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nie rot.

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rücksichtslose Minderheit versagt, trägt das Bedürfnis einer Ab­änderung in sich selbst, da sie die Erreichung ihres Hauptzweds, nämlich der ordnungsmäßigen Kundgebung des Mehrheitswillens, nicht unter allen Umständen zu verbürgen vermag."

Das eine wird die Regierung, das andre der Reichstag hübsch bleiben lassen. Immerhin find die verlegenen Ratschläge des unterblatts nüglich und geeignet, als dauernde Warnsignale zu

Alter Unfinn. Die socialdemokratischen Mitglieder der Flotten­fommission haben gegen alle neuen Steuern gestimmt, die in dieser Kommission beschlossen worden sind. Sie haben auch

Den zweiten Genuß bereitete dem Reichstag   ein Mann, das ist nicht bloß die jetzige czechische, sondern war es ebenso der schon wiederholt zur Beluftigung des Hauses bei- die dreijährige deutsche, eine Kriegserklärung a t getragen hat freilich ohne es zu wollen: der den Staat; ihr 8wed ist nicht die Vereitelung einer erste Vicepräsident b. Frege, einer derer, die nie einzelnen Vorlage, sondern in ihr lebt die Absicht, das blaß werden" und, wie boshafte Zungen behaupten, auch Barlament au ruinieren. Anderswo verschwindet die Obstruktion mit dem Anlaß, der sie hervorgerufen hat; in Oestreich Die nachträgliche Kolonialdebatte oder richtiger Kolonial  - muß fie dauernd sein, denn so lange diese Ordnung des Staats bedienen.­fagbalgerei zwischen einigen Kolonial- Interessenten und dem steht, wird auch die Abneigung der Völler gegen ihn bestehen. Die Kolonialsekretär Buchka, welche die Posadowskysche Auguren- östreichische Krise tann also nur enden mit dem Berfall des Staats, Vorstellung veranlaßt hatte, war glücklich beendigt und die denn im Grunde ist sie ja nichts andres als der Bestand dieses un letzten Reste der Gewerbe- Ordnungs- Novelle natürlich gefügten und unzweckmäßig geordneten Staatswesrus. follten in dritter Lesung unter Dach und Fach gebracht Von der gräßlichen Verwilderung, der das öftreichische Ab- gegen die Erhöhung der Börsensteuern gestimmt. werden. Graf Ballestrem stieg vom Präsidentenstuhl herab geordnetenhaus anheim gefallen ist, kann man sich keine Vorstellung unsre Gegner, in hilfloser Verlegenheit, wie sie die Social­und vertraute arglos dem Herrn v. Frege den Vorsiz an, machen, wenn man nicht einen der traurig öden Sigungstage mit demokratie befehden sollen, benutzen diese Stellungnahme unfrer um feine Kräfte für den nächsten Punkt der Tagesordnung: gemacht, die stenographischen Protokolle nicht selbst durchgeblättert Abgeordneten zur Wiederholung uralter Lächerlichkeiten: So schüße das Münzgefes, gegen das seitens der Rechten Obstruktion hat. Die Obstruktion ist hier beileibe leine Bekundung von Wig die Socialdemokratie die schwachen Schultern! So sei die Social­angedroht war, aufzufparen. Kaum hatte er den Präsidenten- und Geist, zu ihr braucht es nicht Ausdauer und Schlagfertigkeit, fie demokratie mit der Börse, mit dem Geldjunkertum im Bunde! stuhl geräumt, so ereignete sich etwas Aehnliches, wie weiland ist eine rein mechanische Thätigkeit geworden, die zu besorgen Die Socialdemokratie hält Steuergeseze, wie sie jetzt in der mit dem Sonnenwagen, als höbus seinem unehelichen ein paar Schreihälse ausreichen. Die Partei, die obstruiert, muß Flottentommission fabriziert worden sind, für schlecht und unzu­as 33b8b es fins au nicht eat igiert worden Sohn Phaeton die Bügel anvertraut hatte. Phaeton- Frege nicht einmal zur Stelle fein; es sind auch nicht mehr fünfzig reichend. Die Rugnießer aus dem Flottenbau sollten, so berlor sofort die Zügel aus der Hand- rechter Hand, linker Hand, Abgeordnete notwendig, fünfzehn genügen. So viel find wurde versichert, die Kosten tragen. Aber jetzt werden alles vertauscht. Zügellos stürmen die Rosse im Zickzack- Kurs, ihrer nämlich nötig, um eine Juterpellation zu stellen; aber wenn die großen Panzerplatten Lieferanten und andre für die teneieferanten und andre borwärts, rückwärts, feitwärts, freuz und quer- Phaeton Interpellationen in der Sigung, in der sie eingebracht werden, zu Großindustrielle, die eifrig für die größte Flotte agitiert hatten, völlig Frege greift frampfhaft nach den Zügeln wir meinen nach verlesen find", so besteht das Obstruktionsproblem darin, so viel verschont. Die Krupp und Stumm, die viele Millionen an der den Anträgen, über die abzustimmen ist er findet sie nicht Interpellationen zu verfertigen, daß ihre Verlesung die normale Flotte verdienen, werden in keiner Weise zu den Lasten herangezogen. -es sind immer die falschenrechter Hand, linker Hand, Sigungszeit in Anspruch nimmt. Damit beschäftigen sich nun die Wir hatten eine progressive Einkommen und Vermögen­alles vertauscht falche Aufforderungen zum Abstimmen, Jungezechen, fie fabrizieren die Jnterpellationen schochweise und jede ste u er gefordert, durch die alle reise gleichmäßig heran­tenen eine progreſſive Einkommen- und Vermögen­falsches Abstimmen wirres, wüftes Durcheinander. Der ist riesig lang. Das geht viel leichter, als der an civilisierte Parlaments gezogen worden wären. Aber die bürgerlichen Schüßer des Kapitals wollten Bureaudirektor erscheint als Deus ex machina und bietet dem sitten gewöhnte Europäer glauben würde. Eine der landläufigsten davon nichts wissen und zogen es vor, Verkehrssteuern auszuhecken und verzweifelten Rosselenker, nein Reichstagslenker, eine helfende Jnterpellationen in Oestreich ist die wegen tonfiscierter Beitungsartikel; auf lange Zeit hinaus das social einzig gerechte und einzig einträg Hand und den richtigen Antrag. Doch die Hand wird von dem man flebt den Ausschnitt auf einen Bogen Papier   und frägt" liche Steuersystem zu verhindern. blind Dahinstürmenden nicht bemerkt, wieder wird ein falscher An- den Justizminister, was denn er zu dieser Breßpraris fage. Ein Trotz dieser principiellen Stellung würde die Socialdemokratie trag gepackt bis endlich als Retter in der Not Graf Ballestrem erfindungsreicher Kopf ist nun auf den Einfall gekommen, das um sicherlich Börsensteuern nicht ablehnen, wenn sie zur Beseitigung hinter dem Präsidentenstuhl auftaucht, mit kräftiger Faust die gelehrt zu machen: man nimmt einen beliebigen Zeitungsausschnitt, andret boltsbelastenden Steuert geschaffen würden. Zügel ergreift( und der präsidentenlosen, schrecklichen Zeit ein oder noch besser, eine ganze Broschüre, und interpelliert", warum Davon ist aber jetzt natürlich keine Rede. Im Gegenteil, die Parteien, Ende macht), während Phaeton- Frege aus dem Präsidenten- der Artikel, das Buch nicht foufisciert worden ist. So haben, die uns Vorwürfe machen, haben sich verpflichtet, den Hungerzoll himmel herabstürzt, und zerschmettert neben den socialdemo- die Jungczechen jüngsteine ganze czechische Broschüre auf das tägliche Brot des armen Manns zu er fratischen Bänken niederfällt. Zerschmettert zum Glück bloß vorlesen laffen zu den Eigenthümlichkeiten dieses Parlaments gehört höhen. Die neue Börsensteuer aber sollte dazu dienen, eine höchst figürlich. 201 es, daß man auch in einer andren als der deutschen Sprache reden gefährliche, voltsfeindliche Weltmachtspolitif vorzubereiten. Zu solcher Die Verwirrung, die diese Phaetonfahrt im Reichstag tann und daß die fremdsprachigen Interpellationen nicht überfest Unkultur bewilligt die Socialdemokratie teinerlei Mittel angerichtet, war so toll, und so gründlich, daß der ganze werden, sondern im Urtert ins Protokoll tommen! und damit Als die Handels- und Börsenleute wild nach der Flotten­Gegenstand für den Moment verlassen und hinter den nächsten der Humor" nicht fehle, haben sie eine antisemitische Parodie auf vermehrung schrieen, war es die Socialdemokratie, die ihren Wünschen Punkt der Tagesordnung gestellt werden mußte, nach dessen Er- Schillets Glocke" das Lied vom Levi" zum Objekt einer entgegenkam? Vielmehr waren es Agrarier, Antisemiten, ledigung auch alles in wenigen Minuten geregelt ward. Herr Interpellation gemacht, so daß die Druckschrift, die über die Thätig- Centrum- dieselben Parteien, deren Blätter jetzt uns in der b. Frege aber, der ein großer Freund des Befähigungsnachweises feit der östreichischen Volksvertretung Nachricht giebt, auf fechs Stenerfrage schmähen, die das heiße Verlangen der Börse, des ist, wird vielleicht darüber nachdenken, ob es nicht wohl rat- Seiten gejübelte nüttelteime enthält! Ungezogene Sandels und der Industrielieferanten stillten. Das sind die Parteien, sam wäre, die Wahl ins Präsidium des Reichs von einem Rangen, die hinter dem Rücken des Lehrers die Bunge ausstrecken, können die den Bauer und Handwerker gegen das Großkapital zu schützen Befähigungsnachweis abhängig zu machen. Und wenn nicht sich unmöglich so würdelos benehmen, wie diese sogenannten Ab- vorgeben, aber durch ihre Politik ihm Milliarden in den Schooß er, denken vielleicht andre darüber nach.p geordneten. Das Schaurige an dieser Obstruktion ist der Mangel jeder werfen.digital Die dritte heitere Szene brachte der nächste Punkt: das Leidenschaft, das Fehlen jeden Temperaments; die Jungezechen thunde Münzgeseh. Das Münzgesetz beruht auf der einzig ver- heute nichts andres als den Reib der Boltsvertretung befudeln. Wie man lügt. Irrtümer werden auch der zuverlässigsten nünftigen Grundlage der Goldwährung, und ist deshalb unsern Diese Obstruktion mit den ernsten Kämpfen, die unter demselben geitung in der drängenden Haft der Arbeit unterlaufen. Auch das Agrariern, die sich nach dem Beispiel ihrer Vorfahren auf die Namen in andren Parlamenten geführt werden, vergleichen zu wollen, ist am Ende verzeihlich, daß die politische Tendenz der reinen Falschmünzerei verlegt haben, und darum für die Doppel- wäre eine Thorheit. Das ist tein parlamentarischer Kampf mehr, Objektivität nicht immer förderlich ist. Dagegen sollte es für jeden Redacteur eine berufliche Ehrenfache sein, die Thatsachen nicht wider währung schwärmen, d. h. für die Kunst, je 100 M. Schulden das ist einfach der Ekel am Staate M. besseres Wissen zu fälschen. Personen aber, die sich mit vollem mit 50 m. Silber zu bezahlen, ein Dorn im Auge, den sie Die Sache muß ein Ende nehmen: so oder so. Wenn das Bedacht der Lüge im Kampf bedienen, find leine Journalisten mehr, um jeden Preis ausreißen und zerbrechen wollen. Die Parlament nicht leben kann, so soll es sterben, das Bedacht der Lüge in Kampf bedienen, sind keine Journalisten mehr, sondern bloße Buhälter des Kapitalismus  . Obstruktion ist soeben der Linken so gut gelungen. Wir haben schredlichste Ende ist besser als dieser Schrecken ohne Ende. Es drob zwar weidlich geschimpft, doch was dem Plebs verboten scheint auch gewiß zu sein, daß die Lebenstage dieses Parlaments ist, ist dem Junter erlaubt versuchen wir es mit der Obstruktion!" So sagten sich die Junker.

Allein nicht jeder kann jedes. Auch zur Obstruktion gehört einige Hirnthätigkeit, und das ist nicht Sache der Agrarier. Die Geschäftsordnung studieren? Dummes Zeug! Und es wurde dummes Zeug.

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gezählt sind, daß es diesmal nicht bloß heimgeschickt, sondern aufgelöst werden wird. Nicht, als jemand glaubte, ans Neuwahlen könnte ein besseres Parlament herauskommen, im Gegen teil, Neuwahlen werden alle lebel nur noch verschärfen. Und doch find fie unumgänglich, denn der Beweis von der Lebensunfähigkeit dieses Parlaments, der Unhaltbarkeit dieser Ordnung muß eben nach

Deutsches Reich  .

short

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An zwei Fällen möchten wir wieder einmal die bewußte Ver­togenheit der bürgerlichen Bresse feststellen. Natürlich ist es wieder die" Post" des Herrn v. Beblizz, die in diesem Fache auf die Meister­fchaft Anspruch erhebt. Dies edle Blatt, das von den abligften und reichften Leuten ausgehalten wird, fchreibt nämlich zu unsrent Mitteilungen fiber die Unterredung des Affeffors v. Schulz mit dem Eisenbahnminister:

Heute muß er( der Vorwärts") schon durch eine Berichtigung des Assessors v. Schulz sich nachweisen lassen, daß er es, um seinen aufhezerischen Zweck zu erreichen, mit der Wahrheit wieder einmal nicht genau genommen hat. Aus der Zuschrift des Assessors v. Schulz geht hervor, daß der Eisenbahnminister den Angestellten ledig lich die Mahnung zukommen ließ, ihre Arbeit wieder auf­zunehmen. Das zu thun, ist sein gutes Recht nicht nur, sondern auch seine Pflicht."

Die junkerlichen Obstruktionisten hatten uns abgelernt, allen Richtungen hin geführt werden.- wie man sich räuspert und spuckt. Sie bezweifelten die Beschlußfähigkeit des Hauses, als es gestopft boll war. Sieg beantragten namentliche Abstimmung, als wir schon in der om midaging Abstimmung waren. Sturz, fie blamierten sich unsterblich, und Der Seniorenfouvent des Reichstags bereiteten dem Haus ein paar heitere Minuten. Das Münz- hat sich gestern unter dem Vorsitz des Präsidenten über den Beginn gefet ging mit erdrückender Mehrheit durch. aggr und Schluß der Pfingstferien schlüffig gemacht. Allgemein war der dennoch wagt sie ihren Lesern vorzuschwindeln, daß Herr v. Thielen Die Post" hat die Erklärung des Herrn v. Schulz gelesen und Nächste Sigung Freitagvormittag 11 Uhr. Nachtragsetat. Wunsch, noch möglichst viel vor den Ferien zu erledigen, um nur lediglich zur Wiederaufnahme der Arbeit gemahnt habe. Gegen Unfallversicherungs- Gesetz. furze Zeit nach Pfingsten tagen zu brauchen. Zu diesem Zweck soll solche Mahnung wäre allerdings nichts einzuwenden, und die Post"- oltid dicapalbie dritte Beratung des Unfallversicherungs- Gesezes Leser, die weiter nichts aus dem Inhalt des Gesprächs erfahren, Abgeordnetenhans. noch bor Pfingsten begonnen und wenn möglich beendet müssen den Borwärts" für gestört halten, daß er an diese harmlose Das Abgeordnetenhaus hat am Mittwoch zunächst in dritter werden. Die Socialdemokraten stellten eine längere Dis- Mahnung eine so scharfe Stritit geknimpft habe. Daß Herr v. Thielen Lesung den Gefeßentwurf betreffend die Warenhaussteuer im fussion, verschiedene Anträge und einige namentliche Abstimmungen der Mahnung" hinzugefügt hat, die Behörden würden sonst die wesentlichen nach den Beschlüssen der zweiten Lesung angenommen. in Aussicht und gaben der Meinung Ausdruck, daß die Beratung strengsten Maßregeln ergreifen, unterschlägt das brave Blatt, ob­Obgleich vor Eintritt in die Beratung der Finanzminister Dr. von diefes Gesetzes längere Zeit in Anspruch nehmen werde. Trotzdem wohl ohne diese Drohung die Unterhaltung des Herrn v. Thielen Die Scharfmacherei ist ihrer Miquel die Erflärung namens der Staatsregierung abgab, daß hielten die Mehrheitsparteien an ihrer Ansicht fest. Es wurde beüberhaupt kein Intereſſe hätte. sie dem Gesetz nicht zustimmen würde, falls das Haus auf seinem fchloffen, jedenfalls zu versuchen, ob eine Verabschiedung des Unfall. journalisten Falschspieler wert. Uebrigens bemerkt selbst ein so zahmes Blatt wie die Tägliche Beschlusse beharre und die Steuer bereits bei einem Umsatz von 300 000 m, beginnen laffen wolle, tonnten sich doch die Konservativen gefeges vor den Ferien möglich sei. Die Sizungen sollen bis zum Rundschau" zu der Abgeordnetenhaus- Nebe Thielens: und das Centrum nicht dazu entschließen, dem Wunsch ber Regierung 30. b. M. fortgesetzt und dann bis zum 6. Juni- also Mittwoch nachzugeben und die Steuergrenze auf einen Umfag von 500'000 w nach Pfingsten unterbrochen werden. Die socialdemo heraufzusehen. Ob das Gesetz an dieser Meinungsverschiedenheit in tratische Interpellation foll ebenfalls noch vor den Ferien der That scheitern wird, läßt sich heute noch nicht sagen; es ist sehr erledigt werden. wohl möglich, daß das Herrenhaus die Regierungsvorlage wieder­herstellt und dann das Abgeordnetenhaus sich fügt.

Auf die Tagesordnung der Sigung vom 6. Juni wird die zweite Beratung des Flottengefeges gestellt, an welche sich die Beratung der Geseze über die Kostendeckung anschließen wird.

GHINI-

Die Getrösteten und die Hoffenden.

Weniger erfolgreich war die konservative Opposition bei dem Gesetz über die Fürsorgeerziehung Minderjähriger, das hierauf in dritter Lesung beraten wurde. Die Streitfrage drehte sich hier um den Kostenpunkt. Das Herrenhaus hat den Staatszuschuß auf zwei Drittel bemessen, während das Abgeordnetenhaus ihn Als der eigentliche Sieger im Heinze- Feldzug stellt sich nunmehr in zweiter Lesung auf 3/4 erhöht hat. Diesen Beschluß erklärte die Redas Centrum vor. Als das Konpromiß bekannt wurde, schrieb giernug für unanehmbar. Infolgedessen stellte das Haus in dem die katholische Schles. Voltsztg.", daß auf diesem Wege eine Ver Kostenpunkt den Beschluß des Herrenhauses wieder her; nur die ständigung nicht möglich sei, weil das eine bedingungslose die Konservativen stimmten dagegen. Es ist charakteristisch, daß die Kapitulation der Mehrheit vor der Minderheit" fein würde. Und selben Herren, die fort und fort über die Verrohung der Jugend die Germania  " erklärte feierlich, das Centrum lasse sich auf nichts jammern und Geseze dagegen verlangen, ein Gesez, das ihrer ein und halte an der lex Heinze fest. Meinung noch socialpolitisch heilsam ist, scheitern zu lassen bereit sind, bloß weil seine Durchführung ein paar hunderttausend Mark erfordert. Endlich genehmigte das Haus noch gegen den Widerspruch der Regierung in dritter Lesung den Antrag Weise betr. weitere Ausdehnung des Rentengutsgefeßes.

Die nächste Sigung findet voraussichtlich am Donnerstag nach Pfingsten, also am 7. Juni, statt.

Vor dem Ende.

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Wie tam der Minister der öffentlichen Arbeiten, v. Thielen dazu, troß dieses ministeriellen Programms gleich darauf offen Partei für die Gesellschaft zu nehmen und sich zum Richter über die Lohnstreitigkeiten zwischen Gesellschaft und Angestellten auf­ins Feuer gießen und der Masse die Meinung beibringen, daß zuwerfen! Eine solche einseitige Parteinahme kann doch nur Del fie in der Regierung einen leidenschaftlichen und ungerechten Feind zu erblicken hat. Unter den Exceffen, die bisher bei dem Ausstand vorgekommen sind, scheint uns der Rede Exces des Herrn Ministers v. Thielen der bedauerlichste, weil in seinen Folgen weitreichendste und verderblichste, zu sein. Die Entgleifung des Herrn Ministers, die ihn, den Vertreter der Regierung, als Parteimann erscheinen ließ. ist die schlimmste von allen den vielen Entgleisungen, an denen die legten Tage so reich faren." T

Die zweite Lüge ist im Lager der Frommen, der geistlichen Herrn Rörens Busen und Scharfmacher, hergestellt worden. Nachdem die Kapitulation doch geschehen, rühmt sich dieselbe Wangenfreund, der Kaplan Dasbach, sucht durch einen netten Germania" ihres Sieges. Man sollte es nicht für möglich halten, Schwindel den Parteiführer Gröber zu retten. Gröber hatte durch aber es ist dennoch so. Die Germ." beteuert, es habe außerordentlich ein Rechtsgutachten, zu dem er durch teine amtliche Eigenschaft ver­Wertvolles erreicht und die eigentlichen Blamierten feien obwohl anlagt war, einen geistlichen Sittlichkeitsverbrecher dem Richter ent­der Streit doch nur um die jezt beseitigten§§ 184a und b ging die zogen. Die Märlische Volkszeitung" Dasbachs aber erzählt Socialdemokraten, Freifinnigen und Göthebündler, weil nämlich der Hören halt an Dich und bedenke das geistliche Kleid!- Gröber habe als Landrichter in Heilbronn   auf Grund der Auslieferungs­§ 184 angenommen fei. verträge entschieden", daß die Schweiz   den betreffenden Geistlichen nicht ausliefern dürfte, und die Franks. 8tg." stelle die Sache so dar, als habe Gröber ein falsches Urteil gefällt".. Wir wissen nicht so genau, ob die Lüge im katholischen   Ritus zu den Todsünden gehört. Jm sittlichen Sinne ist es die Todsünde.-

Aehnlich tröstet sich die Köln  . Volksztg."

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noding nordij

No Es bereitet uns in der That eine außerordentliche Gemugs Man schreibt uns aus Wien  , 22. Mai: Das östreichische thung, daß die Herren so zufrieden sind. Wir werden aufrichtig Barlament dürfte bald ausgelitten haben, denn so wie jest fann es darnach streben, dem Centrum noch recht viele Siege dieser Art zu nicht weitergehen. Am 6. Juni soll die nächste Sigung sein, und da verschaffen. Die Herren können auf uns rechnen. wird sich das Schicksal des Parlaments bald entscheiden müssen. Es Weltbetrachtung, die jedes Mißgeschick alsbald in einen unerhörtend Dagegen erfreuen sich die Konfervativen nicht einer so sommigen ist höchste Zeit, denn der Anblick, den diese sogenannte Bolts Glücksfall verwandelt wie es der heilige Hans im Centrums­vertretung bietet, ist einfach nicht zu ertragen. Man glück thut. Die Kreuz- 8eitung" findet, daß das Heinze spricht jetzt viel in Europa   von Obstruktion und benkt Untier immer noch nicht tot genug jei, um nicht wieder aufleben zu vielleicht, in Destreich geht dasselbe vor, was in Belgien   tönnen. Sie fordert die Regierung auf, den Sturz des Wahlentrechtungs- Ministeriums bewirkt hat, was in Italien   zur Auflösung der Kammer führte, oder gar die östreichische Obstruktion sei mit dem Krieg gegen die lex Heinze im geringsten verwandt. Nichts wäre irrtümlicher als diese Meinung. Während sich sonst die Obstruktion, jetzt und in der Ver­gangenheit, gegen ein bestimmtes Gesez richtet, das äußerste Mittel darstellt, ein nach der Meinung weiter Boltskreise schäd­liches Gesetz zu verhindern, ist in, Destreich die Obstruktion, und

in der nächsten Seffion die munmehr preisgegebenen Paragraphen der lex Heinze dem Reichstag nochmals borzulegen, vielleicht in einer Fassung, die unter voller Aufrechterhaltung ihres Grundgedankens den aus den Kreisen der Künstler erhobenen Bedenten soweit wie möglich Rechmung trägt. Zweitens wird zu ertvägen sein, ob nicht durch eine Abänderung der Gefchäftsordnung der Wieder holung der Obstruktion vorgebengt werden kann. Denn eine Geschäftsordnung, die gegenüber einer Vergewaltigung durch eine

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Bayrische Verstimmungen.

Prinz Ludwig von Bayern, der fünftige Aönig, het fürzlich eine polische Rede gehalten, die sich von den gewöhnlichen Fürstenreden dadurch vorteilhaft unterscheidet, daß sie mehr als ein Trinffpruch sein will und sich um sachliche Argumentation bemüht. Viel beachtet werden einige Säge, die deutlich und spitz gegen die norddeutsche Vorherrschaft zielen:

Man wundert sich vielfach, daß in Bayern   wenig Intereffe für die See und die überseeischen Bestrebungen, insbesondere für die Flotte ist. Sehr einfach: wir haben in Das Bayern   keine Wasserstraßen Verbindung mit der See. erstrebt der Verein: eine Wasserstraße, die ganz Bayern   durchzieht und mit der Nordsee   verbindet. Unfre Wafferstraße in Bayern  ,