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Wieviel Arbeitslose?

Amtlicher Schwindel mit Zahlen

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Die Steuerstatistik bringt es an den Tag

Das gleichgeschaltete Statistische Amt gibt| Reichsamt hat also die Wahl, ob es zugeben ohnehin spärlichen Wirtschaftskredite noch leihepapieren ab. Diesmal jedoch sind die sich alle erdenkliche Mühe, die Widersprüche will, daß die behauptete Abnahme der Arbeits- weiter verkürzt, wäre der Fall der Kurse noch Kurse der Rentenpapiere nicht nur nicht ge­zwischen seinen Arbeitslosenziffern und der losigkeit oder die behauptete Zunahme des heftiger. wirtschaftlichen Wirklichkeit wenigstens auf Arbeitseinkommens Schwindel ist. dem Papier aus der Welt zu schaffen. Deshalb

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hat sich das dem Statistischen Reichsamt unter­

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stellte Institut für Konjunkturforschung ent- Wankender Glaube

schlossen, die amtlichen Arbeitslosenziffern durch Zahlen über die Entwicklung des Arbeits­einkommens zu stützen.

In seinem Wochenbericht vom 6. September behauptet das Institut, daß in dem Maße, wie sich das Hitlerregime befestigt hat, das Ar­beitseinkommen gewachsen sei. Es sei vom 1. und 2. Vierteljahr 1933 um rund 1/2 Milliarde RM. gestiegen. Das ist erheblich mehr als in

Im letzten Wochenbericht der Berliner Handelsgesellschaft, einer der Berliner Groß­banken, wird diese auffallende Erscheinung zu erklären versucht. Die Bank kann ihre Meinung

stiegen, sondern gleichfalls gesunken.

Das Kursniveau der festverzinslichen sechsprozentigen Wertpapiere fiel von 79 Anfang August auf 77.9 Anfang September.

sinkende Kurse nicht offen aussprechen und überläßt es des- Auch dafür gibt der Bericht der Berliner Han­

halb ihren Kunden, zwischen den Zeilen zu lesen. Immerhin ist die Umschreibung deutlich genug. Es heißt in dem Bericht:

Die Wirtschaftsumstellung hat aus per­sönlichen oder sachlichen Anlässen das An­gebot am Effektenmarkt gesteigert ".

Die Herolde des Dritten Reiches hatten fei­erlich verkündet, daß der bloße Glaube an Hit­ler Wunder wirken würde, und daß dem enor­men Aufschwung der Seelen der Aufschwung der Wirtschaft folgen würde. Ein ziemlich zu­Mit anderen Worten: anstatt angeregt durch verlässiges Barometer für die Höhe des Ver­trauens der deutschen Unternehmer in die den erhofften Wirtschaftsaufschwung mehr Ak­- der gleichen Zeit der letzten Jahre, bedeutet Wunder wirkende Kraft der Hitlerschen Ar- tien zu kaufen, haben die Kapitalisten sich nach die also eine über das Saisonmäßige hinausgehende beitsbeschaffung sind die Kurse der Wert- Kräften bemüht, die Wertpapiere, die sie be­Steigerung." Vom 1. zum 2. Vierteljahr hat papiere. Da ergibt sich denn, daß die Ak- reits hatten, loszuwerden. Weiter heißt es: sich nach den Angaben des Instituts das Ar- tienkurse in Deutschland ständig sinken, wäh­beitseinkommen wie folgt erhöht: rend auf den großen Weltbörsen die Kurve der Aktienkurse im Steigen ist. In der Zeit von 12. August bis zum 9. September stieg der Ak­tienindex in London von 67. 5 auf 68, in Am­sterdam von 34.7 auf 38.9, in New York von 58.8 auf 59.8, in Zürich von 47.8 auf 48.7, dagegen sank der Aktienindex zur gleichen Zeit in Berlin von 29.4 auf 25.3.

1930 um 0.1 Milliarden Reichsmark 1931 0.2

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1932

0.3

99

1933

0.5

39

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Im letzten Vierteljahr 1932 betrug danach das Arbeitseinkommen 6.413 Millionen Mark, bis Ende des ersten Quartals 1933 war es auf 6000 Millionen gesunken und bis Ende Juni auf 6500 Der Aktienindex insgesamt sank von rund 68 Millionen Mark gestiegen. Seit Sommer 1929 Anfang August auf rund 65 Anfang September. Einige Berliner Banken haben wegen völli­

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sei das Arbeitseinkommen von einem Jahr zum

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53ma! Zuzugeben ist, daß das im Mittelpunkt der Rentenmarkterörterungen stehende kom­

delsgesellschaft eine Erklärung:

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Für 15 Francs monatlich stehen Ihnen 3000 moderne, deutsche Bücher zur Verfügung.

Deutsche Leihbücherei EDA 10, RUE BLANCHE( Trinité) munale Schuldenproblem durch psychologi­sche Antriebe allein nicht gelöst werden kann."

,, Nun wird vermutlich, jener Teil der Ka­pitalbildung, der sich über die Unternehmung vollzieht, noch erheblich durch die Notwen­digkeiten der Wirtschaftsanpassung bean­sprucht, auch ist möglich, daß die organi­sierte Arbeitsbeschaffung dann und wann Ankauf von Anleihepapieren zurück. Sie fürch­noch Reibungsverluste verursacht."

Die Art der Hitlerschen Arbeitsbeschaffung wirkt also auf das Anlage suchende Kapital nicht ermunternd, sondern abschreckend. Die Unternehmer glauben also nicht an den von Hitler versprochenen Aufstieg,

Die hoffnungslose Pleite der Kommunal­finanzen schreckt also die Kapitalisten vor dem

ten, daß sie die Leidtragenden des finanziellen Bankrotts der Kommunen sein werde, wie es die Anleihegläubiger einer Reihe deutscher Großstädte bereits geworden sind. Die Bemer­kung der Berliner Handelsgesellschaft ist aber anch eine schallende Ohrfeige für das Hitler­dieser einst ,, verjudeten" Bank eigentlich min­tadisa Im allgemeinen pflegt das Sinken der Ak- destens das Konzentrationslager verdient hätte. im Verlaufe der letzten vier Jahre gestiegen. gezwungen werden, auf der Börse zu inter- tienkurse vom Steigen der Rentenkurse Denn sie besagt, daß es auf die Dauer nicht Wenn das Arbeitseinkommen zwar unverhält- venieren, d. h. Aktien. die vom allzu tiefen begleitet zu sein. Die Kapitalisten, denen die damit getan ist, den Mangel an wirklichen Lei­nismäßig gewachsen ist, aber noch nicht die Sturz bedroht waren, aufzukaufen. Die amt- Anlage der Aktien zu riskant erscheint, wan- stungen mit Reklamegeschrei Höhe von 1932 erreicht habe, so liege das an lichen Börsenkurse sind frisiert; ohne die den dern zu den mit fester Verzinsung und Garan- oder mit Feuerwerk zu überblenden. den Sünden der früheren Regierung, die es Banken aufgezwungene Intervention, die die tien der öffentlichen Hand ausgestatteten An­

andern stets gesunken. Nur im zweiten Quartal ger Stockung des Börsengeschäfts ihren Be- weil sie den tatsächlichen Abstieg allzu deut- regime, für die die gleichgeschaltete Leitung des Jahres, in dem das Dritte Reich zum Aus- trieb eingestellt. Man muß auch berücksichtigen, lich vor Augen sehen. bruch gekommen war, sei es zum erstenmal daß die Großbanken von der Reichsregierung

verschuldet haben ,,, daß in der zweiten Hälfte

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des Jahres 1932. die Löhne und Gehälter

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noch gesenkt wurden."

Die vom Institut behaupteten Ziffern des

Arbeitseinkommens sollen die Besserung der

Hitler, der Märtyrer

zu übertönen,

Mercaton.

Zeit seiner Haft wurden die Spaziergänge in der Regel durch viele Besuche unterbrochen, die sich oft bis zur Mittagszeit und darüber hindehnten. Die Einnahme des Mittagessens ver­

Konjunktur beweisen und einen indirekten Be- wie er von republikanischen Schergen mißhandelt wurde einigte Hitler dann wieder mit seinen Getreuen

weis für die Richtigkeit der allseitig mit Skep­

sis betrachteten Arbeitslosenstatistik liefern,

Die Behauptung, daß das Arbeltseinkom­men gewachsen sei, stimmt aber mit der Statistik der Steuereinnahmen nicht überein, schen Reichsamt herausgegebenen Zeitschrift die im zweiten Augustheft der vom Statisti­Wirtschaft und Statistik" enthalten ist. Da­nach betrug die Einnahme an Lohnsteuer im zweiten Vierteljahr in tausend Mark:

1931:

282.2

196.7

1932: 1933: 182.4

Nach der amtlichen Statistik betrug die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten

zu längerem Beisammensein im Tagesraum. Die­

Das war Hitlers Martyrium! Eine Som­Bibliothek mit den auserlesensten Büchern, merfrische, um die mancher arme Teufel

as olen mode o

Nach dem Münchener Bürgerbräu-[ schichte unterhielt, zog sich Hitler in der Re- ser hatte durch Anbringung einer Uhr und von putsch im Jahre 1923 wurde Hitler in gel auf seine inzwischen durch Gefängnissträf- eingerahmten Kunstblättern ein freundliches der Festung zu Landsberg a. L. gefangen linge gerichtete Stube zurück und vertiefte sich Aussehen gewonnen... Die Post brachte Briefe gesetzt, und die braunen Byzantiner von gesetzt, und die braunen Byzantiner von in das Studium politischer, wissenschaftlicher und Zusendungen . ein Martyrium ihres Führers und Helden meist Geschenken von Freunden und Verehrern, im Dritten Reich sonstwas geben würde. heute dichten diese Festungszeit gern in und belletristischer Werke. Eine reichhaltige um. Jetzt hat der SS.- Sturmführer Otto stand Ihm dabei zur Verfügung. Im Laufe der Wie würde man einen Krieger nennen, Lurker im Verlag E. S. Mittler und Haftzelt hatte seine Bücherei eine erhebliche dem einst sein sieghaffer Gegner groß­Sohn, Berlin, ein Buch erscheinen lassen. Bereicherung erfahren und nahm den größten mütig Leben und Freiheit schenkte, und betitelt:, Hitler hinter Festungs- Teil seiner mit hübschen Bildern und Blumen der zum Dank dafür, sobald er selbst im mauern". Er, der damals Strafanstalts- geschmückten Stube ein. Vorteil ist, diesen Gegner von entmensch­wachtmeister in Landsberg war, kennt Später folgte dann ein mehr oder minder ten Knechten prügeln, peinigen, foltern, Hitlers Festungszeit aus eigener Anschau- kurzer Spaziergang im Festungsgarten, wobei in den Dreck treten und endlich erschla­ung, und man darf ihm Wort für Wort sich Hitler mit seinen Freunden über die po- gen läßt? Einen feigen Lumpen, einen glauben, wenn er schildert, wie hart der litischen Aussichten unterhielt, den Turnübun- blutigen Schuft würde man ihn nennen, gewissenlose Aufwiegler, der Hunderte in gen seiner Mitgefangenen zusah oder den Fort- dem kein anständiger Mensch mehr die Ende Juni 1933: 4,856.942 das unsinnige Blutvergießen eines aus- schritt der Gartenanlage besichtigte, zuweilen Hand geben sollte! Aber auch wir werden daraus zu ler­Es ergibt sich also der merkwürdige Wider- sichtslosen Putschs trieb, gestraft wurde. auch in der Sonne sitzend in einem Buche las. Häufig war ein kleiner Kreis um ihn versam- nen haben, wie man gemeingefährliche po­spruch, daß zur gleichen Zeit die Arbeitslosig- So erging es dem Märtyrer" in der melt, mit dem er sich in seiner freundlichen Art litische Verbrecher in Zukunft zu behan­keit gesunken ist oder, was dasselbe bedeutet, Haft: nebild, go16 lebhaft unterhielt. Hauptsächlich in der ersten deln hat! die Zahl der Beschäftigten zugenommen und trotzdem die Lohnsteuereinnahme ab­,, Nach gemeinsam mit den Mitgefangenen genommen hat. Das Sinken des Lohnsteuer- eingenommene Frühstück, währenddessen er aufkommens ist zwar kein schlüssiger Beweis sich meist über Fragen der Kunst und Ge­dafür, daß die amtliche Arbeitslosenstatistik gefälscht und daß die Arbeitslosigkeit tatsäch­lich gestiegen und nicht, wie amtlich behauptet wird, gesunken ist.

Arbeitslosen:

Ende Juni 1932: 5,475.778

Wenn aber bei zunehmender Beschäftigung gleichzeitig der Ertrag der Lohnsteuer ge­ringer geworden ist, dann muß eine Sen­kung des Lohneinkommens stattgefunden haben.

Ist die Steuerstatistik richtig, dann muß ent­weder die Arbeitslosenstatistik oder die Lohn­statistik falsch, aber sie können nicht beide zugleich richtig sein.

In der Zeit vom 1. zum 2. Vierteljahr 1933 sanken die Arbeitslosenziffern von 5,598.850 auf 4,856.942, also um rund 700.000. Die Lohn­steuer beträgt nominal 10 Prozent, unter Be­rücksichtigung des steuerfreien Einkommens und der Abzüge rund 5 Prozent. Nimmt man ein Durchschnittseinkommen von 1200 Mark im Jahre oder 300 Mark im Vierteljahr an, dann müßte in dieser Zeit die Lohnsteuereinnahme um 10.5 Millionen Mark zugenommen haben. Tatsächlich ist sie aber in diesem Zeitraum nur von 182.2 auf 184.4 Millionen Mark gestiegen, also um ganze 200.000 Mark. Daraus ergibt

sich klar und deutlich, daß entweder die Arbeits­

losigkeit zugenommen, oder daß das Arbeits­

memorate odco / / maria Propaganda!

einkommen nicht nur nicht über das saison- So büßte" Hitler nach dem Müchner

mäßige Maß hinaus zugenommen, sondern weit Bürgerbräuputsch im Jahre 1923 seine dahinter zurückgeblieben ist. Das Statistische

Blutschuld

Ungehängt."

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In der von dem Abgeordneten von Leers

Propaganda! geschriebenen Broschüre Juden sehen dich an"

150.000 Versammlungen .

Göbbels verordnet:

Am 1. Oktober Erntedankfest agrarisches Gegenstück zum 1. Mai. Göbbels verordnet:

als

Ab 1. Oktober 150.000( einhundertfünf­zigtausend) Versammlungen zur Propa­ganda der NSDAP.

reiht sich Menschenbild an Menschenbild, und jede Unterschrift ist eine offene Mordhetze. Die dem Mordstrahl schon zum Opfer fielen, wer­der noch im Grab bespien. Rosa Luxemburg - ,, gerichtet", Karl Liebknecht- ,, erschossen", Erzberger ,, endlich gerichtet".

Und in der Reihe der lebenden Lügen­Juden" taucht ein Kopf auf mit gütigen Augen, mit einer hohen, klugen Stirn. Darunter steht noch ungehängt", und wie ein blutiger Einhundertfünfzigtausend Ansprachen Schleler liegt es über dem Bild, über der der Vorsitzenden und einhundertfünfzig- schändlichen Unterschrift. Kugeln aus der Büch­tausend Reden der Referenten sind zu- se eines gekauften Lumpen löschten das klare sammen dreimalhunderttausend Licht dieses Geistes aus. Der da im Bild ge­zeigt wird, hieß Theodor Lessing. Reden.

Die Propagandawut überschlägt sich. Der Hunger des Volkes, der Mißerfolg auf allen Gebieten soll aus der Welt geredet werden!

Dreihunderttausend Reden und kein

Widerspruch erlaubt!

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Dennoch der Tag wird kommen, an dem die Stimme des Volkes den Göbbels mitsamt seinen 300.000 dressier­ten Schwätzern zum Schweigen bringen wird.

Noch kreischen sie, die heute oben stehen. Aber schon grollt es in der Tiefe!

Und das gleiche Wort ungehängt", die gleichen Zeichen der braunen Verbrecherschrift

stehen auch unter dem Bild Albert Ein­steins. Die

Presse des Dritten Reiches höhnt aber über die Freunde, die sich um das Leben Ein­steins besorgt zeigen. haddon

Die Dinte wider das Blut

Vom Geheimen Staatspolizeiamt für den Bereich des Landes Preußen ist beschlagnahmt und eingezogen worden: Artur Sünder. Die Dinte wider das Blut" von Hans Reimann.