Hitler  - Herr über

die Arbeitergroschen

Das Vermögen der Arbeitsfront ihm unterstellt

Damit ist der Diebstahl vollendet! Die

fentliche Ruhe und Sicherheit gestört wor­den ist..... Es war gewiß kein schönes Bild, als die Studenten in Couleur unter Polizeibedeckung an die Tür des Gefäng­nisses geführt wurden.... Die Ursache, die zu dieser Maßnahme geführt hat, ist in ihren Einzelheiten nicht bekannt ge­worden, die Annahme der farbentragen­den Verbindungen, daß ihnen die Farben genommen werden sollten, ist jedenfalls nicht allein der Grund zu den Unruhen, vielmehr scheinen mehr oder weni­ger politische Dinge in die leidige Angelegenheit hinzuspielen.... Wie ge­sagt, was eigentlich vorgegangen ist, ist nicht recht bekannt geworden, wird auch vorläufig nicht bekannt werden!" Von Wichtigkeit ist in diesem Zusam­

es

,, Auffällig ist, daß gegenwärtig außer­ordentlich viele Studenten in den Straßen der Stadt zu beobachten sind, die mit ge­wisser Absichtlichkeit ihre Farben zeigen, und am letzten Mittwoch sind im Gegen­satz zur letzten Zeit die farbentragenden Studenten in überaus großer Zahl mit wehenden Korporationsfahnen nach Maria­spring gefahren."

Die großkapitalistische Diktatur hat durch Dies sozialpolitische Zweckvermögen ist, stischen Partei unterstellt wor­Hitler einen Schlag gegen die» Arbeitsfronte am 2. Mai 1933 gestohlen worden. Es fiel den. führen lassen, der die letzten Illusionen zer- in die Hand der Arbeitsfront. Nun wurde stört. Alle Funktionen, die eine Vertretung es ein Zweckvermögen gegen die Beiträge der Arbeitsfront sind fortan reine von Arbeiterinteressen, wenn auch in be- Arbeiter. Die Beiträge wurden nach wie Parteibeiträge für die NSDAP  , schränktester Form, ermöglicht hätten, sind vor eingetrieben- aber die Auszahlungen die letzte Fiktion, daß das Zweckvermögen menhange folgender Bericht: der Arbeitsfront bereits genommen worden. eingestellt! Eine gewaltige, bei der ehema- der deutschen   Arbeiter erhalten werde, ist Jetzt wird ihr auch die Verfügung über die ligen Arbeiterbank zentralisierte Kapital­gefallen. Auch formell ist nun völlig klar­Mitgliedsbeiträge und die Kapitallen der Ar- macht wuchs heran, auf deren Grundlage die gestellt, daß die Arbeitergroschen für die beitsfront entzogen. Der Ley pfeift auf dem Bonzen der Arbeitsfront ihre parasitäre Exi- braunen Diktatoren geraubt worden sind! Die letzten Loche. An Macht und Einfluß ist ihm stenz aufbauten. Eine riesenhafte Korruption letzte Verfügungsgewalt über das beim nichts geblieben jetzt geht es an die wurde gezüchtet, gegen die alle Hitlerenthül- Reichsschatzamt der NSDAP   zentralisierte finanzielle Grundlage seiner pa- lungen über die Korruption in der SA   ein Kin- Vermögen besitzt Hitler  . Seine politische derspiel sind. Das korrupteste Subjekt unter Macht zerbröckelt Gewerkschaften war ein großes diesen Parasiten ist der Ley. Noch 1932 war wird gestärkt. Das Großkapital braucht ihn sozialpolitisches Zweckverm 8- dieser Mann vollkommen vermögenslos und nicht mehr zu finanzieren gen, das von den Gewählten der gewerk- bankrott heute kann er die Tiergartenvilla schaftlich organisierten Arbeiter autonom eines Großindustriellen für 1,600.000 Reichs­verwaltet wurde. Es diente der Aufrecht- mark kaufen!( Elne Million sechshundert- Dieser Diebstahl ist die Ouvertüre zu dem erhaltung und Verteidigung des kulturellen tausend Reichsmark.) neuen Schlag der Unternehmer gegen die Ar­Standes der Arbeiterschaft, es wurde für Aber Du glaubst zu stehlen belter, zu Kurzarbeit und Lohndruck. Das ist gedacht habe, die 1837 gegen die Obrigkeit Kampf und Unterstützungszwecke verwendet. die wahre Volksgemeinschaft, und das famose rebellierten und wegen ihrer Ueberzeugung

-

rasitären Existenz!

Das Vermögen der deutschen

-

-

-O

aber seine Finanzmacht

-

er finanziert sich selbst durch den Raub der Gewerk­schaftsgelder.

Von anderer Seite erfahren wir dazu, daß dieser Ausflug nach Mariaspring durchaus demonstrativen Charakter getragen habe. Neben dem Absingen der alten Burschen­schaftslieder seien eine Reihe von Anspra­man der chen gehalten worden, in denen Göttinger   Professoren sieben

An seien. Es handelt sich bei diesen Professoren

Auf diesem Vermögen beruhte der materielle und wirst bestohlen! Das gesamte» Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit  « vom damaligen Machthaber verjagt worden Aufstieg der deutschen   Arbeiterschaft! Die Vermögen der Arbeitsfront einschließlich der erhält jetzt erst seinen richtigen Sinn. gewerkschaftlich organisierten Arbeiter hat- Verfügungsgewalt über die» Bank der deut- Händen und Füßen gefesselt, sind die Arbei- um die Gebrüder Grimm  , ferner um Dahlmann, ten kraft der demokratischen Verfassung der schen Arbeiter«<, die rund 700 Millionen Mark ter den Unternehmern ausgeliefert. und sie Ewald, Albrecht, Gervinus und Weber, die Gewerkschaften darüber ein Mitbestimmungs. Kapitalien verwaltet, ist dem Reichs- müssen obendrein noch Tribute für die Finan- im Jahre 1837 gegen den hannoverschen schatzamt der nationalsoziali- zierung der Kapitalsdiktatur zahlen! Verfassungsbruch protestierten.

recht.

Die stille Umwandlung

-

Das Zeugnis

der Konservativen » Der Ring<, die Wochenschrift des Herrn Heinrich von Gleichen  , steht dem> Herren­ klub   nahe. Sie nennt sich konservative

Sie

Die Umwandlung im System greift auch Der Sinn dieser Säuberungen ist klar. In] Am Mittwoch der vorigen Woche kamen Wochenschrift«. In ihrer Nummer vom 13. auf die politische Organisation der NSDAP   einer westdeutschen Stadt gab es in diesen die Streitigkeiten zum offenen Austrag. Die Juli nimmt sie Stellung zum 30. Juni. Ueber­über. Hier wird der Prozeß zunächst mit Tagen einen Konflikt zwischen dem nationa- Korporationen riefen zu einer großen De- schrift: Disziplin, Disziplin! dem friedlichen Mittel der Absetzung und listischen Oberbürgermeister und einem monstration auf dem Markt- schreibt: möglichst in der Stille durchgeführt. Die Ab- Reichswehroffizier. Der Oberbürgermeister platze auf, die in vollem Wichs vor sich gesägten aber sind vorgemerkt für den näch- hatte eine schwarzweißrote Fahne, die auf gehen sollte. Der Nationalsozialistische sten 30. Juni! Als einer der ersten ist der Befehl eines Offiziers angebracht worden Studentenbund versuchte mit Hilfe schnell Gauleiter von Pommern Karpenstein war, durch eine Hakenkreuzfahne ersetzen herbeigerufener Hitlerjugend diese Demon­abgesetzt worden. Er hatte kurz vor dem lassen. Der Offizier herrschte den Naziober- stration zu vereiteln und ging zu Tätlich­30. Juni mit dem erschossenen Heydebreck bürgermeister an: ,, Sie haben überhaupt nichts kelten über. Daraufhin besetzten ungefähr Treueschwüre ausgetauscht. Als ein zweites zu sagen, Sie sind nur geduldet. Sie tausend Korporationsstudenten die Räume. Opfer fällt der Pressechef der Hitlerjugend werden wohl bald erfahren, was Berlin   mit- des Göttinger Ratskellers. Dort wurden sie Staebe. Er hat kurz vor dem 30. Juni den zuteilen hat über Ihre Rechte und Pflichten." von den Nationalsozialisten belagert. Es kam Pressekampf mit dem Stahlhelm geführt, Ganz so, wie unter Wilhelm die Militärge- zu schweren Ausschreitungen. Schließlich immer feste nach dem Thema:» Nieder walt einen zivilen Beamten angeherrscht griff die Polizei ein und vertrieb die Nazi­mit der Reaktion, es lebe die zweite hätte. Dieser Prozeß ist aber noch keines- studenten mit Gummiknüppel und Wasser­Revolution!<< Jetzt liegt er auf der wegs abgeschlossen! Strecke. Sein Reichsjugendleiter Baldur

in Göttingen  

von Schirach   glaubt mit einem kühnen Studenten- Aufruhr Sprung im letzten Augenblick das rettende Ufer erreicht zu haben. Er läßt seine Wen­digkeit im Kampfblatt der Hitlerjugend der Rheinpfalz folgendermaßen besingen:

schläuchen vom Marktplatze.

Da sich die Krawalle in den nächsten Ta­gen fortsetzten, wurden eine große Anzahl farbentragender Studenten verhaftet und in

das Untersuchungsgefängnis eingeliefert. Die­In Göttingen   ist ein Streit zwischen den se Maßnahme hat Oel   ins Feuer gegossen. alten studentischen Verbindungen Es ist nicht anzunehmen, daß diese Reibe­,, Wenn darum die deutsche Jugend ge- und dem Nationalsozialistischen reien in Kürze aufhören werden. rade in den letzten Monaten eine bestän- Studentenbund ausgebrochen, da es die Die ,, Braunschweigische Landeszeitung" dige Zielscheibe revolutionärer und kapita- farbentragenden Verbindungen, ablehnten, vom 15. Jull berichtet darüber: listischer Angriffe war, so sieht man darin sich von den hundertzwanzigprozentigen heute nicht nur Zusammenhänge mit diesen Anpöbeleien zu den Schuldigen des Sams- Nazistudenten majorisieren zu lassen.

tages, sondern auch deren eifriges Bestreben, durch eine allzu eifrige Diskussion über das Für und Wider der deutschen Jugend ihre

,, Es sind weit über 50 Jahre verflossen, seit in Göttingen   durch Studenten die öf­

fein gesponnenen Fäden kunstvoll verdek- Zwölf Jahre Zuchthaus ken  

können. Unter diesen Gesichtspunkten muß auch das rechtliche Abstop­pen der Auseinandersetzungen der Hitlerjugend mit der greifenden Stahlhelm zeitung

an­

als besonders glücklich bezeich­

erwogen,

Genosse Richard Lohmann aus Leipzig   verurteilt Staatsanwalt erwägt Todesstrafe

> Wir konnten dieses geschichtliche Er­gebnis( der Machtergreifung Hitlers  ) um so rückhaltloser bejahen, als es gerade aus der Tiefe des Volkes und nicht aus einsei­tiger Anregung politisch führender Kreise gekommen ist. Wir wissen durch­aus als Konservative, daß und wie sich eine intellektuelle Oberschicht dabei zu beschei­den hat. Aber wir wissen auch, welch schwerer und vielleicht auch nicht kurzer Weg noch zu durchschreiten ist, bis die Einheitlichkeit der Führung sich so durch­gesetzt hat, daß sie nicht nur mit Jubel und allgemeiner Begeisterung bejaht wird, son­dern daß auch von dem verständnisvollen und glücklichen Zusammenspiel aller Volks­genossen mit Recht gesprochen werden kann. Erste und entscheidende Vorausset­zung dabei ist, daß der Führer uns beschieden bleibt, an den sein Volk glaubt.<

Die Herren wollen Hitler   behalten, weil und solange er ihrer Herrschaft eine Mas­senbasis sichert, und versteht sich er ihren Willen tut!

-

-

- wenn

Die unbekannten Opfer

Wir erhalten folgendes Schreiben: > Werte Genossen! In Nr. 57 des» Neuen Vorwärts< veröfentlichten Sie eine Totenliste. Ich vermisse unter unseren ermordeten Ge­nossen den Genossen Wenzlaff aus Elbing ( Ostpreußen  ). Dieser Genosse, Polizeiwacht­meister, war einer der Führer des Elbinger

-

Er ging zu

seiner

men ihn in die Mitte es war in den Abend­stunden und stießen ihn den Mühlendamm ( jetzt Adolf- Hitlerstraße) hinunter.

-

Dann

Genosse Richard Lohmann aus Leip- Dies Urteil ist ein aufreizendes Terror- Reichsbanners. Er wurde schon im März 1933 net werden in einem Augenblick, in dem zig ist vom Sondergericht des Landes Sach- urteil! Der Vorsitzende des Gerichts war von der SA   auf das furchtbarste mißhandelt, die ehemalige Oberste SA- Führung diesen sen zu zwölf Jahren Zuchthaus der berüchtigte Landgerichtsdirektor Dr. dann ins Krankenhaus eingeliefert und nach Kampf längst aus ganz anders gelagerten und zehn Jahren Ehrverlust verurteilt wor- Friesicke, der sich schon im Prozeß einiger Zeit entlassen. Gründen, die jetzt sichtbar wurden, weiter­trieb. Hier von Seiten der Hitlerjugend   den. Er wurde beschuldigt, Hunderte von gegen die Dresdner   Sozialdemokraten als Mutter irgendwo auf dem Lande. Plötzlich rechtzeitig hinter die revolutionär gettinch- Exemplaren der» Sozialistischen einer der schlimmsten Handlanger des erhielt er die Nachricht von der Erkrankung ten Kulissen geschaut zu haben, ist das Aktion« in Leipzig   vertrieben zu haben. braunen Terrors ausgezeichnet hat. Der seiner Braut in Elbing  . Er fuhr nach Elbing  , große Verdienst des Reichsju- Der Staatsanwalt bezeichnete Lohmann Name dieses Blutrichters wird nicht ver- meldete sich bei der Polizei, die ihm Schutz gendführers, der bereits auf der letz­gessen werden. ten Gebietsführertagung und der letzten als einen gefährlichen Menschen, gegen für zwei Tage zusagte; kaum aber war er Tagung der Abteilungsleiter der RJF den den eine strenge Strafzumessung nicht nur Richard Lohmann, ein stiller, wortkar- bei seiner Braut eingetroffen, als auch schon Lauf der Dinge so prophezeite, wie es ging." als Sühne, sondern als Abschreckung zu ger Mann von 50 Jahren, war einer der eine Abordnung der SA   da war. Sie nah­Diese Schilderung, wie Baldur von Schirach Röhm verraten hat, ist ebenso bezeichnend erfolgen habe. Er habe deshalb reiflich treuen, stillen, unbekannten Kämpfer für Freiheit und Sozialismus. Er hat vor Ge­wie die Kläglichkeit des Rückzuges der Hit­richt ebenso treu und mutig zu unserer ob er nicht den Antrag auf Todesstrafe Sache gestanden wie in seiner Arbeit. Von verschwanden sie mit ihm in dem Gebäude lerjugend vor der deutlichen und drohenden| Sprache der ,, Reaktion". Aber Schirach ihm hat die braune Terrorpolizei nichts des steht schon auf der Liste. Er soll Schließlich beantragte er 12 Jahre Zucht- erfahren. Er hat keinen Menschen ver- Wenzlaffs Leiche wurde am nächsten Mor­,, stille" erledigt werden. Inzwischen wird um haus auf Grund des Reichsgesetzes vom raten, sondern hat die oberste Pflicht aller ihn herum gereinigt. Aus der Hitlerjugend   13. Oktober 1933. Das Gericht urteilte illegalen Arbeit erfüllt: zu schweigen. Der Mord geschah im April 1933. Der Name ausgeschlossen wurden mit sofortiger Wir- entsprechend dem Strafantrag. In der Ur- Einer der wahrhaften, aufrechten Kämpfer des Sturmbannführers, der die Exe­kung Bannführer Georg Reepen, teilsbegründung heißt es: für den Sozialismus geht ins Zuchthaus des kution selbst geleitet haben soll, ist Za­Hamburg, Gebiet Nordmark der HJ.  , Ober-> Bei der Auswerfung dieses Strafmaßes braunen Terrors, ein Zeuge dafür, daß jungbannführer Wilhelm Krapp, fiel erschwerend ins Gewicht, daß Lohmann Mut, Gesinnung und Kampfwille der sozial­Berlin, Reichsjugendführung und Stamm- trotz der Schutzhaft, die über ihn demokratischen Arbeiterschaft ungebro­führer Wolfgang Ammermann, einst verhängt war, und der von ihm bei der chen sind. Keine Unterstützung mehr! Die Stadt anderen er­Hamburg, Gebiet Nordmark. Entlassung abgegebenen eidesstattlichen Er- Der Zorn der nationalsozialistischen Braunschweig   treibt wie alle werbslose Arbeiterinnen zur Zwangsarbeit Auch der Führer der Studentenschaft Dr. klärung weiter gegen die staatliche Sicher- Justizkreaturen über die aufrechte Hal- aufs Land. Oberbürgermeister Hesse wieß Staebel hat daran glauben müssen. Er heit gewühlt hatte. Strafverschärfend war tung dieses Mannes erklärt die Höhe darauf hin, daß sich nicht allzuviel( nur 16) hatte sich mit den farbentragenden Studen- die Raffiniertheit des Angeklagten, der Um- des Strafmaßes zugleich aber die gemeldet hätten, hob aber gleichzeitig her­tenverbindungen, namentlich mit den Bon- fang und Zeitpunkt der Verbreitung dieser Niedrigkeit und Gehässigkeit dieser soge- vor, daß jetzt radikal mit den Un­

ner Borussen angelegt.

gegen Lohmann stellen solle!

Hetzschrift.<

nannten Richter!

in Elbing   stationierten SA  - Sturmes.

gen ins Städtische Krankenhaus eingeliefert.

remba.<

terstützungswesen gebrochen werden müsse.