Michael, zweiter Band obal

Ein neuer Roman von Josef Göbbels

niker von 79 auf 52 verringert hat. In Hunderten von Fällen hat sich herausgestellt, daß die Hinausgeworfenen Frontkämpfer waren oder aus anderen Gründen nicht entlassen werden können. In dem Elfer, lästige Konkurrenten loszuwerden, war man weit über die an sich schon niederträchtigen Bestimmungen des so- Göbbels , der Reichspropagandaminister, hat, scheint wie die erstrebte Macht, er findet einen heißen Backen. Für sie ist die Anhimmelung genannten Gesetzes hinausgegangen. angeblich Tagebuchblätter vom 1. Januar 1932 wüsten Kriminalroman von Intrigen, Hitlers bestimmt: Der Führer erzählt lang Noch grotesker liegen die Dinge in den bis zum 1. Mai 1933 veröffentlicht. Titel: Vom Wühlmäusen, Sendboten, Damen, Kamarilla, er aus seinen Kriegszeiten. Dann ist er ganz Fällen, in denen wegen sogenannter kommu- Kaiserhof zur Reichskanzlei ". Der ahnt dahinter einen Reichspräsidenten, groß und hinreißend. Als er geht, nistischer Betätigung Ausschluß von Titel weist auf eine der interessantesten und der von Cliquen bald hierhin, bald dorthin ge- herrscht unter uns wenigen eine fast feierliche der kassenärztlichen Tätigkeit verfügt worden schmählichsten Phasen der deutschen Ge- schoben wird und er fragt sich schließlich: Stimmung." Es ist der Roman Michaels, zwei­1st. Hier sind bei den Aerzten von 338 Fällen schichte hin, die notwendig der historischen worum in aller Welt ging es denn? ter Band. Ohne Format, eine Sammlung von der ersten Instanz 91 in der letzten übrig ge- Durchleuchtung bedarf. Wer glaubt, daß das Ebenso fragt er: wie kamen denn diese schlimmsten Plattheiten, eine Angelegenheit blieben, bei den Zahnärzten ist das Verhältnis Buch dafür eine wichtige Quelle sein werde, Leute an die Macht? Er erhält weder nicht für den Historiker, sondern für den Psy­37 zu 16, bei den Zahntechnikern 13 zu 3. wird schwer enttäuscht sein. Es ist das Buch auf die eine noch auf die andere Frage eine chopathologen. Aus jeder Zeile sieht der Bei 231 beschuldigten Aerzten, 19 Zahnärzten eines Propagandisten, der für sich selbst Pro- Antwort, er kann sie nur ahnen! Klumpfuß hervor, sei es, daß er sich selber und 10 Zahntechnikern hat der Reichsarbeits- paganda machen will und sich dabei ungewollt Die Macht hat ihnen eine feudale Clique beweihräuchert( ,, Wir haben die besten Red­minister festgestellt, daß kommunistische Be- so zeichnet, wie er ist nicht wie er ge- um den Reichspräsidenten unter Duldung der der Welt" ,, Es brennen nur wenige Flam­tätigung nicht erwiesen ist. sehen werden möchte. Reichswehr gegeben. Nicht Göbbels und seine men in Deutschland "), sei es, daß er in bos­In diesem Zeitraum von 16 Monaten gibt es Propaganda, so sehr sich das Buch auch um hafter nachträglich erfundener Konstruktion mehrere wichtige Punkte. Erster Präsident- diesen Beweis bemüht! Am 24. April schreibt Gift gegen Gregor Strasser verspritzt, den er schaftswahlkampf. Am 22. Februar proklamiert Göbbels : Wir müssen in absehbarer Zeit an nicht nur aus Ehrgeiz haßt, sondern dem Göbbels Hitler als Präsidentschaftskandidaten. die Macht kommen. Sonst siegen wir uns in auch die robuste Körperlichkeit neidet. Tagebuch von Göbbels ,, Der Führer gibt Wahlen tot." Der Reichspressechef der NSDAP Die einzelnen Angaben des Buches haben mir die Erlaubnis, am Abend im Sportpa- Dietrich hat in seinen Enthüllungen über Hit- keinen größeren historischen Quellenwert als last vorzuprellen." Also hat Göbbels Hitler lers Pakt mit der Schwerindustrie den Weg die des Romans Michael. Der Herr Reichspro­nicht vor vollendete Tatsachen gestellt? Der dieser Leute zur Macht schon deutlicher ge- pagandaminister muß divinatorisch begabt sein: Historiker wird sagen: nachträgliche, einseiti- zeigt! Die Motive der korrupten feudalen Cli- manchmal hat er bei seinen Tagebucheintra­ge, zugunsten Hitlers gefärbte Behauptung, die que um Hindenburg sind nie zweifelhaft ge- gungen schon gewußt, was Monate später sein stärksten Zweifel begegnen muß. wesen. Göbbels schweigt über diese Dinge wie würde! Max Klinger . Von seinen weiteren Darstellungen einige ein Grab. Sie liegen ihm auch nicht und des­

Zu den angegebenen Zahlen bemerkt

Dr. Karstedt:

..Die Zahl der wegen Zugehörigkeit zur Kommunistischen Partei oder ihren Neben­organisationen ausgeschlossenen Personen ist verhältnismäßig gering. Bedeutend größer ist die Zahl derjenigen, die ohne daß sie organi­sationsmäßig an eine eindeutig kommunisti­sche Organisation gebunden waren, durch ihre Mitgliedschaft oder Tätigkeit in Ver­einen... dem Kommunismus Vorschub ge­leistet hatten, und demgemäß in zahlreichen Fällen mit ihrer Beschwerde abgelehnt wer­den mußten. Wo Aerzte durch kultur­

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er

bolschewistische Betätigung eine Zitate über den Sturz von Brüning und halb muß der liebe Gott aushelfen: Gottes Konzentrationslager- Schau

staats- und volksfeindliche Einstellung zu er- Schleicher: kennen gegeben hatten, hat die letzte Instanz den Tatbestand der Betätigung im kommu­ nistischen Sinne als erfüllt auch dann angesehen, wenn die Betreffen­

den im übrigen politisch dem Kommunismus fernstanden."

Das Reichsarbeitsministerium hat also den Hinausschmiẞ von Personen gebilligt, die poli­tisch dem Kommunismus fernstanden. Es hat schon ,, kulturbolschewistische Betätigung" als ausreichend für den Ausschluß angesehen.

Hand, sie hat den Führer und seine Bewe­

durch ihn selbst.

Im neuen Deutschland wimmelt es gegen­14. April( SA- Verbot). Das ist Gröners gung sichtbarlich geleitet." Das ganze Buch ist Geschoß. Vielleicht aber wird er darüber zu eine Enthüllung dafür, daß dieser Mann mit wärtig von braunen Messen. Auch die Stadt Fall gebracht. Uns wird mitgeteilt, daß sachlicher Politik nichts zu tun hat, daß es Oranienburg hält jetzt ihre Messe ab. Schleicher seinen Kurs nicht billigt. Anruf einer bekannten Dame, die mit General ihm nur auf die Befriedigung eines krankhaf- Das wäre aber noch nicht weiter bedeutungs­Schleicher befreundet ist. Der General will ten Ehrgeizes ankommt. Die Macht als Ueber- voll, wenn man diese Gelegenheit nicht benützt zurücktreten." kompensation körperlicher Minderwertigkeit. hätte, die erste Konzentrationsla­26. April. Graf Helldorf war bei Schlei - Es ist die Demaskierung von Josef Göbbels ger - Schau damit zu verbinden. Eine Schau, cher. Der will eine Kursänderung vollziehen." die das Verlogenste darstellt, das man sich 8. Mai. ,, Am Sonnabend kommen die Send­boten und berichten, was los ist. Der Führer Göbbels Reden und seine Propaganda sind überhaupt denken kann. Oranienburg liegt hat eine entscheidende Unterredung mit Ge- eine einzige Bestätigung des Satzes: Beson- durch die Enthüllung Gerhart Segers den Er­Trotzdem hat es den Ausschluß wegen kom- neral Schleicher; einige Herren aus der näch- ders dort, wo körperliche Minderwertigkeit und neuerern besonders schwer im Magen. Nach­munistischer Betätigung in 260 von 388 Fällen sten Umgebung des Reichspräsidenten sind auigehoben! In all diesen Fällen handelt es sich also ganz offenbar um unlautere Manöver niederträchtiger Denunzianten, die auf diese Weise unbequeme Konkurrenten loswerden wollten. Das hat die Gestzgebung des Dritten Reiches aus dem deutschen Aerztestand ge­macht!

Frauen in die Kaserne!

13. Mai: Wir bekommen Nachricht von General Schleicher. Die Krise geht pro­grammgemäß weiter. Der Reichspräsident ist nach Neudek abgereist."

18. Mai: Die geheime Aktion gegen ihn geht unentwegt weiter. Er ist bereits voll­kommen isoliert. Unsere Wühlmäuse sind bei der Arbeit, die Brünings Position vollkom­

men zernagen.

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,, Tag"

dabei. Alles geht gut. Der Führer hat über- soziale Benachteiligung zusammentreffen, kann dem sie mit ihrer Sanatoriumsbeschreibung zeugend zu ihnen geredet. Brüning soll in ein aktivistischer Typus entstehen, der in der über das Lager in der ganzen Welt nur einen den nächsten Tagen schon fallen. Der Reichs- Unermüdlichkeit seines revolutionär- agressiven Lächerlichkeitserfolg ernteten, probieren sie es präsident wird ihm sein Vertrauen entzie- Tobens gegen alles Höherwertige oder doch mun mit einer Schau". Was man da schaut, hen. Wenns gelingt, dann haben unsere Un­terhändler, an ihrer Spitze Stabschef Röhm, Höherbewertete alle anderen weit übertrifft." sind natürlich nicht die Gummiknüppel und ein Meisterstück gemacht. Seine literarischen Erzeugnisse sind noch ent- Marterwerkzeuge, mit denen die Häftlinge täg­hüllender. Es muß sich selbst beweisen, daß lich geprügelt werden, sondern ein geradezu ohne ihn Adolf Hitler nie Reichskanzler gewor- rührendes Verhältnis zwischen Gefangenen und den wäre. Er streut Hitler geradezu widerlich den Wachmannschaften. Hugenbergs Weihrauch aber immer mit dem Nachsatz:| schreibt darüber: Aus Frankfurt a. M. wird uns berichtet: ich bin es eigentlich gewesen.( Früher hat er Das städtische Wohlfahrtsamt in Frankfurt einmal gesagt, er sei der Kopf der Bewegung, hat eine neue Verfügung herausgebracht. Alle und Hitler ihr A....) Diese Eitelkeit sieht alleinstehenden Frauen und Mädchen bis zu aus jeder Zeile hervor. Er lobt sich, daß seine 45 Jahren, die Unterstützung erhalten, sollen in Erzeugnisse ,, wahre Leckerbissen", an ,, Heimen" untergebracht werden. Gegen diese anderer Stelle Kabinettstücke politischer geplante Kasernierung rebellieren die Frauen Propaganda" werden sollen. Das alles wird offen. Sie demonstrieren vor den Meldestel­vorgetragen in einem Stil, der an die Uebun­len des Wohlfahrts- und Arbeitsamtes und er­24. Januar: Schleichers Stellung ist jetzt klären, unter keinen Umständen in ein Heim stark gefährdet. Er scheint im Augenblicken von Jünglingen in der Pubertätszeit er­noch nichts zu ahnen. Sein Sturz wird über innert. In der Tat wirkt das Buch des Pro­gehen zu wollen. Man kann jederzeit an diesen Nacht kommen. Nun fällt er, wie er so man- pagandaministers wie der Pubertätsroman des Stempelstellen Aussprüche hören, wie: Lieber chen anderen zu Fall gebracht hat." Studenten Göbbels ,, Michael". Zwar tobt nicht stehlen wir und gehen dafür ins Zuchthaus, Kopfschüttelnd fragt sich der historisch in- mehr ein Vollbluthengst unter seinen Schen­dann wissen wir, weshalb man uns einkaserniert terressierte Leser: wo bleiben die Pro- keln", dafür erzählt er: Pläne geschmie­hat", oder: Wir gehen lieber auf den Strich bleme der deutschen Politik? Er det. Pistolenschießen geübt", und und verzichten auf die Unterstützung. Dann liest von einer rasenden Wahl- und Propa- die Telefone ,, sind heiß von Ferngesprächen." Oranienburg " von der braunen Hölle entwirft, werden wir wenigstens nicht kaserniert!" gandamaschine, die ebenso Selbstzweck zu sein Die kleinen Mädchen, sie lesen es mit ebenso fehlen allerdings. Vielleicht aus Vergeßlichkeit!

nicht

erlitten

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19. Mai: Sendboten von General Schlei­cher: man ist schon dabei, die Ministerliste aufzustellen."

Im gleichen Stile wird Schleichers Sturz abgehandelt:

,, Den Hauptanziehungspunkt der Messe bildet die Konzentrationslager- Schau". In eindringlicher Weise wird dem Beschauer klar gemacht, wie unwahr und verlogen die ausgestreuten Berichte über die Behandlung der Lagerinsassen sind. Reizende Holz­arbeiten der Lagerinsassen als Geschenke für die Wachmann­schaften und andere Gegenstände sind ausgestellt. Unter anderem sieht man auch eine Sammlung von Waffenfunden. Wie se­gensreich und notwendig die Schaf­fung und Unterhaltung der Konzentrations­lager war, zeigt ein Bild der Schlafräume und der Großküche, die täglich 1758 Liter Essen verabreicht. Viel andere Gegenstände aus dem Lager ergänzen die Schau."

Die Bilder, die Seger in seinem Buch

so philosophisch, sondern abwartend, I soll es bedeuten", so ist es inzwischen allen| schalte mir die Stunde der Nation ein." Darauf| Menschlichkeit vergaßen und tausend Pfeile sprungbereit, warnendes Abbild eines ganzen nur zu klar geworden, was es zu bedeuten antwortet ihm ein anderer: Ja, ich bin auch menschlicher Niedertracht nach dem Marxisten Volkes. Wenn das plötzlich zu reden anfängt, hat: die braunen Gewalthaber verstehen müde, ich gehe auch schlafen!" oder Juden schossen, dessen Freundschaft sie wenn das laut kund gibt, was es erlebt und keinen Spaß. Wie teuer es zu stehen kommt, Dieser bescheidene Witz ruft jedesmal früher suchten. Diese Veränderung führt ent­einer solchen Sturzflut halten keine es dennoch mit einem Spaß zu versuchen, hat stürmischen und anhaltenden Beifall hervor. weder zur absoluten Gemeinheit bei den Zy­Bajonette stand. ja erst kürzlich der Redakteur der, Grünen So für eine Kleinigkeit dankbar ist das nikern, oder zur geistigen Umnachtung bei den Ich kürzte meinen Besuch ab. Das Land Post" bitter genug erfahren müssen. Wahr- deutsche Publikum geworden, daß eine solche labilen Schwärmern. So ist eine neue Spielart war mir zu verzaubert. Als ich aus dem Hause scheinlich darf auch der Münchener Komiker Bemerkung schon als herzhafte Kritik aufge- des religiösen Wahnsinns, der Hitlerwahn, ent­schritt, begegnete mir ein unscheinbares, Valentin sich nicht mehr getrauen, auf der nommen wird. Und wenn nächstens ein Kaba- standen. blasses Männchen, blieb stehen, musterte mich Bühne zu murmeln: Ich sage gar nichts rettist sagen wird: ,, Meine Großmutter gehört In Neunkirchen im Saargebiet stumm und mißtrauisch. Ich setzte den Koffer das wird man wohl noch sagen dürfen!" Nein, mir, mit der kann ich machen, was ich mußte dieser Tage eine Frau in eine Irrenan­ab, als sei er mir zu schwer und faßte den auch das darf man nicht mehr sagen. Die will!", so wird man sich in Deutschland über stalt überführt werden, weil sie auf der Straße Anderen ins Auge. Da entwich er, aber in braunen Herren sind empfindlich, und wenn diesen alten Kalauer schief lachen, weil man fliegende ,, Heilsversammlungen" arrangierte, in dem dünnen Blick, den er mir unsicher um es auf ihre Kosten geht, bekommen sie zarte ihn verstehen wird als satirische Anspielung denen sie, wortwörtlich Hakenkreuze schla­die Ecke zuwarf, war zu lesen: Sie sind der Nerven und dann tim ihnen sogar Karikaturen auf das Regime, unter dem alles und jeder zu gend, erzählte, daß Hitler ihr Bräuti­Besuch aus dem zweiten Stock: Sie heißen weh, die in Prag ausgestellt werden. Sie ver- allem kommandiert wird und niemand mehr tun gam sei, der sie demnächst in feierlichem Rother und kommen aus dem Ausland; wir stehen keinen Spaß, das befreiende Lachen ist und lassen kann, was er will.

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wissen alles... verpönt im Dritten Reich; mit tierischem Ernst Dieser Kleine gilt als Einsamster des Hau - arbeiten sie daran, Deutschland in eine ein- Hitler ses. Ihm blüht eine hehre Aufgabe: er hat die zige Kaserne zu verwandeln, in der niemand Hausbewohner gut zu beobachten und alles mehr etwas zu lachen hat.

Verdächtige

an

seinen Vorgesetzten,

den

und

Zuge nach Berlin holen werde. Ihre Spargro­schen benutzte sie dazu, um unzählige Hand­zettel drucken zu lassen, auf denen zu lesen

der himmlische Bräutigam war: Die Braut Adolf Hitlers Der Nationalsozialismus ist eine Lehre der spricht..." In München und Magdeburg haben sich Um so dankbarer nimmt man drüben die ständigen Exaltation. Wer nationalsozialisti­In doch leisteste Anspielung auf, um einmal sche Versammlungen besucht hat, weiß, daß im ähnliche Fälle von Hitlerwahn ereignet. lachen zu können. Und wie bescheiden man Kreise der Gläubigen nichts so schwächlich Berlin trat eine Besessene auf, die, mit dabei in seinen Ansprüchen geworden ist, zeigt wirkt, wie sachliche vernunftvolle Argumen - einem riesigen Hitlerbild auf der Brust, die eine kleine Episode, die aus Dresden berichtet tation. Das Rednerische ist alles, und je mehr Behauptung aufstellte, Adolf Hitlers leibhaftige wird. Dort gastiert im Alberttheater eine es aufhört, Mittel zum Zweck der Verständi- Tochter zu sein.

Blockwart des Straßenzuges, unverzüglich weiter zu geben. Kein Mensch im Hause spricht mit ihm. Er ist geachtet und verlassen fürchtet sich vor der Zukunft zu Dreck. Das Volk hat nichts zu lachen Schauspielertruppe, die sich Die vier Nach- gung zu sein, je mehr der Verstand ausge- Sagt das alles nicht genug? Der Hitler­Ein Berliner Kabarettist hat im Frühjahr richter" nennt. Es hat sich herumgesprochen, schaltet ist, desto stürmischer gehen die Hörer Faschismus ist eine Geisteskrankheit, an der 1933 prophezeit: Wenn erst die jüdischen daß ihre Witze leise an die heutigen Zustände mit, berauscht, hingerissen, Schweiß auf der noch heute, da der Gesundungsprozeß bereits Conferenciers nicht mehr da sein werden, wer- rühren und ihre Vorstellungen sind deshalb Stirn und die Lichter des seelischen Rauschs am Gange ist, Millionen leiden. Ueber kurz den die Berliner nichts mehr zu lachen haben!" sehr gut besucht; besonders auffällig ist da- in den Augen. oder lang aber werden die Genesenen begrei­Er hat so recht behalten. daß er bald darauf bei, daß man im Zuschauerraum mehr Reichs- Wer hat nicht erlebt, daß in der vergiften- fen, daß die Krankheitserreger nicht wie sie Selbstmord begangen hat. Und wenn noch in wehrangehörige als sonst jemals in einem den Atmosphäre der nationalsozialistischen dem Massenwahn verfallene Opfer, sondern den ersten Wochen des Dritten Reiches Trude Theater sieht. Die Vier Nachrichter" treten Propaganda Freunde plötzlich zu schurkischen durchaus gesunde Halunken gewesen sind! Es Hesterberg im Berliner Kabarett der Komiker als alte Griechen auf, haben jedoch Telephon. Verrätern wurden, daß Frauen ihre Männer an wird keine angenehme Auseinandersetzung für als Germania gerüstet und

gewappnet auf- Radio und dergleichen. In einer Szene sagt die Henker verkauften, wer erinnert sich nicht die Führer in den Irrsinn werden!

treten und singen konnte ,, Ich weiß nicht, was Diogenes : ,, Ich gehe jetzt in meine Tonne und der ,, freundlichen Nachbarn", die plötzlich alle

Pierre.