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Nr. 28

Sonnabend, 23. Dez. 1933 Alada Rezugsprels im Quartai 18.­

Vorwärts

To test sada dois pub Sozialdemokratisches Wochenblatt

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Allen Verfolgten!

Weihnachtsbotschaft des Freiheitskampfes

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Den Witwen und Waisen der Ermorde- zu erwerben . Erst Göring hat alle an- dem Bolschewismus gerettet. In Wirklich-[ lieren, aber alles zu gewinnen habe. Man ten, den Gefangenen und ihren Angehöri- ständigen Menschen gezwungen, für die- keit kann man sagen: wenn der Bolsche- muß zugeben, daß die ersten Erfolge der gen, den Vertriebenen, ins Elend Gejagten sen Kommunisten Partei zu ergreifen. Di- wismus keine Aussicht hat, die ganze Welt Hitlerherrschaft die Moskauer These zu gilt unser Gruß. Vier Jahre lang haben wir mitroff ist heute der populär zu erobern, so ist das nicht wegen Hitler, bestätigen scheinen, nach der eines Tages die fröhliche, selige Zeit im Gebrüll der ste Mann der Welt: Heil Hitler! sondern trotz Hitler. Der Bolschewismus Stalin ernten wird, wo Hitler gesät hat. Geschütze verlebt, aber noch nie haben Aix pensedselbst hat jetzt vor einem Jahr auf dem die Worte Frieden auf Erden und den Hitler lügt der Welt vor, er habe sie Standpunkt gestanden, daß er auf lange Menschen ein Wohlgefallen" uns so als durch seine blutige Schmierenkomödie vor Sicht durch den Faschismus nichts zu ver­blutiger Hohn geklungen wie diesmal. Von den Männern, die in den Unterkünften der Konzentrationslager ihren ,, heiligen Abend" verbringen, haben Tausende zu gleicher Zeit vergangener Jahre in den Schützen­gräben gelegen. Sie und ihre Familien haben nun den Dank des Vaterlandes .

Das Leipziger Urteil ist in dem Augenblick, in dem dieses Blatt in die Welt geht, noch nicht gefällt, doch längst weiß jedermann, wie es ausfallen muß, wenn es gerecht sein soll. Nicht nur für die Bulgaren, auch für Torgler ist nur Frei­spruch möglich, alles andere wäre bewuß­ter Rechtsbruch, gewollter Justizmord. Ueber den Holländer darf kein Todesurteil gefällt werden, denn seine idiotische Tat hat kein Menschenleben zerstört, und als sie begangen wurde, gab es für Brandstif­tung noch nicht den Tod.

Die Hinrichtung van der Lubbes wäre nur eine der unsäglichen Scheußlichkeiten mehr, die im Dritten Reiche gang und gäbe sind, sie könnte nichts daran ändern, daß sich die Regierung Hitler vor dem Reichs­gericht eine vernichtende morali­sche Niederlage geholt hat. Der

Hysteriker Hitler liebt es, sich auf Kosten des Morphinisten Göring als der Bessere und Klügere herausstreichen zu lassen. Im Reichstagsbrandprozeß haben die beiden aneinander nichts vorzuwer­fen. Hat der Morphinist vor Gericht tobend den Galgen für notorisch Unschuldige ver­langt, so hatte der Hysteriker schon zu­vor im Reichstag ihre öffentliche Hinrich- aw tung gefordert. Beide hatten bei diesen Gelegenheiten einen Anblick geboten, der in Irrenhäusern häufig ist. Reichskanzler

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und Ministerpräsidenten hatte man aber b bisher in solchem Zustand noch nie amtie- sto ren gesehen.

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Ist also der große Prozeß die denkbar ärgste Bloẞstellung für das braune System, so bedeutet er für den Kommunismus einen ungeheuren Propaganda erfolg. Was dem Agitprop der Kommu­nisten in Jahren angestrengten Nachden­kens nicht gelungen ist, das hat die Regie des Dritten Reiches spielend erreicht: sie hat der kommunistischen Internationale zu einem moralischen Triumph ver-|

holfen.

Schon längste Zeit war offenkundig, daß in der Urne des Reichsgerichtes für den Bolschewismus mur Haupttreffer lagen. Der Freispruch mußte seiner Propaganda einen gewaltigen Auftrieb geben, aber die Verurteilung erst recht!

Noch nie zuvor war es der kommuni­schen Internationale gelungen, einen der Ihren zu wahrer Weltpopularität empor­zuheben. Erst Werner, der Oberanwalt des Dritten Reiches , hat Dimitroff aus der Dunkelheit seines Emigrantendaseins herausgeholt und ihm Gelegenheit gege­ben, sich überall Respekt und Sympathie'

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Jedenfalls hat die Dritte Internationale allen Grund, sich beim Dritten Reich für den Reichstagsbrandprozeß zu bedanken. Die Welt aber sieht mit Staunen, wie im heutigen Deutschland der Kampf gegen den Bolschewismus geführt wird. Viehi­sche Brutalität ohne einen Funken Ver­stand. Köpfe fallen. Aber der Kampf der Ideen wird nicht vom Scharfrichter ent­schieden werden.

Indessen genießen die Sieger, unbe­schwert von Gewissensbedenken, taub für den Schmerzensschrei der mißhandelten Opfer, ihre Beute. Für sie ists wahrlich eine gnadenbringende Zeit! Wir aber den­ken an das Sozialistengesetz und an jene berüchtigte Weihnachten von 1880, als die Hamburger Polizei rechtschaffene Arbeiter von der Seite ihrer Lieben riẞ, um sie zu verhaften und des Landes zu verweisen. Schien nicht auch damals alles zerschlagen und verloren? Und doch- welche Kraft hat die Arbeiterbewe­gung aus jenen Verfolgungen geschöpft!

Im Höllenfeuer dieser Zeit wird der Sozialismus nicht verbrennen; gestählt wird er aus ihm hervorgehen, siegreich und unbesiegbar.

Laßt andere feiern und schmiedet Waffen!

100.000Tyrannen

nenney Das Ende

der Selbstverwaltung

Die preußische Regierung hat eine neue Gemeindeverfassung de­kretiert. Der Grundzug ist die völlige Zerschlagung aller Wahlkör­perschaften, die Errichtung der Dikatur der Gemeindeleiter. Die Bürger­meister, Gemeindeschulzen und Dorfschul­Mzen werden in Zukunft selbstherr­lich entscheiden und regieren. Sie können zur Hilfeleistung Schöffen und Stadträte zuziehen, die ihnen jedoch un­bedingt untergeordnet sind. Alle Vertretungskörperschaften der Gemeinde­mitglieder fallen fort. Dafür beruft der Minister des Innern für Gemeinden und Städte Gemeindeleiter mit beratender Stimme, denen die örtlichen obersten Leiter der SA und der NSDAP anzugehö­ren haben, Jede Stadt erhält durch den Minister des Innern einen Stadtbrief" über die Berufung der Gemeinderäte. Städte, die sich besonderer Gunst erfreu­en, können das Vorrecht erhalten, für die Berufung des Bürgermeisters Vorschläge zu machen.

· Dasselbe Prinzip wird auf die Pro­vinzialverfassung angewandt. Der Oberpräsident kommandiert die Provinz, der Regierungspräsident den Regierungs­bezirk, der Landrat den Kreis. Alle Wahl­vertretungen werden abgeschafft.

Das ist das Ende der Selbst­verwaltung! Die Durchführung die­ses Prinzips schlägt der deutschen Ge­schichte und dem deutschen Recht vor