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Yerabatur Neuer

Redaktion und Verlag: Karlsbad , Haus Graphia"

Tel. 1081

Preis der Einzelnummer 1.40

Im Ausland 2-)

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Bulgarien

Lew

8.­

Danzig

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Lew. 96.­Guld

3.60

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Mk. 3.­

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Finnland

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Frankreich

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d. sh. Holland

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2.64 48.­1.50 Frs. 18.­4.­0.15 Gid 1.10

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4.­1.80

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Jugoslawien.

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Lettland

().19

usted

Vorwärts

Sozialdemokratisches Wochenblatt

Nr. 27

Sonntag, 17. Dez. 1933 Bezugspreis im Quarta. 18.­

( Im Ausland 24.­

Auslandspreise

Palästina

cinzelnumm vierteljährl. Litauen

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B. Frs. 2. ­

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Norwegen. Oesterreich.

Ki

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Schill

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Polen.

Zloty 0.50 Zloty 6.­

Portugal

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10.­

Lei

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Saargebiet

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1.50

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Schweden.

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Kr

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Spanien Ungarn. USA..

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diez de foil ind

Kampf der Kriegsgefahe!

Ein Mahnwort an alle Friedensfreunde der Welt!

Kann Hitler das außenpolitische Spiel, aus diesem vergifteten Boden wächst das er jetzt spielt, gewinnen? Unmöglich neue Kriegsgefahr.

Görings Weihnachts- Amnestie

brauchen uns

teidigen, wir wollten den Krieg. Wir wol­len den Krieg nicht, wir wollen ihn ver­hindern um der Menschheit und um des deutschen Volkes willen, und dar­um bekämpfen wir das heutige deutsche Regime. Das deutsche Volk kann den Frie­den und sich selber nur dadurch retten, daß es sich von diesem Regime befreit.

Hitler sagt jetzt, daß nur ein Wahn- von diesem Wahnsinnigen ebensowenig sinniger den Krieg wollen kann. Da- regieren lassen wollen, wie sie sich von ist, über die Tatsache eines Anfangs­mit hat er recht, Aber dann hat ein Wahn- Wilhelm II. regieren ließ. erfolges hinwegzusehen. Indem er den Was hat Hitler erreicht? Er hat er- sinniger das Buch Mein Kampf" geschrie­Wir Sozialdemokraten Völkerbund und die Abrüstungskonferenz reicht, daß er bis auf weiteres ungestört ben, dann hat ein Wahnsinniger den vier­verlicẞ, hat er eine Tat gesetzt, die auf rüsten kann. Er hat erreicht, daß seine zehnjährigen Vernichtungskampf gegen die vor Menschen gesunden Verstandes nicht der anderen Seite keine Gegenaktion aus- Agenten im Saargebiet , in Danzig, in sozialdemokratische Friedenspolitik ge- gegen den hirnverbrannten Vorwurf ver­löste. sondern nur Entsetzen und Verwir­rung hervorrief. Unbekümmert um die Bestimmungen des Friedensvertrages rü­stet er auf: niemand hindert ihn daran, niemand wagt auch nur die Tatsache jer fortgesetzten Aufrüstung offiziell zu kon­statieren Die diplomatische Aktion zum Schutze Oesterreichs ist längst versandet. die Regierung Dollfuß ist im Kampf gegen die Berliner Gleichschalter ganz auf sich selber angewiesen, wenn ihr nicht Italien hilft. In den Gebieten, die dem Völker­bund unterstehen , in Danzig und an der Saar, macht sich der braune Terror breit: niemand glaubt, daß der Völkerbund wil­iens und imstande sei, ihm wirksam ent­ gegenzutreten .

Hitler handelt, während die anderen beraten.

Frankreich sieht die Gefahr, in der es sich befindet, Es weiß, daß diese Gefahr nicht unmittelbar droht, aber daẞ sie mit jedem Tage wächst. Frankreich sucht eine möglichst breite Front der Gegner der deutschen Aufrüstung zu bil­den, um entweder durch Druck und Dro­hung die weitere militärische Stärkung Deutschlands zu verhindern, oder doch für alle Fälle bereit zu sein.

Eine Zeitlang schien es, als ob ein neuer Weltbund mit Frankreich an der Spitze in Bildung begriffen sei. Heute kann Frankreich mit Sicherheit nur auf Belgien und die Kleine Entente rechnen. Polen, das grollend zusah, wie der französische Bundesgenosse mit Hit­ler, Mussolini und MacDonald den sagen­haften Viererpakt schloß, legt Wert auf die demonstrative Bekundung der Tat­sache, daß es auch seine eigenen Wege gehen kann. Italien, das für Juden­hetzen kein Verständnis hat und in der Anschlußfrage Deutschlands Gegner ist, leistet in den Fragen des Völkerbundes und der Aufrüstung der Hitlerregierung Sekundantendienste. England drängt Frankreich zu Sonderverhandlungen mit Hitler. Frankreich kann sich des Druckes nur erwehren , indem es in London feier­lich anfragt, wie man sich dort solche Verhandlungen denkt.

BERT

Es ist ein großes europäisches Durch­ einander . Deutschland hat keinen Freund, auf den es sich verlassen kann. Frank­reich hat deren auch nicht allzuviele. Ist das der Weg zum Frieden? Nein , es ist Oesterreich und anderwärts im Trüben führt, dann ist es ein Wahnsinniger, der der Weg in den Krieg! fischen können, ohne daß sich der Völker- aus dem Völkerbund und aus der Abrü­Alle Friedensbeteuerungen Hitlers kön- bund oder eine einzelne Macht dieses| stungskonferenz davonlief. der auf allen nen nichts daran ändern, daß die Kriegs- Treiben ultimativ verbittet. Hat er Straßen Deutschlands SA, SS, Jungstahl­gefahr wächst. Sie wächst, weil jene aber damit etwas zum Wohle helm. Arbeitsdienstler und wer weiß was Friedensbeteuerungen im Widerspruch des deutschen Volkes er- noch marschieren läßt, und der die Räder stehen nicht nur zu allen seinen früheren reicht? Das gerade Gegenteil ist der der Rüstungsindustrie in der ganzen Welt Bekenntnissen, sondern auch zu seinen Fall! Er hat das deutsche Volk in eine in Schwung gesetzt hat. Die Machtstel­jetzigen Taten. Denn schließlich fragt Lage gebracht, die zwar für den Augen- lung dieses Wahnsinnigen ist eine Gefahr sich alle Welt, warum man so mächtig blick noch nicht so lebensgefährlich ist, für Europa, sie ist vor allem eine unge­aufrüsten muß, wenn man doch nur den wie sie es zeitweilig schon zu sein schien, heure Gefahr für das deutsche Frieden will. die aber, je länger sie dauert, desto furcht- Volk selbst. Denn die Welt wird sich, Tiefstes Mißtrauen vergiftet alles, und barere Gefahren in sich birgt. so groß auch die Verwirrung in ihr ist,

Was wir in der Welt außerhalb des Dritten Reiches vorwerfen, ist nicht Man­gel an militärischer Energie mit der sie uns verschonen möge sondern vielmehr die Verständnislosigkeit, mit der sie dem deutschen Problem gegenübersteht. I m Kampf um die Seele des deut­schen Volkes entscheidet sich das Schicksal Europa s. Dieser Kampf ist darum keineswegs eine innere Angelegenheit eines fremden Staates", er ist die Angelegenheit ganz Europas und der ganzen Menschheit. Was wir wollen, ist die Offensive nicht der Waffen, son­dern der Wahrheit. Nur sie kann den Frieden retten, die feige Diplomatenlüge von den inneren Angelegenheiten fremder Staaten führt in den Krieg. Wir wünschen den Demokratien der Welt den Mut zum geistigen Kampf für ihr eigenes Lebens­prinzip, der entschieden werden soll nicht gegen Deutschland, aber in Deutschland!

Röhm, die SA. und

Condale der Krieg!

Was sie sagen und was sie denken. Der neue Reichsminister Röhm, der Chef der deutschen Miliz, hat vor dem diplomatischen Korps und den Vertretern der ausländischen Presse in Berlin über Wesen und Aufgaben der SA." gesprochen. Er hat voll Stolz mitgeteilt, daß die SA, augenblicklich eine zah­lenmäßige Stärke von 2 Mil­lionen Mann habe. Das ist eine un­verkennbare Drohung, ein Stein im diplo­ matischen Spiel Deutschlands um die Wie­deraufrüstung. Dies Spiel besteht einer­seits aus Faustschlägen auf den Tisch. andererseits aus Friedensreden, einerseits aus der Beteuerung deutschen Abrü­stungswillens, andererseits aus dem Pfei­fen auf den Völkerbund und die Verträge. Herr Röhm hat dementsprechend einer­seits mit der Stärke der deutschen Re­serven gedroht, andererseits aber den Harmlosen gespielt:

,, In diesen Pamphleten verantwortungs-, gewissen- und vaterlandslosen Gesellen eine Lüge immer wieder: die politi­schen Kampforganisationen des nationalsozialistischen Deutschlands trügen militärischen Charakter und könnten dadurch zu einer Bedrohung des Friedens der Welt werden. Als verantwortlicher Stabschef der gesamten deutschen SA. wende ich mich im Hinblick auf die Tatsache, daß wir nichts zu verheimlichen haben, an die Weltöffent­lichkeit, um darzulegen, was es mit diesen Einheiten auf sich hat. Die SA. läßt sich mit keinem Heer, mit keiner Miliz, mit