In dem Etat für Kamerun wird eine Summe von 300 000 dortigen Verhältnisse gegeben worden. Aber wir sind nicht davon| Kontrolle zu entgehen und für manche Dinge nicht verantworte Mart für die Vermehrung der Schuhtruppe gefordert.
Abg. Bebel( Soc.):
Die Ausgaben für die Kolonie Kamerun haben sich um mehr als 100 Bros. gesteigert, während früher die Kolonie als die beste galt. Die Nachtragsforderung bezieht sich ausschließlich auf die Vermehrung der Schutztruppe. In der Kommission ist diese Vermehrung nur mit ganz geringer Majorität angenommen worden. Es ist eine eigentümliche Erscheinung, daß eine gewaltige Steigerung in den Ausgaben einer Kolonie notwendig ist auf Grund von Ereignissen, die eigentlich überraschen müssen. Wir sind in Europa unsern Kolonien gegenüber in einer ungünstigen Lage. Was dort passiert, erfahren wir hier nur in den allerwenigsten Fällen. Die angenehmen Sachen werden möglichst rasch und in möglichst günstigem Lichte mitgeteilt und über alles, was unangenehm ist, wird nach Möglichkeit der Schleier des Geheimnisses gedeckt, damit es ja nicht in die Oeffentlichkeit kommt. Zweifellos sind aber dort Mißstände vorhanden. Wie ist es eigentlich zu erklären, daß in dieser Kolonie ganz im Gegensatz zu früher es so oft zu Aufständen kommt, die sich allem Anschein nach immer weiter ausgedehnt haben und schon so gefahrdrohender Natur geworden sind, daß man zeitweilig die ganze Kolonie für gefährdet erachtete und Störungen im Handels
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Der Nachtrag zum Kolonialetat wird gegen die Stimmen der Socialdemokraten und Freisinnigen bewilligt.
Es folgt die zweite Beratung des Gesezes, betr. die Unfall: fürsorge für Gefangene.
überzeugt worden, daß eine Vermehrung der Schußtruppe not- 1 gemacht zu werden, für die man jie paden könnte, wenn der wendig ist. Wenn der Regerhäuptling Rabbé eine so große Gefahr Geschäftsfis in Hamburg bliebe. Wenn man hier auf ähnliche für uns wäre, würde unfre kleine Schutztruppe doch nicht genügen. Dinge bei den Engländern verweist, dann erwidere ich, alle Ich verweise aber auf die unwidersprochen gebliebene Meldung der Kolonialpolitik ist eben Raubpolitik.( Bravo ! bei den SocialFranzosen, daß die Macht des Rahbés im Schwinden begriffen ist. demokraten.) Wie gefahrvoll unsre militärischen Expeditionen sind, geht aus dem Damit schließt die Diskussion. authentischen Bericht der„ Nordd. Allg. 3tg." über den Tod des Führers der Schutztruppe, des Lieutenant v. Queis , hervor. Er hatte feine Aufgabe zu einseitig militärisch aufgefaßt. Wir sind mit Bismard der Ansicht, daß der Kaufmann dem Soldaten vorangehen muß. Der Gouverneur, Herr v. Puttkamer , aber dreht diesen Spruch geradezu um. Herr v. Puttkamer hat in der Kommission ausdrücklich zugestanden, daß es unmöglich ist, Arbeiter zum Plantagenbau auf friedlichem Wege zu erlangen. Was ist denn das anders als versteckte Sklaverei? Das ist doch keine christliche Auffassung. Der Neger scheint mir überhaupt nicht zur Kulturarbeit geeignet zu sein. Jch wage die Behauptung, daß die wilden Völker um so rascher zu Grunde gehen, je schneller sie mit Stulturarbeit betraut werden. ich kann nur um Ablehnung der neuen Forderungen bitten.( Bustimmung links.) Abg. Graf Arnim( Rp.):
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Kolonialdirektor v. Buchka:
0721
Es liegen nur zwei Anträge des Abg. Röfice( wildlib.) vor, von denen der eine redaktioneller Natur ist, der andre eine Konsequenz früherer Beschlüsse ist.
Eine Debatte findet nicht statt.
Der Geseßentwurf wird mit den beiden vom Abg. Röside bes antragten Renderungen angenommen.
Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Präsident Graf Ballestrem: Ich schlage Ihnen vor, die nächste Sigung abzuhalten morgen, Donnerstag 1 Uhr mit folgender Tages ordnung: 1. Fortsetzung der dritten Beratung der lex Heinze in Berbindung mit den dazu gestellten Anträgen. Die Beratung wird fortgesetzt mit der nament
Abgeordnetenhaus.
68. Sigung vom 16. Mai, 1 hr. Am Ministertisch: Frhr. v. Hammerstein.
Auf der Tagesordnung steht die Beratung des Antrags der Abgg. v. Mendel- Steinfels und Frhin. v. Wangenheim( f.) betreffend den Kontrakt bruch ländlicher Arbeiter. Abg. v. Mendel- Steinfels( f.):
Herr Bebel bewegt sich in einem Widerspruch. Einmal nimmt verkehr an den Küstenorten verspürte. Das kann nicht von ungefähr er sich der Eingeborenen an, und auf der andren Seite will er teine lichen Abstimmung über den Antrag Heine( der Grobekommen. Es ist nicht möglich, daß ein Stamm, um, ich möchte Ausdehnung der militärischen Macht, weil er den Militarismus Unfugsparagraph ist nicht anwendbar auf fünstlerische, litterarische fagen, feiner Raubtiernatur Genüge zu thun, in unser Gebiet ein- fürchtet. Gerade das Militär dient aber zum Schuß der Ein- und Breßerzeugnisse). 2. Fortsetzung der dritten Beratung der bricht und dann die ganze übrige Bevölkerung, die schein geborenen. Den Herren ist es eben nicht recht zu machen. Ihr Novelle zur Gewerbeordnung.( Heiterfeit links.) 3. Fortsetzung bar mit dem Zustand der Dinge zufrieden war, in diefer Grundsatz ist: Je weniger Stolonien, desto besser. Da muß jede der dritten Beratung des Fleischbeschau- Gefeßes.( Große HeiterWeise aufzuregen vermag. Wenn das möglich ist, müssen Miß- Debatte fruchtlos bleiben. Redner wendet sich gegen die Kameruner feit links.) Gegen diesen Vorschlag erhebt sich kein Widerspruch... stände vorhanden sein, denn die Eingeborenen wiffen ja nur Landkouzeffionen, denen Herr Echarlach das Mäntelchen natio- die Tagesordnung steht fest. zu gut, welche Machtmittel die Europäer haben, um solche Aufstände naler Begeisterung umzuhängen versuchen. Unter vielen ScheinSchluß 5 Uhr. fofort niederzuschlagen. Hauptsächlich soll ja für die Bermehrung gründen werden Vorteile für das Reich geltend gemacht, die gar der Schußtruppen die sogenannte Arbeiterfrage in Betracht komment. nicht vorhanden seien. Die Gesellschaft, der die Konzession erteilt Die Kolonie tann selbstverständlich ohne Arbeiter für die Plantagen sei, laufe Gefahr, ganz in belgische Hände zu geraten; fie fornicht existieren. Werden diese Arbeiter aber durch äußerliche Macht- respondiere jezt schon französisch. hard und Zwangsmittel zu den Arbeiten herangezogen, so ist das der verkehrteste Weg, namentlich dann, wenn sie außerdem noch einer schlechteren Behandlung unterworfen werden. Dies scheint allerIch halte es für sehr unangebracht, wenn eine deutsche Solonial dings der Fall zu sein, nach allem, was man hört. Besonders wird gesellschaft französisch korrespondiert. Ich kann nur versichern, daß die getlagt, daß die Arbeiter unpassend und schlecht ernährt werden, Gesellschaft mit mir immer nur deutsch forrespondiert hat.( Heiterkeit!) wodurch allerlei Krankheiten bei ihnen veranlaßt werden. Französische Briefe hatte ich mir höflich aber bestimmt verbeten. Der Herr Engen Wolff hat im„ Berliner Tageblatt" berichtet, daß der Sitz der Gesellschaft ist statutengemäß Hamburg . Internationale Tod des Hauptmanns Couran auf einen Vorgang zurückzuführen ist, Tendenzen in ihr werde ich stets bekämpfen. Um unerwarteten Greigniffen Seit der Beratung des Antrags Gamp hat sich die Leutenot der allerdings auf die Behandlung der Arbeiter ein eigentümliches vorzubeugen der Aufstand der Afchantis an der Goldküfte ist für die noch erheblich verschlimmert, fie ist zu einer allgemeinen Kalamität Licht wirft. Der Hauptmann Couran brachte durch Vermittelung Engländer so ein unerwartetes Ereignis,- müssen wir eine starte für fleine und große Besizer geworden. Man sagt, die Landwirtschaft cines Häuptlings eine größere Zahl Arbeiter auf die Plantagen. Schugtruppe haben. Der Neger glaubt nur dann an die Größe und Macht solle die Löhne erhöhen, dann werde die Leutenot abnehmen. Die Bon diesen starb dann ein großer Teil infolge schlechter Ernährung. des deutschen Reichs, wenn sie ihm in Gestalt einer starten Schuh- Landwirtschaft hat das bereits gethan. Seit 40 Jahren find Sie haben Bei dem Versuch, neue Arbeiter zu holen, wurde Hauptmann Couran truppe entgegentritt. Sonst hält er den Moment für gekommen, das die Löhne in steigender Progression begriffen. von dem Häuptling zur Stede gestellt und auf einem Flucht- Joch der Weißen abzuschütteln. Unfre Ansicht, daß der Kolonie von sich in den Jahren von 1860-1898 vervierfacht, in den Die Industrie zahlt freilich versuch getötet. Wenn sich übrigens die Häuptlinge verpflichten, Rahbé Gefahren drohen, beruht auf amtlichen Berichten. Es ist nicht legten 10 Jahren verdreifacht. eine bestimmte Bahl von Arbeitern zu liefern, so ist das doch richtig, daß der Handel getötet wird, wo die Schußtruppe erscheint; noch höhere Löhne, sie kann das auch, weil sie beffer profperiert. mehr oder weniger ein Sklavereiverhältnis. In ein eigentümliches fie hat jest schon civilisatorisch gewirkt. Herr v. Queis hat der Die Landwirtschaft läßt sich mit der Industrie überhaupt nicht ver Licht kommt diese Vermehrung der Schußtruppe auch noch deshalb, Schuytruppe nie angehört; er stand im Civildienst der Kolonie gleichen. Wenn es der Socialdemokratie gelänge, weil sie bedingt wird dadurch, daß sich der Herr Kolonialdirektor Stamerun und überschritt seinen Auftrag, eine Unvorsichtigkeit, die er einen Streit bei günstiger Ernte zu provozieren, veranlaßt gesehen hat, an zwei große Gesellschaften ungeheure Ge- mit dem Tode büßte. fo wäre die Arbeit eines ganzen Jahrs verloren. biete in Kamerun auf dem Pachtwege abzutreten. Diese GesellAbg. Müller- Sagan( frf. Vp.) thi dir of Die größte Gefahr ist der dolose Kontrattbruch. Ein Kontrakt wird schaften haben natürlich ein großes Interesse an der Vermehrung widerspricht der Ansicht des Kolonialdirektors, daß die Vermehrung doch gemacht, um gehalten zu werden und im allgemeinen nennt man der Schuztruppe, damit sie in der Lage sind, die Kolonie so aus der Schugtruppe die Leutenot lindern könnte. Wo die Menschen Der Arbeiter, der kontrattbrüchig wird, kann schon in der Welt den Kontraktbrecher ehrlos. Mein Antrag will ihn bestrafen. zubeuten, wie sie es in ihrem Interesse für notwendig halten. Ein höherer Kultur mit tiefstehenden Naturvölkern zufammens Hauptbeteiligter dabei ist ja der bekannte Herr Dr. Scharlach, der stoßen, heute bestraft werden. Warum soll aber nicht der Arbeit werden die Tegtern dem Verderben preisgegeben. geber, der Agent, der Arbeitsgenosse, der den vielleicht unerfahrenen bereits den Beinamen des deutschen Cecil Rhodes hat, und diesen Seine Maßnahme der Berwaltung fann fte retten. Wie Ehrennamen vollauf verdient. Er hat es verstanden, Millionen in verheerend ist beispielsweise die Syphilis in Afrika , die hiermit verwirtschaftlichen Korporationen haben sich alle für eine landesArbeiter zum Kontraktbruch verleitet, bestraft werden? Die landfeine Tasche zu bringen, ohne sich um das Prosperin der Kolonien glichen in Europa harmlos ist. Es ist nicht richtig, daß wir grund gefegliche Regelung der Kontraktbruchfrage ausgesprochen. Ju Anhalt, viel zu kümmern. jäglich gegen Stolonien find. Wir haben für die Niederlassung in Die Schutztruppe wird oft zu Straferpeditionen benutzt. Dabei stiautschou gestimmt. Von den Tropenkolonien erwarten wir aller: 1. Reuß hat man die Klinke der Gesetzgebung bereits ergriffen, auch in geht man aber doch zu hart und rücksichtslos vor. So wird berichtet, dings tein heil für die Gesamtheit. Wenn Großkapitalisten ein Ber - Auch Preußen muß unbekümmert um das Schreien der Socialdemo Braunschweig und Mecklenburg ( Aha! links) macht man sich daran. daß bei einer Strafexpedition in der Südjee 60 Eingeborne getötet, gnügen darin finden, in den Tropenkolonien Unternehmungen 3 fraten vorgehen. Was will denn eigentlich die Socialdemokratie mit eine fleine Anzahl gefangen genommen und zahlreiche Häuser ein versuchen, so mögen sie es auf ihr eignes Risiko, aber nicht auf ihrem Schutz für den Arbeitgeber? Sonst lädt sie dem Arbeitgeäschert wurden. So werden solche Strafexpeditionen gehandhabt. Stosten der Gesamtheit der Steuerzahler thun. Wer Früchte Ich begreife es ja, wenn Wilde gegen Europäer fämpfen, daß fie sucht, muß auch Lasten tragen.( Sehr richtig! links). Wenn das geber alles llnrecht auf, das er gar nicht verdient, hier wiff Sontrattbruchs schützen. sie ihn vor Bestrafung des grausam dabei vorgehen und vor Mord und Raub nicht zurüid Großfapital in die Tropen geht, braucht man sich nicht zu wundern, durch den Kontraktbruch herbeigeführte ſittliche Verwirrung schreden, aber das sollte doch nicht auch die Kriegführung von weit dabei etwas Franzöfifch mit unterläuft( Seiterkeit). Europäern, von Christen sein. Wir wollen doch Civilisation unter fieht sie natürlich nicht. Machen wir den Gesezentwurf nicht in ben Wilden verbreiten, nur aus diesem Grunde ist ja nach seinen a) strun diesem Jahre, so werden wir im nächsten Frühjahr wiederum einen Erklärungen das Centrum für die Kolonialpolitik. Wenn die Leute Die Aeußerung des Kolonialdirektors war recht interessant. Er Stampf aller gegen alle entbrennen sehen. Ich bitte deshalb deu aber auf der einen Seite von dem chriftlichen Gott der Liebe erklärte die Aufstände mit dem Bestreben der Neger, das deutsche Minister, möglichst noch in dieser Session ein solches Gesetz vorzulegen. und Nachficht hören und damit vergleichen, wie auf eine Joch abzuschütteln. Wir haben ihnen das Joch auferlegt, und es ist( Beifall rechts.) Graufamkeit von ihrer Seite gleich zwei oder drei von der andern traurig, daß heute die Dinge in Stamerun so stehen, daß wir dort, Landwirtschaftsminister Frhr. v. Hammerstein: Ecite folgen, dann fann das nicht zur Verbreitung des Christentums, wo wir teine Schußtruppe haben, auch über feine Macht verfügen. Die Regierung erkennt den Notstand an. Auf Grund der Bes wie sie gewünscht wird, beitragen. Das also ist das Ergebnis unsrer Kolonisationsmethode. Nur ratungen des Landesökonomie- Stollegiums ist das landwirtschaftliche Uebrigens wird auch von verschiedenen Seiten behauptet, daß dort herrschen wir, wo unfre Macht und Gewalt Angst und Furcht Ministerium ebenfalls in eine Beratung eingetreten, die aber noch im Binnenlande auch ein schwunghafter Sklavenhandel betrieben unter den Regern verbreitet. Die Thatsache besteht, daß Zustände nicht abgeschloffen ist. Ich selbst würde ja auch wünschen, daß noch werde. In einer ganzen Reihe von Ortschaften werden nach den vorhanden sein müssen, die der eingeborenen Bevölkerung nicht zusagen, möglichst in diefen Jahre eine Vorlage über diesen Gegenstand gemacht Berichten Stlaven als Zahlungsmittel verwandt. Nachdem die Kolonie die ihr aufs tiefste verhaßt find. Sonst wären diese Aufstände unerklär- werden könnte. Indessen scheint mir wenig Aussicht dafür vorhanden zu nun bereits so lange Zeit unter deutscher Verwaltung steht, sollte lich. Auch die Reger versprigen nicht leichtfertig ihr Blut und schlagen ihr fein. Es werden zweifellos mehrere Wochen darüber vergehen, ehe die man doch annehmen, daß wenigstens, so weit der deutsche Einfluß Leben in die Schanze; sie müssen es schon der Mühe für wert halten. Verhandlungen abgeschlossen sind. Ob dann noch der Landtag beireicht, folche Zustände nicht mehr bestehen. Die Schußtruppe foll Herr v. Buchka meint, die Aufstände an der Küste feien mir eine fammen sein wird ober zusammen zu halten sein wird, erscheint mir mun dazu dienen, das Land zu„ pacifizieren". Ich habe aber gerade vorübergehende Erscheinung. Aber diese Gebiete find seit zweifelhaft. Bei der Schwierigkeit der Materie wird auch hier den Eindruck, daß je mehr wir kolonisieren, je weiter wir unsre 15 Jahren in unserm Besis, und noch ist unsre Herrschaft nicht im Haufe die Sache nicht so leicht zu verabschieden sein. Machtsphäre ausdehnen, desto unruhiger die Zustände in den Kolonien gesichert. Da ist es traurig genug, daß noch immer Aufstände Ich faun wiederholen, die Staatsregierung érkennt werden.( Sehr richtig! bei den Soc.) vorkommen. Es wird bestritten, daß die deutsche Kolonisation die Bedeutsamkeit der Frage in vollem Umfange an. Die Zwangsmittel anwendet. Andre Aeußerungen des Kolonialdirektors beteiligten Refforts arbeiten eifrig an der Lösung der schwierigen stehen aber damit in Widerspruch. Hat er nicht selbst die Plantagen Materie. Die hier geäußerten Wünsche werden Ich muß mich gegen den Vorwurf des Abg. Bebel verwahren, befizer aufgefordert, die Leute gut zu behandeln, sonst könne er für möglichste Berücksichtigung finden.( Beifall rechts.) Abg. Frißen( C.):
Kolonialdirektor v. Buchka:
Abg. Bebel( Soc.):
daß die Berichte über die Kolonien gefärbt seien. Ich habe mich nie nichts einstehen sa scheinen doch Zwangsmittel gebräuchlich zu
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Das ist im Munde eines Kulturmenschen ein
Die
gescheut, auch von ungünstigen Vorfällen in den Kolonien Mitteilung sein. Wer da weiß, wie die Arbeiter in manchen dunkeln Distrikten zu machen, um die Bitte um Vorschläge zur Abhilfe daran zu Deutschlands behandelt werden, der kann sich eine Vorstellung davon Auch wir stehen der Frage wohlwollend gegenüber. Die Arbeiter fnüpfen. Uebrigens würde mir eine solche Verschleierung auch gar machen, wie es in uniren Kolonien den schwarzen Arbeitern geht. not tanu nicht gemindert werden, wenn wir nicht ausländische Arbeiter nichts müßen, die Thatsachen würden dann durch unverantwortliche Dort heißt es: Der Himmel ist hoch und der Zar ist weit. zu uns hereinlassen. Die Regierung sollte sich auf den Boden der Berichterstatter doch bekannt werden. Die Unruhen im Hinterlande Der Herr Kolonialdirektor konnte nicht begreifen, warum ich die Resolution stellen, worin der Reichstag die unbedingte Zulassung der find gerade entstanden, weil die Schußtruppe zu flein und mit einer Vorkommnisse in der Südsee angeführt habe. Es sei doch meint fremdsprachigen Arbeiter fordert.( Beifall.) andren Aufgabe beschäftigt war. Die Eingeborenen, welche er erklärlich, daß wir es uns nicht gefallen laffen, wenn Abg. Gördeler( ff.): aber eine Macht nur respektieren, so lange sie dieselbe vor Deutsche ermordet würden und Rachemaßregeln all= Augen haben, wurden durch diese Entfernung der Schutztruppe verwendeten. Meine Fraktion stellt sich auf den Boden des Antrages anlaßt, das deutsche Joch abzuschütteln. böjes Wort. Ich begreife ja, wenn man nach Vergeltung von Mendel. Der grobe Unfug des Kontraktbrechens muß energisch Herr Bebel ist dann auf die Arbeiterfrage eingegangen. Auch strebt, daß man die Schuldigen ausfindig machen will, um sie zu eingedämmt werden. ich bin der Meinung, daß diese Frage nur zu lösen ist, wenn die bestrafen. Hier aber wird nicht erst gefragt: Wer war der Thäter? Abg. Dr. Hirsch( frf. Bp.): Arbeiter gut behandelt werden, und der Gouverneur wird seinen Sier genügt es, wenn man weiß. in welchem Ort und Bezirk die Glauben Sie doch nicht, daß Sie mit solchen Gesezen das Uebel Einfluß nach dieser Nichtung hin geltend machen. Wenn die Häupt- That vorgekommen ist, um den ganzen Bezirk zu verwüsten. Hier aus der Welt schaffen, das sie bekämpfen wollen. Je intensiver die linge die Arbeiter liefern, so geschieht das in der Weise, daß in wird nicht Vergeltung, sondern Stache geübt, der Männer. Frauen Landwirtschaft wird, umſomehr Arbeitskräfte braucht sie. Daher einer Ratsversammlung Angebot und Nachfrage durch den Häupt- und Kinder zum Opfer fallen. Das ist scheußlich und barbarisch. schreibt sich eine Urfache des Arbeitermangels. Warum hier dieſe ling geregelt wird. Jeder Arbeiter tritt feine Arbeit auf Grund( Beifall bei den Socialdemokraten.) Das find Maßregeln, die in Plötzlichkeit? Warum noch in dieser Session ein Gesez? Bir eines besonderen kontratts als freier Mann an. Von einer ihrer Brutalität die Wilden wieder brutalisieren. Gerade Sie, die sollten doch in Preußen auf die Vorgänge im Reich Rücksicht Silaverei kann also in keiner Weise die Rede sein. Im Binnen Sie die Kolonialpolitik verfechten, die Sie in ihr ein großes, gutes nehmen. Dort ist die gleiche Frage schon behandelt worden. Haben lande besteht die Sklaverei mur, soweit wir unsre Macht noch und schönes Werk erblicken, sollten sich über folche Ungeheuerlich Sie das Schicial der Buchthausvorlage schon vergessen, die ganz nicht ausgedehnt haben. Grade dieser Umstand aber spricht für die feiten empören, denn dadurch wird die Kolonialpolitik geschändet ähnliche Bestimmungen für die gewerblichen Arbeiter schaffen wollte, Rotwendigkeit der Bermehrung der Schustruppe. und gebrandmarkt.( Zustimmung bei den Socialdemokraten.) die Sie hier gegen die landwirtschaftlichen Arbeiter beantragen? Herr Bebel hat dann als Beispiel für die Härte der Straf- Herr v. Buchka meint, man solle die Südkamerun- Gesellschaft Die Strafandrohungen werden die Arbeiter- Laudflucht nur ver expeditionen auf eine Expedition in der Südsee verwiesen. Dort erst geit laffen. bevor man über sie furteile. Nim, die stärken. Mit dem Gesez arbeiten Sie der Social handelte es sich aber um die Ermordung deutscher Händler durch Herren haben icon Zeit gehabt, ein ausgezeichnetes Geschäft zu demokratie die Hände, denn es bera Wenn Sie ein Eingeborne. Um diese Ermordung zu rächen und vorzubeugen, daß machen. Herr Scharlach hat die Landkonzession für 18 Millionen größert die Erbitterung unter den Arbeitern. derartige Schandthaten sich wiederholten, war diese Expedition Frank an der Brüsseler Börse verhandelt und 11 Millionen Rein- folches Gesetz machen, müßte doch auch der Kontraktbruch nötig. Ich weiß nicht, wie die Sache anders gemacht gewinn dabei gemacht. Meint man etwa, daß Herr Echarlach das der Arbeitgeber bestraft werden.( Buruf rechts: Geschicht ja). Wo steht werden soll, wenn wir überhaupt unsere Autorität aufrecht erhalten gewonnene Geld dazu verwenden wird, das gepachtete Gebiet zu ver- das in dem Antrag? Wo wird der Arbeitgeber bestraft, der seinen Arbeiter bessern? Nicht einen roten heller wird er dafür ausgeben. unter Kontrattbruch auf die Straße fegt?( Unruhe rechts). Dietri Die Konzessionen an die Gesellschaften haben mit der Ver- Ich fürchte, der Herr wird sich sobald in Brüssel nicht wieder sehen minelle Bestrafung des Kontrattbruchs wider= mehrung der Schußtruppe nichts zu thun. Ich halte es für un lassen; er würde Gefahr laufen, verprügelt zu werden. Es ist ja spricht unserm ganzen Rechtssystem.( Unruhe rechts.) billig, diese Stonzeffionen jetzt schon zu verurteilen, bevor die ganz undenkbar. daß sich das Geld der Aktionäre in absehbarer wird sind gegen den Antrag. Wir bitten die Regierung, gründlich Stonzessionäre in der Lage gewesen sind, die Erfüllung der ihnen Beit verzinst. Die Leute, denen die Aktien angedreht worden sind, zu überlegen, ob sie doch nicht lieber auf die Einbringung einer dort gestellten großen Aufgaben auch nur zu beginnen. Schließlich sind eben betrogen. Unfrer Kolonialverwaltung gereicht es zum Vor- Vorlage verzichten will, die sich als ein Ausnahmegesek gegen möchte ich nur noch darauf verweisen, daß die Engländer in viel wurf, daß sie sich nicht besser vorgesehen hat, um solche Möglichkeiten die Zandarbeiter darstellt.( Beifall lints.) Heineren Kolonien bedeutend größere Schußtruppen zur Verfügung zu verhüten. Dem Kolontaldirektor ist die Sache ja gewiß sehr halten. Sie m unangenehm. Aber die Forderung, daß das Deutsche Reich, mur Abg. Dr. Eickhoff( frs. Bp.): damit es so aussieht, daß etwas geschieht, im Interesse dieser Ich stimme dem Kolonialdirektor darin bei, daß wir mit dem Gesellschaft 865 000 m. mehr für die Schußtruppe ausgiebt, ist Urteil über die Landkonzeffionen noch zurückhalten müssen. Er hat das stärkste, was der Boltsvertretung zugemutet werden kann. Herr uns immer mit Offenheit geantwortet, aber ich fürchte, daß er selber v. Buchla glaubt, internationale Tendenzen dieser Gesellschaft verüber vieles im Dunkeln gehalten wird. In der Kommission ist uns hüten zu können. Dann kommt er zu spät. Sie ist schon in auswärtigen von dem Gouverneur von Kamerun nähere Auskunft über die Händen. Die Herren haben das mit Absicht gethan, um der näheren
wollen.
in
Abg. Dippe( natl.) spricht sich für den Antrag aus.
Abg. Dr. Crüger( frf. Vp.):
Der Arbeiter, der den Kontrakt bricht, wird bestraft, der Arbeitgeber nicht. Da hilft alles Ableugnen nichts.( Unruhe rechts.) Es giebt Gutsbesiger, die noch nie über Arbeiternot zu flagen gehabt haben, wieder andre, die sehr darunter leiden. Aber ich gebe zu, es herrscht ein gewiffer Mangel an Arbeitskräften auf dem Lande. Woran liegt