gesucht hat, für die Für diese: Heilig feit und unautastarkeit des Geldfacs; für die Arbeiter: Sklaven stumpfsinn mit der Anweisung auf das Himmelreich. Die Abneigung der Social demokratie gegen die bestehenden Kirchen ist also nicht zufällig, sondern mit einer Art Notwendigkeit gekommen, weil die Diener der Kirchen es in der rechten Zeit nicht verstanden, ihr Evangelium in den Dienst der Armen und Kleinen zu stellen. Die katholischen und protestantischen Geistlichen hielten es mit den Reichen, nur mit ihnen verkehrten sie, bei ihnen machten sie Besuche. Kamen sie je einmal in die Hütten der Armut, so war es, wenn so ein armer. Proletarier im Sterben lag. Dieser Thatsache kann nicht widersprochen
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Wir erhalten von zuverlässiger Seite die Mitteilung, daß schon vor der Abreise des Kaisers Franz Joseph nach Berlin der Fürst von Fürstenberg gefragt worden ist, ob er bereit sei, nach dem Scheitern des Ministeriums Körber an die Spize des Ministeriums zu treten, das dann mit Suspendierung der Verfassung regieren soll. Der Fürst habe dieses Anerbieten für jezt und für alle Zukunft abgelehnt."
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Rußland.
leber den Notstand der bäuerlichen Bevölkerung komment aus Südrußland wieder ernste Nachrichten. Trotzdem die Aussaat Diese Mitteilungen unsers Wiener Korrespondenten erhalten eine fich gegenwärtig unter günstigen Bedingungen vollziehen könnte, sehr bemerkenswerte Ergänzung durch folgende Nachricht der Frank- fehen die Landleute sich jeder Möglichkeit des Ackerbaucs beraubt. furter Zeitung": Das Getreide, das das Verpflegungsamt für Saatzwede an die Banern verteilt hat, haben diese aus Not an die kleineren Gutsbefizer verkauft. In Bessarabien ist das Ackerland uin 2-4 Rubel pro Desjätin billiger geworden, doch selbst die Pacht für die billige Erde können die Bauern nicht erschwingen. Zudem macht sich der Mangel an Vich und Pferden aufs empfindlichste bemerkbar. Man fann in Beffarbien öfters den Anblick haben, daß eine ganze Bauern familie, Mann, Frau und Kinder aneinandergespannt, die Arbeit des Pflügens auszuführen bemüht ist. Die heruntergegangene Landpacht machen sich dagegen die meistens begüterten Geistlichen, die Lehrer und Kaufleute zu nuse. Sie mieten und kaufen Landstrecken und wollen aus dem bisher als Lichhaberei betriebenen Feld- und Gartenbau ein regelrechtes Gewerbe machen. Afrika .
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Frankreich . inde Französische und englische Rivalität am Mittelmeer : Nach einem Telegramm des Madrider Imparcial" sind die Franapfen nunmehr bis Oulmenig in der Nähe der großen Base Tafilet vorgedrungen. Tafilet besigt einen Flächenraum von 1400 Quadratkilometer und 100 000 Einwohner, die aus Berbern Ueber die Unruhen im Kongostaat veröffentlicht der„ Messager und Arabern bestehen. Nach einem Telegramm der Frankfurter 3tg." de Brurelles" eine Unterhaltung seines Korrespondenten mit Reisenden Alberts verfolgt England höchst aufmerksam Frankreichs Bordringen gegen des heute früh vom Kongo eingetroffenen Dampfers, Marocco und hegt die Absicht, auf eine Annettion Tafilets mit der ville" über die jüngst gemeldeten Ereignisse im Fort Shinkakajja Besezung Langers zu antworten.- bei Boma. Am Mittag des 17. April empörten sich beint Appell 150 unter dem Befehl des Hauptmanus Weertregh Die Gemeinderatswahlen sind in der Provinz allgemein zu stehende Mannschaften und beschossen die Stadt Boma mit Gunsten der Republikaner , namentlich der Socialisten ausgefallen. ihren Gewehren und drei Nordenfeldt- Geschüßen. Es gelang den Außer in Paris besigen die Nationalisten in taum einer großen Meuterern indeffen nicht, die noch auf dem Fort vorhandenen zehn Stadt die Majorität. Selbst in den kleineren Städten dürften sie struppschen Kanonen in Thätigkeit zu sehen. In der Nacht vom nur in fiinf oder sechs Gemeinderäten dominieren. Die Nationalisten 18. 3mm 19. trafen aus dem Lager von Luti 150 Mami unter Hauptthäten also gut, ihren llebermut zu zügeln. Den größten Erfolg mann Tonglet ein und nahmen das Fort im Sturm, wobei auf unter den republikanischen Parteien haben die Socialisten zu beiden Seiten etwa 12 Mann fielen. Die Aufrührer entkamen verzeichnen, die in Paris das einzig feste Bollwerk gegen den in den Busch. 120 Senegalesen unter Hauptmann Silly nahmen Nationalismus bildeten und in der Provinz erhebliche Fortschritte alsbald die Verfolgung der Flüchtigen auf. Beim Abgang des machten. Die Frankfurter 3tg." knüpft an den Wahlausfall den Dampfers war das Ergebnis der Berfolgung noch nicht bekannt. auch folgende Betrachtungen: Die Lage der Stadt Boma war eine Zeitlang fritisch und die In Paris wie in der Provinz tritt unzweideutig zu Tage, daß Albertville " mußte ihren Anlegeplag ändern, um aus dem Bereich der Socialismus seine Macht wie einen rocher de des Feners zu kommen. Auf Weisung des Gouverneurs blieb der bronce ftabiliert hat. Am cifrigsten spähte die klerikale und Dampfer 7 Tage lang in Boma. Die aufrührerischen Matabelefapitalistische Reaktion nach drei Städten aus, deren jede zum Kriegs- Soldaten find rüdfällige Meuterer, welche bei einem früheren Aufschauplatz für den Befreiungskampf des vierten Standes geworden stand am oberen Kongo gefangen genommen und zu Zwangsarbeit Das Schutzbündnis der Kirche mit der herrschenden Klasse hat ist. In Roubair, Lille und Carmaux haben die Arbeiter heiß verurteilt worden waren. es allerdings, neben der Popularisierung der Wissenschaft, zuwege um ihre Emancipation, um ein menschenwürdiges Dasein, gebracht, daß die Masse sich mehr und mehr von ihr abgewendet hat. Und wenn die Kirche, was aber gegen ihre innerste Natur wäre, jich munmehr durch eine sociale Drapierung ihr verlorenes Ansehen zurückerobern wollte, so würde sie die gegen sie herrschende Antipathie doch nicht mehr zerstrenen können. Die Absicht wäre zu durchsichtig.
werden.
Ausland.
um die Fortentwicklung der staatlichen Schuhgesetzgebung gerungen. In allen diesen Städten flattert jegt vom Rathaus das rote Banner. Bewunderungswürdig ist die Haltung der durch einen entbehrungs reichen, materiell fruchtlosen Streit erschöpfen Arbeiter von Carmaug, die in dem Principienkampf alle Drohungen getrotzt haben und nicht um eines Schrittes Breite gewichen sind.
Parlamentarisches.
In der Budgetkommiffion des Reichstags wurde am Mittwoch die zweite Beratung des Flottengefeges fortgesezt.
Vor Eintritt in die Tagesordnung interpelliert Abg. Gröber Es ist in der That eine bedeutsame Erscheinung,( C.) den Staatssekretär des Reichs- Marine- Amts, ob die Aeußerung daß die Woge der Reaktion weder am Liberalismus und des Oberwerftdirektors v. Ahlefeld, die katholischen Arbeiter feien Republikanismus, sondern am Socialismus auf einen festen minder intelligent" thatsächlich, wie in der Presse berichtet worden, Widerstandsdamm gestoßen ist. Es ist ungefähr die gleiche Erscheinung wie in Belgien , wo zwischen Klerifalismuis und Socialis- gefallen fei. Staatssekretär Tirpitz bezweifelt, daß die Worte in mus der Liberalismus ebenfalls aufgerieben wird. Auch der Grund diesem Sinne gelautet haben. ist der gleiche. Der Liberalismus im monarchischen Belgien und
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In
Subkommiſſion, der gestern die§§ 6 und 7 des Flottengesetzes, be
betrag nicht in den sonstigen Einnahmen des Reichs seine Deckung findet, darf der lettere nicht durch Erhöhung oder Vermehrung der indirekten, den Massenverbrauch belastenden Reichsabgaben auf gebracht werden.
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§ 7. Dieses Gesetz tritt gleichzeitig mit dem Gesez über Abänderung des Reichs- Stempelgesetzes vom 27. April 1894 in Straft. Das Gesetz über die deutsche Flotte vom 10. April 1898 wird aufgehoben. In erster Lesung war ferner folgende Stesolution angenommen worden: den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, dafür sorge zu tragen, daß vom Rechnungsjahr 1901 ab im Etat für die Verwaltung der taiserlichen Marine die vollen Kosten für Armirungen( statt bisher zwei Drittel) und von den Schiffs baufosten sechs( statt bisher finif) Procent des Wertes der Flotte auf den ordentlichen Etat übernommen werden.
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Der östreichische Kaiser verhält sich sonst in Tagesfragen sehr zurückhaltend. Mit Ausnahme hochpolitischer und militärischer Dinge Abg. Müller- Fulda berichtet sodann über die Beratungen der. scheint den alten Staifer nichts zu interessieren, wenigstens dringt im republikanischen Frankreich hat sich zur politischen und socialen nichts in die Deffentlichkeit, was auf ein Interesse schließen lassen nichts in die Deffentlichkeit, was auf ein Interesse schließen, lajien Weiterentwicklung gleich unfähig erwiesen und darum wird er treffend die Finanzierung, überwiesen worden waren. fönnte. Was insbesondere Arbeiterangelegenheiten betrifft, so hat zwischen seinen Feinden von rechts und von links zernialmt. Die Subkommission beantragt folgende Fassung: Franz Joseph wohl noch niemals eine Aeußerung fallen gelaffen, die Frankreich ist es bereits so weit gekommen, daß die Socialisten fortbanernden und einmaligen Ausgaben des ordentlichent Etats der § 6. Jusoweit vom Rechnungsjahr 1901 ab der Mehrbedarf an audenten würde, daß er sich über die Socialdemokratie Gedanken die zuverläffigsten Stüßen der Republik find, in deren Regierung Marineverivaltung den macht. Umjo größere Aufmerksamkeit verdient eine Aeußerung, die Mehrertrag der Reichsstempelabgaben der Kaiser dieser Tage gemacht hat und die eine entschiedene fie fitzen, und mum ist auch der Ruf der Stadt Paris über die Summe von 53708 000 m. hinaus übersteigt, und der Fehlals einer Lichtstadt" einzig der Hut einer Stellungnahme gegen die Bergarbeiter, nament- focialistischen Minderheit anvertraut. lich aber gegen ihre Forderung auf Verkürzung der Arbeitszeit bedeutet. Die offenbar gesuchte Gelegen heit bot der Empfang der östreichischen Delegation. der am Die Kammer wurde durch ein Dekret des Königs vertagt. Sonntag in der Ofner Hofburg stattfand. Der Kaiser pflegt Die Auflösung soll in den nächsten Tagen folgen. Da mit dem da, nachdem er die sogenannte Thronrede verlesen hat, die Juli das neue Wahlrecht in Kraft tritt, durch das die Zahl einzelnen Delegierten anzusprechen, um mit ihnen einige zumeist sehr der Wähler bedeutend erhöht wird wodurch sich die Chancen der belanglose Worte zu wechseln. Unter den Delegierten befand sich dies- äußersten Linken beträchtlich verbessern, will die Regierung die mal auch der Abg. Dr. v. Demel, der Abgeordnete für die czechische Neuwahlen noch auf Grund der alten wählerlisten vollziehen Stadt Teschen . Dieser Herr, schon von früher als ein berüchtigter laffen.Klopffechter der Kohlenbarone bekannt- ist er doch der Rechtsanwalt der Kameraldirektion, d. h. des Erzherzogs Friedrich hatte am 28. Februar im Abgeordnetenhause eine Rede gehalten, Ueber die Revolte in Spanien bringt der Hamb . Korresp." in der er die Forderung nach der Achtstundenschicht fanatisch be- nähere Details. Danach trugen die Ruhestörungen in Barcelona kämpfte, die Arbeiter in gemeinster Weise beschimpfte und einen sehr ernsten Charakter und arteten zum Teil zu einem wahren Die Subkommiffion beantragt, diefer Resolution als Nr. 2 anzufügen: die Ausbeuter in schmutzigster Art verherrlichte. Die Rede Straßentampf aus, namentlich dort, wo die Ronda de la daß der aus der Renderung des Reichs Stempelgefeges noch verhatte damals die größte Entrüstung erregt; ein bürgerlicher Univerfidas und die Ronda de San Antonio zusammentreffen, bleibende lleberschuß zur Verminderung der Reichsschuld nach Maßs Abgeordneter, der Abg Roschmann von der deutschen Volkspartei, und in den engen Seitengassen dieser Gegend. Echon in den gabe der hierüber im Etat zu treffenden Bestimmungen Verwendung erklärte unter ihrem Eindruck, er schäme sich in tiefster Seele, daß legten Tagen, als Herr Dato die katalonische Hauptstadt durch finde. eine derartige Verhöhnung der Arbeiter von einem Mitgliede der feinen unangebrachten Besuch in Aufregung bersetzte, waren Abg. Miller Fulda beantragte, in§ 7 zu sagen: Dieses liberalen Partei verübt werden konnte; von allen Parteien, auch von dort aus die Wagen der Straßenbahn, deren Verkehr man Gesez tritt gleichzeitig mit dem noch in dieser Session Reichstags zu erlassenden" Gesez, bes von der des Abg. Demel selbst, wurde die Schmarogerrede des geld verhindern wollte, durch Scheibeneinwerfen belästigt worden. des füchtigen Advokaten mit den größten Unmut zurüdgewiefen. Der Als die Gendarmerie aber gegen Abend diesen Straßenzug treffend Abänderung Abg. des Stempelgefeßes, in Kraft. Raiser sprach nun Sonntag Herrn v. Demel an und fragte ihn, ob fäubern wollte, wurde fie mit Schüffen empfangen, die Dr. Paasche( nail.) will vor den Worten in Straft" es unter der Bergarbeiterschaft schon ruhig sei. Herr v. Demel glücklicherweise feinen großen Schaden anrichteten. Sie erwiderte fügen: und dem Gesetz über Abänderung des Zolltarifgefeßes." bejahte es und das Gespräch nahm nach einer beglaubigten Mit- das Feuer und, wie es scheint, nicht ohne Resultat, denn zahlreiche Abgg. Bebel und Singer bemängeln die von der Subkommission teilung sodann folgenden Fortgang: Blutipuren deuten darauf hin, daß ihre Kugeln besser trafen als die vorgeschlagene Fassung. Abg. Gröber( C.) verteidigt die Vorder Aufrührer. Letztere konnten indes die Wehrzahl ihrer Verlegten schläge. Es fei unmöglich, eine Faffung zu finden. mit der alle zurückziehen und verbergen; nur ein Schwerverwundeter fiel der einverstanden seien, deshalb möge man mit dem Gebotenen zus Im Namen des Centrum's erkläre er Gendarmerie in die Hände, ebenso wie acht andre Tumultuanten, die frieden sein. wegen Widerstands gegen die bewaffnete Macht vor das Kriegsgericht zu Protokoll, daß seine Fraktionsgenossen, falls von der fonimen. Da die Gendarmerie erhebliche Verstärkungen erhielt und Mehrheit weitere Ermäßigungen des Stempelsteuer der schließlich auch Infanterie anrüdte, fonnte man des Aufruhrs endlich Gejeges beliebt würden, welche zur Deckung nicht ausreichten, Herr werden. die Dedungsfrage als nicht gelöst betrachten und Am 11. Mai wurde ein Reserve- Offizier der Guardia Civil durch alsdann die Zustimmung zur Flottenvorlage vers Der Kaiser: Ja, das ist wahr. Es war sehr gut einen Dolchstoß schwer verletzt. Auch begann Schießen von Dächern , ia gen müßten. und notwendig, daß dem entgegengetreten das erst aufhörte, als Infanterie- und Kavalleriepikets die Verwurde, das wird allgemein anerkannt. hängung des großen Belagerungszustands verkündeten. Die Dächer Aus diesen Aeußerungen geht wohl mit der wünschenswerten in dem aufrührerischen Stadtviertel wurden mit Soldaten bescht, Klarheit hervor, daß sich Franz Joseph auf Seite des Herrn v. Demel, um das Schießen von dort aus zu verhindern. auf Seite der Unternehmer stellen und seine Worte Recht ernst lauten auch die Berichte aus Valencia . Hier war es Damit ist das Flottengeses erledigt. Eine Gesamtabstimmung gegen die Bergarbeiter gesprochen haben wollte. am 10. Mai namentlich die Gegend am Bahnhof, wo sich blutige findet nicht statt. Abg. Müller- Fulda erklärt sich bereit, den Es ist nach der Natur der Sache ganz ausgeschlossen, daß der Scenen abspielten. In der Ruzafaſtraße war eine Barrikade schriftlichen Bericht über das Flottengesez schon bis morgen fertig Monarch diese Worte etwa improvisiert hat, oder daß er, was man errichtet worden, die von der Guardia Civil angegriffen wurde. Sie zustellen. bei Herrschern leicht annimmt, fie gesprochen, ohne sich ihrer Trag- erhielt fofort Feuer, wodurch zwei Gendarmen schiver verlegt wurden. Hierauf wird die Beratung der Novelle zum Reichsweite bewußt zu werden. Ganz im Gegenteil: Kaiser Franz Joseph Sie machte darauf ebenfalls von der Schußwaffe Gebrauch, wobei Stempelgesez fortgesetzt, aber noch nicht vollendet. Fortfezung hatte das Bedürfnis, in dem Kampf zwischen Unternehmern und ein junger Arbeiter tot zusammenbrach und viele andre verwundet Donnerstag. Arbeitern Stellung zu nehmen; und so unerwartet und wenig wurden. Der Kampf dauerte bis in die Nacht hinein. Am andern crfreulich es ist, daß er sich gegen die Arbeiter entschieden hat, so Morgen begann man damit, in der San Fernanda-, Flajaders-, Mandas-, wäre es doch eine unvernünftige Selbsttäuschung, wollte man sich Trench, Palaser-, Ramillet, Magdalena- und Lonjastraße, d. h. in allen den Sachverhalt irgendwie zu verschleiern suchen. Straßen, die zum Markplatz führen, Barrikaden zu bauen, wozu die Das Recht des Kaisers, sich über die Sache der Bergarbeiter Pflastersteine und die Tische der Blumenberläuferinnen benugt jeine eigene Meinung zu bilden und sie ohne Rücksicht zu äußern, wurden. Einige dieser Barrikaden erreichten eine Höhe von ist umbestreitbar; die Socialdemokraten sind weit davon entfernt, es 1/2 Meter und wurden am Nachmittag, da die Polizei die Leute zu negieren. Eine Verpflichtung zur socialpolitischen Fortgeschritten- ruhig gewähren ließ, durch Laternenpfähle, Baumäfte, die abgehauen heit besteht für die Menschen nicht; und wenn es auch bedauerlich wurden, Ziegelsteine usw. verstärit. Unter solchen Umständen blieb ist, daß sich der Monarch seine Informationen von den Gewerken, nichts andres übrig, als auch über Valencia den Kriegszustand zu dem Erzherzog Friedrich bis hinab zum Rothschild, holt und verhängen. Gegen Abend wurde der Markt und überhaupt die fie ohne Zögern als richtig annimmt, so müssen eben die Bergarbeiter Stadt militärisch befeßt und auf den flachen Dächern der strategisch mit der Thatsache rechnen und sich darauf gefaßt machen, auf ihrem wichtigen Gebäude Schildwachen ausgestellt. harten Wege ein Hindernis mehr überwinden zu müssen. Daß man Der Berichterstatter des Hamb . Storreip." faßt sein Urteil über sich in den Streijen des Ausbeutertums sehr lebhaft bemüht, alle die Vorgänge schließlich wie folgt zusammen:
Der Kaiser:" Sie haben damals eine aus gezeichnete Rede gehalten; sie war sehr gut, und unter den herrschenden Verhältnissen gehört Mut dazu, so zu sprechen. Dr. v. Demel Ich dante Eurer Majestät ergebenst. Es ist so viel unrichtiges und 11n wahres in Bergarbeiterfrage verbreitet worden, daß dies ciner Richtigstellung bedurfte.
Die§§ 6 und 7 des Flottengesetzes werden darauf mit den Anträgen Müller- Fulda und Paasche in der von der Subkommission vorgeschlagenen Fajjung angenommen; ebenso die vorgeschlagene Nesolution.
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Partei- Nachrichten.
Ein gespannter Richter. Genosse Groth, Redacteur der Medlenburgischen Vollezeitung", stand am Montag vor der Straf kammer des Landgerichts Schwerin , die er gegen ein verurteilendes Erkenntnis des Schöffengerichts angerufen hatte. Den Vorfiz führte der Landgerichts- Direttor Schmidt. Groth Ichute diesen wegen Be fangenheit ab und fragte darauf: Darf ich die Gründe meines Ablehnungsgefirchs mitteilen? Vorsitzender: Das ist gar nicht nötig; die Gründe kenne ich schon. Der erste Grund ist, daß ich den Holst aus Wismar wegen Meineids zu Zuchthaus verurteilt habe, und der zweite ist, daß ich Sie selbst verurteilte.
Groth: Nein, meine Gründe sind ganz andre.