zialismus den Sportplatz gerade zu der Zeit| nun, was der Arbeitersportler ihm stets ge­in eine altpreußische Kaserne verwandeln will, sagt hat: daß sich die Politik auch dann um in der die moderne Wehrmacht dazu übergeht, ihn kümmert, wenn er sich nicht um sie küm­die Kaserne gegen den Sportplatz einzutau- mert. ,, Es gibt keinen marxistischen Klimm­schen. Zwar wertet auch der moderne Sol- zug", hat man den Arbeitersportlern erwidert. Drill und Dressur haben alles verdrängt! dat den Sport unter dem Gesichtspunkt des Aber man kann einen Klimmzug für sich sel­Staates, doch muß er aus wehrpsychologi- ber und für einen Despoten machen, man schen und wehrpädagogischen Gründen die kann sich stählen für den Krieg, aber auch größtmöglichste Freiheit anstreben. Ihm für den Kampf um Frieden und Sozialismus. kann aber vor allem nicht daran gelegen sein, Man kann einen Klimmzug mit und ohne den Massen die Freude am Sport zu verder­ben. Der Sport muß seiner Meinung nach als Erholung und nicht als Last empfunden wer­den, nicht als unbezahlte Ueberstundenarbeit, sondern als Dienst am eigenen Körper, den die Wehrmacht dann zugleich auch als Dienst heutigen Sportbetrieb. Der totale Staat wird an ihrem Körper wertet. Doch um das zu be- ihnen zu Bewußtsein bringen, daß es freien greifen, dürfte der Nationalsozialismus nicht Sport nur in einer freien Gesellschaft geben

Freier Sport- daswar einmal!

Der totale Staat ist die totale Unterdrük-, zugleich darüber klar war, daß der Sport auch kung. Der Mensch hört auf, sich und der Ge- seine soziale Seite hat. sellschaft zu gehören, er gehört nur noch dem Das alles hat sich nach dem 30. Januar Staat. Die Leibeigenschaft wiederholt sich auf 1938 sehr geändert. Die Arbeitersportverbände höherer Stufenleiter. Der Mensch ist nichts, wurden zerschlagen, und soweit hier und dort der Staat ist alles. So wird der Staat zum Gleichschaltungsversuche gelangen, zerrissen. Tyrannen für den einzelnen und die Gesell- Die alten Bindungen schwanden. Aber auch im schaft. bürgerlichen Sport ging ein ähnlicher Prozeß

Ist das Dritte Reich auch für den Unter- vor sich. Nicht nur der Arierparagraph wurde nehmer kein totaler Staat, weil die Wirtschaft eingeführt, ganz neue Leitungen wurden ein­in seine angebliche Totalität nicht einbezogen gesetzt, und der Sportbetrieb wurde auf eine wurde, ist es für die Reichswehr kein totaler neue Grundlage gestellt. Man war plötzlich Staat, weil es dieser ebenfalls gelungen ist, ganz betont politisch, nachdem die ihre relative Selbständigkeit in einem sehr bürgerliche Sportbewegung zuvor hohen Maße zu wahren, so ist das Dritte Reich doch radikal total für den Durch­schnittsmenschen. Furchtbar stöhnt er, der eben dadurch erst ein Mensch gewor­

den ist, daß er aufhörte, ein kuschender Hund

zu sein, unter der Last dieser Totalität.

Der Sport als Beispiel.

stets den Gedanken der Neutralität verfochten hatte. Vielen Mitgliedern, die ernstlich dachten, es gäbe einen unpolitischen Sport, erschien die­ser Umschwung ungeheuerlich. Jahrzehnte lang hatten sie die Arbeitersportler angegrif­

fen, weil diese erklärten, daß es keinen un­politischen Sport geben kann. Das war damals ,, Klassenhetze", heute sind im Dritten Reich die unpolitischen Leibesübungen ver­femt! Es gibt keinen unpolitischen Sport mehr, sondern nur noch einen nationalsozialistischen. Sportplatz und Kaserne.

Feldwebelkommando machen. Nicht nur wie, auch wozu der Sport betrieben wird, ist eine wichtige Frage.

Viele bürgerliche Sportler klagen über den

die Bewegung der wild gewordenen Klein- kann. Diese freie Gesellschaft erwächst nicht bürger sein. aus einem Fußballkampf. Politik ist Schick­sal! Auch dem Sport hilft gegen die Despotie Fred War.

Dem Sport hilft nur die Revolution.

Vielleicht begreift der bürgerliche Sportler nur die totale Revolution!

Der Streicher von Altona

Kann ein Verrückter SA- Mann sein? Ist die NSDAP verjudet? Wer verlor den Weltkrieg?

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Im Zeichen der Totalität steht auch der Sport. Auch er ist aus einem Bedürfnis des Wer sich über Dummheit und Aberglau­Menschen zu einem Bedürfnis des Staates ge­ben unterrichten will, braucht heutzutage worden. Rationalisierung, Mechanisierung des nicht mehr die Hexenprozesse aus dem Mittel­Arbeitsvorgangs, Zusammenballung der Mas- Im Dritten Reich wird der Sportplatz zur alter zu durchforschen eine deutsche anti­sen in wachsenden Städten und gewaltiger altpreußischen Kaserne. Kamen die Sportler semitische Zeitung aus der Gegenwart ge­Lebenshunger als Fogle der Kriegsjahre, das gestern je nach Lust und Laune, weil Er- nügt, um jeden Wissensdurstigen zu infor­sind die Ursachen für das rapide Anwachsen holung eben darin besteht, daß man eine- mieren. Es braucht nicht einmal der>> Stür­aller Sportverbände, insbesondere der Nach- tigkeit ganz nach seinen Bedürfnissen ausübt mer« zu sein, denn Streicher ist nicht der kriegszeit. Der Mensch suchte eine freiere oder unterläßt, so werden die Sportler heute einzige, der als Mordhetzer ein schönes Stück. Form der Arbeit; der Sport erfüllte die Funk- in Befehlsform aufgefordert, zu einer be- Geld verdient. In Altona z. B. gibt ein Apo­tion eines ausgleichenden Faktors. Im Betrieb stimmten Zeit auf dem Sportplatz zu erschei­ist der moderne Arbeiter Automat und Me- nen. Jeder hat sich beim Sportwart an- und chanismus, in seiner freien Zeit will er mehr abzumelden, das Ueben auf eigene Faust hat sein. Wo die handwerkliche Beziehung zur Ar- aufgehört. Die Selbstverwaltung ist durch das beit infolge der kapitalistischen Produktions- Führerprinzip ersetzt worden, überall sitzen weise aufhört, nimmt der Sport einen gewal- nationalsozialistische Beauftragte. tigen Aufschwung. Hier liegt auch die Erklä- Daß es im Lager des deutschen Sportes rung dafür, daß England als das Mutterland infolgedessen zu dauernden Reibereien kommt, des Industriekapitalismus auch zum Mutter­land des Sportes wurde. Andererseits sind die industriell weniger entwickelten Länder nicht nur zufällig keine Sportnationen.

Die freie Leibesübung ist also unter be­stimmten Voraussetzungen ein Bedürfnis des Menschen. Dieses Bedürfnis wird in allen demokratischen Ländern im wesentlichen frei befriedigt, wenngleich der Sport fast

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besonders aus Gründen der Wehr

beweist schon allein die Klage, die der Reichs­sportkommissar Tschammer von Osten darüber führt, daß er überall übergangen und sabotiert werde. Der alte Jahnverehrer Neu­en dorff, der in seiner Weise sicher sehr bedeutend und fähig ist, mußte infolge von Differenzen die Führung der Deutschen Tur­nerschaft aufgeben. Neuendorff soll sich vor allem dagegen gewendet haben, daß die Gaue überall der deutschen Turnerschaft der Organisa­haftigkeit - vom Staat unterstützt wird. Die tionsform der SA angepaẞt wer­Nachkriegsjahre hatten in Deutschland einen den. In diesen Kampf hat er sicher die Unter­freien Sportbetrieb gebracht. Auf dem Sport- stützung der Reichswehr gehabt, die auch die platz ging es selbst in den bürgerlichen Or- Entwicklung im Sport nicht ohne Sorgen be­ganisationen kameradschaftlich zu, und es trachtet. Denn zweifellos war die vormilitäri­herrschte überall eine gesunde Selbstdisziplin. sche Erziehung der Jugend in der deutschen Man übte, was und wo man wollte, Wanderun- Turnerschaft ungleich systematischer und wir­gen wurden in selbstgewählten Gemeinschaf- kungsvoller als sie jetzt unter nationalsozia­ten durchgeführt, die Touren wurden gemein- listischer Führung ist. Man soll aber nicht sam besprochen, ausgearbeitet und ausgewer- denken, daß das Bauchkriechen, die Gepäck­tet. Ueber die Ferien und den Sonntag ver- märsche, der altpreußische Feldwebelton usw. fügte jeder selbst, niemand hatte den Ein- für moderne Soldaten schon Grund genug sind, druck, daß er den Sport für jemand anders mit dem Sportbedürfnis von heute zufrieden als sich selbst betreibe, obwohl sich mancher zu sein. Es trifft sich, daß der Nationalso­

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theker namens Wilhelm Michael ein Buch in Lieferungen< heraus:» Völkische Aufklärung«. Uns liegen nur zwei Heftchen vor, sie genügen, um das Weltbild dieser Art freilebender Irren ungefähr sichtbar zu

machen. So sieht das aus:

Wunschträume.

» Vor 150 Jahren herrschte noch der gute alte Zustand, der heute auch wiederkom­men muß: Jeder deutsche Junge konnte er­reichen, daß des Weges kommender Jude vor ihm den Hut abzog, indem er ein­fach sagte:» Jud, mach Mores!<

ein

>> Die Sterilisierung der Verbrecher und der Erbkranken ist eine eugenische Maß­nahme. Nichts anderes als Eugenik wäre das Aussterbenlassen von schädlichen Fremdlingen, soweit sie es nicht vorziehen, das ungastliche Land zu verlassen.<

>> Wenn erst das ganze Deutsche Volk Adolf Hitlres Lebensweise führt, sind alle umliegenden Völker Europas und der gan­zen Erdkugel körperlich und geistig wahre Zwergen gegen uns!!<

Christentum. >> Alle Menschen, die sich freimütig, d. h. ohne daß eine planmäßig in frühester Jugend aufgepfropfte, unüberbrückbare, strenge religiöse Jugendbeeinflussung die Hauptrolle spielt, zu Religionssystemen be­kennen, die sich zur Aufgabe gemacht

lertheater als auch dem deutschen Film einen| ben, sich allein durch ihre überlegene darstel-| Adolf Moses und Bärendienst erwiesen haben. Man läßt näm- lerische Kraft

und ohne ohne althergebrachtes

lich nichtarische Künstler, die gute Kassen Parteibuch behaupten zu können, rücksichts­machen" mit Freuden so lange auftreten, als los zu entfernen. Die Entfernung des Pub­über ihre verdächtige Großmutter nichts be- likums ist bereits nicht vonnöten.

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wie

auf den Gräfliche Volksbühne

kannt wird. Sobald eine Denunziation die eben zitierte im ,, Angriff" dunklen Punkt hinweist, sind die Künstler ge­wöhnlich nicht mehr ,, tragbar". Man darf ge­Der neue Intendant der Volksbühne, Bern­spannt darauf sein, wie lange Dolly Haas und hard Graf Solms, sagte in einem Interview Stepanek deutschen Theatern noch Geld ein- der ,, DAZ":

bringen dürfen.

Antreten! Kunst machen! Die> Deutsche Allgemeine Zeitung<< teilt

mit:

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haben, die Mühseligen und Beladenen zu sammeln, sind verdächtig, Juden zu sein.<<

>> Wer die Juden sammeln will, muß pre­digen, wie es schon einmal geschehen ist > Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid<. Ja, es ist wahrhaftig eine Mühsal, in solcher Haut zu stecken, die aus Negern, Asiaten und Europäern zu­sammengeflickt ist, es ist furchtbar, ein Jude zu sein...

..<

> Man betrachte religiöse Wahnsinns­epidemien wie die Kreuzzüge, sie sind jüdi­sches Fabrikat.

Der vergiftete Schiller.

> Die erste Möglichkeit, auf Menschen in gutem oder schlechtem Sinne einzuwirken, ist ihre Nahrung. Das wußten alle die, welche heimlich die besten unserer großen Vorfahren vergiftet haben, sobald sie den jüdischen Weltplänen gefährlich wurden, sie starben> zur rechten Zeit«, wie Luther, wie Lessing , wie Mozart und Schiller.<

Der verjudete Goethe.

>> Nur wenige kennen die ganze abgrund­tiefe Verworfenheit der jüdischen Gift­mischer und Scharfrichter, die das Deutsche Volk Jahrhunderte hindurch ihrer besten Männer beraubt haben oder dafür sorgten, daß sie durch Mangel und Not und sogar durch Hunger zu allem Schaffen für ihr Volk unfähig wurden. Man sehe sich die Wohnung Schillers an und die Goethes der eine war ein Deutscher, der andere ein unter jüdischem Schutz stehender Frei­maurer!<

Weltgeschichte.

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> Wäre dem Juden Rathenau nicht, als er damals bei den Gardekürassieren seinen Dienst beendet hatte, die Beförderung zum Reserveoffizier versagt worden, so hätte der Weltkrieg ein anderes Ende genommen.

gen Prinzen und kutschierte selbst die Kö­auf nigin, die neben ihm dem Bock des zum

seine betende SA. Pferdewagens saß, durch den Wald ,, Sie gehört zu den Reden, bei denen Wisentgehege. Ist Mr. Hitler einem das Reden vergeht. Da steht man auch so reizend wie Mr. Göring?" überwältigt da. Da möchte man lachen fragte die siamesische Hofdame auf der Rück­und weinen zugleich, man möchte in einem fahrt von der Schorfheide." Atem jubeln und klagen. wird nur ein Stammeln, man meint den Alarmruf des Führers Mose zu hören: Her

aber es

Nepp in Nürnberg

,, Donnerstag, den 6. September, 13,30 Uhr nachmittags, Vorbeimarsch des NS - Arbeits­dienstes am Adolf Hitler - Platz. Stehplatz 1 Mk., Sitzplatz 5 Mk. Vorbeimarsch des Fackelzuges am Bahn­

,, Donnerstag, 6. September, 10 Uhr vor­zu mir, wer dem Herrn angehört. Adolf mittags, Appell des NS - Arbeitsdienstes auf ,, Dies Haus ist nicht nur entstanden aus Hitler ist uns von Gott gesandt... der Zeppelinwiese. Stehplatz 30 Pf., Sitz­einer Opposition gegen die Hof- Theater, in Wir gläubigen Christen haben die unbedingte platz 1 Mk., 2 Mk., 3 Mk." denen, wer keinen Smoking trug, schief an- Pflicht, uns als betende SA und SS um gesehen wurde. Es wuchs aus dem lebendi- und hinter den Führer zu stellen." gen Bedürfnis weitester Volksschichten nach Das schreibt W. Goebel im Wochenblatt einem eigenen Theater, nach dem Theater ,, Heilig dem Herrn", Wuppertal über überhaupt. So trugen Angestellte und Ar- eine Hitlerrede. beiter kurz vor dem Kriege ihre Spargro­schen zusammen und errichteten damit die Volksbühne. Das bedeutete, für alle Zeiten Verpflichtung und Programm."

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Adolf Moses mit seinem Intimus Streicher hof, Stehtribüne 3 Mk." ein sehr gewagtes Bild!

Die Methode

Ein überall in Deutschland auftauchendes Propagandainserat:

Von seiten der Reichstheater­kammer ist im Einvernehmen mit den hiefür zuständigen Stellen eine Liste der alten Parteigenossen aufgestellt worden, die im Augenblick noch nicht wieder in den Produktionsprozeß beim Theater eingereiht sind. Den einzelnen Theatern wird es von der Reichstheaterkammer zur Pflicht Aber damals war der Herr Graf noch nicht gemacht, eine bestimmte Anzahl von dabei. In der ,, Volksbühne" des Dritten Rei­Solisten, Chorsängern oder Tänzern einzu­ches, die mit einem Arbeitertheater nicht Pgs. vor Beginn der neuen Spielzeit unter- mehr das mindeste zu tun hat, wurde zwar gebracht sein müssen. Die Zahl der Er- der Smoking teils durch den, Festanzug" werbslosen, die das einzelne Theater ein- teils durch die braune Uniform abgelöst, wie so stellen muß, wird von der Reichstheater­schief aber würde einer angesehen, der auf Sache der Theater, sich im Etat die den Uniformrummel pfiffe? Nein, nein, die notwendigen Positionen zu beschaffen. Die Volksbühne ist heute so standesgemäß gewor­einzelnen Theater werden strengstens den, daß der leitende Graf weit besser hinein­

,, Deutsches Obst gesünder!" Zu beweisen ist es ja nicht aber wo viel gelogen wird

.!

Hofbericht

Nordische ,, Galizianer" an der Arbeit!

Der Vielbeschäftigte

Ein Inserat in der Deutschen Me­dizinischen Wochenschrift":

,, Assistenzarzt für die chirurgische Ab­teilung( 120 Betten) des städtischen Kran­kenhauses Kaiserslautern gesucht... Ang. über die Zugehörigkeit zur NSDAP , SA , SS, NS - Aerztebund erwünscht.

Kaiserslautern ... Das Bürgermeister­

amt.

Der gesuchte Herr hat viel zu tun, ehe Aus der Deutschen Allgemeinen Zeitung: er sich nebenberuflich seinem eigentlichen ,, Am besten hat dem siamesischen Königs- Beruf widmen kann! Göring in

paar

der Besuch bei

der

Schorfheide gefallen. Der König und insbesondere die Königin kamen immer wieder

te Zahl der Arbeitslosen zu beschäftigen. paßt, als die Arbeiter, die zum Theaterbesuch Es ist Sache der Theater, sich die Gelder kommandiert werden und grollend die übel­und Sache der Pg. Schauspieler, Tänzer, sten Es- ist- erreicht- Schmarren über sich er­Sänger, sich das nötige Talent zu beschaf- gehen lassen müssen. Als Staffage indessen darauf zu sprechen. sind solche Künstler, die noch immer glau- dankbar anerkannt.

Göring bemühte sich

Gäste. Er veranstal­

,, Wie geht es Ihnen?"

,, Wollen Sie die Wahrheit wissen?" ,, Natürlich!"

,, Sie Lockspitzel! Mich erschießt man

tete ein Bogenschießen mit dem jun- nicht so leicht auf der Flucht!"