1
r
S
1
n
-
1.
3.
1-
in
is
č
rt
ir
en
1-
30
E
-).
en
en
-).
).
r.
1-
50
en
),
30
t-
i:
ag
S-
66
er
7.
er
er
n:
T-
Neuer Vorwärts
Gozialdemokratisches Wochenblakk
Verlag: Karlsbad, Haus„ Graphia" Preise und Bezugsbedingungen siehe Beiblatt letzte Seite
Nr. 63 SONNTAG, 26. August 1934
Aus dem Inhalt:
Hinter den Kulissen
Massenfabrikation
Versöhnung mit Hitler?!
Sozialdemokratische Parole: Kampf auf Leben und Tod!
Seit dem 19. August kann der Tyrann| unter anderem auch die Arbeiter ver- nicht gefragt worden waren. Die totale, denkt, sich mit Hitler und seinem System nicht mehr schlafen. söhnen und ihnen zuliebe mit der» Deut- Despotie kann ihre Untertanen aushun- zu versöhnen, der hat nicht nur aufgehört Noch am 13. brüllte sein Göbbels: schen Arbeitsfront<< verfahren, wie der gern, einsperren, halb oder ganz totschla- Sozialdemokrat zu sein, der ist in Wirklich> Keine Stimme darf verloren gehen!< < Aber Reichswehr zuliebe mit der SA verfahren gen lassen, wie es ihr beliebt. Warum soll keit noch nie einer gewesen! Denn wer verloren gingen zwei Millionen Stimmen. worden ist. Mit Ley und seinen Brüder- sich da nicht auch eine Ergebenheits- jemals ein echter Sozialdemokrat war, Noch am 19. brachte» Der Deutsche<< möglichst unblutig, weil die adresse mit zweckentsprechenden Unter- dem sind die Grundsätze der Menschdie Balkenüberschrift:» Nur Lumpen Außenpolitik nicht noch mehr Blutgeruch schriften für den geliebten Führer fabri- lichkeit, der Freiheit, der sozialen Gerechtigkeit so tief ins Herz stimmen nicht für Hitler<, und verträgt 30. Juni gespielt werden. So zieren lassen? geprägt, daß er gegenüber der Hitlerei keine anderen Gefühle kennen kann als Verachtung, Ekel, Abscheu und
schrieb dazu:
> Gestern abend war unser Volk einig. Niemand zweifelt daran, daß diese Einigkeit durch ein 40- und mehr millionenfaches
Ja feierlich dokumentiert wird.<<
-
-
Als aber die Nacht da war, konstatierte der Reichswahlleiter trotz aller unterwegs begangenen Fälschungen mit zitternder Stimme 5 Millionen> Lumpen<<, und von den aller mindestens erwarteten 40 Millionen fehlten zwei.
Seitdem kann der Tyrann nicht mehr schlafen. Er weiß, daß er mindestens 5 Millionen Gegner hat. Gegner? Nein!
Todfeinde!
Wer in einem zivilisierten Staat gegen die Regierung stimmt, tut es, weil er an derer Meinung ist. Wer in Deutschland gegen Hitler stimmt, der tut es, weil er ihn aus dem tiefsten Grund seiner Seele haßt und ihm den Tod wünscht.
.
> Eine Rotte Menschen, nicht wert, den Namen Deutsche zu tragen,. .. Mögen sie den Staub Deutschlands von ihren Pantof feln schütteln<, sagte Wilhelm II. Am 19. August las man im» Völkischen Beobach
ter«:
die deutsche
geistig wohnen sie in Prag.
chen soll
-
-
berichtet die Auslandspresse.
Danach soll, so berichtet die Presse weiter, irgend ein Gewerkschafts- Blomberg
Genialer Gedanke!
-
keine
unver
andere Partei oder
-
Mag der größte Schmierenkomödiant in Erscheinung treten, die soldatische Ent- aller Zeiten diesen Gedanken für genial söhnlichen Ha B. Ein einzelner gewesener schlossenheit des Führers preisen und ihm halten Sozialdemokrat kann vielleicht knieweich was dabei herauskommen kann, Treue geloben. wird doch wieder nur Schmierenkomödie werden, zusammenbrechen, verdienter VerEine Schmierenkomödie soll aufgeführt sein, Betrug, Epressung, Vergewaltigung achtung verfallen die Sozialdemowerden, noch eine zu den ungezählten im äußersten Falle Tragödie einiger kratie ist und bleibt- wie seit dem 30. Januar 1933! Der Hauptko- mürbe gewordener armen Teufel. Die fünf mödiant steht bereit. Man sucht den Part- Millionen, die den bisherigen Schwindel Gruppe den bisherigen Schwindel Gruppe der totale Gegensatz allem, was Drittes Reich ner, sucht Statisten. Wird man sie finden? durchschaut haben, werden sich durch den zu Die totale Despotie zwingt Journalisten, allerneuesten auch nicht täuschen lassen. heißt. Artikel, die sie nicht geschrieben haben Sie werden, mit Recht, einen jeden, der und die sie nie schreiben würden, weil sie sich mit Hitler gemein macht, als einen ihrer Gesinnung widersprechen, mit ihrem erbärmlichen Verräter betrachten und über Namen zu unterzeichnen. Unter den Auf- ihn zur Tagesordnung übergehen. rufen für Hitler standen dutzendweise Nur kein Miẞverständnis! Wer auch söhnung? Kampf um Sein oder Nichtsein! Namen von Persönlichkeiten, die zuvor gar nur im entferntesten an die Möglichkeit Kampf auf Leben und Tod!
Hitler hat den Marxismus vernichten
wollen. Das ist ihm nicht gelungen. Jetzt führt der Marxismus den Kampf um seine Vernichtung. Wer spricht von Ver
Göbbels, Quandt& Co.
Aus der Schweiz wird uns geschrieben:| Quandt zu zwingen, eine noch ausstehende Diese Reise nach dem vornehmen von 300.000 Reichs- Schweizer Winterkurort aber hatte nicht Als am 30. Juni Hitler gegen Röhm und Mitgift
> Es gibt Leute, die sind geistig längst emigriert, obgleich sie leiblich noch hier Genossen seine Anklage wegen Korruption , mark für die Frau von Göbbels heraus- nur der Erholung gedient, sondern auch in Deutschland Wohnrecht genießen und Verschwendung und Bestechlichkeit erhob, zugeben. Als dies nach der Verhaftung geschäftlichen Zwecken, die Göbbels und da war es Josef Göbbels , der ihn geschah, kam Quandt wieder frei. Der Vor- Quandt verbanden. Bei dem Vorwurf, der dabei am stärksten unterstützte. Wie es wurf der Verschiebung von Vermögens- 1933 Günther Quandt gemacht wurde, hanaber mit seiner eigenen Sauberkeit bestellt werten nach dem Ausland war mit einem delte es sich um den Besitz eines großen Male hinfällig geworden. Zwischen den Aktienpaketes der Schweizer Akkumulatoist, zeigen die folgenden Tatsachen: der Frau Göbbels renfabrik Oerlikon, das von Quandt, der Kurz nach seiner Ernennung zum beiden Ehegatten Reichspropagandaminister wurde die Oef- herrschte nun mit einem Male wieder eitel in Deutschland Hauptaktionär der Akkufentlichkeit mit der Mitteilung überrascht, Harmonie. Sie ging sogar soweit, daß Göb- mulatorenfabrik Berlin- Hagen ist, erwordaß der frühere Mann der Frau bels im März 1934 mit seiner Frau ben wurde. Welche hilfreichen Dienste in Göbbels dem Quandt bei der Verschiebung Göbbels, der Großindustrielle Günther und deren früherem Mann Quandt, verhaftet worden sei. Bald einem der feudalsten Hotels des Schweizer dieser großen Werte geleistet haben muß, St. Moritz Aufenthalt geht aber auch daraus hervor, daß Herr stellte sich heraus, daß die Verhaftung von Winterkurortes Göbbels veranlaßt worden war und den nahm. Weder Deutschlands Not an Devi- Göbbels nicht daran gedacht hat, seine Vorwurf der Vermögensverschiebung als sen, noch der Hunger der SA oder die Hotelrechnung in St. Moritz selbst zu beUrsache hatte. Eingeweihte behaupten, daß Rücksicht auf Winterhilfe und dergleichen zahlen. Er hat zwar als Reichsminister, als
Sie sind ungewinnbar, keine Großmut (!) versöhnt sie. In jedem anderen Lande der Welt(!!) wären sie schon im ersten Anlauf der nationalen Revolution
mit nassen Handtüchern erschlagen
worden; bei uns dürfen sie, als wären sie nicht gefährliche Schädlinge, leben.<<
Der> Völkische Beobachter« irrt. Die Leute, die er leiblich in Prag vermutet, zum mindestens geistig
sind
-
immer
in Deutschland. Die fünf Millionen , die nach seiner Meinung für Prag«| stimmten, die, wie er sagt,» während der Schlacht zum Feind übergegangen sind < haben in Wirklichkeit für Deutschland gestimmt, sie haben in einer Zeit| tiefster nationaler Schande Deutschlands
Massenfabrikation von Ja- Stimmen
19. August wird durch nichts besser beleuchdes ehemaligen tet als durch das Abstimmungsergebnis von
Aus Sachsen wird uns berichtet: In verschiedenen Orten
Ehre vor der Welt gerettet. Angenom-» roten Königreiches« hat man übereinstim- Dachau. men aber, der» Völkische Beobachter mend eine Massenfabrikation falscher Ja-|
Reichstagsabgeordneter und aus anderen Funktionen ein Einkommen, das mindestens 50.000 Mark jährlich beträgt, aber zur Bezahlung einer Hotelrechnung scheint es immer noch nicht zu langen. Göbbels und Quandt erklärten im Hotel, ihre Rechnungen würden von Akkumulatorenfabrik Oerlikon bezahlt werden.
der
Bei der>> freien und geheimen Abstim- Die Hotelleitung war zwar über diese Erdeutschen klärung sehr erstaunt, sie legte aber dem
hätte recht: Fünf Millionen» während der Stimmen beobachten können, die überall in mung« in diesem berühmtesten
Schlacht zum Feind übergegangen<<
welche Aussichten nächsten Weltkrieg!
-
der gleichen Weise vor sich ging. Viele Wäh- Konzentrationslager wurden 1590 Zettel ab- Werke die Rechnungen vor, die auf besonfür den ler hatten ihre Zettel un beschrieben ab- gegeben. Davon lauteten 1572 auf Ja, 8 auf dere Anweisung des Direktors Rühl begegeben, weil sie sich beobachtet fühlten und Nein, 10 waren ungültig. das Nein nicht anzukreuzen wagten. In all diesen Fällen machten die Wahlvorsteher mit der Begrünselber ein Kreuz zum Ja
Der» Völkische Beobachter<< irrt auch, wenn er die ganzen fünf Millionen auf Konto Prag stellt. Wir sind nicht so un
-
bescheiden. Wir wissen, daß unter den dung, daß der Wähler wohl seinen Zettel an
Neinsagern auch Katholiken
Kommunisten... Und Deutschnationale!
sind und
Der Tyrann kann nicht mehr schlafen. Er wälzt Pläne, die wie alles, was er wälzt, > genial<< sind. Er will, so munkelt man,|
-
zahlt wurden. Man ließ dabei zwar erkenWährend es sogar in der Pfalz immer noch nen, daß es sehr eigentümlich ist, daß ein deutscher Minister sich seine 3 Prozent Neinstimmen gab, in Ostpreußen 4 Hotelrechnung von einem Schweizer Prozent, von Hamburg mit seinen 26 Pro Werk bezahlen läßt, zent, Berlin und Köln mit ihren 22 Prozent aber was tut ein Betriebsdirektor nicht I nicht zu reden gab es in Dachau nur 0.5 Prozent Neinstimmen! alles, um es mit dem Hauptaktionär nicht zu verderben. Eine Rückzahlung oder Ver Bedarf es noch vieler Worte? Dachau rechnung dieses Betrages ist bisher nicht mit seinem mustergültigen Ergebnis ist Kern erfolgt. und Krone der> > veredelten Demokratie<<. Hitler hat mehrfach erklärt, er sei für Wollt Ihr sehen, wie Deutschland seinen Füh- absolute Sauberkeit. Er hat Gelegenheit, Wert und Bedeutung des Plebiszits vom rer liebt blickt auf Dachau! im Falle Göbbels diesen Beweis zu liefern.
zukreuzen>> vergessen« hätte. Solche und ähnliche Schwindeleien Sind allgemein bekannt. Aber niemand wagt , über sie zu reden!
Dachau in Deutschland voran! 1572 Ja- 8 Nein.
-