Blick in die Woche Alles für den Krieg!

> die

Rohstoffe für Aufrüstung.

hat

Wirtschaftsauf

Subventionen für Ersat

ar­

> Ehrlos wurde diese Heimat, weil ihr die Führer fehlten, deren sie in schwersten Tagen bedurft hätte.< So sprach der Stellvertreter des Führers, Pg. Rudolf Heß   am Tage der Be­Der Propagandaminister Göbbels freiungskundgebung an der Saar  . Die fünf­an die durch die Devisenlage gegebenen, verbote für Nichteisenmetalle nur dort Schwierigkeiten. lassen werden, wo die Möglichkeit besteht, zehn Jahre> Schmach< wurden wieder einmal jüngst die Presse dringend ersucht, mehr Be­heraufbeschworen. In einen Taumel versetzte richte über die positiven Wirt 2. Ausbau der heimischen Rohstoffpro- andere Rohstoffe zu verarbeiten. Desgleichen duktion, also bewußte Neuformung der Massen rasten Beifall. Die wenigen, die in­schaftserfolge der neuen Staatsfüh­legt das Institut Wert auf die Feststellung, Wirtschaftsstruktur. daß die Faserstoffverordnung, wonach die mitten dieses Rausches ihre Vernunft zu be- rung zu veröffentlichen Die deutsche Presse Die Ersetzung der ausländischen Roh- wöchentliche Arbeitszeit in den Textilbetrie­wahren wußten, schwiegen. Aber einmal wird reagiert auf die Befehle ihres obersten Chefs wie der Soldat auf das Kommando seines stoffe durch beimischen Ersatz ist also nicht ben auf 36 Stunden beschränkt wird, nur für die geschichtliche Wahrheit wie­der auf die Bühne treten. Die Tatsachen sind: Vorgesetzten. Am 16. Februar rückt bereits bloße Anpassung an die Zwangslage der De Betriebe gilt, die ausländische Rohstoffe, aber das amtliche Institut für Kon- visenknappheit, nicht bloße Notwehr, sondern nicht für solche, die heimische Rohstoffe ver­das zur Republik gewordene Deutschland   des > Damit ist bereits angedeutet.<, Jahres 1918 übernahm vom Kaiserreich mit junkturforschung mit einer Sonder bewußte Gestaltung der Kriegs- arbeiten. fährt der Bericht unterstreichend fort,> daß der größten militärischen Niederlage die voll- ausgabe seiner Wochenberichte heraus, die wirtschaft. des Gesetzgebung endete Machtlosigkeit als Erbe. Entwaffnet Man muß Schacht das Zeugnis ausstellen, sich die bestehende Rohstoffüberwachung und gefesselt durch eine militärische und schwungs behandelt. Darin wird aufgeführt, daß er das Kunststück fertiggebracht hat, nicht mit Verboten und Einschränkungen be­wirtschaftliche Weltkoalition rettete die Re­was der starke wirtschaftspolitische Akti- trotz dem außerordentlichen Mangel an aus- gnügt, sie kann gleichzeitig als Grundlage zur Rob­vismus in den letzten zwei Jahren zuwege ländischen Zahlungsmitteln den Vorrat Förderung des Verbrauchs heimischer publik das ausgeblutete, ausgehungerte, von Rohstoffen entblößte, vom Bürgerkrieg zer- gebracht hat. Dem Institut kommt es weni- an ausländischen Rohstoffen an- stoffe angesehen werden. Man hat aber das rissene, in allen Grundfesten erschütterte ger darauf an, die äußerlichen Er- schwellen zu lassen. 1932 betrug der Be- indirekt wirkende Mittel des Zwangs durch Reich. Die Republik   wahrte die Landesgren- scheinungen< aufzuzeigen, als die stand an Gold und Devisen rund 1 Milliarde, Rohstoffverknappung durch direkte staatliche zen, die von der nationalsozialistischen Dikta- wirtschaftspolitischen Tenden- Ende 1984 rund 80 Millionen. Während der Förderung der Ersatzerzeugung ergänzt. Es tur nicht um einen Quadratmeter erweitert zene, die in ihnen zum Ausdruck kommen, Devisenbestand auf ein Zwölftel zusammenge- wird ausdrücklich betont, daß die Steuer­werden konnten. Tief standen als Folgen von die Form, die der Staat seiner Volks- schrumpft war, war die Menge der aus dem erleichterung und Steuerbefreiung für Neu­Versailles wirtschaft durch die Politik gibt. In dem Ausland eingeführten Rohstoffe um rund 50% anlagen zur Förderung der Ersatzproduktion und der Reparationsdiktate die feindlichen Heere im Deutschen Reich. Ohne Kapitel, das von der Sicherung der indu- gestiegen. Es sind 1932 257, 1934 378 Millio- der Produktion neuer Erzeugnisse bestimmt einen Schwertstreich drängte die Republik   in striellen Rohstoffversorgunge handelt, finden nen Doppelzentner Rohstoffe importiert wor- sind. Die Unternehmer aber, die sich auch kühler und zäher Befreiungspolitik die Trup­die Tendenzen der Wirtschaftspolitik des na- den. Die hare Bezahlung wurde entweder durch Steuergeschenke nicht bewegen lassen, tionalsozialistischen pen der Franzosen   und der Engländer, der Staates allerdings un- durch Nichtbezahlung oder durch Verrech- ihr Geld in der Kriegswirtschaft des Dritten Belgier   und der Amerikaner über die Landes­nung ersetzt. Das Wunder ist zum Teil durch Reiches zu riskieren, erhalten als Anerken­simple Prellerei, zum Teil durch die geldlose nung für die Befolgung des nationalsozialisti­grenzen zurück. Vertraglich sollten die letzte Seit Herbst vorigen Jahres gibt es den ge­Gemeinnutz geht vor der Besatzungszonen erst im Jahre 1935 ge- waltigen Apparat der 25 Ueberwachungsstel- Zahlungsweise der Gegenseitigkeitsgeschäfte schen Grundsatzes: räumt sein. Die Staatsmänner und die Volks- len mit Schacht als Kommandanten an seiner ermöglicht worden. Der Index der gewerb- Eigennutz die finanziellen Mittel für Ersatz­lichen Produktion stieg von 61 im Durch- stoffanlagen vom Reichsfinanzminister ge­vertretungen der Republik   errangen den gro- Spitze. Man müßte annehmen, daß diese kost­Ben friedlichen Sieg, Deutschland   spielige Maschinerie den Zweck hat, für schnitt 1932 auf rund 85 Ende 1934, also um schenkt.» Zum Ausbau der Rohstoffwirtschaft schon im Jahre 1930 von dem letz- äußerste Sparsamkeit in der Verwendung von etwa ein Drittel, zur gleichen Zeit stieg die erhielt der Reichsfinanzminister die ausdrück­ten fremden Soldaten zu befreien. Rohstoffen und damit gleichzeitig von Devi- Menge der eingeführten Rohstoffe, trotz der liche Ermächtigung besondere finanzielle Ga­Zugleich erledigte die Republik   alle die Sou- sen zu sorgen. Nach dem Institut für Kon- forcierten Verwendung von Ersatzstoffen, um rantien zu diesem Zwecke zu übernehmen.< veränität einengenden ausländischen Kontrol- junkturforschung ist es aber gar nicht der die Hälfte. Die Einfuhr ausländischer Roh-> Garantien ist nur eine zart verhüllende len. Die neuere Geschichte weist kein Beispiel Sinn der staatlichen Rohstoffbewirtschaftung, stoffe war also trotz Devisenknappheit und Ausdrucksweise für Subventionen. Man dafür auf, daß eine ihrer Waffen beraubte, mit der zusammengeschrumpften Devisen- Devisensperre stärker gestiegen als die Pro- weiß, daß das Hitlerreich für diesen Zweck< von tausend äußeren und inneren Nöten be- decke auszukommen, sondern die einheimi- duktion. Es müssen demnach mas- bereits Hunderte von Millionen verschwendet. drängte Nation senhaft unverkaufte Rohstoffe Man hat also die Industrie nicht dazu bewe­durch reine Verhandlungs- sche Rohstoffbasis allmählich zu verbrei­inden Lagerhäusern aufgestapelt gen können, aus eigenem Entschluß und auf sein. Wie ist damit die auf einigen Gebieten eigenes Risiko sich für die Ersatzproduktion

zweideutigsten Ausdruck.

politik sich so rasch aus einem Netz von Festerne, und zwar mit Rücksicht auf die na­seln befreit hätte. Die deutschen   Nationa- tionale Unabhängigkeits. Hinzu kamens,

tionale Unabhängigkeite wäre also auch

tut schreibt:

zu fördern<, sondern sie durch Maßnahmen

Hsten haben den Männern dieser nationalen sagt das Institut, sin den letzten zwei Jahren der Warenerzeugung tatsächlich bestehende ins Zeug zu legen. Das gilt aber nicht nur Freiheitspolitik durch Revolverkugeln und die akuten Devisenschwierigkeitene. Die» na- Rohstoffknappheit zu vereinbaren? Dadurch, für die Erzeuger, sondern auch für die Ver­giftige Verleumdungen gedankt. daß der Import einzelner Rohstoffe gedrosselt braucher. Deshalb hat man sich nicht damit Ein Freiheitstag im Saargebiet? Ganz im dann zu erstreben gewesen, wenn die vaku- wird, damit die Einfuhr anderer überdurch- begnügt,» die Verarbeitung heimischer Roh­Gegensatze zu dem gewaltigen Erfolge der ten Devisenschwierigkeiten nicht bestanden schnittlich gesteigert werden kann. Das Insti- stoffe durch Einwirkung auf den Produzenten Republik  , die Besatzungszeit um fünf Jahre haben würden. Die Erfüllung dieser nationalen abzukürzen, hat die nationalsozialistische Dik- Aufgabe muß wegen der akuten Devisen­tatur das Saargebiet nicht eine Stunde vor schwierigkeiten nur weniger> allmählich< er­dem im Vertrag von Versailles   angesetzten folgen, als das sonst der Fall wäre. Wieso Termin zurückholen können. Eine Volksab- wird die nationale Unabhängigkeit beeinträch­stimmung, die unter einer republikanischen tigt, wenn ein Land einen Teil seiner Roh­demokratischen Regierung zu einem einzigen stoffe aus dem Ausland beziehen muß? Der gewaltigen hundertprozentigen Bekenntnis Warenkäufer ist an sich nicht mehr vom Wa­Für Deutschland  !< geworden wäre, mußte renverkäufer abhängig als dieser von jenem. durch die nationalsozialistischen Regierungs- Ob der Bezieher mehr auf den Lieferanten männer mit allen Mitteln der Reichspropa- angewiesen ist oder umgekehrt, hängt von Damit ist angedeutet, daß bei der Auswahl ganda und Finessen internationaler Intrigen der Lage des Marktes ab. Die» nationale Ab- der Bevorzugungen und Benachteiligungen zu einem Riesenkampfe gestaltet werden, ehe hängigkeite macht sich nur in einem Falle nach einem bestimmten System verfahren die Rückgliederung des unzweifelhaft deut- peinlich bemerkbar: wenn der Rohstoffbezug wird. schen Gebietes erfolgen konnte.

Wozu also der ganze Siegeslärm? Die Diktatur hat nichts erreicht, was nicht in der Republik   von Weimar   mit reinerem na­tionalem Ethos und mit wirklicher europäi­scher Entspannung erzielt worden wäre.

War es eine

nationale Befreiungsfeier?

Nein, ein innerpolitisches Propagandafest. Ein Meisterstück der Täuschung auf Zeit über das, was die Saarländer   im Dritten Reich  

erwartet.

störer durch

aus dem Auslande gesperrt ist. Das ist der Fall im Fall der Fälle, auf den hin, ganz Deutschland   einzuexerzie­ren der eigentliche Sinn der Po­litik des Dritten Reiches   ist. Da­

mit aber auch gar kein Zweifel bestehe, wel­chen Zweck die staatliche Rohstoffbewirt­schaftung des Dritten Reiches   hat, wird aus­drücklich folgendes festgestellt:

» Daß im Ganzen auf dem Gebiet der ergänzt, die auch den Konsumenten in der Rohstoffbewirtschaftung von Branche zu gleichen Richtung beeinflussen wollen<. Des­Branche die Verhältnisse und dementspre- halb hat man eine Reichsausgleichsstelle für chend die ergriffene Maßnahmen sehr un- öffentliche Aufträge geschaffen, die Bestel­terschiedlich sind, zeigt nichts deutlicher als die Bewegung der Rohstoffeinfuhr. lungen nur genehmigen darf, wenn bei der Trotz der weitgehenden Einfuhrüber- Ausführung Kunstspinnfasern wachung ist bei einzelnen Rohstoffen die wolle den Wollgeweben belgemischt werden. Einfuhr bis Ende 1934 gestiegen, während Man kann wahrlich nicht behaupten, daß die sie bei anderen allerdings dafür um so Hitlerregierung irgend etwas unterlassen stärker eingeschränkt wurde.< hätte, um sich vor den Folgen einer Blockade zu schützen.

von

und

Kunst­

Es ist Herrn Schacht nicht unbekannt, daß die nationale Unabhängigkeit mit dem Preis der Verteuerung der Produk­tion erkauft werden muß.

Man nimmt also eine schwere Benachteili­gung belm   Kampf um den Weltmarkt in Kauf, um dafür einen Vorteil beim Kampf auf einem blutigeren Schlachtfelde einzu­tauschen.

So ist z. B. von 1932 bis 1934 gestiegen die Einfuhr von Eisenerzen von 34 auf 82 Millionen Doppelzentner, also auf das 2½­fache, von Eisen von 1.7 auf 6 Millionen, also auf fast das Vierfache, von Kupfer von von 1.7 auf 2.3, also um fast ein Drittel. Dagegen war die Einfuhr von Wolle in diesem Zeitraum unverändert geblieben, Baumwolle von 4.2 auf 4 Millionen gesun­Die Wirtschaftspolitik des Dritten Reiches ken  . Es werden also anscheinend mit Bedacht steht im Dienst der Vorbereitung des künfti­> Entsprechend diesen Voraussetzungen die nicht oder schwer ersetzbaren Rohstoffe gen Krieges, und die Geständnisse des Insti­sind zwei verschiedene Gruppen von Maß- gefördert, die leicht ersetzbaren gedrosselt. tuts für Konjunkturforschung zeigen, daß das nahmen zur Sicherung der Rohstoffversor Was der Zweck dieses Verfahrens ist, geht Hitlerreich sich bereits stark genug fühlt, of­gung zu unterscheiden: aus den Ausgaben des Instituts deutlich her- fen zu sagen, wie stark es ist. 1. Sicherung der Rohstoffversorgung für die wichtigsten Industrien und Anpassung vor. So wird gesagt, daß die Verarbeitungs­

und

Wir wollen hier große und schwierige in­ternationale Verhandlungen, die erst ganz in thren Anfängen stehen, nicht analysieren. Es geht, wie man weiß, um Ga­rantie- und Friedenspakte. Feierlich will man pflichtet, den politischen und territorialen im Osten. Gemeinsam ist belden Diktaturen sich verpflichten, nicht anzugreifen. Wo es Status Abessinien zu wahren. Im Jahre 1928 die Militarisierung des ganzen Volkes, die dennoch geschieht, soll der freche Friedens- haben Italien   und Abessinien auch noch durch Ueberhitzung des Nationalgeftihls zum natio­einen Freundschaftsvertrag ihre Beziehungen nalistischen Paroxismus. In Berlin   sind Wille bestraft gemeinsame Aktion werden. Grenzen und Unabhängigkeit der friedlich geregelt. Auf dem Papiere bestehen und Wahn indes noch um viele Grade wilder Länder werden gewahrt. Wer zählt die Pakte, also Friedenspakt und Garantien. Schade nur, und gefährlicher als in Rom  . Der Wahnwitz kennt die Namen? Und wer erinnert sich daß die Zwischenfälle kriegerischer Natur eigentlich nach des Kellogg   paktes, der nicht abreißen. Die Italiener melden, daß sie lange schon vor diesem neuen Gestrüpp von nicht in Frieden leben können» infolge des Pakten, das sich über Europa   ausbreiten soll, passiven Widerstandes der Abessinier gegen den Krieg als Mittel der Politik in Acht und die hochherzige Freundschaftspolitik des- und Volkskontrolle erstehen. Bann getan hat? nigreichs Italien  , und sie fügen hinzu» Italien   nicht die Aufgabe der fremden Regierungen, erwartet in Ruhe und Bereitschaft die Be- etwa den Deutschen   zivilisierte Regierungs­methoden aufzuzwingen. Wohl aber erfordern der Frieden und die ökonomische und die kul­turelle Entwicklung Europas  , daß Regierun­gen und Völker jedes Kulturstaates die Säu­Mit. feierlichen Gesichtern aber tun die berung des Kontinents von barbarischen Re­

Die Begleitmusik für die neuen Paktver- fehle des Duce.< handlungen in Berlin   und anderwärts machen

die Regimentskapellen der in italienischen

Das klingt wie Waffenlärm und nicht wie

Häfen nach Abessinien sich einschiffen- das Säuseln sanfter Friedensworte.

den Truppen und die kriegerischen Evviva­

Rufe der die Küsten umsäumenden italieni­

ist nicht durch Diplomatengespräche durch Pergamente zu bannen. Es müssen wie­der Regierungen unter Volksverantwortung Gewiß ist es

sehen Jugend. In bezug auf Abessinien be- europäischen Diplomaten so, als glaubten sie gierungsmethoden anstreben.

stehen schon die Friedens- und Freundschafts­

immer noch an die Heiligkeit irgendwelcher

deren

und expansiven Staates. Der koloniale Eroberungs­

pakte, die in Berlin   jetzt gesucht werden. Im Friedenspakte, wenn das Interesse eines hoch­Jahre 1906 wurde ein Dreimächteahkommen gerüsteten zwischen Frankreich  , Italien   und Großbritan- Bruch gebietet. nien geschlossen, die den Vertragsschließen- drang des Duce richtet sich auf Afrika  . Der den verbietet, in Abessinien besondere Vor- Wille zum größeren Deutschland   des> Füh­teile zu suchen und die drei Großmächte ver-' rers< zielt auf europäische   Gebiete, zunächst|

Das ist die Voraussetzung für jede Ver­tragspolitik, die ein Mindestmaß von Ver­trauen haben muß, wenn sie nicht nur un­wirksam sondern gerade durch ihre Heuchelei friedensgefährlich werden soll.

Hannes Wink.

G. A. Frey.

Der Judaskuß

Der Nationalsozialismus   und der Frieden. ( Notenkracker- Amsterdam  ),