Steigende Rüstung
- gedrosselter Konsum
Das Gesetz der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft
zum
großen beitsfront:
» Diese Tatsache schließt eine erhöhte
Ge
verwen
Der Beschäftigungsgrad der deutschen Aufschwung die Absatzmöglichkeiten| Unternehmer Erhöhung der Profitrate. druck, Anpassung wenigstens der Löhne Industrie , der vom Juli bis zum Herbst überschätzt: Das haben sogar die Ley und Konsorten an die gestiegenen Preise. Aber der kennt ziemlich konstant geblieben war, zeigte> Infolge der Fehleinschätzung von Ma- gemerkt. Man lese so aufmerksam, wie den» deutschen Sozialismus« schlecht, der seitdem zunehmende Ermattungserschei- terialversorgung und Schuhbedarf sitzt heute sie es wirklich verdient, folgende offi- solches vermeinte. Die Kundgebung fährt nungen. Für die deutsche» Arbeitsbeschaf- der Schuhhandel auf umfangrei- zielle Verlautbarung der Ar- fort: fungs« konjunktur war es von Anfang an chen Lagerbeständen charakteristisch, daß die Zunahme in den Teil fest, nachdem ihm bereits 1933 durch>> Bei Betrachtung des im vergangenen sozialistische Verpflichtung(!) Konsumindustrien hinter der in den übertriebene Hoffnungen auf Absatz von Jahre dank der Arbeitsbeschaffungspolitik in sich; denn der innerdeutsche WirtschaftsProduktionsmittelindustrie stark zurück- Marschstiefeln eine starke Belastung um 12 Prozent gestiegenen Arbeitseinkom- aufstieg sei ja nicht das Verdienst blieb. Dieser Vorgang erklärt sich aus entstanden ist.< mens wird von der Deutschen Arbeits- des Unternehmers, sondern allein der der Wirtschaftspolitik der Diktatur, die> Jetzt muß der Handel seine Aufträge front festgestellt, daß das Unterneh- Erfolg des nationalsozialistischen Staates. einen eine Senkung der Nominallöhne an die Schuhfabriken abstoppen, mereinkommen Zugang um Konjunkturgewinne seien für die wenn nicht 20 Gemeinschaft nutzbar zu machen. und noch mehr der Reallöhne die Lagerübersättigung hat eine starke An- schätzungsweise 15, Das erhöhte Arbeits- Die nationalsozialistische Pflicht des Untererzwungen hat. In den letzten Monaten spannung seiner Betriebsmittel Prozent aufweise. darin behat sich aber der Rückgang der Konsum- herbeigeführt. Die Berichte aus der Indu- einkommen sei nicht dem einzelnen nehmers werde in der Zukunft son- stehen, neben einer stärkeren Gewinnindustrien so bedeutend verschärft, daß strie lassen schon seit einiger Zeit einen un- Arbeiter zugute gekommen, selbst die gleichgeschalteten Zeitungen befriedigenden Zahlungseingang dern gehe auf den erhöhten Beschäf- beteiligung des Arbeiters und Angeund die offiziellen Statistiken den Rück- erkennen, wenngleich ernsthafte Störungen tigungsgrad zurück. Bei dem erhöhten stellten, wie sie verschiedene Unternehmunerhöhten im Kreditbereich sich nicht eingestellt ha- Unternehmereinkommen handele es sich da- gen schon durchführten, die schlag nicht mehr verbergen können. Dies trifft zunächst für ben. Sollte sich der Schuhhandel nicht als gegen um eine wirkliche Einkom- winne zur weiteren Befruchtung der finanziell stark genug erweisen, seine Be- menssteigerung des einzelnen Unter- Gesamtwirtschaft zu Es ergebe sich also, daß sich den.< Die Hamsterkäufe haben längst auf- stände durchzuhalten, so könnte die unver- nehmers. meidliche Ueberwindung der Kassenanspan- der Unternehmer in der Arbeits- Von der> stärkeren Gewinnbeteiligung< gehört, einmal weil die Kaufkraft ereiner rück- schlacht einen größeren Anteil hat wohl noch kein Arbeiter etwas verschöpft ist, vor allem aber, weil man ja nung unter Umständen zu läufigen Preistendenz führen, zu- am Sozialprodukt sichern konn- spürt. Das ist aber auch Nebensache. Stoffe, die nicht Ersatz die nicht durch Gemeinnutz geht ja vor Eigennutz. Wichschlechtert und verteuert sind, nicht mehr mal da an manchen Stellen jetzt im Gegen- te als der Arbeiter.<< satz zu der vorjährigen Entwicklung wieder Wir halten die Berechnung der Steige- tig ist nur die weitere Befruchtung der erhält. Die Kurzarbeit dauert an, unund eine Bevorzugung der billigeren rung des Arbeitseinkommens für eine Gesamtwirtschaft«. Das heißt, die Unterverkäufliche Vorräte häufen sich die Zahlungseingänge lassen zu wünschen Preislagen durch die Verbraucher beob- statistische Spiegelfechterei, die der Wirk- nehmer sollen auch weiterhin investieren, achtet wird. Ein solcher Preisrückgang lichkeit nicht im entferntesten entspricht. ihre Anlagen erweitern und ihre Profite übrig. Die Inventurverkäufe haben einen unbefriedigenden Verlauf genommen. Die träfe das Schuhgewerbe empfindlich, zumal Dagegen zeigen alle industriellen träfe das Schuhgewerbe empfindlich, zumal Dagegen zeigen alle industriellen Ab- erhöhen. Lohnerhöhungen könnten die gegenwärtige Stockung schon schlüsse in der Tat eine sehr erhebliche sie darin nur behindern. Deshalb darf Umsätze im Januar zeigen zwar eine Umschwerer aushält, als die Textilindustrie. Vermehrung des Unternehmergewinnes. dieses marxistische Wort nicht einmal satzerhöhung von knapp 7 Prozent gegendas wagt über dem Januar 1934; da aber die Preise Denn im Gegensatz zu einigen Zweigen des Der Schluß für die» Arbeitsfront«<, die ausgesprochen werden. Und um reichlich 72 Prozent gestiegen sind, so Textilgewerbes sind in der Schuhwirtschaft Räuberin der Gewerkschaften, läge. nahe sich» Arbeitsfront << zu nennen! ist in Wirklichkeit mengenmäßig ein Um- erhebliche Sondergewinne nicht entstanden.< genug: satzrückgang zu verzeichnen. dies schon allgemein, so noch besonders der. Er beträgt nur noch einen kleinen für einzelne wichtige Zweige, wie für Bruchteil der deutschen Erzeugung. Kleiderstoffe, die sogar wertmäßig einen Umsatzrückgang von 3,4 Prozent zu ver
zu.
die Textilindustrie
ver
da es
Gilt Der Export aber liegt völlig danie
Schluß mit dem Lohn
> Einige größere Fabriken in Pirmasens Der Marschstiefel
führen heute 2 bis höchstens 4 Prozent ihrer Erzeugnisse aus, während der zeichnen haben. bis zu 40 Eine Absatzstockung verzeichnet auch Exportanteil früher vereinzelt Prozent betragen hat. Auch bedeutende die Möbelindustrie. Markenschuhfabriken mit eigenen AuslandsDie Fachgruppe Möbelindustrie teilt mit, filialen, die in der Regel stets eine etwas daß der>> stärkere Beschäftigungsrück- höhere Ausfuhr als der Durchschnitt hatten, gang bereits zu Arbeiter entlas- kommen kaum noch auf 312 Prozent ihres sungen und Arbeitsverkürzung Gesamtumsatzes. Im ganzen betrug die geführt hat. Das Tempo der Eheschlie- Schuhausfuhr 1934 mit 670.000 Paar kaum Bungen habe sich verlangsamt und die 1 Prozent von 78 Mill. Paar JahresprodukEhestandsbeihilfen fließen langsamer. Es tion, und der Ausfuhrüberschuß vermindert vollziehe sich eine Rückwanderung des sich auf etwa 510.000( 1933: 725.000) Paar Konsums zu billigeren Möbeln, Preissen- im Werte von RM. 3,31( 5,09) Mill. Im kungshoffnungen seien aber völlig unge- Januar betrug der Aktivsaldo rechtfertigt, da die Preise für Rohstoffe RM. 167.000 gegen 440.000 im Januar 1934.<< und Materialien weiter gestiegen und noch in letzter Zeit die Leim- und Spiegelglaspreise erhöht worden seien. Man sieht, die
ohne Erfolg geblieben.
Am schlimmsten ist aber
nur noch
Die» Frankfurter Zeitung «, die sich mit einer im Dritten Reich seltenen Offenheit in der Nr. vom 3. März über die Lage der deut schen Schuhindustrie ausspricht, stellt fest, daß die Besserung 1933 erfolgt sei» vor allem auch deshalb, weil die Ausdehnung der Parteiformationen einen groBen Sonderbedarf an Marschstiefeln wie überhaupt an festem Schuhwerk mit sich brachte.< Die Marschstiefel können
Dr. Richard Kern.
kann die Tatsache gelten, daß heute für solche Güter, die einem gewissen Luxusbedürfnis entsprechen, stärkere Kauflust besteht. Das zeigt sich beispielsweise bei Bijouterie waren und kunstgewerblichen Gegenständen. Unter den Schmuckwaren finden moderne Formen in echter Ausführung und in Imitationen gleichmäßig. Interesse.<<
Den reichen Leuten geht es also im ahl hat natürlich auch zu weniger heldenhaften Zwek- Dritten Reich recht gut. Ihre ken verwendet werden. Da die SA ihr Schuh - sich durch das riesenhafte Anwachsen der werk von Hitler bezahlt bekam, brauchte braunen Bonzen so vergrößert, daß selbst die sie selbst kein Geld dafür auszugeben. Der Leipziger Messe die Wirkung ihrer Abbau der Uniformierten nach dem 30. großen Geldbeutels verspürt.
Juni hat dann offenbar auch zur Ein
Der Rückgang in den Konsumindu- schränkung der Staatsbestellun- Der Herr Oberpräsident
strien erklärt wohl auch zum Teil die starke Zunahme der Arbeitslosigkeit
Schuhfabriken von der
Oberpräsident Kube
und Gruppenführer
Bemühungen des Herrn Goerdeler sind da in den letzten Monaten. Nach den offi- daß im Spätsommer des letzten Jahres sich Ernst haben Anfang 1984 die SA in Prenzlau ziellen Angaben betrug die Zunahme der der Anstieg der Befestigung verlangsamt besichtigt. Nachher war bei J. P. Lang Arbeitslosen in den Monaten November, habe und daß im November die bedauerns-( Weinhaus am Markt) eine schwere Sauferei Dezember und Januar 706.000 Köpfe. Nach werten Besitzer von die Lage in der Schuhindustrie. Unter dem eigenartigen Titel > Absatz- der Statistik der Krankenkassen fiel aber unangenehmen Entdeckung überrascht wurpause, der der Beruhigung dienen soll, die Zahl der Beschäftigten von entwirft die» Frankfurter Zeitung « ein Tausend Ende Oktober 1934 auf 14.409 Bild, für das die Ueberschrift» Schwere Ende Januar 1935, das heißt um 1,2 MilKrise der Schuhindustries weit lionen. Eine halbe Million Arbeitsloser angemessener wäre. Das Blatt schreibt: bleibt so für die Arbeitslosenstatistik von
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den, daß die Hochkonjunktur für Fußbekleidung ins Gegenteil umgeschlagen war.
Trotz der Betriebseinschränkungen>> sitzt heute der Schuhhandel auf umfangreichen Lagerbeständen zum großen Teil fest, nachne Hoffnungen auf Absatz von entstanden ist.<< Daraus ergibt sich eindeutig daß der Aufstieg« nicht auf normalem Verbrauch beruht hat, sondern auf staatliche Bestellungen, die versteckte Staatssubventionen sind.
Ernst Ernst lehnten die Bezahlung ab; brüllte, der Wirt solle sich eine Ehre daraus machen, die Führer der Provinz bei sich zu Gaste zu haben. Herr Lang hingegen vertrat die Ansicht, daß er von der Ehre allein nicht leben kann, sondern daß er dazu auch die
> Im Spätsommer des letzten Jahres ver- vornherein unsichtbar. Für Februar ver- dem ihm bereits 1933 durch übertriebe 2500 Mark braucht, die ihm die Herren schullangsamte sich schon der Anstieg der Be- zeichnet die offizielle Statistik allerdings trat plötz- einen Rückgang der Arbeitslosigkeit Marschstiefeln eine starke Belastung sich an die Kellner und verlangte, daß jeder schäftigung, und im November lich ein Rückgang des Absatzes ein, um 290.000, der hauptsächlich auf das der in dem statistisch erfaßten Erzeu- Baugewerbe, die Industrie der Steine und gungsrückgang von 111 auf 106.2 nur Erden, auf das Verkehrsgewerbe und die schwach widergespiegelt ist. ungelernten Arbeiter entfällt. Man wird Denn die von dem plötzlichen Umschlag die Beschäftigungs statistik überraschten Fabrikanten suchten schon im abwarten müssen, um beurteilen zu könNovember in der vorzeitigen Erledigung der nen, wie sich der Widerspruch zwischen manipulierten Frühjahrsaufträge einen Ausgleich. Trotz- der
Arbeitslosenstatistik dem mußten sie, abgesehen von Ausnahmen, und der wirklichen Konjunkturlage, die
So greift die Rüstungspolitik auch in die Konsumindustrien ein!
allmählich von der Vollbeschäftigung wie die Schilderung der einzelnen Wirtschafts- Pleite in Leipzig
den. Lang bekam kein Geld und nun hielt er den von ihm ausgeschenkten Anteil bezahle. Dazu seien sie auf Grund irgend einer Anstellungsbedingung verpflichtet, wenn der Gast ohne Bezahlung abrückt. Die Kellner weigerten sich; es gab Krach, und Oberpräsident Kube hat wegen» unsozialer Gesinnung des Wirtes< das Lokal schließen lassen. Lang hielt nicht still und hat in monatelangen Bemühungen erreicht, daß der ganze Vorgang dem» Führer« vorgetragen wurde.
Herr
der weitgehend zur Kurzarbeit über- zweige enthüllt, erhellen läßt. Eine Korgehen, und jetzt werden meist nur 4 bis 5, rektur muß aber auf alle Fälle angebracht Die Frühjahrsmesse zeigt auch dieses Die Sache wurde untersucht, und Kube teilweise sogar nur 3 Arbeitstage in der werden: die Zunahme der Kurz- Jahr einen Rückgang der Zahl der wurde von Hitler aufgefordert, das Verbot Woche angesetzt. Dabei haben durch die arbeit in den Konsumindustrien mit fremden Aussteller um zehn Prozent, sofort aufzuheben. Seit Anfang Januar 1935 Arbeit auf Lager manche Fabrikan- ihren großen Arbeitsfassungsvermögen trotzdem bereits jede Messe im Dritten ist das Weinhaus J. P. Lang in Prenzlau wieten schon jetzt ihre Vorräte an Fertigwaren zeigt deutlich die Verschlechterung der Reich eine ständig sinkende Zahl von aus- der geöffnet. auf einen in der Schuhindustrie schon wegen Lage an, die für große Arbeitermassen ländischen Ausstellern gebracht hatte. des Moderisikos ungewöhnlichen Um- eingetreten ist. Aber auch sonst ist die Messe, wie die
fang ausgedehnt; vereinzelt wurden sogar Die> Arbeitsbeschaffungs politik, die wehleidigen Berichte der deutschen Presse Gute Zeiten für Bonzen Lagerräume gepachtet oder neue gebaut. In immer ausschließlicher eine reine Rü- zeigen, ein Mißerfolg. So heißt es z. B. in Pirmasens , wo ein Drittel des deutschen stungspolitik wird, kann aber zu einem Bericht der» Frankfurter ZeiSchuhbedarfs von Betrieben der verschieden- einem wirklichen Konjunkturaufschwung tung<: sten Größe hergestellt wird, arbeiteten im nicht führen; sie begünstigt einzelne InJanuar etwa zwei Drittel der Schuhfabriks- dustriezweige auf Kosten anderer. arbeiter unter 40 Stunden in der Woche.<<
Die Akkumulationsrate der Rüstungsindustrien kann eben nur so stark gesteigert werden durch Herabdrükken der Konsumrate der breiten
Masse.
Für diesen Rückgang läßt das Blatt weder die beliebten Saisoneinflüsse noch Auch Versorgungsschwierigkeiten gelten. Vorratskäufe hätten im Gegensatz zur Möbel- und Textilindustrie keine Rolle ge- Steigerung der Akkumulationsrate, spielt. In Wirklichkeit hätte der Handel Vermehrung der Anlagen und Investitioinfolge allzugroßen Vertrauens auf den nen, bedeuten aber für die kapitalistischen
Beim Bau der deutschen Autostraßen waren Anfang Januar 80.294 Arbeiter beschäftigt, die an insgesamt 1191 km Stra>> Im allgemeinen überwog auf der Benlänge arbeiteten. In den Geschäftsstel
Technischen Messe die informatorische Tätigkeit der Kundschaft.<
len des Autostraßenbaus aber waren zur selben Zeit, ebenfalls nach amtlicher Mitteilung, 4260 Bönzlein untergebracht. An anderer Stelle der» Frankfurter Auf 19 Zwangsarbeiter am Straßenbau Zeitung« findet sich ein noch interessante- kommt also 1 Bonze, und auf 1 km Strecke rer Hinweis, weil er einen Einblick in die 4. In den Propagandareden wird davon geVerschiebung der Kaufkraft gewährt. sprochen, daß 500.000 km Autostraßen ge
>> Als Symptom für eine Besse - plant sind. Für brave Bönzlein bestehen rung der Gesamtkaufkraft also noch Aussichten.