Hinter den

Göbbels - Kulissen

bevorstehende

Reichsbischof Müllers Glück und Ende

Weitere Presse- Instruktionen des Reichs- Im protestantischen Kirchenstreit bahnt will nicht zurücktreten. Er klammert So- sich daran, daß er nach wie vor das Ver­propagandaministeriums, Anfang Februar. sich eine interessante Entwicklung an. Es geht ihm ,, Es ist unerwünscht, daß sich die wohl die Reichsregierung als auch die natio- trauen Hitlers besitze. sich, den wie so manchem aus dem System, der So Zeitungen so viel mit Nachrichten über nalsozialistische Partei bemühen Zinskonversio- Kirchenstreit einschlafen zu lassen und ihren lange an Freundestreue und Loyalität ge­Frieden mit der Opposition, d. h. mit der glaubt hat, bis er am Boden lag. Seine eige­nen, innere Anleihen, neue zu machen, die nen Leute sind skeptischer in dieser Frage Kreditschöpfung usw. beschäfti- alten Kirchenverwaltung das Heft in Händen sie haben ihm achselzuckend geraten, er gen, da hierdurch Vertrauen des Volkes faktisch heute schon Die Machtverschiebung zwischen der möge sich bei Hitler selber vergewissern, wie zu den wirtschaftlichen Maßnahmen der hat. Opposition und dem Reichsbischof ist in den es mit diesem Vertrauen und mit seinem An­Reichsregierung gefährdet wird." letzten Monaten soweit daß spruch stehe. gegangen, Sie haben allen Grund

zur

schen Einheitskirche, die ihrem Wesen nach natürlich weder in Rom noch auch in Wittenberg verankert sein kann.

Es ist deshalb dem Staat im jetzigen Augenblick durchaus nicht gedient, wenn ihrem Wesen man gläubige Kreise, die nach zu uns gehören, durch prellen über die taktische kirchenpolitische Linie hinaus kopfscheu macht.

ein Vor­

Erst im Laufe des Jahres 1935 werden auch hier die entschei­denden Maßnahmen getroffen werden können.<<

,, Es wird den Redaktionen nahe- Reichsbischof Müller organisatorisch so gut Skepsis; denn erst vor kurzem hat Frick dem daß Reichsbischof mitgeteilt, daß er ihm nicht gelegt, über ein Verfahren gegen den wie nichts mehr hinter sich hat und Weimarer Staatstheaterintendanten Dr. alle seine Bemühungen, sich neue Organe in länger die im Budget für die Reichskir­Gestalt von Kirchensenaten etc. zu schaffen, chenregierung vorgesehenen Gelder aus- Die taktische kirchenpolitische Linie von Ziegler wegen Vergehens gegen Bei diesen Be- zahlen könne, da diese Kirchenregierung heute ist der Ausgleich mit der protestan­$ 175, StGB, möglichst nichts zu be- ergebnislos geblieben sind. was aber richten." mühungen hat er keinerlei Unterstützung nicht mehr auf gesetzlicher Grundlage ruhe! tischen Opposition vom Reichsinnenministerium erhalten. Aber was ist der Sinn dieser Opferung die» entscheidenden Maßnahmen<

"

Reichsbischof

Müller.

von

Das des

-

werden

von 1935

auf eine

wollen

,, Es ist unbedingt untersagt, über Der Angriff der Bekenntniskirche gilt des Reichsbischofs? Es existiert ein Brief sein? Wollen Frick und die Seinen im Bunde eine Zusammenkunft zwischen dem dem Reichsinnenministers Frick an den mit den protestantischen Kräften polnischen Außenminister Haupt der provisorischen Verwaltung der Pfarrer Hossenfelder aus dem Septem- deutsche Einheitskirche lossteuern, unter der der ber 1934. der sie eine allgemeine Bewegung Hossenfelder gilt als einer und Reichswehrminister von oppositionellen Bekenntnisbewegung ist Blomberg in einem baltischen Hafen Bischof Marahrens Hannover. radikalen Treiber bei den» Deutschen Chri- Parole:» Los von Rom < entfesseln? zu berichten." Dieser hat eine Art Ultimatum an den sten<. Diesem Mann schrieb Frick: Die Verhandlungen mit der Kurie über die Reichsinnenminister Frick gerichtet, in dem » Ich habe Ihnen bei unserer letzten Ausführungsbestimmungen zum Reichskon­er- kordat haben immer noch nicht zum Ab­Unterredung in Weimar ausdrücklich ,, Die deutsche Presse möge bei dem er den Rücktritt Müllers, die staatliche An­klärt, daß vorläufig der gesamte Kampf schluß geführt, dagegen sind in Bayern Auftreten Pola Negris in einem poini- erkennung der Verwaltung der Bekenntnis­Schen Freundschaftsfilm bedenken, daß kirche fordert und Reorganisationspläne un­deutsche National- neue Reibungen zwischen der NSDAP . und allem dem Kardinal die Produktionsfirma Cine- Allianz, ob- terbreitet. Daraufhin sind die Führer kirche ausschließlich auf rein kirch- den Katholiken, vor lichem Gebiet zu führen ist; je weniger da- Faulhaber entstanden. wohl ihre Inhaber Dr. Rabinowicz und Deutschen Christen zusammenge­um die Preßburger Nichtarier sind, der deut- treten. Sie haben beschlossen, bei von Politik die Rede ist, um so besser. dort vor allem schen Wirtschaft allein in den letzten einem Verbleiben Müllers im Amt nichts Die führenden Geistlichen müssen wis- schule geführt worden. Monaten ca. 2 Millionen Mark Export- mehr zu erhoffen sei und daß er deshalb zu- sen, daß es heute vor allem gilt, die Mas- gen- Organisation sind aber gerade die Punk­devisen zugeführt hat." sen reif zu machen für den Gedanken, der te, an die sich die katholische Kirche mit von uns angestrebten wahrhaft deut- ihrer ganzen Macht klammert!

.

,, Es wird den Wirtschaftsredaktio­nen der Zeitungen zur Kenntnis ge­bracht, daß die deutschen Expor­teure zwar keine Scrips mehr er­halten, jedoch wird ihnen bei Abliefe­rung der Exportdevisen der Verlust er­setzt, den sie durch die aus Exportgrün­den niedriger gehaltenen Preise erleiden. Diese Differenz wird ihnen bei Abliefe­rung der Exportdevisen und gegen ent­Sprechenden Nachweis von der Reichs­

der

daß

von

rücktreten solle. Aber Müller, der sich so von seinen eigenen Leuten verlassen sieht,

für eine

Kinder im Gefängnis

-

Der Kampf ist Bekenntnis­Schule und Ju­

den­er hat keine ihm anvertrauten Armen­wie unzählige gut­gelder unterschlagen besoldete Hakenkreuzbeamte, die heute noch

-

Dafür wird

Der gute fromme Bürger soll hin- 1 weiß, daß die Kinder in den weitaus meisten auf ihrem Posten sitzen, er hat versucht, füro ruhiger schlafen können das Fällen durch unglückliche Lebensbedingun- sich mit unerlaubten Mitteln gegen den Hun­will die Regierung mit löblichem Eifer nun ,, Vergel­bewirken. Aber warum soll er nicht gen, durch Armut oder Zerrüttung der Fa- ger zu wehren. eine Gesell­etwas weniger schlafen? milie, häufig auch durch Verführung auf tung geübt, dafür rächt sich Heinrich Heine . falsche Wege getrieben wurden und daß die schaft, die bisher keinen Weg gefunden hat, die heranwachsende Jugend menschenwürdig In Darmstadt wurden Einbrecher bei Gemüter der jungen Menschen selten ver­

das ist

bank in bar ausgezahlt werden. Den einem Kellerdiebstahl ergriffen. Als die Po- härtet, daß diese Heranwachsenden gewöhn- zu nähren und zu kleiden. Nein Wirtschaftsredaktionen wird dies ledig- lizei ihren Fang bei Licht besah, mußte sie lich formbar waren. Es genügte oft der keine Vergeltung, das ist blanke Barbarei, ist lich zur Orientierung mitgeteilt, jedoch feststellen, daß sie keine alten, gewitzten Eindruck, den die Verhandlung hinterließ, es mörderischer Sadismus. weder zur Kommentierung noch zur Veröffentlichung."

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Das Darmstädter Urteil, so hart es ist, Unterweltler, sondern Halbwüchsige vor genügte manchmal selbst in schwereren Fäl­vor steht durchaus nicht allein. Es entspricht sich hatte. Halbwüchsige, die darauf aus ge- len eine Strafe mit Bewährungsfrist, wesen waren, Lebensmittel zu erbeuten. In allem aber die Entfernung aus der bisheri- den neuen Strafmethoden, die auch gegen Ju der vergangenen Woche standen diese jun- gen Umgebung, um für die Zukunft vorzugendliche jederzeit angewandt werden. Hitler hat unlängst in einer Rede gesagt: gen Burschen vor dem Richter, und die deut- beugen.

***

> Anführer war der 17jährige Erwin Müller, der vor zwei Monaten erst aus der Haft kam und jetzt wieder auf zwei Jahre ins Gefängnis wandert.<<

> Die Partelen sind nicht mehr. Die Par­lamente sind nicht mehr, die Demokratie ist nicht mehr...<

,, Falls zu gewissen Beschwer­den aus Brasilien Stellung ge­nommen wird, ist folgendes zu sagen: So barbarisch verfuhr man in den viel ge­Auf Grund des deutsch - brasilianischen schen Zeitungen melden zufrieden: Das hat sich Handelsvertrages ist der brasilianische schmähten vierzehn Jahren. nun gründlich geändert. Der siebzehnjährige Kaffee- Exporthandel verpflichtet, an Lebensmitteldieb, den man in Darmstadt zu Er hätte hinzufügen können: Die Rechtspre­Deutschland Kaffee zu besonders billi­einer ungeheuer harten Strafe verurteilt hat, chung ist nicht mehr. An ihre Stelle ist gen Preisen zu verkaufen. Es sei daher wieder auf zwei Jahre ins Gefängnis sitzt nun schon wietler hinter den Mauern, legalisierte Menschenquälerei getreten. Deutschlands gutes Recht, diesen brasi- wandert. Wenn er herauskommt wird er die er eben erst verließ. Die erste Strafe lianischen Kaffee in nordamerikanischen neunzehn sein. schon hat sichtlichen> Erfolg gehabt; keine Zwei Meldungen. Häfen zu Preisen abzusetzen, die mit- In den vierzehn Jahren der Schmach« acht Wochen vergingen bis zum nächsten unter unter den Preisen liegen, die der wurde neben anderen unmenschlichen und Rechtsbruch. neben anderen unmenschlichen und Rechtsbruch. Wenn der heute Siebzehnjäh­brasilianische Kaffeehandel von seinen verwerflichen Einrichtungen auch ein rige in zwei Jahren das Gefängnis verläßt, In der Beilage ,, Köln am Sonntag" nordamerikanischen Kunden fordert. Jugendgerichtsgesetz geschaffen. wird er aller Voraussicht nach der mensch-.. bringen Sie einige Ausführungen, die sich Deutschland müsse das Recht zugebil- Dieses Gesetz verfügte, daß jugendliche lichen Gesellschaft, in die er zurückkehrt, mit dem Film ,, Ich für dich, du für mich" ligt werden, seinen Außenhandel auf Sünder bis zu 18 Jahren nicht mit gleichem noch verständnisloser, ja feindseliger gegen- befassen. Sie nehmen Anstoß daran, daß der jede geeignete Weise zu fördern." Maß gemessen werden dürften wie erwach- überstehen. Vielleicht stellt er's dann vor- Film Stellen enthält, die für das Gewissen des

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I.

sene Rechtsbrecher. Sie kamen vielmehr sichtiger an, vielleicht findet er im Gefängnis katholischen Erziehers schwer erträglich sein

,, Gegenüber dem Londoner Ver- vor den Jugendrichter, der Erfahrungen in genug ältere, erfahrenere Kriminallehrer, die sollen... Es ist... eine starke Anmaßung, handlungsangebot soll die deut- der Jugendpflege haben mußte und der dar- seine Erziehung vollenden, Es kann kann auch aus Spiel und Dialog eines Films, der von den sche Presse nach wie vor möglichst Zu- über entschied, ob an Stelle einer Strafe etwa sein, daß er aufs neue ertappt wird, aufs staatlichen Stellen als jugendfrei erklärt rückhaltung üben und nicht durch vor Erziehungsmaßregeln ausreichend seien. neue ins Gefängnis wandern und endlich als wurde und die höchste Auszeichnung ,, staats­eilige Kommentare die planvollen Er- Konnte von einer Strafe nicht nicht abgesehen» gefährlicher, unverbesserlicher Gewohnheits - politisch und künstlerisch besonders wert­wägungen der Reichsregierung stören. werden, so wurde immer das jugendliche verbrecher« in Sicherungsverwahrung genom - voll" erhalten hat, Schäden für die heran­Hinweise auf deutsche Verhandlungsbe- Alter des Angeklagten in Betracht gezogen men wird. Dann ist ein Leben beendet, das wachsende Jugend herleiten zu wollen... reitschaft immer wieder erwünscht, im und das Strafmaß entsprechend niedrig ge- noch gar nicht begonnen hatte, dann wird Heil Hitler !" Vordergrund jedoch Anführung deut- halten. Wer je Gelegenheit hatte, Jugend- das Gefängnisurteil, das jetzt in Darmstadt Aus einem Brief der Reichspropaganda­Scher Unsicherheit angesichts bedroh- gerichtsverhandlungen

lich anwachsender Wehrstärken der

anderen Mächte, insbesondere Sowjet­

II.

beizuwohnen, der gefällt wurde, sich nachträglich als To leitung der NSDAP , Abteilung Film, an die desurteil erweisen, denn wer als> unverbes- Kölner Katholische Kirchenzeitung. Fußland. Betrachtungen über deutsche über Höhe und Umlauf der Arbeits- serliche zum Abfall geworfen wird, ist die Gesellschaft, ist für die sogenannten ehr­einzu­Mindestforderungen zunächst unzuläs- beschaffungswechsel sig, Erörterung dieses Punktes erst auf schränken und sich an die Mitteilungen baren Staatsbürger tot. Auf alle Zeit. Spätere ausdrückliche Anordnung." von zuständiger Stelle zu halten."

,, Der Reichsunterrichtsminister hat ange­Was bedeutet dieser Seelenmord an einem ordnet, daß der Film„ Ich für dich, du für siebzehnjährigen Kinde? Wem wird mit einer| mich" in den Schulen nicht mehr vorgeführt Art> Rechtsprechung<< geholfen? werden darf. Der Besuch des Films wurde denn Gefängnisse, den Schülern untersagt." Aus der Frankfurter Zeitung .

werden solchen

,, Falls in der ausländischen Presse ,, Die Handelsredaktionen Nachrichten über angebliche deutsch - dringend ersucht, mehr Berichte über Dem Verurteilten nicht, polnische militärische Bin- die positiven Wirtschaftser- vor allem die nach barbarischen Prinzipien dungen auftauchen sollten, bezw. folge der neuen Staatsführung zu ver- geleiteten Gefängnisse des Dritten Reiches , über angeblich bereits bestehendes öffentlichen." deutsch - polnisches Militärabkommen

sind keine Erziehungs-, sind einzig und allein Folterstätten, Abschreckung? Es hat sich

auch nicht in Form eines Dementis da- ,, Entgegen tendenziösen Ausstreu- herausgestellt, daß die Anzahl der Vergehen von Kenntnis nehmen, ehe nicht An- ungen in der Auslandpresse über die mit Milde oder Schärfe der Strafgesetzgebung ordnung erfolgt."

In Schutzhaft..

beamter, der eingreifen wollte, war der

Hessische Zeitungen melden: > Die beiden ehemaligen höheren Kasseler Vorgänge im Zentralgebäude recht wenig zu tun hat, daß in Ländern mit Polizeibeamten, Polizeipräsident a. D. Schö­der Deutschen Arbeitsfront modernem, humanen Strafrecht die Kurve der ny und Polizeioberst a. D. Schulz hielten bel sich seit einigen Tagen in Kassel auf. Sie Es entspricht nicht den Staats- am Engel- Ufer wird lediglich zur Kennt- Verbrechen keineswegs steigt, interessen, Nachrichten über gewisse nisnahme mitgeteilt, daß sich ca. 1300 strenger Handhabung barbarischster Gesetze wurden auf der Straße erkannt, worauf sich polnische Unüberlegtheiten gegenüber Betriebsangestellte der Deutschen Ar- keineswegs fällt. Aber selbst wenn ein Re- erregte Ansammlungen bildeten. Ein Polizei­Angehörigen der deutschen Min- beitsfront durch die notwendige Anord- gime der Abschreckungstheorie anhängt- derheit in Ostoberschlesien nung eines Abteilungsführers provoziert ist es nötig, sie an siebzehnjährigen Opfern Menge gegenüber machtlos und wurde abge­mit allzu starker Betonung zu ver- fühlten und durch einige Hetzer dazu zu demonstrieren? Muß man gerade Kin- drängt. Die öffentlichen, insbesondere nicht mit verleiten ließen, Disziplinwidrigkeiten zu der dazu mißbrauchen, um anderen Hung- Schutzhaft genommen, wo sie zur Zeit von Lebensmittel- ohne ernstliche Verletzungen kein günsti- begehen. Es haben die gewöhnlichen rigen die Gefährlichkeit ges Echo in einer gewissen polnischen polizeilichen Maßnahmen genügt, um diebstählen vor Augen zu führen? Presse finden." Bleibt die Vergeltung. Der junge Rechts-> Ohne ernstliche Verletzungen< bissi­den Arbeitsfrieden wieder herzustellen. Die Deutsche Presse braucht sich mit brecher hat keinen Menschen hinterrücks er- ger könnte kein Todfeind des Regimes diese Handelsredaktionen werden diesem unerheblichen Vorkommnis nicht schlagen wie viele» Vorkämpfer< des Drit- sorgfältig einstudierte Mordaktion charakte­dringend ersucht, ihre Betrachtungen weiter zu beschäftigen." ten Reiches, die heute als Helden geehrt wer- risieren!

Die

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sitzen.<

beiden Beamten wurden in