Steigende Devisennot
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Schacht und das» alte System<< Wer sind die Schuldenmacher?. Hungerwinter droht!
Jouded all
Scheinwerfern ab, konnte die Täter aber nicht
fassen.
Am 13. Juli wurde der frühere Gen. Paul Bunt, Tapezierer, Breslau , Sternstraße, in einem Lokal in der Matthiasstraße, als er bei der Hitler - Rede abfällige Bemerkungen machte, erschlagen.
Herr Schacht wettert öffentlich im-| nicht zu verhindernde Einfuhrbedarf wird tigen ist, daß diese Zahl um etwa ein Vier- In Hirschberg wurde der Bürgermeister Blümel abgesetzt und verhaftet. Der Grund mer wieder gegen die Auslandsschulden, die Drosselungen an anderen Stellen weit- tel bis ein Drittel zu erhöhen ist, weil ja ist nicht bekannt. Es wird erzählt, die Verfür die der Mann, der sich in zudringlich- aus übersteigen, so daß von der Einfuhr- die deutschen Exporte nur zum Teil mit ster Weise an führende Sozialdemokraten seite her eine Erleichterung der Devisen- Devisen, zum andern aber mit Scrips und haftung sei erfolgt wegen der Erschießung angebiedert hatte, so lange es ihm für seine lage nicht zu erwarten ist. Sperrmark bezahlt werden.
Karriere nützlich erschien, jetzt das» Alte Katastrophal gestaltet sich aber die Diese Zahlen bedürfen nun wirklich System« verantwortlich machen möchte. Situation durch die fortschreitende Ver- keiner ausführlichen Erörterung mehr. Hit
von vier Juden.( Da wird er bestimmt sehr schnell wieder frei sein! Red. d. N. V.)
Der Schwindler verschweigt absichtlich, minderung des Exports, von dem in ler und Schacht mögen noch eine Zeit lang Man spielt
aller
daß die deutsche Auslandsverschuldung Deutschland die Existenz von ungefähr von der sicheren Ueberwindung nur zu einem verschwindenden Teil aus 32 Millionen Arbeitern unmittelbar ab- Schwierigkeiten durch den nationalsoziaSchulden des Reiches und der anderen hängt. Am stärksten betroffen ist wie- listischen Willen faseln, die Ziffern spreöffentlichen Körperschaften besteht, der derum die Fertigwarenausfuhr, die mit chen eine andere Sprache. Sie erzählen weitaus größte Teil aber 250 Millionen um 17 Millionen gegenüber von der unvermeidlichen fortschreitenden dem Vormonat zurückgeblieben ist. Blutentziehung, die der Rohstoffmangel Die Juli- Ausfuhr stellt überhaupt den bedeutet. Sie sagen niedrigsten Betrag seit vielen Jahren
Schulden der großkapitalistischen Unternehmungen und zum Teil der Landwirtschaft
sind, die er selbst aufs eifrigste befürwortet hat. Einer der leichtsinnigsten Schuldenmacher war Fritz Thyssen , sein jetziger Intimus und maßgebendster nationalStahlverein nicht nur von Anfang an übergründete, sondern auch auch überschuldete. Große Schuldenmacher waren Siemens, war die AEG, waren Hapag und Lloyd sieht, es sind wirklich lauter» Marxisten<<, die nach Schacht die Verantwortung tragen.
sozialistischer» Wirtschaftsführer<, der den
man
dar,
einen harten Winter der Not und Entbehrung
ebenso wie der Gesamthandel einen Re- voraus und Hunger, Arbeitslosigkeit und
Mobilmachung
Am Sonntag, dem 26. August, findet in Breslau ein Aufmarsch der Arbeitsfront statt.
Die Devise lautet:» Eine Million Arbeitsfrontler aus Schlesien nach Breslau «. Mit welchen Mitteln die Arbeiter gezwungen werden, dafür folgende Beispiele:
kord des Tiefstandes erreicht hat. Das Mangel sind Rebellen, mit denen kein Pro- in Schweidnitz beschäftigen zur Zeit etwa Passivum der Handelsbilanz ist in den pagandaministerium
und
keine Wirt
ersten sieben Monaten bereits auf 258 Mil- schaftsdiktatur so leicht fertig werden. Dr. Richard Kern. lionen gestiegen, wobei aber zu berücksich
Steigende Dividende
sinkende Arbeitslöhne
Das Geheimnis der nationalsozialistischen wird überraschender Arbeitsschlachten"
Aber während Schacht öffentlich über die Auslandsverschuldung zetert, versuchen seine Agenten mit allen Mitteln, neue Rohstoffkredite in Amerika und England Weise in einem führenden Organ der Nazienthüllt. Die Deutsche Zei
zu erlangen. Da aber bisher Amerikaner presse und Engländer noch nicht einzusehen ver- tung" schreibt in Nr. 176 vom 29. Juli: mögen, warum sie dem schlecht gewordenen Geld noch gutes nachwerfen sollen, ist Herr Schacht in seiner Verzweiflung auf die Idee verfallen, sozusagen
Zwangsanleihen im Auslande aufzunehmen. Denn um nichts anderes handelt es sich, wenn die Reichsbank sich weigert, für etwa eine Million englischer Pfund für 20 Millionen holländischer Gulden und für mehrere Millionen Schweizer und schwedischer Währung, die längst fällig geworden sind, die nötigen Devisen anzuweisen. Aber bei diesem Versuch ist der Bankrotteur wieder einmal hereingefallen. Die holländische Regierung hat den Winkelzügen der deutschen Unterhändler kurzerhand ein Ende bereitet und am 15. ' August ein Zwangsclearing gegen Deutschland angeordnet. Die holländischen Importeure werden von nun ihre Zahlungen an die deutschen Lieferanten nicht mehr in Gulden nach Deutsch land senden, sondern die Beträge bei der niederländischen Bank einzahlen. Diese wird daraus einmal die Forderungen der holländischen Exrorteure bezahlen, und sodann den Ueberschuß mit den Schulden verrechnen, die die Deutschen bisher nicht abtragen konnten. Mit einem ähnlichen Vorgehen droht jetzt auch England, und es ist kein Zweifel, daß Herr Schacht sehr bald gezwungen sein wird, seine Zwangsanleihen zurückzuzahlen.
an
Das wird freilich keine leichte Sache werden. Denn die Devisenlage wird trotz oder vielleicht eben wegen der Eingriffe in den Außenhandel immer schwieriger.
,, Es läßt sich nicht leugnen, daß die Arbeitsschlacht bereits jetzt schon die Rentabilität vieler Unternehmungen erhöht Von den 93 deutschen Aktiengesellrepräsentative Unternehmun
hat. schaften gen
aus
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mit
Die Heliowatt- Werke( Radiogerätefabrik) 700 Arbeiter und Angestellte. Ein Zirkular forderte die Belegschaft zur Reise nach Bres lau auf, die Arbeiter hatten sich in Einzeichnungslisten einzutragen. In einem Arbeitssaal, in dem 80 Arbeiter sind, haben sich elf eingezeichnet. Entsprechend waren die EinDaraufhin zeichnungen im ganzen Betrieb. ging ein zweites Zirkular durch den Betrieb, in dem mitgeteilt wurde,
wer nicht mit nach Breslau geht, legt keinen Wert auf seine Arbeitsstelle.
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den Arbeitern freiwillig zwecks Einglie- Die Firma legt die Fahrtkosten aus und zieht derung neuer Arbeitsgenossen vorgenommen wurde. Um sich ein Bild von dem Umfange dieser Kürzungen zu machen, seien die Schätzungen angeführt, die das Institut für Konjunkturforschung über das Einkommen der Arbeiter, Angestellten und Beamten angestellt hat. Danach sind die genannten Einkommen von 44,5 Milliarden Rm. im Jahre 1929 auf 25,7 Milliarden Rm. im Jahre 1932 zurückgegangen."
Kein gerechter,
allen Wirtschaftszweigen Ausnahme von Geldinstituten, Schiffahrtsgesellschaften und staatlichen bezw. sub- Die zuletzt genannten Angaben müssen noch ventionierten Gesellschaften haben im dahin ergänzt werden, daß das Einkommen abgelaufenen Geschäftsjahr( 1933 bezw. der Arbeiter, Angestellten und Beamten jetzt 1933/34) 81 mit Gewinn gearbeitet und noch weit unter das Einkommen vom Jahre nur 12 mit Verlust. Von den ersteren ha- 1932 gesunken ist. ben 31 ihren Gewinn benutzt, um die Verluste aus den Vorjahren abzudecken. um die gesetzlichen Rücklagen wieder aufzufüllen oder eine anderweitige Reserve schaffen. Die übrigen 50 Gesellschaften waren in der Lage, eine Dividende auszu- ten Presse: schütten. Und zwar haben mehr als die Hälfte davon ihre Dividendenzahlungen erstmalig wieder aufgenommen bezw. höht. Nur drei sahen sich zu einer geringen Ermäßigung der Dividendenhöhe veranlaßt."
zu
er
Den steigenden Dividenden stellt das nationalsozialistische Organ die ungeheuer gesunkenen Arbeiterlöhne gegenüber:
,, Ein männlicher Facharbeiter verdiente nach der amtlichen Statistik Ende 1929 103 Rpf. je Stunde, im April 1934 78 Rpf., ein männlicher Hilfsarbeiter hat heute 62
aber ein verdienter Preis Kürzlich las man in der gleichgeschalte
sie dann am Lohn wieder ab. Den Waldenburger Bergarbeitern werden die Fahrtkosten für Breslau jetzt schon im voraus vom Lohn einbehalten, ohne Rücksicht darauf, ob sie fahren oder nicht. Diese Maßnahme wurde angeordnet, nachdem bei einer Rundfrage wegen der Teilnahme sich nur ganz wenige freiwillig meldeten. Von einem Textilbetrieb wird gemeldet, daß die Arbeiter 3 Ueberstunden ohne Bezahlung leisten müssen, die Firma zahlt dann die Fahrtkosten.
Schließlich werden die Leute verladen und werden abtransportiert, ob sie wollen oder nicht. So spielt man» große Zeit<< und eines Tages kommt sie dann wirklich.
Die Spitzel
Ueber die Arbeit der Gestapo wird uns eine interessante Einzelheit berichtet:
In der Untergrundbahn, in der nur we nige Leute u. a. zwei Arbeiter in Transportunterhielten sich arbeiterkleidung saßen, ,, Ueber die Wirkung der Marktordnung für Zwiebeln im Hauptanbau- zwei Männer. Der eine schimpfte über die gebiet bei Calbe a. d. Saale berichtete der hohen Kartoffelpreise. Beim Verlassen der Landesführer für Gartenbau der Provinz Untergrundbahn wurden die beiden von den Sachsen auf einer in Naumburg abgehalte- ihnen nacheilenden Transportarbeitern angenen Tagung von Kreisgärtnerschaften. Im
Der
ist
nach
Auf ihre Anbaugebiet Calbe seien 1932 2.2 Millionen halten und für verhaftet erklärt. Zentner Zwiebeln geerntet worden. Sie hät- Einwände hin gaben sich die beiden Leute ten ohne Regelung je Zentner höch- als Beamte der Gestapo zu erkennen. stens 70 bis 80 Pfg. Erlös gebracht. Meckerer sitzt noch, der andere Durch die Zwangsbewirtschaftung aber sei der Preis auf 2.50 RM. festgesetzt worden, was einen gerechten und verdienten Preis bedeute."
Die Verdreifachung der Preise der land
einigen Tagen entlassen worden.
Preßgänge
Ueber die Art und Weise, wie man
die
gegen 81 Rpf. Dieser Rückgang des Tarif- wirtschaftlichen Erzeugnisse bei sinkenden Arbeiter zur„ Landhilfe" preßt, wird folgen
lohnes wird aber noch verschärft durch die Löhnen ist Sinn und Ziel der nationalsozialiKürzung der Arbeitszeit, die teils von den stischen Agrarpolitik, und diesem Ziele komBetrieben wegen Arbeitsmangel, teils von men sie immer näher.
Die Bilanz des Außenhandels im Jul Die unblutige Revolution
ist außerordentlich schlimm.
Die Einfuhr ist mit 363 Millionen RM. um
und
der Vorfall berichten:
In einem Arbeitsamt im Berliner Osten haben sich etwa 200 Leute geweigert, zur Landhilfe zu gehen. Sie erhielten Freikarten für das Rose- Theater. Als sie dort waren, wurden die Tore geschlossen und ihnen von der Bühne her erklärt, daß vor der Tür Lastkraftwagen stünden und sie eingeladen würden, sie zu besteigen. Sie hätten es selbst in der Hand, wohin diese Wagen fahren sollRichtungen möglich:
Ein holländischer Staatsbürger befindet sich unter diesen 200, es gelang ihm durch Vermittlung des Konsulates freizukommen.
3 Prozent geringer als im Vormonat, die In Beuthen kam es bei der Besetzung der ten. Es wären zwei Aus Breslau wird uns berichtet, daß die p Ausfuhr bleibt mit 321 Millionen RM. um mehr als 5 Prozent hinter der des Vor- dortige SA sich in ihrer übergroßen Mehrzahl SA- Kaserne zu einem Kampf zwischen Konzentrationslager oder Landhilfe, sie hätDas der SA und der Polizei. Die SA wei- ten nur zu wählen. monats zurück. Gegenüber dem Juli des gegen Heines und für Hitler erklärte. Vorjahres beträgt der Rückgang sogar wird aus Nachstehendem aber erst recht ver- gerte sich, die Polizei in das Gebäude einzufast 17 Prozent. Im Juli ist somit ein ständlich. Das frühere Siechenhaus Elbing - lassen. Daraufhin stürmte die Polizei als SA- warf Handgranaten in das Gebäude. Auf neues Passivum von 42 Millionen entstan- straße, das erst wenige Monate wurde geräumt. Seiten der SA gab es 3 Tote und mehden, während im Vorjahre noch ein Akti- Kaserne eingerichtet war, vum von 25 Millionen zu verzeichnen war. 140 Maschinengewehre, 800 vollständige Aus- rere Verletzte. zum rüstungen der Reichswehr sind dabei vorgeBei der Einfuhr machen sich erstenmal die Wirkungen der verschiede- funden und weggeschafft worden. Die nen Drosselungen bemerkbar. Denn wäh- satzung der Kaserne mußte antreten, jeder rend bisher die Einfuhr dieses Jahres in 10. Mann wurde herausgezogen, die Leute allen Monaten höher war als im Vorjahr, sind seitdem verschwunden und ist im Juli die Einfuhr etwa gleich der bis heute ist über ihren Verbleib nichts festvorjährigen. Den stärksten Rückgang zeigt gestellt worden.
Be
Der Brigadeführer Stefan in Beuthen wurde erschossen. Er hat Unterschlagungen in Höhe von 70.000 Mark begangen. Der Sturmbannführer Ender aus
Schweidnitz wurde in der SS- Kaserne, Sternstraße in Breslau , erschossen. Die Leiche hat man dann zurück nach Schweidnitz gebracht und sie vor der Stadt auf die Straße geworfen, um einen Unfall oder ein brechen vorzutäuschen.
Ver
Verwalden
zu
Ungenügende Beteiligung. Die tungssonderzüge der R.B.D.- Essen Deutschen Kampfspielen in Nürnberg mußten wegen ungenügender Beteiligung ausfallen.
die Einfuhr von Wolle, die im Juli nur In der Nacht auf den 13. Juli wurden im noch etwa ein Fünftel von dem Höchst- Krematorium Breslau 7 Leichen nochmals 5 Leistand im April dieses Jahres erreichte. und am 17. Juli Weitere erhebliche Einfuhrrückgänge sind chen, die numeriert waren, verbrannt. Die bei fast allen Metallen, sowie Häuten und Leichen wurden ohne Särge gebracht und Fellen eingetreten. Dem steht aber eine auch so in den Ofen geschoben. verhältnismäßig starke Zunahme der Le- Der stellvertretende Polizeipräsident bensmitteleinfuhr gegenüber. Dieser Um- Breslau, Engels, wurde ebenfalls bei stand ist um so bedenklicher, als infolge Aktion am 30. Juni erschossen. In Görlitz wurde der frühere LagerkomAm 7. Juli wurden im Johannisgarten in des schlechten Ernteausfalls in den nächdes Lechwitzer Lagers in den Breslau - Krietern Arbeiter durch Messerstiche sten Monaten ohnedies mit einer starken mandant Vermehrung, insbesondere der Futtermit- Kehlkopf geschossen. Der Täter ist verletzt. Das herbeigerufene Ueberfallkommando erschien, suchte die Gegend mit teleinfuhr, zu rechnen sein wird. Dieser unbekannt.
101, Bvd. Raspail, Paris ( VIe) Die praktische französische Sprachschule eröffnet für die Monate September und OkAm 30. Juni wurde im Gasthaus Nitsche tober einen Vorbereitungskursus für die Universität und auch Klassen für Kaufleute, in Breslau , Brinderstraße, ein Gast mißumfassend: in handelt und erheblich verletzt, weil er sich der über die Vorgänge des Tages mißliebig ausHeß.