laiJs übers Ohr zu hauen und hauptsächlichihm hat es Deutschland zu verdanken, daß überdie Geschicke des deutschen Volkes ein sogenannter Völkerbund mitzuentscheiden sich erfrechen darf. Ein Völkerbund, besser gesagt:„Völkerhund, In dem Vertreter von ehemaligenVe r b r ech e r kolon ien und Negerstaaten neben Abgesandten des Weltjudentums die größte Rolle spielen. Wir Deutschenhalten es noch immer mit dem Wort:„Sage mir, mit wem Du umgehst, und Ichwerde Dir sagen, wer Du bist!-Der sogenannte Völkerbund war das Instrument des Herrn Briand; wenn er also seinenLieblingsumgang mit Vertretern von minderwertigen Rassen und Völkern dritter Klassehatte, dann wissen wir, wie er selber einzuschätzen war."Das ist nur eine kleine Blütenlese. Mankönnte noch unzählige gleichartige Acuße-rungen dieser schönen Seele hinzufügen. So,daß er einmal— es war noch im vorigen Jahrein einer Versammlungsrede im Berliner Lustgarten— stolz verkündete;„Wenn wir Nationalsozialisten erst die Regierung unseresdeutschen Vaterlandes bilden, dann wird auchder Genfer Spuk bald aufgehörthaben. Vorbei wird es sein mit diesem ganzenwiderlichen Brei von Ratssitzungen, Kommissionsberatungen und Abrüstungskopferenzen.Wir Nationalsozialisten werden dort auftreten,wie es sich für deutsche Männer gehört: Wirwerden unser einfaches gutes Recht fordernund es uns nehmen! Ich sehe schon, wie dieHandlanger der französischen Erpresserpolitik,die Krämer und Feilscher, diese Geschäftemacher Alljudas schreckensbleich zusammenfahren werden,wenn erst wieder eine harte deutscheFaust auf den Tisch schlägtund diesen Abgesandten von Schibcria undsonstigen Verbrecher-Negerkolonien zeigt, daßdas deutsche Volk wieder erwacht ist und jetzteinen Führer hat, der nicht mehr mit sichspassen läßt!"Nun ist er selber zu den„Verbrecherkolo-nien" gefahren, in die er gehörte, wenn sie eswirklich wären. Aber keiner, der an das Wortdenkt,„Sage mir mit wem du umgehst undich sage dir, wer du bist", wird sich mit einemGöbbels abgeben wollen.Peinltdier StartPropagandaminister Göbbels Ist keinePropaganda.Die Weltpresse in Genf hat den TeutonenGöbbels unter die Lupe genommen. Sie isterstaunt-- und lächelt Ironisch. Der Jda-tin" gibt dem allgemeinen Empfinden wie folgtAusdruck:„Er Ist gar nicht schön, der Herr Göbbels,und dieser Propagandamlnister macht mit seiner Person gewiß keine Propaganda für diearische Rasse, zu deren reinsten er gehörenwilL Schwächlich, mit abstehenden Obren, hater das armselige Aussehen mißratener Geschöpfe. Dazu war sein Kommen und Gebenwirklich nicht triumphal. Fürchtete er Zwischenfälle? Das ist wahrscheinlich, denn erlief im Laufschritt durch die Vorhalle, umgebenvon einem halben Dutzend, Leibgarde, die Ihnbis zum Delegierteneingang begleitete. Geschwind begab er sich auf seinen Sitz, wo erdas Unglück hatte, den australischen Groß-rabbiner, den einzigen jüdischen Geistlichen,der der Versammlung angehört, zum unmittelbaren Vordermann zu haben. Nach der Sitzung blieb er, nachdem alle Delegierten denSaal verlassen hatten, noch gute zehn Minuten sitzen, ofienbar in der Hoffnung, daß dasPublikum des Wartens müde werden und Ihnunbehelligt gehen lassen werde.-Die itranneMordbestie rast weiterGenosseSolmitz tot!Ein Opfer der braunen Mordregierung.Ejper amtlichen Nachricht zufolge bat sichder Redakteur des Lübecker„Volksboten",Gen. Dr. Solmitz, in einem unbewachtenAugenblick in seiner Gefängniszelle erhängtDa für den lebensfrohen jungen Kämpfer ansich nicht der geringste Grund vorlag, sichdas Leben zu nehmen, ist diese amtliche Nachricht eine furchtbare Selbstanklage. Wie mußSolmitz mi Behandelt worden sein, wenn ersich ans Verzweiflung das Leben nahm! Jedoch spricht efne viel größere Wahrscheinlichkeit dafür, daß auch hier, wie in vielen anderen Fällen, Setostmord nur vorgetäuschtwurde, um einen im Gefängnis an einem wehrlosen Gefangenen verübten Mord vor denAugen der Welt zu verbergen.Gen. Dr. Solmitz gehörte zum bestenNachwuchs der deutschen sozialdemokratischen Journalistik. Daß er auch in gefährlicherZeit zu seiner Ueherzengung stand, mehrtenur den Haß seiner Verfolger. Sehr baldfolgte er seinem Kollegen Dr. Leber in dasGefängnis und grauenvolle Nachrichten überdie Behandlung, die sie dort erfuhren, wurdenkolportiert. Diese Nachrichten haben jetztdurch die amtliche Meldung ihre traurige Bestätigung gefunden.Die Zahl der Opfer wächst Aber eskommt noch einmal anders— und Solmitz sollnicht vergessen sein!In Dresden starb plötzlich der frühere Geschäftsführer unseres Parteiorgans, der„Voiks-zeitung", Genosse Lorenz, ein treuer, umden Aufstieg der Parteipresse verdienter Genosse. Ein Herzschlag, die Folge der aufregenden Verfolgungen, denen er und seine Familieausgesetzt waren, hat dem Leben des bis dahin kerngesunden Fünfzigers ein Ende bereitetAudi Eugen FritsdiermordetVor etwa 14 Tagen kam die Meldung,daß unser Partelredakteur und Parteivorsitzender von Plauen, Eugen Frltsch,im Konzentrationslager Burg Hohnsteinermordet worden sei.Die nationalsozialistischen Zeitungenbrachten dann Berichte, In denen behauptet wurde, daß Fritsch in dem Lager Hohnstein aus beträchtlicher Höhe abgesprungen sei, in der olfenkundigen Absicht—nach der Tschechoslowakei zu fliehen! Beidem Sprunge hätte er sich aber Verietznn-gen zugezogen und habe sich daraufhin inschwerverletztem Zustande den Polizeibehörden gestellt Die Polizei habe Fritschdann wieder dem KonzentrationslagerHohnstein zugeführt, wo er an den Folgender Verletzungen, die er bei dem Absprunge erlitten habe, verschieden sei. Ein bürgerliches Organ, die„ObererzgebirgischeZeitung" schreibt nun, daß Fritsch aneinem„Schiaganfaii" gestorben sei.Die Wahrheit ist, daß die braunenMordbestien Eugen Fritschkaltblütig abgeschlachtet haben. Man hat ihn so zerschiagen, daß erschwere innere Verletzungen erlitt, dannhat man ihn von der Umfassungsmauerder Burg Hohnstein heruntergestürzt, umso einen Fluchtversuch vorzutäuschen undeine Erklärung für die inneren Verletzungen zu haben.Man denke: Die Polizei gibt selbst zu,daß die Verletzungen Fritschs sehr schwergewesen seien, als man ihn angeblich auffand oder er sich selber gestellt hatte. Anstatt den Todkranken nun aber sofort inein K�nkenhaus zu überführen, hat manihn— eine tolle Roheit— wieder ins Konzentrationslager geschafft, wo wederAerzte noch Operationseinrichtungen vorhanden sind. Dort Ist er dann gestorben.Hitlers Banditen haben ihn, den tapferenSozialisten, zur Strecke gebracht. Dievogtiändischen Arbeiter, wo Fritsch großeVerehrung genoß, werden mit zusammengebissenen Zähnen an ihn denken. UndanseineMörder!5 JahreGefängniswegen Beleidigung desNürnberger ParteitagsDas Chemnitzer Naziblatt teilt„in aDerKürze" mit:Vor einem Berliner Schnellgericht wurde der 54jähr!ge Packer Johannes Gom-raert wegen Beschimpfung des Nürnberger Reichsparteitages zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt.Das Wundervon OstpreußenWie Kodi die Arbeitslosigkeit weghextEs hat Leute gegeben, die bei derDurchführung der Arbeitsbeschaffungsak-tion in Ostpreußen erstaunt aufgehorchthaben. Nach dem Rezept des Gauleitersder NSDAP, und Oberpräsidenten der Provinz, Herrn Koch, müßte es möglich sein,überall Hunderttausende in Arbeit zu bringen.Was hat Herr Koch getan? Ostpreußen mit seinen unbebauten Landflächen, unkultivierten Mooren, nichtentwässerten Wäldern und krummen Bächlein gibt vielen weitgehendste Beschäftigungsmöglichkeiten. Herr Koch hat vondieser Möglichkeit Gebrauch gemacht Aufseinen Befehl mußte das Arbeitsamt ineiner bestimmten Zeit derartige Arbeits-projekte ausfindig machen, Arbeitskolonnen zusammenstellen und diese in die entferntesten Winkel Ostpreußens verschik-kernDiese Arbeiten haben fast gar keinenoder nur geringen produktiven WertEs ist für die Bodenkultur völlig gleichbleibend, ob ein unbedeutender Bachkrumm oder gerade durch die Landschaftfließt. Man kann hier nicht von Flußregulierungen sprechen, weil diese„Flüsse"weder schiffbar noch sonst industriell verwertbar sind, Auch die Arbeit in den Forsten ist völlig überflüssig und dient wirklich nur zur Beschäftigung der Arbeitslosen.Alles das wäre erträglich, wenn durchdiese Arbeitsbeschaffung ein Weg gefunden wäre, den Arbeitslosen ausreichendeLöhne zu zahlen und ihnen dadurch eineExistenzmöglichkeit zu schaffen. Das istaber keineswegs der Fall. Die Finanzierung der Arbeitsprojekte geht in folgendeiWeise vor sich. Die Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherung zahlt auf demWege des verstärkten Förderungsschutzes 3,50. Die Gemeinden oder Forstverwaltungen, in deren Bereich das Arbeitsprojekt durchgeführt wird, sind verpflichtet, RM. 1.— zuzuzahlen. Die Arbeit wirdan bestimmte Firmen vergeben, die fürdiese RM. 4.50 die Entlohnung der Arbei-der Aufseher und die Beschaffung derArbeitsmaterialien übernehmen muß.Grundsätzlich erhält der verheiratete Arbeitslose 40 Pfg. die Stunde, der Unverheiratete 36 Pfg. die Stunde. Alle bestehenden Tiefbauarbeiter-Tarife sinddurch eine Verfügung des Treuhändersfür Ostpreußen außer Kraft gesetzt worden. in der Regel soll 40 Stunden dieWoche gearbeitet werden. In dieserGrundregelung gibt es Variationen, bei derFestsetzung der Arbeitszeit und des Arbeitslohnes. Teilweise wird die Arbeitszeit bis auf 48 Stunden und der Arbeitslohn bis auf 45 Pfg. die Stunde überschritten.Der Arbeiter kann bestenfalls 19.20RM. die Woche verdienen.Außerdem erhält die Familie pro Kopfeine Sonderzulage von RM. 1.50 proWoche. Es hat den Anschein, als ob dieseEntlohnung dem üblichen Einkommeneines schlecht bezahlten Arbeiters entspricht Tatsächlich liegen die Dinge nochwesentlich anders. Der Arbeiter ist injedem Falle gezwungen, einen doppeltenHaushalt zu führen. Die Arbeitenden sindin der Provinz in Arbeitslagern zusammengefaßt Die Beköstigung übernimmtdas Lager. In einzelnen, Fällen wird fürdie Beköstigung ein Zuschuß von 3.— RM.die Woche an Verheiratete gewährt DieUnverheirateten haben die gesamte Beköstigung selbst zu tragen. Sie entsprichtpro Woche einem Aufwand von etwa 5bis 6 RM. Dann werden dem Arbeiteretwa 2 RM. pro Woche für Sozialabgaben abgezogen.Verweigert er diese Arbeit, ist er vonjeder Arbeitslosenunterstützung, Wohlfahrtsunterstützung und Arbeitsvermittlungausgeschlossen. Nur über sechzigjährige Arbeiter sind von dieser Arbeit befreit Eins muß bei der Entlohnung nochbesonders hervorgehoben werden. Bisher völlig ungeklärt ist die Bezahlung vonRegentagen. In verschiedenen Lagern werden die Regentage ganz vomLohne abgezogen, in andern zu 50 Prozent und in weiteren hat man sie wiedervöllig bezahlt Dafür sollen die Regentage entweder nachgearbeitet werdenoder es wird eine Beschäftigung gefunden,die dem Arbeiter die Möglichkeit untätigzu sein, nimmtEs ist vorgekommen, daß unverheiratete Arbeiter mit einem Pfennig Bar-verdienst nach Hause gekommen sind.Interessant sind die Auswirkungen dieser Arbeitsbeschaffung nicht nur für dieHauswirte; auch das Kleingewerbe undder kleine Handel hat seine helle Freudedran. Aus Königsberg sind etwa 25.000Arbeitslose in die Provinz vermittelt worden. Es ist nur zu erklärlich, daß Bäcker,Schuster, Fleischer und andere„lebenswichtige" Betriebe diesen Bevölkerungsschwund empfindUch in ihrem Warenumsatz merken.Sisyphusarbeit als Lebensinhalt istauch für einen Menschen mit Stahltrossen statt Nerven eine seelische Belastung, die für die Dauer unerträglich ist.Verstärkt wird diese Qual durch das Arbeitsmilieu, die Art der Unterbringung unddurch die Arbeitsmethoden. Die Unterbringung der Arbeltenden ist je nach denMöglichkeiten verschieden. Teilweisewohnen sie in Baracken, in Scheunen,leerstehenden Insthäusern, Eisenbahnwag-gons und in den leerstehenden Tanzsälender Gasthäuser.Betten gibt es nirgends.Ueberall dienen entweder einfache Strohlager oder Bretterverschläge mit Strohsäcken als Lagerstätten. Die Regentageund zunehmende Wetterverschlechterungmachen sich heute bereits außerordentlich bemerkbar. Selbst Menschen, die kul-tureü wenig Ansprüche zu stellen gewohnt waren, sind über die Primitivitätdieser Zustände erschreckt Die Arbeitkann in den meisten FäUen erst in ein-bis zweistündiger Marschzeit erreichtwerden. Bei schlechtem Wetter werdendie Arbeiter mehrmals naß und wiedertrocken, ehe sie die Arbeitsstelle erreichthaben. Der Arbeitsweg wird im übrigennicht als Arbeitszeit gerechnet Zur Aufheiterung der Stimmung dürfen diese Proleten morgens vor Beginn des Marscheszur Fahnenparade antreten. DasselbeSchauspiel wiederholt sich abends beimFahneneinholen. Es gibt nur wenigeAengstliche, die der Fahne des Wiederaufbaus noch den schuldigen Respekt durchHandaufheben entgegenbringen. Auch dasAbsingen nationaler Lieder hebt in keinerWeise die vorhandene Resignation. Resignation ist z. Zt das HervorstechendsteMerkmal der Lagerstimmung. Jedes Rebellieren wird noch niedergehalten mitdem Hinweis auf Konzentrationslager undandere nationale Volkserziehungsstätten-Ohne Rücksicht auf Beruf und Alterist der Versuch unternommen, d i eFrauen in ein Arbeitsverhältnis zübringen. Dabei hat man zwei Wege eingeschlagen. Die Frauen werden entwederals Landhelfer an bäuerliche Betriebe vermittelt oder sie werden durch den Frauenvolksdienst zusammengefaßt und mit Näb-und Flickarbeiten für die Freiwilligen derArbeitsdienstlager beschäftigt Die Landhelfer müssen sechsmonatige Verträge abschließen. Sie erhalten12 bis 15 RM. den Monat und das Essenund müssen dafür alle vorkommendenLandarbeiten erledigen. Aus den einzelnen Dörfern ebenfalls zu Arbeitslagernzusammengefaßt erleben sie dasselbeSchicksal wie ihre männlichen Kollegen-Die im Frauenvolksdienst Beschäftigtenerhalten das Frühstück und Mittagessenund 90 Pfg. pro Tag. Von diesem Geldhaben sie Wohnung und sonstigen Lebensunterhalt zu bezahlen. In schwierige0Fällen zahlt das Wohlfahrtsamt einenWohnungszuschuß.Alle Erfahrungen beweisen, daß dasArbeitsbeschaffungsprogramm nach jederRichtung hin eine verfehlte undunüberlegte Sache ist