Hat der Bewerber pünktlich die Miete ent-| das Irrsinnige dieses> rassebiologischen Expe­richtet, so erwirbt er mit dem Vorhanden- riments< und schreibt dagegen:

sein von vier Kindern einen Anspruch auf die Uebertragung des Eigentums an dem von ihm bewohnten Einfamilienhaus.<

> Bedingungen zu stellen, deren Nicht­erfüllung eventuell schwere wirtschaftliche Folgen für die Betroffenen nach sich zie­hen, ist bedenklich für die Ehe an sich. Die gemütsmäßigen Rückwir­kungen einer solchen Maßnahme gar nicht gerechnet!<

Ende der Jurisprudenz

Turistisches Studium durch Sport und Kniebeugen

Im Reichsgesetzblatt wird die neue Ju-| Als weitere Fächer gelangen in Fortfall Es gibt einen uralten Komödienstoff: die stizausbildungsordnung veröffent- das Kirchenrecht und das Völker­Geschichte von der Erbschaft, die demjenigen licht. Sie ist ein erschütterndes Dokument recht. Das Recht der Kirchen wird ohnehin Erbberechtigten zufällt, der innerhalb einer Daß aber die des wissenschaftlichen Verfalls in Deutsch - im Dritten Reich zerstört. bestimmten Frist ein Kind zeugt. Die alten land. Ihr Wesen kennzeichnet sich darin, braunen Juristen auch kein Völkerrecht Griechen haben schon bei Aristophanes über Wo hat der Nationalsadismus sich je um daß etwa die Hälfte der bisherigen juristi- mehr lernen sollen, weist darauf hin, für wie solche Schwänke gelacht, bel Maupassant Gemütsdinge gesorgt? Ehen sind im Dritten schen Disziplinen aus dem Studienplan ge- absolut überflüssig und bedeutungs­mündet eine Novelle dieser Art in handfesten Reich lediglich Brutapparate und dazu da, um strichen wird, und zwar, wie die gleich- 1os Hitler und die Seinen dieses ganze Rechts­Dauerehebruch, aber die Erbmasse wird ge- Nachwuchs zu produzieren, der germanischer geschaltete Presse zugibt, mit Rücksicht auf gebiet ansehen. Offenbar beabsichtigen sie rettet. Im Dritten Reiche werden die gro- und vorteilhafter aussieht, als Hitler, Göb- die starke Beanspruchung der Studenten nicht, sich praktisch auf diesem Gebiet zu rauhen, bürokratisch bels und Streicher. Und dagegen kann durch die ,, neuen Schulungsarbeiten" d. h. betätigen. organisierten Praxis. Selbst die hitlerfromme auch die» Rheinisch Westfälische< nichts sa­Arbeitsdienst, sportliche Betätigung, Ge- Die Lehre des Strafprozesses soll > Rheinisch Westfälische Zeitung< empfindet gen! meinschaftserziehung im studentischen Kame- künftig eingeschränkt werden auf radschaftshaus, Wehrsport usw. ,, Grundzüge des gerichtlichen Verfahrens­Zählen wir einmal auf, was an bisherigen rechtes." Auch hier will man mangelnde Pflichtfächern künftig nicht mehr im Examen wissenschaftliche Kenntnis durch oberfläch­geprüft, infolgedessen von 99 Prozent der liche praktische Routine ersetzen, was für Studierenden auch nicht mehr gelernt werden Gerichtsschreiber, nie und nimmer aber für wird! Die gleichgeschaltete Presse selber spricht Richter genügt.

teskesten Satiren zur

Politische Testamente

zu praktischem Gebrauch

-

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historische Rechtswissenschaft, be­

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das

von einer ,, radikalen Streichung von Neben- Schließlich sind auch noch sämtliche wirt­fächern". In Wahrheit sind sogar Hauptschaftswissenschaftlichen Pflichtfächer dieser Ein Historiker schreibt uns: nend> aus dem Marschallturm von Peters­fächer von diesem Abbau des Studiums er­,, Reform" zum Opfer gefallen. Worauf man > Mein Reichskanzler Adolf Hitler < in burg erheben, um dem Kaiser Napoleon die faßt. in der Studienordnung der Republik beson­dieses feierliche Bekenntnis klingt das poli- moralische Legitimation für den russischen In Fortfall gelangt zunächst die gesamte deren Wert gelegt hatte, daß nämlich der tische Testament des großen Feldmarschalls Feldzug zu verschaffen. Jurist die praktischen wirtschaft­und Reichspräsidenten beschwörend aus, als Noch einige Dezennien weiter zurück, im stehend aus den vier Fächern römisches lichen Auswirkungen von Gesetzen wollte es Hitler als den einzig berufenen Jahre 1696, war das politische Testament des Privatrecht, römische Rechtsge- und Entscheidungen überblicken, also nicht Nachfolger des Verewigten erscheinen lassen; Herzogs Karl von Lothringen er- schichte, deutsches Privatrecht als bloßer ,, Formaljurist" wirtschaftlich un­> Mein Reichskanzler Adolf Hitler < die schienen, jenes gewaltigen österreichischen und deutsche Rechtsgeschichte. sinnige Entscheidungen treffen sollte, Worte läßt Oskar von Hindenburg geisterhaft Feldmarschalls, der Wien 1683 von der Tür - Der Student erfährt also nichts mehr über fällt jetzt wieder fort, weil Marschieren und mahnend> vom Marschallturm des Tannen- kenbelagerung befreit und auch sonst Unver- die geschichtliche Entstehung und Heraus­Handgranatenwerfen keine Zeit mehr zu einer bergdenkmals in die Welt tönen, um alle gängliches für den Kaiserstaat geleistet bildung der heutigen Rechtsinstitute vertieften Ausbildung lassen. Deutschen zur Wahl Adolf Hitlers zum hatte. Gleichwohl brachte sein Vermächtnis Rechtsgrundsätze. Noch vor kurzem pflegte Reichsführer aufzufordern. Der künftige Richter wird auch als Per­den Habsburgern keinen Nutzen, vielmehr jeder Professor in seinem Kolleg zu betonen, son den Rechtszuständen des Dritten Rei­führten es alle Gegner des Erzhauses immer daß ohne diese geschichtliche Kenntnis man wieder an, wenn sie dessen Eroberungsgier nur Banause und oberflächlicher Praktiker ches entsprechen: roh und primitiv und Herrschsucht nachweisen und sein Stre- auf dem Gebiete der Justiz werden könne. ben nach der katholischen Universalmon­archie dokumentarisch belegen wollten. Noch

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ja, wie

sich eines Sterbenden

und

88.

Justinian .

Kein Zweifel, die Schlußwendung des Hin­denburgschen Vermächtnisses kommt dem Herrn der deutschen Nation trefflich zupaß und zum 19. August wunderbar zurecht, aber ich kann mir nicht helfen: just dieses präch­tige Zusammentreffen weckt die Erinnerung Friedrich II. von Preußen ging mit dem 2. März 1853 vom Kaiserturm der Wiener , richtigen Namen Mörder! Pädera­an andere ebenso>> nützliche<< Testamente her- Lothringertestament eifrig krebsen und er Hofburg" einem ergriffen lauschendem Vol- sten!" Sie erinnert Hitler höhnend daran, vorragender Staatsmänner. Da wurde bei- konnte es getrost tun, denn das Schriftstück ke ins Ohr, und in dreizehnjährigem allmäh- daß sein Minister Göring jahrelang in spielsweise im Jahre 1812 die europäische war hat. dieser der Irrenanstalt gesessen in einer antihabsburgischen Staats- lichen Anschwellen verstärkte Oeffentlichkeit durch die Auffindung des kanzlei hieb- und stichfest hergestellt wor- letzte Atemhauch zum Diese Entdeckung ist den Fronvögten der italienischen Presse nicht neu. Sie kennen das Testamentes Peters des Großen über- den, der verewigte Marschall hatte mit ihm machtvollen Märzsturm 1848. rascht, eines wahrhaft unheimlichen Doku- so wenig zu schaffen wie wie Die drei Beispiele führen uns kurz und Faktum seit Jahren ebensogut wie Hitler . mentes: es enthüllte nämlich, mit welch gro- jemand, der uns gerade im Augenblick nicht einprägsam vor Augen, was wir uns unter Sie haben trotzdem Göring gefeiert, haben Ben Raubtieraugen die Zaren auf Europa einfallen will. dem ,, letzten Willen" großer Männer vorzu- ihm die Hand gedrückt, und in ihren ser­sahen und daß sie sich geradezu einen aus- Schließlich ist hier noch ein ,, echter" stellen haben und wie eigenmächtig die je- vilen Organen widerliche Lobsprüche über führlichen Plan zurechtgelegt hatten, um den letzter Wille anzureihen, der doch mit dem weiligen Interessenten mit den Toten der den Geisteskranken veröffentlichen lassen. Westen ihrer Knute untertan zu machen Willen dessen, der ihn ordnungsgemäß unter- Nation" verfahren: man läßt sie reden oder Wenn sie heute aus Haß die Wahrheit sagen, und in den neunzig seit Peters Tode ver- schrieb, recht wenig zu schaffen hat, und das schweigen, ganz wie man es eben braucht, so geißeln sie damit zugleich ihre eigene Kom­flossenen Jahren waren sie tatsächlich ihrem ist das Testament des> guten< Kaisers und legt ihnen unbedenklich. Worte in den plizität mit den nationalsozialistischen Ver­Ziele Schritt um Schritt näher gekommen. Franz von Oesterreich. Wohl hat es Mund, die sie in Wahrheit niemals gespro- brechern! Europa hatte allen Grund, sich klüglich vor- dieser zwei Tage vor seinem Tode, als er chen haben, oder nicht recht sprechen woll­Strauß Sündenfall zusehen, und Napoleon handelte bloß als Be- schon von Krankheit und Altersschwäche ten. Daß auch Hitler , Papen, Göbbels und» Der Intendant der Dresdner Staatsthea­die neue Strauß- Oper» Die auftragter und Schutzherr der westlichen ganz benommen war, eigenhändig unterfer- der neue Herr von Neudeck mit Hindenburg ter hat Zivilisation gegen die östliche Barbarei, wenn tigt, aber von A bis Z durchdacht hat es ähnlich umspringen könnten, wagen wir nicht schweigsame Frau zur Uraufführung ange­nommen. In Dresden herrscht große Em­er sein gewaltiges Heer gegen jenes lauernde schon längst vorher sein Kanzler Metter- zu denken, weil die Pietät und Treue dieser Ungetüm führte. So mußte man in Frank- nich über jeden pörung darüber, daß der Text dieser Oper und in die stilvolle ,, franzisceische" vorbildlichen deutschen Männer reich, so in Deutschland und Oesterreich ver- Form aber ein paar ge- von dem Rassejuden Stefan Zweig gegossen dessen Sekretär Friedrich Zweifel erhaben ist nünftigerweise denken; was man nicht wußte von Gentz. So kam es, daß der Monarch sei- schichtliche Reminiszenzen, die beileibe keine stammt. Der» Freiheitskampf<< erinnert dar­und was erst der belgische Gelehrte Berkholz nen schwachsinnigen Sohn Ferdinand endgül- Parallelen sein sollen, darf man doch wohl im Jahre 1863 nachwies, war, daß ge- tig zum Nachfolger einsetzte und diesem auskramen? schickte Fälscher das Testament des empfahl, ja alles beim alten zu lassen und Zaren im Auftrag Napoleons frisch herge- sich völlig der bewährten Führung des Staats- Wahrheiten aus Haß stellt hatten; der große Peter mußte also kanzlers anzuvertrauen. ,, Mein Kanzler Hit-", seine Stimme nur deshalb geisterhaft mah- Pardon ,, Metternich" tönte es also auch am Deutschland regierenden Verbrecher bei dem

-

an, daß Dr. Göbbels erst vor kurzem auf der Theaterwoche in Dresden ganz unmiẞver­ständlich ausführte, die deutsche Kunst habe in der Zukunft frei von allen rassefremden

Die Presse Mussolinis nennt heute die in Einflüssen zu bleiben.<

an mehrere Prominente des In- und Auslan-| Dabei entschltipft der braunen Klagefeder eine sagten die kleinen Näherinnen und gingen ,, Deutschland , des verschickt werden!

Seitdem bangt die ganze braune Bonzerie der Stadt um sein Leben und zittert, wenn er einmal krank ist,

Zum Heulen!

Das Publikum will» pazifistische, inter­

weitere Wahrheit:

stiller und nachdenklicher als sonst an ihre > Um das Risiko zu verringern, greift man Arbeit...< den Plunder des vorigen Jahrhunderts auf, So ein Berliner Zeitungs- Feuilleton. Aber wie man vor kurzem noch pazifisti- eigentlich war es doch mehr für Otto Webers sche oder internationalisti- Trauermagazin, das sich für ähnliche Gele­sche Stücke aufgegriffen hat, weil genheit aufs beste empfiehlt. sie Kasse wachten.<

> Deutsche Zeitung<<.

Deutschland 66

Das Geburtshaus des Dichters Hoff­Fallersleben ist in den mann von

übergegangen.

zu einer SS­

Besitz einer Brauerei Es verlautet, daß es später Kaserne ausgebaut werden soll. Ja, wie sang er doch selber? Ganz Europa ist eine Kaserne! Alles Dressur und Disziplin!

Freude durch Kitsch

Bisher wurde von den verkannten brau- Die Infektionsgefahr nationale Stücke...< nen Dilettanten immer behauptet, die» pazi- Von der Naziorganisation> Kraft durch Göbbels > Angriffe klagt in seiner Weise fistischen und internationalen Stücke selen Freude< wurden dieser Tage eine Anzahl über den Niedergang des deutschen Theaters dem Publikum von> Theaterjuden« und jüdi- Nürnberger Mitglieder der>> Deutschen Ar­und fordert noch mehr staatliche schen Verlagsgewaltigen geradezu diktato- beitsfront« nach Saßnitz geschickt. Von Beaufsichtigung der Privattheater. risch aufgezwungen worden, jetzt gibt man in Saßnitz wurde ein Schiffsausflug nach Däne­Warum? Weil sie bringen, was das Publikum einer schwachen Stunde zu, daß diese Stücke mark unternommen. Das Resultat dieses ergötzt, und das sind immer Stücke, die von aufgeführt wurden,> weil sie Kasse machten, Schrittes vom gleichgeschalteten Wege muß Berlin , wird durch die NS- Volksgemeinschaft Hitlers Barden nicht gedichtet wurden. Die daß sie also von einem breiten fürchterlich gewesen sein. Folge:» Das Amüsiertheater blüht neben Publikum gefordert wurden und

dem

schwer

ringenden Kulturtheater...< nach wie vor gewünscht werden, denn sie aus Gesinnungsfreiheit geborene

Der Transportführer der Gruppe hat jetzt durch öffentlichen Anschlag jede weitere Fahrt ins Ausland verboten.

Die» Kamera«, Unter den Linden in

> Kraft durch Freude< neu eröffnet werden. Als erstes ist ein neudeutscher Film >> Heimat im Meer« in Aussicht genommen.

Die» Kamera< nannte sich einst mit Recht das Theater des guten Films. Jetzt ist durch Kitsch gekommen!

die Champignons und Schnecken sie, von den Nazis gestohlen, auf die Freude

Göbbels junger Mann wirft einen bekümmer- waren ten Blick auf den» Programmzettel von Ber - Kunst. line. Nichts als alte Lustspiele von 1803 bis Dieses Resultat ist nach anderthalb Jah­der> artistische Snobist< ren Göbbelsscher Theaterdiktatur für > sämtlich Lustspiele Nazis allerdings zum Heulen!

1879, wozu

auch

Oscar Wilde gehört

1

der blamierenden Art, nämlich Schwänkes.

Und diese Schwänke

mals

Heulen!<

Berliner Blätter melden: > Die Feinschmecker können jubeln.

Hojotoho, hejaha!

dem

Die» Deutsche Allgemeine Zeitung< ist mit alten deutschen Schlachtruf> Hurra<

nicht mehr zufrieden. Vielleicht hat sie einen Rassewebfehler an ihm entdeckt.

Jedenfalls empfiehlt sie in poetischer Form Wagnerische Kriegsgeräusche. Das klingt bei

» Es ist für Hindenburga Die Champignons sind in diesem Jahre in > kehren an den Privattheatern ununterbro-> Auch wenn ein Großer heimgeht, gibt er reichstem Maße aufgetreten. Die Ernte chen wieder... Man strägte Harmlosigkeit den Kleinen noch Arbeit und Werk. Das war noch nie so groß wie 1934.<< in Form von Ulk und Klamauk wie ehe- Rüstzeug für den Heimgang des ver- Die alte Geschichte: Warum schreien die Sie haben kein Brot! Ja, warum Tendenz. Es ist zum ewigten Reichspräsidenten von Hinden- Leute? burg ist in Berlin geschaffen worden... essen sie nicht Champignons? Göbbels Leiborgan gesteht also, daß die Otto Webers Trauermagazin hatte Und warum nicht Schnecken? Eine fette Theater der Demokratie immerhin Tendenz, den Auftrag erhalten, die Trauerausrüstung Ueberschrift in einer Berliner Zeitung kün­also Gesinnung hatten und daß das für den Heimgang des Präsidenten fertig- digt das große Neue an: Publikum heute lieber in die harmlosen zustellen. Der Auftrag wurde mit gewohn­Schwänke des vorigen Jahrhunderts rennt, ter Berliner Präzision in Tag- und deutsche Erwerbsquelle!<< als daß es den langweiligen Mist der großen Nachtarbeit durchgeführt...> Es ist für Hin- Ersatz für den Ausfall der Exportindu- das Kannibalen- Regime bestimmt unbesieg. und kleinen Johste über sich ergehen ließe. denburg!<< sagten die Männer des Handwerks, strie?

> Schneckenzucht

ihr dann so:

» Wie jämmerlich verhallt das>> Ra- Ra- Ra!< eine neue vor seinem» Hojotoho, hejaha!<< Mit diesem neuen Schlachtruf versehen, wird

bar sein!