Werkzeug
der Unmoral
Man braucht gegen das Dritte Reich nicht
Völkerrecht braun angestrichen
Im Dritten Reich werden die Wissenschaf-| Schiedsgerichtsbarkeit im Verkehr der Völzu polemisieren, es richtet sich schon durch ten nur insoweit geduldet, als sie sich den ker gefordert. Die Nationalsozialisten aber seine Tatsachen! Wir reden nicht von den Zwecken der nationalsozialistischen Diktatur sind Anhänger der Gewalt- und Vergeltungszahllosen Kriminellen, die die Reihen der unterordnen. Jede Forscher- und Lehrtätig- theorie. > Erneuerer< überschwemmen; wir reden nicht keit, die diesen Zwang nicht anerkennt, wird von der Schlammflut der Korruption, in der ganz Deutschland zu ersticken droht. Wir registrieren nur die Tatsache, daß die Justiz zum Werkzeug der Unmoral im persönlichsten Leben des einzelnen geworden ist!
Das Dritte Reich brauchte ein neues unmöglich gemacht. Darum hat eine große Handbuch des Völkerrechts, mit dessen HerAnzahl hervorragender Wissenschaftler, dar- ausgabe der nationalsozialistische Rektor der unter nicht wenige von internationalem Ruf, Universität Breslau, Prof. G. A. Walz, beaufnach der Etablierung des Dritten Reiches tragt wurde. Nach dem noch gültigen VerDeutschland verlassen und lehrt heute an den trag darf der Band über das Seekriegsrecht Universitäten in Ländern aller Erdteile. von keinem anderen als von Wehberg bearbeitet werden. Vorsichtig erkundigte sich Prof. Walz bei Professor Wehberg,
Vor uns liegt ein Bericht des Mannheimer > Hakenkreuzbanner über Verhand- Die damit an den wissenschaftlichen Hochlung des Badischen Sondergerich- schulen und Anstalten in Deutschland eingetes. Dieser Brief ist beileibe nicht opposi- tretene geistige Verödung konnte durch das tionell gedacht, und doch wirken die schlich- Emporrücken ten Tatsachen, die er schildern muß, wie die zweiter und dritter Garnitur nicht behoben bissigste Satire eines genalen Anklägers.
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Dies ist nach dem> Hakenkreuzbanner< der Tatbestand: Schiffsführer Friedrich D. aus Kehl lebt in unglücklicher zweiter Ehe. Seine Frau will sich scheiden lassen, so sucht sie Gründe.> In einem an das Fürsorgeamt in Mannheim gerichteten Schreiben deutet die Frau so ganz nebenbei an, daß ihr
Mann schon verschiedene Male kommunistische Druckschriften über die holländische
von
Lehrern und Forschern
werden. Dafür bemühen sich diese Kreaturen
wie er sich stellen würde, wenn bei der Neuherausgabe des Handbuches der Abschnitt über das Seekriegsrecht in Wegfall käme.
Ihrer bekannten politischen Stellungnahme und angesichts der Tatsache, daß nach dem buchhändlerischen Urteil jeder weitere Absatz Ihres Werkes heute aussichtslos ist, sehe ich mich veranlaßt, Ihren Beitrag bei der Neuorganisation des Handbuches auszuscheiden und einen neuen Bearbeiter mit der Darstellung eines den heutigen Verhältnissen Rechnung tragenden Seekriegsrechts zu betrauen. Ich möchte nicht verfehlen, bevor ich mit dem Prospekt an die Oeffentlichkeit trete, Sie hiervon zu verständigen. Als neuer Bearbeiter ist Herr Berlin in Oberregierungsrat Ekkardt in Aussicht genommen. G. A. Walz.< Diesem vom 4. Oktober 1933 datierten Brief, der tatsächlich ohne jede Höflichkeitsformeln schließt, folgte Anfang 1934 eine weitere Mitteilung an Professor Wehberg, nach der die noch vorhandenen Exemplare des Seekriegsrechts von Wehberg eingestampft werden.
des faschistischen Regimes, die Ergebnisse Wehberg antwortete, daß er die Erfüllung früherer wissenschaftlicher Forschungen und des Vertrages verlange und der Absicht nicht Leistungen, wenn sie den jetzt geltenden Auf- zustimmen könne. Er appellierte in einem Professor Wehberg schließt die Berichterstatfassungen nicht in den Kram passen, herab- Brief an den Verleger an die> großen Tradi- tung über den Fall mit der Bemerkung:> Es zusetzen oder zu vernichten. tionen der großen deutschen Verleger<, die bleibt der internationalen Gelehrtenwelt überIn der in Genf erscheinenden Frie- auch der Verlag Kohlhammer immer gepflegt lassen, zu entscheiden, welchen wissenschaftdenswart e« berichtet Professor Weh- habe, mit denen es jedoch nicht im Einklang lichen Wert sie unter diesen Umständen dem berg über einen Fall, der allgemeiner Be- stehe, wenn er> auch nur indirekt die Hand von Herrn Walz geleiteten deutschen Unterachtung wert ist. Vor beinahe zwanzig Jah- dazu bieten würde, mich aus durchsichtigen nehmen des Handbuchs für Völkerrecht noch ren wurde von Professor Stier- Somlo politischen Gründen aus dem Mitarbeiterstab beilegen will.< das Handbuch für Völkerrecht im des Handbuches zu entfernen.<<
bezw. elsässische Grenze gebracht habe.<< Verlag Kohlhammer herausgegeben. Der Das war ein vergeblicher Appell, wie der
Der ganze Fall ist ein neues Beispiel für die Skrupellosigkeit, mit der die NationalsoBand über das Seekriegsrecht wurde nachstehende Brief des neuen Herausgebers zialisten die Wissenschaft unter ihre politivon Professor Wehberg bearbeitet. Es ist Professor Walz an Professor Wehberg be- schen Zweckbedürfnisse zwingen. Gleichzeitig enthüllt er die charakterlose Büttelrolle, zu » Sehr geehrter Herr Professor Wehberg! der sich die heutigen wissenschaftlichen Wie Ihnen bekannt sein dürfte, hat mich Leuchten Deutschlands hergeben. Professor der Verlag Kohlhammer zur Neuherausgabe
Das Fürsorgeamt reagiert prompt auf diese niederträchtige Denunziation;> fürsorglich<, wie es ist, beeilt es sich, den Schiffs- kein Wunder, daß bei den bekannten weist: führer bei der Gestapo anzuzeigen. Im Mann-» Rechts< auffassungen, die die Nationalsoziaheimer Hafen wird das Schiff D.'s unter- listen im Innern Deutschlands praktizieren sucht, man findet zwar keine staatsfeind- und die sie auch im internationalen Völkerlichen< Schriften, aber die Frau und das Kind recht verwirklicht sehen möchten, dieses eines politischen Flüchtlings, die illegal aus Werk als ein unbequemes Dokument aus der dem Lande der Barbarei auszureisen trach- Vergangenheit empfunden wurde. Denn in
teten.
Das Blatt berichtet weiter:
> D., der bei einer Schweizer Dampfschifffahrtsgesellschaft angestellt ist, soll in der Zeit vom Sommer 1933 bis Februar 1934 Vier bis fünfhundert Zeitungen, darunter die Freiheit und den> G e- genangriffe von Amsterdam und Straß burg hereingebracht haben. Ob es sich um verbotene Zeitungen handelte, wußte D. angeblich nicht, jedenfalls habe er an einem Kiosk im Ausland verschiedene Blätter gekauft, gelesen und auch seinem Schwager N.
gegeben.<
ihm wird als Postulat die internationale
und Neuorganisation des Handbuches des Wehberg ist auf dem Gebiete des VölkerrechVölkerrechts berufen. Das gesamte Hand- tes eine international anerkannte Kapazität. buch soll in wenigen Jahren geschlossen Von dem Oberregierungsrat Dr. Ekkardt hat vorliegen. Bei der Darstellung des Kriegs- bisher noch niemand gemerkt, daß er überrechts ist heute eine neue Bearbeitung des Seekriegsrechts notwendig. Angesichts haupt vorhanden ist.
gewissermaßen als Aufpasser hinter- arbeit ist eingeführt, lassen und somit im Wege.<
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wozu braucht Das Verleger- Paradies
das Volk wirklich noch Krieg, da es das alles M. Als Revanche hat sie ihm gedroht:» Dir schon im Frieden hat?< lege ich Dein Handwerk auch noch!<
So wird die Gemeinheit zur Kronzeugin der juristisch gebildeten Gangsterei!
So erledigen Entartete und Verwirrte ihre privaten Angelegenheiten direkt in die Ohren der heiligen Gestapo hinein!
Pierre.
Deshalb erhält N., ein unbescholtener Bürger des Zuchthausstaates, ein Jahr Gefäng- Das Friedensargument nia. Deshalb wird der Schiffsführer D. zu acht Monaten Gefängnis verurteilt.
Für Hitlers Friedensliebe liegt ein neuer Beweis vor. Bisher genügte dem großen daß in Punkto
Ein Mann allein
von
einem
von nur
Der Terror des Nazismus hat zu grotesken Vorfall geführt. Der Verlag Knaur, Berlin, hat die ihm herausgegebene Kunstgeschichte von Haman in Höhe Die Leere der deutschen Zeitungen kommt 30.000 Exemplaren einstampfen lassen, nicht von der Gleichschaltung das ist die weil sie eine ungünstige Kritik im ,, VölkiEntdeckung des Pg. von Leers. Er schreibt schen Beobachter" erfahren hatte! im> Deutschen Adelsblatt<<:
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> Man sage nicht, daß unsere Zeitungen inhaltloser geworden seien es pas siert tatsächlich weniger und die wichtigen und entscheidenden Dinge werden von einem Manne allein meistert.< Oeffentliches Leben
auch gar nichts!
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Wie sie sich blamieren
Das Hitlerregime hat sich ein neues Stückchen geleistet. Die Einfuhr der Werke der geNobelpreisträgerin Selma Lagerausgeschaltet. Hit- löf nach Deutschland ist verboten. Frau zwar keine» Nichtarie
barendiktatur mehrfach ihre ganze Verachtung zu demonstrieren!
> Hätte der Inhalt der Zeitungen, die nicht Staatsmann der Hinweis, mehr vorzufinden waren, auf Hochverrats-> Waffenehre ein weiterer Gang nicht erfor- ler denkt für alle, und die Presse wird zum Lagerlöf ist handlungen schließen lassen, hätte vor dem derlich sei. Da sich diese Walze schon etwas Familienblatt. Es passiert ja nichts, wirklich rin<, sie hat aber nicht gezögert, der BarReichsgericht auf Zuchthaus oder gar Todes- abgenutzt hat, ist er auf etwas anderes verstrafe erkannt werden müssen<, heißt es am fallen. Schluß des Berichtes. Wandlung Eingangs aber liest man sehr eindeutig: so äußerte sich der Führer jüngst zu> Mein lieber Sohn«, sagte der alte Ver> Scheidungsgründe gesucht!< einem ausländischen Pressevertreter,» das brecher auf dem Sterbebette,» ich hatte das and zur Charakterisierung der Denunziation, Volk steht unter schärfster Aufsicht; es trägt Unglück, in einem finsteren Zeitalter geboren ist das System der Kasernierung der Prostidie den Tatbestand nur so ganz nebenbei Ersatzstoffe; Kaffee, Tee, Kakao usw. wer- zu werden und so wurde ich Verbrecher. Du mitgetellt hatte:» Auch dem Schwager N. ist den knapp; der Verbrauch von Gummi, Me- aber hast das Glück, im neuen Deutschland Frau D. nicht hold gestimmt, denn er ist ihr tallen usw. ist streng rationiert; die Zwangs- zu leben. Werde Staatsmann!<<
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Göbbels, der Leutselige| aller Oeffentlichkeit, in den Stadtparlamen-| in verschiedenen Zwischentypen äußere. Diese Der Herr Reichspropagandaminister Dr. ten, wurde zudem an den Leistungen der An- Erschütterung des ursprünglichen SexualchaGöbbels gefällt sich neuerdings darin, den stalten strenge Kritik geübt. Jetzt ist die rakters zweier Rassen, die sich nicht glückHarun al Raschid von Berlin NO zu spielen, Oeffentlichkeit durch wohldressierte Regie- lich ergänzten, versucht Tirala an historibald hier, bald da unerwartet in Heimen und rungszeitungen, die Kritik durch Propaganda schen Beispielen aufzuzeigen: Anstalten aufzutauchen, die in keiner Weise ersetzt worden, das macht sich im Fürsorgezu seinem Ressort gehören, und sich dort ein wesen durch eine erhebliche Verschlechterung, bißchen feiern zu lassen. Denn das unterschei- durch
beispiellose Schluder- und Miẞwirt
I det ihn vom Kalifen des Märchens: dieser ver- schaft geltend. zichtete bei den heimlichen Rundgängen auf jener verzichtet auf die Gerechtigkeit und übrigens reichlich boshaft.
Die Deutsche Allgemeine Zeitung<< kom
mentiert den Ministerbesuch in der> Palmee
Sie schrieb:
> Wir können verstehen, eine wie große Befriedigung die Bewohner als Dr. der> Palme« empfunden haben, nun vor Göbbels, den sie so oft hörten, ihnen stand, um ihr Heim als erster Mi
nister zu besuchen.<<
Die männliche Homosexualität in Grie chenland ist seiner Meinung nach aus der Kreuzung der nordischen Hellenen mit den Ureinwohnern Grie chenlands, den Pellasgern, entstanden, die weibliche Homosexualität später beim Zusammentreffen mit den Völkern vorderasiatischer Rasse. Der Vortragende verlangte u. a. ein Eheverbot für Homosexuelle, weil diese ihre Charakterveranlagung weitergäben.
Reaktionär überall. In den Großstädten Hamburg, Bremen, Lübeck, Köln und Essen tution wieder eingeführt worden. Die >> Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten< hat dagegen prote
stiert, aber vergebens!
wie die staatlichen Behörden beklagen, daß das Bekenntnis zu unserem Führer und zur Weltanschauung der Bewegung vielfach heuchlerisch mißbraucht wird. Dieser Miẞbrauch liegt dann vor, wenn es sich im Grunde genommen um nichts anderes als um den Eigennutz handelt. Fast grundsätzlich wird er mit dem Hinweis auf den Gemeinnutz getarnt und verbrämt. Beinahe jedes, auch das eigennützigste Gesuch wird mit Berufung auf die großen Grundsätze der Partei und auf den Willen des Führers begründet. Es ist viel anständiger, Eigenbelange als solche anzumelden, statt sie als Belange des Gemeinnutzes zu verfälschen...<
Also auch das gemeine nationalsozialiWir fragen nicht, ob Hitler heiraten darf, stische Fußvolk sagt schon» Gemeinnutz, sondern erwarten einen scharfen unterirdi- wenn es Eigennutz meint? Das ist natürlich schen Kampf der NSDAP gegen diese neue eine Unverschämtheit! Wo führt denn das Rassetheorie, denn wenn Homosexualität eine hin? Das Recht zu solchem Geschleime muß
läßt alle Titel leuchten. Er hält eine Rede, läßt ein Heil auf sich ausbringen und wendet sich dann mit dem erhebenden Gefühl zum Gehen, daß der Göring sich schwarz ärgern wird, wenn er von der Sache erfährt. Unlängst erschien der hohe Herr abends Ihr Heim! Das Heim, das jedem Deutgegen 7 Uhr in der> Palm es, einem Ber- schen vor dem 5. März 1933 versprochen wor- Folge ungünstiger und mannigfacher Völker- ein für allemal und grundsätzlich den Fühliner Asyl, um die Obdachlosen zu besich- den ist! Der hohe Gast hat sich dort sicher kreuzungen ist, so repräsentiert die Hitler- rern vorbehalten bleiben. lt. Göbbelspresse eigent- so behaglich gefühlt, daß es ihm schwer fiel, partei demnach ein Maximum an verwerf
tigen, die es
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lich gar nicht mehr gibt. Auch hier der nach einer halben Stunde in sein über die lichen Kreuzungen; sie wäre geradezu die
aber gab Harun al Göbbels an die Zeitungen die Obdachlosen werden in ihrer Begeisterung gen.
die Nachricht weiter,
er sei
der erste keinen sehnlicheren Wunsch gehabt haben,
Und
Märkischer Sand
Minister, der die> Palmes je betreten habe. als ihn für dauernd in ihrer Mitte festzu- Mischrasse in einer Schrift energische» Rück- Wanderung« über den großen Teich.
Daß diese Lobhudelei unmittelbar aus dem halten.
Propagandaministerium stammen muß, geht
da der völkische Stabsarzt Dr.» Der deutsche Kurzwellensender funkt Buttersack zur Aufbesserung der deutschen um Mitternacht eine> havelländische kreuzungen mit echten Norden<< verlangt. Vier Stunden zuvor die letzte Probe. Im müßte sich Skandinavien vor jeglichen Kreugroßen Senderaum stapst ein gemischter zungen mit braunen Mischungen energisch Chor der Hitlerjugend über die auf dem Fußwas es vor Tiralas Theorie boden provisorisch aufgelegten, mit Sand Will die Nazipartei die Märkischer Deutscher Aerzte und Naturforscher Enthüllungen des Münchener Forschers auf allerdings nicht durch einen in Hannover berichtete L. G. Tirala- Mün- sich sitzen lassen?!
Ber der Einmütigkeit hervor, mit der alle Die Partei der Bastarde
Berliner Blätter sie wiedergeben. Natürlich
Hitlerdeutschland kann vor Rassetheorien bekreuzigen
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-wurden die Asyle aller deutschen Städte in nicht aus den Augen gucken. Auf der Ta- ohnehin schon tat. der Republik sorgfältig und oft besichtigt gung
und geprüft
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Propagandaminister, sondern durch die zu- chen über eine neue Auffassung der Entste
ständigen städtischen Fürsorgeleiter, die von hung der Homosexualität. Durch die Die Phrasen kochen über! der Obdachlosenfrage etwas verstanden und Kreuzung von zwei Menschenrassen, die eine
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bestreuten Matten. Sand! Und singen aus jungen Kehlen: > Märkische Heide, märkischer Sand, sind des Märkers Freude, sind sein Heimatland!<< ( Aus dem Berliner» Film- Kurier<.) Amerika, du hast es wirklich nicht bes
ele zu ernst nahmen, um daraus für ihren verschiedene Sexualkonstruktion hätten, werde nötigt, seine Pgs. also zu rüffeln:
elgenen» Ruhm< Kapital
zu
schlagen.
In ein neuer Sexualcharakter erzeugt, der sich
> Sowohl die