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Neuer Vorwärts

Sozialdemokratisches Wochenblatt

Verlag: Karlsbad, Haus Graphia" Preise und Bezugsbedingungen siehe Beiblatt letzte Seite

schlossen:

Nr. 60 SONNTAG, 5. August 1934

Aus dem Inhalt:

Lohnlügen Lohnraub Verbrechen gegen den Frieden Die Wirtschaftsruine

Der unbekannte Faschismus

Hitler Reichspräsident

seinen Stellvertreter.

Zerstörte Illusionen

Die Generale paktieren mit Hitler

ten Händen Hindenburg

Nekrolog

Märchen.

Paul von Hindenburg gehört nun nur noch der Geschichte an. Er wird für alle Zeiten eine ihrer merkwürdigsten Gestal­ten bleiben. Denn sein Leben ist wie ein Im Frühjahr 1914 geht ein 67jähriger pensionierter General in Hannover spazie­ren, liest sein Militärwochenblatt, geht in seinen Klub, plaudert von alten Zeiten. Er hat keinen Ehrgeiz. Verläuft alles nor­mal, so wird er die Oeffentlichkeit niemals beschäftigen, bis auf die dreizeilige Notiz, in der die ,, Kreuz- Zeitung" eines Tages sein Ableben melden wird.

Hindenburg ist tot. Der Oberbefehl 30. Juni nur möglich war, wenn Hitler die Hitler an seiner Stelle, das ist die fol­über die deutsche Reichswehr ist an Hitler Reichswehr neben sich und nicht gegen gerichtige Fortsetzung der Po­ gefallen. Die Politik der Reichswehr hat sich wußte. litik Hindenburgs seit dem Jahre ihr Bündnis mit Hitler bekräftigt. Das Das ist vorbei! Die volle Verant- 1932. Reichskabinett hat am 1. August 1934 be- wortung der Verbrechen im Innern wie Jetzt erhalten die Ereignis­nach außen, ruht nicht nur auf der Gang- se vom 30. Juni ihren richtigen § 1. Das Amt des Reichspräsidenten sterbande Hitlers, sondern ebenso auf den Sinn ! Alles, was in Deutschland korrupt, wird mit dem Reichskanzler vereinigt, kommandierenden Generalen der Reichs- verbrecherisch und ausbeuterisch ist, alles infolgedessen gehen die bisherigen Be- wehr. was die ungeheure Not des Volkes aus­fugnisse auf den Führer und Reichs- Mag immerhin die Reichswehr durch nützen will für die eigene Macht und die kanzler Adolf Hitler über. Er bestimmt Parteiungen zerrissen sein ihre Füh- eigene Bereicherung, schart sich um Adolf rer gehören zum Hitlerverbre- Hitler. Dieser Mann mit den blutbefleck­das ist das Sinnbild der § 2. Dieses Gesetz tritt mit Wirkung chen. vom Zeitpunkte des Ablebens des Der Tod Hindenburgs hat sie zu einer Politik und Moral der herrschenden Klasse Reichspräsidenten in Kraft. vollkommenen Offenlegung ihrer Stellung in Deutschland. Der Reichswehrminister Blomberg re- und zur öffentlichen Uebernahme der Ver- Sie werden nun versuchen, in Zukunft det die Wehrmacht an: antwortung gezwungen. Damit ist zugleich neue Pläne zu fassen. Aber das Volk ist >> Schreiten wir den Weg in die deut- dem Charakterbild Hindenburgs der letzte nicht mehr träge, unbewegte Masse. Alle sche Zukunft weiter voller Vertrauen Federstrich beigefügt worden. Er hat die Beobachter vergleichen den Sommer 1934 auf den Führer des deutschen Reiches letzten Reste einer geordneten Staatsver- mit dem Sommer 1918. Sie berichten von und folgt Adolf Hitler.<< fassung im Interesse einer korrupten Ban- zunehmender Unzufriedenheit, von einer im­Reichswehr, Großbürgertum und Hitler- de, der Großgrundbesitzer, geopfert, weil mer allgemeiner werdenden er einer der ihren war nicht durch mung: So kann es nicht weiter gehen." clique haben sich zur Aufrechterhaltung Die Cliquen des Systems liegen im hef­der Diktatur mit Hitler vereinigt. Die Gra- Abstammung, aber durch Geschenke. Er de der Verantwortlichkeit sind vollkom- hat die letzten Reste der Moral, der Huma- tigen Kampfe miteinander, eine unerträg­des internationalen Ansehens liche Spannung liegt über Deutschland. Die men klargestellt. Bisher war es den Poli - nität, tikern der Reichswehr noch gelungen, die Deutschlands über Bord geworfen, als er se Spannung bürgt in sich Hoffnungen, Reichswehr als selbständige Macht aus der Hitler die Reichskanzlerschaft und zugleich aber auch Gefahren. Schon zeigen sich in Verachtung und dem Abscheu herauszu- freie Hand für den Terror gab. Er hat ihre verschiedenen Gegenden Deutschlands neue halten, die die regierende Clique um Hitler unerhörten Bluttaten, die Verfolgungen, Verhaftungen und Verfolgungen, neue Po­die Versklavung des Volkes ebenso gedul- grome, neue Morde. In der Stunde der Ge­auf sich gezogen hat . Die Blicke aller in Deutschland und det, wie die unaufhörlichen Attentate ge- fahr wird die Gangsterbande noch einmal wild um sich schlagen , und dem düsteren außerhalb Deutschlands, die nach dem 30. gen den Frieden der Welt. Juni mit Entsetzen vor dieser Verbrecher- Den Mann, den man jetzt in den Nekro- Gemälde, das Deutschland heute darstellt, diktatur standen, hatten sich auf die logen den großen alten Mann Deutsch- neue blutige Züge hinzufügen. Reichswehr gerichtet, in der sie nicht lands" nennt, in dem Illusionisten Das Bündnis der herrschenden Klasse gen steht und alle Gasthäuser schmückt. nur eine politische, sondern auch eine mo- eine moralische Reserve Deutschlands zu mit Hitler bereitet den Tag der Vergeltung Genau so sieht er aus, wie sich naive Mas­ralische Gegenkraft zu sehen glaubten. Der sehen glaubten, war ein bösartiger vor. Immer klarer tritt die große revolu- sen einen siegreichen General vorstellen. ungeheuere außenpolitische Zusammen- Feind der Demokratie und des tionäre Aufgabe hervor: ,, Rettung für Seit der Schlacht von Tannenberg ist er bruch nach dem 25. Juli hat die verzwei- arbeitenden Volkes. Die Flüche Deutschland" liegt nicht im Sturze eines ihr unbestrittener Liebling und Held. Gläu­felten Hoffnungen und Erwartungen noch der Opfer des Faschismus folgen ihm ins Mannes, sondern im Sturze des Sy- big blicken sie zu ihm auf. daß der Grab, denn es sind zugleich seine Opfer.[ stems. verstärkt. Vergessen war,

Da kam der Krieg. Man beschließt in Berlin, den General Ludendorff, der Volksstim- als das Genie des Generalstabes gilt, an die Spitze der gegen Rußland operierenden Truppen zu stellen.

Verbrechen gegen den Frieden

-

mißbrauchen.

Teilmobilisation!

Aber Ludendorff ist noch jung, ehr­geizig, eigensinnig und nervös. Allein kann man ihn nicht wirtschaften lassen. Man braucht einen älteren ruhigen Mann, der neben ihm auf dem Kutschbock sitzt und aufpaßt, daß ihm die Pferde nicht durch­gehen. Man findet keinen geeigneteren als Paul von Hindenburg.

Nun dauert es nur noch Wochen und

Hindenburg ist ein berühmter und gefeier­

ter Feldherr, dessen Bild in allen Zeitun­

Die psychologische Krise des Sommers. 1916 läßt sich nur dadurch überwinden, daß Ludendorff und Hindenburg an die Spitze der Obersten Heereslei­tung gestellt werden. Es ist nicht der Wille des Herrschers, es ist die Volkstüm­lichkeit, die die beiden Heeresführer auf

Die Bedrohung Oesterreichs ist maßlos| Menschlichkeit über den europäischen Eiter- | licher! Im Norden Italiens marschieren die die Spitze der Macht emporträgt. Die unpolitisch, da sie die universelle antiger- herd aber nur, um diese Empörung zur Truppen Hindenburg und Ludendorff! Bis zum manische Solidarität ins Leben ruft , während Kriegspropaganda zu Denn deutsche Reichswehr trifft im Stillen Herbst 1918 sind sie die wahren Dikta­der nationalsozialistische Wahn im Parade- was heute in der italienischen wie in der deut- militärische Gegenmaßnahmen. Sie verstärkt toren der Rechten: Ludendorff diktiert, schritt dem Welthaß entgegengeht. Der Na- schen Presse geschieht, das ist offene den Grenzschutz, sie schiebt größere Trup- gedeckt durch Hindenburgs militärische tionalsozialismus, von einem unbegreiflichen Kriegs propaganda! Ein Maß des penverbände nach Süddeutschland. Das ge- Kolossalfigur. Ludendorff diktiert Sieg­Zustand des Wahnsinns der fieberhaften fährliche Spiel ist im Gange! Mussolini droht frieden, Kampf gegen Scheidemann, der mus getrieben, hat das Verbrechen als ein Erregung spricht aus den deutschen und mit Einmarsch in Oesterreich. Er hofft, daß uns um die Früchte unserer Siegerparolen politisches Instrument der Vernichtung, des italienischen Zeitungen, das umso gefährli­Gemetzels und des Terrors zur Anwendung cher ist, als es sich auf beiden Seiten um gebracht. Das Urteil der Geschichte ist be- eine Presse handelt, die nicht frei, sondern reits gefallen."( Popolo d' Italia).

bis zum Paroxys- Hasses, der Leidenschaft,

auf Befehl Stellung nimmt. Es sind die Töne, Diese Worte sind bis zum letzten wahr. die wir aus dem August 1914 her kennen! Der Deutsche" antwortet der italienischen und das ist das erschütternde der Wahrheit Presse:

Aber

-

Bie sind nicht um

willen geschrieben! Sie waren vor einem Jahr schon ebenso wahr wie heute, damals aber jubelte die Presse Mussolinis

noch

Stimme

dem

nationalsozialistischen Paroxys­

die Mächte ihn nicht in den Arm fallen wer- bringen will. Unbeschränkter U- Bootkrieg, den, er fühlt sich von England gedeckt. Es Sturz Kühlmanns, Ernennung von Michae­gehen Gerüchte über ein italienisches Ulti- lis. Die Pferde gehen durch. Hindenburg matum . Das ist der Zustand Europas im sitzt neben Ludendorff auf dem Kutsch­August 1934 zwanzig Jahre nach dem Be­ginn des Weltkrieges!

bock und macht eine kraftvolle Figur.

Im September 1918 ist es so weit. Der U- Bootkrieg hat versagt, sonst stehen Die Demonstration ihrer Majestät der Ka- fast 2,000.000 Amerikaner an der West­none ist eine unheilschwangere Erinnerungs- front. Unwiderstehlich drängen die engli­faschistischen Systeme schen Tanks vor und drücken die ausge­

Mit dem Zusammenbruch der mazedo­

,, Das sind nur die Menschen, an deren Freundschaft wir einmal glaubten, deren Besuche wir mit aller Gastfreundlichkeit, deren der Deutsche fähig ist, bei uns auf- feier! Die beiden nahmen, deren faschistische Fahnen wir stehen heute einander in erbittertem Hasse hungerten, abgekämpften Deutschen zu­grüßten und deren Chöre und Kapellen Sie waren rück. wir bejubelten. Das sind die Leute, die uns gegenüber, bereit zum Kriege. noch vor wenigen Wochen durch das Thea- einig in der Verherrlichung des aggressiven ter in Venedig darüber hinwegzutäuschen Nationalismus, einig in dem Verlangen nach verstanden, daß der Welsche Welscher bleibt, wie im Lauf der Jahrhunderte, wie Revision, nach Neuverteilung der Welt, einig im August 1914, wie an dem Pfingsten des Verrates im Jahre 1915, wie jetzt! " Sie feiern jetzt in Deutschland und Ita­aber sie sagt sie nur um lien die zwanzigjährige Wieder­kehr des Beginnes des Weltkrie­

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mus zu! Damals war es an der Zeit, die zu erheben gegen die verhängnis­volle Entwicklung zum Kriege hin damals aber haben sie geschwiegen, in Italien , in England, in Frankreich! Heute endlich er­hebt sich der Schrei der Empörung und des Abscheus. Heute sagt die Presse Mussolinis

die Wahrheit

der Kriegspropaganda willen!

im Willen zur Aufrüstung, gleichgültig ob ob legal oder illegal, einig in der kriegeri­schen Korrumpierung der Völker, einig im Willen zur Zerstörung des Völkerbundes

nischen Front ist der Zusammenbruch vollendet. Hindenburg und Luden­dorff gestehen, daß sie am Ende sind und schreien nach Waffenstillstand.

,, Wehe dem Volk, das seine Waffen fünf Minuten zu früh an die Wand stellt!"

Diese Presse eines Regimes, das gleich ges, sie feiern sie mit der Wiederbelebung aber sie sind nicht einig über die materiellen Mit diesen Worten wendet sich, von weni­blutbeflekt ist wie das System Hitler, das einer journalistischen Kriegshetze, die daran Kriegsziele. gleich dem System Hitlers das Verbrechen zweifeln läßt, daß der Krieg Bum politischen Instrument gemacht hat, ausgebrochen ist! stimmt ein in die allgemeine Empörung der

noch nicht

gen verstanden, der ,, Vorwärts" gegen das Der Friede ist in Gefahr! Seine Bedro- plötzliche, krampfhafte und überstürzte hung geht aus von den Ländern der Diktatur: Friedensbedürfnis beiden großen Sie feiern ihn noch anders, noch gefähr- Deutschland, Italien, Oesterreich! Kriegshelden. Es half aber nichts. Die

der