Baltikum und in der Ukraine zu verwirklichen. Die einflußreiche japanische Zeitung» Asachi« hat vor kurzem mit aller Bestimmtheit versichert, der deutschpolnische Freundschaftsvertrag enthalte die Geheim klausel, daß im Falle eines Krieges zwischen Ja pan und Rußland die Deutschen und Po len gemeinsam in die Sowjetunion einmarschieren würden,
das
Die Konstellation, die sich hierauf für Aus Saarbrücken wird uns geschrieben: Orten zur Verfügung stehenden Möglichket- gebiete keine Partei- oder Gewerkschaftsdie europäische Politik ergibt, ist ohne Viele in den ersten Tagen nach der Saar- ten in Sammellagern, Baracken, Kasernen, stellung innehatten, werden als> Bonzen< beweiteres klar: Nach den Beschlüssen, die abstimmung emigrierte Saarländer haben in- Fabriksgebäuden usw. untergebracht. Die Ver- schimpft und schikaniert. Man mag zur Entdaß die politische in den letzten Wochen in Rom und Lon- zwischen über ihre Erlebnisse in Frankreich pflegung ist etwa nach der Art des franzö- schuldigung anführen, don gefaßt wurden, steht der Abschluß nach Hause berichtet. Soweit es sich um Briefe sischen Militärs geregelt. In einigen Fällen Ueberzeugung dieser» Kommunisten< durchdes Ostpaktes sowie des mittelvon geschulten organisierten Arbeitern han- werden die Mahlzeiten durch katholische weg erst sehr jungen Datums ist, woraus sich europäischen Paktes, durch die die delt, sind sie mutig und voller Vertrauen auf Schwestern zubereitet und verteilt. Die süd- wohl auch erklärt, daß manche Kommunisten Grenzen im Osten und Südosten Europas die Möglichkeit, sich im fremden Lande eine französische Kost ist natürlich ungewohnt und sich in Südfrankreich bei den Behörden als garantiert werden sollen, im Vordergrunde neue Existenz zu schaffen. Man ist sich frei- hat bei manchen Emigranten vorübergehende Sozialdemokraten ausgeben, weil ihnen Es vertrauenswürdiger zu sein scheint. der internationalen Politik. Deutschland , lich auch darüber im Klaren, daß dies mei- Krankheitserscheinungen hervorgerufen. Diejenigen Emigranten, die nicht Saarländas sich dem Abschluß der Luftkonvention stens ohne Berufswechsel nicht gehen wird, besteht vielfach der Wunsch, daß man den mit England nicht abgeneigt zeigt, um da die französische Industrie nur in seltenen Emigranten erlauben möge, die Küche im der sind, sondern im Laufe der beiden letzten aus dem Reiche in das Saargebiet England von seinen Verbündeten zu tren- Fällen Arbeitskräfte aufnehmen kann und Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel Jahre nen, ist keineswegs geneigt, die beiden an- nationalistische Kreise Frankreichs sich hef- selbst zu führen. Ein besonderes Pech haben flüchteten, werden gesondert behandelt. Nur doren Pakte zu unterzeichnen, weil es nach tig dagegen sträuben, ausländischen Arbei- die Saaremigranten insofern, als in Südfrank- einigen davon ist es gelungen, sich Transpor Osten und Südosten hin nicht die Hände tern Möglichkeiten zur Betätigung zu geben. reich eine Kältewelle herrscht, wie seit vielen ten nach Südfrankreich anzuschließen. Die Es scheint, daß viele Saaremigranten zur Jahren nicht mehr, und die Unterkunftsmög- allermeisten wurden in ein Sammellager binden will. Das diplomatische Spiel, das Landwirtschaft werden übergehen müssen, lichkeiten für den Schutz gegen Eis und nach Straßburg gebracht, wo sie sich es, offenbar mit Hilfe Polens , treibt, ist jetzt darauf gerichtet, Frankreich von sei- was natürlich nicht ohne eine gewisse schlecht Schnee nicht recht eingerichtet sind. Unsere nun seit einigen Wochen aufhalten, und zwar nen östlichen Verbündeten zu trennen, um bezahlte Lehrtätigkeit möglich sein wird. Die Freunde und noch mehr ihre Frauen und in voller Ungewißheit über ihre Zukunft. Da sehnen sich danach, daß die viel- Straßburg Festung ist und Ausländern die dann gemeinsam mit Polen und Japan ge- spätere Ansiedlung, ob nun in Südfrankreich Kinder oder in Kolonien, ist eine finanzielle Frage. besungene Sonne des Südens endlich Niederlassung in den französischen Ostdepar gen die Sowjetunion , gleichzeitig aber auch gegen die Kleine Entente und den Lord Marley und Lord Cecil haben im briti- durchbricht und den Frühling bringt, von tements grundsätzlich verweigert wird, leben schen Oberhause auf die Pflicht des Völker- dem sie in den ersten Tagen nach ihrer An- die Reichsemigranten in ihrem Sammellager Balkan vorstoßen zu können. Es spekuliert darauf, daß einflußreiche Kreise in bundes hingewiesen, finanzielle Mittel für die kunft bei milden Wetter einen Vorgeschmack zu Straßburg unter wesentlich strengeren BeSaaremigranten bereitzustellen. Diese For- hatten. stimmungen als die Saaremigranten in SüdEngland, die sich um Lord Rothermere und derung wird von allen Arbeiter Erfreulich ist, mit welcher Strenge die frankreich . Es hat auch Beschwerden über Deterding gruppieren, die englische Regieorganisationen und sozialisti- politischen Kämpfer der Emigration über die das Essen gegeben. Entsprechende Intervenrung dahin zu beeinflussen suchen, sich auf schen Parlamentsfraktionen der wenigen dunklen Elemente urteilen, die sich tionen durch französische Sozialisten, aber die Luftkonvention zu beschränken und im ganzen Welt kräftig unterstützt in den ersten Tagen der Massenabwanderung auch durch englische Quäker, sind erfolgt. werden müssen. Die Saaremigranten aus dem Saargebiet unter die Flüchtlingen zu Einige jüngere Emigranten haben sich zur haben ihre Heimat verlassen müssen, weil sie mischen verstanden haben. Man billigt durch- Fremdenlegion gemeldet, jedoch muß nachsich für ein Völkerbundsland an der Saar ge- aus, daß die französischen Behörden solche drücklich festgestellt werden, daß irgendschlagen haben, und es müßte den Kredit des Leute, die im Saargebiet niemand im politi- welche Werbung für den Eintritt nicht er Völkerbundes bei den Arbeitern in allen Län- schen Leben gesehen hat, aussondern und folgt. Sehr entbehrt wird überall Lesestoff. dern auf den Nullpunkt bringen, wenn er sich abschieben. Entsprechend ihrer gewohnten Insbesondere sehnt man sich nach dem» Neuen nun um das Schicksal der emigrierten Saar - sozialistischen Schulung verlangen die Emi- Vorwärts< und der leider einstweilen durch länder nicht kümmern würde. Man wird ins- granten von jedem Leidensgenossen Disziplin, die Niederlage im Saargebiet auf der Strecke besondere von Sowjetrußland, das nun dem Ordnung, Anpassung an die neuen Verhält- gebliebenen> Deutschen Freiheit<<. Wer den Völkerbunde angehört, erwarten müssen, daß nisse, Respektierung des Gastlandes, Ver- Saar- und Reichsemigranten mit Lesestoff
nun
übrigen dem aufgerüsteten Deutschland freie Hand im Osten zu geben. Ebenso spekuliert Japan darauf, daß dieselben konservativ- imperialistischen Kreise in England ihm aus Konkurrenz gegen die Vereinigten Staaten und aus Haß gegen die Sowjetunion ihre Unterstützung bei einem Vorstoß gegen Sowjetrußland nicht versagen würden. Noch im Dezember vorigen Jahres schrieb der Londoner » Economist «, es gäbe in England eine kleine, aber eines eine energische Initiative zu Gunsten der ständnis für die fremde Bevölkerung und helfen will, sende ihn sofort an die Flüchtflußreiche Minderheit, die offenbar darSaarflüchtlinge entfalten wird. ernstliches Bemühen, sich das schwere Los lings- Beratungsstelle in Forbach ( Moselle ), auf hinarbeitet, daß» England die Die Saaremigranten sind auf zahlreiche gegenseitig erträglich zu machen. Mit Stän- Rue nationale 41. Diese Stelle, die von einigen Rolle einer Hyäne neben dem japanischen Orte vom Mittelländischen Meer über Tou- kerern und Nörglern will man nichts zu tun reichsdeutschen Emigranten in enger VerbinLöwen< spielen solle, eine Rolle, die eben- louse bis nach Lourdes in den Pyrenäen ver- haben. Die französischen Behörden sind gut dung mit den zuständigen französischen Beso schmachvoll wie unzulässig vom Stand- streut. Die Art ihrer Aufnahme hängt nicht beraten, wenn sie ihre Maßnahmen im Ein- hörden geführt wird, leistet sehr wertvolle punkte der britischen Interessen sei. Noch zuletzt von dem politischen Charakter der Be- vernehmen mit den Vertrauensleuten der Arbeit. bedeutsamer ist aber, daß General völkerung ab. In einigen Orten sind die Emi- organisierten Arbeiter treffen. Aus dem Saargebiet treffen nur noch ver Smuts , einer der Führer der Südafrika - granten von den örtlichen sozialistischen Or- Da und dort ist es leider zu starken Gegen- einzelt Flüchtlinge an der französischen ganisationen empfangen und gefeiert worden. sätzen zwischen» Kommunisten< und Sozial- Grenze ein, denn es ist einstweilen eine ge Der Gemeinderat von Tarbes in den Pyre- demokraten gekommen. In Toulouse ha- wisse Beruhigung eingetreten. Ob sie annäen hat beschlossen, den Saaremigranten die- ben sich>> Kommunisten< derart benommen, halten wird oder ob mit dem offiziellen Rückselben Zuwendungen zu machen wie den ein- daß die Sozialdemokraten bei der Stadtver- gliederungstage am 1. März und dem feiergesessenen Erwerbslosen, eine weitherzige waltung beantragt haben, nach Parteien ge- lichen Einzuge des» Führers so um den 10. Regelung, die allerdings bisher auf diese Stadt trennte Unterkünfte einzurichten. Sozialdemo- März die nächste Woge des Naziterrors aufbeschränkt geblieben ist. Die Gäste aus dem kraten, die bettelarm aus dem Saargebiet braust, ist ungewiß, und unsere Freunde sind Die angeführten Tatsachen dürften Saarland sind je nach den in den einzelnen flüchten mußten und übrigens auch im Saar - auf schlimme Dinge gefaßt. wohl genügen, um die enge Verbundenheit zwischen den jetzt geführten Paktverhandlungen und den großen weltpolitischen Problemen aufzuzeigen. Die in Bildung bebesteht in schweren Schimpfereien gegen die| Ministerialrat ist. Der erste Bür griffene deutsch - polnisch- japanische Ingermeister Dr. Meyer aus Prenzlau teressengemeinschaft hat diese VerhandDie städtische Notstandsküche wurde bis- fand aber noch rechtzeitig den Anschluß bef lungen aus dem engen Rahmen Europas her von Spenden des größten Teltower Spin- der Hitlergarde und wurde SS- Mann. herausgehoben und sie in Verbindung genereibetriebes finanziert. Die Zahlung wurde diente« so dem Vaterland. Der SS - Sturmbracht mit den gewaltigen Problemen, die In Guben ( 40.000 Einwohner) haben die eingestellt mit der Begründung:>> Solange bannführer Heidrich war allerdings nicht an den Küsten des Stillen Ozeans der Lö- Nazis einen alten, versoffenen Seeoffizier a. diese Schweinewirtschaft weiter besteht, wer- gut auf den Systembürgermeister zu spre sung entgegenreifen. Hier wie dort liegt die D., Schmiedicke, zum Oberbürgermeister fen wir kein Geld mehr in diesen Topf ohne chen. Das wußte auch der Landrat, der an Entscheidung bei England. Es könnte gemacht. Er ist Gauleiter ehrenhalber ge- Boden hinein.« Darauf hat Billig die städ- der Stelle von Dr. Meyer zu gern seiner unter dem Einfluß kurzsichtiger eigen worden mit der Berechtigung zum Tragen der tische Küche schließen lassen. Schwager gesehen hätte. Deshalb zog er
nischen Union, in einem vielbeachteten Artikel in der Londoner » Times<< vom 12. November 1934 die englische Regierung davor warnte, Japan Konzessionen zu machen, da sonst die Dominions genötigt sein würden, Hilfe bei den Vereinigten Staaten
zu suchen.
Mißwirtschaft
in den Gemeinden
Phantasie- Etat ohne Kontrolle.
Er
nütziger Interessentenkreise geneigt sein, Uniform. Er hat vor einiger Zeit die BevölIn Duisburg- Hamborn ist der Heidrich, der für alle Korruptionserschel Hitler freie Hand in Osteuropa zu geben, kerung durch einen neuen Etat überrascht, Oberbürgermeister Dr. Kelter angeblich auf nungen Verständnis aufbrachte, ins Vertrauen um ihn von Westeuropa abzulenken, eben- der mit Mark 76.000 Ueberschuß abschloß. seinen Wunsch in den Ruhestand versetzt und beide beschlossen, den ersten Bürger so wie es geneigt sein könnte, einen still- während der Etat nur in den Abschlußzif- worden, um sich wieder seiner wissenschaft- meister von seinem Posten zu verdrä schweigenden Akkord mit Japan zu schlie- fern in den Zeitungen veröffentlicht wurde, lichen Tätigkeit widmen zu können<. In gen. Große Saufgelage sorgten für den Ben, um dessen Expansionskraft nach Ost- gelang es einem früheren Wirtschaftspartei- Wahrheit ist er abgesetzt worden, weil im nötigen Mut, um bei den höheren Partei- und sibirien abzulenken und seine indischen Be- ler, den Etat im einzelnen nachzuprüfen. Rechnungsjahr 1933/34 ein Defizit von Staatsstellen ein offenes Ohr für den Plan sitzungen zu sichern. Diese Spekulationen Dabei stellte sich heraus, daß der Ueberschuß 29 Millionen entstanden ist. Sein Vor- zu finden. Plötzlich wurde erster Bürger wären aber das sicherste Mittel, um den nur dadurch zustande gekommen war, daß gänger Jarres hatte für 1932/33 nur ein Defi- meister Dr. Meyer seines Postens im Weltkrieg, den England vermeiden möchte, einfach ein großer Ausgabe po zit von 13 Millionen. tel, um den Abfall der englischen Domi- Der Wirtschaftsparteiler ging zum Oberbür- schloß der Stadtrat, allen städtischen Haus- Nazilandrats frei. Doch Dr. Meyer ging sel In Pirmasens ( 43.000 Einwohner) be- schien der Weg für den Verwandten des nions vom Mutterlande herbeizuführen und germeister und machte ihn darauf aufmerk- besitz zu veräußern. Ueber die städtische nen Widersachern energisch zu Leibe und die Weltmacht Großbritanniens zu Der warf ihn kurzerhand hinaus mit Finanzlage wurde berichtet, daß sie sehr ge- drohte mit der Veröffentlichung stören. den Worten:> Lassen Sie sich nicht einfallen, spannt sei und gemäß dem Willen der Re- Skandal affären, die selbst dem Kriegs Wenn etwas klar erkannt werden muß, weiter über die Sache zu reden. Ich stelle gierung zur Aufrechterhaltung
zu entfesseln. Sie wären das sicherste Mit- sten als Einnahme eingesetzt war.
zer- sam.
einer
dienstlichen Interesse enthoben.
Nun
von
ord- drückeberger und jetzigen Oberpräsidenten Verwaltungs- Kube sehr ungelegen waren. Man wußte vertragsmäßige schließlich keinen anderen Ausweg, als dem Der Dr. Meyer als Schweigegeld einen Schuldenstand war am 1. Oktober 1933 RM noch besseren Posten zu geben. Jetzt 1. Oktober 1934 RM ist er Oberbürgermeister in Mühl
so ist es die Tatsache, daß der Friede den Etat auf, und niemand hat mir etwas nungsgemäßen Betriebs- und unteilbar ist und daß jede Konzes- hineinzureden. Wenn Sie hier miesmachen führung nur gesetzliche und sion, die an Hitlerdeutschland in Europa wollen, wissen Sie, was Ihnen passieren Leistungen erfüllt werden könnten. oder an seinen japanischen Bundesgenos- kann.< sen in Asien aus opportunistischen Grün- In Teltow ( 8000 Einwohner) wurde der 7,018.152.- und am den gemacht wird, automatisch den Welt- sozialdemokratische Bürgermeister Steffen 7,453.473.. krieg auslösen würde. Die braungelbe In- von dem Pg. Billig abgelöst. In kurzer teressengemeinschaft, die jetzt über die Zeit entstanden 84.000 RM Unterbilanz Wie man polnische Brücke hinweg aufgebaut wird, im Etat, während bis zur Ablösung Steffens ist keine Gemeinschaft der Friedenssiche- alles in Ordnung war. Bürgerliche Stadtverrung, sondern eine Gemeinschaft der ordnete, die von Billig Auskunft haben woll
Oberbürgermeister wird
hausen( Thüringen ) mit einem bedeutend höherem Gehalt als er in Prenzlau erhielt. Der SS - Führer Heidrich und der Landrat Dr. Conti aber sind glücklich, daß der ihnen und noch vielen anderen Bonzen gefährliche Dr. In Prenzlau wurde der deutschnationale Meyer aus Prenzlau verschwunden ist und kriegerischen Aggression. Sie ten, erhielten die Antwort:» Für die Finan- Landrat von Lettow- Vorbeck durch den Nazi noch dazu geschwiegen hat. Die Prenz
durch gemeinsamen politischen Druck zu unterbinden, ist erste Voraussetzung jeder
der
zen bin ich verantwortlich, und ich Dr. Conti ersetzt. Während würde das Dienstgeheimnis verletzen, Landrat Verwaltungsbeamter war,
die
frühere lauer Bevölkerung aber ist seit diesem Zwiist Dr. schenspiel sehr hellhörig geworden und Politik, die den Frieden der Welt sichern wenn ich über das Defizit nähere Auskunft Conti Parteisoldat der NSDAP und verdankt Arbeiterschaft wird ein wachsames Auge
will.
geben würde.<< Die Antwort der Bürgerschaft seine Stellung einem Verwandten, der haben.