ver­

In Franken nun, in Mordstreichers Reich,

-

WO

dern zu lassen, die sich seltsam für diesen Judenladen einsetzten. ,, Sage mir, du kaufst, und ich sage Dir, was Du bist!" Und wenn Du nicht bei mir kaufst, dürften die arischen Kaufleute im Geiste ergänzen, so bist Du ein Schweinehund.

wir uns nichts vormachen und feststellen,| Argwohn des alten Reichspräsidenten zu zer-| läden stillschweigend zu boykottieren, daß sich der gesamte unermeßlich gewal- streuen und Hitlers Ernennung zu erleichtern, schärfen sich die Zustände von Tag zu Tag. tige Vernichtungsapparat des Staates zur beantragten die Nazis jene Verfassungsände­Zeit noch in der Hand des Diktators rung, die nach der Ernennung Hitlers und wird die Wut natürlich hemmungslos an den findet. Und daraus ergibt sich denn schließ- nach dem Tode Hindenburgs für sie keine Be- jüdischen Kaufleuten ausgelassen, sie sind an lich, daß auch die Entscheidung über Krieg deutung mehr besaß. Der Zweck war ja er- allem schuld, sie verdienen gehängt zu wer­Auf den Fotografien sind Frauen, Män­und Frieden heute einzig und allein bei die- reicht; sie hatten den Alten, wie sie wollten, den, man schikaniert, quält, peinigt sie in Bem Manne liegt. hineingelegt und lachten sich ins Fäustchen. jeder Weise. Und weil zunächst noch kein ner, junge Leute zu sehen, viele offensicht So ist das Deutsche Reich heute nicht Daran, nun wirklich Herrn Bumke mit der Gesetz besteht, nach dem es strafbar wäre, lich arme Teufel darunter. Bösartige Feinde unter bei Juden zu kaufen, und wet! ein solches jedes einzelnen, Leute, die auf den Arbeits­nur eine plebiszitäre Diktatur, sondern Stellvertretung zu betrauen, auch eine Despotie. Beide Begriffe sind den heutigen Umständen auch nur eine leere Gesetz auch kaum zu erwarten ist, denn der platz, auf die Wohnung des ,, Salberg- Kun­nicht ohne weiteres identisch. Auch die Zeremonie gewesen wäre hat kein Mensch Staat kann in dieser Pleitezeit keinen Steuer- den" lauern oder schon lange irgendeine Ge­Dikatur kann dem einzelnen Staatsbürger, mehr gedacht. zahler entbehren, helfen sich Streichers ge- hässigkeit gegen ihn planen, werden die Bil­damit der ausschneiden, werden zur SA lehrige Schüler auf ihre Weise. dem Volk und der Volksvertretung gewisse gehen, werden versuchen, den Angepranger­ten das Leben unerträglich zu machen. Nicht selten enden derartige Zeitungexzesse mit ein paar Selbstmorden.

-

-

was

Freiheiten und Rechte lassen doch von Streichers Pranger

-

diesen ist in Deutschland nichts vorhan­

den. Es hat noch nie eine Diktatur gege- Warenhaus- Besucher werden fotografiert. Die kaufmännische Konkurrenz wird im ben, die despotischer war als die Diktatur des Dritten Reiches . Deutschland kann den Dritten Reiche mit der wachsenden Not im­Ruhm für sich in Anspruch nehmen, das mer schärfer und der Konkurrenzneid immer vollkommenste System der Despotie ge- bösartiger. Seit gar eine Menge verärgerter schaffen zu haben, das jemals auf Erden Leute begonnen haben, die bekanntesten Nazi­bestanden hat: die totale Despotie!

Ein solches System mag länger oder kürzer halten, aber es kann nicht Bestand haben. Es muß sein Wesen ändern oder es muß zerbrechen. Die Monarchie und die

Die ,, Fränkische Tageszeitung", Nürnberg , brachte sechzehn Bilder mit folgendem Text: Salberg- Kunden, die am Samstagnachmit­tag unser Bildberichterstatter beim Ver­Adolf Hitler sollte sich die Prangerseite lassen des Salberg- Ladens auf den Bild- der ,, Fränkischen Tageszeitung" eingerahmt streifen bannte, ohne sich in der Ausführung übers Bett hängen. Er kann stolz sein auf seines Auftrages von Volksgenossen hin- sein Erziehungswerk!

Die großen und die kleinen Gauner

-

-

-

es

Republik sind ihrem Wesen nach beide be- Es wird weiter gereinigt ständig, ihre Verfassungen regeln die Fra­ge der Nachfolge. Das Ausscheiden des Oberhauptes bedeutet bei normaler Ent­Traven schildert in einem seiner Bü­wicklung der Dinge keine Krise des Sy­das Mexiko stems. Die Diktatur stirbt mit cher ,, Regierung" heißt es dem Diktator. In dem Augenblick, in des Tyrannen Porfirio Diaz . Dort ging dem dieser zu funktionieren aufhört, ist die seltsam zu: vom Gouverneur bis hinunter zum Frage des Systems aufgeworfen. Sie mag kleinsten Bürgermeister war jeder jedem mit der Monarchie oder der Republik oder durch gemeinsame Gaunereien verbunden und auch mit einer neuen Diktatur beantwortet werden auf alle Fälle dauert das Leben des jetzt bestehenden Systems nicht eine Minute länger als das seines Repräsentan­ten möglicherweise auch kürzer!

verpflichtet. Ein paar Dutzend Leute hatten jeweils ein Interesse daran, daß der oder jener Obergauner nicht zu Falle kam geschah es doch, dann gab es einen gewaltigen Erdrutsch, denn dem großen Lumpen folgten im Sturz die kleinen nach. Neue Gauner rückten an die Stelle der alten und betrogen war in jedem Fall das Volk.

-

-

Ich enthebe, Ich ernenne Jeder sein eigener Gangster

Gauleiter Schwede schreibt Briefe über Briefe, die gleichfalls gedruckt werden:

,, Mein Lieber...! Hiermit ernenne ich Sie zum... An diese Ihre Wiederernen­nung knüpfe ich die Hoffnung, daß die aus alter Kampfzeit her bestehenden innigen Verbindungen sich zum Segen für Volk und Vaterland auswirken mögen." Um ,, Wiederernennungen" handelt es sich oft, denn viele Führerchen, die von der nun­mehr gekillten Clique verdrängt wurden, sind bis zum näch­wieder obenauf gekommen sten Mal.

-

Wem gehört die Kasse?

len. Diese Gerüchte, die offenbar von profit­lüsternen Interessenten aus durchsichtigen Gründen verbreitet werden, entbehren jeder Grundlage.

ab:

Schwede, Gauleiter.

Und dicht daneben spielen sich Tragödien

Im Schnellverfahren verhandelte das Stralsunder Schnellgericht gegen den Johann Dibis aus Hugolsdorf. Ihm wurde zur Last gelegt, daß er am 2. Juli d. J. in Beziehung auf den Chef des Stabes Lutze geäußert haben soll: ,, Das ist genau so ein Betrüger wie die vorhergehenden!" Dibis gab die Aeußerung zu. Das Schnellgericht verurteilte den erst 18jährigen Angeklagten zu einer Gefängnisstrafe von drei Monaten. Wie mir berichtet wird, gehen Gerüchte aus dem um, wonach die ,, Pommersche Zei- Nur ein paar Tageszeitungen aber das ganze tung" und die übrige in der ,, Pommer- kleinen Lande Pommern widerliche Schandspiel: Hitler­scher Zeitungsverlag GmbH." erscheinende blutige, NS- Presse Pommerns Privateigentum des deutschland steigt von den bedruckten Sei­früheren Gauleiters Karpenstein sein sol- ten empor.

Erklärung.

Und das kann uns ein Trost sein. Der Despot kann die Kräfte des Volkes zeit­vernichten. Auch heitere Zwischenspiele finden sich in weilig bändigen aber nicht Wenn er und sein System längst auf dem Der 30. Juni in Deutschland Adolf Hit- den ,, Parteiamtlichen Nachrichten", wie die­Schindanger der Weltgeschichte verfault lers liegt nun ein paar Wochen zurück. Von ses: sein werden, wird noch ein Volk da sein, oben herunter ist sozusagen ,, gereinigt" wor­das aus der furchtbarsten Erfahrung sei- den, d. h. neue, im Augenblick beliebtere Ban­ner Geschichte gelernt und endlich be- denführer sind anstelle der alten getreten, und griffen haben wird, was Freiheit be- jetzt erst sieht man, wie sehr das Dritte deutet! Reich einem Räuberstaat gleicht. Jetzt schla­gen nämlich die Wellen des großen Sturms in die kleinsten Bezirke, und bei dieser Gelegen­heit stellt sich heraus, daß jeder erschossene oder abgesetzte Räuberhauptmann wieder viele, viele Unterführer hatte, die von ihm ab­hingen übrigens auch aus den von ihm verwalteten Kassen bezahlt wurden

Das Spiel um Bumke

-

-

und die nun hinter ihrem Chef her in die Tiefe rasseln. Genau wie die Untergauner im Mexiko des Porfiro Diaz.

Wie Hindenburg übertölpelt wurde. Im Herbst 1932 überraschte die national­Bozialistische Fraktion den Reichstag mit einem Antrag auf Aenderung der Reichsver­fassung. Während es bis dahin hieß, daß im Falle des Todes des Reichspräsidenten der Reichskanzler einstweilen seine Funktion übernehme, beantragten die Nazis, daß dieses Man muß nur die Pommerschen Vertretungsamt dem Reichsgerichtspräsiden­ten zufallen solle. Da gegen die Aenderung Zeitungen der letzten Wochen aufschlagen Bachlich nichts einzuwenden wir greifen ein beliebiges Land heraus

war, sie viel­

-

-

Ueckermünde enthoben.

-

Minderbegabte, und daß in Prag nichts ver­dorben wurde, dafür sorgten schon die Tsche­chen!

Die faulen Spanier Deutscher Konsul beschimpft sein Gastland Die neudeutschen Diplomaten sind überaus Nun ist dieser Herr Koch auf einmal ein feinfühlige Herren. Sie sind so ängstlich auf berühmter Mann geworden. Er hat nämlich in den guten Ton bedacht, daß sie eine Demar- allen ihm zugänglichen Zeitungen seine che in Erwägung ziehen, sobald nur unter Trauerrede über Hindenburg inseriert, in der er sich über zu große Pressefreiheit in der ihren Fenstern überlaut genießt wird. Sie sind feine Leute, die deutschen Diplo- Tschechoslowakei beklagte und diplomatische

mehr dem Brauch entsprach, der schon nach um den ganzen Schmutz zu ahnen, der da maten, aber den deutschen Konsul in Barce- Schritte zum Zweck ihrer Einschränkung an­Im ,, parteiamtlichen lona, Dr. Deiters, dürfte keiner seiner kündigte. Die vorherige öffentliche Ankündi­dem Tode Eberts durch ein spezielles Reichs- aufgewirbelt wurde. gesetz eingeführt worden war, wurde der Teil" sieht es gewöhnlich so aus: Kollegen an Takt übertreffen. Dieser Dr. gung solcher Schritte ist eine völlige Neue­Antrag angenommen und die Verfassung Mit sofortiger Wirkung habe ich den Deiters weilt zur Zeit als Kurgast in dem rung im diplomatischen Brauch und sicher­dementsprechend geändert. Pg. Feldhahn, Pasewalk , seines Amtes als reichsdeutschen Bade Oeynhausen . Um seine lich keine ungewollte. Legt Herr Koch es auf stellvertretender Kreisleiter des Kreises Nerven zu stärken, hat er auf einer Amts- Krach an und gedenkt er dabei die Treppe walterbesprechung in Minden einen Vortrag hinaufzufallen? Will er sich für das bevor­Der Gauleiter Schwede . über ,, Land und Leute in Spanien " gehalten, stehende große Revirement empfehlend in Mit sofortiger Wirkung habe ich den den das NS- Volksblatt für Westfalen in einem Erinnerung bringen? Kreisleiter des Kreises Kolberg Land , Pg. begeisterten Berichte lobt. Nach diesem Be­Hoẞenfelder, zum kommissarischen Kreis- richt( das folgende ist wörtlich zitiert), leiter des Kreises Kolberg Stadt bestellt, zeichnete Pg. Dr. Deiters zunächst ein Bild Bayreuth ohne Fremde Die Bilanz der diesjährigen Bayreuther unter gleichzeitiger Enthebung des Pg. des Spaniens , wie es wirklich ist, wobei er als Tugenden Höflichkeit, Sauberkeit Festspiele ist die Bilanz des deutschen Nie­Schulz von seinem Amt als Kreisleiter. dessen dergangs. Im Jahre 1930 sah Bayreuth 1075 Der Gauleiter Schwede. und Anspruchslosigkeit hinstellte, Lebensauffassungen sonst aber von der deut- ausländische Gäste, im Jahre 1934 insgesamt Mit sofortiger Wirkung habe ich bisherigen Kreisleiter Dahms, Jarmen , sei- schen, namentlich hinsichtlich Fleiß, Aus- 372. Von 187 Engländern im Jahre 1990 sind nes Amtes als Kreisleiter des Kreises Dem- dauer und Disziplin so stark abweicht, daß in diesem Sommer ganze 46 übriggeblieben. Lasse Zahlen sprechen! min der NSDAP enthoben. Zu seinem Nach- man diese Verschiedenartigkeit als einen der folger habe ich den Pg. Franz Pietschmann, wichtigsten Gründe für die Einstellung des zu Deutschland zugrunde legen Jarmen , ernannt, zum Stellvertreter des Spaniers Kreisleiters den Kreisbauernführer Max muß." Roloff.

Hätten die Nazis nach ihrem eigenen zum Ge­Betz gewordenen Antrag gehandelt, dann hätte der Reichsgerichtspräsident Bum ke jetzt Stellvertreter des Reichspräsidenten sein müs­Ben, bis die Neuwahl vollzogen war. Aber die Nazis trafen nicht die geringsten Anstalten, die von ihnen eingeführte Verfassungsände­rung zur Geltung kommen zu lassen. Nicht eine Sekunde lang wurde Herr Bumke be­müht, sondern viel mehr schleunigst ein Ge­setz erlassen, das die ganze Macht sofort in Hitlers Hände übergehen läßt.

den

Schwede, Gauleiter.

zwar

ver­

Welchen Grund hatten die Nazis, die Wei­ marer Verfassung , die sie doch vernichten wollten, noch zu verbessern? Die Sache liegt ganz einfach. Damals hatte Hindenburg noch Gewissensbedenken. Die Bestimmung, daß der Reichskanzler den Reichspräsidenten zu ver­In besseres Deutsch übersetzt heißt das: treten habe, schien ihm, falls er Hitler zum Und so geht es fort in endloser, endloser wenn die Spanier nicht so eine disziplinlose Reichskanzler machte, gefährlich. Er arg­wöhnte, Hitler als Reichskanzler würde diese Reihe. Abgesetzt wurden: der Kreisleiter Möl- Bande wären, faul und ohne Ausdauer, dann des Kreises Bestimmung mißbrauchen, um sich zum Al- ler, Grimmen , der Kreisleiter der stellvertre­leinherrschen aufzuschwingen. Um diesen Stolp Land, Dr. Frühwald, Granzin, der Daß ein Konsul sein Gastland beschimpft, tende Kreisleiter Schelten, Kreisleiter Langeheine, der Kreisleiter Frug- sobald er ihm für ein paar Urlaubswochen gel, Lauenburg , der Polizeioberinspektor den Rücken gekehrt hat, dürfte in der Ge­Boesenberg, Stolp , der der Kreisbauernführer schichte der Diplomatie einzig dastehen. Die Dols, Bergen es nimmt kein Ende. Spanier werden sich freuen, wenn Dr. Deiters zurückgetreten. Die Neuernannten lassen sich

Alliance Française

würden sie uns Edeldeutschen besser stehen.

101, Bvd. Raspail, Paris ( VIe) Einige treten freiwillig zurück, andere werden zu ihnen zurückkehrt!

Herr Koch entdeckt sich

Die praktische französische Sprachschule Glückwunschtelegramme schicken, lassen sich eröffnet für die Monate September und Ok­photographieren, geben Interviews. SA- Grup­tober einen Vorbereitungskursus für die Uni­penführer Friedrich, der an die Stelle Kar­versität und auch Klassen für Kaufleute, pensteins getreten ist, sagt in einem Ge- jetzt in den diplomatischen Korps Gegenstand

umfassend:

15 Stunden wöchentlich praktische Stu­

dien der französischen Sprache;

30 Konferenzen im Monati

10 unterrichtende Spaziergänge im Monat

in Paris und seiner Umgebung.

Honorar: 180 Frs. für einen Monat, 275 Frs. für zwei Monate.

spräch", das später die Zeitungen drucken:

Zu den kleinen deutschen Tayllerands, die mitleidiger Gespräche sind, gehört auch der Gesandte in Prag , Herr Koch. Er sitzt dort ,, Mein Ziel, das durch einige Unter- nicht erst seit gestern. Zu jener Zeit, da im brechungen, verursacht durch die Verräter, A. A. die glänzenden Berichte Kösters aus die heute nicht mehr sind, gestört wurde, Riga , Rauschers aus Warschau glaube ich nun bald zum Wohle der gesam- wurden, las man dort auch schon mit Sorgen­ten Bewegung und der pommerschen Be- falten in der Stirn die Aufsätze des Knaben völkerung verwirklichen zu können." Koch. Aber schließlich gibt es in jeder Klasse

bewundert

So sieht's Amerika !

S

Yardley

SIRMAN

PRESS

HEIL

HITLER

SPEECH