Mameluken

Welch eine Wandlung!

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Norman Angell und das Hitlersystem

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Vor einiger Zeit berichtete ein Reporter im > Angriffe aufgeregt über ein ungeheuerliches Um politische Ziele zu erreichen, bleibt Erlebnis: Anläßlich des Reichsbauerntages Der Friedensnobelpreis für 1933 ist, ist das Rezept des National-| hatte der Reichsnährstand eine Harzfahrt dem englischen Publizisten Norman sozialismus! Also schrieb dieser den Besiegten nichts anderes übrig als der für 80 Presseleute des In- und Auslandes ver­Angell, der Preis für 1934 dem Wolff gegen Normann Angell: Aufstand. Diesen aber wird das allzeit kriegs­Präsidenten der Abrüstungskonferenz, anstaltet, in Osterode fanden sich Einwohner, > Die rassen biologische Weltan- bereite und waffengeübte Herrenvolk schon Henderson, verliehen worden. Der Kampf gegen Bürgermeister und braune Bonzen zur Begrü­schauung sagt uns, daß es Führerrassen niederzuschlagen wissen. Bung ein und die Kinder denkt Euch! Die deutsche Presse registriert die und Folgerrassen gibt. Insbesondere sind die Aufständischen ist mit den schärfsten rücksichtslos zu führen. Die hatten schulfrei. Alles wegen dem Feder- Nachricht über die Verleihung des Frie- Eroberungen stets ein Werk von Führerras- Mitteln Hauptsache für die Eroberer ist vieh. Mit glühender Feder schreibt Göbbels densnobelpreises an Norman Angell , aber sen. Wille zur Berichterstatter: sie darf den Verdiensten des Preisträgers Wo in aller Welt steht es nun geschrie- der ausgesprochene ben, daß die erobernde Führerrasse die Herrschaft und zur politischen > Unter den ausländischen Jour- um die Idee des Friedens nicht gerecht nalisten sprach dies sich bald herum. werden. Sie nennt sein Buch, das im Jahre Verpflichtung habe, den Besiegten nach und völkischen Vernichtung der Manch einer wird sich gefragt haben, ob 1910 unter dem Titel» Die große einiger Zeit politische Rechte zu gewähren? Ueberwundenen. Mit der heute so laut etwa in einer Kleinstadt seines Landes dem Schriftleiter vom Volk eine ähnliche Aner- Täuschung erschien, aber sie darf Bildet nicht die Ausübung politischer Rechte verkündeten Ansicht, daß die Besiegten ein kennung ausgesprochen werden könnte.<< nicht wagen, seinen Inhalt mitzuteilen. einen Vorzug, der eben den Führerrassen bio- Recht auf Anerkennung ihres Volkstums und Und sie werden sich gesagt haben:» Wir Denn dieses Buch ist ein einziger Kampf logisch zukommt? Wenn man aber im Nas ihrer Sprache hätten, muß vollständig gebro­genießen leider nur Pressefreiheit und dürfen gegen den nationalsozialistischen Wahn, men der Menschlichkeit fordert, daß chen werden. Diese Grundsätze, die dem Wil­dem Bürger, der in einem Staate lebe, auch len zum Siege und dem Willen zur Herrschaft nur unsere Meinung ungehindert äußern und gegen den Krieg, gegen alles das, kommen auch wegen der schärfsten Kritik heute der Inhalt der nationalsozialistischen politisches Recht zuzuerkennen sei, denn es entspringen, sind aber auch sehr einfach, und nicht in Es ist mit wäre unbillig, die Unterworfenen dauernd zu um sich in sie einzuleben und sie unbeirrt von ein Konzentrationslager aber Macht- und Kriegslehre ist. schulfrei kriegen die Kinder wegen uns nicht, einem Wort das Buch eines Pazi - Menschen zweiten Ranges herabdrücken zu allen Vorurteilen und öffentlichen Meinungen wollen, so liegt hier ein Verstoß gegen zu betätigen, bedarf es nur wieder eines wir stammen eben aus rückständigen Län- fisten. dern... Weshalb der Kuli im Angriff« be- Dies Buch erschien zu einer Zeit, in die Logik vor, nämlich eine Einbeziehung Volkes mit den alten Eigenschaf­seligt schließt:>> Wir aber, die wir die deutsche der in Deutschland die Alldeutschen der politischen Rechte in die Menschenrechte. ten der Arier, nämlich mit Mut und Tat­Presse vertraten, konnten nur eins denken: zum Angriffskrieg hetzten. Seine These, daß Diese beiden aber haben nichts kraft, Kriegersinn und Herrenstolz. Solche Menschen können erobern, dürfen der Krieg auch dem Sieger nur schade, miteinander zu tun. Politische Rechte stehen nicht in unserem erobern, sollen erobern. Und sie sol­Der Hauptschriftleiter des> Acht- Uhr- nichts nütze, rief den hellen Zorn der all­Abendblattes< wurde jüngst aus dem Journa- deutschen Vorläufer und Lehrmeister der Herzen geschrieben, sondern werden durch len auch Herren sein, sich und den anderen listenstande ausgestoßen, weil sein Blatt eine Nationalsozialisten hervor. Dieser»> weich- den Krieg erworben; es sind Rechte, die er zu Nutz und Frommen. Das gilt für die Neu­fochten werden müssen, Rechte der Führer- zeit so gut wie für das Altertum. Denn nicht Zuschrift gebracht hatte, in der sich eine liche Pazifist< hatte ihnen gerade Höherentwicklung Dame darüber beklagte, daß in Theatern zu gefehlt, während sie sich täglich ereifer- rassen, Kriegerrechte, Sieger- Vernichtung, sondern viel mit Stullenpapier geraschelt werde. Einige ten über die» Schlappheit<< des deutschen rechte. Nur Irrungen der Uebergangszeit bedeutet das Hereinbrechen einer hochgesinn­Bonzen von» Kraft und Freude< fühlten sich Volkes und der General von Liebert höh- konnten die Sieger so verblenden, daß sie sich ten Edelrasse; sie dient dem Herrn darob beleidigt also weg mit dem Kuli, der nend sagte:» Wir Deutschen fürchten den verpflichtet glaubten, den Unterworfenen An- der Heerscharen, und was sie tut, mal was anderes bringen wollte, als nur die Krieg und sonst nichts auf der Welt«. Fast teil an jenen Herrenrechten zu gewähren. Die ist ein Erlöserwerk!<< natürliche Entwicklungsreihe aber ist fol- Das war das Rezept, das die Alldeut­amtlichen Nachrichten. Das Haus Ullstein gleichzeitig mit der» Großen Täuschung< über die muß zwei Musikkritiker auf die Straße set- erschien Benhardis Buch» Deutschland und gende: Der Jäger der Vorzeit tötete die Be- schen Norman Angells Buch siegten. Der Ackerbauer des Altertums>» Große Täuschung« entgegensetzten! Auf Stuckenschmidt und Börner. der nächste Krieg«. Diese beiden Bücher machte sie zu Sklaven. Der Kulturmensch dieser Grundlage Der Kulturmensch dieser Grundlage phantasierten sie im Der eine ist für Hindemith eingetreten, der das ist der ganze Gegensatz! andere hat an einer Aufführung des Deut- Norman Angell wurde von den Alldeut- der nächsten Zukunft wird ihnen alle Men- Kriege weiter, als sie die Enteignung und schenrechte lassen, alle politischen Verbannung der Bewohner der besetzten schen Opernhauses scharfe Kritik geübt. Dies schen und den Chauvinisten gehöhnt und Rechte jedoch versagen. Gebiete, ihre Verpflanzung in fremde Ge­Haus untersteht nämlich dem Propagandi angegriffen. Am 30. August 1913 unter­der sich zwischendurch den Spaß leistet, sei- nahm Die Eroberer handeln biologisch nur genden empfahlen, als sie 1916 vorschlu­es der» Rasseforscher< K. F. folgerichtig, wenn sie die fremde Sprache gen, das besetzte französische Gebiet ge­nen Mameluken Langweiligkeit und Mangel Wolff in den» Alldeutschen Blät­zu verdrängen und das fremde Volk zu zer- waltsam zu räumen und es deutsch zu be­an Selbständigkeit vorzuwerfen.» Welch eine tern«, ihn zu widerlegen. Er wandte sich trümmern trachten. siedeln: deutsches Volk bis Nyon , hundert Wandlung, jubiliert der Schmock im» An- gegen» die verbreitete Anschau­griff<- man kann schon verstehen, daß ung, daß Eroberungen in kulti- Darum keine Versöhnungsversuche, sondern Kilometer vor Paris ! So phantasieren heute dieser masochistische Byzantinismus selbst vierten Gebieten gar keinen kühles Herrenbewußtsein, möglichste Macht- die Nationalsozialisten; denn was damals den gleichgeschaltetsten Reichswehrgeneralen Wert mehr hätten; denn kein Staat entfaltung, strenge Vorbehaltung aller poli- die Alldeutschen als Kriegspartei predig­ten, das ist heute fast offizielle unerträglich wird. oder richtiger gesagt kein Volk sei mehr tischen Rechte! Auch Mister Angell wird zuge deutsche Staatslehre! Man lese imstande, sich die Einwohner des erober­ten Landstrichs anzugleichen.<< Er wollte ben müssen, daß sich bei solchem nur Hitlers » Mein Kampf « oder die Bü­Norman Angell zeigen, wie man es Verfahren ein Krieg schon noch cher von Rosenberg. Dieser Wolff blamieren sich machen müsse, daß Eroberun- bezahlt machen und eine Erobe gegen sie geradezu noch ein Stümper, ge­gen sich wieder lohnen. Erst seien rung noch lohnen dürfte. Nur muß fangen in den liberalen Vorurteilen langer im Kriege der Besiegten getötet worden, das erobernde Volk menschenreich sein, damit Friedenszeit: heute fangen sie mit der es den gewonnenen Landstrich mit seinen politischen Entrechtung des Rom zu Sklaven gemacht worden. Leuten überfluten kann. Mister Angell eigenen Volkes an! Heute treiben sie dem Volke wieder Es bleibt eine Aufgabe der soziologischen» Auf die Abschaffung der Sklaverei folgte glaubt, daß man» in unserer Zeit des Tele­Forschung, zu ergründen, wieso die nazisti­eine Uebergangszeit, in der wir graphen, des Dampfschiffes, der Verfassun- seine>> Schlappheit<< und Furcht vor dem sche Propaganda im reichsdeutschen Inland heute noch leben; denn wir haben die gen« Eroberungen zwar machen, aber nicht Kriege aus, und die Erziehung zum Krieg so ungeheuere Erfolge erringen konnte, wäh- Schlüssel zu der dritten großen behaupten könne. Was Telegraph und Dampf- ist oberstes Prinzip ihres Staates. Man rend sie sich im Ausland infolge ihrer plum- Entwicklungsperiode, die nun fol- schiff damit zu tun haben, ist nicht recht begreift, daß die deutsche Presse Mister Angell nicht loben darf. Denn das ganze pen Ungeschicklichkeit stets in der entgegen­gen muß, noch nicht gefunden.« K. F. verständlich, gesetzten Richtung auswirkt. Einen neuen Wolff nannte es ein Vorurteil, vor bezüglich der Verfassungen jedoch gibt sich Sinnen und Trachten des Systems geht Beweis für den völligen Mangel an Finger­solchen Eroberungsmethoden zurückzu- Mister Angell landläufigen Vorurtellen hin; darauf, im Volke jene» Große Täuschung< spitzengefühl der Nazipropaganda dem Aus­ein willenskräftiger Staatsmann wird solche wieder zu erzeugen, die Mister Angell be­schrecken. Wir gehen im folgenden sein lande gegenüber liefert ein sogenanntes> Be­Vorurtelle über Bord werfen. kämpft hat! denn es Rezept ausführlich wieder kenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler , das in deutscher, englischer, franzö­sischer, italienischer und spanischer Sprache an allen Universitäten der Welt verbreitet Der Stuttgarter Vertreter der ,, Kölnischen wird. Kann schon im allgemeinen der byzan­Wie man sieht, hat der Uebersetzer es Zeitung" wurde in Schutzhaft genommen, tinische Eifer, mit dem sich die Herren Hei- für richtig gehalten, die Schimpferei des weil er über eine Rede des württembergischen degger, Sauerbruch usw. ihrem wis­Herrn Pinder auf die» westliche Niedrig- Wohlfahrtsministers falsch berichtet hatte. senschaftlich gerade nicht sehr gebildeten keit und Narrenhaftigkeit< fortzulassen. Der Wie eine amtliche Mitteilung besagt, sei der > Führer zu Füßen werfen, in akademischen englische, der italienische, der Sinn der Rede durch Kürzungen in sein Gegen­Kreisen des Auslandes nur Erstaunen und spanische Text bieten genau dasselbe teil verkehrt worden. Der Journalist soll, wie Widerwillen erregen, so fordert die Art, wie Bild. Ueberall wird in der entsprechenden bekannt wird, von einem Sondergericht abge­die deutschen Texte in den fremdsprachlichen Sprache über>> Selbstverrat«<,> Niedrigkeit und urteilt werden. Uebersetzungen zu tendenziösen Zwecken ver­fälscht werden, geradezu Gelächter und Ent­rüstung heraus. Dafür nur ein Beispiel:

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Hitlerprofessoren

Nazipropaganda im Ausland.

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Ein Universitätsprofessor schreibt

uns:

In einer Erklärung des Münchner Pro­fessors der Kunstgeschichte, Pinder, findet man im deutschen Urtext folgenden Satz:

> Wenn je etwas Bestätigung gibt, für die Richtigkeit, für das heilige, innere Recht, für das, was wir jetzt tun, so ist es

-neben dem Selbstverrat, der persönlichen

nackten Selbstenthüllung

westlicher Niedrigkelt und Narren­haftigkeit

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dann seien sie

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noch im alten

réfractaires à toute assimilation ou compré- Greuelnachrichten hension, en un mot chez des individus d'un monde dépravé.<<

Narrenhaftigkeit gezetert,

aber daß sich dieser beschimpfende Angriff„ Der Hitlerbrief des Landesbischofs Kühle­gegen die Kultur und die Wissenschaft des wein, der am Buß- und Bettag in den evange­Westens richtet, wird peinlich ver- lischen Kirchen verlesen wurde, darf unter schwiegen. keinen Umständen veröffentlicht werden." Mitteilung des DNB an die Redaktionen.

Dabel sind der deutsche und die fremd­sprachigen Texte in einem Heft miteinander vereinigt, sodaß jedem sorgfältigen Leser der

tendenziöse Unterschied sofort in die Augen Ausländische Wagen

springen muß.

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lebhaft gefragt

Was denken nun die Herren vom Propa-. gandaministerium durch solche Leistungen Der» Angriff« schimpft: auch die unabsichtliche Verkennung, die wir zu erreichen? Glauben sie, daß die englischen, überall finden, das Nichtbegreifenkönnen französischen usw. Gelehrten kein Deutsch bei allen denen, denen man ja auch ansieht, daß sie einer innerlich unterliegenden Welt verstehen? Bisher haben sie Deutsch lernen angehören.< müssen, um die Fortschritte der Wissenschaft in Deutschland durch eigene Beobachtung verfolgen zu können. Allerdings wenn das. >> Notre action de justice, empreinte du Dritte Reich noch lange dauert, wird für den plus profond respect des droits sacrés de Wissenschaftler die Kenntnis der deutschen l'homme, jette l'éclat de sa grandeur au- Sprache nicht mehr notwendig sein! dessus de la triste foule des traîtres, des passions qui se déchaînent, des déments et des pleutres. La grandeur et la valeur de

Diese Stelle sieht dann in der französi­ schen Uebersetzung folgendermaßen aus:

Vom Kirchenkampf. Durch den Regie­nos actes sont encore confirmées par cette rungspräsidenten in Hildesheim ist die in Göt­sorte de méconnaissance involontaire, à tingen erscheinende Halbmonatsschrift für laquelle nous nous heurtons presque partout reformatorisches Christentum,» Junge Kirche<<, et que nous constantons chez les esprits auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

Der Eindruck täuscht nicht, den man auf den Parkplätzen im Berliner Westen gewinnt. In den Abendstunden sieht man am Kurfürstendamm in der langen Schlange der wartenden Achtzylinder immer mehr ausländische Wagen. Ausgesprochene Luxuswagen! Ihre Einfuhrziffern von Ja­nuar bis Oktober zeigen, daß Wagen der kleineren Klassen nur ganz geringen Mehr­absatz fanden; aber von 2.1 Liter aufwärts hat sich die Einfuhr seit Januar verdop­Die aus­pelt und verdreifacht. ländischen Wagen zwischen 3,3 und 4,2 Liter waren im Oktober in ihrer Größe auf 08,4 Prozent des Gesamtabsatzes gestiegen. Aus­ländische Wagen über 4,2 Liter wurden im Oktober dreimal soviel als im Ja­nuar verkauft.

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Es muß also offenbar in Deutschland doch noch recht gut verdient werden von Kreisen, die nicht das geringste Verant­wortungsgefühl in ihrer persönlichen Le­benshaltung kennen.

Na und? Schon vor dem» Umbruch« dräng­sich vor jedem nationalsozialistischen Versammlungslokal hochnoble Auslandswagen, Trittbrett an Trittbrett. Damals war der> An­griffe von den Luxusmitgliedern hell begei­stert. Auch heute sollte er etwas vorsichti­ger kritisieren, denn in den Achtzylindern sitzen die Stützen und Geldgeber des national­sozialistischen Regimes, die staatserhalten­den Kräfte und treusten Hitlerianer.

Der Heiligenschein

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Le Rire, Paris .